Hypergrace, Hypercalvinismus und Antinominianism Die verzerrten Darstellungen des Evangeliums sind in allen Epochen der Kirchengeschichte immer wieder die gleichen. Momentan besonders populär ist eine weichgewaschene, wenn auch nicht ausgesprochene Allversöhnungslehre, ein Egozentriertes Wohlstandsevangelium, gnostische Glaubens-Lehre, universalistische postmoderne Spiritualität und hypercalvinistische Gnadenlehre. In all diesen Lehren wird die menschliche Verantwortung in der Zusammenarbeit mit Gottes Gnade und Liebe stark unterbewertet. Einige populäre Slogans rund um Glaube, Gnade und Identität 1. Umkehr bedeutet nur Umdenken Das ist nicht richtig. Zwar beinhaltet biblische Umkehr ganz wesentlich die Erneuerung des Denkens (Röm 12,2) und wird im NT das griechische Verb „metanoein“ verwendet, das „umdenken“ heißt. Jesus steht in seiner Umkehrpredigt (vgl. Mt 3,2) ganz in der Tradition der alttestamentlichen Propheten (vgl. Joel 2,13): und „metanoeite“ ist schlichtweg die normale Übersetzung des hebräischen Verbs „schub“, das „Umkehr“ bedeutet. Eine Umkehr, die nur das Denken betrifft, ist ein gnostisches Konstrukt, das dem biblischen Denken fremd ist. Umkehr bedeutet im ganzen AT immer eine vollständige Veränderung der Gesinnung, des Herzens und der Taten. Die Ermahnungen in den apostolischen Briefen sind voll mit konkreten Aufforderungen, bestimmte Dinge zu tun und andere zu meiden (vgl. z.B. Eph 4-6). Sünden zu bekennen, UM Vergebung zu erlangen, ist klare biblische Lehre (1 Joh 1,8-10). 2. Einfach nur „mehr Gnade“ (oder mehr Erfahrung) genügt Nein. Häufig fordert Paulus die Gemeinden, die ganz klar seine Gnadenbotschaft gehört hatten, auf, ihr Verhalten zu verändern (1 Kor 5,9-11). Auch als Christ entscheide ich durch meinen Lebensstil, ob ich im Fleisch oder im Geist lebe (Röm 8,13). 3. Der Weg der Gnade ist frei von Anstrengung Gal 6,9; Hebr 2,1; Hebr 3,12-14; Hebr 12,14; 1 Tim 4,16; Lk 13,23f.; 2 Petr 1,5-11; 2 Petr 3,13f.; 1 Kor 9,24-27 4. Reich, gesund und immer happy? Gott ist FÜR Gesundheit und Wohlergehen. Dennoch bleiben offene Fragen und schmerzhafte Realitäten, auch im Leben von Paulus (1 Kor 4,11). 5. Das musst Du einfach nur glauben! Ja, wenn Du weißt, was biblischer Glaube ist. Er beinhaltet eine vollständige Ausrichtung des ganzen Menschen mit Gedanken, Herz, Worten und Taten. Glaube, der sich nicht in Werken äußert, ist ein Konzept, das die Bibel nicht kennt (vgl. Jak 2,20; 1 Joh 2,4). 6. Kein Sündenbewusstsein mehr! 1 Kor 11,28; Gal 6,3f.; 7. Nein danke, ich bin schon heilig 1 Petr 1,14f.; 1 Petr 2,16; Tit 2,11f. 8. Erlösung ist Vergebung für zukünftige Sünden 1 Kor 6,9f.; 2 Petr 1,9; Hebr 10,26-31 (das steht NACH Hebr 10,12-14) Hypergrace, Hypercalvinismus und Antinominianism 9. Man kann sein Heil nicht verlieren 2 Petr 2,20-22; Jud; Mt 24,13 10. Identität ist alles! Offb 3,17; 1 Kor 6,9; Gal 6,7 11.Gott ist nicht mehr sauer Eph 5,3-6; 1 Joh 5,3 12. Der alte Bund ist Mist Gal 4,5-7; Gal 5,2; Röm 13,8-10; 1 Ko 9,21; Gal 6,2 13. Menschliche Anstrengungen sind böse 1 Joh 4,2; Jak 2,13-26; Mt 25,31-46; Joh 14,15 14. Der Heilige Geist überführt nicht von Sünde Eph 4,30; Offb 3,19; Röm 3,23 15. Die Bibel ist eigentlich nur Gal 3 2 Tim 3,16; Lk 16,16; Phil 2; Phil 3,10; 2 Kor 4,10 16. Theologische Hinterfragung ist der Kontrollgeist, Erfahrung ist Freiheit
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