Schnellveraschung von DPF, DOC und SCR durch Motoröl

FORSCHUNG F V V- Berichte
Schnellveraschung von DPF, DOC und SCR durch Motoröl
© Institut für Werkstoffe (IfW) der TU Braunschweig.
Aus der Literatur sind zahlreiche Verfahren zur schnellen Veraschung von Partikelfiltern bekannt. Es ist jedoch weitestgehend ungeklärt, wie sich diese Verfahren
untereinander verhalten und welches dieser Verfahren zu der realitätsnahesten
Asche führt. Da auch die Einflussgrößen auf die Ascheentstehung noch nicht vollständig geklärt sind, wurde im Rahmen eines FVV-Forschungsvorhabens ein Partikelfilter in einem definierten Zyklus aus mehreren Betriebspunkten verascht. Die
erste Veraschung erfolgte ohne Maßnahmen zur erhöhten Einbringung von Asche
mit einem Low-SAPS-Öl. Der Veraschungszyklus war dabei so ausgestaltet, dass
der Partikelfilter ausschließlich kontinuierlich regeneriert werden konnte. Die
erhaltene Asche diente als Referenz und wurde mit weiteren vier Veraschungsverfahren verglichen: Erhöhung des Sulfatascheanteils im Motoröl, brennergestützte
Aschezugabe, Öleinspritzung in den Ansaugkanal und Kraftstoffdotierung. Die
Schnellveraschungen erfolgten im gleichen Zyklus und mit demselben Motor wie
der Referenzlauf. Die bei den einzelnen Verfahren entstandene Asche wurde hinsichtlich des Ablagerungsortes, der Aschemorphologie und -zusammensetzung,
der Wiederfindungsrate, des Differenzdrucks und des maximal erzielten Raffungsfaktors in einer Bewertungsmatrix zusammengefasst. Dabei war das Verfahren
mit dem vielversprechendsten Ansatz die Generierung von Asche mit einem Brenner, wie er in Hausfeuerungen eingesetzt wird.
Bei dem Projekt handelt es sich um ein Vorläufervorhaben zu tiefergehenden
Untersuchungen an Partikelfiltern in einem fünf Forschungsstellen umfassenden
Cluster. Neben der Generierung realer Asche und der Erforschung ihres Einlagerungsverhaltens sollen zukünftig auch ein Aschesubstitut entwickelt und Untersuchungen am Wandstromfilter anhand eines numerischen Modells durchgeführt werden. Neben den geschlossenen Filtern werden offenporige Filter aus keramischen
und metallischen Trägerstrukturen erforscht und ihr Einsatz am Großmotor validiert.
FORSCHUNGSSTELLE:
INSTITUT FÜR VERBRENNUNGSKRAFTMASCHINEN (IVB),
TU BRAUNSCHWEIG
OBMANN: DR. BERNHARD LÜERS, FEV GMBH
FORSCHUNGSVEREINIGUNG
VERBRENNUNGS­K RAFTMASCHINEN E. V.
Die FVV wurde 1956 gegründet und hat sich
Dünnwandige Cenosphäre aus Brennerveraschung
zum welt weit einmaligen Net z werk der
Motoren- und Turbomaschinenforschung ent-
Optimierung des dynamischen
Verhaltens hochaufgeladener Ottomotoren
wickelt. Sie treibt die gemeinsame, vorwettbewerbliche Forschung in der Branche voran
und bringt Industrieexperten und Wissenschaftler an einen Tisch, um die Wirkungsgrade und Emissionswerte von Motoren und
Nach heutigem Stand stellt die Abbildung des transienten Betriebsverhaltens turboaufgeladener Ottomotoren in der Prozesssimulation eine große Herausforderung dar. Verantwortlich dafür ist das komplexe
Zusammenspiel zwischen Turbomaschine und Verbrennungsmotor. Insbesondere die Modellierung des
Abgasturboladers führt zu Unschärfen in der Simu­
lation des Gesamtsystems. Hierzu wurde im Rahmen
eines vom BMWi geförderten IGF-Projektes ein
erweitertes Simulationsmodell entwickelt, das sich
gegenüber der Standardmodellierung durch die Aufbereitung der am Brennkammerprüfstand ermittelten Betriebskennfelder sowie die explizite Modellierung des thermischen Verhaltens anhand eines
Wärmestrommodells auszeichnet. Als Basis für die
Modellentwicklung dienten umfangreiche Brenn­
kammermessungen, sowie Motorprüfstandsunter­
suchungen verschiedener Hardwareausführungen
des Auflademoduls. Der Einfluss des thermischen
Zustands von Abgaskrümmer und Auflademodul auf
das Ansprechverhalten des Motors wurde ebenfalls
68
am Motorprüfstand untersucht. Hierbei wurden
unterschiedliche Modellierungstiefen miteinander
verglichen und deren Güte in der stationären Teilund Volllast sowie während Lastsprüngen bewertet.
Mit dem finalen Modellstand konnte unter statio­
nären und transienten Bedingungen eine deutliche
Verbesserung in der Vorhersage der Turbinenaustrittstemperatur nachgewiesen werden. Zudem wurde
eine deutliche Verbesserung in der Vorhersage des
Ansprechverhaltens nach Lastanforderung erzielt.
FORSCHUNGSSTELLE:
INSTITUT FÜR VERBRENNUNGS­
MOTOREN UND KRAFTFAHRWESEN
(IVK) AM LEHRSTUHL FAHRZEUGAN­
TRIEBE, UNIVERSITÄT STUTTGART
UND LEHRSTUHL FÜR VERBREN­
NUNGSKRAFTMASCHINEN (VKA),
RWTH AACHEN UNIVERSITY
OBMANN: DIPL.-ING. MARC SENS,
IAV GMBH
Turbinen kontinuierlich zu verbessern –
zum Vorteil von Wirtschaft, Umwelt und
Gesellschaf t. Außerdem förder t sie den
wissenschaftlichen Nachwuchs. Mitglieder
sind kleine, mittlere und große Unternehmen
der Branche: Automobilunternehmen,
Motoren- und Turbinenhersteller sowie deren
Zulieferer.
Kontakt:
Petra Tutsch
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Forschungsvereinigung
Verbrennungskraftmaschinen e.V.
Lyoner Straße 18 | 60528 Frankfurt/Main
Telefon +49 69 66 03-1457
Fax +49 69 6603-2457
[email protected]
http://www.fvv-net.de