Kurzmessung der Bindung an die Eltern in der Kindheit (KBEK)

Kurzmessung der Bindung an die Eltern in der Kindheit (KBEK)
Beschreibung:
Die KBEK stellt die deutsche Version eines Messinstruments von Hazan und Shaver dar,
das von den Autoren selbst nicht veröffentlicht wurde. Die amerikanische Originalversion
findet sich im Wortlaut in einer Publikation von Collins und Read (1990).
Die KBEK dient der retrospektiven Erfassung der Bindung an die Eltern in der Kindheit. Das
Instrument beruht auf dem 3-Kategorien-Modell von Bindung, das zwischen sicherer,
ängstlicher und vermeidender Bindung unterscheidet. Eine sichere Bindung ist durch Liebe
und Verlässlichkeit gekennzeichnet, eine ängstliche durch wechselhaftes, unvorhersehbares
Verhalten, und eine vermeidende durch Gleichgültigkeit bis hin zu offener Ablehnung.
Die KBEK eignet sich für Erwachsene jeden Alters. Sie kann sowohl in Stichproben aus der
Normalpopulation als auch in klinischen Stichproben eingesetzt werden.
Die Beziehungen zur Mutter und zum Vater werden getrennt voneinander beurteilt, da davon
ausgegangen wird, dass diese beiden Beziehungen unterschiedliche Bindungsqualitäten
aufweisen können. Für beide Beziehungen finden sich jeweils 3 Aussagen, die für die 3
Bindungsstile stehen. Die Beurteilung erfolgt im forced-choice-Verfahren, das heißt, es soll
die Aussage ausgewählt werden, die die Beziehung zu dem jeweiligen Elternteil am besten
beschreibt.
Auswertung:
In den beiden Abschnitten zur Mutter und zum Vater steht jeweils die erste Möglichkeit für
die sichere Bindung, die zweite für die ängstliche Bindung und die dritte für die vermeidende
Bindung.
Bei Verwendung der KBEK bitte folgende Quellen zitieren:
Neumann, E. & Tress, W. (2007). Enge Beziehungen in Kindheit und Erwachsenenalter aus
der Sicht der Strukturalen Analyse Sozialen Verhaltens (SASB) und der Bindungstheorie. Psychotherapie Psychosomatik Medizinische Psychologie, 57(3-4), 145-153.