Projekt „Moor-Renaturierung“ Wie drainierte Moore wieder bewässert werden. Renaturierte Moore als CO2-Senken Die Herausforderung Die Wiedervernässung von Wiesen- und Flachmooren bietet einerseits bedrohten Tier- und Pflanzenarten wieder eine Chance zum Überleben und ist andererseits ein hoch wirksamer Beitrag zum Klimaschutz. Moore speichern nämlich in beachtlich-em Umfang klimaschädliches Kohlendioxid. Renaturierungen und die Anlage von Feuchtgebieten erfordern insbesondere bei Arbeiten in tonig-lehmigen Bodenschichten umfangreiche Voruntersuchungen auch durch hydrologische Beobachtungen bzw. Bodenbohrungen. Damit erfordert eine Renaturierung nicht nur kostspielige Fachplanungen, sondern auch aufwändigen Landschaftsbau mit technischen Spezialmaschinen und boden-schonend fahrenden Baufahrzeuge. Zur Finanzierung eignen sich daher Ausgleichsmaßnahmen, die bei Eingriff etwa infolge des Baus von Straßenprojekten erforderlich werden. Durch bedeutende Naturschutzmaßnahme gilt es zudem, hochgefährdete Lebens-räume wie Moore wiederherzustellen, indem eine Reihe von unterschiedlichsten und konkurrierenden Nutzungsinteressen der Landschaft durch zeitgemäßen Naturschutz zum Wohle von Natur und damit der Allgemeinheit zusammengeführt werden. Das Projekt Ziel ist es, im Rahmen einer Eingriffs-Ausgleichsmaßnahme im Straßenbau ein einst hochwertiges Feuchtgebiet (Wiesenmoor, Streuwiese) im Stromberg durch Wieder-vernässung als Lebensraum für bedrohte und spezialisierte Wildtiere und – pflanz-en zu entwickeln und damit zugleich einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Das Ganze ist ein konkreter Beitrag zur Biodiversitäts-Strategie des Landes Baden-Württemberg wie auch der Bundesregierung, verbindet praktischen Naturschutz mit Heimatbewahrung und Klimaschutz. Übergeordnete Ziele • Klima-, Boden- und Grundwasserschutz • Modellerfahrungen bei der Renaturierung von entwässerten Mooren und von Eingriffs-Ausgleichsmaßnahmen bei Straßenprojekten (Transferflächen) • Vernetzung von Feuchtgebieten im größeren Biotopverbund • Sicherung und Schaffung von Lebensräumen für bedrohte Tier- und Pflanzenarten • Ökologische Aufwertung in Naturparken und NATURA-2000 Gebieten Erste Maßnahmen und Erfolge Unsere Dialogund Projektpartner • Erstellung eines Gutachtens zur Wiedervernässung eines ehemaligen Wiesen-Moorstandortes ; • Fachliche Vorplanung durch hydrologische Bohrungen (Rammkernsondierungen) und naturschonende Planung der technischen Bauarbeiten zur Sicherung des ökologisch sensiblen Standortes; • Abstimmung der Standortumwandlung mit Landwirten und Waldbesitzern; • Bau von 3 Stauanlagen und 3 Querbauwerken in den Entwässerungsgräben und Aushub von 5 Tümpeln als EingriffsAusgleichsmaßnahme; • Stauziel bereits nach 6 Monaten erreicht: Wiederansiedlung von Wasserfrosch, Gelbe Schwerlilie und andere FeuchtgebietsZeigerarten sowie seltenen Nahrungsgästen wie Silberreiher und Weißstorch; • Unterhaltung von Stauanlangen durch den örtlichen Bauhof; • Monitoring und Biotopmanagement zugunsten seltener Wildtiere und –pflanzen. • • • • • • • • Literatur Landratsamt Ludwigsburg Gemeinde Sersheim Zweckverband Eichwald Ingenieurbüro Rauschmaier (Bietigheim-Bissingen) Garten- und Landschaftsbau Rainer Schäfer (LeinfeldenEchterdingen) örtliche Landwirte (Daniel Setzer und Peter Wenz) sowie Jägerschaft Waldbesitzer Graf Nesselrod Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg Hutter, C.-P., Kapfer, A. & Poschlod, P.: Sümpfe und Moore. Weitbrecht Biotop Bestimmungsbücher, Bd. 6. NatureLife-International Stiftung für Umwelt, Bildung und Nachhaltigkeit Karlstraße 7 71638 Ludwigsburg Telefon +49-(0)7141/92 03 21 Telefax +49-(0)7141/90 11 83 [email protected] www.naturelife-international.org Vorher: Das drainierte Moor im Jahr 2007 … und nach 18 Monaten: Nachher: Das vernässte Moor 6 Monate später Das Wiesenmoor regeneriert sich zusehends.
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