Sonnenbrand - Herr Dr. med. Jürgen Budde

Sonnenbrand: Die Haut schlägt Alarm
Von Dr. med. Jürgen Budde
Endlich Sommer! Endlich Sonne! Nix wie raus! Ein Sonnebad steigert das
Wohlbefinden, macht gute Laune. Aber wehe, wenn es zuviel wird. Zuviel
Sonne macht den allseits bekannten Sonnenbrand. Und was dann?
Der Sonnenbrand wird durch den UVB- Anteil des Sonnenlichtes erzeugt. Er
stellt sich 4-6 Stunden nach dem Zuviel an Sonne ein und erreicht seinen
Höhepunkt nach ca. 12-24 Stunden. Man erkennt ihn an der flächigen Rötung
und teilweise Schwellung der Haut. Bei stärkeren Formen bilden sich auch
mitunter großflächige Blasen. Juckreiz, Spannungsgefühl und Schmerzen quälen
die Betroffenen. Ist das Gesicht betroffen können auch Beschwerden an den
Augen mit Bindehaut- und Hornhautentzündungen auftreten. In schlimmen
Fällen werden Kopfschmerzen, allgemeines Krankheitsgefühl,
Kreislaufprobleme und sogar Fieber beklagt. Abgesehen davon, dass
Sonnenbrände Hautkrebs fördern können, können sie einem doch ganz schön
den Sommer vermiesen, denn die Abheilung dauert meist zwei Wochen. Also
am besten sollte man ihn vermeiden. Dennoch wird er wie jeden Sommer viele
treffen. Wie sollte man sich dann verhalten:
- Zunächst einmal: Raus aus der Sonne. Und das heißt nicht nur unter den
Schirm. Denn hier ist, vor allem am Meer noch eine vergleichsweise sehr
hohe Sonneneinstrahlung vorhanden. Leider ist jetzt nicht das ideale
Sommerprogramm angesagt. Suchen sie kühle Räume auf. Am besten
gegen Sonne schützen UV-dichte Textilien.
- Die betroffenen Areale sollte gekühlt werden. Kühlende Gele oder
Cremes können helfen. After-Sun-Produkte enthalten oft Alkohol, der
eine hohe Verdunstungskälte entwickelt. Aber auch alte Hausmittel haben
sich bewährt, wie die Quarkpackung oder Wasseraufschläge mit einem
Schuss Essig.
- Acetylsalicylhaltige und paracetamolhaltige Schmerzmittel lindern nicht
nur den Schmerz sondern wirken auch entzündungshemmend. Doch
Vorsicht, es gibt auch eine Menge Unverträglichkeiten, die beachtet
werden müssen. Lassen Sie sich in dieser Hinsicht von Ihrem Arzt oder
Apotheker vor der Anwendung beraten. Insbesondere darf
Acetysalicysäure (Aspirin) nicht Kindern gegeben werden.
- Durch größere Sonnebrände verlieren sie viel Flüssigkeit, die sie mit
Wasser oder Fruchtschorlen ausgleichen sollten. Also: Viel trinken!
- Blasen nie selbst öffnen! Es drohen Infektionen.
- Auf keinen Fall Mehl, Puder oder Öl auf die verbrannten Stellen
auftragen. Diese „Hausmittelchen helfen nicht und fördern das
Infektionsrisiko. Auch Fettsalbe und Wärmeanwendungen verschlimmern
die Sache noch.
- Bei Blasenbildung sollte immer ein Arzt hinzugezogen werden, wie auch
regelmäßig bei Allgemeinsymptomen wie etwa Kopfschmerzen,
Krankheitsgefühl, Kreislaufbeschwerden. Das gilt auch bei großflächigen
nicht mit Blasen einhergehenden Symptomen, immer aber dann wenn
mindestens 50% des Körpers betroffen sind.
- Der Arzt wird meist kortisonhaltige Cremes oder Lotionen verordnen
sowie eine besondere Behandlung mit Infektionsprophylaxe bei
Blasenbildung durchführen. Bei ganz schlimmen Fällen ist auch mitunter
ein Krankenhausaufenthalt nicht zu vermeiden.
Besser ist es also, sich nicht zuviel Sonne zuzumuten. Sonnenschutz nicht
vergessen! So macht die Sonne Spaß. Na dann: Schönen Sommer!
Dr. med. Jürgen Budde ist Hautarzt und Allergologe am Facharztzentrum im
Klinikpark an der Paracelsusklinik Marl