Europäisches Semester 2016: Kommission erinnert

Europäische Kommission - Pressemitteilung
Europäisches Semester 2016: Kommission erinnert Mitgliedstaaten an ihre
fiskalischen Verpflichtungen
Brüssel, 9. März 2016
Die Kommission hat die Mitgliedstaaten im Rahmen des Europäischen Semesters 2016 und
im Anschluss an ihre jüngste Winterprognose heute an die Maßnahmen erinnert, die diese
treffen müssen, um ihren Verpflichtungen im Rahmen des Stabilitäts- und Wachstumspakts
(SWP) nachzukommen.
Die Einhaltung des Pakts wird kontinuierlich über das gesamte Jahr hinweg bewertet. Für Spanien, das
derzeit Gegenstand des Verfahrens bei einem übermäßigen Defizit (VÜD) ist, erfolgt die heutige
Mahnung in Form einer autonomen Empfehlung der Kommission. Diese mit der „Zweierpaket“ Verordnung ("Two-Pack") eingeführten Empfehlungen sind ein regelmäßig eingesetztes Instrument zur
frühzeitigen Warnung von Mitgliedstaaten des Euroraums im Rahmen der korrektiven Komponente. Sie
ergehen innerhalb des Europäischen Semesters zu einem Zeitpunkt, zu dem noch Maßnahmen ergriffen
werden können, um eine rechtzeitige Korrektur des übermäßigen Defizits vorzunehmen. Die
Kommission hat auch Belgien, Finnland, Italien, Kroatien und Rumänien ihre Bedenken bezüglich der
Einhaltung der fiskalischen Verpflichtungen mitgeteilt.
Dazu sagte der für den Euro und den sozialen Dialog zuständige Vizepräsident Valdis Dombrovskis:
„Wir haben bei sechs Ländern festgestellt, dass ihre Haushaltsstrategien Risiken bergen könnten, was
die Einhaltung der Verpflichtungen aus dem Stabilitäts- und Wachstumspakt angeht. Es ist noch früh
genug, um die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, und deshalb senden wir heute entsprechende
Frühwarnsignale. Wir sind zu einem konstruktiven Dialog mit diesen Ländern bereit, um diese Risiken
zu minimieren.“
Kommissar Pierre Moscovici, zuständig für Wirtschafts- und Finanzangelegenheiten, Steuern und
Zoll, erklärte: „Die heutigen Schritte ergeben sich aus der Neubewertung der Haushaltsentwicklung in
mehreren Ländern im Anschluss an die Winterprognose der Kommission. Wir haben alles in unserer
Macht Stehende getan, um die nationalen Behörden auf das Risiko von Verstößen gegen die
Vorschriften aufmerksam zu machen. Nun ist es an ihnen, diese Beiträge bei der Vorlage ihrer
mittelfristigen Haushaltsplanungen im April zu berücksichtigen.“
Die Kommission hatte nach ihrer Winterprognose 2014 bereits autonome Empfehlungen an Frankreich
und Slowenien gerichtet. Diese Länder haben daraufhin spezifische Maßnahmen ergriffen, denen die
Kommission bei der Ausarbeitung der länderspezifischen Empfehlungen an diese Mitgliedstaaten im
Jahr 2014 Rechnung getragen hat.
Als Teil des Semesterzyklus wird die Kommission im Frühjahr gegebenenfalls weitere Vorschläge für
Empfehlungen des Rates zur Haushaltspolitik der Mitgliedstaaten unterbreiten. Auf diese Weise können
die Angaben der Mitgliedstaaten in ihren nationalen Reformprogrammen und Stabilitäts- oder
Konvergenzprogrammen (sowie etwaige Folgemaßnahmen zu dem heutigen Paket) berücksichtigt
werden. Darüber hinaus werden sich die Empfehlungen auf die Frühjahrsprognose der Kommission
stützen, in die die von Eurostat validierten endgültigen Haushaltszahlen einfließen werden.
Nächste Schritte
Die Kommission wird im Anschluss an ihre Mitteilung vom 8. März 2016 über das Europäische
Semester 2016 Gespräche mit den Regierungen, nationalen Parlamenten, Sozialpartnern und sonstigen
Interessenträgern aufnehmen.
In den Monaten März und April wird die Kommission auch weitere bilaterale Gespräche mit den
Mitgliedstaaten führen. Diese bieten die Gelegenheit, die Länderberichte mit den nationalen Behörden
zu erörtern.
Im April sollen die Mitgliedstaaten ihre nationalen Reformprogramme und ihre Stabilitätsprogramme
(für Mitglieder des Euroraums) bzw. Konvergenzprogramme (für die übrigen EU-Länder) einschließlich
etwaiger Folgemaßnahmen zum Winterpaket vorlegen.
Auf dieser Grundlage wird die Kommission im Frühjahr ihre Vorschläge für neue, maßgeschneiderte
länderspezifische Empfehlungen vorlegen, die die wichtigsten anstehenden Herausforderungen
betreffen.Die Empfehlungen umfassen auch haushaltspolitische Leitlinien auf der Grundlage der
Frühjahrsprognose der Kommission, in der die von Eurostat validierten endgültigen Haushaltszahlen für
2015 berücksichtigt sein werden.
WEITERE INFORMATIONEN
Kommunikation
Memo
Länderberichte
Der Auftakt zum Europäischen Semester 2016: das November-Paket des Europäischen Semesters im
Überblick
Die wirtschaftspolitische Steuerung der EU im Überblick
Warnmechanismusbericht 2016
Winterprognose 2016
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