ANZEIGE Special Auto & Zulieferer „Letztlich kommt es auf die Innovationskraft an“ Der steigenden Verhandlungsmacht der Fahrzeughersteller lässt sich vor allem mit Innovationskraft Paroli bieten – so beschreibt Prof. Dr. Henning Werner, Professor für Unternehmensrestrukturierung und -sanierung an der SRH Hochschule Heidelberg, im folgenden Interview die Lage der mittelständischen Autozulieferer. und daraus resultierende strategische und operative Maßnahmen ableiten. Der zweite Aspekt ist die operative Effizienz: Um langfristig im Wettbewerb bestehen zu können, ist eine effiziente Ausgestaltung der internen Wertschöpfungsprozesse zwingend notwendig. Drittens kommt es darauf an, die finanzwirtschaftliche Kompetenz zu stärken. Viele mittelständische Zulieferbetriebe sind heute immer noch Eigentümerunternehmen, die oftmals von Technikern und selten von Kaufleuten geführt werden. Diese Unternehmen leiden häufig unter mangelnder Transparenz in den gesamten kaufmännischen Abläufen. Hier besteht Handlungsbedarf – gerade auch mit Blick auf einen steigenden Finanzierungsbedarf und regulatorische Anforderungen wie Basel II und III. Mit welchen Strategien kann ein Autozulieferer seine Position gegenüber den großen Herstellern so stärken und absichern, dass er dauerhaft angemessene Preise durchsetzen kann? Prof. Dr. Henning Werner, Professor für Unternehmensrestrukturierung und -sanierung an der SRH Hochschule Heidelberg Herr Prof. Werner, Sie waren selbst lange Zeit Mitglied der Geschäftsleitung bei einem mittelständischen Automobilzulieferer. Wie sollte sich ein mittelständischer Autozulieferer aufstellen, damit er auch langfristig im internationalen Wettbewerb bestehen kann? Welche Weichenstellungen sind erforderlich? Werner: Ich sehe hier drei wesentliche Aspekte. Erstens sollte er seine strategische Ausrichtung regelmäßig überprüfen. Die Automobilindustrie ist gekennzeichnet durch einen hohen Innovationsgrad, der zu neuen Technologien, neuen Produkten, neuen Wettbewerbern, neuen Geschäftsmodellen und einem sich ändernden Kundenverhalten führt. Im Rahmen eines regelmäßigen Strategieprozesses sollten Zulieferer diese Änderungen bewusst beobachten Werner: Vor dem Hintergrund einer steigenden Verhandlungsmacht der Fahrzeughersteller und der zunehmenden Konkurrenz von Anbietern aus Billiglohnländern kommt letztlich der Innovationskraft der einheimischen Zulieferunternehmen eine besondere Bedeutung zu. Nur wer sich mit innovativen Produkten, Verfahren, Werkstoffen oder Geschäftsmodellen – Stichwort Collaborative Supply Chain Management – von der Konkurrenz abhebt und dazu eine hohe operative Effizienz aufweist, wird langfristig überdurchschnittliche Margen erzielen können. Was kann ein Zulieferer heute tun, um die nächste Krise der Automobilbranche einigermaßen unbeschadet zu überstehen? Werner: Er sollte die guten Zeiten nutzen, um Rücklagen zu bilden und somit die Eigenkapitalbasis zu stärken – ein hohes Eigenkapital wirkt als Verlustpuffer und macht die Unternehmen bilanziell widerstandsfähiger in Krisenzeiten. Zudem kann ein Zulieferer die Kostenstrukturen flexibilisieren, indem er zum Beispiel zu einem gewissen Die Herausforderungen Die Automobilindustrie hat für den Wirtschaftsstandort Deutschland eine herausragende Bedeutung. Statistisch gesehen hängt jeder siebte Beschäftigte direkt oder indirekt von dieser Branche ab. Aus dem Blickwinkel der mittelständischen Zulieferer sieht Dr. Henning Werner, Professor an der SRH Hochschule Heidelberg, sechs große Herausforderungen: 1. Hohe Abhängigkeiten der Zulieferer von den Fahrzeugherstellern (Marktmacht der Kunden): Durch die zunehmende Konzentration auf der Seite der Fahrzeughersteller steigt die Verhandlungsmacht der Kunden. Dies führt zu einem steigenden Preisdruck (zum Beispiel durch „Contractual Savings“ über die Laufzeit). 2. Verschärfter globaler Wettbewerb: Durch neue Wettbewerber aus Billiglohnländern steigt der Konkurrenzkampf zwischen den Anbietern. 3. Risikoabwälzung von Fahrzeughersteller auf Zulieferer: Entwicklungsaufwendungen müssen zunehmend über Teilepreise amortisiert werden (sogenannte Pay-on-Production-Modelle). Damit steigen die Finanzierungsanforderungen für die Zulieferer, und Marktrisiken werden auf diese abgewälzt. 4. Modell- und Variantenvielfalt: Die kontinuierlich ansteigende Modell- und Ausstattungsvielfalt führt zu sinkenden Stückzahlen pro Fahrzeug bei insgesamt steigenden Entwicklungsaufwendungen. Um die steigende Variantenvielfalt zu beherrschen, ist der Einsatz von neuen Fertigungsphilosophien (JIT, Lean Production) und Plattformkonzepten notwendig. 5. Trend zum Outsourcing: Die Fahrzeughersteller reduzieren seit Jahren ihre Wertschöpfungstiefe – der Trend zum Outscourcing von Entwicklungs-, Konstruktions-, Fertigungs- und Montageprozessen setzt sich fort. Daraus ergeben sich für Zulieferer nicht nur erhebliche Wachstumspotenziale, sondern auch die strategische Chance, gegenseitige Abhängigkeiten durch eine tiefere Integration in die Wertschöpfungskette zu erhöhen. Da grundsätzlich mit einem zunehmenden Verflechtungsgrad die Möglichkeit der kurzfristigen Substituierbarkeit abnimmt, liegt hierin ein langfristiger Erfolgsfaktor für Zulieferunternehmen. 6. Globalisierung: Der Marktanteil der BRIC Staaten wird von 24 Prozent im Jahr 2008 auf über 40 Prozent in 2016 ansteigen. Neue Märkte gewinnen an Bedeutung – und Zulieferer müssen zunehmend international agieren. Dieser Trend bietet auch erhebliche Wachstumschancen. 1 ANZEIGE Special Auto & Zulieferer Anteil Leiharbeitskräfte beschäftigt oder flexible Arbeitzeitmodelle einführt. Eine weitere Strategie liegt in einer Risikodiversifikation: Um diese Branchenabhängigkeit zu reduzieren, sollte ein Autozulieferer prüfen, ob er die spezifischen Ressourcen des Unternehmens – Entwicklungs-Know-how, Technologien, Fertigungsanlagen, Vertriebskanäle – nicht auch dazu nutzen kann, Produkte für andere Branchen zu entwickeln. Dr. Arno Haselhorst ist Gründer und geschäfts- führender Partner der Haselhorst Associates GmbH, die für namhafte Unternehmen mit mittleren und großen Umsatzvolumen beratend und operativ tätig ist. Ihre Mandate umfassen sowohl strategische Themen wie Wachstum und Internationalisierung als auch akute Restrukturierungs- und Turnaround-Begleitung. Neu: Manager-Wissen vor 9 Die deutsche Wirtschaft wird in den kommenden Jahren vor einschneidenden Veränderungen stehen. Die Stichworte sind hier beispielsweise: Digitalisierung der Wirtschaft, Industrie 4.0, Big Data, Demographischer Wandel oder Google Driverless Car. Der Newsletter „Manager-Wissen vor 9“ informiert Sie wöchentlich über aktuelle Führungs- und Managementthemen. Sie erhalten Sie Zugang zu exklusiven Interviews und Beiträgen führender Persönlichkeiten aus Betriebswirtschaft, Psychologie und Recht. Eine Auswahl der Themen der Newsletter Ausgaben ab April: -- Autozulieferer: Wie Sie Ihre Position gegenüber den Herstellern stärken. -- Restrukturierung: Welche Folgen die neue Dynamik des Wettbewerbs für die Anpassung der Strukturen und Prozesse hat. -- Supply Chain Management: Wie Optimierungsgewinne entstehen und verteilt werden. -- Industrie 4.0: Auf welche Strategien es bei der „vierten industriellen Revolution“ ankommt. -- Mitarbeiterbefragungen: Wie Sie aus Mitarbeiterbefragungen ein Instrument der Unternehmensführung machen. -- Führung, Organisation und Personal: Wie der Wettbewerb um die besten Talente Unternehmensstrukturen und Führungsmodelle verändert. Manager-Wissen vor 9 -- wöchentlicher Newsletter per E-Mail -- ab 16. April 2015, jeden Donnerstag vor 9 Uhr -- unverbindlich und kostenlos Melden Sie sich gleich an: www.manager-wissen-vor9.de Reif Verlag GmbH, 69124 Heidelberg, [email protected] Umsetzungsverantwortung ist der Schlüssel zum nachhaltigen Projekterfolg Interview mit Dr. Arno Haselhorst, Geschäftsführender Partner der Haselhorst Associates GmbH 2 „Spitzenjahr für Zulieferer – machen Sie was draus!“ Interview mit Dr. Jan Dannenberg, Partner von Berylls Strategy Advisors 3 4 Automobilvertrieb im Wandel Interview mit Igor Bonačić, Geschäftsführer der iic group GmbH und David Panton, Inhaber von DP Management Consulting Ltd. 5-6 Wie gefährlich sind Google-Auto und iCar? Statements von Berylls Strategy Advisors, Mieschke Hofmann & Partner,TRANSEARCH International Deutschland 7 Netzwerke als Innovations-Katalysator Interview mit Darya Nassehi und Klaus Dieterich, beide Geschäftsführer der TMG Consultants 8 cks media GmbH, 69124 Heidelberg, www.cks-media.de, [email protected] 2 Bereits 2012 wurde die steigende Nachfrage nach Implementierungskompetenz in einer Marktstudie des BDU als Top-Trend in der Unternehmensberatungsbranche identifiziert. Unternehmen wollen nicht mehr nur schöne Konzepte, sondern tragfähige Lösungen, die verantwortungsvoll in die Praxis umgesetzt werden. Dr. Haselhorst, seit über zehn Jahren begleiten Haselhorst Associates ihre Klienten operativ bis zur nachhaltigen Umsetzung der Projektziele. Warum ist die Umsetzungsbegleitung so entscheidend? Unternehmen benötigen in den meisten Fällen Unterstützung über die konzeptionelle Beratung hinaus. Wir wurden bereits mehrfach in problematischen Projekten hinzugezogen, die nach der Strategiephase gescheitert waren. Es gab hervorragende Konzepte, doch man war alleine nicht in der Lage, diese auch nachhaltig umzusetzen. Über Jahre eingefahrene Verhaltensweisen lassen sich nur schwer verändern. Gerade in der Implementierungsphase ist eine kontinuierliche Kontrolle unerlässlich für den Projekterfolg. Externe Berater können hier das interne Management effektiv entlasten. Wir leisten effizientes Projektmanagement, schaffen über ein toolgestütztes Controlling Transparenz, stellen die Kommunikation zwischen allen Beteiligten sicher und betreiben gezielte Eskalationsprävention. Bei Bedarf übernehmen wir auch vorübergehend Schlüsselfunktionen im Unternehmen. Wie unterscheidet sich Ihr Vorgehen von einem konventionellen Beratungsprojekt? Inhaltsverzeichnis Special Auto & Zulieferer Sparringspartner für die Besetzung von Top-Positionen Interview mit Matthias Herkner und Alexander Zimmermann, beide Managing Partner der Heads! Executive Consultancy Umsetzungsverantwortung ist der Schlüssel zum nachhaltigen Projekterfolg Unsere durchschnittliche Projektdauer beträgt 17 Monate. Wir verfolgen ein dreistufiges Phasenkonzept. In der ersten Phase entwickeln wir ein tragfähiges Konzept. Mit dem Management des Unternehmens definieren wir konkrete Ziele. In Phase 2 geht es an die technische Umsetzung des Konzepts. Die Mitarbeiter müssen ins Boot geholt werden, wir leiten aus dem Konzept einzelne Projektpakete ab und entwickeln gemeinsam einen konkreten Maßnahmenplan. Viele Klienten benötigen an dieser Stelle die Methodenkompetenz der Berater für ein effektives Projektmanagement, doch wir haben die Erfahrung gemacht, dass die technische Umsetzung alleine noch nicht den nachhaltigen Projekterfolg garantiert. Deshalb durchlaufen wir eine dritte Phase, die wir als die „philosophische“ bezeichnen. Philosophie und Beratung - wie passt das zusammen? In dieser dritten Phase betrachten wir die tieferen Ursachen der Ertragsentwicklung. Hier greifen traditionelle, rein betriebswirtschaftliche Erklärungsmodelle nicht immer. Deshalb hinterfragen wir bestehende „Glaubenswahrheiten“ im Unternehmen. Letztendlich ist die Qualität des Managements erfolgsentscheidend. Dessen Aufgaben und Fähigkeiten müssen im Einklang mit den geplanten Veränderungen stehen. Unter Umständen sind tiefgreifende Strukturveränderungen erforderlich. Wir übernehmen direkte Umsetzungsverantwortung im Projekt und werden wenn nötig auch als Interim-Manager tätig - so lange bis der nachhaltige Erfolg des Projektes sichergestellt ist. Weitere Informationen und Kontakt: www.haselhorst-associates.com Special Auto & Zulieferer ANZEIGE „Deutsche Automobilzulieferer sind Weltspitze“ Die vergangenen fünf Wachstumsjahre haben zu einer grundlegenden Gesundung der Automobilzulieferbranche geführt. Jetzt ist die Zeit, aus einer Position der Stärke heraus wichtige Weichenstellungen für die Zukunft zu treffen – so erklärt Dr. Jan Dannenberg, Partner von Berylls Strategy Advisors. Herr Dr. Dannenberg, Sie veröffentlichen in den kommenden Tagen die Berylls Studie „4. Global Top Automotive Suppliers 2014“ zur aktuellen Lage der Zulieferindustrie. Wie ist Ihr Gesamteindruck? Dannenberg: Die Automobilzulieferindustrie ist im fünften Jahr in Folge gewachsen. Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn haben die weltweit 100 größten Zulieferer beachtlich zulegen können. Dabei spielen neben der anhaltend guten Autokonjunktur in nahezu allen Regionen vor allem auch Firmenübernahmen für das Wachstum eine große Rolle. Jeden Tag finden weltweit durchschnittlich 1,6 M&A-Transaktionen von Automobilzulieferern statt. In Deutschland sind es jährlich 100 Unternehmen, die gekauft werden. Allein in den letzten fünf Jahren waren 506 deutsche Unternehmen an Übernahmen beteiligt; die gekauften Zulieferer haben 55,4 Milliarden Euro umgesetzt und beschäftigen ca. 329.000 Mitarbeiter – eine beachtliche Größenordnung! Wie haben sich die deutschen Zulieferer im Vergleich zum Wettbewerb geschlagen? Dannenberg: Die deutsche Zulieferindustrie ist so leistungsstark wie noch nie. Erstmalig liegen auf den Plätzen eins bis drei der weltweit größten Unternehmen deutsche Zulieferer: Continental, Bosch und durch die Übernahme von TRW Automotive inzwischen auch ZF Friedrichshafen. Mit einer Gewinnmarge von ca. 7 Prozent vom Umsatz arbeiten die deutschen Unternehmen ähnlich profitabel wie ihre Wettbewerber aus dem Ausland. Die aktuelle von Berylls gemeinsam mit dem Verband der Automobilindustrie (VDA) veröffentlichte Untersuchung „Automotive Entwicklungsdienstleistung - Zukunftsstandort Deutschland“ zeigt: niemand ist innovativer als die deutschen Automobilzulieferer. Ein Drittel der weltweiten Forschungs- und Entwicklungsausgaben, also 29,6 Milliarden Euro oder 6 Prozent vom Umsatz, geben die deutschen OEMs und Automobilzulieferer jährlich für Innovationen aus. Das ist Weltspitze. triebe aber am Weltmarkt auftreten. Wie fällt Ihr Ausblick in Richtung 2015 aus? Dannenberg: Aktuell gibt es keinerlei Anzeichen, dass 2015 nicht ein weiteres Rekordjahr werden wird. Allerdings verlangsamt sich das Wachstum, so dass Berylls mit einem Umsatzwachstum von ca. 3 Prozent für 2015 rechnet. Die Gewinne werden eher stagnieren. Der leicht erhöhte Preisdruck der OEMs, Kostensteigerungen beim Personal und vor allem die hohen Vorleistungen in der Entwicklung für die Flut an neuen Fahrzeugmodellen sowie beim Aus- und Aufbau neuer Werke drücken auf die Marge. Wie unterstützt Berylls die Automobilzulieferer bei diesen Herausforderungen? Dannenberg: Berylls zählt im deutschsprachigen Raum zu den führenden auf die Automobilindustrie spezialisierten Top-Management-Beratungen. Im vergangenen Jahr hat Berylls 20 Automotive M&ATransaktionen erfolgreich begleitet, von der Suche der passenden Zielunternehmen bis hin zur Post-MergerIntegration. Zudem unterstützen wir OEMs und Zulieferer bei der Entwicklung und Umsetzung von Strategien Dr. Jan Dannenberg, Partner von Berylls Strategy Advisors bei Top-Innovationen der Automobilindustrie: Connectivity, Elektromobilität, automatisiertes Fahren, Big Data, neue Mobilitätsdienstleistungen, Software & Elektronik und Leichtbau. Eine ständige Herausforderung ist die Ertragssicherung bei Zulieferern, die wir durch maßgeschneiderte Performanceprogramme unterstützen: Produktkostensenkung, Variantenmanagement, Anlaufmanagement, Working Capital Reduzierung oder Effizienzsteigerung im Produktentstehungsprozess sind nur einige der vielen Leistungen, die Berylls anbietet. Aus welchen Regionen kommen die stärksten Wettbewerber? Gibt es hier Verschiebungen? Dannenberg: Nach wie vor kommen die stärksten Wettbewerber aus Japan. Sie arbeiten noch enger mit den OEMs zusammen als die Deutschen und liegen bei den Innovationsfeldern Elektrifizierung des Antriebsstrangs, Infotainment und bei den Kosten vorne. Die Amerikaner konnten den 10-jährigen Rückgang der Wettbewerbsstärke stoppen. Vor allem aber ist die Wettbewerbslandschaft bunter geworden. Unternehmen aus Brasilien, Indien, China, Mexiko etc. haben sich nach vorne gearbeitet. Sehr stark rücken die chinesischen Zulieferer vor. Noch sind Chinas Zulieferkonzerne ein Teil der großen chinesischen OEMs wie Shanghai Automotive oder FAW. Langfristig werden sie als eigenständige Be- Berylls Strategy Advisors ist eine auf die Automobilindustrie spezialisierte Top-Managementberatung mit Büros in München, Zürich, Detroit und Shanghai. Gemeinsam mit Automobilherstellern, Automobilzulieferern, Engineering-Dienstleistern sowie Investoren arbeiten wir an Antworten zu den zentralen Herausforderungen der Automobilindustrie. Im Fokus stehen dabei besonders Innovations- und Wachstumsstrategien, Begleitung von Mergers & Acquisitions und Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung. Berylls‘ Beratungsteams zeichnen sich durch langjährige Erfahrung, fundiertes Wissen sowie innovative Lösungskompetenz aus. 3 ANZEIGE Special Auto & Zulieferer Sparringspartner für die Besetzung von Top-Positionen Bei der Suche nach Führungskräften steht die Automobilbranche vor besonderen Herausforderungen. Welche Antworten es hierauf gibt, erklären im folgenden Interview Matthias Herkner und Alexander Zimmermann, beide Managing Partner der Heads! Executive Consultancy. Die international aufgestellte Personalberatung hat sich in der Automobilindustrie als starker Partner der führenden Hersteller und Zulieferer positioniert. Matthias Herkner, Managing Partner der Heads! Executive Consultancy Alexander Zimmermann, Managing Partner der Heads! Executive Consultancy Welche aktuellen Herausforderungen bestimmen die Suche nach Führungskräften in der Automobilindustrie? Herkner: Wichtige Stichworte sind Digitalisierung, die für eine Transparenz auf dem Arbeitsmarkt sorgt, der Wertewandel, der sich darin zeigt, dass Führungskräfte sich öfter und intensiver die Sinnfrage stellen, und die demografische Entwicklung, die impliziert, dass Führungskräfte heute auf dem Arbeitsmarkt eine viel stärkere „Machtposition“ als in der Vergangenheit besitzen. Diese Entwicklung wird begleitet durch den steigenden Bedarf an weiblichen Führungskräften, insbesondere bei Ingenieursdisziplinen und in den Aufsichtsräten. Sie haben erwähnt, dass Sie beide Seiten bedienen, sowohl die Zulieferer als auch die Hersteller. Welche Vorteile ergeben sich hieraus aus der Perspektive eines Zulieferers? Herkner (verantwortlich für Segment Zulieferer): Ein großer Vorteil ergibt sich daraus, dass ich durch den ständigen Austausch mit Herrn Zimmermann die Anforderungen der Hersteller gut kenne und damit auch die Veränderungen dort einschätzen kann. So lässt sich sicherstellen, dass die Profile bei den Zulieferern den aktuellen und auch zukünftigen Anforderungen gerecht werden. Aber das ist beidseitig… Zimmermann: Eine Folge davon ist, dass es immer schwieriger wird, eine Führungskraft zum Wechsel zu motivieren – zum Beispiel weil zunehmend die Familie oder das Thema Life-Work-Balance Vorrang vor der Karriere hat. Gleichzeitig nimmt für die Unternehmen der Besetzungsdruck zu. Dementsprechend groß sind die Erwartungen, die an uns gestellt werden. Wenn ein Klient auf uns zukommt, hat er meistens schon alle Möglichkeiten ausgeschöpft. ... und erwartet, dass Sie ihm in kurzer Zeit einen geeigneten Kandidaten präsentieren. Wie gelingt Ihnen das? Herkner: Durch unsere gute Marktkenntnis. Wir sind durch unsere permanenten Suchen in allen Segmenten der Automobilindustrie in sehr kurzer Zeit in der Lage, eine erste Short-List vorzulegen. Wir kennen den Markt, seine Anforderungen und Veränderungen und können deshalb auch Führungskräfte ins Gespräch bringen, die bislang noch gar keine Wechselabsicht bekundet haben. Heute haben wir uns als starker Partner der führenden Automobilhersteller und Zulieferer positioniert. 4 Zimmermann (verantwortlich für Segment Hersteller): … und ist umgekehrt natürlich auch ein Vorteil für die Hersteller. Was die Personalsuche angeht, blickt ein OEM allerdings weniger auf die Zulieferer, sondern sucht bevorzugt bei seinen Wettbewerbern nach geeigneten Kandidaten. Beispielsweise sind Vertrieb oder Marketing beim Hersteller ganz anders als beim Zulieferer, das heißt die Anforderungen an Kandidaten sind da doch sehr unterschiedlich. Und der Bereich Entwicklung? Zimmermann: Da wird es interessant! Entwicklungsleistungen werden ja von den Herstellern auch an Zulieferer übertragen. Für bestimmte Entwicklungsthemen gibt es daher auf beiden Seiten interessante Kandidaten. Bei der Personalsuche im Bereich Entwicklung arbeiten wir intern deshalb eng zusammen. Ein Beispiel ist der Motorenbereich, den Herr Herkner mit seinen Mitarbeitern auf Zuliefererseite und ich auf der Herstellerseite bearbeiten. Herkner: Das Entscheidende ist: Aufgrund der engen Zusammenarbeit können wir sowohl durch die Brille der Hersteller als auch durch die Brille der Zulieferer schauen. Wir kennen daher sehr genau die Anforderungen auf beiden Seiten. Herr Herkner und Herr Zimmermann, Sie sind beide seit rund 20 Jahren als Executive Search Berater für die Automobilindustrie tätig. Macht diese Spezialisierung Ihre besondere Schlagkraft aus? Herkner: Richtig. Herr Zimmermann und ich haben in der Automobilindustrie ein Top-Netzwerk und dadurch einen tiefen Einblick in die Branche. Damit verfügen wir auch über Benchmarks, die für unsere Kunden interessant sind. Wir verstehen uns hier als Sparringspartner – etwa wenn es um aktuelle Markttrends, Themen der Führungskräfteentwicklung oder um Entwicklungen bei den Key-Playern der Branche geht. Wenn Sie noch einen Blick in die Zukunft werfen: Welches Thema wird die Branche und damit auch Heads! als Executive Consultancy besonders beschäftigen? Herkner: Das sind vor allem der Wettbewerb der Antriebssysteme mit dem Stichwort „Elektromobilität“, das autonome Fahren und die Vernetzung der Fahrzeuge mit veränderten Marktteilnehmern wie etwa Apple und Google. Da wachsen Branchen zusammen oder es entstehen neue Konkurrenzsituationen. Hier nach vorne zu schauen und branchenübergreifend zu agieren, zählt ganz klar zu unseren Aufgaben. Zimmermann: Damit zeichnen sich Entwicklungen ab, die über die Autobranche hinausgehen – und für diese neuen Themen benötigen wir auch Kandidaten, die nicht in der Automobilindustrie groß geworden sind. Schon heute müssen wir für spezielle Themenfelder in anderen Branchen suchen, um dort Kandidaten für unsere Klienten zu gewinnen. Welche Branchen sind das? Herkner: Branchen wie Medien, IT oder Telekommunikation. Heads! ist hier gut aufgestellt. Wir haben für diese Branchen eine starke, international agierende Einheit, die TIME Practice. TIME steht für Technology, Information, Media & Entertainment. Hausintern besteht zwischen den TIME-Kollegen und uns ein gut funktionierender Austausch. Genau das schätzen unsere Kunden: Auf der einen Seite sind wir stark spezialisiert auf das Thema Auto, auf Zulieferer und Hersteller – auf der anderen Seite sind wir aber auch lieferfähig, wenn es darum geht, Spezialisten aus anderen Branchen zu rekrutieren. Heads! ist eines der führenden unabhängigen, inhabergeführten Executive Search-Unternehmen mit tiefen Wurzeln in Europa und Büros in relevanten globalen Wirtschaftszentren in China, den USA und Middle East. Special Auto & Zulieferer ANZEIGE Automobilvertrieb im Wandel Die Beratung als Brückenbauer, um die Herausforderungen der Megatrends im Automobilvertrieb zu meistern Worauf muss sich der Automobilhandel einstellen – und wie lassen sich die Handelsnetze im Automobilvertrieb zukunftsfähig gestalten? Antworten hierauf geben Igor Bonacic, Geschäftsführer der iic group GmbH und David Panton. Die iic group ist eine Boutiqueberatung, die sich auf den Automobilvertrieb fokussiert.Welche grundlegenden Trends und Strömungen beobachten Sie in diesem Umfeld und welche Herausforderungen ergeben sich für die Automobilhersteller? Igor Bonačić: Die meisten Automobilhersteller sind sehr gut aufgestellt und sehr erfolgreich. Dabei wachsen jedoch die Unsicherheiten: Nicht nur dass sich langjährige Wachstumsgaranten wie zum Beispiel der chinesische Markt langsam abkühlen. Auf den etablierten Märkten verschärft sich der Wettbewerb, auch durch neue Geschäftsmodelle wie etwa Carsharing. Aber auch der Automobilhandel steht vor großen Her- mitten in einem grundlegenden Wandel, der nicht nur die Art und Weise, wie wir Auto fahren, sondern auch wie wir Autos verkaufen, massiv verändern wird. Welches sind die Kernthemen, denen sich die Beratung in der kommenden Ära des Automobilvertriebs widmen muss? Igor Bonačić: Es wird darum gehen, die OEMs in die Lage zu versetzen, ihre Vertriebsorganisation so zu steuern und die Voraussetzungen zu schaffen, dass Kunden sich im Verkaufsprozess wohl fühlen können. Der Kunde fühlt sich wohl, wenn er das Gefühl hat, dass man sich individuell um seine persönlichen Bedürfnisse kümmert. Das bedingt, die Handelsmitar- Igor Bonačić Geschäftsführer der 1995 gegründeten iic group GmbH, aus der bis heute 6 Tochterfirmen entstanden, die im Automotive-, Versicherungs- und Bankensektor tätig sind. „Die mühseligen Aufgaben im Verkaufsprozess übernimmt in Zukunft in hoher Qualität eine digitale Plattform.“ ausforderungen: Das Internet hat den Markt viel transparenter gemacht – und immer mehr Kunden weltweit können sich vorstellen, ihr nächstes Auto komplett im Internet zu kaufen. Oder sie nutzen bereits neue Mobilitätslösungen und benötigen vielleicht gar kein eigenes Auto mehr. Dabei sinken die Service-Umsätze pro Fahrzeug durch verlängerte Wartungsintervalle stetig und drohen auf ein minimales Niveau zu fallen, wenn sich die Elektromobilität flächendeckend durchsetzen sollte. Mit neuen Technologien wie dem autonomen Fahren kommen ganz neue Spieler wie zum Beispiel Google hinzu. Diese Unternehmen gehen das Thema Vertrieb ganz anders an als die traditionellen Automobilhersteller: Weniger produkt- als eher datengetrieben, da sie (Kunden-)Daten als die Währung der Zukunft betrachten. Dadurch ergibt sich die Chance, dass sie viel besser wissen, was die Kunden wollen. So können sie ihre Produkte, aber auch die Services rund ums Auto besser auf die Kundenbedürfnisse anpassen und weitere Potenziale erschließen. Die Automobilhersteller, vor allem die Premiumanbieter versuchen schon jetzt gegenzusteuern: Mit neuen Vertriebsansätzen, die noch mehr das Produkt, das Produkterlebnis und die Beratung in den Mittelpunkt stellen. Es zeigt: Die Automobilbranche steckt schon beiter im Verkaufsprozess so zu entlasten, dass sie sich zu einem überwiegenden Teil ihrer Arbeitszeit auf das Verkaufen und die menschliche Interaktion konzentrieren können. Das Zielszenario sollte eine digitale Plattform sein, die bereits vorhandene Daten so miteinander verknüpft und analysiert, dass daraus automatisch relevante Handlungsempfehlungen für das Verkaufspersonal entstehen. Die mühseligen Aufgaben im Verkaufsprozess, die heute mehr oder weniger gut durch den Händler erbracht werden, übernimmt in Zukunft die digitale Plattform in gleichbleibend hoher Qualität. Der Kunde hat dabei den Vorteil, dass er sich nicht mehr innerhalb eines unüberschaubaren Angebotes entscheiden muss, sondern schon im Vorfeld ein auf seine individuellen Bedürfnisse zugeschnittenes Angebot bekommt. Sind die OEMs und deren Vertriebsorganisationen auf diese Herausforderungen und notwendigen Veränderungen vorbereitet? David Panton: Es gibt damit einhergehende Komplexitäten in den traditionellen Beziehungen des erweiterten Franchising-Modells (Hersteller – Importeur – Händler). Historisch gesehen hat sich jeder dieser Bereiche eher auf betriebswirtschaftliche Aspekte David Panton Inhaber von DP Management Consulting Ltd, die professionelle Beratung für Industrieunternehmen anbietet sowie andere Unternehmensberatungen wie die iic group unterstützt. Ehemaliger Senior Vice President der BMW AG. fokussiert, die primär ihn selbst betreffen. Dieses Phänomen existiert schon seit ich in diesem Geschäft tätig bin. Doch nun, da wir uns in Richtung eines digitalisierten Verkaufs bewegen, in dem der Kunde (und nicht mehr der Hersteller) das Geschäftsmodell vorantreibt, müssen sich diese Dinge ändern. Es sieht 5 ANZEIGE zwar einfach aus, die beteiligten Akteure auf den Ebenen Hersteller, Importeur und Händler in ein Boot zu holen – tatsächlich ist das aber eine schwierige Angelegenheit. Das ist mit der Grund, warum dieses Problem schon seit Jahrzehnten besteht. Igor Bonačić: Und genau in diesem Punkt müssen wir als Beratung ansetzen und den Herstellern helfen, diese Brüche zu überwinden. Fachlich gilt es Verständnis zu schaffen für den Standpunkt der jeweiligen Vertriebsebene – und methodisch, um die Veränderungen über alle Vertriebsebenen hinweg einheitlich zu gewährleisten. Die iic-group hat einen Ansatz entwickelt, in dem wir uns als Vermittler und Brückenbauer zwischen den einzelnen Vertriebsebenen verstehen. Was heißt das konkret, Brücken bauen zwischen den Vertriebsebenen – und was ist dann Ihre Rolle in diesem Konstrukt? Igor Bonačić: In den Konzernzentralen ist das Ziel in der Regel schon recht konkret formuliert: Wie die Vertriebskanäle der Zukunft aussehen, welche Dienstleistungen angeboten werden und welche Technologien dazu genutzt werden sollen, wird in den obersten Gremien festgelegt. Unklar ist jedoch oftmals der Weg zu diesem Ziel. Die Frage ist: Wie kann der Wandel in die gesamte Organisation getragen werden, in die Zentrale, in die Märkte und in den Handel? Special Auto & Zulieferer kret dabei unterstützen, damit die Maßnahmen nicht verpuffen? Unternehmen treffen deutschsprachige Anwälte aus aller Welt David Panton: Neben organisatorischen Änderungen können auch systemgestützte Lösungen den Menschen dabei helfen, Veränderungen zu leben. Dabei geht es aber nicht darum, noch ein weiteres System einzuführen, das den Verkäufer augenscheinlich kontrolliert und in seinem Handlungsspielraum beschneidet. Es geht darum, die wichtigsten Informationen über bestehende oder neue Kunden maßgeschneidert bereitzustellen, um einen echten Mehrwert zu schaffen. CBBL-Forum Auslandsrecht 2015 Die iic group bietet hier auf verschiedenen Ebenen Produkte an, um Handel, Märkte oder die Zentrale in Zukunft zu unterstützten. Dazu gehört zum Beispiel ein Programm, das über eine intelligente Verknüpfung verschiedener bereits vorhandener Datenquellen ganz konkrete Vorschläge erstellen kann, welchem Kunden mit welcher Offerte ein Angebot für die Ablösung seines jetzigen Fahrzeuges gemacht werden sollte. Die Kausalkette geht dabei so weit, dass sogar für das in Zahlung genommene Fahrzeug ein konkreter Kunde vorgeschlagen werden kann. Die etablierten Hersteller wissen schon jetzt viel mehr über ihre Kunden, als die neuen Player in der Lage sein werden, mittelfristig herauszufinden. Dieses Wissen nutzbar zu machen, dabei möchten wir auch unterstützen. Unsere Aufgabe als Beratung ist dann, nicht nur der Zentrale die Wege für die Umsetzung aufzuzeigen und die Programme dann über die Märkte bis in den Handel zu tragen, sondern auch umgekehrt dafür zu sorgen, dass konkrete Anforderungen von Märkten und Handel dorthin zurückgelangen, wo die Entscheidungen getroffen werden. David Panton: Dabei ist der Handel eine ganz wichtige Determinante in diesem Konstrukt, denn mittelfristig sind die etablierten Hersteller noch auf ihre Handelsnetze angewiesen. Die Hersteller müssen sich immer wieder die Frage stellen: Helfen unsere Maßnahmen den Händlern, ihre Kunden besser zu verstehen, um am Ende mehr verkaufen zu können? Denn nur so können die Handelsnetze zukunftsfähig bleiben. Durch seine Heterogenität stellt der Handel dabei ganz besondere Anforderungen an die Beratung hinsichtlich der Umsetzung: Klassische Qualifizierungsansätze wie zum Beispiel durch Coaching leiden oftmals an Intransparenz hinsichtlich der Wirkketten und tatsächlichen Ergebnisse. Wir ermöglichen daher unseren Kunden in den Märkten und in der Zentrale durch ein systemgestütztes Reporting einen EchtzeitDurchgriff auf den Qualifizierungsfortschritt des einzelnen Händlers. Aber oftmals greifen diese Ansätze auch zu kurz, weil der Handel wieder in die gewohnten Handlungsmuster zurückfällt, wenn die Qualifizierungsmaßnahmen abgeschlossen sind… …das heißt keine nachhaltigen Veränderungen herbeigeführt werden können. Wie können Sie aber kon- 6 Deutsche Unternehmen in Asien Donnerstag, 25. Juni 2015 Industrie-Club Düsseldorf, Elberfelder Str. 6 10.15 - 11.00 Uhr: China • Neue Investitionsmöglichkeiten in der China (Shanghai) Pilot Freihandelszone • Das Neue Umweltschutzgesetz • Das Neue Arbeitssicherheitsgesetz Rechtsanwalt Rainer Burkardt Burkardt & Partner Rechtsanwälte, Shanghai 11.00 - 11.30 Uhr: Taiwan • Entsendeverträge (Sozialversicherung, renten- und steuerrechtliche Besonderheiten) • Persönliche Einkommensteuer von Arbeitskräften aus Deutschland in Taiwan Rechtsanwalt Michael Werner Eiger, Taipeh 11.50 - 12.30 Uhr: Japan • Rahmenbedingungen für einen Markteintritt • Optionen des japanischen Arbeitsrechts und alternative Gestaltungsmöglichkeiten Rechtsanwalt Michael A. Mueller Müller Foreign Law Office, Tokio 14.30 - 15.15 Uhr: Korea • Warum deutsche Firmen nach Korea kommen sollten, um dort mit Anlagenbauern die Zusammenarbeit zu suchen? • Markteintritt und Aufnahme eines Geschäftsbetriebs in Korea Rechtsanwalt Joachim Nowak, Hwang Mok Park P.C., Attorneys at Law, Seoul Über iic group GmbH Seit über 20 Jahren und mit über 100 Mitarbeitern in Deutschland, Österreich und Belgien ist die iic group GmbH auf die Optimierung von internationalen Vertriebs- und Serviceprozessen, über alle Vertriebsstufen hinweg, in der Automobilindustrie fokussiert. Das Leistungsportfolio der iic group umfasst die Ausarbeitung und Implementierung retailorientierter Vertriebsstandards, die Definition und Umsetzung von systemunterstützten VertriebsProzessen speziell im Bereich der internationalen Fahrzeugvermarktung, sowie die Konzeption und Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen. 15.15 - 15.45 Uhr: Singapur • Investitionsmöglichkeiten, steuerliche Anreize • Singapur als Zentrum der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit Rechtsanwalt Dr. Andreas Respondek, Respondek & Fan Pte. Ltd., Singapur 16.00 - 16.30 Uhr: Vietnam • Das neue Investitionsrecht: Was ist neu ab Juni 2015? • Joint Ventures und Geschäftspartner-screening in Vietnam Rechtsanwalt Dr. Matthias Dühn, LL.M. Viet Diligence Legal Ltd., Hanoi Anmeldung unter www.wirtschaftsrecht-international.de Special Auto & Zulieferer ANZEIGE Wie gefährlich sind Google-Auto und iCar? Google plant ein eigenes Auto, und auch Apple soll an einem iCar arbeiten. Die deutschen Autobauer geben sich nach außen zwar gelassen – haben aber dennoch allen Anlass, die branchenfremde Konkurrenz ernst zu nehmen. Wir haben Experten der Branche dazu befragt. Dr. Jan Burgard Partner von Berylls Strategy Advisors Dr. Markus Kirchler Partner bei MHP – A Porsche Company Wie gefährlich sind Projekte wie Google-Auto und iCar für die deutsche Autoindustrie? Das Bedrohungspotenzial muss entlang der Wertschöpfungskette und nach den Geschäftsmodellen von Google und Apple differenziert betrachtet werden. Während Apple auf die perfekte Vereinigung von Design, User Interface und Funktionalität setzt, verfolgt Google die Erlangung der „Datenherrschaft“ als Basis individualisierter Kundenangebote. Demzufolge könnte Apple eher an einem eigenen Auto interessiert sein und den Herstellern Marktanteile streitig machen: mit einem iCar, das iPhone-analog eine Revolution der Branche darstellt. Doch das Marktpotenzial dieses Ansatzes ist beschränkt. Warum sollten sich diese Spieler auf eine limitierte Anzahl zu verkaufender Autos mit vergleichsweise niedrigen Renditen fokussieren? Vielmehr geht es den Giganten um skalierbare Software, Dienste und die damit verbundene Kontrolle der Kundenschnittstelle und nicht um ein eigenes Auto. Die primäre Gefahr liegt nicht in einem Stückzahlrückgang, sondern im Verlust von Umsatz entlang der gesamten Wertschöpfungskette – insbesondere getrieben durch neue Mobilitätskonzepte. Der Trend von „Besitz“ zu „Nutzung“ eröffnet Apple & Co. neue Zugänge in den motorisierten Individualverkehr. Wenn sich dieser Trend unter Einbezug des autonomen Fahrens und der Elektrifizierung fortsetzt, besteht für einige Hersteller, insbesondere im Massenmarkt, eine ernste Marginalisierungsgefahr. Wie gefährlich sind Projekte wie Google-Auto und iCar für die deutsche Autoindustrie? Sowohl Google als auch Apple haben in jüngerer Vergangenheit eindrucksvoll bewiesen, dass sie innerhalb kürzester Zeit nicht nur in der Lage sind, bestehende Märkte neu zu definieren, sondern auch vollkommen neue profitable Geschäftsmodelle zu etablieren. Beide verfügen über ausreichend Kapital und zudem über einen hervorragenden Zugang zu der sogenannten Generation Y. Damit wird ein möglicher Eintritt dieser beiden IT-Riesen in den Automobilmarkt zumindest einen wesentlichen Meilenstein darstellen. Ob und inwieweit dieses Szenario für die deutsche Autoindustrie ein Gefahr darstellt, wird maßgeblich davon abhängen, wie die OEM auf die neuen Wettbewerber reagieren. Nokia hat Apple bei der Einführung des iPhones vollkommen unterschätzt, Microsoft ist das mit Google bei den Suchmaschinen passiert. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass die deutschen Hersteller ebenso kurzsichtig handeln. Wie sollten sich Autohersteller und Zulieferer auf mögliche branchenfremde Konkurrenten einstellen? Welche Strategien empfehlen Sie? Eine angemessene Reaktion der Hersteller und Zulieferer hängt hochgradig von der individuellen Strategie ab – ein Patentrezept gibt es nicht. Doch bei allen neuen Herausforderungen gilt es die Stärken der deutschen Autoindustrie nicht zu vergessen. Denn neben der Digitalisierung spielen die mechanischen Komponenten sowie Operations nach wie vor eine zentrale Rolle. Es geht darum, sich punktuell und fokussiert zu verstärken, einen intensiveren Kooperationsbund innerhalb der Automobilindustrie zu formieren und dabei neue Mobilitätskonzepte und alternative Antriebe nicht aus dem Fokus zu verlieren: Das Auto allein wird keine große Rolle mehr spielen, es muss in einem übergeordneten, integrierten Ökosystem funktionieren. Wie sollten sich Autohersteller und Zulieferer auf mögliche branchenfremde Konkurrenten einstellen? Welche Strategien empfehlen Sie? OEM und Zulieferer müssen in den nächsten Jahren attraktive Connected-Car-Komponenten anbieten. Um das zu leisten, gilt es, die digitale Kompetenz auszubauen. Dafür sind zwei Wege denkbar: Entweder verstärken die Unternehmen die eigene Organisation und entwickeln selbst Apps und Geschäftsmodelle. Oder sie gehen strategische Allianzen mit ITK-Unternehmen ein, die in den gefragten Bereichen bereits gut aufgestellt sind. Gleichzeitig müssen OEM wie Zulieferer zwei weitere Megatrends im Blick behalten: E-Mobility und neue Mobilitäts-Modelle wie Car-Sharing. Denn alle Trends gemeinsam werden zu einem neuen Automotive-Eco-System führen. Daher genügt es auch nicht, einzelne Antworten für einzelne Felder zu finden. Wer künftig erfolgreich sein will, muss sämtliche Themen geschickt orchestrieren und in einer ganzheitlichen Strategie zusammenführen. Neue Organisationsformen, die es gleichermaßen erlauben, flexibel zu handeln und den hohen Qualitätsansprüchen dauerhaft zu genügen, spielen dabei eine zentrale Rolle. Ulrich F. Ackermann, Geschäftsführender Gesellschafter TRANSEARCH International Deutschland Wie gefährlich sind Projekte wie Google-Auto und iCar für die deutsche Autoindustrie? Wer hätte das gedacht? Die größte Gefahr für die deutschen Premiumhersteller kommt nicht aus Japan oder Detroit, sondern aus Kalifornien: Zwei Fahrzeuge, die es noch gar nicht gibt. Der Zeitgeist scheint auf der Überholspur zu fahren, die Generation Y interessiert sich weniger für Autos als Statussymbole, denn für Carsharing, konstante Erreichbarkeit, ständige Kommunikation und eine immer aktuelle Feedbackkultur. Die Entwicklung von Industrien verläuft nicht linear, immer wieder kommt es zu massiven Brüchen und Technologiesprüngen. Deutsche Hersteller von Schreibmaschinen, Foto-Kameras, Fernsehgeräten oder Faxmaschinen könnten ein Lied davon singen, wenn es diese noch gäbe. Diese Themen stellen die massivste Bedrohung für unsere deutschen Hersteller und ihre Zulieferer dar seit der Ölkrise Anfang der siebziger Jahre. Wie sollten sich Autohersteller und Zulieferer auf mögliche branchenfremde Konkurrenten einstellen? Welche Strategien empfehlen Sie? Es müssen Antworten gefunden werden auf das künftig verstärkte Zusammenwachsen von Automobil, Telekommunikation und IT. Das autonome Fahren wird schneller kommen, als heute noch mancher denkt. Das Interesse von Google, Apple & Co. liegt nicht in der Produktion von Fahrzeugen, sondern im Sammeln, intelligenten Auswerten und Nutzen der (mobilen) Daten, um damit Konsumenten zu steuern. Vor allem deren Shareholder werden sich aber nicht mit den langfristigen Investitionszyklen und schmalen Renditen der Autoindustrie zufriedengeben. Ergo muss es verstärkt zu strategischen Allianzen zwischen Zulieferern und OEMs kommen. Die deutschen Zulieferriesen wie Bosch, ZF/ TRW und Conti scheinen die Zeichen der Zeit erkannt zu haben. Sie bilden durch Größe und Technologietiefe einen gesunden Gegenpol zu den OEMs. Diese wiederum müssen sich die Frage stellen, in welchem Kräfteverhältnis strategische Allianzen mit den US-amerikanischen Datenkraken möglich sind: Denn diese können mit gigantischen Summen in den Krieg ziehen. 7 ANZEIGE Special Auto & Zulieferer Netzwerke als Innovations-Katalysator nutzen Die Entwicklungsabteilungen in Unternehmen der Automobilindustrie stehen vor Herausforderungen, wie es sie in dieser Vielfalt und Komplexität wohl noch nicht gegeben hat. Treiber der Entwicklung sind insbesondere die globalen Gesetzgebungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen. In letzter Konsequenz führen diese Vorgaben zur Neuerfindung des Fahrzeugs und seiner Prozesse. Viele Automobilhersteller werden die Art und Weise, wie sie ihre Fahrzeuge entwickeln, daher grundlegend überdenken müssen. Was dies bedeutet und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um die vielfältigen markt- und technologiegetriebenen Herausforderungen in der Entwicklung zu meistern – darüber sprachen wir mit den beiden Geschäftsführern der TMG Consultants GmbH, Klaus Dieterich und Darya Nassehi. Warum macht es sowohl für einen Hersteller wie auch für die Zulieferer Sinn, in weitaus stärkerem Maße als dies bisher praktiziert wird Partnerschaften anzustreben? Nassehi: Gesellschaftliche Megatrends – allen voran die globalen Gesetzgebungen zur CO2-Reduzierung, die massive Zunahme der Mega Cities und die immer stärker werdende Forderung nach Mobilitätsgerechtigkeit - zwingen die Automobilindustrie wie niemals zuvor in ihrer Geschichte zu Innovationen und strukturellen Veränderungen. Der Neuheits- und Komplexitätsgrad automobiltechnischer Systeme erreicht immer neue Höhen. Inzwischen wird es auch für einen OEM immer schwieriger, die Vielzahl neuer Themen und technologischer Herausforderungen mit den bisher gelebten Strukturen und Prozessen alleine zu „stemmen“. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, werden viele Unternehmen – OEM wie Lieferanten – sich organisatorisch neu ausrichten müssen. Ein wichtiger Hebel für die OEM wird darin bestehen, verstärkt das Kreativ-Potenzial innovativer Lieferanten zu nutzen und diese Innovatoren viel früher in den Produktentwicklungsprozess einzubinden. Dieterich: Zu den Gewinnern im Markt werden insbesondere diejenigen gehören, die über die Fähigkeit verfügen, sich in agilen Netzwerk-Strukturen bewegen zu können. Wir sind fest überzeugt, dass die pyramidale Branchen-Struktur in der Automobilindustrie - mit dem OEM an der Spitze, gefolgt vom Tier1 und den anderen Lieferanten - in ihrer jetzigen Art keinen Bestand haben wird. Spezialisierte Entwicklungsdienstleister und Unternehmen mit einer speziellen Technologiekompetenz werden die etablierte Lieferanten-Struktur ergänzen. Künftig wird man viel stärker in netzartigen Strukturen partnerschaftlich zusammenarbeiten. Einen wirksamen Hebel zur Bewältigung der vielfältigen Innovations-Herausforderungen sehen Sie in der frühzeitigeren Einbindung der Lieferanten in den Entwicklungsprozess. Welchen Nutzen haben die OEM davon, welchen die Lieferanten? Dieterich: Für gewisse Themenfelder ist es für einen OEM schon heute unerlässlich, das Potenzial externer Spezialisten unterhalb der Tier 1-Ebene gezielt zu nutzen und Partnerschaften mit diesen Unternehmen einzugehen. Ursächlich hierfür ist vor allem die rapide zunehmende Elektrifizierung und Vernetzung der Fahrzeuge mit der Umwelt. Geforderte Innovationen kommen mehr und mehr aus Bereichen, mit denen OEM wie Tier 1 in der Vergangenheit nie zu tun hatten. Da treffen bisweilen völlig unterschiedliche Welten aufeinander. Komplexität und Vielfalt dieser neuen Technologien 8 zwingen fast schon dazu, solche Lieferanten deutlich stärker in die Vorentwicklungsprozesse einzubinden. Nassehi: Hinzu kommt: Werden interessante Technologiepartner frühzeitig in den Entwicklungsprozess eingebunden, können die kostenintensiven Anpassungen zur Integration neuer Technologien in bereits entwickelte Konzepte weitgehend entfallen. Das spart dem OEM Kosten und Zeit. In Zeiten immer kürzerer Produktzyklen ist dieser Vorteil besonders hoch zu bewerten. Aber auch der Lieferant profitiert: weil er nunmehr frühzeitig die Chance bekommt, noch nicht perfekt ausgereifte Ideen fokussiert auf den konkreten Bedarf eines OEM hin weiter zu entwickeln. Dadurch kann er das Risiko von Innovations-Fehlschlägen nachhaltig einschränken. Von wem sollte die Initiative für Partnerschaften dieser neuen Qualität ausgehen? Wer ist der Treiber? Dieterich: Beide Parteien müssen hier aktiv werden. Die Praxis zeigt uns allerdings, dass Erfolge auf diesem Feld eher eintreten, wenn eine Art Intermediär eingeschaltet wird. Ein Mittler, der nicht nur ein tiefgreifendes Technologie-Verständnis mitbringt, sondern der auch die Branche kennt und über einen Zugang zu den Kompetenzen in der Lieferanten-Szene verfügt. Nassehi: Netzwerke sind nach unseren Erfahrungen ein sehr guter Innovations-Katalysator. TMG-Experten stehen zum Beispiel seit langem in einem besonders intensiven Informations- und Erfahrungsaustausch mit „automotive-bw“, ein in Baden-Württemberg angesiedelter Netzwerkverbund, der einen repräsentativen Querschnitt darstellt von Fahrzeugherstellern, Zulieferern, regionalen Kompetenzzentren, im Fahrzeugbereich tätigen Hochschulen und Forschungseinrich- tungen sowie unterstützenden Organisationen. OEM können dort ihre Bedarfe platzieren, die Anforderungen werden über die Instrumente des Verbundes den beteiligten Netzwerkpartnern zugänglich gemacht. Deren Lösungsvorschläge fließen an das Netzwerk-Management zurück. Aufbereitet werden diese Vorschläge anschließend an den OEM weitergeleitet. Im Endergebnis erhält der OEM - ohne großen Aufwand betreiben zu müssen – die für seinen konkreten Bedarf am besten geeigneten Lösungen. Aus einem Kompetenz- und Innovationspool, den er mit seinen normalen Strukturen mangels ausreichender Transparenz niemals zielführend erfassen könnte. Von der anderen Seite betrachtet finden aber auch Lieferanten über das Netzwerk-Konstrukt beim OEM Gehör, die auf dem traditionellen Weg wohl kaum die Gelegenheit dazu bekommen hätten. Warum gibt es diese Form der netzartigen, Ebenenübergreifenden Form der Entwicklungspartnerschaft noch viel zu selten? Nassehi: …weil der Leidensdruck noch nicht groß genug war. Manche Gespräche, die wir in der jüngeren Vergangenheit mit Verantwortlichen aus dem Innovationsmanagement führen konnten, deuten allerdings darauf hin, dass in dieser Frage langsam ein Umdenken bei den OEM und Tier 1 einsetzt. Unter dem Zeitdruck, der durch die Megatrends wie die CO2-Thematik noch verschärft wird, beginnen die Unternehmen sich dem Konzept der verstärkten Zusammenarbeit in Innovationsnetzen wie auch der frühzeitigeren Integration von Technologiepartnern in den Entwicklungsprozess zu öffnen. Wir halten dies für den richtigen Weg und für einen zielführenden Ansatz, um die vielfältigen marktund technologiegetriebenen Herausforderungen in der automobilen Entwicklung in den Griff zu bekommen. Darya Nassehi Geschäftsführer der TMG Consultants Klaus Dieterich Geschäftsführer der TMG Consultants Die TMG Consultants GmbH ist ein Beratungsunternehmen, das sich seit 25 Jahren konsequent auf die Lösung komplexer Managementherausforderungen in Unternehmen der produzierenden Industrie fokussiert und insbesondere bei den Themenfeldern „Innovation“, „Effizienz“ und „Umsetzung“ zu den gefragtesten Adressen zählt. Das Unternehmen ist mehrmals mit dem Titel „TopConsultant“ ausgezeichnet worden und ist bei der Bosch-Gruppe und der Continental AG „Preferred Supplier für Beratungsleistungen“.
© Copyright 2024 ExpyDoc