Uffbasse un Uffmucke! - DIE LINKE. Barbara Cardenas

Uffbasse un Uffmucke!
Ausgabe April 2015
Liebe Leserin, lieber Leser!
Viel wurde über die Blockupy-Demonstration am 18.03. berichtet. Neben den 20.000 Menschen, die friedlich für ein
soziales Europa und gegen die Austeritätspolitik auf die
Straße gegangen sind, gab es auch Bilder von Gewalt und
Zerstörung. Durch die Gewalttaten außerhalb des BlockupyBündniskonsenses sind nicht nur die berechtigten Proteste
der Bewegung in den Hintergrund gerückt, sondern der
Blockupy-Organisation und ihren politischen Beweggründen
wurde massiv geschadet. DIE LINKE hat direkt danach die
Gewalt gegen Polizei und Feuerwehr sowie unbeteiligte Passanten scharf verurteilt. Jedoch bezichtigt uns die hessische
CDU nun der Lüge und versucht ,die Gewalttaten politisch
für sich auszuschlachten. Dies zeigen auch Rücktrittsforderungen gegenüber Ulrich Wilken als Landtagsvizepräsident,
denen sich auch Grüne, SPD und FDP angeschlossen haben. Den Genossinnen und Genossen in Frankfurt,
die mit persönlichen Diffamierungen zu kämpfen haben, gilt meine Solidarität. Dieser erbärmliche Versuch,
uns LINKE als Gewalttäter darzustellen und von den berechtigten politischen Forderungen abzulenken, wird
nicht gelingen.
Schöne Ostern Eure
Barbara Cárdenas
Sprecherin für Bildung, Migration, Petitionen und Tierrechte
Migration
Gleichstellung der kurdischen
Minderheit in Hessen
Seit Wochen schaut die ganze Welt auf Rojava, wo
die kurdischen Selbstverteidigungskräfte viele Tausend Zivilistinnen und Zivilisten, auch anderer ethnischer Minderheiten, vor den Gräueltaten des IS
schützen. Inzwischen hat sich auch weltweit Solidarität entwickelt, um den Widerstand zu unterstützen und die Übermacht des IS zurückzudrängen.
Die Situation der in Hessen lebenden Kurdinnen
und Kurden und ihrer Selbstorganisationen war
bisher und ist immer noch zu weiten Teilen von
Ausgrenzung und Diskriminierung geprägt. Begründet ist dies in den Organisationsverboten aufgrund des PKK-Verbots, die u.a. die Entwicklung
einer eigenständigen kulturellen Identität der
Kurdinnen und Kurden behindert: Die Tätigkeit der
kurdischen Vereine wird auf vielfältige Weise erschwert; sie erhalten weniger staatliche UnterstütDIE LINKE. Fraktion
im Hessischen Landtag
Schlossplatz 1-3
65183 Wiesbaden
www.barbara-cardenas.de
[email protected]
Tel.: 0611 - 350 6075
FAX: 0611 - 350 6091
zung und sind auf Spenden ihrer Mitglieder angewiesen; ihren gewählten Vertreterinnen und Vertretern wird häufig die Einbürgerung verweigert;
kurdische Kinder und Jugendliche erhalten keinen
eigenständigen muttersprachlichen Unterricht etc.
Deshalb haben wir in der letzten Plenarsitzung einen Antrag eingebracht, der in den Ausschuss verwiesen wurde. In diesem fordern wir die schwarzgrüne Landesregierung auf:
- In den Bundesrat eine Initiative zur Aufhebung
des PKK-Verbots und der damit verbundenen Organisationsverbote einzubringen.
- Kurdische Vereine mit Vereinen anderer Migrantenorganisationen hinsichtlich ihrer finanziellen
Förderung, Anerkennung des Gemeinnützigkeitsstatus etc. gleich zu stellen.
- Muttersprachlichen Unterricht auch für kurdische
Schülerinnen
und
Schüler
anzubieten.
- Mit kurdischen Vereinen und Selbstorganisationen zur Umsetzung dieses Unterrichts zu kooperieren.
Wahlkreisbüro Jochen Dohn
Wilhelmstr. 2, 63450 Hanau
Tel.: 06181 / 18 99 57 3
[email protected]
Für ein OffenbaWahlkreise cher Antidiskriminierungsbüro
Dies fordert das Bündnis „Bunt statt
Braun“. Denn es macht einen entscheidenden Unterschied, ob Betroffene eine
Anlaufstelle vorfinden, die sichtbar ist
und zu der sich die Stadt bekennt oder
ob Betroffene herum irren, bis sie womöglich von selbst aufgeben oder ihr
Anliegen zwischen verschiedenen Stellen
versandet! Gleichzeitig muss fortlaufend
daran gearbeitet werden, diskriminierendes Denken und Handeln zu erkennen
und dagegen entschieden vorzugehen.
Dies kann eine unabhängige Beratungsstelle leisten. Die Beratung darf jedoch
mit Ehrenamtlichen durchgeführt werden. Ansonsten leidet die Qualität der
Arbeit und die Verlässlichkeit für die Ratsuchenden.
Stellungnahme
des
Landesvorstands der Partei DIE LINKE. Hessen zu den Blockupy-Protesten
2015
Über 20.000 Menschen haben am Mittwoch, 18. März 2015 kreativ und friedlich
in Frankfurt am Main gegen die Kürzungspolitik der Troika demonstriert, die
in den südeuropäischen Ländern viele
Millionen Menschen in Armut und Elend
gestürzt hat. Auf der Großkundgebung
auf dem Römerberg herrschte eine solidarische Stimmung. Zahlreiche internationale Rednerinnen und Redner kritisierten die europäische Krisenpolitik und ihre
dramatischen Folgen für die Menschen
im europäischen Süden. Dieser Protest
gegen die europäische Kürzungspolitik ist
notwendig und mehr als berechtigt.
Als Partei DIE LINKE. Hessen haben wir
zu Protesten im Rahmen des BlockupyAktionskonsenses aufgerufen. Dieser sah
vor, dass von Blockupy keine Eskalation
und keine Gewalt sondern friedliche Aktionen ausgehen. Die Gewalt, die in den
frühen Morgenstunden des 18. März von
wenigen Hunderten ausgegangen ist, ist
nicht zu rechtfertigen und hat den Aktionskonsens massiv verletzt. Wir sind entsetzt über die Gewalt und die Tatsache,
Was liicht an?
dass u.a. Feuerwehrleute und Polizisten
attackiert und Menschen verletzt worden
Oder: Wann bin ich wo?
sind. Jede/r Verletzte ist eine/r zu viel,
17.4. 19:00
egal auf welcher Seite. Es ist mehr als
Bürgerhaus Dreieich, Disbedauerlich, dass die berechtigten Anliekussion der Eckpunkte
der LINKEN für den Komgen der Blockupy-Proteste hinter Bildern
munalwahlkampf im Kreis
von Gewalt verschwinden.
Offenbach
Wir wehren uns dagegen, dass die Ge20.4. 11:00
walttaten in Frankfurt am Main dazu beEmpfang im Opel-Zoo
nutzt werden, um die Partei DIE LINKE.
23.4. 9:30
Hattersheim, Tagung
und einzelne Mitglieder der Partei DIE
Ganztagsschule und LernLINKE zu kriminalisieren. Wir weisen den
kultur
Versuch, DIE LINKE in Verbindung mit
23.4. 19:00
Straftaten zu bringen, entschieden zuRathaus, Ausländerbeirat
Dietzenbach
rück. Die Vertreter/innen der LINKEN ha24.4. 19:00
ben auf der Grundlage unserer BeschlüsPaulskirche, 100 Jahre
se gehandelt. Persönliche Angriffe bis hin
Genozid an den Armenizu Morddrohungen gegenüber einzelnen
ern
Vertreter/innen zielen auch auf DIE LIN27.4. 10:30 Einweihung
Finanzamt Hanau
KE als Ganzes. Wir erwarten, dass im
28.-30.4.
Rahmen der Aufklärung aller Straftaten,
Plenarwoche Landtag,
auch den Hinweisen auf die Beteiligung
Wiesbaden, lifestream:
http://www.ffh.de/landta
rechter Gewalttäter nachgegangen wird.
ghessentv
Die Gewaltszenen aus Frankfurt am Main
sollten aber nicht dazu führen, dass ausschließlich über die
Gewalttaten diskutiert wird und die soziale Not von Menschen
in den Hintergrund tritt. Persönliche Angriffe bis hin zu
Morddrohungen gegenüber einzelnen Vertreter/innen zielen
auch auf DIE LINKE als Ganzes. Wir erwarten, dass im Rahmen der Aufklärung aller Straftaten, auch den Hinweisen auf
die Beteiligung rechter Gewalttäter nachgegangen wird.
Wir haben Verständnis für Wut und Empörung über unerträgliche gesellschaftliche Zustände. Aber wir tolerieren keine Gewalt auf unseren Demonstrationen und politischen Aktionen.
DIE LINKE. Hessen bleibt dabei, dass ziviler Ungehorsam und
Blockaden, wenn sie gewaltfrei und friedlich durchgeführt werden, ein berechtigtes Mittel des politischen Protests darstellen.
In diesem Sinne werden wir uns weiterhin an Protesten gegen
die Austeritätspolitik beteiligen und solche organisieren.
18.03.2015 Blockupy in Frankfurt