Projekt Aleppo

Syrien: Nothilfe für intern vertriebene Familien
Syrische Kinder spielen in den dürftigen Unterkünften (Photo: Sam Tarling)
Region/Ort:
Syrien, Aleppo
Zielgruppe:
Intern vertriebene Familien und bedürftige Gastfamilien in Aleppo
(6‘300 Personen täglich)
Mittelbedarf:
763‘604 Franken
Projektdauer:
01.02.2015 bis 31.01.2016
Projekt-Nummer:
P150037
Projektziel:
Nahrungsmittelhilfe für vom Bürgerkrieg betroffene Familien in Aleppo
Projektverantwortliche:
Anna Schelnberger, Tel: 041 419 23 13;
E-Mail: [email protected]
Abteilung:
Asien/Europa
Zum Projektumfeld: Worum geht es?
Die humanitäre Krise in Syrien dauert seit nahezu vier Jahren an und spitzte sich mit den intensivierten
Kämpfen rund um die IS (Islamischer Staat) 2014 weiter zu. 12.2 Mio. Menschen leben in einer Notsituation und sind auf Hilfe angewiesen, darunter 5.6 Mio. Kinder. 4.8 Mio. Menschen befinden sich in un1
zugänglichen Gebieten mit sehr erschwertem Zugang zu Nothilfe. Ein voraussichtliches Ende des Konfliktes ist gegenwärtig nicht in Sicht und auch eine politische Lösung scheint in weite Ferne gerückt.
Laut UN Statistik kostete der syrische Konflikt bisher 200‘000 Menschen das Leben, allein im Jahr 2014
starben über 76‘000 Menschen. Diese traurige Bilanz macht das Jahr 2014 zum tödlichsten seit dem
Beginn des Krieges im März 2011. Der Krieg riss Familien auseinander, zerstörte Lebensgrundlagen
und die Situation der Zivilbevölkerung wird in den meisten Gegenden immer verzweifelter.
Die anhaltenden Kämpfe lösen nach wie vor grosse Fluchtwellen aus. Über 15 Millionen Menschen
mussten bis jetzt vor der Gewalt fliehen und ihre Quartiere, ihre Dörfer und ihr Hab und Gut hinter sich
lassen. Sie suchten Sicherheit in anderen Stadtteilen, benachbarten Dörfern, Städten und vor allem im
umliegenden Ausland. Über 3 Millionen syrische Flüchtlinge flüchteten bisher über die Grenze in die
syrischen Nachbarländer und 7.6 Millionen Menschen sind intern vertrieben. Viele leben in Parks, leer
stehenden Gebäuden und Schulen. Den meisten Familien fehlt es an allem: Nahrungsmittel, Wasser,
Unterkunft und Kleidung. Das soziale und wirtschaftliche Leben in Syrien ist lahmgelegt. Laut einem
Bericht von UNDP hat der Konflikt in Syrien die Entwicklung des Landes um 35 Jahre zurückgeworfen.
Die lokale Partnerorganisation vor Ort unterstützt die Bevölkerung seit 2008, als viele irakische Flüchtlinge in Syrien Schutz suchten. Seit Ausbruch des Bürgerkriegs im Frühjahr 2011 unterstützt das lokale
Hilfswerk gemeinsam mit Caritas Schweiz auch die in Not geratene syrische Zivilbevölkerung und verteilt warme Mahlzeiten und Lebensmittel über Suppenküchen in Aleppo, Holms und Damaskus. Nachdem die Kämpfe sich letztes Jahr auch in Aleppo wieder verschärft haben und die Bevölkerung von
Kämpfern des Islamischen Staates, den Regierungstruppen von Assad und den Rebellen umzingelt
sind, dehnt Caritas Schweiz die Nothilfe gemeinsam mit dem lokalen Partner von Homs und Damaskus
nun erneut auf Aleppo aus.
Aleppo: Grösste Stadt Syriens mit
1.13 Mio. Einwohner/innen
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Middle East, North Africa, Afghanistan and Pakistan: Humanitarian Snapshot (November – December 2014).
OCHA. (Stand 8.1.2015)
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Das Projekt: Was tun wir?
Seit Anfang der Krise leistet Caritas Schweiz in Zusammenarbeit mit ihren lokalen Partnern Nothilfe für
syrische Flüchtlinge in den Nachbarländern Syriens und unterstützte punktuell auch die Hilfe für intern
Vertriebene in Aleppo mit warmen Mahlzeiten und Nahrungsmittelpaketen. Aufbauend auf diese Erfahrungen will dieses Projekt nun auch in Aleppo erneut mit einer Suppenküche intern Vertriebene, die in
Notunterkünften hausen, mit warmen Mahlzeiten versorgen.
Falls es die Sicherheitslage weiter erlaubt, wird das lokale Team in Aleppo 12 Monate lang täglich
6‘300 Mahlzeiten an die in Not geratenen syrischen Familien verteilen. Das Team bereitet an 5
Tagen pro Woche 2 bis 3 Tonnen warmes Essen in ihrer Suppenküche zu, welche mit fünf Dieselkochern ausgestattet ist. Diese Kocher wurden eigens für diesen Zweck entwickelt, da das Gas für
Gaskocher teuer geworden ist und Diesel zudem in Aleppo leichter erhältlich ist.
Die Küche serviert Menüs aus der syrischen Küche und die Speisekarte besteht aus 25 Rezepten verschiedener Gerichte. Die Mengen werden auf die Kalorienbedürfnisse der Personen abgestimmt, welche je nach Alter und Geschlecht unterschiedlich sind. Besonders berücksichtigt wird der Gesundheitszustand oder besondere Umstände, wie beispielsweise Schwangerschaft und Stillperiode.
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Eine grosse Portion mit 550 g enthält etwa 1,680 Kalorien pro Person
Eine mittleren Portion mit 450g enthält etwa 1,300 Kalorien pro Person.
Eine kleinere Portion enthält 350 g etwa 1,000 Kalorien pro Person
Die Mahlzeiten sind ausgewogen und es werden erhältliche Grundnahrungsmittel (Reis, Bulgur, Spaghetti, Fava Bohnen und Linsen) mit frischen Lebensmitteln aus den lokalen Märkten (Milchprodukte,
Frischgemüse, Fleisch und Gewürze) kombiniert. Die fertigen Mahlzeiten werden in Edelstahlbottiche
gefüllt und vom lokalen Team zu den Notunterkünften geliefert. Dort werden sie vom Fachpersonal an
die in Not geratenen Menschen verteilt.
Die Suppenküchen sind ein wichtiger Bestandteil des Nothilfeprogramms des lokalen Partners, das die
Verteilung von Lebensmittelpaketen, psychosoziale Unterstützung von Familien, Versorgung mit lebenswichtigen Gütern und das Management von kollektiven Notunterkünften umfasst.
Aus Sicherheitsgründen für das Personal vor Ort möchte Caritas Schweiz den Namen der Partnerorganisation nicht nennen.
Wünschen Sie ausführlichere Projektunterlagen? Wir stellen sie Ihnen gerne zur Verfügung.
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