Das Auto steht – was nun? - RoodMicrotec

Das Auto steht – was nun?
Testen schon im Vorfeld
Die Zuverlässigkeitsanforderungen an
Komponenten sind in der Automobilbranche sehr hoch. Doch die Realität
zeigt, dass diese wohl nicht immer erfüllt
werden. Denn ADAC-Pannenstatistik oder
Auswertungen des Kraftfahrtbundesamts
machen klar: Die Ausfälle mehren sich.
Eine Röntgenanalyse zeigt, dass das
Kunststoffgehäuse eine schlechte Haftung
an Einlegeteilen sowie Risse aufweist. Der
Kunststoff selbst kann durch ExpertenKnow How als Fehlerquelle schnell
ausgeschlossen werden. Bei weiterer
Untersuchung
fiel
auf,
dass
der
Anspritzpunkt ungünstig lag, was zu einer
starken Auskühlung während des Spritzvorgangs und somit zu Schädigungen
führen kann. Die auf metallographischen
Schliffbildern sichtbaren Risse und eine
große Anzahl von Bindenähten bestätigen
diesen Verdacht.
Zur Fehlerbehebung wurde der Anspritzpunkt optimiert sowie Werkzeuge und
Einlegeteile vorgewärmt. Abschließende
Analysen zeigen die verbesserte Qualität
der Bausteine.
Verfrühte Ausfälle von Elektronik belasten
Automobilhersteller und Zulieferer mit
vermeidbaren Garantie- und Kulanzkosten
und kratzen am Image. Qualitätssicherung
heißt hier das Zauberwort und zeigt auch
gleich die Lösung auf: Qualitätsprüfung
spart hohe Folgekosten. Vor allem, wenn
sie nicht nur nachträglich, sondern bereits
in der Erprobungs- und Qualifikationsphase eingesetzt wird.
Folgende drei Fehlerszenarien des
Testlabors microtec GmbH in Stuttgart
zeigen, dass die Suche nach der
Fehlerquelle oft der bekannten Nadel im
Heuhaufen entspricht. Denn nicht immer
liegen Fehlerquellen auf der Hand.
Anhand eines virtuellen Bausteins, der
sowohl Bauteil als auch Baugruppe sein
kann, werden mögliche Vorgehensweisen
aufgezeigt.
Erstes Szenario
Bereits bei den ersten Erprobungsmustern
kommt es zu gehäuften Ausfällen.
Der Baustein sitzt in einer Flüssigkeit und
ist zum Schutz der Elektronik mit einem
Kunststoffgehäuse im Spritzgussverfahren
ummantelt. Wie chemische Analysen
ergeben, ist Flüssigkeit in den Baustein
eingedrungen.
"Qualitätsprüfung
spart hohe
Folgekosten. Vor
allem, wenn sie
nicht nur
nachträglich,
sondern bereits in
der Erprobungsund
Qualifikationsphase eingesetzt
wird."
Dipl.-Physiker Jürgen Gruber,
Leiter Fehler- und Technologieanalyse
Zweites Szenario:
Der auffällige Baustein wird mit der groben
Fehlermeldung `Fehlfunktion im oberen
Temperaturbereich` geliefert. Zur Fehlersimulation wird ein Dauerlauf bei verschiedenen Temperaturen und elektr.
Belastungen durchgeführt. Dabei zeigt
sich, dass ab einer Umgebungstemperatur
von 70 °C der Baustein unter bestimmten
Lastbedingungen ausfällt.
Die Fehler-Eingrenzung führt auf ein IC.
Eine Fehleranalyse am IC ergibt, dass das
Bauteil durch elektrische Überbeanspruchung (electrical overstress oder ESD)
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microtec GmbH - testlab for opto+microelectronics – Qualitätssicherung im Bereich Automotive
Erschienen in Markt & Technik, Ausgabe 18/2005
ausgefallen ist. Aufgrund des Schadensbilds auf dem Chip kann jedoch eine ESDSchädigung weitgehend ausgeschlossen
werden.
Die Schaltungsanalyse des Bausteins
zeigt: Unter ungünstigen Randbedingungen (hier: Temperatur und Spannungspegel) führen elektrische Spitzen zur
Überbeanspruchung des ICs und damit
zum Ausfall. Als Korrekturmaßnahme wird
hier eine Änderung des Schaltungsdesigns vorgeschlagen.
Drittes Szenario:
Das zu prüfende Gerät stammt aus einem
Los Feldrückläufer, die im Rahmen von
Gewährleistungsansprüchen
geprüft
werden. Das Gerät wird elektrischen Tests
bei Raumtemperatur, unterer (-40°C)und
oberer (+85°C) Einsatztemperatur unterzogen und dabei die Funktion überprüft.
Das Gerät und drei weitere aus diesem
Los zeigen eine Fehlfunktion in einem
Ausgangssignal zur Ansteuerung einer
externen Funktion. Somit wird es sich um
einen systematischen Fehler handeln.
Die
elektrische
Ausfallcharakteristik,
verglichen mit den Schaltungsunterlagen,
führt auf ein defektes Halbleiter-Bauteil
innerhalb der Geräte. Folgende Ursachen
sind möglich: Fertigungsprozessbedingter
Defekt, Alterungsschaden oder ESDSchädigung. Normalerweise wird die
Komponente an dieser Stelle einem auf
ICs spezialisierten Labor weitergeleitet, da
für deren Fehleranalyse entsprechendes
Equipment benötigt wird.
Da die microtec GmbH den kompletten
Elektronikbereich abdeckt, also alles aus
einer Hand bietet, wird der Baustein
umgehend der eigenen Fehleranalyse
zugeführt, wo sofort festgestellt werden
kann, dass es sich um einen ESDSchaden handelt. Dieser kann entweder
beim Einbau ins Fahrzeug oder bereits
beim Lieferanten während der Fertigung
verursacht worden sein.
So unterschiedlich die Fehlermechanismen und deren Ebenen (von Bauteil über
Baugruppe und komplexen Geräten zu
Systemen) sind: microtec GmbH deckt alle
Bereiche durch ein Team unterschiedlich
spezialisierter Experten ab.
microtec GmbH bietet als unabhängiges
Testlabor neutrale Gutachten, die gerade
in Streitfällen bei Kunden- und Lieferantenbeziehungen wichtig sind.
microtec GmbH – Die Qualität im Visier.
zusätzlicher Service im Automotivebereich auch für Opto-Elektronik:
Qualifikation, Charakterisierung, Lebensdauertest, Fehleranalyse nach MOSTStandard (physical layer) an:
- Fiberoptic Transceiver (FOT)
- Stecker
- Polymer Optical Fibre (POF)
- an LEDs im Cockpit, Rücklichtern und
Scheinwerfern
- an Infrarot Emitting Diodes (IRED) für
Sensorik-Anwendungen
zusätzlich: Beratung zur Umstellung
auf bleifreie Technologien:
OEMs im Automotivebereich sind von der
Umstellung nicht direkt betroffen, aber
indirekt durch die Umstellung der
Zulieferer auf Bleifrei. Somit erhalten
OEMs oftmals geänderte, für „Bleifrei“ neu
qualifizierte
Bauteile.
Durch
diese
Änderungen können sich für die Fertigung
der OEMs Probleme ergeben.
Hintergrund ist, dass bleifreie Baugruppen
bei
der
Verarbeitung
höheren
Temperaturen Stand halten müssen.
microtec GmbH
testlab for opto +
microelectronics
Motorstr. 49
70499 Stuttgart
Tel.: 0711/ 867 09-0
Fax: 0711/ 86709-50
[email protected]
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