Ausgewählte Forschungsergebnisse Geschäftsfeld FERTIGUNGSTECHNOLOGIE Gruppe FUNKTIONALE SCHICHTSYSTEME Dr. Frank Burmeister | Telefon +49 761 5142-244 | [email protected] ELEKTROCHEMISCHE RAUSCHANALYSE ZUR SCHICHT- UND MATERIALBEWERTUNG Analyse von Korrosionsvorgängen ten Proben beobachtet: Bei den 180 und 360 nm dick beschich- Die Auswertung des elektrochemischen Rauschens (electro- teten Stählen ist die Schicht nicht vollständig geschlossen. Durch chemical noise EN) ermöglicht, Korrosionsraten abzuschätzen vorhandene Oberflächendefekte kann Elektrolyt eindringen, sowie zwischen flächiger Korrosion und schädlicher Mulden- die Schicht unterwandern und zu Schichtversagen führen. Nur korrosion oder »Lochfraß« zu unterscheiden. Zudem bietet die Schichtdicke von 1 µm ist nahezu »dicht« und bildet an der die EN-Technologie das Potenzial zum Monitoring gefähr- Oberfläche eine stabile Passivierungsschicht aus, die eine weiter- deter Anlagenkomponenten, um die Anzahl kostspieliger gehende Korrosion verhindert (gelbe Kurve in Abbildung 1). Inspektionen zu vermindern, Korrosionsmechanismen aufzuklären und die Wirksamkeit von Korrosionsschutzmaß nahmen zu bewerten. Aufklärung von Korrosionsmechanismen Das Messprinzip der EN-Technologie beruht auf einer »Null widerstandsmessung« zwischen zwei identischen Elektroden aus dem zu untersuchenden Material. Beim Auftreten von Korrosionsereignissen fließen sehr kleine, transiente Ströme zwischen den Elektroden. Durch Analyse der Strom- und Spannungsfluktuationen kann auf den Korrosionsmechanismus geschlossen und die Wirksamkeit des gewählten Schutzkon- Stromverlauf in A TiN 180 nm TiN 360 nm TiN 1050 nm 8 4x10 St-52 poliert Epoxidharz 550 μm, Kontrolle 2x108 0 -2x108 -4x108 1 2 3 4 Zeit in h zepts beurteilt werden. In Abbildung 1 sind die Ergebnisse an 5 in NaCl-Lösung ausgelagerten Materialsystemen dargestellt. Gemessen wurde polierter ST52-Stahl, einmal blank und mit unterschiedlich dicker Titannitrid (TiN) Beschichtung. Zur Validierung der Methode wurde außerdem ein Probenpaar mit elektrisch isolierender Epoxidharz-Beschichtung untersucht, bei der keine Korrosionsereignisse stattfinden können (Kontrolle). Die Stromkurve der unbeschichteten Stahlprobe weist viele 20 µm Transienten auf. Daraus abgeleitete Kenngrößen wie spektrale Dichte oder Rauschwiderstand deuten auf die Dominanz eines 1 Rauschspektren (Stromverläufe) unterschiedlich konditionierter Stahl- lokalen Korrosionsmechanismus hin (kritischer Lochfraß). Ein proben (oben); REM-Aufnahme eines Korrosions-Pits (Lochfraß, 360 nm ähnliches Verhalten wurde bei zwei der drei mit TiN beschichte- TiN auf St-52) nach der Auslagerung (unten). Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM l Wöhlerstraße 11 l 79108 Freiburg l www.iwm.fraunhofer.de Seite 1/1
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