Media Statement ANSPRECHPARTNER St. Jude Medical GmbH Astrid Tinnemans Manager Public Relations Helfmann-Park 7 65760 Eschborn Tel. +49-6196-77 11 142 E-Mail: [email protected] Fortschritt in der Schmerztherapie - Gezielte Linderung nun auch in Fuß, Hand oder Leiste durch Spinalganglion-Stimulation bei chronischen neuropathischen Schmerzsyndromen Im Interview: Dr. Stefan Schu, Facharzt für Neurochirurgie und leitender Arzt für Neuromodulation am Sana Klinikum Duisburg Eschborn, den 24. September 2015 Was sind chronische Schmerzen? „Normalerweise sind Schmerzen etwas ganz Natürliches und dienen als temporäres Warnsignal. Dabei tritt der Schmerz in der Regel nur an der geschädigten Stelle auf, beispielsweise wenn man sich in den Finger schneidet. Bei rund 5 Millionen Menschen in Deutschland bestehen Schmerzen jedoch länger als sechs Monate, obwohl der Ursprung bereits verheilt ist. Ab diesem Zeitraum gelten Schmerzen als chronisch. Schuld ist das sogenannte Schmerzgedächtnis, in das sich die Informationen, wie auf den CD-Rohling, einbrennen.“ Gibt es Unterschiede in der Art der chronischen Schmerzen? „Ursache können die unterschiedlichsten Erkrankungen oder Verletzungen sein, aber auch Verschleißerscheinungen, beispielsweise Arthrose oder Entzündungen durch Krankheiten wie Rheuma. Nervenbedingte, fachsprachlich neuropathische Schmerzsyndrome entstehen zum Beispiel durch eine Schädigung der Nervenleitbahnen. Dies kann beispielsweise aufgrund einer Schädigung durch einen Bandscheibenvorfall oder eine Operation entstehen. Dann ist meist nur eine Nervenbahn betroffen. Im Fall einer körperlichen Erkrankung, so zum Beispiel bei Diabetes oder wenn das Nervensystem selbst angegriffen ist, können auch gleich mehrere Nerven Schmerzsignale aussenden. Bemerkbar machen sich neuropathische Schmerzen durch Stechen und Brennen und können akut oder permanent auftreten. Leider ist eine Lokalisierung des Schmerzes oft nicht ganz einfach.“ Warum ist es schwer, diese Schmerzsyndrome bei Patienten zu finden? „Da Schmerzen ausstrahlen und hier auch die individuelle Empfindung des Patienten eine Rolle spielt, gestaltet sich eine klare Diagnose recht schwer. Hinzu kommt die Tatsache, dass chronische Schmerzsyndrome noch weiter bestehen, wenn der akute Schmerzursprung bereits abgeheilt ist. Zur Lokalisierung arbeiten wir mit Befragungen und einer Schmerzeinschätzung auf einer Skala, dem Quantitativen Sensorischen Test, sowie neurophysiologischen Messungen.“ Welche Behandlungen gegen Nervenschmerz gibt es? „Grundsätzlich lässt sich sagen, dass kein Allheilmittel existiert und Behandlungen sehr individuell erfolgen. Besteht die Schmerzursache noch, hilft oft eine entsprechende Operation. Anders sieht es aus, wenn die Ursache bereits abgeklungen ist. Hier hat sich die multimodale Therapie etabliert, bei der eine Kombination aus medikamentöser, psychologischer und körperlicher Behandlung erfolgt. Gute Ergebnisse in der Linderung von Schmerzen liefern seit Jahren Stimulationstherapien wie die Rückenmarkstimulation, bei der ein Impulsgeber über eine Elektrode Nervenfasern des Rückenmarks stimuliert. Auf diesem Gebiet gibt es eine ergänzende neue Therapieform – die Neurostimulation am Dorsal Root Ganglion (auf Deutsch Spinalganglion), auch als DRG-Stimulation bekannt, mit dem TM Axium -Neurostimulator. Um was genau handelt es sich bei der Spinalganglion-Stimulation? „Bei dem Spinalganglion selbst handelt es sich um einen kleinen Nervenknoten. Zwei davon sitzen immer rechts und links an den einzelnen Segmenten der Wirbelsäule. Bezogen auf die Schmerzleitung kommt das Schmerzsignal hier an, noch bevor es an das Rückenmark weitergeleitet wird. Mithilfe der DRG-Neurostimulation wird das Spinalganglion stimuliert und schaltet wie eine Ampel von Grün für ‚Schmerz weiterleiten‘ auf Rot für ‚Schmerz Stopp‘.“ Wo liegt der Unterschied zu bisherigen Methoden? „Die Stimulation wandelt ankommende Schmerzsignale in ein angenehmes Kribbeln um, noch bevor die Informationen überhaupt an das Rückenmark gelangen. Dadurch und aufgrund der Tatsache, dass an den Spinalganglien wenig Bewegung stattfindet, reduziert die Therapie durch das Axium-System Unregelmäßigkeiten in der Intensität der Stimulationsreize. Diese Schwankungen empfinden Patienten bei anderen Neurotherapien manchmal als unangenehm. Hinzu kommen bei der DRG-Stimulations-Therapie wesentlich präziser geleitete Impulse. Durch zielgenauen Einsatz der Elektrode ermöglicht diese Therapie auch die Linderung an Stellen, die bisher schwer effektiv zu behandeln waren, wie Hände, Füße oder auch die Leistenregion, und erweitert somit die Therapieexpertise auf dem Gebiet der Neurostimulation.“ Über St. Jude Medical St. Jude Medical ist ein weltweit tätiger Hersteller von medizinischen Geräten, der es sich zum Ziel gesetzt hat, bei der Behandlung einiger der teuersten Volkskrankheiten der Welt neue Wege zu gehen. Dazu entwickelt das Unternehmen kosteneffiziente medizinische Technologien, die für Patienten in aller Welt lebensrettend sind und die Lebensqualität verbessern. Von seinem Hauptsitz in St. Paul, Minn. (USA) aus agiert St. Jude Medical in vier zentralen klinischen Bereichen: die Behandlung von Herzrhythmusstörungen, Vorhofflimmern und Herz-KreislaufErkrankungen sowie Neuromodulation. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.info-chronische-schmerzen.de, www.sjm.de und www.sjm.com, oder folgen Sie uns via Twitter: @SJM_Media.
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