Mensch – Hund - Tinas

Tierheilpraxis & Hundeschule Christine Stroop
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Mensch – Hund - Bindung
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Stimmt die Bindung, hat mein Hund genug Bindung zu mir, wie kann ich die Bindung verstärken diese und
ähnlich Fragen höre ich von Hundebesitzern. Häufig sind die Menschen enttäuscht, wenn der Hund den
Menschen einfach stehen lässt, weil er einen Hund oder ein Kaninchen gesehen hat und dorthin läuft.
Gelegentlich kommentieren andere Hundebesitzer dies mit den Worten „ Dein Hund hat keine Bindung,
deshalb haut er ab“. Das ist absolut nicht richtig.
Bindung hat nichts damit zu tun, dass der Hund uns auf Schritt und Tritt nachläuft. Dies ist eher ein Zeichen
von Kontrollzwang oder erlernter Hilflosigkeit.
Es sagt nichts über die Bindung zum Menschen aus, wenn der Hund zum Jagen verschwindet oder seine
Umwelt erkundet.
Kein Mensch würde seinen Kindern unterstellen sie hätten keine Bindung zu Ihrer Familie, weil Sie ein paar
Stunden bei einem Freund verbringen und danach wieder nach Hause kommen.
Auch freilebende Hunde oder Wölfe kleben nicht ständig aneinander sonder gehen ihrer Wege, kommen aber
immer wieder zusammen, weil sie das Bedürfnis nach Nähe haben.
Bindung haben heißt Kontakt halten.
Häufig wird Bindung bewertet und gesagt, der Hund hat eine gute Bindung oder er hat eine schlechte
Bindung.
Es gibt weder eine gute noch eine schlechte Bindung. Es gibt nur eine sichere Bindung oder eben eine
unsichere Bindung.
Bei einer sicheren Bindung zum Menschen zeigt der Hund in Anwesenheit des Menschen
Erkundungsverhalten und entfernt sich um die Umwelt zu erkunden in dem Wissen und Vertrauen, dass sein
Bindungspartner für ihn da ist.
Sicher gebunden Hunde scheinen mehr soziale Sicherheit zu entwickeln und geraten in neuen Situationen
meist weniger in Stress.
Eine sichere Bindung ist nicht mit einer (zu) engen Bindung zu verwechseln. Eine zu enge MenschHundbindung kann durchaus problematisch sein
Bei einer unsicheren Bindung zeigt der Hund meist kein Erkundungsverhalten, beobachtet ständig den
Menschen und läuft ihm auch zu Hause häufig auf Schritt und Tritt nach. Dies deutet eher auf eine erlernte
und/oder konditioniert Hilflosigkeit hin, als auf eine stabile Bindung.
Es gibt verschiedenste Bindungsformen. Es gibt soziale und auch räumliche Bindungsformen. Es gibt zum
Beispiel eine Objektbindung, eine Ortsbindung, eine Paarbindung, eine Eltern – Nachwuchsbindung, eine
Geschwisterbindung, eine Gruppenbindung und natürlich die Mensch-Hundbindung.
Bindung bedeutet das Bedürfnis nach Kontakt zum Bindungspartner zu haben und dieses Bedürfnis entsteht
durch Vertrauen. Vertrauen wiederum entsteht durch Sicherheit und Geborgenheit die der Mensch dem Hund
vermittelt.
Hunde bevorzugen nicht denjenigen Menschen als bevorzugten Bindungspartner der füttert und freundlich
zu Ihnen ist, sondern den Menschen der am überzeugendsten Gefahren abwehren und schützen kann, also
den Menschen der Sicherheit und Geborgenheit gibt, dem Menschen dem der Hund vertraut.
Bindung entsteht dadurch, dass der Mensch die Dinge für den Hund regelt, wozu dieser nicht in der Lage ist,
Grenzen setzt und „elterlich“ Fürsorge walten lässt und auf den Verlass ist.
Die Bindungsfähigkeit variiert auch je nach Individuum und Rasse und auch ob der Hund ausreichend auf
Menschen geprägt wurde.
Haben Hunde bis zur ca. 14. Lebenswoche gar keine Erfahrung mit Menschen gemacht, zeigen sie im
Allgemeinen Menschen gegenüber Meideverhalten.
Wie immer gilt es pauschale Zuordnungen und Schubladendenken zu vermeiden.
Das Hormon, welches für Paarbindungen zuständig ist heiß Oxytocin. Ausschlaggebend für die soziale
Bindung ist allerdings nicht die Menge des ausgeschiedenen Hormons, sondern die Anzahl der OxytocinRezeptoren im Gehirn.
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