29. April 2015 Rapsvollblüte steht kurz bevor Tausende Hektar Strahlkraft Jedes Jahr verwandeln Schleswig-Holsteins Landwirte die Landschaft in ein einzigartiges Naturschauspiel. Die Rapsblüte lockt Abermillionen Bienen, Radfahrer, Reiter, Spaziergänger, Einheimische wie Touristen an. Der Signalfarbe und dem unverkennbaren Duft können sich nur Wenige entziehen. Jetzt am langen Maiwochenende könnte der Raps in einigen Regionen des Landes schon blühen und unverkennbar riechen. Dabei ist der Süden des Landes dem nördlichen Schleswig-Holstein immer einige Tage voraus. Fakten rund um den Raps Nach ersten Schätzungen steht hierzulande in dieser Saison auf 94.000 ha Winterraps. Das entspricht etwa einer Fläche von 235.000 Fußballfeldern. Damit handelt es sich neben Winterweizen und Wintergerste um die wichtigste Marktfrucht in Schleswig-Holstein. Die Preise sind derzeit stabil. Ein Blick an die internationalen Märkte sagt für die diesjährige Ernte 35 € pro 100 kg (Dezitonne) voraus. Die für unsere Kulturlandschaft so wichtige Frucht hat eine große Bedeutung innerhalb der Fruchtfolge. Sie trägt durch ihre lange Pfahlwurzel zur Lockerung des Bodens bei. Damit ist sie eine Leitkultur im Jahr des Bodens. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat das Jahr 2015 zum „Internationalen Jahr des Bodens“ erklärt. So soll der Bedeutung der Böden für die Ernährungssicherung in der Welt und für den Wohlstand der Gesellschaft verdeutlicht werden. Der Boden gehört zu den wichtigsten, nicht vermehrbaren Ressourcen der Landund Forstwirtschaft. Böden dienen nicht nur der Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln und nachwachsenden Rohstoffen. Böden binden Nährstoffe und sind einer der größten Kohlenstoffspeicher der Welt. Böden reinigen und speichern Wasser und ihre Funktionalität ist für den Hochwasserschutz sehr bedeutsam. Raps ist nicht nur für die landwirtschaftlichen Betriebe eine wichtige tragende Frucht in getreidereichen Fruchtfolgen. Raps hat auch seine Bedeutung als ergiebige Trachtpflanze für die Honigbienen. Als Bienentrachtpflanze oder Bienenweide bezeichnet man die Pflanzen, die besonders reichhaltig Nektar und Pollen erzeugen und deswegen häufig von Honigbienen und den seltenen Hummeln angeflogen werden. Beim Pflanzenschutz hat der Schutz der Bienen hohe Priorität. 2 Es dürfen nur bienenverträgliche Pflanzenschutzmittel angewendet werden. Raps ist ein Allroundtalent Raps wird vielseitig genutzt, als Speiseöl, als Rohstoff für die Schmierstoff- und chemische Industrie. Vor allem ist Rapsöl jedoch der am häufigsten verwendete Rohstoff für die Herstellung von Biodiesel. Zum echten Allrounder wird Raps, weil neben dem Öl das beim Pressen der Rapssaat anfallende Restprodukt, der Rapskuchen genutzt werden kann. Er ist ein hochwertiges Eiweißfuttermittel fürs Milchvieh und macht die heimische Landwirtschaft ein Stück weit unabhängig von ausländischen Sojaimporten. Wachstumsbedingungen Saison 2014/2015 Durch die vorhandenen Klima-, Witterungs- und Bodenbedingungen findet Raps in unserem Bundesland sehr gute Wachstumsbedingungen vor. Die Erträge liegen in guten Rapsjahren mittlerweile bei 46 bis 47 dt/ha wie in den Spitzenjahren 2009 und 2014. Die Aussaat 2014 fand von der Witterung her unter günstigen Bedingungen statt. Der Auflauf und die Herbstentwicklung waren gut, vielfach haben sich sogar sehr üppige Bestände entwickelt. Durch den milden Winter gab es keine Auswinterungsschäden. Ende Februar hat das Wachstum eingesetzt. Viele Bestände zeigen sich derzeit in einem guten Zustand. Auf einigen Feldern trügt allerdings dieses schöne Bild „auf den ersten Blick“. So gut einerseits die äußeren Bedingungen für die Herbstaussaat waren, so heftig war andererseits der Schädlingsbefall durch die Kleine Kohlfliege und den Rapserdfloh. In vielen Beständen wurde die Hauptwurzel durch den Larvenfraß stark geschädigt. Aufgrund der milden Herbstund Winterwitterung konnten sich allerdings vielerorts Sekundärwurzeln bilden. Somit bleibt abzuwarten, welche Erträge auf diesen Standorten am Ende eingefahren werden können. Verantwortlich für diesen Pressetext: Isa-Maria Kuhn, Pressesprecherin der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Tel.: 04331-9453111, [email protected]
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