Risk Consultancy Business Enablement Compliance & Security Sicherheitslagebild Deutschland Februar 2016 Berlin, den 02. Februar 2016 Hotline Fax E-Mail Internet +49 30 63967027-0 +49 30 63967027-99 [email protected] gbp-security.com Erhöhte Gefahr von Anschlägen in Europa EUROPOL-Direktor Rob Wainwright warnte am Rande einer Konferenz in Amsterdam am 25. Januar 2016 vor groß angelegten Terroranschlägen in Europa. Ziel dieser Angriffe, ähnlich wie jene in Paris am 13. November letzten Jahres, sei es, massive Opfer unter der Zivilbevölkerung zu verursachen. Die Anschläge in Paris sind erste Anzeichen dafür, dass künftig auch Attacken in Europa durch IS-Terroristen zu erwarten sind. Aus Geheimdienstquellen ist zu hören, dass der IS Terroristen ausgebildet haben soll, die international tätig werden sollen. Es gibt zwar momentan keine Beweise dafür, dass sich Terroristen unter die Flüchtlingsströme gemischt haben um so unerkannt nach Europa zu gelangen. Allerdings muss auch betont werden, dass die eher oberflächlichen Kontrollen an den Grenzen kaum dazu dienen können, solche Personen im Vorfeld zu identifizieren. Zudem gibt es Berichte über Radikalisierungsversuche in Flüchtlingslagern. Es ist davon auszugehen, dass solche Versuche um so erfolgreicher werden, je frustrierter die Flüchtlinge werden. Besorgniserregend sind darüber hinaus Berichte über Ausbildungslager des IS innerhalb der EU und auf dem Balkan. In solchen Lagern werden Personen zu Kämpfern ausgebildet und radikalisiert. Die Ausbildung zielt auch darauf, ohne Emotionen zu handeln und den eigenen Tod in Kauf zu nehmen. Dieses emotionslose Töten war bei den Tätern von Paris klar zu erkennen. Auch der Einsatz von Sprenggürteln in Paris (ein Novum in Europa) deutet auf den künftigen Einsatz von Selbstmordattentätern hin. Derartige Angriffe müssen nicht vom Ausland gesteuert werden. Eine generelle Strategie wird zwar von der Organisation vorgegeben, die taktische Ausführung wird aber den jeweiligen Zellen überlassen. Die gegenwärtige Strategie, so EUROPOL, sei es, weiche Ziele und möglichst viele zivile Opfer zu treffen – ganz nach dem Muster von Paris. Neben der Gefahr durch solche geplanten Angriffe durch mehrere Terroristen besteht ferner die Gefahr fort die von Einzeltätern ausgeht. Im zentralen Fokus der Behörden ist momentan der IS. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass auch Al-Qaida nach wie vor eine erhebliche Bedrohung darstellt. Auch der syrische Partner von Al-Qaida, Al-Nusra, ist eine Organisation, die man sehr genau beobachten und wo möglich bekämpfen sollte. Al-Nusra integriert sich in die syrische Bevölkerung und vor allem in solche Gruppen, die in Opposition zum Assad-Regime stehen. Die Mitglieder von Al-Nusra sind kampferprobte Syrer die im Irak ihre Erfahrungen im Kampf gegen die Truppen der Koalition gesammelt haben. Noch kämpft Al-Nusra nur in Syrien – deren Fähigkeiten zu Anschlägen im Westen bestehen aber allemal. Die Strategie der Bundesregierung darf nicht darin bestehen, nur Anschläge in Deutschland zu verhindern. Die Bekämpfung von gewaltbereiten Terroristen ist ein europäisches Problem und kann nur mit europäischen Lösungen bekämpft werden. Hierzu müssen von allen Beteiligten Kompromisse eingegangen und Informationen geteilt werden. Vor dem Hintergrund der aktuellen und sehr realen Bedrohung durch Terroristen müssen daher alle Informationen gesammelt und genutzt werden, im Hinblick auf den Datenschutz müssen hierzu praktikable und europaweite Lösungen gefunden werden. Disclaimer: Beurteilungen von Sicherheitslagen beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen der German Business Protection (GBP). Obwohl bei der Zusammenstellung der Informationen größte Sorgfalt angewandt wurde, kann GBP für die Aktualität, Richtigkeit oder Vollständigkeit keine Gewähr übernehmen. In keinem Fall kann GBP für etwaige Schäden irgendwelcher Art verantwortlich gemacht werden, die durch die Verwendung der hier bereitgestellten Informationen entstehen, seien es direkte oder indirekte Schäden bzw. Folgeschäden einschließlich entgangenen Gewinns. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Seite 2 von 2
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