8 B AUERN Z EITUNG FORUM 26. JUNI 2015 LESERBRIEFE Zeit zum Nachdenken, Zeit für Fragen Städter entdecken das Bauern, Die Fronten scheinen verhärtet. es uns im Agrarsektor gleichzeitig Sie wurde u.a. lanciert, um Spandas Landleben boomt. Restau- Der Landwirtschaft droht ein Image- leisten, das Image als unverbesser- nungen innerhalb der Landwirtliche Abschotter aufgedrückt zu erhalten? Werden wir so nicht allzu einfach zum Sündenbock? Problem. Es wird ihr pauschal Abschottung und blinder Eigennutz unterstellt. Ob berechtigt oder nicht: Auf die Dauer sind negative Presse und verhärtete Fronten Gift für eine konstruktive Weiterentwicklung der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft. Zeit also zum Nachdenken, Zeit für Fragen. MEINUNG rants, Kantinen und Umweltschützer werben für einheimische Regioprodukte und saisongerechte Mahlzeiten. Coop und Migros setzen stärker denn je auf Partnerschaften mit marktnahen bäuerlichen Organisationen. Discounter überbieten sich mit Liebeserklärungen an die Schweizer Landwirtschaft und lassen bodenständige Schwinger für sich werben. Alles in Butter? Nein, natürlich nicht (Milchmarkt!). Trotzdem: Die Landwirtschaft hat eine gute Ausgangslage, um neue Freunde im Markt und in der Gesellschaft zu finden. H at es sich angesichts der Wirkungslosigkeit des Cassis-de-Dijon-Prinzips gelohnt, einen Stellvertreterkrieg über Öffnung oder Abschottung anzuzetteln? Ist das neue, von den Bauern dynamisch aufgenommene Direktzahlungssystem so schlecht, dass dessen positive Aspekte u.a. für das Berggebiet vom Bauernverband kaum kommuniziert werden? W er die Medien verfolgt, erhält jedoch den Eindruck, dass das Gegenteil der Fall sein müsse. Bilanz, Handelszeitung, der Blick etc. und immer wieder die NZZ: sie alle gehen mit der Strategie des Bauernverbandes (SBV) bzw. den Agrar-Exponenten im Parlament hart ins Gericht. Der SBV seinerseits kontert mit Medienschelte. Christof Dietler schaft zu kitten. Das ist legitim. Für die guten Beziehungen zwischen der Landwirtschaft, den Konsumenten, den Partnern in der Wertschöpfungskette und Naturschutzorganisationen scheint sie jedoch eine erhebliche Belastung darzustellen. Die grossen Wirtschaftsverbände und Naturschutzorganisationen haben bereits negativ Stellung bezogen. Der Bundesrat lehnt die Initiative ab. Lohnt sich also eine Auseinandersetzung um einen wenig aussagekräftigen Text? Selbst die BauernZeitung vom G utes Lobbying stärkt Partner- 19. Juni fragt auf der Frontseite, schaften, fusst auf der Freude, am ob der Bauernverband mit der dau- D er Schweizer Detailhandel wird 2015 gemäss Prognosen um 2-3% schrumpfen. Geschätzte 10 Mrd. Fr. gaben Schweizerinnen und Schweizer 2014 für Einkäufe im Ausland aus; Tendenz steigend. Können wir Wechselspiel zwischen verschiedenen ökonomischen und gesellschaftlichen Realitäten teilzunehmen. Starke Partnerschaften braucht die Landwirtschaft. Sind wir hier richtig unterwegs? ernden Kritik an Behörden, Medien und Konsumenten den Bogen nicht doch eher überspannt habe. Die Zeit zum Nachdenken ist gekommen. Das momentane Mediengewitter kann Anlass dazu sein. A ls nächstes steht die SBVVolksinitiative auf der Agenda. Christof Dietler, Agronom ETH, ist Mitinhaber der Marketingagentur pluswert und Geschäftsführer der Agrarallianz im Mandat Obergrenzen sind bei allen Beitragskategorien nötig Die durch das BLW beabsichtigten Kürzungen bei den Biodiversitätsbeiträgen zeigen, dass eine Begrenzung der Direktzahlungen nach oben dringend ist. Nun aber einzig bei den Biodiversitätsbeiträgen zu kürzen, ist weder fundiert begründet noch zielführend. Es braucht klare Obergrenzen bei allen Direktzahlungen. Die Abschaffung der Obergrenze nach Einkommen und Vermögen und die Erhöhung der Abstufungen von 40 auf 60 ha war ein grosser Fehler. Aufgrund der abgeschafften oder abgeschwächten Direktzahlungsobergrenzen werden Auswüchse zum Problem: Im Vergleich zu 2013 erhalten 2014 bereits 281 zusätzliche Betriebe mehr als 150 000 Fr. Direktzahlungen. Mittelfristig wird die Vielfalt der Schweizer Landwirtschaft unter dieser Entwicklung leiden und die gesellschaftliche Akzeptanz der Direktzahlungen aufs Spiel gesetzt. Mit der Agrarpolitik 2014–17 wächst der Anreiz, mehr Fläche zu bewirtschaften. Diese überholte Wachstumsstrategie auch noch politisch zu forcieren, ist gefährlich. Einseitig spezialisierte, kapitalund energieintensive Grossbetriebe gefährden langfristig die Versorgungssicherheit. Die Schweizer Landwirtschaft braucht möglichst viele Hände und Köpfe auf vielfältig und naturnah wirtschaftenden Bauernbetrieben. Die kleinen und mittleren Bauernbetriebe müssen deshalb stärker gefördert werden. Die Kleinbauern-Vereinigung hat dazu bereits Anfang Februar 2015 einen konkreten Vorschlag präsentiert: Von einer Umverteilung und der Begrenzung des Basisbeitrags Versorgungssicherheit auf die ersten dreissig Hektaren würden zwei Drittel aller Schweizer Bauernbetreibe profitieren. Regina Fuhrer, Präsidentin Kleinbauern-Vereinigung Sind wir Milchbauern alles nur Trottel? Die Dachorganisation der Schweizer Milchproduzenten lässt keine Gelegenheit aus, den Erfolg ihrer Marktfeuerwehr «LactoFama» zu loben. Mit dieser Übung wird überschüssige Milch aus dem Markt genommen und zum Weltmarktpreis verscherbelt. Dies vernichtet in unserem Land Millionen von Franken Bauerneinkommen. Geld, das die Milchbauern dringend nötig hätten. Das ganze Lausbubenstück wäre absolut nicht nötig, wenn alle Milchhandelsorganisationen ihre C-Mengen sauber deklarieren würden und wenn alle Bauern die Wahl hätten, die überschüssige C-Milch gar nicht zu liefern. Wir Emmi-Direktlieferanten haben diese Wahl. Mit Unverständnis nehmen wir zur Kenntnis, dass die Treuhandstelle Milch für das vergangene Jahr nicht einmal zwei Prozent C–Milch ausgewiesen hat. Uns Lieferanten wird bei einem Verzicht auf die Lieferung von CMilch das Lieferrecht um sage und schreibe 13 Prozent gekürzt. Trotzdem machen Dutzende von Bauern von dieser Möglichkeit Gebrauch, nehmen diese Kürzung in Kauf und liefern keine überschüssige Milch mehr ab. Mit der überproportionalen Lieferrechtskürzung hätten wir eigentlich unser Opfer an die Marktsanierung erbracht. Das sieht unsere Dachorganisation aber anders. Auch bei unserer Milch wird die Zwangsabgabe an die «LactoFama» noch erhoben! Dabei ist der Nutzen der «LactoFama» sehr umstritten. Emmi-CEO Urs Riederer fragt sich im Interview mit der «BauernZeitung», ob die «LactoFama» nicht einen mengenstützenden Charakter hat. Und er hält fest: «Wir wollen eigentlich gar keine C-Milch, aber sie ist halt das Resultat der Überproduktion.» Aber genau an diesem System der Überproduktion wollen unser Milchverkaufsorganisationen nichts ändern. Wir Milchproduzenten stellen uns ernsthaft die Frage, wie weit es unsere Verbandsoberen mit uns noch treiben können, bis doch noch einmal einer aufsteht und mit der Faust auf den Tisch haut. Sitzt die Ohnmacht von uns Produzenten schon derart tief, dass niemand mehr den Durchblick hat, in welche Richtung es jetzt weitergehen muss? Es darf doch nicht sein, dass unserer Vorstände schalten und walten und dabei die Interessen von uns Milchproduzenten einfach ignorieren. Toni Peterhans, Fislisbach AG; Ruedi Steiger, Oetwil ZH; Markus Suter, Henschiken AG; Kurt Huber, Muri AG Senden Sie uns Ihre Leserbriefe an: [email protected] ANZEIGEN Zu verkaufen Zu verpachten als Gewerbepacht schöner, grosser Landwirtschaftsbetrieb Region Berner Seeland 96 ha Landwirtschaftliche Nutzfläche, davon 100 % ackerfähig ca. 90 Tonnen Zuckerlieferrecht derzeitiges Milchlieferrecht: ca. 320‘000 kg ca. 90 Munimastplätze und 240 Mastschweineplätze ● das Inventar muss vom Pächter käuflich erworben werden, und ● je nach gewählter Option wird ein langfristiger Pacht- und Baurechtsvertrag gewährleistet, und ● der mögliche Pachtantritt ist per 1.4.2016 terminiert. Interessenten sind gebeten Ihr Bewerbungsschreiben mit Angaben zu Ausbildung, derzeitiger beruflicher Tätigkeit und den persönlichen sowie finanziellen Verhältnissen bis spätestens am 30. Juli 2015 einzureichen. Nachdem Ihr Bewerbungschreiben bei uns eingegangen ist, erhalten Sie den notwendigen Raster für die Ausarbeitung eines Bewirtschaftungskonzeptes mit Businessplan automatisch zugestellt. Bewerbungen unter Chiffre 126149 Schweizer Agrarmedien GmbH Dammweg 3, Postfach 737, 3000 Bern 25 Zu verkaufen Occ. Düngerstreuer Rauch + Amazone Telefon 062 965 20 20 Zu verkaufen BAUERNZEITUNG Die Meistgelesene! Traktor Fiat 45-66-DT Total revidiert, neue Malerei. Tel. 079 434 38 25 Ferienwohnungen Dammweg 3 3000 Bern 25 Telefon 031 958 33 38 Fax 031 958 33 34 Locarno Piazza Grande 3 ⁄2-Zi.Wohnung 4. Etage mit Lift. Während FILMFESTIVAL 5.-15. Aug. 2015 Fr. 2500.– Tel. 079 617 44 43 1 Subaru Forester 4x4 Jg. 1998 mit Anhängerkupplung, guter Zustand. Fr. 1200.–, ab Platz. 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Weshalb also nicht Schafmilch zu Glace verarbeiten? Zwei Brüder fanden so eine neue Nische. TRAKT ORENTE wärts ts vor h e g s t r wä CHNIK Rück Seite werden, Problem e zum 2 erström Seite 29 enn Fehl sauberr, r | W tte IK Fu 34 das ECHN , Seite n bleibt MELKT ilchglace nschlitze Schafm | Mit Ei rodukt GÜLLE | Trendp TUNG RK A VERM Sie fin s auc den un ■ … und vieles mehr ceb www.fa 18 h auf . . . m/die ook.co g ru e n e
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