15 09 16 Grußwort Eröffnung Kultur

Grußwort
der Ministerin für Schule und Weiterbildung
des Landes Nordrhein-Westfalen,
Sylvia Löhrmann
Eröffnungsveranstaltung
„Kultur- und Bildungspark Nette“
16. September 2015
– Es gilt das gesprochene Wort. –
Ministerin Löhrmann: „Ohne Kultur bleibt jede Bildung
unvollständig!“
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Anrede,
ich freue mich, heute bei der Eröffnung des Kultur- und
Bildungsparks Nette dabei sein zu können und begrüße
Sie alle recht herzlich.
Der Name des hier entstandenen Parks ist Programm:
Kultur und Bildung sind untrennbar miteinander
verbunden. Ohne Kultur bleibt jede Bildung
unvollständig. Der Erwerb von Kompetenzen in
Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen und auch die
Leistungsüberprüfungen sind notwendig und ein Teil
schulischer Wirklichkeit – aber eben auch nur ein Teil.
Wenn wir Bildungschancen und damit auch
Teilhabechancen in Zukunft noch gerechter verteilen
wollen, dann müssen wir gemeinsam dafür Sorge
tragen, dass wir Kinder und Jugendliche ganzheitlich
und umfassend begleiten und fördern. Angebote
kultureller Bildung können einen Beitrag dazu leisten,
neue, andere Sichtweisen auf unsere Mitmenschen,
aber auch auf die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln.
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Es gibt viele Schulen in Nordrhein-Westfalen, die sich
bereits ganz bewusst auf den Weg gemacht haben,
kulturelle Bildung weit über die künstlerisch-musischen
Fächer hinaus, in ihren Schulprogrammen und
Schulprofilen zu verankern. Verschiedene
Landesprogramme unterstützen Schulen bei diesen
Initiativen. Das erfährt meine große Werstschätzung!
Ich möchte kurz das Programm „Kulturagenten für
kreative Schulen“ erwähnen, das ja auch in Dortmund
weitergeht, worüber ich mich sehr freue. Im Rahmen
des Programms arbeiten Schulen – begleitet durch eine
Kulturagentin – eng mit außerschulischen Kunst- und
Kulturpartnern zusammen. Die Öffnung der Schule nach
außen und die nachhaltige Zusammenarbeit mit Kunstund Kulturschaffenden sind zentrale Merkmale des
Programms.
Anrede,
zunächst mal ist eine kulturelle Erfahrung ein Wert an
sich – und mit Joseph Beuys sage ich: Jeder Mensch ist
ein Künstler!
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Aauf einer Bühne zu stehen, etwas einzustudieren und
aufzuführen, Lampenfieber und Aufregung zu
überwinden und den Applaus des Publikums zu
genießen – dies sind wertvolle Erfahrungen jenseits des
schulischen Lernens, die Schülerinnen und Schülern
Selbstvertrauen schenken. Ich habe bei vielen
Schulbesuchen die Begeisterung und den Einsatz von
Schülerinnen und Schüler erleben dürfen, die an den
unterschiedlichsten Aufführungen, Darbietungen oder
Produktionen beteiligt waren.
Pablo Picasso sagte einmal: „Als Kind ist jeder ein
Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener
einer zu bleiben“. Ich wünsche mir, dass wir Kinder und
Jugendliche dazu ermutigen, ihre eigenen Stärken zu
entdecken und ihnen zu vertrauen. Dazu brauchen sie
Zeiten und Räume, um sich künstlerisch und kreativ
betätigen zu können, sich auszuprobieren, zu
experimentieren. Der heute eröffnete Kultur- und
Bildungspark Nette wird dazu einen Beitrag leisten
können.
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Die Lage inmitten des Schulgeländes der AlbertSchweitzer-Realschule und des Heinrich-HeineGymnasiums, mitten in ihrem Stadtteil, bildet den
Ausgangspunkt für zahlreiche künstlerische Aktivitäten
und Aktionen, aber auch für Bildungsveranstaltungen,
die viele Interessierte erreichen sollen. So entsteht ein
Ort „mitten im Geschehen“, der Begegnungen
ermöglichen kann und soll.
Ich bin mir sicher, dass die Schülerinnen und Schüler
gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern, den
Eltern, den Anwohnerinnen und Anwohnern, Kunst- und
Kulturschaffenden aus der näheren und weiteren
Umgebung und interessierte Besucherinnen und
Besuchern diesen Park mit Leben und mit kreativen
Begegnungen füllen werden.
Den beteiligten Schulen möchte ich meinen besonderen
Dank dafür aussprechen, Ausgangspunkt und Teil
dieser Initiative zu sein und ihre Schulen als lebendige
Bestandteile des Stadtteils zu verstehen – das ist
zukunftsgerichtete Quartiersentwicklung!
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Anrede,
unsere Gesellschaft wird immer vielfältiger, das erleben
wir in Nordrhein-Westfalen ganz aktuell. Täglich
kommen viele Menschen, die auf der Flucht sind, zu uns
nach Deutschland. Sie kommen mit ihren Hoffnungen
und Wünschen, aber auch mit ihrer - oftmals
traumatisierenden - Geschichte zu uns. Sie bringen
natürlich auch ihre ganz eigene kulturelle Identität mit
zu uns. Insofern kommt es auf interkulturelle Bildung
an!
In der Begegnung miteinander können wir einander
verstehen lernen, uns auch auf die Kultur und die
Ausdrucksformen der Anderen einlassen. Die
Begegnung mit dem „scheinbar“ Fremden ist der erste
Schritt zu einer offenen Kultur, wie sie ein demokratisch
verfasstes Land auszeichnet. Ein Ausdruck von
Gefühlen ist besonders durch künstlerische oder
musikalische Mittel oft auch dann möglich, wenn wir die
Sprache des Anderen gar nicht sprechen oder
verstehen. Wenn wir andere Sichtweisen und
Unterschiede als Bereicherung erleben, können
Vorbehalte und auch Ängste abgebaut werden.
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Ich danke allen Beteiligten, die in einer intensiven
Planungs- und Entwicklungsphase die Idee des Kulturund Bildungsparks Nette umgesetzt haben. Die
Einbindung in die Aktivitäten der Schulen und des
Umfelds, die Zusammenarbeit vieler unterschiedlicher
Partnerinnen und Partner und die Idee, miteinander zu
lernen und zu erleben, werden den Park sicherlich zu
einem Ort wertvoller Begegnungen werden lassen.
Ohne das große Engagement Einzelner wäre das nicht
möglich.
Für Ihren Einsatz, aber auch den Mut, gemeinsam diese
Idee umzusetzen, möchte ich Ihnen danken. Ich
wünsche dem Kultur- und Bildungspark Nette und all
seinen Besucherinnen und Besuchern gute
Begegnungen und Erlebnisse!
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.