Medieninformation - Main-Taunus

Medieninformation
Hofheim, 24. Februar 2016
MTK finanziert Sprachkurse für Flüchtlinge
Asylbewerber mit Bleibeperspektive sollen rasch Deutsch lernen – Räume gesucht
Der Main-Taunus-Kreis finanziert Sprachkurse für Flüchtlinge mit guter Bleibeperspektive. „Uns
geht es darum, dass die Menschen nicht monatelang herumsitzen, bevor sie die deutsche Sprache
lernen“, erläutert der Kreisbeigeordnete Johannes Baron. Hintergrund ist das so genannte
„Asylbewerberbeschleunigungsgesetz“ vom vergangenen Oktober. Zuvor konnten nur
Asylbewerber, die bereits anerkannt waren, Integrationskurse besuchen. Seitdem gilt das auch für
Menschen mit einer guten Bleibeperspektive. Sie kommen vor allem aus Syrien, Iran, Irak und
Eritrea. „Sie sollen so rasch wie möglich Deutsch lernen, damit sie für den Arbeitsmarkt gerüstet
sind, wenn sie anerkannt werden“, sagt Baron.
Diese Flüchtlinge können beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) die Zulassung zu
einem Integrationskurs beantragen. Das Problem dabei: „Wegen der Überlastung des Bundesamts
kann es bis zu fünf Monate dauern, bis die Flüchtlinge die Zusage von dort bekommen“, so Baron.
Deshalb springe der MTK ein. „Wir organisieren die Kurse und tragen die Kosten, bis das BAMF
übernimmt.“ Im MTK-Etat seien für 2016 rund 2, 1 Millionen Euro für Sprachkurse und weitere
Bildungsmaßnahmen veranschlagt.
Derzeit gibt es im Kreis rund 2500 Asylbewerber. Von ihnen kommen rund 650 Personen im Alter
von 18 bis 54 Jahren für die Kurse in Frage. Dazu gehören auch Flüchtlinge aus Afghanistan,
Pakistan und Somalia sowie Staatenlose, weil sie nach den Erfahrungen des Kreises ebenfalls eine
gute Bleibeperspektive haben. Die Volkshochschule wird sie einem Sprachtest unterziehen und dann
anhand von Sprachstand und Wohnort Kurse zusammenstellen. Mit den Flüchtlingen, die jede Woche
neu in den Kreis kommen, wird ebenso verfahren.
„Die Kurse sollen möglichst wohnortnah stattfinden, damit nicht so hohe Fahrtkosten anfallen“,
erklärt der Erste Kreisbeigeordnete Wolfgang Kollmeier. „Wir bitten die Kommunen daher dringend,
uns geeignete kostenlose Räume anzubieten.“
Die 20 neuen Kurse starten nach und nach ab März. Im Mai laufen zwölf Integrationskurse aus, die
im vergangenen November begonnen hatten; dann werden wiederum Lehrkräfte und Räume für neue
Kurse frei. „Bis Juni stellen wir zusätzlich zu den bisherigen acht Lehrern sechs neue ein“, berichtet
Kollmeier. Hinzu kämen die freiberuflichen Lehrer.
Derzeit gibt es 24 Integrationskurse mit 20 bis 25 Teilnehmern an der Volkshochschule MainTaunus. Sie setzen sich zusammen aus einem Sprachkurs von 600 Stunden und einem
Orientierungskurs von 60 Stunden. Wer am Ende die Prüfung besteht, kann einen Deutschkurs auf
dem Niveau B2 besuchen oder sich berufsspezifisch weiter sprachlich qualifizieren.
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