Media Statement - St. Jude Medical

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Fortschritt in der Schmerztherapie - Gezielte Linderung nun auch in Fuß, Hand
oder Leiste durch Spinalganglion-Stimulation bei chronischen neuropathischen
Schmerzsyndromen
Im Interview: Dr. Stefan Schu, Facharzt für Neurochirurgie und leitender Arzt für
Neuromodulation am Sana Klinikum Duisburg
Eschborn, den 24. September 2015
Was sind chronische Schmerzen?
„Normalerweise sind Schmerzen etwas ganz Natürliches und dienen als temporäres Warnsignal.
Dabei tritt der Schmerz in der Regel nur an der geschädigten Stelle auf, beispielsweise wenn man
sich in den Finger schneidet. Bei rund 5 Millionen Menschen in Deutschland bestehen Schmerzen
jedoch länger als sechs Monate, obwohl der Ursprung bereits verheilt ist. Ab diesem Zeitraum
gelten Schmerzen als chronisch. Schuld ist das sogenannte Schmerzgedächtnis, in das sich die
Informationen, wie auf den CD-Rohling, einbrennen.“
Gibt es Unterschiede in der Art der chronischen Schmerzen?
„Ursache können die unterschiedlichsten Erkrankungen oder Verletzungen sein, aber auch
Verschleißerscheinungen, beispielsweise Arthrose oder Entzündungen durch Krankheiten wie
Rheuma. Nervenbedingte, fachsprachlich neuropathische Schmerzsyndrome entstehen zum
Beispiel durch eine Schädigung der Nervenleitbahnen. Dies kann beispielsweise aufgrund einer
Schädigung durch einen Bandscheibenvorfall oder eine Operation entstehen.
Dann ist meist nur eine Nervenbahn betroffen. Im Fall einer körperlichen Erkrankung, so zum
Beispiel bei Diabetes oder wenn das Nervensystem selbst angegriffen ist, können auch gleich
mehrere Nerven Schmerzsignale aussenden. Bemerkbar machen sich neuropathische
Schmerzen durch Stechen und Brennen und können akut oder permanent auftreten. Leider ist
eine Lokalisierung des Schmerzes oft nicht ganz einfach.“
Warum ist es schwer, diese Schmerzsyndrome bei Patienten zu finden?
„Da Schmerzen ausstrahlen und hier auch die individuelle Empfindung des Patienten eine Rolle
spielt, gestaltet sich eine klare Diagnose recht schwer. Hinzu kommt die Tatsache, dass
chronische Schmerzsyndrome noch weiter bestehen, wenn der akute Schmerzursprung bereits
abgeheilt ist. Zur Lokalisierung arbeiten wir mit Befragungen und einer Schmerzeinschätzung auf
einer Skala, dem Quantitativen Sensorischen Test, sowie neurophysiologischen Messungen.“
Welche Behandlungen gegen Nervenschmerz gibt es?
„Grundsätzlich lässt sich sagen, dass kein Allheilmittel existiert und Behandlungen sehr individuell
erfolgen. Besteht die Schmerzursache noch, hilft oft eine entsprechende Operation. Anders sieht
es aus, wenn die Ursache bereits abgeklungen ist. Hier hat sich die multimodale Therapie
etabliert, bei der eine Kombination aus medikamentöser, psychologischer und körperlicher
Behandlung erfolgt. Gute Ergebnisse in der Linderung von Schmerzen liefern seit Jahren
Stimulationstherapien wie die Rückenmarkstimulation, bei der ein Impulsgeber über eine
Elektrode Nervenfasern des Rückenmarks stimuliert.
Auf diesem Gebiet gibt es eine ergänzende neue Therapieform – die Neurostimulation am Dorsal
Root Ganglion (auf Deutsch Spinalganglion), auch als DRG-Stimulation bekannt, mit dem
TM
Axium -Neurostimulator.
Um was genau handelt es sich bei der Spinalganglion-Stimulation?
„Bei dem Spinalganglion selbst handelt es sich um einen kleinen Nervenknoten. Zwei davon
sitzen immer rechts und links an den einzelnen Segmenten der Wirbelsäule. Bezogen auf die
Schmerzleitung kommt das Schmerzsignal hier an, noch bevor es an das Rückenmark
weitergeleitet wird. Mithilfe der DRG-Neurostimulation wird das Spinalganglion stimuliert und
schaltet wie eine Ampel von Grün für ‚Schmerz weiterleiten‘ auf Rot für ‚Schmerz Stopp‘.“
Wo liegt der Unterschied zu bisherigen Methoden?
„Die Stimulation wandelt ankommende Schmerzsignale in ein angenehmes Kribbeln um, noch
bevor die Informationen überhaupt an das Rückenmark gelangen. Dadurch und aufgrund der
Tatsache, dass an den Spinalganglien wenig Bewegung stattfindet, reduziert die Therapie durch
das Axium-System Unregelmäßigkeiten in der Intensität der Stimulationsreize. Diese
Schwankungen empfinden Patienten bei anderen Neurotherapien manchmal als unangenehm.
Hinzu kommen bei der DRG-Stimulations-Therapie wesentlich präziser geleitete Impulse. Durch
zielgenauen Einsatz der Elektrode ermöglicht diese Therapie auch die Linderung an Stellen, die
bisher schwer effektiv zu behandeln waren, wie Hände, Füße oder auch die Leistenregion, und
erweitert somit die Therapieexpertise auf dem Gebiet der Neurostimulation.“
Über St. Jude Medical
St. Jude Medical ist ein weltweit tätiger Hersteller von medizinischen Geräten, der es sich zum
Ziel gesetzt hat, bei der Behandlung einiger der teuersten Volkskrankheiten der Welt neue Wege
zu gehen. Dazu entwickelt das Unternehmen kosteneffiziente medizinische Technologien, die für
Patienten in aller Welt lebensrettend sind und die Lebensqualität verbessern. Von seinem
Hauptsitz in St. Paul, Minn. (USA) aus agiert St. Jude Medical in vier zentralen klinischen
Bereichen: die Behandlung von Herzrhythmusstörungen, Vorhofflimmern und Herz-KreislaufErkrankungen sowie Neuromodulation.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.info-chronische-schmerzen.de, www.sjm.de
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