I love my Church: Aus alt wird neu Hauptgedanken der Predigt vom 27. September 2015 Prediger: Manu Weiss Ort: Christliches Zentrum Buchegg Bibeltext: Epheser 4,17-24 Wir lesen im Epheserbrief 4,17-24: Ich will vor Gott bezeugen, dass ihr nicht mehr leben sollt, wie Menschen, die Gott nicht kennen und deren Denken ohne Sinn und Ziel ist. Ihr Verstand ist verfinstert und sie sind von dem Leben, das Gott für sie hat, weit entfernt, weil sie von ihm nichts wissen wollen und ihre Herzen hart geworden sind. Gleichgültig überlassen sie sich ganz ihren ausschweifenden Leidenschaften und suchen direkt nach jeder Art von Verlockung. Durch Christus habt ihr jedoch etwas anderes kennengelernt, wenn ihr ihm zugehört habt und die Wahrheit kennt, die in ihm ist. Deshalb sollt ihr euer altes Wesen und eure frühere Lebensweise ablegen, die durch und durch verdorben war und die euch durch trügerische Leidenschaften zugrunde richtete. Lasst euch stattdessen einen neuen Geist und ein verändertes Denken geben, als neue Menschen, geschaffen nach dem Ebenbild Gottes und zur Gerechtigkeit, Heiligkeit und Wahrheit berufen, sollt ihr auch ein neues Wesen annehmen. Paulus sagt im zweiten Teil des Epheserbriefes zwei Mal: „Lebt nun würdig in dieser Berufung, als Kinder Gottes“ Lebt so, dass es Gott Freude macht, dass es Gott ehrt. Darum sagt Paulus hier auch: „Lebt nicht mehr wie Menschen, die Gott nicht kennen, sondern ändert euer Leben“. Vielleicht denkst du: Veränderung, dieses Wort höre ich gar nicht gerne. Vielleicht ist dir dieser Text ein Dorn im Auge, weil du dich nicht verändern willst. Wir wollen heute zwei Fragen anschauen und zwar: Warum will Gott uns verändern, und wie er das tut? I. Warum soll ich mich ändern? Wenn wir Kinder erziehen, tun wir das, weil wir das Beste für sie wollen. Gott geht es ganz ähnlich mit uns. Gott ist unser Vater und er sagt, er möchte uns nicht nur für den Himmel retten, sondern ich möchte dich in ein Leben führen, das besser ist, und deshalb sagt er zu dir: Lass mich dein Leben verändern. C.S. Lewis hat geschrieben: Wenn wir nicht so sein wollen, wie Gott uns will, dann wollen wir in der Tat etwas, das uns unmöglich glücklich machen kann. Paulus formuliert das ähnlich in Römer 8,29: Gott hat uns von Anfang an dafür vorgesehen, dass unser ganzes Wesen so umgestaltet wird, dass wir seinem Sohn gleich werden. Gott möchte uns verändern, und er hat ein Ziel für unser Leben, und dieses Ziel ist gleichzeitig unser grösstes Glück. Darum sagt Paulus in unserem Text: Lebt nicht wie Menschen, die Gott nicht kennen. Wie leben denn Menschen, die Gott nicht kennen? Paulus sagt: Ihr Denken ist ohne Sinn und Ziel. Weil sie Gott nicht kennen, kennen sie die Perspektive, die Gott für ihr Leben hat, nicht. Sie sagen: „Vermutlich gibt es Gott nicht, darum geniesse das Leben. Geniesse das Leben so, wie es für dich stimmt, weil es keinen Gott gibt, der einen Massstab gibt.“ Viele Menschen, die Gott noch nicht kennen, verdrängen diese Stimme des Gewissens, dass es Gott geben könnte. Paulus 1 beschreibt das in Vers 18: „Menschen, die Gott nicht kennen sind vom Leben, das Gott für sie hat, weit entfernt, weil sie nichts von ihm wissen wollen und ihre Herzen sind hart geworden. Gleichgültig überlassen sie sich ganz ihren ausschweifenden Leidenschaften und suchen gierig nach jeder Art von Verlockung.“ Heute könnte man statt Ausschweifungen auch Grenzenlosigkeit sagen. Es gibt in dem, was ich für mein Leben will, keine Grenzen. Es gibt Menschen, die ja nicht zur Ruhe kommen wollen, weil sie sonst ihre innere Leere spüren. Das ist das, was die Bibel beschreibt, einen Hunger nach Leben mit Dingen, die uns schlussendlich schaden. Wenn ich so über diese Verse rede, ist es mir wichtig zu sagen, dass ich das nicht predige, weil Christen besser sind als andere Menschen. Wenn Jesus mir nicht begegnet wäre, wäre ich immer noch auf dieser Suche nach Glück. Paulus hat das in den nächsten Versen so schön ausgedrückt: Durch Christus habt ihr etwas anderes kennengelernt, wenn ihr ihm zugehört habt und die Wahrheit kennt, die in ihm ist. So ist es mir gegangen. Ich merkte, dass das, was Jesus sagt, wahr ist. Ich war beschämt, wie viele Dinge ich gemacht habe aus diesem Hunger nach Leben, wo ich Gott beleidigt habe und seine Gebote übertreten habe. Und ich habe Gott für meine Sünden um Vergebung gebeten. Alle die Christen geworden sind, sind im selben Boot. Wir sind nicht bessere Menschen. Wir haben Jesus kennengelernt und sind froh, dass er uns einen Neuanfang gegeben hat. Paulus schreibt hier zu Christen und sagt: Jetzt, wo du die Wahrheit kennst, dulde nicht mehr länger einen Lebensstil, der Gott Widerstand leistet. Dulde nicht weiter einen Lebensstil, der Gottes Namen in den Dreck zieht. Alle Menschen, die Gott angenommen haben, bei denen ist grundsätzlich etwas anders. Und zwar, dass dein Leben von Gott erfüllt ist. Die Bibel sagt das explizit. Gott kommt in unser Leben hinein und macht etwas Neues. Darum kann Gott uns zwei Aufträge geben, wenn es darum geht, unser Leben zu ändern. Gott sagt: Lege dein altes Leben ab und ziehe das neue Leben an. Paulus benützt hier das Bild von alten und neuen Kleidern. Er sagt: Wenn du Christ geworden bist, bist du ein neuer Mensch. Warum läufst du noch mit alten Kleidern herum? Er sagt nicht nur, lege das Alte ab, sondern er sagt auch, lass es auch liegen. Paulus spricht unseren Lebensstil an. Er sagt: „Trenne dich von den Gewohnheiten, von den Worten und den Taten, die du getan hast, als du Gott noch nicht gekannt hast. Und dann fange an so zu reden, so zu denken und zu handeln, wie Jesus es uns vorgelebt hat.“ Wir wissen, es braucht viel, dass der Mensch sich ändern kann. Aber hier sagt die Bibel, wenn Gott in deinem Leben ist, hast du genau die Kraft, die es braucht, damit dein Leben neu werden kann. Ich möchte heute auf einen Lebensbereich eingehen. Mir ist aufgefallen, dass wir mehr als früher negativ und kritisch miteinander umgehen als Gemeinde. Dass wir immer wieder über Menschen, Dienste, Aufgaben negativ reden. Über Menschen reden, die nicht da sind. Vielleicht findest du, man muss halt ehrlich sein. Wir meinen, dass wir uns etwas Gutes tun mit kritischem Reden. Aber die Bibel sagt es sehr hart und klar: Wir betrügen uns. Wenn wir negativ übereinander reden, distanzieren wir uns voneinander. Aber es geschieht auch etwas mit unserem Leben, wenn wir negativ reden. Wir zerstören die Überzeugung, dass wir anders leben können. Es zerstört den Glauben, dass wir anders reagieren können, dass wir neue Menschen sind, dass wir ganz anders miteinander umgehen können. Gott hat uns zu weit mehr befähigt als nur ehrlich zu sein. Ich gebe dir den Mut, dass du auf Menschen zugehen kannst, die es betrifft. Ihnen in die Augen zu schauen und zu sagen: „Lieber Bruder, liebe Schwester, ich möchte mit dir über etwas reden.“ Aber Gott macht noch mehr als das. Er macht uns fähig, uns in die Schuhe des anderen hineinzuversetzen. Er gibt uns das Mitgefühl, damit wir nicht vom ersten Moment alles verurteilen und zuhören können. Warum tust du das, was du tust? Und Gott gibt uns die Kraft, Teil der Lösung zu sein. Nicht nur darüber zu reden, sondern es gemeinsam anzupacken. Lässt du es zu, dass Gott dir diese Überzeugung geben kann, dass du die Kraft hast, diesen Weg zu gehen? Gott hat seine Kraft in uns hineingegeben, damit wir anders leben können. Das alte Denken sagt uns: Das ist etwas für die ganz Heiligen, und Gott sagt: Nein, es ist für dich. Ich lebe in dir. 2 II. Wie kann ich verändert werden? In Vers 23 von unserem Text lesen wir: Lasst euch in eurem Denken verändern durch den Geist, der euch geschenkt ist. Gott ermutigt uns, ihn an unser Leben heran zulassen. Zulassen heisst, jemanden an uns heran zu lassen. Dass wir einen Schritt zurückgehen und sagen: Sag mal, was du denkst. Zulassen bedeutet, dass wir ein offenes Herz haben für Gott. Ich denke, es braucht zwei Dinge um zuzulassen, dass Gott an unserem Denken wirkt. Das erste ist Zeit. Dass wir Gott Zeit geben, wo er zu uns sprechen kann. Das kann im Gottesdienst sein, oder wenn du am Morgen in der Bibel liest. Du lässt es zu, dass Gottes Gedanken in dein Leben kommen können. Das Zweite was es braucht ist, dass, wenn wir merken, Gott spricht zu uns, wir Gott nicht widerstehen. Dass wir Gott nicht sagen, das ist deine Meinung, ich habe meine Meinung, sondern, dass wir dieses Vertrauen haben, Gott ist unser guter Vater, der uns führen will, weiterbringen will, uns verändern will. Dass wir ihm nicht widerstehen. Das Dritte ist, dass wir diese Gedanken in unserem Leben bewegen. Werner Kniesel hat einen ganz spannenden Satz zu mir gesagt: Ich rufe ganz selten Christen auf, nach vorne zu kommen, um ihr Leben zu verändern, nicht weil Gebet etwas Schlechtes wäre, wir beten ja viel im Gottesdienst. Aber die Gefahr ist, dass wir nach vorne kommen, ein Gebet gesprochen wird, und wir an den Platz zurückgehen und dann meinen, das sei Veränderung. Und Gott sagt, lass es zu, dass meine Gedanken zu deinen Gedanken werden können, und das braucht Zeit. Werner hat in einem Gottesdienst gesagt: Ich gebe dir eine Hausaufgabe mit. Etwas, über das wir nachdenken, dass wir Gottes Wort Zeit geben in unserem Leben. Wenn du merkst, dieses negative Reden trifft dich, dann nimm diese Gedanken mit. Bewege es in deinem Leben, schreibe es zu Hause auf, denke darüber nach, erzähle deinen Freunden, woran du dran bist mit Gott. Wir pflegen diese Gedanken Gottes. Wir lassen nicht zu, dass sie einfach auf den Boden fallen, sondern, dass sie in unserem Herzen drin bleiben. Und die Bibel sagt, dass, wenn wir Gottes Gedanken aufnehmen, wir anders reden werden. Es wird wie eine Überraschung sein. Du kennst das vielleicht in deinem eigenen Leben. Warum habe ich plötzlich den Mut, etwas Neues zu tun, wo ich es früher immer anders gemacht habe? Du staunst vielleicht, weil du plötzlich weisst, was du tun musst. In einer Entscheidungssituation ist es völlig klar, was Gott will, das ich tue. Weshalb? Weil Gott dein Denken verändert hat. Es kann sein, dass du diese Predigt hörst und denkst: Ich bin irgendwie frustriert. Ich bin auf dem Weg mit Gott irgendwie stehen geblieben. Er hat so viel Gutes vor, aber ich habe aufgegeben an diese Veränderung zu glauben. Du hast den Glauben aufgeben, dass Gott aus dir einen neuen Menschen machen kann, der anders reagiert, der anders mit Menschen umgeht. Gott sagt dir heute: Ich will etwas Neues tun. Du bist neu und du kannst das. Unser Leben ist ein Kampf zwischen dem alten Leben und dem neuen Leben. So oft bleiben wir stehen und denken, wir schaffen es nicht. Wenn Gott auf deiner Seite ist, hat der alte Mensch keine Chance mehr. Wenn du weisst, Gott ist auf meiner Seite, er ist in meinem Leben mit seiner ganzen Kraft, dann bist du motiviert für dieses neue Leben. Wenn du einmal versagst, dann vergibt dir Gott. Er macht dir keine Vorwürfe. Er sagt zu dir: Komm, stehe auf, wir schaffen das. Unsere Kinder werden auch nicht von einem Tag auf den anderen erzogen. Das sind alles Dinge, die Zeit brauchen. Aber Gott ist auf unserer Seite, er hilft uns. Ich bin überzeugt, dass Gott heute zu dir spricht und sagt: Du kannst es. Vielleicht hast du aufgegeben zu glauben, dass du ein neuer Mensch bist und ganz anders reagieren und handeln kannst als früher, aber ich bin auf deiner Seite und helfe dir. (kk) 3
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