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Syrien: Weißhelme fordern Flugverbotszone
und humanitäre Korridore
[06-12-2016 - 16:44]
Der Hauptkoordinator des Syrischen Zivilschutzes, Abdulrahman Al-Mawwas,
sprach am Montag (5.12.) vor dem Außen- und dem Entwicklungsausschuss. Er
schilderte die aktuelle Lage in Aleppo und forderte eine Flugverbotszone sowie die
Öffnung humanitärer Korridore. Die Kämpfe haben in den vergangenen Tagen
zehntausende Menschen aus Ost-Aleppo in die Flucht getrieben. Die Helfer des
Syrischen Zivilschutzes (Weißhelme) sind die zentrale Rettungsorganisation, die im
belagerten Ost-Aleppo tätig ist.
Am Montag (5.12.) fand im Rahmen einer gemeinsamen Ausschusssitzung des
Außenausschusses und des Entwicklungsausschusses eine Aussprache mit Vertretern
des Syrischen Zivilschutzes statt. Die Hilfsorganisation, besser bekannt als Weißhelme
(auf Englisch White Helmets), setzt sich aus rund 3 000 Freiwilligen zusammen. Sie helfen
Zivilisten, bergen Verschüttete und versorgen Verletzte.
Der britische EU-Abgeordnete Charles Tannock (EKR) führte den Vorsitz der Sitzung. In
seinen Begrüßungsworten verwies er auf die "schrecklichen Lage" in Aleppo und die
Bedingungen, unter denen die Hilfsorganisation tätig sei. Er betonte, dass allein in der
Region Aleppos rund 150 Freiwillige ums Leben gekommen seien. Zum Zeitpunkt der
Aussprache, also am Montag, haben Russland und China im UN-Sicherheitsrat eine
Resolution für eine siebentägige Waffenruhe in Aleppo blockiert.
An der Ausschusssitzung nahm unter anderen der Hauptkoordinator der Weißhelme,
Abdulrahman Al-Mawwas, teil. In unserem Videointerview sagte er: "Unsere Bedingungen
sind die schlechtesten: viele Luftangriffe und Doppelangriffe auf dieselben Gebiete, damit
sind Freiwillige konfrontiert. Und zu wenig Unterstützung, Hilfe und Ausrüstung. Und die
Angst, während des Einsatzes getroffen zu werden. [...] Unser Ziel war stets, möglichst
viele Leben in möglichst kurzer Zeit zu retten."
Abdulrahman Al-Mawwas bezeichnete die Belagerung von Aleppo als "Kriegsverbrechen"
und forderte, dass umgehend ein humanitärer Korridor geöffnet werde. Das AssadRegime hat jedoch jeden Waffenstillstand für Aleppo, der nicht den Abzug der Rebellen
aus dem Osten der Stadt umfasst, abgelehnt.
In einer am 24. November verabschiedeten Entschließung forderten die EU-Abgeordneten
alle Konfliktparteien dazu auf, im ganzen Land Zugang zu humanitärer Hilfe zu
gewährleisten und die Bombenangriffe und wahllosen Angriffe auf Zivilpersonen und zivile
Einrichtungen unverzüglich einzustellen.
Links
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DE
Interview mit dem UN-Sondergesandten für Syrien, Staffan de Mistura (EN) (30.11.2016):
http://www.europarl.europa.eu/news/en/news-room/20161128STO53409/un-syria-envoy-%E2%80%9Cicannot-say-how-long-eastern-aleppo-will-last%E2%80%9D
Facebook Live Interview zur Flüchtlingskrise und Syrien (29.11.2016) :
https://www.facebook.com/europeanparliament/videos/10158011063125107/
EU-Abgeordnete fordern Zugang zu humanitärer Hilfe (EN) (24.11.2016):
http://www.europarl.europa.eu/news/de/news-room/20161117IPR51557/let-humanitarian-aid-reach-thesyrian-people-urge-meps
Dossier zum Thema Syrien: http://www.europarl.europa.eu/news/de/top-stories/20130905TST18719/syria
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