Wenn die Seele weint Skript

Wenn die Seele weint
Die Frage, wie wir uns in leidvollen Situationen verhalten, ist entscheidend, denn sie offenbart den wahren
Zustand unseres Herzens. Der Fein benutzt solche Momente, um uns zu versuchen, doch Gott verwendet
sie, um uns für Größeres zu trainieren (vgl. Mt 4,1-11; Hebr 5,8).
A. Der Wert schwerer Zeiten
1. Es ist ganz normal
Es gibt kein Leben als Mensch ohne Leid und es ist auch normal, dass es Phasen gibt, in denen es weh tut.
Mache damit Frieden, dass Du auch nur ein Mensch bist, Fehler hast und es Zeiten gibt, in denen es schwer
fällt, zu glauben. Auch große Glaubenshelden hatten solche Zeiten (2 Kor 1,8). Ein Mensch, der nie Krisen
erlebt, ist meisten auch nicht mitfühlend und milde gegen andere.
2. Trauern und Klagen erlaubt
Gott hält es aus, dass Du ihn anklagst, ihm Fragen stellst, zweifelst. Die Psalmen sind voll mit Klage: doch
Gott ist die primäre Adresse der Klage. Gesundes Trauern aktiviert Selbstheilungskräfte der Seele.
3. Zeit für eine neue Begegnung
Zeiten der Krise offenbaren immer etwas: oft auch, dass wir unser Herz an etwas Falsches gehängt oder in
falschem Eifer ohne Weisheit gehandelt haben (vgl. 1 Kön 19,10). Sie bereiten unser Herz für eine neue
Begegnung mit Gott und ein Verstehen auf tieferer Ebene.
4. Er kennt dein Leid
Im Leiden meinen wir, einsam zu sein. Doch Gott bemerkt persönlich das Leid Einzelner (Gen 29,31). Er
wird „Gott allen Trostes“ (2 Kor 1,3) genannt. Jesus sah das Leid der Menschen, er ist selbst persönlich mit
allen Schmerzen vertraut (Jes 53,3). Er weiß exakt, durch was Du gehst!
5. Das Evangelium für Arme
Das Evangelium ist nicht für Menschen, bei denen alles super läuft (Lk 5,31), sondern Jesu Sendung richtet
sich in erster Linie an Menschen mit gebrochenem Herzen und Arme (Jes 61,1). Du kannst ihn beim Wort
nehmen.
B. Was tun im Schmerz?
1. Komm zu Jesus
Sprich mit ihm über Dein Leid und suche Trost bei ihm (Mt 11,28).
2. Lerne, Dich beim Herrn zu bergen
Gott ist eine feste Burg am Tag der Not (Ps 9,10f.). Nicht immer zeigt er sich aber „automatisch“ als unsere
Festung, manchmal trainiert er uns auch, dass wir uns aktiv bei ihm bergen und Schutz suchen und nicht bei
Menschen, Medien, Tätigkeiten etc.
3. Ewigkeitsperspektive
Alles Leid weckt unser Herz auf aus dem Schlaf der Sicherheit im Diesseits. Jeder Schmerz erinnert uns
daran, dass dieses Leben nur eine Durchgangsstation ist (2 Kor 4,17f.). Nur im Blick auf die Ewigkeit
gewinnen wir eine korrekte Perspektive auf das menschliche Leid.
4. Die Frucht eines sanften, ausdauernden Herzens
Gott hat eine größere Vision für Dein Herz als nur die, dass Du reich, gesund und beliebt bist. Gottes
Training erlaubt Druck und Leidvolles, um langfristig ein friedvolles Herz (Hebr 12,11) und Ausdauer (Jak
1,2) hervorzubringen. Zuversicht (Hebr 10,35) und Beständigkeit (Hebr 12,1) wachsen aber nicht, wenn alles
locker und schmerzfrei von Statten geht. Jedes Leiden, durch das Du mit einem geweiteten Herzen gehst,
macht Dich fähig, anderen Menschen in genau dem gleichen Punkt zu helfen (vgl. Hebr 4,15; Mt 11,29).
5. Lerne zu danken
Wir wissen, dass am Ende alles gut wird (Offb 21,4). Leiden entlarvt meine Sehnsucht, selbst der Mittelpunkt
der Welt zu sein. Wenn ich trotz des Leidens die Gottesfurcht wähle (vgl. Ijob 1,21), breche ich durch zum
Lobpreis. Es ist Gottes Strategie, das, was zu unserem Unheil gedacht war, in Segen zu verwandeln, wenn
wir lernen, zu danken (vgl. Gen 29,35).
Dann sagte er: Nackt kam ich hervor aus dem Schoß meiner Mutter; nackt kehre ich dahin zurück. Der Herr
hat gegeben, der Herr hat genommen; gelobt sei der Name des Herrn. (Ijob 1,21)