Vorsorgevollmacht Patientenverfügung

Erläuterungen zum anliegenden
Muster einer Vorsorgevollmacht,
Betreuungsverfügung und
Patientenverfügung
Während die meisten Menschen durch Versicherung und auf andere Weise Vorsorge
für Unfall, Krankheit und Alter treffen, fehlt es häufig an einer Regelung für den Fall,
dass Sie durch einen unvorhersehbaren Schicksalsschlag, wie Unfall oder plötzliche
Krankheit (Schlaganfall) oder infolge Altersschwäche hilflos und zu eigenen
Entscheidungen unfähig werden könnten. In einem solchen Fall müssen andere
Menschen für Sie handeln und entscheiden. Das Betreuungsgericht bestellt einen
ehrenamtlichen Betreuer oder einen Berufsbetreuer, der als gesetzlicher Vertreter
tätig wird:
Je nach Einzelfall sorgt er z.B. für Heilbehandlung, erteilt die Einwilligung zu
ärztlichen Eingriffen, organisiert die Pflege in der Wohnung oder in einem
Pflegeheim, verwaltet das Vermögen, stellt Anträge bei Sozialversicherungen und
Behörden und muss vielleicht sogar die Wohnung auflösen.
Sie selbst können die gerichtliche Betreuerbestellung, die oft ohne genaue Kenntnis
Ihrer persönlichen Verhältnisse in großer Eile erfolgen muss, dadurch vermeiden
oder erleichtern, dass Sie schon in gesunden Tagen Angehörige oder Menschen, die
Ihr
Vertrauen
genießen,
Vorsorgevollmachten
erteilen
und/oder
in
einer
Betreuungsverfügung als Betreuer vorschlagen.
Ferner können Sie in einer Patientenverfügung Ihren Willen über die Art und den
Umfang der ärztlichen Behandlung und Pflege für den Fall darlegen, dass Sie Ihren
Willen nicht mehr bilden und äußern können. Ärzte und alle Personen, die
Entscheidungen zu treffen haben, müssen dabei Ihren Willen berücksichtigen, den
Sie in der Patientenverfügung zum Ausdruck gebracht haben.
Der anliegende
Entwurf
einer Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und
Patientenverfügung ist nur als mögliches Muster zu verstehen.
Sollten Sie sich für die Verwendung dieses Musters entscheiden, beachten Sie bitte:
1.
Lesen Sie den Text genau durch und streichen Sie die Teile des Textes, die
für Sie nicht zutreffen und ergänzen Sie ihn, soweit Sie dies für notwendig
halten. Bei Fragen oder Unklarheiten können Sie sich an Ihr örtliches
Betreuungssgericht wenden.
2.
Die Unterschrift von zwei Zeugen (einer könnte der Hausarzt sein) soll nur
zum späteren Beweis der Wirksamkeit Ihrer Erklärung dienen. Sie können
Ihre Vorsorgevollmacht auch notariell beglaubigen oder durch einen Notar
erstellen lassen und sollten dies tun, wenn der Bevollmächtigte über Grundund Wohnungseigentum verfügen soll.
Banken erkennen eine Vollmacht in der Regel nur an, wenn die Vollmacht
bankintern oder notariell erstellt ist. Sie sollten hierüber mit Ihrer Bankfiliale
sprechen.
3.
Besprechen Sie die Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung gründlich
mit den Angehörigen oder Vertrauenspersonen, die Sie bevollmächtigen oder
als Betreuer vorschlagen wollen.
4.
Nehmen Sie das Original der von Ihnen und den Zeugen unterzeichneten
Erklärungen zu Ihren persönlichen Unterlagen und geben Sie den von Ihnen
benannten Personen Kopien.
5.
Es empfiehlt sich, die (Patienten-) Verfügung regelmäßig (z.B. alle ein bis
zwei Jahre) durch Ihre Unterschrift zu bestätigen.
Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung
von:____________________________________________ geboren am:_________________
(Vorname und Familienname)
wohnhaft: __________________________________________________________________
__________________________________________________________________
Bitte streichen Sie die Teile des Textes, die für Sie nicht zutreffen, und ergänzen
Sie den Text, soweit Sie dies für notwendig halten.
Vorsorgevollmacht
Ich erteile
Frau – Herrn
___________________________________________________________________________
(Vorname und Familienname)
geboren am
_______________________________________________________________
wohnhaft
_______________________________________________________________
Telefon:
_______________________________________________________________
-2-
Vollmacht
mich in allen Angelegenheiten umfassend zu vertreten:
mich in den nachfolgenden Angelegenheiten zu vertreten:
Gesundheitssorge
Aufenthaltsbestimmung
Vermögenssorge
Vertretung in Behördenangelegenheiten
Wohnungsangelegenheiten
Abschluss eines Heimvertrages
Entgegennahme und Öffnen der Post
D. Bevollmächtigte ist
berechtigt
nicht berechtigt
notwendig werdende Einwilligungen zu ärztlichen Untersuchungen, Heilbehandlungen oder
operativen Eingriffen und die Einwilligung zum Beenden oder Unterlassen lebensverlängernder Maßnahmen zu erteilen.
Behandelnde Ärzte und Pflegepersonal entbinde ich gegenüber dem Bevollmächtigten
von der Schweigepflicht.
D. Bevollmächtigte ist
berechtigt
nicht berechtigt
die Einwilligung zu meiner Unterbringung in einer beschützenden geschlossenen Einrichtung
sowie für unterbringungsähnliche Maßnahmen i. S. des § 1906 Abs. 4 BGB (z.B. Anbringung
von Bettgittern, Leibgurten oder Beruhigungsmitteln) zu erteilen, soweit dies zur Vermeidung
von Verletzungen ärztlich als notwendig erachtet wird.
-3-
Betreuungsverfügung
Ich bin mir der Tragweite der Vorsorgevollmacht bewusst und habe mich über die rechtlichen
Folgen informiert. Ich weiß, dass ich die Vollmacht jederzeit widerrufen kann.
Sollte sie dennoch für nicht ausreichend gehalten werden, beantrage ich, die oben bezeichnete
Person als Betreuer zu bestellen.
Für den Fall, dass die oben bevollmächtigte Person die Betreuung nicht übernehmen kann,
bestimme ich als Betreuer:
Frau – Herrn
___________________________________________________________________________
(Vorname und Familienname)
geboren am
_______________________________________________________________
wohnhaft
_______________________________________________________________
Telefon:
_______________________________________________________________
Auf keinen Fall zum Betreuer bestellt werden soll:
Frau – Herr
_______________________________________________________________
wohnhaft
_______________________________________________________________
Meine Unterschrift: _________________________________________________________
Ort, Datum, Unterschrift
-4-
Patientenverfügung
Sollte ich durch eine Erkrankung oder Unfall in einen dauerhaften Zustand geraten, in dem
ich keinen Willen mehr bilden und mich äußern kann, möchte ich, dass Folgendes beachtet
wird:
Wenn die Erkrankung so schwer ist, dass ich im Sterben liege, möchte ich, dass meine
Schmerzen/Atemnot/Angstzustände u.ä. gelindert werden, auch wenn die Medikamente
als Nebenwirkung den Eintritt des Todes beschleunigen.
Medizinische Maßnahmen, die den bereits eingetretenen Sterbeprozess nur verzögern,
sollen abgebrochen werden.
Ist das Gehirn schwerst geschädigt und ist nicht zu erwarten, dass ich jemals wieder
kognitive Fähigkeiten erlangen kann, einen Willen äußern kann und mit anderen
Menschen kommunizieren kann, möchte ich nicht, dass lebensverlängernde Maßnahmen,
beispielsweise künstliche Ernährung, durchgeführt werden.
Die behandelnden Ärzte und das Pflegepersonal entbinde ich gegenüber einem
Bevollmächtigen oder Betreuer von der ärztlichen Schweigepflicht.
Ich möchte
Erdbestattung
Feuerbestattung
Folgende Zeugen können bestätigen, dass ich diese Willenserklärung im vollen Besitz meiner
geistigen Kräfte freiwillig und unbeeinflusst unterzeichnet habe.
1.__________________________________
(Vorname, Name)
2.___________________________________
(Vorname, Name)
___________________________________
(Anschrift)
_____________________________________
(Anschrift)
____________________________________
(Unterschrift)
_____________________________________
(Unterschrift)
Meine Unterschrift:___________________________________________________________
Ort, Datum, Unterschrift
Es empfiehlt sich, diese Verfügung regelmäßig (z.B. alle ein bis zwei Jahre) durch
Unterschrift zu bestätigen. Ich weiß, dass ich diese Verfügung jederzeit widerrufen kann..
___________________________________________________________________________
(Ort, Datum, Unterschrift)
___________________________________________________________________________
(Ort, Datum, Unterschrift)