Verwendung von Additiven bei der Holzverbrennung Masterthesis MAS Umwelttechnik und -management 2014 Ausgangslage Die Nachfrage nach Holzpellets ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Um Versorgungsengpässen entgegenzuwirken wird an verschiedenen Instituten nach alternativen biogenen Brennstoffen geforscht. Dies kann in Form von Mischpellets mit anderen biologischen Abfällen oder durch die Zugabe von Additiven erfolgen. Die Analyse dieser alternativen Pellets beinhaltet Brennstoff-, Abgas- und Ascheuntersuchungen. Dabei sind die gesetzlichen Anforderungen der Luftreinhalteverordnung LRV einzuhalten. Aus einem Versuch bei dem die Pflanzenasche bei der Verbrennung eines Zuckerwürfels als Katalysator wirkt, stammt die Idee, diese katalytische Wirkung der Pflanzenasche auch bei der Holzverbrennung zu untersuchen. Das Resultat soll zeigen, ob die Asche als Additiv für die Holzfeuerung eingesetzt werden kann. Versuchsanordnung Da Holz nicht gleich Holz ist, ist es sehr schwierig mit wenigen Proben aufschlussreiche Resultate zu bekommen. Für die Versuche wurde daher reiner Kohlenstoff verwendet. Abb. 1: TGA-Aufnahmevergleich aller Messungen Die Versuche wurden vom Institut für Biomasse und Ressourceneffizienz (IBRE) an der FHNW in Brugg-Windisch mithilfe der Thermogravimetrie (TGA) durchgeführt. In der Thermogravimetrie wird das Gewicht der einzelnen Bestandteile des Brennstoffes während der Temperaturerhöhung gemessen. So kann festgestellt werden, bei welcher Temperatur die Verbrennung einzelner Bestandteile erfolgt. Vier Proben auf Kohlebasis wurden untersucht: Aus den Versuchen ist deutlich zu erkennen, dass die Zugabe von Pflanzenasche einen früheren Abbau des Brennstoffes bewirkt. Nach Rücksprache mit dem Institut für Biomasse und Ressourceneffizienz (IBRE), ist dies eindeutig auf die katalytische Wirkung der Asche zurückzuführen. Die Asche enthält Mineralien, welche die Oberfläche des Brennstoffes katalysiert. Sie verändert dabei die physikalische und chemische Zusammensetzung des Ausgangstoffes dahingehend, dass dieser leichter brennbar wird. • • • • Probe 1: Carbopur 1A 100% (Kohlenstoff) Probe 2: Carbopur 1A 90% und Asche 10%, handgemischt Probe 3: Russ aus Acetylenverbrennung "self made" Probe 4: Russ wie Probe 3, 90% und Asche 10%, handgemischt Die Asche stammt aus der Verbrennung von Buchenholz und wurde vom IBRE zu Verfügung gestellt. Ergebnisse der Analysen Die Carbopur-Proben bauen sich erst bei einer hohen Temperatur ab (700800°C), während sich der Russ bereits ab 550°C erwartungsgemäss zersetzt. Die Zugabe von Asche reduziert die Temperatur des Abbaus, insbesondere bei Carbopur. Die Gegenwart von Asche hat somit einen grossen Einfluss auf den Abbau des Materials. Die Rückstände aus den Versuchsproben schwanken zwischen einem Wert von 0,7% (entspricht einer fast vollständigen Zersetzung) und 7,3%. Problematik Eine optimale Verbrennung von Holz weist sich unter anderem auch durch einen sehr tiefen Aschegehalt aus. Würden nun Pellets bereits in der Produktion mit Asche angereichert, wäre der Ascheanteil nach der Verbrennung höher. Die Einhaltung der Grenzwerte wäre dann praktisch unmöglich. Daher macht die Theorie, Pflanzenasche in die Holzverbrennung einzubinden, keinen Sinn. Einerseits hat Pflanzenasche selbst keinen Energiewert und andererseits würde der Kunde dadurch nur die Asche einkaufen, welche zu zusätzlicher Verschlackung im Ofen führt. Empfehlung Für die Proben der hier aufgeführten Messungen wurde Asche aus Buchenholz verwendet. Das Mischverhältnis wurde frei gewählt. Möglicherweise könnte durch eine gezielte Auswahl von Asche, Brennstoff und Mischverhältnis eine noch frühere Verbrennung des Brennstoffmixes eintreten. Für eine weiterführende Untersuchung, inwiefern die katalytische Wirkung der Pflanzenasche bei der Verbrennung von Holz zum Einsatz kommen könnte, empfehle ich den interessierten Personen vertiefte Kenntnisse in Chemie. In sämtlichen Bereichen, sei es Brennstoffanalyse, Asche- und/oder Abgasuntersuchung handelt es sich um komplexe chemische Analysen. Tab. 1: Zusammenfassung der TGA-Auswertungen Masterthesis von Roman Haller Begleitdozent: Experte: Claude Lüscher, dipl. Ing. Agr. ETH Dr. Anders Nättorp Foto Diplomand In
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