Grußwort der Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Sylvia Löhrmann Grußwort zur Preisverleihung des deutschfranzösischen Internet-Teamwettbewerbs 2015 27. Mai 2015 – Es gilt das gesprochene Wort. – Min. Löhrmann: Mit neuen Sprachen lernen wir die Welt entdecken, wir verständigen uns und tauschen uns aus. 2 Anrede, „Jede neue Sprache ist wie ein offenes Fenster, das einen neuen Ausblick auf die Welt eröffnet und die Lebensauffassung weitet.“ So beschreibt der amerikanische Schriftsteller Frank Harris die Kostbarkeit des Sprachenlernens. Das geöffnete Fenster – ein Symbol für Aufgeschlossenheit, für frischen Wind, für den Blick mit offenen Augen. Mit neuen Sprachen gewinnen wir neue Ausblicke auf fremde Kulturen, wir lernen Lebensgewohnheiten kennen, wir begegnen Menschen. Mit neuen Sprachen lernen wir die Welt entdecken, wir verständigen uns und tauschen uns aus. Beim Internet-Teamwettbewerb ist das deutschfranzösische Fenster weit geöffnet. Mit Eurer Teilnahme an diesem Wettbewerb zeigt Ihr, liebe Schülerinnen und Schüler, dass Ihr aufgeschlossen seid für unsere französischen Nachbarn. Ihr wollt erfahren, verstehen, miteinander sprechen. Und: Ihr habt Euer Können in der diesjährigen Wettbewerbsrunde mit Bravour unter Beweis gestellt. Daher freue ich mich sehr, Euch heute bei dieser feierlichen Preisverleihung des deutsch-französischen 3 Internet-Teamwettbewerbs zu begrüßen, Euch zu gratulieren und mit Euch und Euren Lehrkräften die schönen Erfolge zu feiern. Anrede, die Väter des Elysée-Vertrags, Charles de Gaulle und Konrad Adenauer, trugen der Jugend auf, sich besser kennenzulernen. Hätten sie den deutsch-französischen Internet-Teamwettbewerb gekannt, wären sie stolz auf ihn und auf Euch, liebe Schülerinnen und Schüler, gewesen. Denn mit diesem Wettbewerb kann man unser Nachbarland wunderbar entdecken. Das Fenster ist geöffnet für deutsch-französische Beziehungen, französische Literatur, Musik und Filme. Und während Ihr am Deutsch-Französischen Tag den sogenannten faux amis auf die Spur kommt und etwa die französische Wurzel von „Firlefanz“ entlarvt, werdet Ihr den vrais amis, den wahren Freunden, getreu dem Motto „Franzosen und Deutsche – einmal Freunde, immer Freunde“ immer vertrauter. Ihr setzt Euch intensiv mit unserem Nachbarland auseinander – eine gute Basis für eine vertiefte deutsch-französische Freundschaft. 4 Nehmen wir den Titel „Internet-Teamwettbewerb“ wörtlich, dann vernetzt Ihr unsere beiden Länder. Und das ist weit mehr als ein simpler Mausklick. Ihr organisiert Euch im Team, um ans Ziel zu gelangen, plant gemeinsam, kooperiert und arbeitet mit viel Kreativität und Ausdauer an Lösungen. Das Internet ist zwar eine unerschöpfliche Wissensquelle, aber keinesfalls erhält man sofort die Informationen, die benötigt werden. Man braucht schon besondere Kompetenzen, um sich im Informationsdickicht zurechtzufinden, die richtigen Fragen zu stellen, um die wirklich wichtigen Informationen herauszufiltern. Und dies gilt umso mehr, wenn Informationen in einer fremden Sprache verfasst sind. Dass das Konzept des deutsch-französischen InternetTeamwettbewerbs überzeugt, belegt die hohe Resonanz. Allein in Nordrhein-Westfalen gingen über 420 Teams mit knapp 7.000 Schülerinnen und Schülern an den Start. Ich freue mich, dass unser Land zahlenmäßig der erfolgreichste Teilnehmer ist. Schließlich wurde der Wettbewerb auch hier in Nordrhein-Westfalen vor 12 Jahren ins Leben gerufen! 5 Anrede, Natürlich steckt hinter einem solch gelungenen Wettbewerb immer ein Team, das mit viel Engagement und Herzblut für perfekte Planung, Organisation und Durchführung steht. Mein besonderer Dank gilt allen, die zum 12. Mal dieses gemeinsame Unternehmen ermöglicht haben: Herrn Suard und Herrn Girardeau von der Französischen Botschaft und dem Institut Français Düsseldorf, Herrn Thiel vom Cornelsen Verlag und Frau Lange von der Vereinigung der Französischlehrerinnen und Französischlehrer. Ganz herzlich danke ich den Lehrerinnen und Lehrern, die durch ihr Engagement Euch und uns diesen heutigen Tag erst ermöglicht haben. Und nicht zuletzt danke ich Euch, liebe Schülerinnen und Schüler. Ihr zeigt, wie beherzt, aufgeschlossen und ausdauernd an einer Verbindung geknüpft werden kann, die für Europa unerlässlich ist. Zum Abschluss möchte ich die deutsch-französische Friedensbotschaft zitieren, die hundert deutsche und französische Jugendliche formuliert haben und die vergangenen 6 Sommer im Grundstein der Gedenkstätte Hartmannsweilerkopf eingelegt wurde: „Wir spüren, dass der Wille nach Frieden unter Jugendlichen stark ausgeprägt ist. Ein Beweis dafür ist unser großes Interesse, andere Länder und deren Kulturen kennenzulernen. […] Angesichts kriegerischer Zustände auf der ganzen Welt solltet Ihr Fremdenfeindlichkeit bekämpfen, Euch vernetzen und Fremdsprachen lernen, um so dauerhaften und nachhaltigen Frieden für alle zu schaffen.“ Ich hoffe, dass Ihr auch in Zukunft der französischen Sprache und Kultur verbunden bleibt, dass Ihr das deutsch-französische Fenster geöffnet haltet und Euch als Botschafterinnen und Botschafter der deutschfranzösischen Freundschaft versteht. Ich wünsche Euch unvergessliche Freundschaftserfahrungen mit unseren französischen Nachbarinnen und Nachbarn. Vielen Dank.
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