hirn. Die für die Verarbeitung der Schmerzen zuständig Areale sind bei chronisch Schmerzkranken anders „gestrickt“ als bei Patienten, die akute Schmerzen schneller verarbeiten können. Das haben Hirnforscher von der „Feinberg School of Medicine“ in Chicago (USA) herausgefunden. Was hilft gegen Schmerzen? Schmerztabletten sind mit größter Vorsicht zu genießen. Wer zu oft nach den Schmerzstillern greift, nimmt ein erhöhtes Risiko von Nebenwirkungen in Kauf. Über einen längeren Zeitraum eingenommene Schmerzmittel etwa gegen Kopfweh können die Beschwerden verschlimmern. Auch besteht das Risiko, dass die Kopfschmerzen chronisch werden. Bei gelegentlichen Spannungskopfschmerzen ist eine kontrollierte Selbstbehandlung mit frei verkäuflichen Schmerzmedikamenten wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Paracetamol in Ordnung. Die Einnahme sollte jedoch nicht mehr als zehnmal im Monat erfolgen, so der Rat von Experten. hin zu angenehmen Sinnesempfindungen. Dass die Kopfweh-Linderung aus eigener Kraft funktioniert, hat bereits eine erste Untersuchung der Trierer Wissenschaftler gezeigt. Grundlage für die Entwicklung des AET ist die Erkenntnis, dass Empfindungen wie Schmerzen im entspannten Zustand als weniger belastend oder störend empfunden werden und dass Schmerzen eher zu ertragen sind, wenn der Patient von ihnen abgelenkt und intensiv mit anderen Dingen beschäftigt ist. Chinesische Heilmethoden Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) behandelt chronische Schmerzen auf andere Weise. Die wichtigste Säule bilden dabei die chinesischen Arzneimittel. Sie sind hoch wirksam und dürfen nur von erfahrenen Experten zusammengestellt werden. Diese erstellen eine Rezeptur speziell für den Patienten. Die Substanzen werden als Sud abgekocht und in kleinen Schlucken über den ganzen Tag verteilt getrunken. Wer unter chronischer Migräne leidet, kann Hilfe in Düsseldorf, Kiel und Lübeck mit der „peripheren Nervenfeldstimulation“ finden. Die elektrischen Reize unterbinden die Übermittlung der Schmerzsignale. Die Behandlung reduziert sowohl die Anzahl der Kopfschmerz-Attacken als auch die Intensität der Schmerzen. In Düsseldorf wird die Methode an der Klinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Düsseldorf angewendet. Medikamente überflüssig Psychologen der Universität Trier haben ein anderes Behandlungsverfahren gegen chronische Kopfschmerzen entwickelt. Die Patienten sollen die Schmerzen aus eigener Kraft lindern. Das „Ablenkungs- und Entspannungstraining“ (AET) ist eine Methode ohne Medikamente, mit der Patienten die Schmerzintensität verringern und das psychische und körperliche Gesamtbefinden verbessern können. Beim „Ablenkungs- und Entspannungstraining“ sind Medikamente gegen die Kopfschmerzen völlig überflüssig. Die psychologische Methode setzt auf Entspannungsübungen kombiniert mit Übungen zur Aufmerksamkeitslenkung – weg von unangenehmen körperlichen Empfindungen und Redaktion Redaktion| |19 5 WOin_Ddorf_Facharzt_2015.indd 19 31.10.14 13:53
© Copyright 2024 ExpyDoc