Personal 4.0 - KMU

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Editorial
Personal 4.0
T
rend- und Zukunftsforscher gehören zu den Menschen, die scheinbar ein
feines Leben führen. Sie verdienen heute Geld mit Prognosen, die morgen
– vermutlich oder nur vielleicht – eintreffen werden. Gleichwohl haben
die seriösen Vertreter dieser Gilde fern jeglicher Glaskugelakrobatik ihre Existenzberechtigung, weil sie die Generierung von Orientierungswissen unterstützen.
Allerdings ist das Erfassen geschäftsrelevanter Trends und das systematische Auseinandersetzen mit alternativen Zukunftsentwicklungen, Marktpotenzialen und
strategischen Handlungsräumen eine aufwendige Angelegenheit. Nicht jedes Unternehmen ist in der Lage, strategische Foresight-Prozesse zu implementieren, und
doch müssen sie sich den Herausforderungen stellen, die absehbare Entwicklungen
auslösen (werden).
Ein Beispiel ist der Megatrend Industrie 4.0. In der angestrebten, sogenannten Smart
Factory werden Produktionsprozesse autonom angestossen und automatisch ge­
steuert, idealerweise entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Der Wandel zur
Industrie 4.0 wird von vielen Unternehmen bislang vor allem als technische Herausforderung begriffen. Unterschätzt werden die enormen Konsequenzen, die Vernetzung und Digitalisierung für die Arbeitswelt und damit die Anforderungen an
ein Personalmanagement 4.0 haben. Wie Trendforscher voraussagen, werden die
Aufgaben traditioneller Produktions- und Wissensarbeiter weiter zusammenwachsen. Der Mitarbeiter der Zukunft wird zeitlich und inhaltlich flexibler werden
müssen.Es ist zu erwarten, dass die vernetzte Produktion zu einer höheren psychischen Belastung der Beschäftigten führen wird. Denn wegen der engen Verzah-
Auf dem Titelfoto dieser Ausgabe
nung der Wertschöpfungsketten können auch kleine Fehler zu hohen wirtschaftli-
MAGAZIN
chen Schäden führen. Um in der Arbeitswelt 4.0 zurechtzukommen, brauchen
Die Fachzeitschrift
für erfolgreiche Unternehmer
und Top-Manager
Nr.
Führungskräfte demnach mehr und stärker ausgeprägte Soft Skills als heute.
07
08
Juli 2015
August 2015
18. Jahrgang
CHF 22.–
Sich auf die Digitalisierung einzustellen, bedeutet, den kommenden Wandel von
Arbeitsmethoden, Verfahren und Organisationen in immer kürzeren Abständen zu
Strategie & Management
Unternehmensentwicklung:
Geschäftsmodelle für die digitale Welt 8
erkennen und bereit zu sein, Routinen aufzubrechen. Ein wichtiger Schritt ist, die-
Finanzen & Vorsorge
Zahlungsverkehr:
Wirksamer Schutz für Online-Banking 54
Branchen & Märkte
Business Travel: Trends und Sparpotenziale für
Geschäftsreisen und Flottenmanagement 84
KMU-Magazin 7/8 2015
Forschung & Entwicklung
Personalentwicklung: Zwischen altem Anspruch
und neuer Realität 98
Markus Hirschi
Geschäftsleitung
Die Ribastoren AG ist spezialisiert auf
die Indoor- sowie Outdoor-Beschattung
und bietet seit 1917 Montagen, Reparaturen und den Unterhalt von Storen
und Rollläden aller Art an. Seit 2013 sind
Sonja Hirschi-Palmieri, Markus Hirschi
(vorne) und Mike Thalmann die Inhaber
des Berner Traditionsunternehmens mit
10 Mitarbeitenden.
www.ribastoren.ch
sen Wandel in der Unternehmenskultur und -philosophie zu verankern. Denn es gibt
Entwicklungen, die man nicht aufhalten kann. Und die beste Art, damit umzugehen,
ist zu versuchen, sie zu lenken und mitzugestalten.
Herzlichst, Ihr
Michael Drosten
Chefredaktor
P.S.: Mehr zum Thema Personal lesen Sie unter anderem auf den Seiten 14, 21 und 98.
Den Zugang zu unserem Online-Archiv finden Sie im Impressum auf der Seite 114.
KMU-Magazin Nr. 7 / 8, Juli / August 2015