Hightech-Labor in Leipzig ermöglicht neue Herz

LESESTOFF: NERVENKRIEG UM DIE DAMASTWEBEREI | WIRTSCHAFT
FreiePresse
OBERES VOGTLAND
Dienstag, 11. August 2015
Einzelpreis 1,10 Euro
LOKALES
ADORF
Wenn das Auto
selbst fährt
1,5 Millionen Euro
fließen in Schule
Mit dem Beginn der Sommerferien haben die Kinder die Grundschule Adorf für sieben Monate
verlassen – während sie ab Ende
des Monats vorübergehend in Bad
Elster lernen, geben nun die Bauarbeiter im Haus am Kirchplatz
den Ton an. Auf fünf Etagen wird
der vierte und letzte Bauabschnitt
durchgezogen. Bislang liegen die
Arbeiten für 1,5 Millionen Euro,
zu denen unter anderem die Herrichtung der Klassenzimmer gehört, im Plan, und böse Überraschungen im Altbau blieben weitgehend aus. (hagr) Seite 9: Bericht
Sieht so die Zukunft des Autofahrens aus? Der Fahrer sitzt lässig hinter dem Lenkrad und hat
eigentlich fast gar nichts mehr
zu tun. Selbst einen Überholvorgang steuert der Computer im
Fahrzeug, ein Eingreifen des Fahrers ist nicht notwendig. Auch
auf Sachsens Straßen sind längst
selbstfahrende Autos zu Testzwecken unterwegs. In Chemnitz hat die Firma IAV ihren Entwicklungsschwerpunkt für das
automatisierte Fahren. Wie sich
das Fahren in einem solchen Auto anfühlt, lesen Sie auf Seite 3.
TIRPERSDORF
Geld aus Dresden
fällt dieses Jahr weg
Tirpersdorf darf sich dieses Jahr
über ein Plus bei Gewerbe- und
Einkommenssteuern freuen –
und wird doch 2015 mit einem
Fehlbetrag von 162.000 Euro abschließen. Wegen der hohen Einnahmen gibt es keinen Cent Zuweisungen vom Freistaat, so Ursula Goldhahn, Kämmerin des Verwaltungsverbands Jägerswald. Ins
Minus bewegt sich der Haushalt
zudem wegen erheblicher Investitionen in Straßen sowie 188.000
Euro aufzubringender AbschreiSeite 11: Bericht
bungen. (hagr)
IN DIESER AUSGABE
Hintergrund Fraktionschef
Kauder droht Abweichlern
in der Union
Sport Kugelstoß-Asse der
Region mit guten Chancen
auf dem Weg zur WM
Ratgeber Bore out – wenn
nicht Stress, sondern
Langeweile krank macht
FOTO: UWE MANN, MONTAGE: FELIX BIRKNER
Schneeberg soll größtes Heim für
Flüchtlinge in Sachsen erhalten
Unklare Planungen des
Freistaats strapazieren die
Aufnahmebereitschaft der
Kommunen. Bald soll es
wieder neue Zahlen geben.
VON UWE KUHR
SCHNEEBERG/DRESDEN — Neue Pläne
zur Aufstockung der Asylunterkunft in Schneeberg sorgen in der
Stadt für Aufregung. Die Jägerkaserne am Ort, die derzeit als Außenstelle der Chemnitzer Erstaufnahmeeinrichtung mit etwa 800 Personen
belegt ist, soll nach Informationen
aus dem Finanzministerium künftig, nicht wie angekündigt, auf
280 Plätze reduziert, sondern nun
auf eine Kapazität von 1100 Betten
aufgestockt werden. Das besagt ein
Planungspapier des Freistaats.
Der neugewählte Bürgermeister
Ingo Seifert (Freie Wähler), Landtagsabgeordnete und die Orts-CDU
haben davon am Wochenende aus
der Presse erfahren. „Mit uns hat keiner gesprochen“, sagten sie alle unisono. Gerade vier Monate alt ist das
Versprechen von Innenstaatssekretär Michael Wilhelm (CDU). Er hatte auf einer Bürgerversammlung am
14. April noch von einer „Entlastung“ gesprochen. Nach dem Aufbau neuer Erstaufnahmekapazitäten in Dresden und Leipzig „sollen
in Schneeberg 280 Plätze verbleiben“, so der Vertreter des Innenministeriums laut eines Protokolls.
„Wir wollen bei der Unterbringung von Flüchtlingen helfen“, versicherte Seifert. Sogar deutlich über
die in Aussicht gestellte Marke hinaus. „Aber ob eine Stadt mit nur
14.000 Einwohnern die Unterbringung von 1100 Asylbewerbern verkraftet, weiß ich nicht“, sagte er. Er
tritt erst Ende des Monats sein Amt
an, hat aber bereits alle Stadtratsfraktionen über die neue Lage informiert. „Der Innenminister steht bei
uns im Wort“, so CDU-Fraktionschef
Manfred Preiß. Die CDU-Landtags-
abgeordneten Thomas Colditz und
Alexander Krauß kündigten ebenfalls Widerstand an. So gehe es
nicht, sagte Colditz. „Wir opfern unser letztes bisschen Glaubwürdigkeit“. Das Innenressort müsse endlich zeigen, dass es Herr der Lage ist.
Die im Innenausschuss des Landtags vorgestellten Pläne gehen von
einer Anhebung der Erstaufnahmekapazitäten auf knapp 7200 Plätze
aus. Derzeit haben derartige Unterkünfte etwa 4850 Betten. In diesen
Unterkünften – von festen Gebäuden bis zu Zeltlagern – werden neu-
ankommende Flüchtlinge erfasst,
untersucht und auf ein Asylverfahren vorbereitet. Ausschusschef Mario Pecher von Koalitionspartner
SPD meinte, der Vorgang bewege
sich „am Rande der Verantwortungslosigkeit“. Unklar sei, warum in
Schneeberg die größte Erstaufnahme, selbst im Vergleich mit den Ballungsräumen, entstehen soll. Für
Dresden, Leipzig und Chemnitz sind
Häuser mit nur je 700 Plätzen vorgesehen. Das Innenressort räumte Planungsmängel ein und kündigte
neue Zahlen an. Seite 4: Leitartikel
Landesdirektion: Landkreise sollen Kapazitäten anheben
Stark steigende Zugangszahlen für
Asylbewerber haben die Landesdirektion bewogen, die zehn Landkreise
und drei kreisfreien Städte Dresden,
Leipzig und Chemnitz aufzufordern,
ihre Unterbringungskapazitäten noch
im August spürbar zu erhöhen.
Gegen Ende August wird der Bund
seine neue Asyl-Prognose vorlegen.
Es wird erwartet, dass die Zahl der
aufgenommenen Flüchtlinge bis Jahresende die 600.000 erreicht. Das
könnte, so die Landesdirektion, eine
weitere Erhöhung der Zuweisungszahlen nach sich ziehen.
16.000 Flüchtlinge hat Sachsen
2015 aufgenommen. Das sind 4000
mehr als im ganzen Jahr 2014. (uk)
Wirtschaftsshow auf Vox
Am kommenden Dienstag startet
auf Vox die zweite Staffel der
Wirtschaftsshow „Die Höhle der
Löwen“. Darin stellen Firmengründer ihr Konzept Investoren
vor. Judith Williams (Foto) moderiert. Mehr heute in der „rtv“.
WETTER VOR ORT
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Ausführliches Wetter: Ratgeber
20033
Chemnitz, die Skate-Hauptstadt
LANDESVE RRAT
Ermittlungen gegen
Blogger eingestellt
KARLSRUHE — Die
Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen wegen
des Verdachts des Landesverrats gegen die Blogger von Netzpolitik.org
eingestellt. Gemeinsam mit dem
Bundesjustizministerium gehe die
Karlsruher Behörde davon aus, dass
es sich bei den von den Bloggern veröffentlichten Inhalten nicht um ein
Staatsgeheimnis handelt, teilte die
Bundesanwaltschaft gestern mit.
Der Gründer des Blogs Netzpolitik.org, Markus Beckedahl, nannte
den Schritt überfällig. Nach den Informanten der Blogger wird aber
weiter gesucht. (dpa) Seite 5: Bericht
TERRORANGRIF F
Türkei: Neun Tote
bei Anschlägen
ISTANBUL — Bei einer Serie von An-
griffen auf türkische Sicherheitskräfte und das US-Konsulat in Istanbul sind gestern mindestens neun
Menschen getötet und zahlreiche
weitere verletzt worden. Vier Tote
gab es bei einem Anschlag auf eine
Polizeiwache. Auch im kurdischen
Südosten kam es zu Gewalttaten.
Die türkische Regierung hatte kürzlich einen Krieg gegen den Terrorismus ausgerufen und geht mit Gewalt gegen die IS in Syrien, PKK-Extremisten im Nordirak und LinksextSeite 5: Bericht
remisten vor. (rtr)
Warum ein Wettbewerb mit internationalen Startern aus der Landeshauptstadt abgewandert ist
Für Pierre Graupner ist Chemnitz
die Skate-Hauptstadt Ostdeutschlands. „Hier im Konkordiapark gibt
es die kreativste Skate-Anlage der
neuen Bundesländer“, sagt er. Erst
2014 wurde sie fertiggestellt, seitdem trainieren dort täglich vor allem Jugendliche mit ihren BMX-Rädern, Rollern und Skateboards.
Kreativ, das macht Graupner daran fest, in welchen Runden und Linien die Hindernisse des Parcours
gefahren werden können. Und weil
er den Ort so gut findet, organisiert
er dort am 22. August zum zweiten
Mal einen Skater-Wettbewerb mit
bis zu 90 Startern aus zehn Ländern.
Drei Jahre lang fand die Veranstaltung in Dresden statt. Doch seit ver-
gangenem Jahr sei Chemnitz einfach die bessere Adresse. „Dresden
war auch von der Zuschaueranzahl
semi-cool“, sagt Graupner und
meint, dass eben nicht so viele Neugierige kamen. In Chemnitz habe es
im vorigen Jahr geregnet, trotzdem
sei der Park voll gewesen.
Der Skate-Wettbewerb-Organisator Pierre Graupner.
FOTO: ANDREAS SEIDEL
Der 25-jährige Graupner ist eigentlich Snowboarder und betreut
den Fun-Park für Wintersportler in
Oberwiesenthal. Aber auch in der
Skater-Szene ist er unterwegs und
organisiert Sportveranstaltungen.
Seine Masterarbeit hat der studierte
Sportmanager übrigens über eine
geplante Skatehalle im Konkordiapark geschrieben. Die wünscht sich
die Szene. Die Verhandlungen mit
der Stadt seien langwierig. Aber die
Geschichte des Parks lässt hoffen:
Dass aus der Fläche am Schlossteichpark nach dem Abriss zahlreicher alter Häuser eine Grünzone wurde,
war eigentlich eine Notlösung – ohne die es heute die Skate-Anlage
nicht gäbe.
Jana Peters
DFB-POKAL
Spiel von RB Leipzig
abgebrochen
OSNABRÜCK — Das
DFB-Pokalspiel
zwischen Fußball-Drittligist VfL Osnabrück und Zweitligist RB Leipzig
ist gestern Abend beim Stand von
1:0 abgebrochen worden. Schiedsrichter Martin Petersen war in der
71. Spielminute von einem Feuerzeug am Kopf getroffen worden und
zog sich zunächst in die Kabine zurück. Der Referee aus Stuttgart pfiff
die Partie danach nicht mehr an. Außenseiter Osnabrück lag durch ein
Tor von Savran seit der ersten Minute in Führung. (dpa) Sport: Bericht
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2 Freie Presse
SACHSEN
Dienstag, 11. August 2015
Da waren’s
nur noch
51 Zentimeter
NACHRICHTEN
FICHTELBERGSCHANZE
Neue Aufstiegshilfe
liegt wieder auf Eis
Spazierengehen, wo sonst die Elbe
fließt: Im Dresdner Stadtzentrum
kann man dank der Trockenheit
derzeit ungewöhnliche Wege gehen. Der Pegel an der Augustusbrücke (im Hintergrund) ist bis gestern
Abend auf nur noch 51 Zentimeter
gefallen. Das ist der niedrigste Wert
seit 1964. Normal sind zwei Meter.
Nach Angaben des Landeshochwasserzentrums wird in den tschechischen Talsperren, mit denen sonst
der Elbepegel reguliert und auch
mal Engpässe ausgeglichen werden,
kein Wasser mehr zurückgehalten.
Die Schifffahrt ist ohnehin eingestellt. Obwohl eine Reihe kleiner
Bäche in Sachsen schon versiegt
sind, rechnet die Behörde nicht damit, das irgendwann auch die Elbe
trockenfällt. Die Hitze und der ausbleibende Regen lassen aber den Boden austrocknen. In Teilen Sachsens ist es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes so schlimm
wie seit 50 Jahren nicht mehr. In
den betroffenen Regionen seien die
obersten 30 bis 60 Zentimeter völlig
ausgetrocknet. FOTO: MATTHIAS HIEKEL/DPA
liegt der geplante Neubau der sogenannten Aufstiegshilfe an der inzwischen umfassend sanierten großen
Fichtelberg-Schanze. Das Problem:
An der Ausschreibung hatte sich
nur ein Bieter beteiligt, dessen Angebot deutlich über dem zur Verfügung stehenden Betrag (2,5 Millionen Euro) liegt. Im Ergebnis hat der
Stadtrat die Ausschreibung aufgehoben und will erneut das Gespräch
mit den Fördermittelgebern suchen.
Das sind Bund und Freistaat (je 30
Prozent) sowie Landkreis (38 Prozent). Oberwiesenthal selbst steuert
nur zwei Prozent bei. Die bisherige
Anlage, ein Sessellift aus dem Jahr
1963, entspricht nicht mehr den Erfordernissen der Zeit. (af)
ALTBERGBAU
50 Millionen Euro
für Stollen-Sicherung
FREIBERG — Sachsen steckt in den
kommenden fünf Jahren 50 Millionen Euro in die Sicherung alter Bergwerksstollen. Das Geld stammt zu
80 Prozent aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre) und soll dazu dienen, Risiken des Altbergbaus zu reduzieren. Wie das Oberbergamt in Freiberg gestern mitteilte, wird als erstes
Projekt der Blei- und Silberzecher
Stollen in Thum (Erzgebirge) saniert. Er hat für die Entwässerung
des Thumer Bergbaugebietes eine
wichtige Funktion. Weil er in einem
schlechten Zustand ist, besteht die
Gefahr, dass im Stadtgebiet schlagartig Wasser austritt. Die Sanierung
soll im Oktober beginnen und rund
zwei Millionen Euro kosten. (dpa)
GAUMENSCHMAUS
Dritter Platz geht
an das Erzgebirge
ANNABERG-BUCHHOLZ — Buttermilchgetzen, Neinerlaa, Rouladen und
grüne Klöße: Das Erzgebirge ist für
deftige Küche bekannt. Die Region
wurde bei einer Online-Umfrage
von Hotel.de als eine der leckersten
Gegenden Deutschlands gekürt. Mit
1147 Stimmen holte das Erzgebirge
den dritten Platz. Die Küche sei stark
von den landwirtschaftlich verfügbaren Produkten geprägt. Genau
diese Regionalität erlebe eine wahre
Renaissance, heißt es in der Begründung. 24 Regionen standen zur
Wahl. Das Saarland wurde Erster, gefolgt vom Schwarzwald. An der Umfrage beteiligten sich mehr als
11.000 Internet-Nutzer. (rickh)
TOTSCHLAG
66-Jähriger stirbt an
Stichverletzungen
DRESDEN — Ein 66 Jahre alter Mann
hat in Dresden bei einer Auseinandersetzung so schwere Stichverletzungen erlitten, dass er am Sonntagabend im Krankenhaus starb. Wie
die Polizei gestern mitteilte, war er
in seiner Wohnung mit einem 50Jährigen aneinandergeraten. Dabei
stachen beide Männer aufeinander
ein. Auch der 50-Jährige erlitt Verletzungen und musste ins Krankenhaus. Er hatte zuvor die Polizei gerufen. Das Motiv der Auseinandersetzung ist noch unbekannt. Die Polizei ermittelt wegen Totschlags. (dpa)
EIFERSUCHT
35-Jähriger wegen
Mordes vor Gericht
DRESDEN — Ein knappes halbes Jahr
nach dem gewaltsamen Tod einer
43-Jährigen beginnt morgen am
Dresdner Landgericht der Prozess
gegen den Lebensgefährten der Frau.
Dem 35-Jährigen wird Mord vorgeworfen. Laut Anklage hat er die
schlafende Frau am 18. Februar in einer Dresdner Wohnung mit zwei
Hammerschlägen auf den Kopf und
acht heftigen Stichen mit einem Küchenmesser in den Oberkörper getötet – aus Eifersucht. (dpa)
Verräterische Fotos im Internet
können Einbrecher anlocken
Manche Informationen auf
Facebook oder Twitter
sind nicht nur für enge
Freunde interessant.
Manchmal lesen auch
Menschen mit, die kriminelle Absichten haben.
DRESDEN — Urlaubsfotos in sozialen
Netzwerken wie Facebook oder
Twitter können Kriminellen eine
Steilvorlage für Einbrüche bieten.
„Wir gehen davon aus, dass Täter
auch derartige Informationen nutzen, um Einbruchdiebstähle zu begehen“, sagte eine Sprecherin des
sächsischen Landeskriminalamtes
(LKA). Das LKA rät deshalb zur Vorsicht bei im Internet veröffentlichten Selfies und Urlaubsgrüßen – vor
allem, wenn Klarname und Wohnort ebenfalls bekannt sind.
„Die Leute müssen natürlich
nicht generell darauf verzichten“, so
die LKA-Sprecherin. Aber es sei ratsam, Fotos von Sonne, Strand und
Meer erst nach dem Urlaub ins Internet zu stellen – wenn Haus oder
Wohnung wieder bewohnt sind.
Denn laut Polizei suchen viele Einbrecher gezielt nach Häusern und
Wohnungen, die für eine gewisse
Zeit leer stehen – etwa weil die Bewohner im Urlaub sind.
Seit Jahren steigt die Zahl der
Wohnungseinbrüche in Sachsen.
2014 wurden 3869 Wohnungseinbrüche registriert – 249 Fälle mehr
als im Jahr zuvor. Nur etwa 22,5 Prozent der Delikte konnten aufgeklärt
werden. In rund 21 Prozent der Fälle
suchten Diebe die betroffenen Wohnungen tagsüber heim. Als Ursache
für die auch bundesweit gestiegene
Zahl sieht das Innenministerium
zum einen die gestiegene Beschaffungskriminalität, die von Drogenabhängigen ausgeht. Zum anderen
gebe es mehr mobil auftretende Banden aus Ost- und Südeuropa.
Aber nicht nur in der Urlaubszeit,
sondern auch am Wochenende oder
an Arbeitstagen schlagen Langfinger gern zu, weiß Thomas Knaup
von der Polizeidirektion Görlitz.
„Immer dann, wenn niemand zu
Hause ist.“ Auch an besonders heißen Tagen hätten Diebe oft leichtes
Spiel. Dann stünden viele Terrassentüren und Fenster auf – auch über
Nacht. Knaup rät deshalb, Fenster
und Türen beim Verlassen oder auch
kurzen Aufenthalten im Garten zu
verschließen. In der Urlaubszeit sollten möglichst Nachbarn nach dem
Rechten schauen, den vollen Briefkasten leeren und die Jalousien ab
und an hochfahren.
Laut Jana Ulbricht von der Polizeidirektion Dresden spähen Diebe
oft kurzfristig mögliche Gelegenheiten aus. „Wir gehen anhand von
Zeugenaussagen davon aus, dass
sich die Täter erst kurz vor dem Einbruch durch langes Klingeln oder
starkes Klopfen vergewissern, ob
sich jemand in der Wohnung oder
dem Haus befindet.“
Laut LKA ist es häufig nicht nur
der materielle Schaden, der Einbruchsopfern zu schaffen macht.
Häufig seien auch dauerhafte psychische Störungen die Folgen. „Opfer müssen den Angriff auf ihre Pri-
vatsphäre verarbeiten“, erklärte Volker Pfitzner vom Landesverband des
Weißen Rings. Der Verein kümmert
sich um Opfer von Kriminalität –
auch um Betroffene von Wohnungseinbrüchen. Vielen mache es schwer
zu schaffen, wenn sie etwa den Täter
überraschen oder wenn wichtige Erinnerungsstücke verschwunden seien. Viele, die Opfer eines Einbruchs
geworden sind, fühlen sich danach
in ihrer Wohnung nicht mehr wohl
und sind verunsichert.
Um vorzubeugen, können Hausbesitzer oder Mieter einiges tun. Neben geeigneten Sicherungen an Türen und Fenstern können auch umsichtiges Verhalten und aufmerksame Nachbarn helfen. Nach Erfahrungen der Polizei scheitern etwa
40 Prozent der Einbrüche schon im
Ansatz. (dpa/fp)
Das kann man selbst zum Schutz vor Einbrüchen tun
Technische Sicherungen an Türen
und Fenstern erschweren Einbrechern das Vorgehen. Ihre Überwindung kostet Zeit und verursacht
Lärm. Aber auch einfache Vorsichtsmaßnahmen können dazu beitragen,
sich vor Einbrüchen zu schützen.
Die Täter kommen nicht nur nachts,
sondern oft auch tagsüber, wenn die
Hausbewohner nicht da sind. Das
muss man einkalkulieren. Auch bei
kurzer Abwesenheit sollte man daher
die Wohnungstür abschließen. Angekippte Fenster und Terrassentüren
sind Einfallstore – Einbrecher können
sie leicht öffnen. Das gilt vor allem,
aber nicht nur im Erdgeschoss.
Schlüssel sollte man keinesfalls drau-
ßen verstecken. In Mehrfamilienhäusern sollte die Haustür stets geschlossen sein. Wer jemanden einlässt, sollte sich vergewissern, dass dieser auch
wirklich „ins Haus gehört“.
Bei längerer Abwesenheit sollte
man Haus oder Wohnung bewohnt erscheinen lassen. Man kann Nachbarn
oder Verwandte bitten, den Briefkasten regelmäßig zu leeren, nach dem
Rechten zu sehen, Rollläden und Vorhänge zu bewegen. Mit Zeitschaltuhren kann man zum Beispiel Radio
oder Licht zu unregelmäßigen Zeiten
aktivieren. Informationen über die
Abwesenheit auf dem Anrufbeantworter oder in sozialen Netzwerken
sollte man sich sparen. (hr)
Ein Schloss wird geknackt. Auch in
Sachsen geschieht das in den letzten
Jahren immer häufiger. FOTO: DPA/ARCHIV
FLÜCHTLINGSLAGER
Zwölfjährige aus
Afghanistan vermisst
DRESDEN — Die Polizei sucht nach ei-
nem zwölfjährigen afghanischen
Mädchen, das aus dem Flüchtlingslager in der Bremer Straße in Dresden verschwunden ist. Setara Ayubi
wurde zuletzt am
Sonntagabend in
dem Zeltlager im
Stadtteil Friedrichstadt gesehen, wie
die Polizei gestern
mitteilte. Die bisherigen
Suchmaßnahmen seien ohne Erfolg geblieben. Das Mädchen,
das man dem Äußeren nach eher auf
15 bis 18 Jahre schätzen würde,
könnte laut Polizei mit einem Mann
unterwegs sein. Denkbar sei, dass Setara mit ihm zusammen Deutschland verlassen möchte. (fp)
FOTO: POLIZEI
OBERWIESENTHAL — Erneut auf Eis
„C APTAIN AMERICA“
Dreharbeiten
auch in Leipzig
LEIPZIG — Hollywood-Glamour
in
Sachsen: Der Superhelden-Film
„Captain America: Civil War“ soll
auch in Leipzig gedreht werden. Berlin gehört ebenfalls zu den Drehorten. Das Studio Babelsberg in Potsdam ist in Deutschland ausführende
Produktionsfirma für das US-Filmstudio Marvel. Die Mitteldeutsche
Medienförderung und der FilmFernseh-Fonds Bayern steuern
sechsstellige Beträge bei. Gedreht
wird in den USA, Deutschland, Puerto Rico und Island. Der dritte „Captain-America“-Film soll im Mai 2016
in die US-Kinos kommen. Captain
America ist wie Iron Man, Hulk oder
Spiderman ein Superheld aus den
Comics des US-Verlags Marvel. (dpa)
Verirrtes Reh springt durch Fensterscheibe
Schreck am Vormittag in
Eibau: Eine Familie hatte
ungebetenen Besuch im
Kinderzimmer. Verletzt
wurde aber nur das Reh.
VON CONSTANZE JUNGHANSS
EIBAU — Der Schreck in der Vormittagsstunde am Sonntag war enorm
bei Familie Kumpf aus Eibau (Landkreis Görlitz). Plötzlich klirrte zersplitterndes Fensterglas. Der elfjährige Sohn Vincent schrie. Die Eltern
rissen die Kinderzimmertür auf und
trauten ihren Augen nicht: Im Zim-
mer sprang ein Reh herum. „Das Tier
war durch die geschlossene Fensterscheibe durchgebrochen“, sagte
Mutter Cornelia Kumpf gestern,
noch immer fassungslos.
Sie war gerade mit den anderen
Kindern in der Küche, als das Reh
der Familie den ungebetenen Besuch abstattete. Sofort zog sie ihren
Sohn aus der Gefahrenzone. Das Reh
hatte sich beim Sprung an der zerborstenen Glasscheibe verletzt. Es
flüchtete kurz darauf panisch ins
Wohnzimmer – und hinterließ an
den Wänden überall Blutflecken.
Geistesgegenwärtig riss Familienvater Steffen Kumpf daraufhin die
Fenster des Kinderzimmers auf. Diesen Fluchtweg nutzte das verängs-
tigte Wildtier dann auch und sprang
hinaus in die Freiheit.
Bei der „Rehattacke“, die einige
wenige Minuten dauerte, wurde außer dem Reh niemand verletzt. Den
Schaden, den das Tier verursachte,
meldete die Familie bereits der Versicherung. „Möbel gingen zwar nicht
zu Bruch, aber Wohn- und Kinderzimmer müssen renoviert und die
Fensterscheibe repariert werden“, erzählt die Mutter. Auch ein neues
Bett für das Kinderzimmer wird
wohl nötig sein. Das blutende Reh
war mehrfach auf dem Schlafplatz
von Vincent herumgesprungen. Der
möchte sein Bett nun nicht mehr benutzen. Warum das Waldtier durch
das Fenster sprang, kann noch nie-
mand sagen. Die Polizei vermutet,
dass es von einem Radfahrer aufgeschreckt worden sein könnte.
Rehe sind in der Siedlung öfter zu
beobachten. Der Wald ist schließlich kaum 500 Meter entfernt. Auch
bei den Kumpfs im Garten ließen
sich die eigentlich sehr sanftmütigen Tiere schon blicken. Michael
Görke, Bürgermeister der Kottmargemeinde, zu der Eibau gehört, hat
selbst schon oft die Waldbewohner
am helllichten Tag gesehen, sogar
Muttertiere mit Rehkitzen. Seelenruhig und beinahe ohne Scheu seien
sie unterwegs gewesen. Streicheln
lassen sich die Tiere aber nicht.
Kommen Menschen oder Fahrzeuge
ihnen zu nahe, nehmen sie dann
doch Reißaus. Auf dem Friedhof im
Ortsteil Walddorf waren die Tiere
schon mal eine echte Plage, denn
dort fraßen die Rehe immer wieder
die Blumen an. „Mittlerweile gibt es
hier einen Zaun und das Problem
hat sich erledigt“, sagt Görke. Schon
vorher waren Besucher des Friedhofs mit Schildern gebeten worden,
die Tore zum Friedhof geschlossen
zu halten, damit die Tiere nicht auf
das Gelände gelangen können.
Gegen die Rehe vorzugehen, das
steht für die Kommune aber überhaupt nicht zur Debatte. „Da gibt es
null Handlungsbedarf“, sagte der
Bürgermeister. Mit der Natur, also
auch den Rehen, zu leben, gehöre in
der Gemeinde mit dazu. (sz)
ZEITGESCHEHEN
Dienstag, 11. August 2015
Freie Presse
3
DAS THEMA: SELBSTFAHRENDE AUTOS
Hände weg vom Steuer
Automatisch gelenkte Fahrzeuge kommen nicht mehr nur in Science-Fiction-Filmen vor. Die Autobauer testen sie längst. Auch auf Sachsens
Straßen. In Chemnitz arbeitet die Firma IAV daran. Noch gibt es viele Hürden, auch rechtliche. Aber die Revolution nimmt Gestalt an.
VON JAN-DIRK FRANKE (TEXT)
UND UWE MANN (FOTOS)
CHEMNITZ — Es wird ernst. Martin
Richter setzt den Blinker, fädelt sich
ein und gibt Gas. Sekunden später
schnurrt der schwarze Golf über die
Autobahn 72. Richter setzt den Tempomat auf 130 Kilometer pro Stunde, nimmt den Fuß vom Gas – und
die Hände vom Lenkrad. Wie von
Geisterhand bewegt sich dieses,
steuert das Fahrzeug sanft in die
Kurve. Als der vorausfahrende Lkw
bremst, drosselt auch der Golf das
Tempo. Für einen Moment muss
Richter wieder in den Fahrprozess
eingreifen. Er setzt den Blinkhebel.
Das Fahrzeug weiß jetzt, dass es die
Spur wechseln muss.
Richter hat seine Hände auf den
Beinen liegen, während das Lenkrad
selbstständig einschlägt und das Auto auf die Überholspur zieht. „Wenn
die Mittellinie durchgezogen gewesen wäre, hätte das System den Spurwechsel abgebrochen“, erklärt er. Eine Kamera an der Frontscheibe und
ein Sensor oberhalb der Stoßstange
scannen die Umgebung und sorgen
dafür, dass das Auto weiß, wo es
langzufahren hat. So geht es ziemlich unspektakulär die Autobahn
entlang: Der Wagen fährt, bremst,
beschleunigt selbstständig und hält
die Spur – bis Richter wieder das
Steuer übernimmt und in die Ausfahrt Chemnitz-Süd einbiegt.
Der umgebaute Golf ist eines von
drei Fahrzeugen, mit denen die Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr
(IAV) das automatisierte Fahren testet. Zwei davon befinden sich in
Chemnitz, das dritte in einer Niederlassung in den USA. Die Firma hat
Ausnahmegenehmigungen, um die
Autos auch im öffentlichen Straßenverkehr zu nutzen. Auf dem Fahrersitz dürfen freilich nur geschulte
Mitarbeiter Platz nehmen. Martin
Richter ist einer von ihnen. Er muss
jederzeit darauf gefasst sein, einzugreifen – für den Fall, dass die Technik falsch reagieren sollte. Tat sie
bislang aber nicht. Über 50.000 Kilometer hat der Testwagen auf dem Tacho stehen. „Zwei Drittel davon ist
er automatisiert gefahren“, sagt
Richter, als das Auto wieder auf den
Hof der IAV in Chemnitz rollt.
Das
Entwicklungszentrum
Chemnitz/Stollberg ist einer von 16
Standorten, die der Berliner Ingenieurdienstleister bundesweit betreibt. So intensiv wie hier wird an
dem Thema aber an keinem anderen Standort getüftelt. „Der Entwicklungsschwerpunkt liegt in
Chemnitz“, betont IAV-Bereichsleiter Udo Wehner. Seit 20 Jahren beschäftigt er sich mit dem Thema.
Anfangs in einem kleinen Team mit
vier, fünf Leuten. Inzwischen ist es
aber so wichtig geworden, dass die
Arbeit auf viele Köpfe verteilt werden muss. „Heute setzen sich hier
Rechtliche Hürden
Das automatisierte Fahren wirft
rechtliche Fragen auf. Die Rahmenbedingungen sehen bislang so aus:
Straßenverkehrsrecht: In Deutschland gilt das „Wiener Übereinkommen
über den Straßenverkehr“ von 1968,
das die Basis für die meisten Verkehrsregelungen ist. Dieses sieht vor,
dass der Fahrer quasi immer die Kontrolle über das Auto hat. 2014 wurde
zwar eine Änderung beschlossen, die
autonomes Fahren erlauben könnte.
Diese muss aber noch ratifiziert werden. Zu Testzwecken können Ausnahmen bei Regierungspräsidien beantragt werden. Allerdings muss immer
sichergestellt sein, dass ein Fahrer
eingreifen kann.
Haftungsfragen: Das Haftungsrecht
muss in Deutschland vorerst nicht angepasst werden. Europas größter Versicherer, die Allianz, würde auch
selbstfahrende Autos versichern.
Jede Menge Aufzeichnungstechnik im Kofferraum. Damit kann sich das Team um IAV-Bereichsleiter Udo Wehner ein Bild von den Testfahrten verschaffen.
Ethische Fragen sind weitgehend ungeklärt. Experten gehen davon aus,
dass nach der bisherigen Rechtsauffassung Leben nicht gegen Leben aufgewogen werden kann. Ein Roboterauto dürfte also nicht so programmiert werden, dass es etwa eine Frau
mit Kinderwagen schont und stattdessen beim Ausweichen einen anderen
Menschen trifft. Werden autonome
Systeme eingeführt, wird man aber
an einer Quantifizierung nicht vorbeikommen. (dpa)
Das Auto orientiert sich an den Markierungen, um die Spur zu halten.
Überholen ist kein Problem. Auch das übernimmt der Autopilot.
200 Mitarbeiter damit auseinander“,
meint Wehner.
Die Autoindustrie fährt derzeit
auf das Thema ab. Dabei sorgt ausgerechnet ein branchenfremdes Unternehmen dafür, dass das Tempo
nicht nachlässt. Google hatte die Autobranche vor fünf Jahren mit der
Vorstellung selbstfahrender Fahrzeuge aufgeschreckt. Google nutzte
dafür Autos von Herstellern wie Toyota. Die Wagen mit den markanten
Aufbauten auf dem Dach legten
mehr als eine halbe Million Kilometer zurück, vor allem in Kalifornien
und Nevada. Unlängst hat Google
die ersten Prototypen selbstfahrender Autos aus eigener Entwicklung
auf die Straße gebracht.
Auch die großen Autobauer haben längst Vorzeigbares auf dem Hof
stehen. Im Januar präsentierte etwa
Daimler auf einer Messe in Las Vegas
ein Forschungsfahrzeug, das autonom fährt und per Handy gerufen
werden kann. Audi ließ unlängst in
den USA einen Wagen fahrerlos
durch ein Parkhaus kurven.
Die Branche hofft auf ein Milliardengeschäft. „Allein die dafür nötigen Sensoren dürften 2020 ein Volumen von zehn Milliarden Euro ausmachen“, schätzte kürzlich der Chef
des Zulieferers Continental, Elmar
rausschauendes Notbremsen wohl
schon in drei Jahren zur Grundausstattung gehören. Auch Assistenten,
die das Fahrzeug in die kleinst mögliche Parklücke steuern, werden in
absehbarer Zeit für den Massenmarkt zur Verfügung stehen.
Das teilautomatisierte Fahren
könne man schon heute serienmäßig darstellen, erklärt IAV-Mann
Wehner. Das bedeutet, dass das Auto
unter bestimmten Bedingungen, etwa auf Autobahnen oder im Stau
selbstständig fährt, der Fahrer aber
jederzeit eingreifen kann und muss.
Auf der fünfstufigen Automatisierungsskala, die der Branchenverband VDA entwickelt hat, entspricht das Stufe drei. „Wir werden
das in den nächsten drei, vier Jahren
erleben. Es gibt heute schon den einen oder anderen Stauassistenten.“
In den 1990er-Jahren begannen
Wehner und seine Kollegen bei der
IAV mit der Entwicklung eines Abstandssystems. Knapp zehn Jahre
später war das erste automatisierte
Test-Fahrzeug fertig. Nun wollen die
Chemnitzer Ingenieure zeigen, dass
sie auch an der letzten Stufe, dem
vollautomatischen
(autonomen)
Fahren dran sind. Auf dem Verkehrssicherheitstag am Sachsenring werden sie ein fahrerloses Auto eine
Degenhart, ein. Ferdinand Dudenhöffer, der an der Uni Duisburg-Essen das Center Automotive Research
leitet, sagt für 2020 einen Umsatz
mit Assistenten und teilautomatisierten System von 55 Milliarden
Euro voraus. 2030 könnten es 300
Milliarden Euro sein.
Die Branche ist überzeugt, dass
sich der Trend zwar schrittweise,
aber zügig durchsetzt. Experten gehen davon aus, dass Sensoren für vo-
„Wir müssen Technik schaffen, die für
Jedermann bedienbar ist. Die Schnittstelle Mensch –
Maschine ist eine
Herausforderung.“
Udo Wehner IAV-Bereichsleiter
Runde auf dem Ring drehen lassen.
Wehner weiß aber auch, dass es
noch eine Weile dauern wird, bis der
Fahrer im normalen Straßenverkehr
überflüssig wird und der Autopilot
das Fahrzeug komplett steuert.
„Beim autonomen Fahren ist noch
viel Fleißarbeit nötig“, schätzt er ein.
Schwierigkeiten bereitet vor allem
der Stadtverkehr. „Dann wird es sehr
komplex. Deswegen fängt man immer auf der Autobahn an.“
Dass die Entwicklung solcher
künstlicher Intelligenz Zeit in Anspruch nimmt, hängt aber auch damit zusammen, dass die Erwartungshaltung an die Qualität von
Autos hoch ist. Denn Fehler können
schwerwiegende Folgen haben,
wenn etwa das Fahrzeug unerwartet
stehenbleibt, im schlimmsten Fall
auf der Autobahn. Während sich die
Elektronik immer schneller entwickelt, leben Autos immer länger. Etwa 15 Jahre hält ein Pkw heute. Die
Software im Wagen lange am Leben
zu halten, ist das Problem. Auch
müssen erst die rechtlichen Grundlagen geschaffen werden (siehe Kasten). Hinzu kommt: „Wir müssen im
Gegensatz zum Luftverkehr, wo nur
geschultes Personal im Cockpit sitzt,
Technik schaffen, die für Jedermann
bedienbar ist“, betont Wehner. „Die
Schnittstelle Mensch – Maschine ist
eine Herausforderung.“ Er glaubt,
dass noch 20 Jahre ins Land gehen,
bis Autos autonom durch die Stadt
fahren werden. Peter Fuß, der sich
bei der Wirtschaftsberatungsgesellschaft Ernst & Young mit dem Thema beschäftigt, hält das für einen zu
langen Zeitraum. Denn die Technik
dafür sei grundsätzlich vorhanden.
Sie müsse nur noch angepasst werden. „In den nächsten fünf bis zehn
Jahren wird es deutliche Entwicklungsschritte geben“, ist er sich sicher. Fuß sieht viele Vorteile: Unfälle
ließen sich vermeiden, ebenso könne man mit einer intelligenten Steuerung und der Kommunikation von
Auto zu Auto Staus verhindern. Und
wenn das autonome Fahrzeug mit
elektrischen Antrieben kombiniert
wird, habe man ein sicheres Konzept für den Individualverkehr der
Zukunft, findet Fuß.
Für ihn ist das Thema nicht nur
ein Hype. „Die Hersteller und Zulieferer sind voll dabei“, meint er.
BMW, Audi und Mercedes haben das
erst vor wenigen Tagen gezeigt: Mit
dem Kauf des Kartendienstes Nokia
Here sicherten sich die drei den Zugriff auf hochpräzises Kartenmaterial – ein wichtiger Baustein auf dem
Weg zu selbstfahrenden Autos.
Deutsche Autobauer suchen mit Nokias Karten einen Weg in die Zukunft
Die nächste Auto-Revolution findet in den Bordcomputern statt – Dabei spielen digitale Straßenkarten die Schlüsselrolle: Selbstfahrende Autos brauchen sie zur Orientierung
VON ANDREJ SOKOLOW
BERLIN/ESPOO — Die deutschen Autokonzerne nehmen Milliarden in
die Hand, um einer Abhängigkeit
von Google und Apple in ihrem
Kerngeschäft zu entgehen. Mit Nokias Kartendienst Here bekommen
Daimler, BMW und die Volkswagen-Tochter Audi ein Koordinatensystem für ihre künftigen selbstfahrenden Autos. Und sie hoffen auf eine bessere Chance, in den Cockpits
ihrer Fahrzeuge die Kontrolle über
Navigation und die Geschäftsmöglichkeiten mit ortsbezogenen Angeboten zu behalten. Zugleich holen
sich die Autokonzerne damit aber
auch eine kostspielige Endlos-Bau-
stelle ins Haus – das Straßennetz verändert sich ständig, ebenso wie die
Geschäfte am Wegesrand.
Schon der Kaufpreis von 2,8 Milliarden Euro, den Nokia vor anderthalb Wochen bekanntgab, liegt weit
unter dem, was die Finnen über die
Jahre in ihre Sparte gesteckt haben.
Schließlich war allein der Kauf des
Kartenspezialisten Navteq im Jahr
2007 gut acht Milliarden Dollar
schwer. Und Hunderte Millionen
Dollar flossen in den vergangenen
Jahren in die Aktualisierung der
Karten – auch mit speziellen Kamera-Fahrzeugen, wie man sie vor allem von Google kennt. Das Ergebnis: Here hat Karten für rund 200
Länder. Das geschäftliche Gewicht
der Sparte blieb für Nokia aber über-
Straßenplan des Kartendienstes Here: Mit dem Kauf wollen deutsche Autobauer die Kontrolle im Cockpit behalten.
FOTO: HERE/DPA
schaubar – im ersten Halbjahr warf
sie gerade einmal einen operativen
Gewinn von 28 Millionen Euro ab.
Doch den Autobauern geht es bei
dem Karten-Deal mehr um die Zu-
kunft des eigenen Geschäfts als den
Kauf eines Profit-Bringers. „Die Autobauer haben Angst, Daten an
Google und Apple zu verlieren“, erklärt ein gut vernetzter Unterneh-
mensberater, der die Hersteller bei
der Entwicklung eigener Systeme
unterstützt. Sie befürchteten auch,
dass Apples Plattform Carplay und
Android Auto für Smartphones mit
dem Google-Betriebssystem die
Kontrolle im Cockpit übernehmen.
„Carplay und Android Auto sind so
designt, dass das Auto zum Zubehör
des Smartphones wird.“ Die Gegenbewegung aus der Auto-Industrie
wird immer offensichtlicher, dabei
zeichnete sich bisher eine japanisch-amerikanische Achse ab. Erst
vergangene Woche gab der Branchengigant Toyota eine Kooperation mit dem Navigationsspezialisten
Telenav bekannt, dessen Service in
neue Modelle integriert werden soll.
Die Japaner arbeiten bei der Fahr-
zeugvernetzung bereits mit Ford zusammen. Und Ford-Chef Mark Fields
warnte bei einem Auftritt: „Wir wollen nicht als Mobiltelefon-Geschäft
enden.“
Die spannende Frage ist nun, was
Daimler, Audi und BMW mit Here
vorhaben. In Medienberichten hatte
es zuvor geheißen, sie wollten auch
andere Hersteller ins Boot holen.
Der für Here zuständige Spartenchef
Sean Fernback deutete an, dass das
Geschäft erst einmal wie bisher weitergehen solle. „Die neue Eigentümerstruktur wird es uns erlauben,
unser Geschäft zu vergrößern und
unsere Absicht zu erfüllen, zum führenden Cloud-Unternehmen über
verschiedene Branchen hinweg zu
werden.“ (dpa)
4 Freie Presse
KOMMENTAR & HINTERGRUND
Dienstag, 11. August 2015
Gelähmte Kira
macht anderen Mut
Versprechen
halten
Die 21-jährige Stabhochspringerin konnte
die Intensivstation bereits verlassen
TINO MORITZ
ÜBER NEUE
ASYLKONZEPTE SACHSENS
[email protected]
N
iemand kann abstreiten,
dass die Aufgabe schwer ist.
Der unvergleichliche Anstieg der Asylbewerber-Zahlen stellt
Politik, Behörden und Bürger bundesweit vor große Probleme, nicht
nur in Sachsen. Fast überall in
Deutschland löst der plötzliche
Mangel an Unterkünften hektische
Betriebsamkeit aus. Und das Ende ist
nicht abzusehen, weder beim Zulauf
noch bei den Provisorien.
In Sachsen aber scheint es besonders falsch zu laufen. Natürlich
stimmt es, dass auch in anderen
Bundesländern Plätze fehlen und als
vorübergehende Notlösungen Zeltlager aufgestellt werden müssen –
aber muss man deshalb in Dresden
ständig darauf verweisen? Welchen
Wert haben die Danksagungen der
Verantwortlichen an die freiwilligen Helfer, wenn sie (wie der Landesdirektionspräsident) bei nächster Gelegenheit nichts Besseres zu
tun haben, als kritischen Geistern
die Teilnahme an einem PolitikerRundgang im Dresdner Camp zu
verweigern – oder (wie die Sozialstaatssekretärin) engagierten Ärzten
bei der Einschätzung der humanitären Lage zu widersprechen?
Sachsens Regierung scheint wenig aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Dass es bedauerliche
Versäumnisse bei der Einbeziehung
der Anwohner durch die Behörden
gab, die am besten nie wieder vorkommen sollten – so lautete die Botschaft des sächsischen Ministerpräsidenten in Freital. Das ist nur ein
paar Wochen her. Gleiches hatte er
auch schon 2013 zu Protokoll gegeben, als entgegen der vorherigen Regierungsansage die Zahl der in einer
Schneeberger Kaserne untergebrachten Asylbewerber doch noch
einmal aufgestockt worden war.
Ähnliches scheint sich jetzt zu
wiederholen. Im Landtagsinnenausschuss verteilten CDU-Regierungsvertreter nun ein Papier, wonach die
Zahl der bisher 840 Plätze in Schneeberg auf 1105 ausgeweitet werden
soll. Dabei hatte der Innenstaatssekretär auf einer Bürgerversammlung im April den Rückgang auf 280
Schneeberger Plätze versprochen.
Eine Zahl, die sein Minister erst im
Juli öffentlich wiederholte. Wie die
Abkehr im Ort ankommt, kann man
sich denken. Die Frage ist aber auch,
welche Schlüsse daraus die vielen
Bürgermeister ziehen werden, denen das Land die Asylbewerber nach
der Erstaufnahme überlässt.
KARIKATUR: TOMICEK
Kauder-welsch.
Die nach einem Trainingsunfall
querschnittsgelähmte österreichische Stabhochspringerin Kira Grünberg hat die Intensivstation der Universitätsklinik Innsbruck verlassen.
Sie sei bereits am Wochenende in
den regulären Behandlungsbereich
verlegt worden, teilte das Management der 21-Jährigen gestern mit.
Nach jetzigem Stand werde sie deutlich früher als bislang erwartet mit
der Reha beginnen können.
Sie habe jetzt auch eine Verantwortung, ließ Grünberg selbst mitteilen. „Vielleicht erreichen wir
doch mehr, als alle glauben, und
dann kann ich sicher vielen Menschen mit einem ähnlichen Schick-
FOTO:REINHARD EISENBAUER/DPA/ARCHIV
IM FOKUS
LEITARTIKEL
sal etwas zurückgeben. Nämlich die
Hoffnung und Kraft, die mir jetzt so
viele Menschen schicken.“ Der „Bild
am Sonntag“ sagte sie in einem Interview: „Ich weiß, dass ich jetzt körperlich schwer behindert bin, aber
mein Geist ist wach, und ich gebe
nicht auf. Ich werde daraus etwas
machen“, sagte sie.
Die Tiroler Stabhochspringerin
war am 30. Juli nach einem verunglückten Versuch auf eine Metallkante geprallt, zog sich eine Fraktur
des fünften Halswirbels zu. Sie ist
nun vom Hals abwärts gelähmt.
Grünberg ist mit übersprungenen 4,45 Metern Österreichs Stabhochsprung-Rekordhalterin. (dpa)
Zieht Kauder neue Saiten auf?
Die Abstimmung im
Bundestag über die
Griechenlandhilfe wirft
ihre Schatten voraus. Der
Unionsfraktionschef droht
Abweichlern mit Konsequenzen. Oder doch nicht?
VON ANJA SEMMELROCH
BERLIN — Als Kulisse hat er ein Ört-
chen auf der Schwäbischen Alb gewählt, Sommerinterview in der Geigenwerkstatt, ein Foto zeigt Volker
Kauder (CDU) mit der Instrumentenbauerin, eine Geige im Arm.
Aber die Worte, die der Unionsfraktionschef zum Thema Griechenland
wählt, sind 100 Prozent politisches
Berlin, und ihr Klang ist hart. „Diejenigen, die mit Nein gestimmt haben,
können nicht in Ausschüssen bleiben, in denen es darauf ankommt,
die Mehrheit zu behalten: etwa im
Haushalts- oder Europaausschuss“,
sagt er der „Welt am Sonntag“. „Die
Fraktion entsendet die Kollegen in
Ausschüsse, damit sie dort die Position der Fraktion vertreten.“
Eine unverhohlene Drohung an
die Abweichler in den eigenen Reihen? Die Empörung ist so erwartbar
wie groß. Aber dass der Widerstand
gegen die Griechenland-Politik der
Kanzlerin und CDU-Chefin Angela
Merkel neue Dimensionen angenommen hat, lässt sich nicht wegreden. Bei den ersten drei wichtigen
Abstimmungen im Bundestag, jeweils noch unter Schwarz-Gelb, waren es mal 4 Nein-Sager, mal 13, mal
12. Zweimal kostete das Merkel die
symbolträchtige Kanzlermehrheit.
Aber auf dem bequemen Mehrheitspolster der Großen Koalition
erodiert die Fraktionsdisziplin: 29
Unionsabgeordnete stimmen mit
Nein, als es im Februar um die Verlängerung der Griechenland-Hilfen
geht. Nach den dramatischen Ereignissen im Sommer – Scheitern der
Verhandlungen, Griechen-Referendum, der rettende Gipfel in Brüssel –
sind es schon 60 Unionsleute, die die
Gefolgschaft verweigern. Ein knappes Fünftel. Unter den Nein-Sagern
sind Namen, die man kennt. Der frühere Bundesverkehrsminister Peter
Ramsauer (CSU), der omnipräsente
Innenpolitiker Wolfgang Bosbach
(CDU), die Spitzen des Wirtschaftsflügels, Carsten Linnemann (CDU)
und Hans Michelbach (CSU). „Das
akzeptiere ich, auch wenn es nicht
leicht ist“, sagt Kauder dazu. „Aber
ich werbe dennoch für Geschlossenheit. Das hat auch mit dem Korps-
geist zu tun, den eine gute Truppe
haben sollte.“
In diesem Kontext will Kauder
seine umstrittene Äußerung verstanden wissen – als Appell an die
Geschlossenheit, nicht als Drohung
mit Strafen. Trotzdem widerspricht
er nicht direkt, als der Interviewer
zu ihm sagt, die Abweichler aus der
letzten Legislaturperiode seien systematisch von wichtigen Positionen
in der Fraktion entfernt worden. Er
antwortet: „Es stimmt nicht, dass die
Nein-Sager keine Aufgaben mehr
bekämen. Bosbach durfte Vorsitzender des Innenausschusses bleiben.“
Und dann der Satz mit den Ausschüssen.
„Das ist doch wenigstens ein ehrliches Wort!“, meint Klaus-Peter
Willsch (CDU), der die Griechenland-Hilfen seit langem als rausgeschmissenes Geld kritisiert – und
mit der neuen Wahlperiode vom
Haushalts- in den Wirtschaftsausschuss wechselte. „Nach der Neu-
Alles nicht so gemeint: Unions-Fraktionsvorsitzender Volker Kauder (CDU)
will nur an die Geschlossenheit appelliert haben.
FOTO: STEPHANIE PILICK/DPA
wahl 2013 wurde immer noch behauptet, unser Rausschmiss aus
dem Haushaltsausschuss hätte mit
unserem Abstimmungsverhalten
nichts zu tun“, sagt er. Alexander
Funk (CDU), ebenfalls bis 2013 im
Haushaltsausschuss, wettert, diese
Methode solle jetzt offenbar zum
Prinzip der Fraktion werden.
Bosbach, den Kauder namentlich
nennt, hat vor zweieinhalb Wochen
selbst Konsequenzen gezogen. Aus
Ärger über den Griechenland-Kurs
von Partei- und Fraktionsspitze legt
er den Ausschussvorsitz im September nieder, als Abgeordneter bleibt
er in der Fraktion. Gestern sagte er:
„Meine Meinung zu den sogenannten Hilfspaketen ist bekannt und ich
habe auch nicht vor, sie zu ändern.
Daran ändern auch Druck und Drohungen nichts.“ Ganze Sache machte der Euro-Kritiker Peter Gauweiler
(CSU), der im März sein Amt als Parteivize und sein Bundestagsmandat
aufgab.
Nach 24 Stunden Aufregung
wird der Streit gestern Nachmittag
recht plötzlich beendet. Fraktionsgeschäftsführer Michael Grosse-Brömer moderiert Kauders Äußerungen in milderem Ton ab und zeigt
sich verwundert über „die Aufregung einzelner Kollegen“. Der Unternehmer Christian von Stetten
(CDU), der auch mit Nein stimmte,
verschickt eine Stellungnahme:
„Die Fronten sind ausdiskutiert und
geklärt! ... Wir müssen jetzt wieder
zur inhaltlichen Arbeit zurückkehren.“ Ob das Ganze mehr war als ein
Sommerloch-Aufreger, muss sich
noch zeigen. Bei der Abstimmung
über neue Hilfsmilliarden für Griechenland. (dpa/uk)
Freies Mandat mit
fraktionellen Grenzen
Die Abgeordneten des Bundestages
sind laut Artikel 38 des Grundgesetzes der Bundesrepublik „Vertreter des
ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen“. Der Bezug auf das „ganze Volk“ – also nicht
auf einen bestimmten Wahlkreis, eine
Partei oder Fraktion – begründet das
freie Mandat. Doch der Abgeordnete
ist natürlich auch Vertreter einer
Partei, über die er in der Regel sein
Mandat erhält. Ein imperatives Mandat aber, dasseine Rechte den Interessen von Partei oder Lobbygruppen
unter- ordnet, lässt das Grundgesetz
nicht zu.
Das freie Mandat bedeutet allerdings nicht, dass Abgeordnete ohne
Rücksicht auf Partei oder Fraktion abstimmen können. Es wird zwar jede
Art von Fraktionszwang abgelehnt,
nicht aber die Fraktionsdisziplin. So
werden die Rechte der Abgeordneten
durch die Geschäftsordnungen der
Fraktionen begrenzt – auch um die
Handlungsfähigkeit des Parlaments
sicherzustellen.
Die Fraktionsgeschäftsordnungen
lassen das Abweichen von der Fraktionsmehrheit bei der Stimmabgabe
aber grundsätzlich zu. Abweichler
können nach Ansicht von Verfassungsrechtlern dennoch sogar aus
Partei und Fraktion ausgeschlossen
werden, wenn sie der Gemeinschaft
als nicht mehr zumutbar erscheinen,
verlieren aber in keinem Fall deswegen ihr Mandat. (dpa)
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Japan kehrt zur Atomkraft zurück
Fukushima, war da was?
Japan setzt trotz der
Atomkatastrophe von
vor vier Jahren weiter auf
Atom. Der erste Meiler
geht jetzt wieder ans Netz.
VON LARS NICOLAYSEN
KAGOSHIMA — Stoppt das Wiederan-
fahren“, „Weg mit den Atomkraftwerken“ - vor den Toren des AKW
Sendai im südwestlichen Zipfel von
Japan schallen Protestrufe durch die
brütend heiße Sommerluft. Hunderte besorgte Bürger haben sich am
Montag mit Protesttransparenten
versammelt, um ihren Widerstand
gegen das heute geplante Wiederanfahren eines der beiden Reaktoren in
Sendai kundzutun. Doch egal wie
laut sie rufen, beim rechtskonservativen Ministerpräsidenten Shinzo
Abe im rund tausend Kilometer entfernten Tokio stoßen die Protestrufe
auf taube Ohren.
Für den atomfreundlichen Regierungschef ist die Rückkehr zur
Atomkraft nach fast zwei Jahren
Stillstand sämtlicher Reaktoren im
Land als Folge der Atomkatastrophe
in Fukushima ein Sieg – zumindest
fürs Erste. Abe besteht darauf, dass
die rohstoffarme drittgrößte Volkswirtschaft der Welt auf Dauer nicht
unter der Last teurer Importe an Öl
und Gas bestehen könne. Doch viele
im Volk sind skeptisch. Auch viereinhalb Jahre nach der Atomkatastrophe in Fukushima spricht sich die
Mehrheit der Japaner gegen eine
Rückkehr zur Atomkraft aus - trotz
steigender Stromrechnungen.
Die Atomkatastrophe von Fukushima war nicht zuletzt eine Folge
der Kungelei zwischen der Regierung, der Atomaufsicht und dem Betreiber Tepco. Genau dieses als
„Atomdorf“ bekannte Netzwerk, zu
dem viele auch Japans staatstragen-
de Medien zählen, sehen Kritiker
auch jetzt wieder am Werk. „Diese
Akteure in dem Atomdorf, das Japan
die
Fukushima-Daiichi-Tragödie
eingebrockt hat, versuchen jetzt, die
Atomenergie wieder anzutreiben“,
sagt Shaun Bernie, Atomexperte bei
Greenpeace Deutschland, in Tokio.
Dabei hatte es für kurze Zeit so
ausgesehen, als werde Japan dem
Beispiel Deutschlands folgen und
ganz aus der Atomenergie aussteigen. Abes Vorgänger Yoshihiko No-
Shinzo Abe
Premierminister
FOTO: KIMIMASA MAYAMA/DPA
da verkündete im September 2012,
Japan werde bis Ende der 2030er Jahre aus der Atomenergie aussteigen.
Doch dann erlitt Nodas Partei eine
verheerende Wahlniederlage und
Abes Liberaldemokratische Partei
LDP kehrte an die Macht zurück. Jene LDP, die verantwortlich für eine
Atompolitik ist, bei der jahrzehntelang Sicherheitsfragen vernachlässigt worden waren.
Heute gibt die Regierung vor, aus
Fukushima gelernt zu haben. Neue
Sicherheitsstandards wurden erlassen, angeblich „die striktesten in der
Welt“. Japan habe nichts aus Fukushima gelernt, beklagt dagegen Shoji Takagi, der eine Bürgergruppe nahe dem AKW Sendai leitet. Der Reaktor in Sendai sei mehr als 30 Jahre
alt, genau wie sämtliche der Unglücksreaktoren in Fukushima.
Dass ein solch alter Reaktor jetzt als
erster für sicher erklärt wurde, „ist
nicht zu begreifen“, sagte Takagi.
Trotzdem dürfte auch Block 2 im
Oktober ans Netz gehen. Ein weiterer Reaktor auf der Insel Shikoku
könnte bis März 2016 folgen.
Ein Zurück zu der Zeit vor Fukushima, als die Atomenergie rund 30
Prozent zur Stromversorgung in Ja-
pan beitrug, wird es aber wohl kaum
geben. Die Regierung hat als neue
Zielgröße einen Anteil von 20 bis 22
Prozent bis zum Jahr 2030 ausgegeben. Doch Kritiker halten selbst das
für unwahrscheinlich. Zum einen
wegen des Widerstands im Volk,
zum anderen, weil einige der derzeit
auf dem Prüfstand stehenden Meiler
zu alt seien und kaum die neuen Sicherheitsauflagen erfüllen könnten.
Hinzu kommt die Konkurrenz
durch erneuerbare Energien.
Tatsächlich haben alternative
Energien seit Fukushima ein deutliches Wachstum erlebt. Manche
Fachleute schätzen Japans Potenzial
sogar für noch größer ein als
Deutschlands. Doch Japans Atomlobby kämpft. Und sie hat in der jetzigen Regierung und der Wirtschaft
starke Verbündete. Werden die alternativen Energien aber weiter gebremst und die Atomkraft nicht so
ausgebaut wie geplant, wird Japan
noch mehr Kohle und Gas verbrennen. (dpa)
POLITIK
Dienstag, 11. August 2015
Freie Presse
Bundeswehr:
Marienberger
voll ausgerüstet
NACHRICHTEN
GESCHICHTE
Ulbricht wollte
Mauer schon 1952
Die deutsche Einheit für die sogenannte Speerspitze der Nato hat
nach Angaben des Verteidigungsministeriums keine Ausrüstungsprobleme mehr. Allerdings fehlt das
Gerät für die Soldaten des Panzergrenadierbataillons 371 in Marienberg (im Bild ein Einsatztrupp mit
einer Milan-Panzerabwehrrakete)
jetzt anderswo. Denn es war vor der
ersten Übung der besonders schnellen Nato-Eingreiftruppe von anderen Einheiten abgezogen worden.
„Es ist erklärtes Ziel, alle Großverbände des Heeres voll auszustatten,
aber das geht halt nicht von heute
auf morgen“, sagte ein Sprecher des
Ministeriums gestern in Berlin. An
der Nato-Übung in Polen hatten im
Juni 350 Soldaten des Bataillons aus
Marienberg teilgenommen. Die
Schaffung der neuen Speerspitze
war beim Nato-Gipfel im September 2014 als Antwort auf das Verhalten Russlands in der Ukraine beschlossen worden.
BERLIN — Schon Jahre vor dem Mau-
erbau von 1961 wollte SED-Generalsekretär Walter Ulbricht nach neuen Recherchen die Grenze zwischen
Ost- und West-Berlin schließen. Er
habe sich bereits Ende Februar 1952
mit einem entsprechenden Schreiben an die sowjetische Besatzungsmacht gewandt, teilte die Stiftung
Berliner Mauer gestern mit. Dies gehe aus bislang unbekannten Dokumenten hervor. Das Ersuchen sei
lange unbeantwortet geblieben. Erst
nach Stalins Tod 1953 habe der Ministerrat der Sowjetunion einen ablehnenden Beschluss gefasst. (dpa)
MITTELMEER
1500 Flüchtlinge
aus Seenot gerettet
ROM — Wenige Tage nach dem
schweren Bootsunglück im Mittelmeer sind wieder mehr als 1500
Menschen aus Seenot gerettet worden. In sieben Einsätzen wurden
gestern vor der libyschen Küste1552
Menschen in Sicherheit gebracht,
wie die italienische Küstenwache
mitteilte. Die Flüchtlinge waren auf
drei Booten und vier Schlauchbooten auf dem Weg von Libyen über
das Mittelmeer nach Europa, als sie
in Not gerieten und um Hilfe riefen.
Neben der Küstenwache waren
auch internationale Rettungskräfte
an den Einsätzen beteiligt. (dpa)
IRAK
40 Tote bei
Doppel-Anschlag
zwei Anschlägen
nordöstlich der irakischen Hauptstadt Bagdad sind mindestens 40
Menschen getötet worden. Zudem
seien bei den Anschlägen auf zwei
Märkte in der Stadt Bakuba – etwa
60 Kilometer von Bagdad entfernt –
gestern 75 Menschen verletzt worden, teilte die örtliche Polizei mit.
Den Angaben zufolge handelte es
sich bei einem der Attentate um einen Selbstmordanschlag mit einem
sprengstoffbeladenen Auto. Auch
bei der zweiten Explosion soll es
sich um eine Autobombe gehandelt
haben. Bisher bekannte sich niemand zu den Angriffen. (dpa)
FOTO: MAURIZIO GAMBARINI/DPA
Vorwurf „Landesverrat“ verpufft
Der neue Bundesanwalt
kommt in der Affäre zur
Plattform „Netzpolitik“ zu
ganz anderen Schlüssen als
der Gutachter des alten.
VON JENS EUMANN
BAGDAD — Bei
SYRIEN
Menschenrechtler
aus Haft entlassen
DAMASKUS — Der bekannte syrische
Menschenrechtler Masen Darwisch
ist nach über drei Jahren Haft freigelassen worden. Dies berichtete die
Syrische Beobachtungsstelle für
Menschenrechte. Darwisch, Direktor des Syrischen Zentrums für Medien und Meinungsfreiheit (SCM),
wurde im Februar 2012 gemeinsam
mit zwei Kollegen bei einer Razzia
staatlicher Sicherheitskräfte verhaftet. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International sollen sie gefoltert und
misshandelt worden sein. Laut Amnesty hatte das SCM Studien über
Verletzungen der Pressefreiheit in
Syrien sowie über verschwundene
Zivilisten veröffentlicht. (dpa)
VATIKAN
Weltgebetstag für
Umwelt eingeführt
ROM — Knapp zwei Monate nach der
Veröffentlichung seiner UmweltEnzyklika hat Papst Franziskus einen „Weltgebetstag zur Bewahrung
der Schöpfung“ festgesetzt. Ab sofort seien Christen an jedem 1. September zu einer „ökologischen Bekehrung“ aufgerufen, schrieb er in
einem gestern im Vatikan veröffentlichten Brief an die Präsidenten der
päpstlichen Räte für Einheit sowie
Gerechtigkeit und Frieden. Auch der
Weltkirchenrat und andere Organisationen hatten schon zu Tagen der
Schöpfung aufgerufen. Die deutschen Kirchen werden den Tag am
4. September im Ex-Tagebaugebiet
in Borna bei Leipzig feiern. (dpa)
5
KARLSRUHE/CHEMNITZ — Der Generalbundesanwalt hat die Ermittlungen gegen die Macher des InternetBlogs „Netzpolitik.org“ eingestellt.
Das meldete die Bundesanwaltschaft gestern. Ihre Begründung: Die
Vorwürfe wögen nicht schwer genug für eine Anklage. Die von den
Bloggern Markus Beckedahl und
Andre Meister ins Netz gestellten geheimen Etat-Auszüge des Bundesamts für Verfassungsschutz seien
keine Staatsgeheimnisse.
Das hatte der vom mittlerweile
geschassten Generalbundesanwalt
Harald Range beauftragte und von
Justizminister Heiko Maas (SPD) zurückgepfiffene Gutachter in vorläufiger Einschätzung anders gesehen.
Er machte sehr wohl kundgetane
Staatsgeheimnisse aus. Der Vorwurf
„Landesverrat“ machte die Runde.
Zeitlich war Range zwar erst gestolpert, nachdem er sich öffentlich
über den Eingriff des Ministers beklagt hatte. Auf Ermittlungen Einfluss zu nehmen, „weil deren mögliches Ergebnis politisch nicht opportun“ scheine, sei „ein unerträglicher
Eingriff in die Unabhängigkeit der
Justiz“, hatte er verlautbart. Prompt
kam der Bumerang: vorzeitige Versetzung in den Ruhestand wegen
Vertrauensverlustes, hieß es aus
dem Ministerium. Doch bestand zu-
gleich der Verdacht, dass schon die
Eröffnung der Ermittlungen und
das Einschalten des Gutachters Anlass für den Abgang geliefert hatten.
Dass Deutschlands oberster Strafverfolger die Frage „Staatsgeheimnis
und Landesverrat?“ nicht selbst beantworten mochte, roch nach Auslagerung von Verantwortung. Den
Razzien und Festnahmen beim Magazin „Spiegel“ im Zuge der „Spiegel-Affäre“ 1962 war dieselbe Strategie vorausgegangen. Der Bundesanwalt hatte sein Vorgehen damals
auch per Gutachter legitimiert.
Justiz nicht immer unabhängig
Schon damals habe sich der „Abgrund des Landesverrats“ als „haltloser Vorwurf“ erwiesen, sagt Staatsrechtler Erhard Denninger. Im
„Netzpolitik“-Fall herrscht jetzt wie-
der Eintracht zwischen Bundesanwaltschaft und Ministerium. Niemand sprang dem abberufenen Range bei – außer dem Deutschen Richterbund. Dessen Sprecher Christoph
Frank hielt es für „nicht hinnehmbar“, dass der Justizminister solch direkten Einfluss nahm. Denninger
sieht das weniger problematisch.
Anders als Richter sei die Staatsanwaltschaft nicht politisch unabhängig. „Der Generalbundesanwalt ist
ein ‚politischer Beamter‘. Er bedarf
in seiner Arbeit des Vertrauens der
Regierung.“ Im Zuge europaweiter
Harmonisierung möge politisch unabhängige Strafverfolgung sinnvoll
sein, aber es gebe sie noch nicht, sagt
der habilitierte Rechtsexperte und
frühere Frankfurter Uni-Rektor.
Im Zuge der „Netzpolitik“-Affäre
wurden auch gegen den Präsidenten
Was man durchs Gesetz auch ohne Gutachter wissen konnte:
Was ein Staatsgeheimnis ist: Solche
werden im § 93 des Strafgesetzes definiert. Es sind Tatsachen, Gegenstände oder Erkenntnisse, die vor einer
fremden Macht geheim gehalten werden müssen, um die Gefahr eines
schweren Nachteils für die äußere Sicherheit des Landes abzuwenden.
Dass Landesverrat nach § 94 des
Strafgesetzes Journalisten im Regelfall nicht anzulasten ist. Es sei denn,
sie übergäben ein Staatsgeheimnis direkt einer fremden Macht. Schlichte
Veröffentlichung von Geheimdokumenten umfasst der Paragraf nur,
wenn diese erfolgt, „um“ die Bundesrepublik zu benachteiligen oder eine
fremde Macht zu begünstigen, „und“
so ein schwerer Nachteil für die äußere Sicherheit droht.
Dass seit einer Gesetzanpassung
nach der „Spiegel-Affäre“ von 1962
Journalisten (wenn sie nicht regelrechte Auslandsagenten sind) an sich
nur wegen „Offenbaren von Staatsgeheimnissen“ nach § 95 des Strafgesetzes zur Verantwortung zu ziehen
sind, wenn sie Staatsgeheimnisse veröffentlichen. Und das auch nur, wenn
dadurch die äußere Sicherheit des
Landes bedroht ist.
Dass im Netzpolitik-Fall sich Ermittlungen allenfalls gegen die Informanten der Journalisten richten konnten.
Der Geheimnisverrat nach § 353b des
Strafgesetzes (Verletzung des Dienstgeheimnisses) bezieht sich nur auf
Personen, die durch ihr Amt, Dienstverhältnis oder Mandat Geheimnisträger geworden sind. (eu)
des
Bundesverfassungsschutzes,
Hans-Georg Maaßen, Rücktrittsforderungen laut. Maaßen hatte mit einer Strafanzeige, die er zwar gegen
unbekannt erstattete, in der er die
Blogger aber namentlich erwähnte,
die Affäre angeschoben. „Auch ein
Verfassungsschutzchef hat prinzipiell die Möglichkeit, Anzeige zu erstatten“, sagt Denninger. Er sollte davon „aber nur nach sorgfältigster
Prüfung“ Gebrauch machen. In erster Linie müsse Maaßen „undichte
Stellen“ im eigenen Haus schließen.
In diese Richtung gehen die Strafermittlungen auch weiter. Aufgegeben wurde nur der LandesverratsVerdacht; der des Verrats von Dienstgeheimnissen gegen Informanten
der Blogger besteht weiterhin.
Verkehrte Welt für Geheimdienst
Dass im Zuge nahezu täglicher Enthüllungen von Geheimpapieren im
Terror-Verfahren zum „Nationalsozialistischen Untergrund“ Geheimdienste sich derzeit vorkommen
könnten wie in einer verkehrten
Welt, fasst Denninger zu einer zentralen Frage zusammen: „Wie viel Geheimnis braucht und erträgt Demokratie? Das Faszinierende demokratischer Herrschaft ist, dass sie grundsätzlich – Ausnahmen sind äußere
und innere Sicherheit – keine Geheimnisse hat.“ Nachrichtendienste
wie Verfassungsschutz und BND
müssten das Primat öffentlicher
Machtausübung – auch durch Medien – begreifen.
Den beiden Bloggern von „Netzpolitik.org“ übrigens geht die Verfahrens-Einstellung nicht weit genug. Sie fordern jetzt Einsicht in alle
Akten ihres Falls. Die sind aber zum
Teil als geheim eingestuft.
Erneut
Schießereien
in Ferguson
US-Stadt kommt nach
Gedenken nicht zur Ruhe
FERGUSON — Nach dem Gedenken an
den vor einem Jahr erschossenen
Michael Brown sind in der US-Stadt
Ferguson (Missouri) in der Nacht zu
gestern mehrere Schüsse gefallen.
Der Polizeichef von St. Louis County, Jon Belmar, berichtete von zwei
Schießereien. Ein Mann habe das
Feuer auf Beamte eröffnet und sei
getroffen worden. Er befinde sich im
Krankenhaus und sei in kritischem
Zustand, sagte Belmar. Die vier an
der Schießerei beteiligten Beamten
seien beurlaubt worden. Die Behörden haben inzwischen den Notstand
ausgerufen. „Es war eine bemerkenswerte Zahl an Schüssen“, sagte
der Polizeichef. Der Verletzte habe
eine gestohlene Pistole bei sich gehabt. Einen weiteren Schusswechsel
habe es zwischen zwei Gruppen gegeben, sagte Belmar. Zuvor hatte die
Polizei von St. Louis über den Kurznachrichtendienst Twitter mitgeteilt, einer ihrer Beamten sei unter
„heftigen Beschuss“ gekommen.
Am Sonntag hatten hunderte
Menschen friedlich an den von einem weißen Polizisten erschossenen schwarzen Jugendlichen Michael Brown erinnert. Im Laufe der
Nacht versammelte sich eine größere Menschenmenge, wie die „New
York Times“ berichtete. Dort war es
nach dem Tod Browns zu Unruhen
gekommen. Einige Demonstranten
blockierten in der Nacht vorübergehend die Straße. Die Polizei habe
Rauchbomben, aber keine Gummigeschosse eingesetzt. (dpa)
Nato-Partner Türkei im Strudel der Gewalt
Die Anschläge
erreichen nun auch die
Millionenstadt Istanbul.
Die Fronten werden
immer unübersichtlicher.
VON THOMAS SEIBERT
ISTANBUL — Neun Tote innerhalb we-
niger Stunden: In der Türkei eskalieren Anschläge sowie Gefechte zwischen Extremisten und Sicherheitskräften. Die neue Welle der Gewalt,
die seit drei Wochen rollt und die
aus mehreren Quellen gespeist wird,
erfasst das ganze Land.
Früher Morgen im Stadtteil Sultanbeyli im asiatischen Teil der Metropole Istanbul. Schwer bewaffnete
Polizisten an einem gepanzerten
Fahrzeug geraten unter Beschuss
und erwidern das Feuer. Kameras
der Nachrichtensender liefern Bilder wie aus einem Kriegsgebiet. Und
das ist Istanbul ab sofort wohl auch.
In Sultanbeyli hatte ein Selbstmordattentäter in der Nacht eine
Autobombe vor einer Polizeiwache
gezündet. Die Wucht der Explosion
tötete den Fahrer des Sprengstofffahrzeugs, zerstörte das Gebäude
teilweise und verletzte zehn Polizisten. Wenige Stunden später eröffneten zwei Angreifer im Morgengrauen in Sultanbeyli das Feuer auf die
Beamten der Spurensicherung. Polizisten wie die hinter dem gepanzerten Fahrzeug lieferten sich ein heftiges Gefecht mit den Tätern. Am Ende waren die beiden Angreifer und
ein Polizist tot. Fast zeitgleich mit
dem Überfall auf die Spurensicherung schießen zwei Frauen rund 20
Die zerstörte Polizeistation in Istanbul.
Kilometer nördlich von Sultanbeyli
mit Gewehren auf den Gebäudekomplex des US-Generalkonsulats.
Die beiden können zunächst fliehen, doch wird eine Frau von Polizisten angeschossen und verletzt festgenommen. In Medienberichten
wird sie als Kämpferin der linksext-
FOTO: ALDEMIR /REUTERS
remen Gruppe Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front (DHKP-C)
identifiziert. Vor zwei Jahren hatte
sich ein Selbstmordattentäter der
DHKP-C in der amerikanischen Botschaft in Ankara in die Luft gesprengt. Ob die DHKP-C auch den
Anschlag auf die Polizisten in Sul-
tanbeyli verübte, steht noch nicht
fest. Nicht nur die Gewalt am Bosporus erschüttert die Türkei an diesem
Tag. Auch im südostanatolischen Silopi gibt es Anschläge, Feuergefechte und Tote. Auch die Terrormiliz IS
hat erneut mit Anschlägen gedroht.
Im Fadenkreuz der linken, kurdischen und islamistischen Extremisten steht das ganze Land. Hinweise
auf eine neue Gefahr für Touristen
gibt es derzeit nicht, doch spricht die
Regierung von einer neuen TerrorAllianz, die das Land bedrohe. Einige Beobachter befürchten, dass in
der Türkei ähnlich wie beim südöstlichen Nachbarn bewaffnete Gruppen mit Terroranschlägen Angst
und Schrecken verbreiten, während
die Politik zuschaut. „Die Türkei
irakisiert sich rasend schnell“, kommentierte die Journalistin Asli Aydintasbas auf Twitter. (dpa)
6 Freie Presse
WIRTSCHAFT & BÖRSE
Dienstag, 11. August 2015
Flughäfen:
Leipzig-Chef
muss gehen
Imtech will Auftrag zu Ende bringen
NACHRICHTEN
INTERNET
Hohe Verluste
durch Werbeblocker
Neuer Vorstandssprecher
soll Ertragslage verbessern
HAMBURG — Werbeblocker im Inter-
net kosten die Anbieter von Inhalten viel Geld. Allein in diesem Jahr
gehen einer Studie zufolge weltweit
21,8 Milliarden Dollar an Werbeeinnahmen verloren. Für 2016 wird sogar mit Verlusten in Höhe von 41,4
Milliarden Dollar gerechnet. Laut
der gestern veröffentlichten Untersuchung „The Cost of Ad Blocking“,
die von den Softwareunternehmen
Adobe und PageFair erstellt wurde,
nutzen in Deutschland schon 18
Millionen Menschen im Internet einen Werbeblocker. (dpa)
CHEMNITZ/LEIPZIG — Der Aufsichtsrat
ENERGIEBRANCHE
RWE baut
Konzern um
Am künftigen Hauptstadtflughafen Berlin Bran-
ESSEN — Deutschlands zweitgrößter
Energiekonzern RWE hat angesichts wegbrechender Gewinne einen tiefgreifenden Unternehmensumbau beschlossen. Die Struktur
der Firma werde drastisch vereinfacht, teilte das Unternehmen gestern mit. Die Anzahl der GmbHs im
Unterbau des Konzerns soll demnach um 30 Prozent, die Anzahl der
Aktiengesellschaften um 60 Prozent
und die Anzahl der Aufsichtsratsgremien um 70 Prozent reduziert werden. Der RWE-Aufsichtsrat habe auf
einer Sondersitzung grünes Licht
für die Pläne von Vorstandschef Peter Terium gegeben. Der RWE-Chef
will Entscheidungen im Konzern
beschleunigen. (dpa)
ELEKTROINDUSTRIE
Großaufträge füllen
Orderbücher
FRANKFURT (MAIN) — Großaufträge
aus dem Ausland haben der deutschen Elektroindustrie im Juni ein
kräftiges Bestellplus beschert. Die
Bestellungen legten um 23 Prozent
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu, wie der Branchenverband
ZVEI gestern mitteilte. Dabei orderten ausländische Kunden – vor allem aus Ländern außerhalb der Eurozone – 38,5 Prozent mehr Waren
„Made in Germany“ als vor einem
Jahr. Aus dem Inland gingen 4,3 Prozent mehr Aufträge ein. Für das erste
Halbjahr ergibt sich damit ein Auftragsplus von 6,9 Prozent gegenüber
dem Vorjahreszeitraum. (dpa)
denburg (BER) soll der Insolvenzantrag eines
Bauausstatters das Projekt nicht noch weiter
verzögern. Das Unternehmen Imtech Deutsch-
land wolle die Arbeiten im neuen Terminal wie
geplant fortsetzen, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter, Peter-Alexander Borchardt, gestern in Hamburg mit. Imtech ist eine der wich-
tigsten Baufirmen auf der Flughafen-Baustelle
in Schönefeld. Sie ist unter anderem für
Elektro-, Sanitär- und Lüftungsarbeiten
FOTO: RALF HIRSCHBERGER/DPA
zuständig.
der Mitteldeutschen Flughafen AG
(MFAG) hat Konsequenzen aus der
anhaltenden Ertragsflaute der sächsischen Flughäfem Leipzig/Halle
und Dresden gezogen: Der Vertrag
mit Dierk Näther, der seit 2008 die
Geschäfte in Leipzig geführt hat,
wird nicht verlängert. Das sagte gestern ein Konzernsprecher. Bereits
Mitte Juni hatte die MFAG ein neues
Trio an der Konzernspitze präsentiert. So wird der gebürtige Hallenser
Johannes Jähn als Vorstandssprecher engagiert. Der 38-Jährige, der
Erfahrung als Geschäftsführer von
drei Töchtern der Baumarktkette
Obi einbringt, soll im Gesamtunternehmen vor allem die Logistiksparte voranbringen, die Erträge steigern
und die Wirtschaftlichkeit verbes-
Dierk Näther
Studie: Griechenlandkrise
senkt deutsche Staatsschulden
Fehlen Deutschland
Milliarden in der Kasse,
wenn Griechenland seine
Schulden nicht tilgt? Nein,
das Gegenteil stimmt, sagt
eine Studie. Denn die Krise entlaste den Bundeshaushalt enorm.
VON ROCHUS GÖRGEN
HALLE — Die deutschen Steuerzahler
sind einer neuen Studie zufolge
selbst bei einem kompletten Ausfall
der griechischen Schulden Gewinner der Schuldenkrise. Von 2010 bis
heute habe der deutsche Fiskus wegen der durch die Krise gesunkenen
Zinslasten mehr als 100 Milliarden
Euro gespart, heißt es in der gestern
veröffentlichten Untersuchung des
Instituts für Wirtschaftsforschung
(IWH) in Halle. Dies seien mehr als
die rund 90 Milliarden Euro, die
Griechenland Deutschland direkt
und indirekt zum Beispiel über den
Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) schulde.
Staatsanleihen mit Anleihen ersetzen, für die viel niedrigere Zinsen als
üblich fällig werden.
Am Nachmittag wurde Kritik an
der Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle laut: „Nicht
Deutschland profitiert von den
Niedrigzinsen, sondern die verschuldeten öffentlichen Körperschaften, also Bund, Länder und
Kommunen“, sagte der Wirtschaftsweise Lars Feld der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Was der Fiskus
und damit der Steuerzahler an Zinsaufwand spare, büßten auf der anderen Seite die Bürger in ihrer Eigenschaft als Sparer ein.
Wie hoch wären die Zinslasten
gewesen, wenn es keine Krise gegeben hätte? Für den Vergleichsmaßstab wählten die Forscher in Halle
zwei Methoden. Einmal legten sie
einfach die vor der Krise üblichen
Zinssätze für Deutschland zugrunde. Im zweiten Fall errechneten sie
aufgrund der Wirtschaftsentwicklung Zinssätze, wie sie ohne Krise
Einsparungen übertreffen Kosten
„Diese Einsparungen übertreffen die
Kosten der Krise – selbst dann, wenn
Griechenland seine Schulden komplett nicht bedienen würde“, heißt
es in einer Mitteilung des LeibnizInstituts. „Deutschland hat also in
jedem Fall von der Griechenlandkrise profitiert.“
Die Erklärung der Forscher: Mit
der Krise hätten Anleger aus aller
Welt besonders sichere Anlagen gesucht. Dabei standen die deutschen
Staatsschulden ganz vorne auf der
Liste der sicheren Häfen. Außerdem
pumpte die Europäische Zentralbank (EZB) Milliarden in den Markt.
Die hohe Nachfrage drückte dann
die Rendite der Anleihen. Die Folge:
Deutschland konnte auslaufende
wahrscheinlich gewesen wären. Beide Rechenmethoden kamen aber
zum ungefähr selben Ergebnis.
Anleger flüchten in sichere Häfen
Die sogenannte Flucht von Anlegern bei Krisen in sichere Häfen ist
ein an den Märkten oft beobachtetes
Phänomen. Die Forscher aus Halle
untersuchten im Fall Griechenlands, wie sich positive und negative
Nachrichten zur Verschuldung Griechenlands in den Renditen deutscher Anleihen niederschlugen. Dabei erkannten sie einen direkten Zusammenhang. „Schlechte Nachrichten in Griechenland waren gute
Nachrichten in Deutschland und
umgekehrt“, heißt es in der Studie.
Voraussichtlich werde der aktuelle
Zinsvorteil Deutschlands auch in
Zukunft noch anhalten. Nicht berücksichtigt wurden in der Studie allerdings Auswirkungen der Krise in
Griechenland auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. (dpa)
Geschäftsführer
Flughafen Leipzig
FOTO: JAN WOITAS/DPA/ARCHIV
sern. Auch um den Flughafen Leipzig soll er sich mit kümmern. Die
Macht von Markus Kopp, seit 2007
MFAG-Alleinvorstand, wird beschnitten. Er soll sich konzernweit
auf das Marketing und den Vertrieb
konzentrieren und nur noch die Geschäfte in Dresden weiterführen. In
den Vorstand rückt zudem Dieter
Köhler auf, der für das Kaufmännische verantwortlich sein soll. „Wann
diese neue Aufgabenverteilung
greift, steht allerdings noch nicht
fest“, so der Konzernsprecher. „Voraussichtlich wird das aber im vierten Quartal sein.“ Der Leipziger und
der Dresdner Flughafen schreiben
seit Jahren hohe Verluste. Zwar erhöhte sich das Passagieraufkommen
im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um
1,1 Prozent auf 1,785 Millionen. Mittelfristig stagniert es aber. Auch die
Zuwächse im Frachtgeschäft gehen
fast ausschließlich auf das Konto
von DHL. Operativ macht die MFAG
zwar Gewinne. Wegen hoher Abschreibungen flog sie aber 2013 60
Millionen Euro Minus ein. Neuere
Zahlen liegen nicht vor. (juerg)
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WIRTSCHAFT
Dienstag, 11. August 2015
INVESTITION
Buffett fädelt
neuen Mega-Deal ein
VON RAMONA NAGEL
OMAHA/PORTLAND — Warren Buffett
AUE — Im Showroom von Curt Bauer
hat seine bislang größte Übernahme
eingefädelt: Berkshire Hathaway, die
Beteiligungsfirma des Starinvestors,
schluckt für etwa 37,2 Milliarden
Dollar (knapp 34 Mrd. Euro) den
Flugzeug-Zulieferer Precision Castparts Corp (PCC), wie die Unternehmen gestern mitteilten. In der Bewertung ist eine Schuldenübernahme enthalten, ohne die PCC auf etwa 32 Milliarden Dollar taxiert würde. Der Kaufpreis beträgt 235 Dollar
pro Aktie und soll in bar bezahlt
werden. „Ich habe PCCs Betrieb
schon lange bewundert“, ließ Buffett
verlautbaren. Precision Castparts
produziert Bauteile wie Gasturbinen für Flugzeughersteller und andere Industrieunternehmen. (dpa)
werden Träume wahr. Bettwäsche
aus feinem Damast ist neben im Design darauf abgestimmten Bademänteln, Kissen, Tagesdecken, kuscheligen Bettsocken sowie Handund Duschtüchern drapiert. Gegenüber stehen mit Damastwäsche eingedeckte Tische. Die Ausrichtung
auf eine aufeinander abgestimmte
Kollektion luxuriöser Heimtextilien
für den Wohn- und Schlafraum wurde 2013 vollzogen. „Schlafraum und
Bad sind nicht mehr getrennt, sondern eine Einheit“, sagt Michael
Bauer, der gemeinsam mit seinem
Bruder Gert die Firma führt. Neben
Tischwäsche und Bettwäsche werden auch Textilien für Hotels, Gastronomie, Kirchen und Fluggesellschaften sowie Jacquardgewebe gefertigt. Damast für Bekleidung und
Technische Textilien vor allem für
die Automobilindustrie gehören
ebenfalls zum Sortiment. Zwei Drittel der Produktion gehen in den Export, unter anderem in die USA, in
westafrikanische Länder, nach Russland oder China. In sechs Ländern
unterhält die Firma eigene Vertretungen. Die Unternehmer wurden
mehrfach geehrt, unter anderem
mit dem sächsischen Designpreis
und dem zweiten Platz bei „Sachsens Unternehmer des Jahres 2013“.
Mit Gespür für Trends führen die
Brüder seit 25 Jahren das Werk ihrer
Vorfahren fort. Die Familie hat die
für ostdeutsche Traditionsfirmen typische wechselvolle Geschichte mitgetragen und dabei versucht, sozialistische Planwirtschaft und ehrbares Unternehmertum zu vereinbaren. Nach dem Zweiten Weltkrieg
übernahm Alexander Bauer, der Vater der jetzigen Chefs, die Leitung als
Geschäftsführer, nach der Verstaatlichung 1972 und Umbenennung in
VEB Damastweberei Aue als Betriebsdirektor.
Er hatte keine leichte Aufgabe: Es
mussten Vorgaben für Produktion
erfüllt, besser noch übererfüllt, Mitarbeiter zu Sonderschichten motiviert und oftmals mit viel Organisationstalent Engpässe bei den Rohstoffen überbrückt werden. Hochwertige Tisch- und Bettwäsche war
genau wie Plauener Spitze im Ausland begehrt.
Die Damastweberei gehörte zum
Kombinat Baumwolle, eines von sieben Kombinaten der ostdeutschen
Textilindustrie. Mit rund 70.000
Mitarbeitern in 27 Betrieben und
800 Werken – verstreut zwischen
Stralsund und Oberwiesenthal –
war es das größte Kombinat der
DDR. Im Gegensatz zu anderen
Branchen war die Struktur der Textilindustrie voller Gegensätze. Neben großen Standorten gab es durch
die Zwangsverstaatlichung auch
sehr viele kleine, oftmals auf Dörfern gelegene Betriebe.
Die Produkte der Branche wurden – zentral gesteuert – größtenteils nach Westdeutschland verkauft. Doch von dem Geld kam wenig vor Ort an. Deshalb konnte
kaum in die Modernisierung der Anlagen investiert werden. Am Ende
der DDR-Ära stand weitestgehend
verschlissene und veraltete Technik
in den Werkhallen. Hilfs- und Nebenprozesse waren unzureichend
mechanisiert. Zudem gab es einen
deutlich höheren Leitungs- und Verwaltungsaufwand. Auf dieser Basis
lag die Arbeitsproduktivität etwa 25
bis 50 Prozent unter dem Niveau der
bundesdeutschen Textilindustrie.
Diese Produktivitätsvergleiche
waren 1990 die Grundlage für Sanierungskonzepte. „Um Bettwäsche gewinnbringend verkaufen zu können, hätte das Kombinat 30 bis 40
Prozent preiswerter produzieren
müssen“, erinnert sich der damalige
Kombinatsdirektor Bertram Höfer.
„Und Bettwäsche war noch eines der
besten Produkte.“ Die meisten Betriebe des Kombinats hätte man gar
nicht der D-Mark aussetzen können.
Viele ihrer Werke hatten nie nach
Kostenkalkulation produziert. Sie
waren chancenlos.
Gravierende Folgen spürte das
Kombinat noch weit vor der Währungsunion. Aus Angst, nach dem
TU CHEMNITZ
Werkstoffe
im Extremtest
CHEMNITZ — Am Institut für Fördertechnik und Kunststoffe der TU
Chemnitz können künftig größere
Bauteile unter Extrembedingungen
getestet werden. Ein rund 630.000
Euro teures neues Gerät und eine
Klimakammer erlauben Versuche
zwischen minus 40 und 240 Grad
Celsius und bis zu 95 Prozent Luftfeuchtigkeit sowie von Bauteilen
mit bis zu einem Quadratmeter
Grundfläche und zwei Metern Höhe, wie die Hochschule gestern mitteilte. Damit könnten Hochleistungsfaserseile hohen Belastungen
ausgesetzt werden. Das Geld kam
von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Land. (dpa)
BUSSE
Betreiber wehren
sich gegen Maut
BERLIN — Die deutschen Busbetrei-
ber wehren sich gegen Forderungen
von Verkehrspolitikern, auch für
Fernbusse eine Maut zu erheben.
„Eine Maut wäre unverhältnismäßig“, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher
Omnibusunternehmer
(BDO),
Christiane Leonard, gestern. Der gerade erst entstandene Wettbewerb
im Fernverkehr würde ins Stocken
geraten, fügte sie hinzu. Seit der
Markt für Fernbusse Anfang 2013
geöffnet worden sei, seien mehr
Menschen auf Bus und Bahn umgestiegen. Der Fernbus habe bei der
Deutschen Bahn eine Qualitätsoffensive ausgelöst. (dpa)
TELEFONTARIFE
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dem Festnetz der Deut. Telekom.
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3,39
3,82
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010018
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Minutentakt wurden nicht berücksichtigt. Bei einigen Anbietern kann es wegen Kapazitätsengpässen zu Einwahlproblemen kommen. teltarif-Hotline (Montag bis Freitag 9
bis 18 Uhr): 0900 1 330100 (1,86 Euro/Minute von T-Com).
teltarif.de bietet im Internet auch eine Abfrage der Auslandstarife an. Stand: 10. 8. 2015, 11 Uhr. Kurzfristige Änderungen möglich. Quelle: www.teltarif.de – alle Anbieter
mit Tarifansage. Alle Angaben ohne Gewähr.
SERIE: KALTSTART IN DIE MARKTWIRTSCHAFT
Der Damastweber
Vor 25 Jahren begann die Treuhandanstalt mit der Privatisierung. Von 1990 bis
Ende 1994 bekamen fast 14.000 Firmen neue Eigentümer. „Freie Presse“ beschreibt
den Umbau großer Kombinatsbetriebe der Region zu einer mittelständischen
Industriestruktur. Folge 3: Kombinat Baumwolle
1882 wurde die seit 1867 in Aue ansässige Geißlersche Weberei von dem
Berliner Samuel Wolle übernommen.
Die Leitung übernahm Alwin Bauer.
Ab 1915 war Curt Bauer, Sohn von
Alwin Bauer, Mitinhaber und Unternehmenschef. Ab 1926 hieß die Firma
S. Wolle GmbH. Während der 1930erJahre wurde das Unternehmen von
den Nationalsozialisten in Curt Bauer
umbenannt, da S. Wolle jüdischer
Herkunft war. Zu dieser Zeit wehrte
sich Curt Bauer gegen die unmenschliche Behandlung der Arbeiter in der
Auer Rüstungsproduktion. Aus diesem Grund wurde Curt Bauer 1943 inhaftiert. Nach dem Attentat auf Hitler
erhielt er eine Vorladung vom „Volksgerichtshof“ aufgrund von Wehrkraftzersetzung, was einem Todesurteil
gleichkam. Er wählte am 30.08.1944
den Freitod.
Die Söhne von Curt Bauer, Alexander und Wolfgang, führten den Betrieb weiter. Da Curt Bauer Opfer des
nationalsozialistischen Regimes war,
wurde das Unternehmen zunächst
nicht enteignet.
Um die mittlerweile in die Jahre gekommene Technik erneuern zu könnnen, musste Alexander Bauer 1957 eine staatliche Beteiligung akzeptieren,
15 Jahre später kam dann doch die
Verstaatlichung.
Gert (links) und Michael Bauer haben die Firma Curt Bauer international etabliert.
1. Juli 1990 auf Textilhalden sitzenzubleiben, hatte der Großhandel die
Verträge mit den Textilfirmen storniert. Die Lager seien voll, hieß es.
Noch kurz zuvor waren zusätzliche
Lieferungen verlangt worden. Produktion und Auslastung sanken,
vielen Betrieben drohte der Kollaps.
Die schwierige Aufgabe der Treuhand war es, die Großkombinate zu
entflechten, aufzulösen und den sanierungsfähigen Teil der ostdeutschen Textilindustrie zu erhalten.
Dabei sank die Anzahl der Mitarbeiter gleich zu Beginn rasant – von Juni 1990 bis Juni 1991 um 50 Prozent.
Nach Auslaufen der Kurzarbeiterregelung waren es im Januar 1992 von
ursprünglich 220.000 noch reichlich 40.000.
Für viele der 1972 enteigneten
Betriebe war der Weg vorbestimmt:
Noch vor der Währungsunion lagen
dem Kombinatsdirektor 120 Reprivatisierungsanträge von ehemaligen Besitzern vor. Sie glaubten fest
daran, nun frei und selbstbestimmt
den Betrieb führen und produzieren
zu können. In anderen Branchen betrachtete man die Ost-Betriebe als
unnötige Konkurrenz. Anders die
westdeutsche Textilindustrie. Sie lagerte bereits Produktion in Billiglohnländer aus. Ihr Argument:
Deutschland ist zu teuer.
Auch Alexander Bauer – mit der
Pensionierung 1981 ausgeschieden
– stellte 1990 diesen Antrag für den
Betrieb mit rund 700 Mitarbeitern
und einem wenig erfreulichen Erbe:
verschlissene und überholte Technik sowie ein kaum wettbewerbsfä-
higes Sortiment. Er musste jedoch
lange darauf warten, dass sein
Traum in Erfüllung geht. Vom 1. Juli
1990 an firmierte der Treuhandbetrieb zwar als „Curt Bauer GmbH im
Aufbau“, zeitgleich übernahmen die
Söhne Michael und Gert Bauer das
Unternehmen.
„Zeitweise
war es ein
Nervenkrieg.“
Michael Bauer Firmenchef
Doch erst im März 1993 bestätigte
die Treuhand rückwirkend zum
1. Juli 1991 den Antrag auf Reprivatisierung. Dazwischen lagen viele
schlaflose Nächte und die Gewissheit, dass Entscheidungen oftmals
nur von Willen oder Sympathie eines einzigen Treuhand-Mitarbeiters
abhängig waren. „Zeitweise war es
ein Nervenkrieg“, erinnert sich Michael Bauer.
Wie viele andere Firmen der
Branche startete Curt Bauer in einer
sehr schwierigen Marktsituation.
Gesamttextil bezeichnete damals
die Situation der westdeutschen
Textil- und Bekleidungsindustrie als
„konjunkturelle Talfahrt“. Im Januar 1992 war die Produktion der Branche um elf Prozent eingebrochen,
die Aufträge um 8,5 Prozent. Für die
Bauers spielte das aber offenbar keine Rolle. „Wir haben fest daran ge-
FOTO: WOLFGANG SCHMIDT
glaubt, dass eine hochwertige Produktion in Aue möglich ist und wir
Kunden dafür finden“, sagt Michael
Bauer. Für die Brüder hieß es jetzt: investieren. 1990 begannen 15 moderne Jaquardwebautomaten die Arbeit, 1992 wurde der zweite Teil des
Investitionsvorhabens realisiert. Es
wurde ein neues Vertriebssystem
aufgebaut und das Produktportfolio
den Kundenwünschen angepasst. In
dieser Zeit war vor allem Meterware
für konfektionierte Bettwäsche gefragt. Das Versandgeschäft und der
westafrikanische Markt mit Bekleidungsdamast für das traditionelle
Gewand Bubu liefen gut. 2003 und
2004 wurde für rund sieben Millionen Euro die Veredlung komplett
umgebaut, einschließlich Hochwasserschutz. Denn beim Jahrhunderthochwasser 2002 war das Unternehmen stark beschädigt worden – das
sollte nicht noch einmal passieren!
Diese größte Investition seit der
Gründung der Firma war notwendig, um die hohen Erwartungen der
Kunden an Dessins, Modetrends,
Größe, Schnitt und Qualität zu erfüllen. „Die internationale Konkurrenz produziert ebenfalls hochwertig. In diesem Umfeld müssen wir
unsere Marktposition behaupten
und ausbauen“, sagt Gert Bauer.
Das Familienunternehmen ist
heute ein Global Player, produziert
in vierter Generation seit mehr als
130 Jahren. Zur größten internationalen Messe für Heimtextilien
Heimtex in Frankfurt am Main ist
Curt Bauer im gehobenen Bereich
vertreten und die Messecrew hat
1991 erfolgt die Reprivatisierung.
Curt Bauer gehört zu den erfolgreichsten Firmen der Branche. (na)
dort zumeist alle Hände voll zu tun.
Seit einiger Zeit werden Technische
Textilien als zweites Standbein etabliert. Firmen wie Curt Bauer haben
bewiesen, dass hochwertige Textilproduktion in Deutschland möglich
und im Ausland gefragt ist.
Ein völlig anderes Schicksal hatte
der VEB Vereinigte Baumwollspinnereien und Zwirnereien (BSZW). Er
war mit 50 Einzelwerken und
14.800 Arbeitnehmern der größte
Betrieb des Kombinates und wurde
1971 aus den Teilwerken in Flöha,
Plauen, Glauchau, Karl-Marx-Stadt,
Leipzig, Mittweida, Oederan, Plauen, Venusberg, Zwickau und anderen gegründet. Die Firmen fertigten
aus Baumwolle Nähfäden für verschiedenen Einsatz. Der BSZW-Sitz
befand sich in Flöha in der „Alten
Baumwolle“. Gegründet 1809 war
sie eine der ältesten Spinnereien
Sachsens. Von dem Konglomerat ist
jedoch nicht mehr viel übrig, es produzieren nur noch Alterfil Nähfaden in Oederan sowie die Standorte
der Hoftex-Gruppe in Cranzahl und
Venusberg. „Fertiges Garn zu importieren ist billiger, als Baumwolle zu
kaufen und zu verarbeiten“, sagen
Textilexperten. Seit dem Aus für den
Standort versucht die Stadt Flöha,
die „Alte Baumwolle“ zu einem
Dienstleistungszentrum zu entwickeln, um das Industriedenkmal vor
dem
Verfall
zu
bewahren.
BEREITS ERSCHIENENE FOLGEN der Serie
„Kaltstart in die Marktwirtschaft“ lesen Sie
unter » www.freiepresse.deTreuhand
Kombinat Baumwolle
1979 wurde es gebildet.
Die dazugehörenden Betriebe entwickelten und produzierten Garne
und Zwirne, texturierte Seiden sowie
Näh- und Handarbeitsgarne, textile
Flächen für Haushalts-, Bett- und
Nachtwäsche, Oberbekleidung, Arbeits- und Berufsbekleidung sowie industriellen Verwendungszwecke,
Frottiererzeugnisse, Bettwäsche,
Säuglingswäsche , Banderzeugnisse,
Hemden und Nachtwäsche.
Seit 1984 wurde das Kombinat
über den Stammbetrieb, VEB Baumwollspinnerei Karl-Marx-Stadt,
geleitet.
Im März 1991 standen in der Baumwollspinnerei Flöha endgültig alle Spindeln still. Das historische Gebäude wurde
saniert und gehört heute zum neuen Stadtkern von Flöha.
FOTO: WOLFGANG SCHMIDT
Das Kombinat stellte zum 29. September 1990 seine Tätigkeit ein und
wurde bis zum Jahr 1993 komplett abgewickelt. (na)
8 Freie Presse
AUS ALLER WELT
Dienstag, 11. August 2015
„Traumschiff“
beendet letzte
Kreuzfahrt
NACHRICHTEN
MH370
Vor Malediven wird
nach Teilen gesucht
Aus und vorbei: Zum Abschluss sei-
MALÉ — Auch rund um die Maledi-
ner allerletzten Kreuzfahrt hat das
frühere ZDF-„Traumschiff“, die
„Deutschland“ (links), gestern in
Kiel festgemacht. Noch am selben
Tag sei ein Großteil der etwa
170-köpfigen Crew auf das Kreuzfahrtschiff „Hamburg“ (rechts) gewechselt. Das Unternehmen hatte
die „Deutschland“, die der Pleite gegangenen Deilmann-Reederei gehört hatte, in den vergangenen Monaten noch für fünf Kreuzfahrten
gechartert. Die 1998 erbaute
„Deutschland“ war zuletzt von einer in Hamburg gestarteten 13-tägigen Norwegen- und Nordkapreise
zurückgekommen. Knapp 15 Jahre
lang war der Kreuzfahrer Drehort
der Serie. Die „Deutschland“ wird
jetzt in der Kieler Lindenau-Werft
umgebaut. Künftig soll sie als
schwimmende Universität „World
Odyssey“ für den neuen amerikanischen Eigentümer unterwegs sein.
ven wird nun nach Wrackteilen des
verschollenen Flugs MH370 gesucht. Die Inselgruppe im Indischen
Ozean liegt mehr als 3000 Kilometer
von La Réunion entfernt, wo Ende
Juli ein Flügelteil der verschwundenen Boeing angeschwemmt wurde.
Einige Fundstücke von mehreren
Malediven-Atollen seien bereits sichergestellt worden, sagte ein Präsidentensprecher gestern in Malé. Das
Flugzeug der Malaysia Airlines war
am 8. März 2014 mit 239 Menschen
an Bord verschwunden. (dpa)
FLENSBURG
Möwe schaltet
Strom ab
LONDON/MAGALUF — Zwei englische
Polizisten sind auf Mallorca im Einsatz, um ihren spanischen Kollegen
beim Umgang mit Briten zu helfen.
Die beiden Beamten werden für eine
Woche in der Briten-Hochburg Magaluf unterwegs sein. Anschließend
helfen sie eine Woche auf Ibiza aus,
wie das Außenministerium in London mitteilte. Die Polizisten sollten
britischen Opfern von Kriminalität
helfen, hieß es dort. Britische Touristen haben den Ruf, sich beim Feiern
nicht an Regeln zu halten. (dpa)
Hunderte Frauen hatten
bis 2011 den Dortmunder
Straßenstrich immer
dichter bevölkert. Die
Stadt reagierte, doch eine
Prostituierte wehrte sich
vor Gericht. Jetzt ist das
Thema wieder aktuell.
Andere Städte dürften
aufhorchen.
VON WOLFGANG DAHLMANN
MESSERATTACKE
Zwei Menschen
sterben bei Ikea
VÄSTERÅS — Bei einer Messerattacke
in einem Ikea-Möbelhaus in Schweden sind gestern zwei Menschen
ums Leben gekommen. Ein Mann
und eine Frau starben bei dem Angriff in Västerås, sagte eine Polizeisprecherin. Eine dritte Person sei
schwer verletzt. Die Polizei nahm einen Verdächtigen fest. Laut Polizei
kannten sich Opfer und Täter. Über
das Motiv wurde gestern aber nichts
bekannt. „Das ist natürlich eine verrückte Tat“, sagte ein Polizeisprecher
bei einer Pressekonferenz. (dpa)
GEWONNEN?
Gewinnzahlen
Keno
Ziehung vom 10. August: 5, 7, 8, 11, 15,
23, 26, 29, 31, 41, 43, 44, 54, 55, 56, 57,
61, 62, 68, 70
Zusatzlotterie Plus 5: 21027
Auswahlwette
5, 18, 27, 30, 32, 45, Zusatzspiel: 9
Ergebniswette
2, 2, 2, 1, 0, 1, 1, 2, 0, 2, 0, 2, 0
Gewinnquoten
Lotto am Samstag
Kl. 1: 13.744 011,90 ¤, Kl. 2: 575.749,80
¤, Kl. 3: 14.997,30 ¤, Kl. 4: 3217,20 ¤,
Kl. 5: 289,10 ¤, Kl. 6: 48,50 ¤, Kl. 7:
31,60 ¤, Kl. 8: 12,20 ¤, Kl. 9: 5 ¤.
Ergebniswette
Kl. 1: unbesetzt, Kl. 2: 1928,10 ¤, Kl. 3:
108,10 ¤, Kl. 4:16 ¤.
Auswahlwette
Kl. 1: unbesetzt , Kl. 2: unbesetzt, Kl. 3:
2088,60 ¤, Kl. 4: 49,50 ¤, Kl. 5: 16,10 ¤,
Kl. 6: 4,70 ¤.
Alle Angaben ohne Gewähr
DORTMUND — Vier Jahre herrschte
angespannte Ruhe um den Dortmunder Straßenstrich. Jetzt kocht
das schlüpfrige Thema wieder hoch.
Das Oberverwaltungsgericht in
Münster will heute entscheiden, ob
Prostituierte in Dortmund auf der
Straße anschaffen dürfen. Vor allem
geht es darum, ob der alte Straßenstrich in der Ravensberger Straße in
der Nordstadt wieder geöffnet werden muss.
Damals hatte der massenhafte
Zuzug von neuen EU-Bürgern aus
Bulgarien und Rumänien das Revier
geradezu explodieren lassen. Hunderte Frauen tummelten sich auf der
Straße. In der Nordstadt waren aufreizend leicht bekleidete Frauen auf
ihrem Weg zur Arbeit kein seltener
Anblick – auch für Kinder. Als sich
die Zahl der Prostituierten verdoppelte und verdreifachte, zog die Ver-
waltung 2011 die Bremse und machte Schluss mit der Jugendgefährdung. Dortmund verbot die Straßenprostitution im gesamten Stadtgebiet. Eine Task-Force durchstreift bis
heute die Nordstadt.
In anderen Großstädten kocht
das Thema eher auf kleiner Flamme.
In München dürfen Prostituierte an
neun Orten auf der Straße anbahnen, wie beispielsweise auf der Zamdorfer Straße oder der Friedensstraße. Ein Problem sei das nicht, heißt
es. Dazu gibt es meist besondere Zeiten. Zum Vollzug geht es ins Hotel,
nach Hause oder dahin, wo es nicht
auffällt. In Dortmund gab es früher
Verrichtungsboxen neben der Anbahnungsstraße. In Berlin ist der
Straßenstrich wie in der Kurfürstenstraße, der Oranienburger Straße
oder an der B2 geduldet. Wie auch
Rostock verzichtet Berlin im Gegensatz zu anderen Großstädten auf eine Sperrgebietsverordnung. Probleme bereitet das den Stadtvätern
nicht.
In anderen
Großstädten kocht
das Thema eher auf
kleiner Flamme.
In Köln wiederum hat die Verwaltung die Straßenprostitution in der
Innenstadt und in weiten Teilen des
Südens verboten. Im eher freizügigen Hamburg mit der Reeperbahn
Prostitution in Deutschland – die rechtliche Lage
Mit dem Prostitutionsgesetz wollte
die rot-grüne Bundesregierung die
rechtliche und soziale Lage der Prostituierten in Deutschland verbessern.
Vor Einführung des „Gesetzes zur Regelung der Rechtsverhältnisse der
Prostituierten“ am 1. Januar 2002
galt käufliche Liebe als sittenwidrig.
Seit seinem Inkrafttreten können
Prostituierte ihren Lohn nun gerichtlich einklagen. Paragraf 1 regelt, dass
für „sexuelle Dienste ein Anspruch
auf Zahlung der versprochenen Gegenleistung besteht“. Paragraf 3 ermöglicht Prostituierten die Aufnahme
in die Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung.
Grundsätzlich zulässig war Prostitution in Deutschland auch schon vorher, doch einen Anspruch konnte weder der Kunde noch der Dienstleister
geltend machen. Mit Einführung des
Gesetzes wurde die Bundesrepublik
zu einem der liberalsten Länder weltweit. Landesregierungen und Kommunen können Prostitution durch
Sperrbezirksverordnungen in bestimmten Gebieten verbieten. Häufiger Grund ist der Jugendschutz.
Kritiker bemängeln, das Gesetz fördere die Zwangsprostitution. Zudem
habe sich die soziale Lage nur für einen kleinen Teil der Prostituierten
verbessert. (dpa)
hat die Stadt im zum Sperrgebiet gehörenden St. Georg zu drastischen
Maßnahmen gegriffen und droht
Freiern bei Kontaktaufnahme 5000
Euro Strafe an.
Mit dem Totalverbot des Straßenstrichs in Dortmund hatte Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) allerdings die Rechnung ohne die
Prostituierte Dany gemacht. Sie
klagte am Verwaltungsgericht Gelsenkirchen ihren Arbeitsplatz ein
und bekam vor zwei Jahren teilweise recht. Der Strich in der Ravensberger Straße und Umgebung blieb
zwar geschlossen. Und auch im weiten Citybereich dürfen die gewerblichen Frauen nicht öffentlich mit ihrer Gunst werben. Aber für die Außenbereiche der Stadt hoben die
Richter das Straßenverbot auf. Sie
gaben den Hinweis, die Stadt solle
einen neuen Straßenstrich in den
Vororten suchen. Dann könne der
Rest der Stadt möglicherweise zum
Sperrgebiet erklärt werden. Damit
haben sich die Stadtväter aber erst
gar nicht befasst, wie der Stadtsprecher sagt. Dortmund will beim Berufungsverfahren in Münster auf ganzer Linie gewinnen.
Das Verbot hat sich aber schon
bemerkbar gemacht. Reihenweise
zogen Prostituierte aus Südosteuropa – manchmal Mütter, die für Geld
sorgen mussten – in andere Städte
wie Duisburg ab. Auf den Dortmunder Nordstadt-Straßen sind aber immer noch 20 bis 30 hartnäckige
Frauen unterwegs, die illegal um
Freier buhlen. Angebahnt wird
meist im Schutz von Kneipen. (dpa)
Kind nach Wüstendrama wieder daheim
In der Hitze der Wüste
wird der Traumurlaub
einer französischen Familie
zum tödlichen Albtraum.
Die Eltern sterben. Der
Junge überlebt trotz
extremen Wassermangels.
VON GERD ROTH
REIMS/ALBUQUERQUE — Nach
dem
tödlichen Ende eines Traumurlaubs
in der Wüste des US-Staates New
Mexico ist ein Neunjähriger ohne
seine verunglückten Eltern nach
Frankreich zurückgekehrt. Der Junge sei, begleitet von seiner Großmutter, am Sonntagabend in Paris eingetroffen, hieß es. Die Oma des Neunjährigen war in die USA geflogen,
um ihren Enkel dort abzuholen.
Laut Berichten amerikanischer Medien war der Junge am Dienstagnachmittag im Nationalpark White
Sands als einziger Überlebender gefunden worden. Er machte mit seiner Familie aus einer kleinen Gemeinde bei Reims in der Champagne dort Urlaub. Bei extremer Hitze
und Trockenheit waren sie im Park
zu Fuß unterwegs. Die Mutter war
dabei allein auf dem Rückweg zum
Auto umgekommen.
Angestellte des Parks fanden die
51-Jährige bei einer Kontrolle. Alarmierte Parkranger entdeckten auf
der Kamera der Frau aktuelle Fotos
von einem Mann und einem Kind
am Eingang zum Nationalpark und
suchten die beiden daraufhin. Wenig später wurden Vater und Sohn
nur wenig abseits des eigentlichen
Weges gefunden. Der 42 Jahre alte
Mann war bereits tot. Der Neunjäh-
rige litt unter extremem Wassermangel. Ermittlern schilderte der
Junge, seine Mutter sei zurückgekehrt, weil sie sich bei den hohen
Temperaturen nicht wohlgefühlt
habe. Als sein Vater bewusstlos geworden sei, habe er sich entschieden, bei ihm zu bleiben. Möglicherweise haben die Eltern ihrem Sohn
das Leben gerettet. Ermittler glau-
ben, dass das Paar dem Jungen in der
Hitze jeweils doppelt soviel Wasser
gegeben hat, wie sie selbst tranken.
„Sie haben die Härte der Naturelemente unterschätzt“, wurde der Sheriff von Otero County, David Hunter,
zitiert. Besucher werden in White
Sands vor den Bedingungen in der
Wüste mit aktuellen Temperaturen
bis zu 40 Grad gewarnt. (dpa)
Ein Rastplatz mit Schattenspendern an einem der vier Wanderwege im Nationalpark „White Sands“ bei Alamogordo.
FOTO: HANNIBAL HANSCHKE/DPA
Schweiger legt nach:
Ihr seid so arm!!!
HAMBURG — Filmstar Til Schweiger
(51) hat nach seinem Treffen mit
SPD-Chef Sigmar Gabriel zur Flüchtlingsproblematik erneut seiner Wut
über Anfeindungen im Netz freien
Lauf gelassen. „Ihr seid so arm....!!!!
Anstatt uns bei einer extrem wichtigen Sache zu unterstützen, gießt ihr
eure Häme aus...! Schämt euch!!!“,
schrieb der Schauspieler auf seiner
Facebook-Seite.
„Aber ich scheiß
auf euch und zieh
mein Ding durch!!!!
Außerdem: Sigmar
Gabriel ist ein gerader Mann!!! Respekt!!!!“, schrieb er weiter. Nach seiner Ankündigung, ein „VorzeigeFlüchtlingsheim“ in Osterode am
Harz errichten zu wollen, hatten
sich Schweiger und Gabriel in Berlin
getroffen. „Wir haben Planungen für
Flüchtlinge und gegen rechtsradikale Hetze besprochen. Es war ein sehr
intensives und gutes Gespräch“,
schrieb Gabriel am Samstag bei
Facebook. (dpa)
FOTO: BRITTA PEDERSEN/DPA
Britische Polizisten
helfen auf Inseln aus
Prozess um Straßenstrich:
Dortmund verteidigt Verbot
FLÜCHTLINGE
LEUTE HEUTE
Taylor Swift (25), Musikerin, wird
von ihren Fans für ihre einfühlsamen Texte geliebt.
Aber auch im echten Leben will sie
ihren Fans Kraft geben: Sie hat einem
traurigen Mädchen
auf der InternetPlattform Tumblr
Mut zugesprochen.
„Wenn du gerade denkst, dass es
schlechter wird, könnte es stattdessen aufwärtsgehen. Das WIRD es“,
antwortete die Musikerin auf einen
Eintrag des Mädchens, wie mehrere
US-Medien am Sonntag (Ortszeit)
berichteten. Vonseiten des Mädchens gab es dann Worte des Danks:
„Ich bin glücklich, sie in meinem Leben zu haben. Das hat mir wirklich
geholfen. Ich hoffe, es hilft jedem anderen.“ (dpa)
FOTO: FACUNDO ARRIZABALAGA/DPA
BALEAREN
FOTO: CARSTEN REHDER/DPA
Alina Levshin (30), Schauspielerin,
hält sich mit Yoga fit. „Ich habe mir
jetzt angewöhnt,
Yoga zu machen, da
man das überall
machen kann“, sagte sie. „Meine YogaMatte und mein
Meditationskissen
sind immer dabei.“
In der Schauspielschule habe sie Yoga-Unterricht gehabt, er sei Pflicht gewesen, jetzt mache sie aber ganz einfache Sachen.
„Ich weiß gar nicht, ob man das
überhaupt Yoga nennen darf.“ Es sei
eher etwas Abgewandeltes, „kein Power-Yoga oder sowas“. „Nichts, wo
man viel schwitzt, sondern eher zur
Ruhe kommt und sich dehnt.“ (dpa)
FOTO: UWE ANSPACH/DPA
FLENSBURG — Eine Möwe hat den
Stromausfall am Sonntag in Flensburg, Glücksburg und Harrislee verursacht. Das Tier sei zwischen die
Kabel einer Sammelschiene geraten
und habe einen Kurzschluss ausgelöst, teilten die Stadtwerke Flensburg gestern mit. Das Flensburger
Kraftwerk und die Versorgung aus
Dänemark seien daraufhin abgeschaltet worden. Etwa 100.000 Menschen waren am Sonntagmorgen
vom Stromausfall betroffen. (dpa)
OBERES VOGTLAND
Freie Presse
Dienstag, 11. August 2015
MOMENT MAL
Einseitig
Sport ist zwar gesund, er führt aber
auch manchmal zu Nebenwirkungen. So klagen Tennisspieler öfter
über den sogenannten Tennisarm.
Durch Überlastung einer bestimmten Sehne kommt es zu Schmerzen
im Ellenbogenbereich. Bei mir hat
man jetzt beim Check im FitnessStudio festgestellt, dass ich rechts
stärkere Muskeln habe als links. Woher das kommt? Ich habe einen
Gießarm. Jeden Abend laufe ich mit
mindestens sechs bis zehn 10-LiterGießkannen durch unseren Garten,
um die Pflanzen mit Wasser zu versorgen. Das schafft keine Schmerzen, sondern Muckis. Aber eben nur
einseitig. (vim)
NACHRICHTEN
DIEBSTAHL
Unbekannte brechen
in Jugendclub ein
OELSNITZ — Unbekannte verschafften sich in der Nacht zu Samstag Zutritt zum Gelände eines Jugendclubs
an der Brunnenstraße in Oelsnitz.
Zunächst versuchten sie die Eingangstür aufzuhebeln, was jedoch
nicht gelang. Anschließend versuchten sich die ungebetenen Besucher an einem verschlossenen Fenster. Dieses wurde aufgedrückt, dadurch gelangten sie in die Räume.
Aus einer Geldkassette nahmen sie
nach Angaben der Polizei Bargeld
mit. Der Stehlschaden beläuft sich
auf rund 300 Euro. Der entstandene
Sachschaden konnte noch nicht beziffert werden. (gsi)
HINWEISE an die Polizei, Ruf 03741 140.
KOLLISION
Mit Fahrrad gegen
Auto gestoßen
ADORF — Eine 46-Jährige ist am Mon-
tagmorgen mit ihrem Fahrrad gegen
ein Auto gestoßen. Die Frau war auf
dem Radweg in Adorf in Richtung
Mühlhausen unterwegs. In Höhe
der Grundstückseinfahrt Werkstraße kollidierte sie mit dem von rechts
kommenden Dacia, stürzte und verletzte sich dabei leicht. (gsi)
UNFALL
Radfahrer stürzt und
verletzt sich schwer
HAMMERBRÜCKE — Bei einem Sturz
ist am Sonntagmorgen ein Radfahrer in Hammerbrücke schwer verletzt worden. Die genauen Umstände des Unfalles sind nach Polizeiangaben noch unklar. Ersten Aussagen
nach wurde der 57-jährige Radler
zwischen Hammerbrücke und Jägersgrün von einem Linienbus überholt. Dabei verlor er die Kontrolle
und stürzte. Der Schaden wird auf
rund 2000 Euro geschätzt. (gsi)
Heute von 10 - 12 Uhr
für Sie am Telefon:
ELSA MIDDEKE
03741 408-15150
[email protected]
Seite 9
Bauarbeiter krempeln Schulhaus total um
1,5 Millionen Euro fließen
in Adorf in den letzten Akt
der Sanierung. Es wird in
einen Altbau eingegriffen –
manches kommt ans Licht.
VON RONNY HAGER
ADORF — Das
Kinderlachen am
Adorfer Kirchplatz ist verstummt,
für sieben Monate. Stattdessen regiert in der Grundschule der Bohrhammer: 1,5 Millionen Euro kostet
es die Stadt, den vierten und letzten
Abschnitt der Sanierung durchzuziehen. Vier Wochen nach Baustart
ist eine erste Etappe geschafft – und
in manchen Zimmern muss man
zweimal hinschauen, um die frühere Nutzung zu erkennen. „Bisher haben wir keinen Bauverzug oder größere Probleme. Wir setzen alles
dran, den Zeitplan zu halten“, sagt
Stadtbaumeister Mario Beine. Bis
Mitte Februar soll alles fertig sein.
Die 140 Grundschüler lernen ab Ende des Monats für ein halbes Jahr im
Schulzentrum in Bad Elster.
Mauern geben Verborgenes preis
Alles ist genau ausgeklügelt, funktioniert aber nur, wenn sich für jedes
Gewerk auch eine ausführende Firma findet, weiß Bürgermeister Rico
Schmidt (SPD). Er bibbert deshalb,
ob es überall Bieter gibt – müsste ein
Los nochmal ausgeschrieben werden, zöge das einen ganzen Rattenschwanz nach sich, den Kinder und
Eltern richten sich nach dem großen
Bauzeitenplan, der im Speisesaal der
Schule hängt. Heute in einer Woche
vergeben die Räte die Aufträge für
Maler, Metall- und Stahlbauer. Die
großen Aufträge außer Bodenbelag
sind dann durch.
In den ersten vier Wochen haben
die Arbeiter der Oelsnitzer Firma
SHG Bau und ihrer Subunternehmer mit 13 Leuten ordentlich rangeklotzt: In den Unterrichtszimmern
ist der lockere, schadhafte Putz abgeschlagen, die neuen Türstürze und
Anschläge sind großteils gemauert.
Die teils sehr breiten Türöffnungen
werden auf normgerechte Breite reduziert – Sonderanfertigungen bei
den Türen hätten die Baukosten in
die Höhe getrieben. Im Erdgeschoss
die freigelegten Bögen des Kellergewölbes wieder verfüllt. Nicht überall kann der Fußboden wie geplant
drinbleiben. Mario Beine zeigt auf
die Sparschalung eines Zimmers –
zentimeterbreite Spalten, drüber ist
Parkett verlegt. Das muss zusätzlich
raus, neue Dielenbretter und Platten
kommen rein. Eine Zwischenwand
im Computerkabinett musste raus.
„Das war auch nicht geplant, aber
ihr Zustand war zu schlecht“, sagte
Beine. Noch überlegt er, ob die alten
Wandschränke erhalten und saniert
werden. Wenn das Geld reicht, dann
ja. Die Schränke sind charakteristisch, bieten obendrein Stauraum.
In den Wänden stießen die Bauleute auf viele alte Schornsteine.
„Früher hatte wohl jedes Klassenzimmer seinen eigenen Ofen“, sagt
der Stadtbaumeister. Die Essen werden verschlossen, wie schon im vorhergehendenden Bauabschnitt, als
der Boden an der Reihe war. „Dass sie
da sind, wussten wir, als wir sie von
oben abgebrochen haben“, sagt Rico
Schmidt. Böse Überraschungen sind
beim Bau bisher ausgeblieben. Im
Erdgeschoss musste nur zusätzlich
eine Wand per Bohrloch-Injektionen saniert werden – sie war nass.
Geländer und Schränke raus
Die Grundschule wird nach der
Sanierung mehr Platz haben, da die
Musikschule Adorf definitiv nicht
in ihre bisherigen Räume zurückkehrt. Kleinere Zimmer werden in
diesem Zuge zu Garderoben. Bisher
waren die im Flur. „Das ist aber wegen der Brandlast verboten“, betont
Beine. Gleiches gilt für das Holzgeländer an den Treppen. Es wird ersetzt durch eine Trennscheibe aus
Glas. Im Eingangsbereich, der auch
ein Vordach erhalten wird, werden
Plastplatten angebracht, dazu sollen
die markanten Granitsäulen von ihrer Farbschicht befreit werden. Die
Bauhof rückt in den Blick
Maurer Achim Roßbach karrt eine Fuhre Ziegel durch das Schulhaus. Die Ziegel werden für den neuen Türsturz der
bisherigen Aula in der Grundschule Adorf benötigt. Das Gebäude wird bis Mitte Februar saniert. FOTOS: CHRISTIAN SCHUBERT
Treppen bleiben erhalten, sie wurden nur baubedingt abgedeckt. Die
schon sanierten Bereiche der Grundschule sind staubfrei abgedichtet.
Von außen ist die Großbaustelle
nur durch Baufahrzeuge, Anlieferungen und Erdhäufen im Hof zu sehen. An der Außenhaut der Schule
wird nichts mehr gemacht – die Fassade ist saniert. Nur in der Ecke zwischen Schulhaus und Michaeliskirche gräbt ein Bagger das Fundament
für den Behindertenlift, der die ursprünglich geplante, vom Haupteingang her ansteigende Rampe ersetzt.
Ein freundlicheres Bild erhält auf
der Rückseite die Freifläche Richtung Pflaumenallee: Das bisher unbefestigte Areal am Ende der Fluchttreppe wird mit Ökopflaster belegt.
Da kommt das Hausmeisterzimmer hin: Stadtbaumeister Mario Beine
(rechts) und Bürgermeister Rico Schmidt am Plan für das Kellergeschoss.
Gemeinde Tirpersdorf plant Modernisierung bis 2018
TIRPERSDORF — Die Gemeinde Tir-
persdorf will bis 2018 bessere Bedingungen für den kommunalen Bauhof schaffen. Erste vorbereitende Arbeiten sind in der Summe von
36.500 Euro eingeplant, welche Tirpersdorf dieses Jahr für den Gebäudeunterhalt vorsieht. „Der eigentliche Abriss soll nächstes Jahr kommen“, spielte Bürgermeister Reiner
Körner (parteilos) auf ein Wohnhaus an, welches weichen soll. Dafür plant die Gemeinde Kosten von
25.000 Euro. Ebenfalls 2016 ist Geld
für den Rückbau alter Kläranlagen
vorgesehen. Die Finanzplanung
sieht weitere Ausgaben für den Bauhof vor: 2017 ist der Erwerb eines Ersatzes für einen Multicar (70.000
Euro) vorgesehen, 2018 dann der
Abschluss der Modernisierung. Investitionen in den Bauhof seien
dringend nötig, so Körner, der dies
im Juni als Ziel für seine dritte Amtszeit nannte. Im Finanzplan für 2016
sind zudem Arbeiten am Kindergarten Pusteblume vorgesehen. Für die
Neugestaltung von Sandkasten, Terrasse, Spielecke werden die Kosten
auf 20.000 Euro geschätzt. (hagr)
B 92: Unfall
sorgt für Stau
Bei einem Auffahrunfall auf der B 92
am Ortsausgang Adorf in Richtung
Bad Brambach sind gestern eine Autofahrerin leicht verletzt und vier
Autos beschädigt worden. Nach Angaben der Polizei musste gegen
11.30 Uhr ein VW-Golf an der Einmündung Waldbadstraße verkehrsbedingt halten. Ein nachfolgender
Opel kam nicht mehr zum Stehen,
ein Nissan-Fahrer fuhr auf. Durch
den Zusammenstoß prallte der Opel
auf den VW-Golf, die Fahrerin wurde leicht verletzt. Auch ein Hyundai
kannte Situation zu spät und fuhr
auf den Nissan. Sachschaden rund
6000 Euro und es kam zu Verkehrsbehinderungen. Im Einsatz war unter anderem die Freiwillige FeuerFOTO: CHRISTIAN SCHUBERT
wehr Adorf.
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10 Freie Presse
OBERES VOGTLAND
NOTRUF
Polizei 110, Feuerwehr und Rettungsdienst 112, Giftnotruf 0361 730730
ALLGEMEINMEDIZIN
Adorf, Bad Brambach, Bad Elster,
Markneukirchen, Klingenthal, Oelsnitz, Schöneck, Muldenhammer:
19 - 7 Uhr, Bereitschaft, 116117
AUGENARZT
Oberes Vogtland, Plauen, Auerbach:
19 - 7 Uhr, nur nach telefonischer
Vereinbarung, DM Bärbel Parulewski,
Reichenbach, 0172 3625666,
03765 8128344
KINDERARZT
Oberes Vogtland: 19 - 22 Uhr, Sprechstunde 19 - 22 Uhr, Dr. Rainer
Gebhardt, Gartenstraße 1, Plauen,
03741 301201, 0172 1043285
APOTHEKEN
Klingenthal, Schöneck, Tannenbergsthal: 8 - 8 Uhr, Stadt-Apotheke,
Hauptstraße 81, Schöneck,
037464 88388
Oelsnitz und Oberland: 8 - 8 Uhr,
Rats-Apotheke, Gerichtsstraße 2,
Oelsnitz, 037421 27539, 037421 6000
sowie Vogtland-Apotheke, Bosestraße 10, Bad Brambach, 037438 20280
TIERARZT
Auerbach: Kleintierklinik Vogtland
Dr. Roland Zeißler, Kaiserstraße 66,
03744 212471
Adorf/Klingenthal: TA Matthias
Schneider, 037467 25927,
037423 2298
Kottengrün: Dr. Bernd Scheinert,
0172 8470657
BLUTSPENDE
Klingenthal: Blutspende,
Gutenbergstraße 2, Feuerwache 3,
14.30-18.30 Uhr
BLITZTIPPS
Heute: Plauen, Friedensstraße,
Chrieschwitzer Straße; Netzschkau,
Elsterberger Straße in Richtung
Stadtmitte; Neumark, Werdauer
Straße gegenüber Einfahrt Baywa;
Klingenthal, Auerbacher Straße;
Zwota, Schönecker Straße; Lengenfeld, Polenzstraße; Oelsnitz, Hofer
Straße; Wernesgrün, Brauereistraße;
Weischlitz, Taltitzer Straße.
Morgen: Plauen, Kopernikusstraße,
Kaiserstraße, Pausaer Straße; Mylau,
Ernst-Thälmann-Straße in Richtung
Stadtmitte; Neuensalz, B 173 in Höhe
Bushaltestelle; Sohl, August-BebelStraße; Langenbach, B 282; Rothenkirchen, Stützengrüner Straße;
Rodewisch, Kohlenstraße.
Wo einst Karl IV. den Hirsch jagte
VON PETER ALBRECHT
MYLAU/REICHENBACH — Romantische
Felsvorsprünge mit fantastischer
Aussicht auf die Landschaft gibt es
einige im Vogtland. Die Köhlerspitzen zwischen der Göltzschtalbrücke
und Greiz und die Rüßdorfer Alpen
zwischen Neumühle und Berga gehören dazu. Aber auch der Hirschstein bei Mylau ist so ein Platz, und
der ist sagenumwoben. Soll doch
Kaiser Karl IV. im 14. Jahrhundert an
dieser Stelle eine Begegnung mit einem Hirsch gehabt haben. Heimatforscher Lutz Eckner aus Reichenbach kann einiges zu diesem Thema
beisteuern. Denn er kennt diese Geschichte gut und hat darüber vor einiger Zeit einen heimatgeschichtlichen Text verfasst.
Karl IV. erwarb die Burg Mylau
im Jahre 1367. „Im selben Jahr weilte
er auch in Mylau und kann dabei
durchaus den benachbarten Felsen
aufgesucht haben“, schreibt der
Vogtländer in einem Beitrag seiner
Serie „Geschichte und Geschichten
aus dem Mittleren Göltzschtal“. Allerdings drehen sich mehrere
Hirschjagd-Sagen um diesen Herrscher. „Das sind Wander-Sagen“, erklärt der Autor. Diese Erzählungen
ähneln einander sehr stark. In leicht
abgeänderter Form, in verschiedenen Varianten einer ursprünglichen
Story wandern sie von Ort zu Ort.
Auch bei der Entdeckung der heißen
Quellen von Karlsbad spielen der
Kaiser Karl IV. und ein Hirsch und
eine Jagd eine Rolle.
Den in dieser Erzählung von Mylau erwähnten unterirdischen Gang
vom Hirschstein zur Burg „gibt es
nicht“, sagt Eckner. Das heißt aber
nicht, dass zumindest bei diesem
Berg überhaupt kein unterirdischer
Gang existiert. „Nicht direkt unter
dem Hirschstein, aber daneben verläuft ein Tunnel hinüber zur Bundesstraße 173“, weiß der Reichenbacher. Es handele sich dabei um einen
früheren Bombenbunker. Der sollte
touristisch genutzt werden. Daraus
wurde jedoch nichts.
Der Heimatforscher hat unter anderem auch an den Wandertafeln
mitgearbeitet, die vor einiger Zeit im
Göltzschtal aufgestellt und erneuert
worden sind. „Es sind noch nicht alle vollständig“, kündigt er an, dass
es damit weitergehen wird. In der
Gegend kennt er sich bestens aus.
Auch ein geschützter Landschaftsbestandteil bei Weißensand ist ihm
bekannt.
Darum geht es in der Sage
SERIE: AUF SAGEN-TOUR (4)
In dieser eher kurzen Geschichte
geht es im Grunde nur darum, woher
der Hirschstein seinen Namen hat. Es
wird erzählt, dass dieser Hirschstein
bei Mylau, welcher sich schroff am
rechten Ufer der Göltzsch, eine Viertelstunde oberhalb der Stadt erhebt,
seinen Namen davon erhalten habe,
dass einst Kaiser Karl IV. (1316 - 1378)
in dieser Gegend auf der Jagd war.
Der Monarch verfolgte einen Hirsch.
So schreibt es jedenfalls Johann August Ernst Köhler in seinem Sagenbuch über die Region. Der römischdeutsche Kaiser habe sich oft im
Jagdschloss Mylau aufgehalten. Der
gehetzte Hirsch sei dann während
dieser Jagd auf den genannten Felsen
geflüchtet und habe sich schließlich
von dort hinunter in die Göltzsch gestürzt. So kam angeblich der Name
„Hirschstein“ zustande. In der Sage
ist außerdem von einem unterirdischen Gang die Rede. Dieser unterirdische Gang soll angeblich den
Hirschstein mit dem nahen Schloss
Mylau verbinden. (pa)
Im Vogtland sind viele Orte sagenumwoben.
„Freie Presse“ gibt Tipps für eine Wanderung dorthin.
Heute: Der Hirschstein bei Mylau
Anreise, Rast und Einkehr
FOTO: PETER ALBRECHT
RAT & HILFE
Dienstag, 11. August 2015
Blick vom Hirschstein bei Mylau.
Denn wenn man von Treuen aus
nach Mylau und Reichenbach wandert, um zum Hirschstein zu gelangen, schreitet man eine ganze Zeit
lang auf diesem geschützten Streifen – auf dem Hohlweg Weißensand. Auf den gelangt man, wenn
man in Treuen nach dem Überschreiten der Bahnschranke an der
Weißensander Straße erst nach
rechts und dann gleich den von Büschen gesäumten Feldweg nach
links in Richtung Weißensand
wählt. Von einem Hohlweg wird gesprochen, wenn sich ein Weg durch
jahrhundertelange Nutzung mit
Fuhrwerken und durch abfließendes Regenwasser in das umgebende
Gelände eingeschnitten hat, was im
unteren Teil der Fall ist. Die Aussich-
ten von dieser mit vielen Brombeerbüschen bewachsenen Verbindung
auf die Landschaft – im oberen Teil –
sind jedenfalls herrlich.
In Weißensand geht es über die
Hauptstraße, dann nach links und
nach dem kleinen Anstieg rechts
den Feldweg rein – in Richtung
Schneidenbach. Der Wanderweg
dort ist markiert und führt durch
den Wald oberhalb von Schneidenbach weiter nach Rotschau. Unten
an der Talstraße in Rotschau wiederum geht es nach rechts, und dann
taucht nach einer Kurve Rechterhand der Weg „Hirschstein“ auf, den
man einfach weiter beschreitet. Von
Mylau aus ist es dann nicht mehr
weit bis nach Reichenbach und zum
oberen Bahnhof.
Anreise: Mit der Linie VL5 der Vogtlandbahn, Mehltheuer–Plauen–Falkenstein, gelangt man nach Treuen.
Vom oberen Bahnhof Reichenbach
aus kann man dann entweder erneut
mit der Bahn (Umsteigen in Herlasgrün) oder mit dem Bus nach Treuen
zurückkehren.
Rast: Ein schöner Rastplatz mit Tisch
und herrlichem Ausblick auf die Landschaft befindet sich oberhalb von
Schneidenbach.
Einkehr: Zur Einkehr lädt der Gasthof
in Schneidenbach (Montag Ruhetag)
ein. Weitere Gaststätten gibt es unter
anderem in Mylau und Reichenbach.
Man kann auch die Burg Mylau besuchen. (pa)
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Griechenland-Hilfe:
Kauders Kritik prallt ab
PLAUEN — Der vogtländische direkt
gewählte CDU-Bundestagsabgeordnete Robert Hochbaum will auch
künftig gegen Hilfs-Millionen für
Griechenland stimmen. Die Schelte
für Abweichler, die sein Fraktionschef Volker Kauder am Wochenende losgelassen hat, lasse ihn kalt. Das
sagte Hochbaum zur „Freien Presse“.
„Es ist grenzwertig, Abgeordnete
so unter Druck zu setzen“, so gestern
der Falkensteiner. „Ich werde mit
Nein stimmen, egal, welcher Druck
ausgeübt wird.“ Sollte er als Konsequenz den Vorsitz des Unterausschusses Abrüstung verlieren, den
er erst seit dieser Legislaturperiode
innehat, dann sei ihm das „egal“, sagte Hochbaum. Er sei ein durch die
Vogtländer frei gewählter Abgeordneter. In dieser Funktion sei er dazu
verpflichtet, sich Gedanken zu machen. Hochbaum sagt, er habe beim
ersten Hilfspaket zugestimmt, weil
alle Länder eine Chance verdient
hätten. Griechenland habe diese
Chance im Gegensatz zu anderen
Ländern jedoch nicht genutzt. Dessen System sei nicht mit Geld in
Ordnung zu bringen. Hochbaum:
„Irgendwann muss mal Schluss
sein.“ Er sei gegen eine Dauer-Alimentierung Griechenlands aus
Deutschland heraus. „Wir haben
auch hier im Vogtland Menschen,
denen es wirtschaftlich nicht gut
geht. Wie soll ich denen das erklären?“ Auch die Debatte um die Kürzung von Leistungen im Bereich Jugendarbeit durch den Vogtlandkreis
führt der 61-Jährige an. (tb)
STUNT-SHOW
Monster-Trucks
rollen ins Vogtland
WEISCHLITZ — Die Stunt-Show „Dy-
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Hochbaum
will nicht
umfallen
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namik auf Rädern“ ist am Samstag
ab 18 Uhr auf dem Parkplatz des
Globus-Marktes in Weischlitz zu sehen. Gezeigt werden während der
actionreichen Veranstaltung Monster-Trucks, Motorradsprünge über
meterhohe Rampen, Freestyle-Jumping-Fahrten mit Autos und waghalsige Feuer-Stunts. Kinder unter drei
Jahren haben freien Eintritt. (bju)
» www.dynamit-auf-raedern.com
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Adorf: Marianne Hertzsch 83 Jahre,
Rosemarie Hohlwein 82 Jahre, Hildegard Wild 80 Jahre,
Bad Elster: Erich Gerstner 93 Jahre,
Anita Radl 71 Jahre,
Klingenthal: Johanna Seifert
89 Jahre, Inge Schwabe 81 Jahre,
Helga Schädlich 74 Jahre, Monika
Lorenz 72 Jahre,
Markneukirchen: Dietlinde
Gläsel 72 Jahre, Winfried Jordan
75 Jahre,
Oelsnitz: Wolfgang Ficker 76 Jahre,
Lilli Gluchow 75 Jahre, Gisela Hermann 72 Jahre, Brigitte Kowielsky
72 Jahre, Dieter Kunz 76 Jahre,
Regina Neudel 81 Jahre, Edith Ullrich
90 Jahre,
Bad Brambach: Horst Mootz
79 Jahre,
Gettengrün: Günter Zimmermann
75 Jahre,
Hermsgrün: Jutta Meinel 84 Jahre,
Morgenröthe-Rautenkranz: Eva
Köhler 80 Jahre,
Planschwitz: Wanda Pötzsch
77 Jahre,
Posseck: Gerhard Damaschke
82 Jahre,
Sohl: Günter Haußner 79 Jahre,
Zwota: Lothar Rodewald 86 Jahre,
Rosel Schiller 73 Jahre.
FREIE PRESSE OBERES VOGTLAND
Vogtland
Rainer Räch, Regionalleiter,
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OBERES VOGTLAND
Dienstag, 11. August 2015
Freie Presse
Trockenheit:
Pegel sinken
NACHRICHTEN
STADTRAT
Bürgermeister
wird vereidigt
Die lange Trockenheit im oberen
Vogtland lässt auch die Wasserstände in den Gewässern sinken – hier
in Adorf die Einmündung des
Schwarzbach in die Weiße Elster.
Bei 34 Zentimetern hält sich der Pegel, in der Sekunde fließen etwa
0,12 Kubikmeter Wasser. Für die
Hochwasserstufe 1 müssten 110
Zentimeter erreicht werden. In
Klingenthal ist der Pegel der Zwota
auf 13 Zentimeter gesunken, das ist
etwa ein Drittel des normalen Wasserstandes. In den ersten sieben Monaten des Jahres gab es in den
Kammlagen des Vogtlandes rund
390 Liter Niederschlag je Quadratmeter. Besonders trocken waren der
Februar und Mai mit jeweils rund
18 Litern. Im Durchschnitt fallen
im Jahr in den Höhenlagen rund
1030 Liter Niederschlag, im Vorjahr
waren es aber nur rund 840 Liter geFOTO: HELMUT SCHNEIDER
wesen. (tm)
BAD ELSTER — Der neue Bürgermeis-
ter von Bad Elster, Olaf Schlott (Unabhängige Bürgerschaft) wird morgen Abend zur öffentlichen Sitzung
der Stadtrates für die Amtsperiode
bis 2022 vereidigt. Gleichzeitig tritt
sein Bruder Detlef Schlott (Unabhängige Bürgerschaft) als Vizebürgermeister zurück, bleibt aber Abgeordneter. Außerdem befassen sich
die Stadträte mit der Vergabe von
Leistungen für die Badeteiche. Die
Sitzung beginnt 19 Uhr im Ratssaal
mit einer Bürgerfragestunde. (gsi)
ABSAGE
Hitze: Wanderung
morgen fällt aus
BAD BRAMBACH — Der Fremdenverkehrsverein Bad Brambach hat die
morgige Wanderung (14 Uhr,
Röthenbach-Bärendorf-Hohendorf)
abgesagt. Grund ist die Hitze, informiert Yvonne Rudolph. Die weiteren Wanderungen in diesem Monat
sollen am 19. August zu den Brücken der Umgehungsstraße und am
26. August nach Hennebach führen.
Sie sollen aber nur stattfinden, wenn
die Temperaturen wieder erträglicher sind, sagte Rudolph. (hagr)
KURZ GEMELDET
Heute tagt Ortschaftsrat
ZWOTA — Der Zwotaer Ortschaftsrat
trifft sich heute zur öffentlichen Sitzung im ehemaligen Zwotaer Rathaus. Beginn ist 19 Uhr. (tm)
Stammtisch für Bürger
KLINGENTHAL — Am
Freitagabend
gibt es im Sitzungssaal des Klingenthaler Rathauses eine neue Runde
des Bürgerstammtisches. Beginn ist
19 Uhr. (tm)
Selbsthilfegruppe auf Fahrt
OELSNITZ — Die Parkinson-Selbsthil-
fegruppe Oelsnitz und Umgebung
trifft sich morgen, 14 Uhr zur Fahrt
nach Bad Elster an der Betreuten
Wohnanlage. (gsi)
Bundeswehr informiert
PLAUEN — Die Wehrdienstberatung
informiert am Donnerstag ab 8 Uhr
in Plauen über Berufe bei der Bundeswehr. Voranmeldungen unter
Ruf 0375 2714903 sind nötig. (fp)
11
Tirpersdorf geht es gut: Freistaat
zahlt Gemeinde dieses Jahr nix
Der Haushalt schließt mit
162.000 Euro Minus. Der
Etat kommt erst spät in
die Gänge, weil andere
Aufgaben Vorrang hatten.
VON RONNY HAGER
TIRPERSDORF — Die
Steuern sprudeln, die Verschuldung ist kaum
messbar – aber das hat für Tirpersdorf nicht nur angenehme Seiten:
Die 1400-Einwohner-Gemeinde erhält vom Freistaat dieses Jahr keinen
müden Euro, muss alle Ausgaben
aus eigener Kraft finanzieren. Das
sagte Ursula Goldhahn, Kämmerin
des Verwaltungsverbandes Jägerswald, jetzt zur Vorstellung des Haushalts 2015. „Es könnte noch schlimmer kommen“, meinte Bürgermeister Reiner Körner (parteilos), nahm
das Wort Reichensteuer in den
Mund. So musste unter anderem
Neumark Geld für andere abgeben.
Tirpersdorf ist dieses Jahr wie alle
Jägerswald-Gemeinden mit dem
Haushalt spät dran. Geschuldet ist
dies der Umstellung des Haushaltes
auf die doppelte Buchführung. Die
Eröffnungsbilanz hat Vorrang, dann
geht‘s ans konkrete Planen für das
laufende Jahr. Im Gleichgewicht ist
der Etat 2015 nicht, erklärt Goldhahn. Er schließt mit 162.000 Euro
Fehlbetrag. Grund sind fehlende Zuschüsse, Abschreibungen, aber auch
hohe Investitionen in die Straßen.
fahren sein“, erklärt Körner. Ein Drittel ist abgebrochen, die Gefahrenstelle deshalb abgesperrt. Ausgeben
will die Gemeinde hier 8000 Euro.
Für 7000 Euro gibt es neue Ortsschilder für Lottengrün, Altmannsgrün
sowie Juchhöh, mit Werbemöglichkeit für örtliche Vereine. Das Spartenheim in Tirpersdorf erhält 4000
Viel Geld fließt in Straßen
Schwerpunkt sind die Wald-, Garten- und Brotenfelder Straße in Tirpersdorf in Zusammenarbeit mit
den Kanalarbeiten des Abwasserzweckverbandes mit 220.000 Euro.
In Lottengrün „ist die Dorfteichmauer zum Einfallen“, sagt Körner.
80.000 Euro sind dafür geplant. Die
Einführung des Digitalfunks für die
Feuerwehren und das Einrichten einer Landfunkstelle schlägt mit
41.000 Euro zu Buche. Bei diesem
Posten erhält die Gemeinde 22.000
Euro Fördermittel, alle anderen Ausgaben muss sie selbst erwirtschaften. Dazu gehören auch 7000 Euro
für das Gelände der alten Bahnbrücke in Lottengrün. „Da muss beim
Besenbrennen jemand dagegen ge-
Reiner Körner
Bürgermeister der
Gemeinde Tirpersdorf.
FOTO: HELMUT SCHNEIDER/ARCHIV
Euro Baukostenzuschuss, auch werden zwei Tore für 2000 Euro und eine Rutsche für den Spielplatz in
Schloditz für 1500 Euro angeschafft.
Neue Stühle für den Vereinssaal
Dicke Batzen bei den Ausgaben sind
Personalkosten (403.000 Euro), die
Kreisumlage (309.000 Euro) und die
Umlage an den Verwaltungsverband mit 196.000 Euro. Für die Feuerwehr gibt die Gemeinde Geld für
Fahrzeugunterhalt, Geräte und Aus-
stattung sowie Bekleidung aus. Zudem soll das alte Gerätehaus Tirpersdorf, heute Feuerwehrmuseum, für
5000 Euro einen Außenputz erhalten. Dass eine andere Ausgabe nötig
ist, brachte die Seniorenweihnachtsfeier im Vereinssaal an den Tag: Mit
den alten Stühlen ist es so eine Sache. „Stuhl an Stuhl, einer kluppt
dem anderen die Pfoten ein. Es ist
eng und gefährlich“, beschrieb Körner, warum der Kauf von 100 Stühlen für 4000 Euro sinnvoll ist. Geld
ist auch für den Teich in Obermarxgrün (4000 Euro) eingeplant, zudem
erhält der Heimatverein 1000 Euro
für sein Heimatfest vom 28. bis 30.
August. Das Freibad kostet die Gemeinde 10.000 Euro im Jahr, die Betreuung Tirpersdorfer Kinder in
Nachbargemeinden 50.000 Euro.
Haupteinnahme-Quelle der Gemeinde ist 2015 die Gewerbesteuer
mit 550.000 Euro, gefolgt von Einkommenssteueranteilen (368.000
Euro), den Grundsteuern (114.000
Euro) sowie Konzessionsabgabe/Dividende von Versorgern mit 90.000
Euro. Die Steuerhebesätze liegen in
Tirpersdorf weiter sehr niedrig,
neue Kredite sind nicht vorgesehen.
BERGBAU
Flussspatwerk: Noch
keine Entscheidung
SCHÖNBRUNN — Für die Wiederaufnahme der Flussspatförderung in
der Grube Schönbrunn ist ein Jahr
nach dem Besuch von Sachsens Finanzminister Georg Unland (CDU)
noch keine Entscheidung getroffen.
Das Verfahren laufe noch, deswegen
will sich das Ministerium noch
nicht verbindlich äußern, erklärte
Sprecher Stephan Gößl auf Anfrage.
Sobald der Freistaat entschieden habe, soll der neue Betreiber vorgestellt werden. Sachsen will aus der
1991 geschlossenen Grube ein Vorzeigebergwerk machen. (hagr)
FEST
Kita Schöneck feiert
30-jähriges Bestehen
SCHÖNECK — Die
Kindertagesstätte
Sonnenwirbel in Schöneck feiert am
29. August ihr 30-jähriges Bestehen.
Im Haus und im Garten an der Einrichtung Am Sohr 56 wird von
10 bis 13 Uhr gefeiert. Dazu werden
die Erzieherinen und Kinder ein abwechslungsreiches Programm vorbereiten. Eingeladen sind zur Geburtstagsfeier auch alle ehemaligen
Mitarbeiter, Kinder, Eltern und
Großeltern. (gsi)
A N ZE I G E
Premiere für
Beton trifft Blume
" ! Ein Objektkünstler und
eine Meisterfloristin
bereiten in Klingenthal
ein Kunstprojekt der
besonderen Art vor.
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VON THORALD MEISEL
KLINGENTHAL — Beton trifft Blume –
unter diesem Motto steht ein Projekt, mit dem am 28. August der
Klingenthaler Objektkünstler Andreas Linder und die Meisterfloristin
Katja Röder an die Öffentlichkeit gehen werden – und zwar in den Geschäftsräumen von Blumen-Röder,
einem Geschäft, das es in Klingenthal seit 1892 gibt.
Andreas Lindner hat sich vor
zehn Jahren mit Objektkunst selbstständig gemacht. Angeregt dazu
wurde er über die Göltzschtal-Galerie Auerbach, wo er seit 2000 gearbeitet hatte. Er formt Kunstwerke
für drinnen und draußen – aber
nicht aus Holz, Metall oder Granit,
sondern aus handelsüblichen Estrich, veredelt mit einer Spezialmischung, die er selbst entwickelt hat.
Was entsteht, sind Unikate – ob
Pflanzgefäß, Lichthalter oder Waldrelief.
Aus veredeltem Estrich und mit viel
Fantasie kreiert Andreas Lindner
Objektkunst und Gebrauchsgegenstände.
FOTO: ECKHARD SOMMER/ARCHIV
Katja Röder hatte nach einer Lehre in Nürnberg eine Meisterschule
in der Schweiz besucht, dort auch
gearbeitet. 2014 kam sie zurück
nach Klingenthal und führt als
Meisterfloristin
das
Familiengeschäft weiter.
DIE PRÄSENTATION VON „BETON TRIFFT
BLUME“ findet am 28. August im Geschäft
Blumen-Röder in der Schlossstraße statt,
Beginn ist 19 Uhr.
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3637172-10-1
12 Freie Presse
VORSCHAU
WOHIN
Dienstag, 11. August 2015
Streetart-Festival: Viel mehr als Graffiti
Vorrangig die junge Kunstszene stellt sich ab Freitag
beim 1. Streetart Festival in
Plauen vor. Fenster werden bemalt, eine Kaufhalle
beherbergt einen Kunstladen, ein Haus wandert.
VON SABINE SCHOTT
PLAUEN — Das am Freitag beginnen-
13 Bands und
sechs DJs in Greiz
GREIZ — Sommerzeit ist Festival-
zeit. Der Verein Alte Papierfabrik
Greiz lädt für kommendes Wochenende zur 9. Auflage des Pappe
Open Air ein. Vereinschef Peter
Schmidt: „Zum ersten Mal haben
wir keine Genre-Trennung vorgenommen.“ So präsentiert sich am
Freitag und Samstag eine bunte
Mischung aus Ska, Alternative
und Metal Rock, Electro- und PopPunk. Aus Venezuela wird das Gypsy Ska Orchester kommen. Ausfallen wird der Auftritt der holländischen Sängerin Tenfold. Doch habe man in der jungen, aufstrebenden Netzschkauer Band „Back To
Base X“ nicht nur Ersatz, sondern
eine „echt gute Band“ gefunden.
Persönlicher Festivalfavorit für Peter Schmidt, der selbst in der
Greizer Pink-Rock-Band FSP2 in die
Saiten greift, ist die Berliner Electro-Punk-Band U*N*S*, die wie
FSP2 und die tschechische Band
Ska’n Daal ebenfalls am Samstag
spielt. Im vorderen Teil des PappeAreals wird die „Elster-Bühne“ aufgebaut, im hinteren erstmalig die
„Göltzsch-Bühne“. „Wir fangen an
beiden Tagen pünktlich 19 Uhr an
und beenden die Veranstaltung
um 1 Uhr“, erklärt Schmidt. (agm)
WEITERE INFORMATIONEN im Internet:
» www.alte-papierfabrik.de
MUSIK
Bad Elster: Kunstwandelhalle, Badstr. 6,
Shuriaki, Folkmusik aus Osteuropa, 19.30 Uhr,
037437 53900
KINDER UND FAMILIE
Plauen: Falknerei Herrmann, Pfaffengutstraße 4, Flugvorführung, 15 Uhr
Fanprojekt Plauen, Dobenaustraße 9, Offener
Jugendtreff, 9-15 Uhr
Jugendzentrum Oase, Dr.-Karl-Gelbke-Str. 1,
Oase-Keller, offener Treff, 15-20 Uhr
Kinder- und Jugendhaus eSeF, Seminarstraße 4, Kinderzentrum, offener Treff mit Herstellen von Perlentieren, 13-19 Uhr; Jugendzentrum, offener Treff mit Billardturnier, 14-20 Uhr
Kinderklub Fünfte, Anton-Kraus-Straße 31,
Kinder-Schwarzlicht-Theater Black Magic,
15-18 Uhr
Mehrgenerationenhaus, Am Albertplatz 12,
Gesellige Kreistänze, 9.30 Uhr; Sommercafé
mit „Häkelschule“, 14-17 Uhr; Handarbeitstreff
„Wolllust“, 15 Uhr; Kreativer Kindertanz
(ab 3 Jahre), 15.30 Uhr
Vogtländisches Umwelt- und Naturschutzzentrum Pfaffengut, Pfaffengutstraße 16, Ferienprogramm, Bilder aus Naturmaterialien
gestalten/Traumfänger basteln, 9.30-11.30 Uhr
Adorf/V.: Klein Vogtland - Botanischer
Garten, Waldbadstraße 7, 10-18 Uhr
Auerbach/V: Awo Jugendzentrum High
life, Eisenbahnstraße 49, DJ Workshop mit
DJ Helie, 15-17 Uhr; Coffeelounge, 15-17 Uhr
Jugendhaus City-Treff, Breitscheidstraße 33,
Armbrust-Schießen für Interessierte, ab 13 Jahre, 15 Uhr, 03744 308686
Schülerfreizeitzentrum, A.-Schubert-Str. 19,
Klecks-/Kleckerwerkstatt: Leinwand, 10-17 Uhr
Klingenthal: Tierpark, Amtsberg 22,
10-18 Uhr, 037467 22397
Leubnitz: Fahrbibliothek, Schloss,
13-13.30 Uhr
Mehltheuer: Fahrbibliothek, Grundschule,
9.30-11 Uhr
Mühlleithen: Sommerrodelbahn, Rodeln,
bei trockenem Wetter, 13-17 Uhr
Was ist passiert in zehn Jahren Ibug? Darüber informiert eine Retrospektive in der Galerie Forum K an der Bahnhofstraße. Gestern wurde die Ausstellung aufgebaut. Im Bild: Stefan Postier (links) und Frank Trtschka. FOTO: ELLEN LIEBNER
Wichtige Utensilien für farbenfrohe
Straßenkunst. FOTOS: THOMAS DIETZ/ARCHIV
Die Kunstplantage plant Guerilla
Gardening, also Pflanzen, wo’s geht.
Wände von Industriebrachen verschönern – das Konzept der Ibug.
te am Albertplatz nur für wenige Tage aufgebaut werden wird, zieht es
rechtzeitig zur Ibug auf das Gelände
vor der Alten Kaffeerösterei an der
Alleestraße in Haselbrunn um – innen und außen bemalt.
Während bei der Ibug Künstler
aus der ganzen Welt zugegen sind,
sollen sich beim Festival der Straßenkunst vorrangig lokale Künstler
einbringen. Das sagt Kulturreferent
Heinze. Gemeinsam mit den Mit-
BLÄSERMUSIK
KINDER
KURKONZERT
Posaunenchor spielt
in Trinitatiskirche
„Woll-lustiges“
im Museum
Heimatgruppe spielt
im Erlbacher Park
BAD ELSTER — Zur Bläsermusik mit
ZWICKAU — Das Ferienprogramm der
Priesterhäuser lädt morgen, 14 Uhr,
zu „Wir spinnen im Museum“ ein.
Im Domhof 5-8 wird das alte Gewerk der Tuchmacher in kindgerechter Weise vermittelt. Kinder
zwischen 6 und 14 Jahren können
den wichtigen Abschnitt der Herstellung von Tuchen ausprobieren:
das Spinnen. Eintritt: Erwachsene
3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro. (müju)
ERLBACH — Die Heimatgruppe Erlbach gestaltet morgen ein Kurkonzert im Erlbacher Park. Beginn ist 15
Uhr, der Eintritt ist frei. Wenn das
Wetter nicht mitspielen sollte, wird
die Veranstaltung ins benachbarte
Alte Schloss verlegt. Kurkonzerte
finden im Luftkurort von Ende Mai
bis Ende September alle 14 Tage
mittwochs statt. Sie werden vor allem von einheimischen Musikern
und Musikgruppen gestaltet. (hagr)
Kirchenführung lädt die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde
Bad Elster am Donnerstag, 19 Uhr, in
die Trinitatiskirche ein. Gestaltet
wird die Veranstaltung vom Posaunenchor Bad Elster unter der Leitung von Bernd Limberg. Die Bläsermusiken in der Kirche finden derzeit abwechselnd mit Orgelmusiken
statt, zu denen Kantorin Dorothea
Sandner die Eule-Orgel spielt. (hagr)
Oelsnitz: Jugendzentrum „Halle“, Alte Reichenbacher Straße 27, Offener Treff mit Breitensportangebot, 15.30-19 Uhr
Kinderzentrum „Goldene Sonne“, RudolfBreitscheid-Platz 1, Ferienprogramm: Wurzelrudis Erlebniswelt, 10 Uhr; Offener Treff, 1318 Uhr
Reichenbach: Neuberinhaus, Weinholdstraße 7, Puppentheater: Hase und Igel, Mit
dem Puppentheater Camillo, Casper & Co,
10 Uhr, 03765 12188
Schönberg: Fahrbibliothek, Bahnhof,
12-12.30 Uhr
FREIBÄDER
Plauen: Freibad Haselbrunn, Nach dem
Stadion 80, 8-20 Uhr, 03741 550974
A N ZE I G E
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Voranmeldung Ruf: 0375 834551
Freibad Preißelpöhl, Bertrand-Roth-Straße 42, 8-20 Uhr, 03741 525844
Adorf/V.: Waldbad, Waldbadstraße 5,
10-19 Uhr
Auerbach/V: Waldbad Brunn, Badstraße 1 a, 9-20 Uhr, 03744 3659311
Bad Brambach: Freibad, Forststraße,
10-18 Uhr
Elsterberg: Waldbad im Tremnitzgrund,
10-20 Uhr
Klingenthal: Freibad, Dürrenbachstraße,
10-19 Uhr
Kottengrün: Freibad, Badstraße, 10-19 Uhr
Lengenfeld: Freibad, Waldkirchener Weg 11,
10-19 Uhr, 037606 2390
Markneukirchen: Rudolf-Thiele-Bad,
Am Schwimmbad 1, 10-19 Uhr
Mylau: Freibad, Lengenfelder Straße,
10-19 Uhr, 03765 392939
Netzschkau: Freibad, Plauener Straße,
10-19 Uhr, 03765 34019
Neumark: Freibad, Badsteig 5, 11-19 Uhr,
037600 2740
Oelsnitz: Freibad Elstergarten, An der Elster 15, 9-20 Uhr
Pausa: Freibad, Am Butterberg 10, 9-20 Uhr
Rebesgrün: Waldsportbad, Siedlerweg 19,
9-20 Uhr
Reichenbach: Freibad, Badstraße,
10-19 Uhr, 03765 386675
Reumtengrün: Freibad, Hauptstraße 1,
9-19 Uhr
Rodau: Waldbad, Leubnitzer Straße 3,
10-20 Uhr
Tirpersdorf: Freibad, Mühlstraße,
10-20.30 Uhr
Treuen: Freibad, Alte Auerbacher Straße 1,
9-20 Uhr
Wildenau: Freibad, Obercrinitzer Straße 11,
10-20 Uhr
AUSSTELLUNGEN
Plauen: Erich-Ohser-Haus - Galerie
e.o.plauen und Archiv, Nobelstraße 7,
Zukunftsvision & Gegenwartssinn, Ausstellung
zum Schaffen des bekannten Plauener
Zeichners Erich Ohser (1903-1944),
11-19 Uhr
3646116-10-1
FOTO: JAN GÖRNER/ARCHIV
9. PAPPE OPEN AIR
de Streetart Festival sieht Plauens
Kulturreferent Dirk Heinze als
Chance. Mit den Aktionen rund um
die Bahnhofstraße soll vermittelt
werden, dass es um mehr als Graffiti
geht, wenn von Streetart die Rede ist.
Die Veranstaltung dauert rund
zwei Wochen und endet erst, wenn
die Ibug am letzten Augustsonntag
ausklingt. Die Abkürzung Ibug steht
für das Festival Industriebrachenumgestaltung. Diese wird heuer
zum zehnten Mal veranstaltet.
Längst ist das bunte Kunst-Spektakel den Kinderschuhen entwachsen. „Mittlerweile rufen die Leute
beim Ibug-Team an und bitten darum, mitmachen zu dürfen“, so André Schatz von der Alten Kaffeerösterei. Sein Kulturzentrum wird Träger
der Ibug und einiger Kunstwerke
sein, die beim Streetart Festival entstehen sollen.
„Das Haus“ nennt sich beispielsweise ein Projekt der Künstlergruppe um Sebastian Franz. Nachdem
die gut 4 mal 3 Meter große Holzhüt-
% !"%%!
Der Vereinsvorsitzende des Kulturvereins Alte Papierfabrik, Peter
Schmidt, greift auch selbst in die
Saiten.
FOTO: ANTJE-GESINE MARSCH
streitern vom Dachverband Stadtmarketing und der Mannschaft der
„Röste“ setzt er auf kreative Ideen.
„Das ist viel mehr, als Haustüren
oder Mauern zu bekrakeln“, räumt
der Rathausmann mit den Vorurteilen über Streetart und urbane Kunst
auf. So soll die Plauener Spitze ein
Thema sein. Man wird auch erleben
können, wie aus Schrott tolle Objekte entstehen.
„Es ist eine tolle Gelegenheit für
Plauen und die Bahnhofstraße, auch
überregional wahrgenommen zu
werden“, glaubt Frank Trtschka,
Chef des Vereins Galerie Forum K.
Dort sind die Wände ab Freitag besonders farbenfroh. Gezeigt wird ab
19.30 Uhr ein Rückblick in Bildern
auf das vergangene Ibug-Jahrzehnt.
Am Samstag wird an der Ecke
Gottschaldstraße (vor dem ehemaligen Café Nord) gegärtnert – die Zwickauer Kunstplantage zeigt sich in
Aktion. Zudem bekommt der Fußgängertunnel zwischen Oberer
Bahnhof und den Elfgeschossern eine freundliche Wandgestaltung.
Am Sonntag wird der frühere
Schlecker (Bahnhofstraße 42) zum
Kunstladen. Für Montag ist eine
Ausstellung im Gebäude der Volksbank (Ecke Krausenstraße) zur Geschichte des sehenswerten Hauses
geplant. Am kommenden Freitag
wiederum, 21. August, diskutieren
Künstler und Hausbesitzer über die
Grenzen urbaner Kunst (Forum K).
Die Veranstaltung wird vom Kulturraum Vogtland-Zwickau mit
3200 Euro gefördert. Zusätzliche 400
Euro kommen von der Stadt Plauen.
Galerie im Malzhaus, Alter Teich 7 - 9, Not
dark yet - Nicolas Wouters (Belgien), Comics
und grafische Novellen, 13-18 Uhr, 03741 15320
Rathaus, Unterer Graben 1, Eröffnung der
Ausstellung: Damals - gestern - heute. Plauen
im Wandel der Zeitgeschichte, Fotoausstellung
anlässlich 25 Jahre Deutsche Einheit und Städtepartnerschaft mit Siegen, 17 Uhr
Spitzenmuseum, im Alten Rathaus, Kostbarkeiten aus Plauener Spitze, 10-17 Uhr
Stadtarchiv, Herrenstraße, Jahresausstellung
„Das Kriegsende in Plauen vor 70 Jahren“, Auswahl von Fotos und Tagebuchaufzeichnungen,
Eintritt frei, 9-18 Uhr
Vogtlandmuseum, Nobelstraße 9 - 13, Napoleonzimmer und vogtländische Malerei,
11-19 Uhr
Adorf/V.: Klein Vogtland - Botanischer
Garten, Waldbadstraße 7, Bekannte und berühmte Vogtländer, Informationstafeln,
10-18 Uhr
Auerbach/V: Museum, Schlossstraße 11,
Dauerausstellung Flucht, Vertreibung, Neubeginn, sowie zur Stadtgeschichte; Sonderausstellung: Als Ostern noch eingeschult wurde ...,
sowie kleine Sonderschau kunstvoll verzierter
Ostereier; Geschichte der Auerbacher Straßennamen Teil II, 13-17.30 Uhr, 03744 835513
Erlbach: Obervogtländisches Dorfmuseum, Lindenplatz 15, Bogenmacher und Geigenfertigung, Darstellung verschiedener Musikinstrumentengewerke in einem rekonstruierten
Holzgebäude aus dem Jahr 1726, Eintritt frei,
14-16 Uhr
Eubabrunn: Freilichtmuseum, Waldstraße 2 A, Arbeits- und Lebensweise der Landbevölkerung, 10-17 Uhr
Klingenthal: Musik- und Wintersportmuseum, Schloßstraße 3, Geschichte des vogtländischen Musikinstrumentenbaus und des
Klingenthaler Skisports; Maler und Motive im
Klingenden Tal, Momentaufnahmen der Ortsgeschichte erzählt mit Pinsel und Farbe,
10-16 Uhr
Leubnitz: Schloss, Am Park 1, „Vogtländische
Impressionen“, Gang durch die Jahreszeiten
mit Maritta Seybold; Natur- und Jagdausstellung, zu sehen sind u. a. Bildtafeln heimischer
Bäume, Spuren, Fährten, eine Duftorgel und
vieles mehr, 9-16 Uhr
Markneukirchen: Catgut, Gewerbepark 18,
Dies und Das, gestaltet vom Maltreff Bad Elster,
8-16 Uhr
Framus Museum, Adorfer Straße 25, 200 Instrumente, Produktion der Framus-Werke von
1946 bis Ende der 70er-Jahre, 10-17 Uhr
Neuensalz: Kapelle, Altensalzer Straße 2,
„Elstertrieb“, vogtländische Hobbyfotografen
Kai Malditz, Chris Seifert und Frank Ogbamudu
mit Aufnahmen aus der Region Elster und
Trieb, 9-17 Uhr
Oelsnitz: Teppichmuseum, Schloss Voigtsberg, Schlossstraße 32, Sonderausstellung
(Bild)Gewaltig - Wandteppiche aus vier Jahrhunderten, von Gerhard Richter, Höhepunkt
Jacquard-Wandteppich Abdu; Maschinen aus
alten Tagen, 11-17 Uhr
Zoephelsches Haus, Grabenstraße 31, Heute
schon gelacht, Karikaturen von Christine Kraus,
Helmbrechts, 9-16 Uhr
Rodewisch: Museum Göltzsch, Schlossinsel, Sonderausstellung: Jawa-Motorräder - Legenden auf zwei Rädern; Sonderausstellung,
Puppen und Puppenstuben aus der Sammlung
Schwertz, 10-12, 13-16.30 Uhr
Schneckenstein: Vogtländisch-böhmisches Mineralienzentrum, Zum Schneckenstein 44, Mineralien und Gesteine, 250 Fossilien: versteinerte Hölzer, Farne, Muscheln
und Fische bis zu 500 Millionen Jahre alt,
10-17 Uhr
Zwota: Mundart- und Erlebnisraum, Kirchstraße 2, Klingenthal und seine Partnerstädte Neuenrade, Castelfidardo und Kraslice,
10-16 Uhr
KINO
Plauen: Capitol Filmtheater, Bahnhofstr. 33,
03741 1469050; Ant-Man, ab 12 J, 14 Uhr; AntMan 3D, ab 12 J, 17, 20 Uhr; Home - Ein smektakulärer Trip, 10, 14.30 Uhr; Jurassic World,
ab 12 J, 20 Uhr; Kartoffelsalat, ab 12 J, 17.15 Uhr;
Magic Mike XXL, ab 12 J, 17, 20 Uhr; Margos
Spuren, ab 6 J, 17, 20.15 Uhr; Minions, 10, 14.30,
17.15 Uhr; Minions 3D, 10, 14.30, 17.15, 20.15 Uhr;
Mission: Impossible - Rogue Nation, ab 12 J, 14,
17, 20 Uhr; Ooops! Die Arche ist weg ..., 10,
14.30 Uhr;
Ostwind 2, 10 Uhr; Pixels 3D, ab 6 J, 14, 17,
20.15 Uhr; Rico, Oskar und das Herzgebreche,
10, 14.30 Uhr; Unknown User, ab 12 J,
20.15 Uhr
Malzhaus, Alter Teich 7 - 9, 03741 15320;
Victoria, ab 12 J, 20 Uhr
Auerbach: Rekordlichtspiele, Göltzschtalstr. 35, 03744 217272; Ant-Man, ab 12 J, 10,
17.30, 20 Uhr; Minions 3D, 10 Uhr; Mission: Impossible - Rogue Nation, ab 12 J, 17.15, 20 Uhr;
Pixels 3D, ab 6 J, 10, 17.30, 20 Uhr
SONSTIGES
Ellefeld: Gaststätte Turnhalle, Turnstr. 5,
Treffen der Freunde der Mineralogie und Geologie, Vortrag von Hermann Meinel, Leiter Museum Uranbergbau Bad Schlema: Anfangsjahre der Wismut, 19 Uhr
Klingenthal: Vogtland-Arena, Falkensteiner Straße 133, Besichtigung, 10-17 Uhr,
037467 280860
Lengenfeld: Hotel „Lengenfelder Hof“,
Vortrag zu Augenerkrankungen im Alter, veranstaltet von der Volkssolidarität, 14 Uhr,
037606 8770
Pausa: Rathaus, Neumarkt 1, Seniorennachmittag, 14.30 Uhr
Reichenbach: Begegnungsstätte, Nordhorner Platz 3, Begegnung/Vortrag am Dienstag:, Zum 200. Geburtstag von Carl Bruno
Weinhold, 14 Uhr, 03765 69327
Rodewisch: Sternwarte, Rützengrüner Straße 41, Faszination Mond, 14.30 Uhr,
03744 32313
Schneckenstein: Schaubergwerk Grube
Tannenberg, Zum Schneckenstein 42,
Führung, 10, 11.30, 13, 14.30 Uhr,
037465 41993
Syrau: Drachenhöhle, Höhlenberg 10, Einzige Schauhöhle Sachsens, in 16 m Tiefe gibt es
unterirdische Schönheiten wie Sinterschmuck,
kristallklare Seen und Lehmkegel an den
Höhlenwänden, Führungen mit Lasershow,
9.30-17 Uhr, 037431 3735
Windmühle, Fröbersgrüner Straße, Einblick in
die Lebens- und Arbeitswelt eines Müllers,
Funktionsweise der einzigen Windmühle des
Vogtlandes, 11-16 Uhr
OBERES VOGTLAND
Dienstag, 11. August 2015
Freie Presse
Klinikum
regionales
Zentrum
Von Klassik bis Klezmer: Ein Klangerlebnis in Landwüst
NACHRICHTEN
UNWETTER
Frau stirbt
nach Blitzschlag
Krankenhaus versorgt
Schwerverletzte erstklassig
KARLSBAD/KARLOVY VARY — Ein Blitz
hat am Samstagabend im westböhmischen Karlsbad/Karlovy Vary eine Frau in ihrem Garten getroffen
und getötet. Nach Informationen
tschechischer Medien waren die
Frau und ihr Ehemann bei Gartenarbeiten vom Gewitter überrascht
worden. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes habe der Mann Erste
Hilfe geleistet. Die Verletzungen der
Frau seien aber zu schwer gewesen.
Auf dem Niederschlagsrader war am
Samstagnachmittag im Raum Karlsbad eine einzelne, aber schwere Gewitterzelle, zu sehen. (tm)
PLAUEN — Das Helios Vogtland-Klini-
BUNDESPOLIZEI
Flüchtlinge
unerlaubt eingereist
am vergangenen
Wochenende stellte die Bundespolizei in Zügen auf der Strecke HofDresden mehrere Flüchtlinge fest,
die unerlaubt nach Deutschland
eingereist waren. Am Samstag war
dies eine Familie aus Afghanistan,
die in Plauen in einem Regionalexpress kontrolliert wurde. In Begleitung der Eltern im Alter von 20 beziehungsweise 25 Jahren befand
sich ein fünfjähriges Kind. Am
Sonntag wurden in verschiedenen
Zügen zwischen Plauen und Zwickau neun syrische Staatsangehörige festgestellt. Dabei handelte es
sich um Männer im Alter zwischen
16 und 34 Jahren. (bju)
PLAUEN — Auch
KALENDERBLATT
Vor 10 Jahren
VEREIN GEGRÜNDET — Kameraden der
Freiwilligen Feuerwehr Plauen
Stadtmitte haben einen Feuerwehrverein gegründet und erhalten als
Geschenk ein altes Löschfahrzeug.
Das Präsent kommt von den Männern der Berufsfeuerwehr Plauen.
Vor 50 Jahren
GROSSSTADTFLAIR AM TUNNEL — Die
Plauener Tageszeitung Freie Presse
spricht von „Großstadtluft“, die Passanten am neugestalteten Tunnel
schnuppern könnten. Die als „Pferdestall“ bekannte HO-Verkaufsstelle
in den Resten der Trömel-Ruine ist
einem breiten Fußweg gewichen.
Vor 100 Jahren
BLITZ BETÄUBT ARBEITER — Über
Netzschkau geht ein schweres Gewitter nieder. Ein Blitz schlägt in einen nahe der Gasanstalt und der Eisengießerei stehenden Baum ein.
Dabei wird ein in der Eisengießerei
beschäftigter Arbeiter betäubt. (pa)
13
Der Kultur- und Heimatverein Landwüst hat am
Sonntag zu einem festlichen Konzert zur Kirwe
in die Laurentiuskirche eingeladen. Es wurde
wieder ein besonderes Klangerlebnis den zahlreichen Gästen geboten. Thomas Wunderlich, 2.
Vorsitzender des Vereins, möchte diese Veranstaltungsreihe in der Kirche zu einer Tradition
in Landwüst werden lassen. Die jungen Musiker
Anja Onasch (Klarinette) Tobias Görgen (Oboe)
aus Dresden und Willy Schüller, Absolvent des
Gymnasiums Markneukirchen, an der Trampel-Orgel gestalteten das Programm „Von Klassik bis Klezmer“. Die noch in Ausbildung stehenden Absolventen für Musik werden einmal
FOTO: HARTMUT ZEITLER
im Lehramt tätig sein.
Instrument überzeugt mit Vielfalt
26 Musiker aus ganz
Deutschland nahmen am
Wochenende am 7. Akkordeonspielertreffen teil, das
vom Klingenthaler Verein
Akkordeonscene in Erlbach organisiert wurde.
VON ECKHARD SOMMER
ERLBACH — Ein Instrument mit dem
Namen „Rosalie“ war am Freitag in
der Erlbacher Lindenhöhe der Star
des Abends, und stellte als weltweit
kleinstes Midi-Akkordeon sogar den
großen „Weltmeister“-Bruder aus
dem Harmonika-Werk Klingenthal
in den Schatten.
Unikat als Dauerleihgabe
Für Tobias Christian Mayer, seines
Zeichen Musik-Komödiant aus
München, ist „Rosalie“ ein Glücksfall, denn auf der Sonderanfertigung
mit dem rosa gespritzten Korpus
und auf abgespeckter Tastatur gekonnt gespielt gab er seinem Programm „Voll aufs Dach“ einen zusätzlichen Pfiff. Wie Andreas Schertel vom Verein Akkordeonscene sagte, sei das unikate Instrument eine
Zum Programm des Akkordeonspielertreffens gehörte auch ein Auftritt des
Münchener Komödianten Tobias Christian Mayer.
FOTO: ECKHARD SOMMER
Dauerleihgabe, mit der Mayer auch
schon auf der Frankfurter Musikmesse für Furore sorgte.
Dass dem 36-Jährigen eine so große Ehre zukommt und er zudem am
Freitag im Rahmen des 7. Akkordeonspielertreffens auftrat, liegt unter
anderem an den langjährigen guten
Kontakten nach Klingenthal. „Ich
bin nicht das erste Mal hier. Hier
stand die Wiege des Akkordeons
und ich werde jedes Mal sehr
freundlich aufgenommen.“ Das
können auch die 26 Teilnehmer sagen, die diesmal zum Akkordeonspielertreffen kamen, das vom Verein Akkordeonscene organisiert
wurde. Dessen Vorsitzender Michael Sobkowiak meinte: „Wir freuen
uns, dass wieder so viele gekommen
sind. Neue Gesichter sind darunter,
aber auch Stammgäste.“
Das Treffen ist ebenso wenig ein
Wettbewerb wie ein Meisterkurs.
Nach Klingenthal, oder besser gesagt in die Lindenhöhe Erlbach– mit
dem ursprünglich geplanten Veranstaltungsort Hotel Waldgut am
Aschberg hatte es nicht geklappt –
kamen die Teilnehmer, weil sie
Gleichgesinnte und Liebhaber des
Weltmeister-Instruments sind. Unter anderem Detlef Gödicke aus Bremen: „Vergangenes Jahr war ich zum
ersten Mal hier. Als Musikhändler
wollte ich Kontakte aufbauen. Hohner kannte ich schon. Jetzt sehe ich
die Geschichte des Akkordeons in
Klingenthal mit ganz anderen Augen und weiß die Stadt zu schätzen.“
Detlef Gödicke nutzte das vom
Verein angebotene Programm unter
anderem mit Betriebsrundgang in
Klingenthal, einer Kremserfahrt mit
dem Erlbacher Thomas Sandner,
einem Akkordeon-Reparatur-Kurs,
dem Mayer-Konzert und gemeinsamen Musizieren nicht nur, er gestaltete es aktiv mit.
Vorgeschmack auf Zwota 2016
Wer von den Teilnehmern Lust darauf hatte, konnte sich von Gödicke
nämlich beibringen lassen, wie Irish
Folk gespielt wird. Apropos: Der Bremer machte schon jetzt Appetit auf
ein Konzert mit seiner Gruppe Irish
Bastards: „Nächstes Jahr treten wir
im Rahmen des Internationalen
Akkordeonwettbewerbs im Zwotaer
Gasthof Walfisch auf“.
kum Plauen versorgt Schwerverletzte in erstklassiger Qualität. Das hat
die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie dem Klinikum dem
Krankenhaus bescheinigt. Es darf
nach erneuter Rezertifizierung den
Titel „Regionales Traumazentrum“
tragen, informierte gestern das Vogtland-Klinikum. Neben der hervorragenden Versorgung Schwerstverletzter werde dem Klinikum zudem
eine ausgezeichnete Vernetzung zu
Rettungsdiensten und anderen
Krankenhäusern bestätigt.
Um die Überlebensraten bei Verkehrsunfallopfern zu steigern und
Unfallfolgen zu minimieren, hat die
Gesellschaft einen Kriterienkatalog
festgelegt. Dazu zählen unter anderem die Qualifikationen der Ärzte,
die Ausstattung und ein breites
Spektrum medizinischer Fachbereiche. Neben diesen strukturellen Anforderungen wird zudem eine enge
Kooperation mit den Rettungsdiensten und anderen Krankenhäusern
gefordert. Das Vogtland-Klinikum
ist nach eigenen Angaben Mitglied
des Traumanetzwerkes Westsachsen. Innerhalb eines solchen Netzwerkes ist von jedem eingebundenen Krankenhaus bekannt, über
welches medizinische Know-how es
verfügt. Im Notfall kann so schneller entschieden werden, wohin der
Verletzte gebracht werden soll. (bju)
TÖDLIC HER UNFALL
20-Jähriger gerät
in Strohpresse
LENGENFELD — Den schweren Verletzungen, die er sich bei einem Ernteeinsatz an der B 94 im Lengenfelder
Ortsteil Schönbrunn zugezogen hatte, ist am Sonntagabend ein 20-Jähriger erlegen. Wie die Polizei gestern
erklärte, habe der junge Mann am
Nachmittag offenbar bei laufendem
Betrieb versucht, das Pressengarn an
einer Strohpresse einzufädeln. Dabei sei er in die Maschine geraten
und habe sich erhebliche Kopfverletzungen zugezogen. Ein Rettungshubschrauber brachte ihn ins Heinrich-Braun-Krankenhaus nach Zwickau. Dort sei er kurze Zeit später
verstorben. Die Flächen unterhalb
von Schönbrunn werden von einem
Privatbauern aus Waldkirchen bewirtschaftet. Die Kripo Zwickau ermittelt nun, wie es zu dem tragischen Unglück kommen konnte.
Die Strohpresse sei für Untersuchungen sichergestellt worden. (gb)
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14 Freie Presse
NACHRICHTEN
TRIATHLON
Stausee lockt
zum Wettkampf
SCHÖNHEIDE — Seinen 24. Stausee-
Triathlon startet der Skiverein
Schönheide am Samstag, 22. August.
Ab 14 Uhr stehen 500 Meter
Schwimmen im Stausee an. Von
dort aus sind 20 Fahrrad-Kilometer
durch das Silberbach-Tal nach Wilzschhaus, Schönheiderhammer und
wieder zurück bis zum Ascherwinkel sowie ein 5000-Meter-Crosslauf
am Waldstadion zu bewältigen. Dabei geht auch ein MannschaftsWettbewerb bei Frauen, Männern
und im Mixed in die Wertung ein.
Zudem gibt es parallel einen Einführungslauf (200 Meter Schwimmen,
acht Kilometer Mountainbike, 2000
Meter Laufen). Treff für alle Teilnehmer ab zwölf Jahren ist 13 Uhr im
Waldstadion. Meldungen werden
erbeten an Skiverein Schönheide,
Postfach 1133, 08302 Schönheide
oder Email ([email protected]). (emä)
KURZ GEMELDET
Skat: Stadtmeisterschaft
KLINGENTHAL — Der Skatverein Vogt-
landwenzel Zwota lädt am Samstag
zur Klingenthaler Stadtmeisterschaft ins Kirmes-Festzelt an der
alten Eisbahn Brunndöbra ein.
Beginn ist 9.30 Uhr, Anmeldung ab
9 Uhr. Gespielt werden zwei Listen
mit deutschem Blatt nach der internationalen Skatordnung. Das Startgeld beträgt zehn Euro insgesamt
für beide Listen und wird komplett
als Preisgeld ausgespielt. Die Höhe
der Preise richtet sich nach der Teilnehmerzahl. (fp)
Preisskat in Oelsnitz
OELSNITZ — Der Skatclub Oelsnitz
richtet am Freitag ein Preisskatturnier im Spartenheim an der Stephanstraße aus. Beginn ist 19 Uhr,
Einlass 30 Minuten zuvor. Gespielt
werden zwei Listen. Die Höhe der
Preise richtet sich nach der Teilnehmerzahl. Jeder vierte Mitspieler
erhält einen Preis. (pj)
Wandern: Nach Böhmen
Die Vereinstour der
Wandersperken Oelsnitz führt am
Donnerstag ins Böhmische. Die Strecken mit unterschiedlicher Länge
führen vom Bahnhof Franzensbad
zum Vulkan Kammerbühl und
zurück in den Kurort. Treffpunkt
zur Abfahrt mit dem Zug ist 8.25
Uhr am Bahnhof Oelsnitz. (ngh)
OELSNITZ
—
LOKALSPORT
Dienstag, 11. August 2015
Klingenthalerin bei der Premiere Dritte
rinnen liegen alle dicht beisammen
von der Leistung her.“
Gestern lief in Klingenthal der
erste Alpencup der Frauen in der
Nordischen Kombination überhaupt mit einem Springen auf der
Vogtlandschanze und einem 2,5-Kilometer-Lauf. Dort landete Alexandra Seifert auf Platz 3, Jasmin Buchmann wurde 13. Premierensiegerin
war Lisa Eder aus Österreich vor ihrer Landsmännin Sara Kramer.
Bereits am Vormittag hatte sich
Agnes Reisch wie am Sonntag den
Sieg in der Skisprungkonkurrenz
gesichert. Ebenfalls wie schon am
Vortag wurde die Tschechin Zdena
Pesatova Zweite, Rang 3 ging an
Sophia Görlich (Lauscha). Alexandra Seifert wurde Vierte. Reisch geht
nach ihrem Doppelsieg von Klingenthal auch als klare Gesamtführende in die beiden weiteren Stationen der Dreischanzentournee.
Mit der Entscheidung in
der Nordischen Kombination ist gestern der Alpencup-Wettbewerb der jungen Frauen in Mühlleithen
zu Ende gegangen.
VON RALF WENDLAND
KLINGENTHAL — Der Ladies-Alpencup
des internationalen Skiverbandes
Fis wird in diesem Jahr als Dreischanzentournee ausgetragen. Am
Start sind 29 Sportlerinnen aus
Deutschland, Österreich, Tschechien und Italien. Die erste Station
für die Nachwuchs-Athletinnen war
bis gestern Klingenthal. Auf der
Vogtlandschanze in Mühlleithen
hat am Sonntag der Sprungwettkampf stattgefunden. Aus vogtländischer Sicht schnitt Alexandra Seifert vom VSC Klingenthal mit
Rang 6 am besten ab. Die 14-Jährige
erzielte Weiten von 54,5 und 53 Metern.
Fast Neuling auf der Schanze
Sie selbst sagt: „Beim Skispringen
bin ich erst seit 14 Monaten.“ Mit
dem Wettkampf ist sie soweit zufrieden: „Sicher könnte es besser gehen,
aber auch schlechter. Der Alpencup
ist für mich der bisher am höchsten
angesiedelte Wettkampf, bei dem es
um etwas geht.“ Mit dem Springen
hat Alexandra Seifert relativ spät
Alexandra Seifert (links) vom VSC Klingenthal kann mit ihrer Alpencup-Premiere sehr zufrieden sein: Platz 3 in der
Kombination und Platz 6 und 4 im Springen stehen für sie zu Buche. Vereinskameradin Jasmin Buchmann (rechts)
kam nach längerer Verletzungspause auf Platz 13 und 22 im Springen und 13 in der Kombination.
FOTO: RALF WENDLAND
angefangen: „Der Anstoß kam über
meine Lehrer, die mir gesagt haben
ich hätte die Figur dazu und eine gute Sprungkraft. Daraufhin habe ich
es einfach ausprobiert, und dann
ging es immer weiter. Es hätte nie jemand daran gedacht, dass ich einmal beim Alpencup auf der Schanze
stehe. Aber ich habe es geschafft.“
Das nächste Ziel, das sich Alexandra
Seifert gesteckt hat, ist der Sprung in
den C-Kader.
Die zweite Starterin vom VSC
Klingenthal war Jasmin Buchmann.
Sie erreichte Rang 13 mit Sprüngen
auf 50.5 und 52 Meter. Die 17-Jährige
schnallt nach einer viermonatigen
Verletzungspause jetzt erst wieder
die Ski an. „Dafür, dass ich vergangenes Jahr beim Schülercup gestürzt
bin und mir die Hüfte ausgekugelt
habe, läuft es einigermaßen. Es
könnte aber noch besser gehen. Die
Konkurrenz ist hart – die Springe-
Radmarathon punktet mit der Organisation
RADSPORT
Viel Lob für Vogtländisches Radsport-Team Plauen – Teilnehmer unterwegs mit Kuchen und Getränken versorgt
OELSNITZ/KLINGENTHAL — Mitfahren
wollte Thomas Weitzmann beim
Vogtland-Radmarathon schon länger. Doch oftmals passte der Termin
Anfang August nicht in die Urlaubsplanung des Wünschendorfers. Am
Sonntag nun feierte der Thüringer
seine Premiere auf der Strecke von
Großfriesen auf den Fichtelberg und
zurück. „Ich war seit einigen Jahren
nicht dort oben. Deshalb war klar,
dass ich die große Runde fahre“, erzählte Weitzmann im Ziel. Das hatte
er hinter Andrej Schilbach aus Plauen und dem Auerbacher Ronny
Schmidt als Dritter erreicht.
Und fand so wie diese nur lobende Worte für die Organisatoren vom
Vogtländischen
Radsport-Team
Plauen (VRT) um den Vorsitzenden
Dietmar Hellinger. Vor allem die
vier Verpflegungsstationen entlang
der Strecke waren wichtig für die
insgesamt 132 Starter, von denen
rund die Hälfte die kürzeren Distanzen über 74 oder 130 Kilometer in
Angriff genommen hatten. „Ich
konnte dort unter anderem meine
Trinkflaschen auffüllen. Sechs Liter
habe ich auf jeden Fall heute getrunken“, sagte Andrej Schilbach, der am
Nachmittag als Erster zurück am
Start in Großfriesen war.
Der Plauener lobte zudem die
sehr gute Ausschilderung der Strecke. Bei der vom VRT ganz bewusst
nicht als Rennen organisierten Veranstaltung werden keine Straßen
abgesperrt, nur ein Führungs- und
Schlussfahrzeug begleitet die Sport-
ler, die sich an die Verkehrsregeln
halten und etwa an roten Ampeln
stehen bleiben müssen. So wird offiziell auch keine Zeit genommen.
Schilbachs Radcomputer zeigte im
Ziel eine reine Fahrzeit von 6:36
Thomas
Weitzmann
Teilnehmer VogtlandRadmarathon
FOTO: OLIVER ORGS
Stunden für die 206 Kilometer und
3200 Höhenmeter. Für den Plauener
war die Teilnahme die erste seit
2012. Speziell vorbereitet hatte er
sich nicht. „Das war eher noch Rest-
Bundestrainer zufrieden
Daniel Vogler, C-Kader-Trainer, des
Deutschen Skiverbandes, sagt: „Der
Alpencup ist ein Nachwuchswettbewerb, es sind zum Teil sehr junge
Mädchen am Start.“ Deutschland ist
mit 17 Sportlerinnen dabei, was
schon eine Hausnummer sei. Vogler
ist positiv gestimmt: „Potenzial ist
auf jeden Fall da.“
Morgen und am Donnerstag
steht der nächste Wettkampf der
Tour an, dann auf der PöhlbachSchanze in Pöhla. Im Anschluss geht
es am Samstag und Sonntag nach
Bischofsgrün.
fitness. Mein Saisonhöhepunkt war
Anfang Juli beim Peakbreak in den
Alpen“, erzählte der 41-Jährige.
Bei diesem Mehrtagesrennen
werden acht Etappen in Österreich,
Italien und Slowenien gefahren.
Unter anderem geht es über die
Großglockner Hochalpenstraße, insgesamt absolvieren die Teilnehmer
rund 850 Kilometer mit 17.500 Höhenmetern. „Danach habe ich ein
bisschen Pause gemacht und jetzt
gemerkt, dass die Form noch passt.“
Das traf auf fast alle Starter beim
Radmarathon zu. So musste auf der
Strecke zum Fichtelberg nur ein
Sportler das Rennen vorzeitig aufgeben. Für den Verein steht 2015 noch
eine Veranstaltung an: die Familienradtour am 27. September. (aheb)
Markneukirchener
erreicht sein Ziel
SEMMERING/ÖSTERREICH — Der Markneukirchener Extrem-Mountainbiker Hans-Jürgen Wurlitzer hat am
Wochenende bei der neunten Auflage des 24-Stunden-Downhill-Rennens in Semmering (Österreich) in
der Einzelwertung einen starken
zehnten Platz unter 26 Einzelstartern – sechs kamen nicht an – herausgefahren. Sein Ziel war eine Platzierung unter den ersten 15 Fahrern
gewesen. Der für das Oelsnitzer ProBike-Team gestartete 58-Jährige
schaffte innerhalb eines Tages
95 Abfahrten auf einem im Winter
als Skihang genutzten Berg. Sieger
Andreas Viehböck aus Österreich
bewältigte 160. Insgesamt waren in
allen Disziplinen 370 Fahrer aus
13 Nationen am Start. (tgf)
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SPORT
Dienstag, 11. August 2015
Freie Presse
Die Speedkönige des Schwimmbeckens
NACHRICHT
RADSPORT
André Greipel
Flossenschwimmen gilt als
verpasst Etappensieg die schnellste FortbeweTop-Sprinter André
Greipel belegte zum Auftakt der 11.
Eneco Tour gestern den vierten
Rang. Der viermalige Etappensieger
der Tour de France hatte nach 183,5
km mit Start und Ziel in Bolsward
(Niederlande) bei der Massenankunft zwar den langen Sprint angezogen. Aber letztlich musste er sich
dem italienischen Tagessieger Elia
Viviani (Team Sky), dem Niederländer Danny van Poppel und dem Luxemburger Jempy Drucker geschlagen geben. Für Viviani war es der
dritte Saisonsieg. Die Eneco Tour
findet bis Sonntag in den Niederlanden und Belgien statt. (dpa)
BOLSWARD —
MOTORSPORT
Motorrad-Weltmeisterschaft
Grand Prix von Indianapolis:
Moto3 (23 Runden à 4,17 km/95,91 km):
1. Loi (Belgien) Honda 40:50,747 min;
2. McPhee (England/Saxoprint RTG) Honda
38,860 s zur.; 3. Öttl (Ainring) KTM 57,781;
4. Fenati (Italien) KTM 1:15,296; 5. Viñales
(Spanien) Husqvarna 1:19,814; 6. Bastianini
(Italien) Honda 1:23,801; 7. Antonelli (Italien) Honda 1:24,586; 8. Binder (Südafrika)
KTM 1:24,659 Stand: 1. Kent (England) Honda 190 Punkte; 2. Bastianini 134; 3. Fenati
112; 15. Öttl 39.
Moto2 (25 Runden à 4,17 km/104,25 km):
1. Rins (Spanien) Kalex 41:18,866 min;
2. Zarco (Frankreich) Kalex 0,482; 3. Morbidelli (Italien) Kalex 0,888; 4. Aegerter
(Schweiz) Kalex 1,719; 5. Rabat (Spanien) Kalex 2,963; 6. Lüthi (Schweiz) Kalex 3,478;
7. Pons (Spanien) Kalex 5,064; 8. Simeon
(Belgien) Kalex 7,562; 12. Folger (Schwindegg) Kalex 10,108; 14. Schrötter (Pflugdorf)
Tech 3 25,187; 19. Alt (Nümbrecht) Suter
59,167. Ausfälle: Cortese (Berkheim) Kalex
(11. Runde). Stand: 1. Zarco 199 Pkt.; 2. Rins
128; 3. Rabat 125, 7. Folger 81; 17. Cortese
35; 21. Schrötter 14.
MotoGP (27 Runden à 4,17 km/112,59
km): 1. Márquez (Spanien) Honda 41:55,371
min; 2. Lorenzo (Spanien) Yamaha 0,688;
3. Rossi (Italien) Yamaha 5,966; 4. Pedrosa
(Spanien) Honda 6,147; 5. Iannone (Italien)
Ducati 21,528; 6. Smith (England) Yamaha
21,751; 7. Espargaro (Spanien) Yamaha
30,378; 8. Crutchlow (England) Honda
31,607; 20. Bradl (Zahling) Aprilia 1:19,730.
Stand: 1. Rossi 195 Pkt.; 2. Lorenzo 186;
3. Márquez 139;19. Bradl 9.
Intern. Deutsche Meisterschaft
in Assen: Superbike: 1. Rennen: 1. Reiterberger (Deutschland) BMW 24:16,088 min,
2. Lanzi (Italien) Ducati 0,693 s zur., 3. Brookes (Australien) Yamaha 1,358. 2. Rennen:
1. Reiterberger 24:16,188, 2. Lanzi 0,101,
3. Forés (Spanien) Ducati 0,340.
Superstock: 1. Rennen: 1. Gines (Frankreich)
24:39,469, 2. De Boer (Niederlande) 0,067,
3. Trautmann (Österreich) alle Yamaha 0,211,
8. Glöckner BMW 17,179, 11. Fritzsch (beide
Deutschland) Kawasaki 34,322. 2. Rennen:
1. Trautmann 24:43,229, 2. Fritz (Deutschland) beide Yamaha 0,369, 3. Bois (Niederlande) BMW 1,074.
Supersport: 1. Hartog (Niederlande)
23:39,873, 2. Nekvasil (Österreich) beide
Kawasaki 9,950, 3. Bühn (Deutschland) Yamaha 11,880, 10. Heide 43,947, 11. Stange
(beide Deutschland) beide Suzuki 44,103.
Seitenwagen: 1. Streuer/Koerts (Niederlande) 24:44, 946, 2. Gürck/Wechselberger
(Deutschland/Österreich) 9,336, 3. Smits/
Verbrugghe (Niederlande) 9,765 alle LCR.
Moto3 GP: 1. Dubbink (Niederlande) Honda
25:01,235, 2. Geitner (Deutschland) KTM
0,061, 3. Gbelec (Tschechien) Ariane3
21,333. Moto3 Sport: 1. Soppe (Niederlande) 25:10,316, 2. Georgi 9,610 , 3. Freitag
(beide Deutschland) alle Honda 21,453.
ADAC-Junior-Cup: 1. Geiger 24:08,702,
2. Erhard 1,011, 3. Stelzer 8,695, 5. Hähle
20,864, 9. Mende 42,949 (alle Deutschland)
alle KTM. Yamaha R6-Dunlop-Cup: 1. Antweiler 20:53,654, 2. Tulovic 0,235, 3. Zellhöfer 11,813, 6. Friedrich (alle Deutschland)
15,610 alle Yamaha.
LEICHTATHLETIK
Deutsche Meisterschaft
Jugend in Köln:
MJ U 16, AK15: Kugel: 4. Haessler (LAC
Chemnitz) 15,67. Diskus: 2. Haessler 55,51.
3000 m BG: 4. Leopold (LG Vogtland)
15:51,86. WJ U 16: 4x 100 m: 5. LAC Chemnitz 49,46. AK 15: 80 m H.: 5. Klik (LAC)
11,88. Weit: 3. Rennert (LAC) 5,53. Kugel: 6.
Uhlig (Mittweida) 13,29. Diskus: 3. Uhlig
40,59. 3000 m BG: 3. Ulbrich (Motor Thurm)
17:02,01.
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KONTAKTE
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gungsart im Wasser. International vorn mit dabei
sind auch zwei Athleten
aus dem Vogtland.
VON ANIKA HEBER
PLAUEN — Auf die große Party muss
Malte Striegler noch warten. Statt
feiern, stehen für den frischgebackenen Weltmeister im Flossenschwimmen derzeit Uni-Prüfungen
auf dem Programm. Seit vergangenem Herbst studiert er in Leipzig
Wirtschaftswissenschaften und hatte seine Unterlagen sogar bei der
WM vor kurzem in China dabei.
„Ich habe mittags auf ein bisschen
Schlaf verzichtet und lieber was für
die Uni gemacht. Die erste Prüfung
war ja gleich drei Tage nach der
Rückkehr“, erzählt der 21-Jährige
vom Tauchclub Nemo Plauen.
Von fehlender Erholung war im
Schwimmbecken von Yantai jedoch
nichts zu merken, ganz im Gegenteil. Gleich bei seinem ersten Start
bei einer Weltmeisterschaft qualifizierte sich der Plauener für das Finale im 100-m-Flossenschwimmen.
Medaillenambitionen kamen trotzdem keine auf: „Die Zeit war nicht so
gut, und ich wusste, dass der Rest
noch deutlich mehr kann. Die Vorläufe hatten die anderen vermutlich
viel auf Taktik geschwommen. Da
musste ich einiges zulegen.“
Das gelang ihm. Seine Taktik, die
ersten 50 m verhältnismäßig langsam anzugehen, um dann im Endspurt die entscheidenden Reserven
zu mobilisieren, ging voll auf. Mit
deutscher Rekordzeit von 35,48 Sekunden schlug Striegler als Dritter
an. „Dass es Bronze wird, ist schon
abgefahren. Damit hätte ich nie ge-
Frank Hannich
Trainer
TC Nemo Plauen
FOTO: ROLF ANKE
rechnet“, ist ihm die große Freude
über die Einzelmedaille auch einige
Tage danach noch deutlich anzumerken. Der Plauener sorgte damit
zugleich für die erste Podestplatzierung eines deutschen Flossenschwimmers über diese Distanz seit
15 Jahren. Komplettiert wurde das
sehr gute Abschneiden von seinem
Vereinskameraden Max Poschart,
der mit knapp drei Zehntelsekunden Rückstand auf Striegler Fünfter
wurde. Zwei seiner Sportler im Fi-
Nach dem WM-Titel in der 4x-100-m-Staffel feierten die deutschen Flossenschwimmer mit Malte Striegler, Max Poschart, Bundestrainer Lutz Riemann, Florian Kritzler und Jan Malkowski (von links) ausgelassen. Striegler und Poschart gehören zum Tauchclub Nemo Plauen.
FOTO: VERBAND DEUTSCHER SPORTTAUCHER
nallauf – für Bundestrainer Lutz Riemann war das eine Sensation, die die
Athleten wenige Tage später noch
einmal übertrumpfen konnten.
„Nur in meinen kühnsten Träumen hatte ich unsere 100-m-Staffel
auf Gold gesehen. Bronze, vielleicht
Silber, war das oberste Ziel“, meint
Riemann. Doch Malte Striegler, Max
Poschart, Florian Kritzler (Leipzig)
und Jan Malkowski (Berlin) setzten
die taktischen Vorgaben des Trainers perfekt um und verwiesen
Weltrekordhalter Russland auf Rang
zwei. „Eine Goldmedaille in der
Sprintstaffel gab es für unseren Verband noch nie. Alle vier Jungs sind
über sich hinausgewachsen und das
hohe, von mir angesagte Risiko in
den Wechseln eingegangen. Die
Krönung war die Pulverisierung des
deutschen Rekords um fast drei Sekunden. Auch zum Weltrekord haben nur fünf Zehntel gefehlt“, zeigt
sich Riemann mächtig stolz über die
Leistung der vier Schwimmer. Auch
über die doppelte Distanz war keine
Staffel schneller als die der Deutschen. Allerdings wurde Sprintspezialist Malte Striegler ausschließlich
im Vorlauf eingesetzt, so gab es mit
Max Poschart nur eine weitere Goldmedaille für den Plauener Verein.
In China sollte es das letzte Edelmetall für die Flossenschwimmer
aus dem Vogtland bleiben, doch das
elsässische Mülhausen erwies sich
ebenfalls als gutes Pflaster für Poschart. Der 21-Jährige war erst im
Winter zum TC Nemo gewechselt,
stammt aus Babelsberg. Im Elsass
krönte er sich bei der Weltmeisterschaft im Apnoetauchen – die Sportler bewegen sich unter Wasser ohne
Druckluftgerät oder Schnorchel fort
– zum Doppelsieger. Sowohl über
100-m-Speed-Apnoe als auch 16x50-m-Streckentauchen gewann er in
Weltrekordzeit. „Damit gehört Max
mit seinen vier Goldmedaillen in
zwei verschiedenen Sportarten des
Weltverbandes in einem Jahr zu den
wohl erfolgreichsten und außergewöhnlichsten Athleten unserer
Sporttaucher-Welt“, schätzt Riemann ein und lobt zugleich Frank
Hannich, der als Heimtrainer von
Malte Striegler ausgezeichnete Arbeit leiste. Das war einer der Gründe
für den Wechsel von Poschart.
Angesprochen auf seine Athleten, bescheinigt Hannich beiden
zum einen ein großes Talent für das
Flossenschwimmen. Gleichzeitig
hätten sie sehr gute körperliche Vor-
aussetzungen, um sich im Training
zu belasten. Dort und bei Wettkämpfen haben sich Striegler und
Poschart das ganze Jahr über gegenseitig nach vorn gebracht. „Über 100
m Flossenschwimmen war es ja ein
richtiger Schlagabtausch. Erst hat
der eine den deutschen Rekord verbessert, dann der andere“, erzählt
Frank Hannich. Während der WM
hielt er über Internet und Handy
Kontakt zu seinen Schützlingen.
Wie groß der Anteil des Trainers an
den Erfolgen ist, fasst Malte Striegler
so zusammen: „Ich bin ihm unendlich dankbar. Er hat mich hochgezogen und schnell gemacht.“
ser ausgetragen, allerdings gibt es im
Becken nur zwei Disziplinen: Flossenschwimmen (FS) und Streckentauchen (ST). Beim FS nutzen die Athleten einen Mittelschnorchel, der vom
Mund über die Nase und Stirn nach
oben verläuft und leicht gebogen ist.
Beim Streckentauchen hingegen benutzen sie eine Druckluftflasche, die
sie in ausgestreckten Armen vor sich
her schieben.
Flossenschwimmer können Geschwindigkeiten von deutlich über
drei Metern pro Sekunde erreichen
und sind so deutlich schneller als
Schwimmer. Malte Striegler etwa verbesserte bei dem WM in China den
deutschen Rekord über 100 m FS auf
35,48 Sekunden. Zum Vergleich: Der
deutsche Rekord von Marco di Carli
über 100 m Freistil steht bei 48,24
Sekunden (50-m-Bahn). (aheb)
Flossenschwimmen
Beim Flossenschwimmen, das auch
in Deutschland heute vom Verband
Deutscher Sporttaucher offiziell als
Finswimming bezeichnet wird, bewegen sich die Sportler mit Hilfe einer
Monoflosse im Wasser fort. In dieser
sind beide Füße fixiert. Die Flosse
kann bis zu vier Kilogramm wiegen.
Wie beim Schwimmen werden Wettbewerbe im Becken und im Freiwas-
Neuzugang will zum Start doppelt feiern
Alexander Höller gehört
zu den Hoffnungsträgern
bei Eishockey-Zweitligist
Eispiraten Crimmitschau.
Er kommt aus Österreich.
VON HOLGER FRENZEL
CRIMMITSCHAU — Gleich aus zwei
Gründen freut sich Neuzugang
Alexander Höller riesig auf den 11.
September: Der Stürmer startet
dann mit den Eispiraten Crimmitschau in die neue Saison der Deutschen Eishockey Liga 2 (DEL 2). Seine hochschwangere Frau Janine
erwartet an diesem Tag das erste
Baby. Es wird ein Mädchen. „Im Optimalfall kommt die Kleine nach einem Heimsieg zur Welt. Dann haben wir gleich doppelten Grund zur
Freude“, meint der 30-Jährige. Sein
Vater hat sich zum Saisonauftakt
zum Besuch in Westsachsen angemeldet. Er soll die Kisten mit der Babybekleidung mitbringen.
In seiner Karriere war der Angreifer bisher nur für Vereine aus Österreich im Einsatz. In den letzten fünf
Jahren stürmte er in seinem Heimatland für den HC Innsbruck. Für die
Luftveränderung haben sich die
Höllers, die schon seit 14 Jahren ein
Paar sind, auch wegen des zu erwartenden Nachwuchses entschieden.
„Meiner Frau, die in einer Apotheke
arbeitet, bleibt durch Schwangerschaft und Elternzeit erst einmal die
Suche nach einem neuen Job erspart“, sagt Alexander Höller, der einen österreichischen und deutschen
Pass besitzt. Dadurch belastet er
nicht das Ausländerkontingent. Er
macht deutlich: „Es war einfach Zeit,
um einen neuen Kick zu suchen.“
Eine Aktie am Wechsel nach
Crimmitschau hat mit Marco Förster auch der neue Coach des Rollstuhlbasketball-Bundesligisten BSC
Rollers Zwickau. „Er hat sich um unser Athletiktraining in Innsbruck
gekümmert und viel Gutes über seine Heimat erzählt“, berichtet Alexander Höller, der durch die Zusammenarbeit mit Marco Förster keine
Schwierigkeiten mit dem sächsischen Dialekt befürchtet. Höller:
„Die Leute müssen nur langsam
sprechen.“ In den letzten sieben Jahren hat Crimmitschau stets den
Sprung in die Play-offs verpasst. Mit
Unterstützung von Alexander Höller soll nun ein neuer Anlauf genommen werden, um einen Platz
unter den Top Ten zu sichern. „Dafür müssen wir konstant unsere
Leistungen abrufen“, sagt der Neuzugang, der auf dem rechten Flügel
zum Einsatz kommt.
Bisher haben die Eispiraten 19
Spieler unter Vertrag. Zuletzt unterschrieb Nachwuchs-Verteidiger Philipp Halbauer. Die Cracks sollen bis
morgen eintreffen. Dann folgen
Maßnahmen zur Teambildung. Am
Wochenende steht das erste Eistraining auf dem Programm.
Alexander und Janine Höller warten auf Nachwuchs.
FOTO: HOLGER FRENZEL
SKISPRINGEN
Ladies-Alpencup
in Pöhla zu Gast
PÖHLA — Im Rahmen des LadiesAlpen-Cups sind die jungen Skispringerinnen morgen (Beginn: 17
Uhr mit dem Probedurchgang) und
am Donnerstag (Beginn: 9.30 Uhr)
im erzgebirgischen Pöhla zu Gast.
Die 30 Starterinnen zwischen
14 und 18 Jahren kommen aus Italien, Tschechien, Österreich und
Deutschland. Zum Teilnehmerfeld
gehören auch die sächsischen Hoffnungen Henriette Kraus, Selina Freitag und Arantxa Lancho von der SG
Nickelhütte Aue, die am Olympiastützpunkt in Oberwiesenthal trainieren. Organisationschef Klaus
Hartmann vom SV Pöhla meinte zudem, dass sich der Veranstalter auf
das heiße Wetter eingestellt hat:
„Das Wichtigste ist, dass wir ausreichend Wasser für den Aufsprunghang und die Anlaufspur haben.“
Agnes Reisch aus Isny gewann die
beiden Sprungkonkurrenzen auf
der ersten Station in Klingenthal
und kommt damit als klare Gesamtführende nach Pöhla. Im Vogtland
gab es gestern zudem die AlpencupPremiere in der Nordischen Kombination, die Lisa Eder (Österreich) für
sich entschied. (klin)
SPORT
Freie Presse
NACHRICHTEN
TENNIS
Kerber gewinnt
Turnier in Stanford
STANFORD — Angelique Kerber hat
das WTA-Turnier in Stanford gewonnen. Die 27-jährige Kielerin
setzte sich in der Nacht zu gestern
im Finale gegen Karolina Pliskova
aus Tschechien durch. Kerber gewann mit 6:3, 5:7, 6:4. Sie feierte damit ihren vierten Titel in diesem
Jahr. „Es ist harte Arbeit, wirklich
richtig fit zu werden. Am Ende zahlt
sich das aber auf dem Platz aus“, sagte Kerber. Ende Mai musste die Deutsche aufgrund von Rückenbeschwerden ein Turnier in Nürnberg
aufgeben. (dpa)
VOLLEYBALL
Mancuso verstärkt
den Dresdner SC
DRESDEN — Die
Volleyball-Frauen
des Dresdner SC haben sich noch
einmal verstärkt. Der Deutsche
Meister verpflichtete die US-Amerikanerin Gina Mancuso. Die 24-jährige Außenangreiferin wechselt vom
polnischen Erstligisten MTK Dabrowa Gornicza und unterschreibt einen Einjahresvertrag. Die 1,83 Meter
große Athletin ist der fünfte Neuzugang bei den Dresdnerinnen. Mancusos vier Jahre ältere Schwester Dani spielte bereits von 2009 bis 2011
für den DSC. (dpa)
LEICHTATHLETIK
Harting greift mit
Video Verband an
FRANKFURT/MAIN — Diskus-Olympiasieger Robert Harting hat in einem
YouTube-Video zusammen mit anderen deutschen Leichtathleten den
Weltverband IAAF attackiert. Mit
Aussagen wie „Wir können euch
nicht mehr trauen“ oder „Ihr zerstört
unseren Sport“ protestieren die Athleten massiv gegen den Umgang der
IAAF mit den jüngsten Doping-Enthüllungen in ihrem Sport. (dpa)
DAS VIDEO von Robert Harting sehen Sie, wenn Sie diesen
Code mit Ihrem Smartphone
oder Tablet scannen.
» www.freiepresse.de/harting
FUSSBALL
Dienstag, 11. August 2015
„Davids Lässigkeit hätte ich auch gern“
David Storl und Christina
Schwanitz gehören bei
der Leichtathletik-WM
in Peking zu den Goldfavoriten. Tony Zeuke und
Sarah Schmidt träumen
noch von solchen Meriten.
VON THOMAS TREPTOW
ANNABERG-BUCHHOLZ — Gestern standen David Storl, Christina Schwanitz und Rebekka Haase noch in Annaberg-Buchholz
den
Medien
Rede und Antwort. Heute sitzen sie –
wie auch die Chemnitzer Dreispringerin Kristin Gierisch – bereits im
Flieger nach China. In Peking, wo
Ende nächster Woche die Leichtathletik-WM beginnt, landen sie aber
erst einmal nur zwischen. Die unmittelbare WM-Vorbereitung bestreiten die deutschen Asse, wie vor
der Weltmeisterschaft 2011 in Daegu, auf der südkoreanischen Ferieninsel Jeju. Subtropische Temperaturen sind dort ebenso garantiert wie
momentan in Sachsen.
In Daegu holte sich David Storl
seinen ersten WM-Titel. In Peking
greift der 25-Jährige bereits nach
dem dritten in Folge. Meriten, von
denen ein junger Athlet wie Tony
Zeuke träumt. „Klar, irgendwann
möchte ich auch solche Erfolge feiern“, sagt der fast 19-Jährige, der gestern in Annaberg-Buchholz im Publikum saß, während Haase, Schwanitz (beide LV 90 Erzgebirge) und
Storl (DHfK Leipzig) verabschiedet
wurden. Mit vielen guten Wünschen und der Hoffnung, Großes in
Peking zu erreichen.
Lange zweigleisig gefahren
Tony Zeuke startet für den LV 90
und hat seinen Saisonhöhepunkt
bereits hinter sich. Bei der U-20-EM
im schwedischen Eskilstuna erreichte der Schützling von Christian
Sperling das Finale und landete auf
Rang acht. Allerdings ließ er nicht
die Kugel fliegen, sondern den Diskus. „Das macht mehr Spaß, weil das
Gerät einfach weiter segelt “, sagt der
junge Mann, der ebenso wie David
Storl mit der Kugel und dem Diskus
lange zweigleisig fuhr. Letztendlich
entschied er sich für die Wurfscheibe: „Und das ist gut so, dabei soll
Zwei sächsische Erfolgsgaranten und zwei, die auf einem guten Weg sind: Kugelstoß-Doppel-Weltmeister David Storl, Diskuswerfer Tony Zeuke, KugelstoßVize-Weltmeisterin Christina Schwanitz und Disziplinkollegin Sarah Schmidt (von links) beim Gruppenfoto in Annaberg-Buchholz.
FOTO: BERND MÄRZ
Tony auch bleiben. Dafür bringt er
die besten Voraussetzungen mit“,
sagt der Doppel-Weltmeister.
Allgemeine Übungen absolvieren die beiden schon jetzt oft zusammen, ab Herbst sind sie in einer Trainingsgruppe. Zudem sind Tony Zeuke und David Storl als Bundespolizisten Berufskollegen. „Ich habe ihm
beim Einstieg in diesem Jahr ein
bisschen unter die Arme gegriffen“,
meint der Chemnitzer Kugelstoßer,
der sportlich natürlich ein gutes
Vorbild abgibt: „Vor allen Dingen
imponiert mir aber seine Lässigkeit
im Wettkampf. Die hätte ich auch
gern“, meint Tony Zeuke, der
manchmal etwas „nervelt“. Physisch
bringt der 102 Kilo schwere und 2,02
Meter große Hüne aber vieles mit.
Die Olympischen Spiele im nächsten Jahr in Rio de Janeiro kommen
für ihn zwar noch etwas früh, aber
die Leichtathletik-EM 2018 in Berlin
ist ein realistisches Ziel.
Das gilt auch für die gebürtige
Leisnigerin Sarah Schmidt, die gestern vor allen Dingen den Worten
von Christina Schwanitz aufmerksam lauschte. Denn wie die VizeWeltmeisterin, die in Peking Gold
gewinnen möchte, hat es der 18-Jährigen das Kugelstoßen angetan. In
Eskilstuna belegte die Sportgymnasiastin Rang neun.
Technisch besser und ehrgeizig
„Christina ist mehr ein indirektes
Vorbild für mich, denn jeder Athlet
ist doch etwas anders gestrickt. Aber
natürlich kann es kein Nachteil
sein, so eine Sportlerin im eigenen
Verein zu haben und mit ihr zu trainieren“, sagt die Nachwuchshoffnung, die sich in den letzten Jahren
immer wieder mit Knieproblemen
herumschlagen musste. Im September 2014 wurde Sarah Schmidt das
letzte Mal am Meniskus operiert,
seitdem geht es vorwärts.
„Sie ist eine ganz Liebe, dabei sehr
ehrgeizig. Technisch hat sie aufgeholt, jetzt muss sie noch an Geschwindigkeit zulegen“, sagt Christina Schwanitz über die Jüngere, die
möglicherweise einmal in ihre Fußstapfen treten könnte. „Ich hätte
kein Problem damit, wenn sie mich
irgendwann einmal schlagen würde“, meint die aktuelle Europameisterin und schmunzelt.
Da Christina Schwanitz bis zu
den Olympischen Spielen in 2020 in
Tokio plant, bleibt Sarah Schmidt
aber auch noch ein bisschen Zeit,
um aufzuholen und eines Tages vielleicht auch zu überholen. Das hatten sich David Storl und Christina
Schwanitz zu Beginn ihrer Karrieren, als sie Ralf Bartels oder Nadine
Kleinert jagten, ebenfalls auf die
Fahnen geschrieben. Und jetzt sitzen die beiden sächsischen Asse als
WM-Mitfavoriten im Flieger nach
China.
Schwanitz gegen Gong
Für der 12. Thumer Werfertag am
4. September kann Chef-Organisator
Sven Lang bereits ein sehr gutes Starterfeld verkünden. David Storl trifft
im Kugelstoßring u. a. auf DoppelOlympiasieger Tomasz Majewski
(Polen) und dem Neuseeländer Tomas
Walsh, den Dritten der Hallen-WM
2014. Christina Schwanitz bekommt
es u. a. mit der Chinesin Lijiao Gong,
der Dritten der Olympischen Spiele
2012, zu tun.
Hauptwettkämpfe werden neben
dem Kugelstoßen das Speerwerfen
der Männer (mit Thomas Röhler/Jena)
und das Diskuswerfen der Frauen (mit
Nadine Müller/Leipzig) sein. Das Budget der Veranstaltung beträgt etwa
45.000 Euro, dafür wurden bereits
15 Teilnehmer der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Peking vertraglich
gebunden. (tt)
DFB-Pokal
Rostock - Kaiserslautern 4:5 i. E. (0:0)
SR.: Jablonski (Bremen); Zu.: 20.100; Elfm.:
1:0 Jänicke, 1:1 Löwe, 2:1 Ahlschwede, 2:2
Halfar, Ziemer verschossen, 2:3 Przybylko, 3:3
Bickel, 3:4 Vucur, 4:4 Ikeng, 4:5 Karl.
Energie Cottbus - FSV Mainz 05 0:3 (0:2)
Schiedsrichter: Hartmann (Wangen); Zuschauer: 11.123; Tore: 0:1 Frei (30.), 0:2 Jairo
Samperio (33.), 0:3 Clemens (62.).
Arminia Bielefeld - Hertha BSC 0:2 (0:0)
SR.: Brand (Gerolzhofen); Zu.: 21.484; Tore:
0:1 Kalou (73.), 0:2 Darida (88.).
VfR Aalen - 1. FC Nürnberg 1:2 i.E. (0:0)
SR.: Steinhaus (Hannover); Zu.: 9172; Elfmetersch.: Behrens gehalten, Drexler verschossen, Brecko gehalten, Schwabl verschossen,
0:1 Schöpf, 1:1 Klauß, Hovland gehalten,
Kienle verschossen, 1:2 Kutschke, Menig verschossen.
St. Pauli - Mönchengladbach 1:4 (1:0)
SR.: Meyer (Burgdorf); Zu.: 28.175; Tore: 1:0
Rzatkowski (34.), 1:1 Stindl (54.), 1:2 Traore
(56.), 1:3 Stindl (67.), 1:4 Hazard (86.).
VfL Osnabrück - RB Leipzig abgebrochen
Reiterberger neuer Superbike-Meister Rucksackposse beim HSV
IDM: Nachwuchs vom Sachsenring setzt sich im niederländischen Assen in Szene
Fußball: Gehaltsliste des Bundesligisten gefunden
CHEMNITZ/ASSEN — Markus
Reiterberger hat sich mit einem Doppelsieg in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM)
den Titel im deutschen SuperbikeChampionat gesichert. Der Obinger
vom Team Van-Zon-Remeha-BMW
gewann das siebte von neun Rennen
auf dem Grand-Prix-Kurs von Assen.
Reiterberger hatte wie erhofft gegen
die starke Ducati-Konkurrenz mit
dem Vorjahresmeister Javier Forés
aus Spanien und dem Italiener Lo-
HAMBURG — Mehrere interne Dokumente von HSV-Sportdirektor Peter
Knäbel hat eine Frau verstreut auf
einer Wiese in einem Hamburger
Park gefunden. Nach einem Bericht
der „Bild“ sollen auf den Unterlagen
die Gehälter der Fußball-Profis, Prämienzahlungen und Vertragsdetails
aufgelistet gewesen sein. „Ich kann
das alles nicht dementieren“, sagte
HSV-Mediendirektor Jörn Wolf gestern. Die Altenpflegerin war dem Bericht zufolge im Jenisch-Park unter-
renzo Lanzi leichteres Spiel über die
beiden Läufe, als es zu erwarten war.
„Mit einem Doppelsieg Meister zu
werden ist ein unglaubliches Gefühl. Das übertrifft alles. Ich bin so
froh, in diesem Team zu fahren“, sagte der 22-Jährige nach der Siegerehrung.
In der Moto3-Klasse stand mit Jonas Geitner vom sächsischen Freudenberg-Racing-Team der Meister
ebenso fest wie in der Seitenwagenmeisterschaft, in der das Duo Uwe
Gürck und Manfred Wechselberger
den Titel holte. Vier Junioren vom
AMC Sachsenring feierten im
ADAC-Cup Plätze unter den besten
zehn. Der 14-jährige Toni Erhard aus
Schwarzenberg wurde Zweiter vor
seinem Clubkollegen Norick Stelzer.
Glücklich stieg auch Jonas Hähle
von seiner KTM. „ Ich habe ich mich
von Platz 17 auf fünf nach vorn gekämpft“, meinte der 15-Jährige. Marie Mende (15/Gersdorf) freute sich
über Rang neun. (ww)
wegs, als sie die verstreut liegenden
Dokumente entdeckte. Zudem soll
sie dort Kreditkarten, ein Schlüsselbund und den Führerschein von
Knäbel gefunden haben. Die Frau
habe den HSV kontaktiert – doch die
Geschäftsstelle soll ihr nicht geglaubt haben. Der Sportdirektor erklärte, er habe den Verlust nicht bemerkt und erst anschließend Anzeige erstattet. Wie die Dokumente in
den Park gelangten, ist noch nicht
bekannt. (dpa)
Pokalspiel von Leipzig abgebrochen
Die Partie der Sachsen
gegen Osnabrück endete
schon in der 71. Minute,
nachdem der Schiedsrichter von einem Feuerzeug
am Kopf getroffen wurde.
Der Spielabbruch von Schiedsrichter Martin Petersen (rechts) könnte für
RB Leipzig das Weiterkommen am Grünen Tisch bedeuten. FOTO: FRISO GENTSCH/DPA
OSNABRÜCK — Die Spieler von RB
Leipzig saßen schon längst in ihrem
Bus, als die Zuschauer vom Abbruch
des DFB-Pokalspiels zwischen dem
Fußball-Drittligisten VfL Osnabrück
und dem Zweitligisten RB Leipzig
unterrichtet wurden. Erst nach 26
Minuten informierte der Stadionsprecher gestern Abend die Besucher, dass es wegen eines Feuerzeug-Wurfes auf Schiedsrichter
Martin Petersen nicht weitergeht.
Die Verantwortlichen wollten weiteres Chaos verhindern.
Als RB-Stürmer Davie Selke in
der 71. Spielminute beim Stand von
0:1 aus Leipziger Sicht von einem
VfL-Abwehrspieler auf dem Weg
Richtung Tor gebremst wurde, lief
der Osnabrücker Ersatzspieler Michael Hohnstedt auf das Feld und
provozierte Selke. Als Petersen die
Gemüter beruhigen wollte, wurde
er getroffen und wendete sich mit
schmerzverzerrtem Gesicht ab. Der
Unparteiische zog sich in die Kabine
zurück – der Abbruch wurde den
Profis und den Vereinsverantwortlichen mitgeteilt. In Windeseile kletterten die Leipziger um Trainer Ralf
Rangnick in den Bus. Der Schiedsrichter wurde in ein Krankenhaus
gebracht, eine Diagnose gab es zunächst nicht.
„Das ist natürlich ein Debakel für
uns“, sagte der Osnabrücker Manager Lothar Gans. „Das ist einer von
13.000 im Stadion, aber das ist nicht
zu entschuldigen. Es tut mir sehr
leid.“ Die Leipziger stellten fest: „Wir
müssen die turbulenten Ereignisse
auch erst einmal verarbeiten, sind
einigermaßen sprachlos.“ Die Osnabrücker werden mit großer Wahrscheinlichkeit das Spiel am Grünen
Tisch verlieren und eine harte Strafe
bekommen. Dabei hatte es bis zum
Feuerzeugwurf gut ausgesehen. Halil Savran hatte den Außenseiter bereits nach 21 Sekunden in Führung
gebracht. „Das ist eine bittere Stunde für den VfL Osnabrück“, sagte
VfL-Präsident Hermann Queckens-
tedt. Der Vereinschef hofft, dass der
Übeltäter ausfindig gemacht wird.
„Nach unseren Informationen ist er
auf Fernsehaufzeichnungen auszumachen. Er müsste erkennungsdienstlich ermittelt werden.“
Der Kontrollausschuss des DFB
hat bereits gestern die Ermittlungen
aufgenommen. „Über die Spielwertung wird dann das DFB-Sportgericht entscheiden. Daneben geht es
um die sportrechtliche Sanktion gegen den Verein, dem der Vorfall zuzurechnen ist“, teilte DFB-Mediendirektor Ralf Köttker mit. Herbert Fandel, Vorsitzender der Schiedsrichterkommission, erklärte, es habe sich
um einen „tätlichen Angriff“ auf
den Schiedsrichter gehandelt. „Der
Spielabbruch ist dann die logische
und notwendige Konsequenz.“ (dpa)
KULTUR & SERVICE
Dienstag, 11. August 2015
NACHRICHTEN
AUSSTE LLUNG
5000-Mann-Armee
für die Demokratie
DRESDEN — Der spanische Künstler
Fernando Sánchez Castillo bevölkert das Dresdner Albertinum im
August mit 5000 identischen Figuren. Seine Installation „Made in China“ sei ein Gegenentwurf zum klassischen Denkmal und Aufforderung
zu Zivilcourage, sagte die Direktorin
der Galerie Neue Meister, Hilke
Wagner. Die „Armee“ ist vom 18. August bis zum 1. September zunächst
im Lichthof des Ausstellungsgebäudes an der Brühlschen Terrasse „stationiert“. Danach soll sie durch das
Museum wandern. Der 1970 geborene Sánchez Castillo zählt zu den bekannten spanischen Künstlern der
Gegenwart. (dpa)
ARTHUR KOESTLER
Originaltext wohl
wieder gefunden
KASSEL — Eine verschollene Origi-
nal-Fassung des Romans „Sonnenfinsternis“ des Schriftstellers Arthur
Koestler (1905 bis 1983) ist nach Angaben der Universität Kassel wieder
aufgetaucht. Wie die Hochschule
gestern mitteilte, fand ein Doktorand das Manuskript in der Zentralbibliothek Zürich. Bislang sei nur eine Rückübersetzung aus dem Englischen bekannt gewesen. Man ging
demnach davon aus, dass der Originaltext verloren ging, als Koestler
1940 aus Frankreich vor den Nazis
nach England floh. Ob nun das Original gefunden wurde, ist nicht abschließend bewiesen, es spricht aber
laut Uni alles dafür – unter anderem
handschriftliche Korrekturen und
Einfügungen Koestlers. (dpa)
SUPERHE LDE NFILM
„Fantastic Four“
floppt in den USA
NEW YORK — Der Superheldenfilm
„Fantastic Four“ ist an den nordamerikanischen Kinokassen gefloppt.
Das Science-Fiction-Epos spielte an
seinem Eröffnungswochenende nur
rund 26,2 Millionen Dollar (etwa 24
Millionen Euro) ein und musste sich
mit einem zweiten Platz in den Kinocharts begnügen, wie der „Hollywood Reporter“ berichtete. Experten
hatten mit bis zu 50 Millionen Dollar gerechnet. In Deutschland startet
der Film an diesem Donnerstag, 13.
August. Die Fantastic Four waren
1961 die ersten Superhelden im
Marvels-Comic-Universum. (dpa)
DEN TRAILER zum Film
„Fantastic Four“ können Sie
sehen, wenn Sie diesen Code
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» www.freiepresse.de/fantastic
Seite A1
Die Poesie des Widerstands
Dr. Dre
meldet sich
mit neuem
Album zurück
Traumzarte Bilder von
Irene Bösch und lebenshungrige Arbeiten von
Axel Wunsch sind im
Annaberger Kunstkeller zu
sehen – ein spannender,
vielsagender Dialog zweier
Künstler, die konsequent
ihren eigenen Weg gehen.
Der US-Rapper legt
„Compton“ vor – ein
sehr politisches Werk
VON CHARLOTTE JAHNZ
UND CHRISTINA HORSTEN
VON MATTHIAS ZWARG
ANNABERG-BUCHHOLZ — Es
ist ein
Leuchten in der Welt, gerade dann,
wenn sie am dunkelsten ist. Irene
Bösch malt dieses Leuchten. In ihren
Bildern leuchtet der Mond, als wäre
er von einem anderen Stern. Eine
dunkle Wolke schwebt über der Erde und spiegelt die dunklen Orte
dort, leuchtet mahnend von unserer
Schuld und unserer Ungewissheit.
Irene Bösch, 1940 in Chemnitz
geboren, hatte ursprünglich Dekorationsmalerin gelernt, doch dekorativ waren ihre Bilder nie. Mal- und
Zeichenunterricht nahm sie bei Willy Wittig und Gerhard Stengel, studierte später in Dresden Malerei bei
Paul Michaelis. Doch von dessen sozialistischem Realismus war sie weit
entfernt. In ihren Bildern setzte sie
der utopielosen realsozialistischen
Gesellschaft eine widerständige Poesie entgegen, die den von Direktiven
gegängelten und durch Dekrete verarmten Alltag lyrisch-melancholisch kommentierte, ohne plump
darauf Bezug zu nehmen. Und auch
über den nach 1990 versprochenen
„blühenden Landschaften“ hängen
bei ihr dunkle Wolken.
In ihrer Eigenart ist sie Axel
Wunsch verwandt, dessen Bilder einen kongenialen Kontrapunkt zu
Irene Böschs zarten Aquarellen setzen.
Leichthändige Striche
Es sind zwei Arten, der Welt und
dem Leben künstlerisch beizukommen. Irene Bösch gibt einem harschen, harten, oft aufs pure Materielle zielenden Dasein einen Traum zurück, ohne zu leugnen, dass es
schwer ist, sich diesen Traum zu bewahren. In einem ihrer Menschenbilder geht eine Figur gebückt, auf
allen Vieren. Hell und dünnhäutig.
Ein Mensch im Fallen oder im Aufstehen begriffen? In einer Zeichnung dagegen mischen sich die bunten Striche leichthändig zur Andeutung eines Gesichts im Werden, in
der Veränderung, in unvollendeter
Schönheit.
Axel Wunsch, geboren 1941 in
Kändler, ist näher am Gegenständlichen, Figürlichen, aber auch er gibt
NEW YORK — Seit mehr als zehn Jahren hatte der US-Rapper Dr. Dre ein
neues Solo-Album versprochen.
„Detox“ sollte es heißen und war immer wieder angekündigt und dann
verschoben worden. Ungeduldige
Nachfragen
von
Journalisten hatte
der Musiker irgendwann schlicht untersagt. Jetzt, 16 Jahre nach dem Erfolg
von „2001“, hat Dr.
Dre wirklich ein neues Album auf
den Markt gebracht – aber es ist
nicht das lange ersehnte „Detox“,
und das wird es wohl auch nie geben. „Nicht gut“ sei das alles gelaufen, sagt der im Februar 50 Jahre alt
gewordene Rapper, aber nun gebe es
ja „Compton: A Soundtrack by Dr.
Dre“. Das neue Album lässt Kritiker
und Fans jubeln. Von einem „beeindruckenden Comeback, das dem
Rapper einen Platz in der Geschichte
sichert“, schwärmt der britische
„Guardian“ und Linkin-Park-Gitarrist Mike Shinoda schrieb auf Twitter, dass nur Dr. Dre die Erwartungen nach so langer Zeit noch übertreffen könne. „Dr. Dre hat gerade
den Hip-Hop gerettet“, kommentierte ein weiterer Fan.
Viele Fans wissen dagegen nicht
so recht, ob sie lachen oder weinen
sollen – denn „Compton“ wird wohl
das letzte Solo-Album des Rappers
sein. „Alle meine Freunde sind gekommen“, sagte Dr. Dre in seiner Radiosendung „The Pharmacy“ – Eminem, Snoop Dogg, Kendrick Lamar
und Ice Cube. „Es ist mein großes Finale.“ Der Musiker arbeitet längst
auch als preisgekrönter Produzent.
Außerdem hat ihn seine KopfhörerFirma, die der Elektronik-Gigant
Apple im vergangenen Jahr für 3,2
Milliarden Dollar kaufte, zum Multimillionär gemacht.
Auf „Compton“ bleibt der Musiker dem G-Funk treu, seinem selbstkreierten Stil, der Funk mit drastischen sprachlichen Metaphern
mischt. Und „Compton“ sei das bislang politischste Album von Dr. Dre,
urteilt der „Rolling Stone“. In einigen Texten finden sich deutliche Bezüge auf aktuelle Fälle von Polizeigewalt gegen Afroamerikaner in den
USA. (dpa)
FOTO: CJ GUNTHER/DPA
Freie Presse
Fernsehen Ein
Spielfilm führt
ein Mädchen von
der Straße in die
Schweizer Berge.
Seite A3
„Kopf“ heißt diese Farbstiftzeichnung von Irene Bösch.
ihm ein Geheimnis über die Realität
hinaus. Auch er hat bei Willy Wittig
gelernt, später bei Wolfgang Mattheuer in Leipzig studiert. Es ist, als
wollte Wunsch das Leben einfangen
in all seiner zerbrechlichen Endlichkeit. Als wollte er ihm eine Dauer geben, die es nur durch den Menschen
bekommt, der sich erinnern kann,
der sich der Welt, der Menschen und
Dinge annehmen kann. Axel
Wunsch malt und zeichnet, was
ihm heilig, was ihm wertvoll oder einen Kommentar wert ist. Den gebrechlichen Papst, dem man eher
Ruhe denn die Herrschaft über die
katholische Kirche wünscht. Einen
Straßenzug in Chemnitz, aus dessen
Mauern die leeren Fenster wie tote
Augen blicken. Einen Hund, einen
Schmetterling, ein Liebespaar. Striche und malerischer Gestus sind im-
mer dem Gegenstand angemessen.
Mal halten sie wild und aufgeregt
das Vergängliche fest, den unwiederbringlichen Moment, mal verharren
sie großzügig in Flächen, kosten eine Farbe ganz aus, bringen sie zum
Leuchten, wie es auch Irene Bösch
tut.
FOTO: MATTHIAS ZWARG
und der Welt ihre Bilder als Geschenk zurückgeben. Jörg Seifert
und seine Mitstreiter im Annaberger Kunstkeller haben sich dieser
Künstler, die meist nicht auf der großen Bühne agieren, immer angenommen und setzen auch mit dieser
Ausstellung ihr Engagement fort.
Was umso bemerkenswerter ist, als
der Kunstkeller mit kleinem Budget
agieren muss – aber auf die Hilfe
ebenso engagierter Leihgeber zählen kann, wie die des Buchhändlers
Wolfgang Gebhardt, der zahlreiche
Irene-Bösch-Bilder beisteuerte.
Die Welt als ein Geschenk
Auch in den Bildern von Axel
Wunsch wohnt diese Poesie des Widerstands, die die Welt nicht als unveränderbar nimmt, sondern in ihr
nach Zeichen von Traum und Hoffnung sucht.
So entsteht in der Ausstellung ein
spannender, vielstimmiger Dialog
zweier Künstler, die ganz dies sind:
Künstler, die ihren Weg gehen, ohne
nach dem Markt zu schielen. Die die
Welt als ein Geschenk annehmen
DIE AUSSTELLUNG mit Bildern von Irene
Bösch und Axel Wunsch wird bis 30. August
im Kunstkeller Annaberg-Buchholz, Wilischstraße 11, gezeigt. Geöffnet täglich nach telefonischer Absprache unter 03733-42001.
» www.kunstkeller-annaberg.de
der Heinrich absieht, den er mal als
störenden Konkurrenten, mal als
nützlichen Wegbegleiter betrachtete. Ungeschoren kommt der „Großillusionist“ bei Flügge jenseits allen
Respekts nicht davon: „Der Weg, den
Thomas Mann gegangen ist, führte
von der Selbstdisziplinierung über
maskierte Selbstdarstellung zur
Selbstmythologisierung.“
Sogar über den eigenen Kindern
schwebte der „Zauberer“ laut Flügge
wie ein heimlicher Spiritus Rector:
„Sie haben den ganzen Erdball umrundet, sie kannten die Welt von Tokyo bis Tanger, von Moskau bis Madrid, von Hollywood bis Helsinki; sie
kannten Theater, Armee und Hafenspelunken, doch dem Bannkreis des
Vaters entkamen sie nicht.“
Insgesamt schaut Flügge klug
aus verschiedenen Blickwinkeln auf
das Dasein des Schriftstellers.
Manchmal mutet seine Argumentation indes kümmerlich an, etwa
wenn er rechtfertigt, weshalb das Erzählgenie zunächst gegenüber Nazideutschland taktierte: „Wer Thomas
Mann wegen seiner zögernden Haltung nach 1933 kritisiert, sollte bedenken, wie schmerzlich dieser Vorgang und wie stark der Einschnitt in
sein Leben war.“ Dazu gesellen sich
Sätze, die ein guter Lektor wegen
Plattheit gestrichen hätte: „Bei Thomas Mann stehen Kontinuität und
Wandlung nebeneinander. Durch
alle persönlichen und politischen
Krisen nach 1914/18 hat er sich hindurchgearbeitet und sich mit seiner
Gegenwart und dem Leben ausgesöhnt.“ Nichtssagender vermag man
kaum zu formulieren.
Quintessenzen und Analysen gehören eindeutig nicht zu den Stärken von Flügge. Ungeachtet dessen
schafft er es, die Verflechtungen innerhalb der Mann’schen Familie unterhaltsam und chronologisch geschickt zu beleuchten. Dabei rückt
Eine Art Göttervater
Vor 60 Jahren starb
Thomas Mann. Manfred
Flügge porträtiert in
seinem neuen Buch den
Familienclan des Literaturnobelpreisträgers.
VON ULF HEISE
CHEMNITZ — „Was hinter seiner Iro-
nie und Virtuosität an Herz, an
Treue, Verantwortlichkeit und Liebesfähigkeit stand, das wird sein
Werk und Andenken weit über unsere verworrenen Zeiten hinaus lebendig erhalten“, prophezeite Hermann Hesse 1955 anlässlich des Todes von Thomas Mann. Der Eremit
von Montagnola und der Kaufmannssohn aus Lübeck empfanden
einander als „Brüder“ im Geiste.
Auch was ihren Nachruhm anbetrifft, ähneln sie sich. Beide verkörperten in ihrer Epoche literarische
Giganten. Bis heute sind sie es uneingeschränkt geblieben.
In ihren Briefen tauschten die
Freunde Privates ohne Verschleierung aus. Passagen dieser intimen
Korrespondenz zitiert Manfred
Flügge in seinem Buch über die
Manns mehrfach. „Was eigentlich
‚home‘ ist, weiß ich längst nicht
mehr recht, habe es im Grunde nie
gewusst“, heißt es da zum Beispiel.
Oder: „In meinen späteren Jahren
gab es der Wanderschaft etwas viel.“
Solche Äußerungen spiegeln das Gefühl der Heimatlosigkeit wider, das
Thomas Mann im Alter enorm belastete. Seine letzte Zuflucht fand er
nach der Rückkehr aus dem amerikanischen Exil in einer Villa in
Kilchberg am Zürichsee. Doch er
konnte das schöne Ambiente des
Hauses nur ein paar Monate genie-
ßen. Mit 80 starb er am 12. August
vor 60 Jahren an einem Riss der unteren Bauchschlagader. Die zuletzt
wieder aufgegriffene Arbeit an dem
satirischen Roman „Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ vermochte er nicht mehr zu beenden.
Thomas Mann
Schriftsteller
FOTO: DPA
Manfred Flügge zeichnet zwar in
seiner Studie ein Bild des ganzen
Mann-Clans, doch am ausführlichsten widmet er sich Thomas, dem Patriarchen der Sippe, denn der Nobelpreisträger beherrschte die Szene. Er
wird als eine „Art Göttervater“ porträtiert. Seine Geschwister verblassten neben ihm, wenn man vom Bru-
er oft Anekdoten in den Fokus. Das
Kapitel, in dem er sich mit der Homoerotik Thomas Manns beschäftigt, die eher eine verkappte Bisexualität gewesen sein dürfte, mutet allerdings ziemlich bieder an. Auch
die Abschweifungen über die
schwierige Ehe mit Katja Pringsheim, der „Innenarchitektin“ von
Thomas Manns Existenz, beglücken
selten. Spannend lesen sich dagegen
Flügges Reflexionen über die Tageskladden des Bürgerkünstlers, deren
Tenor ihn beflügelt: „Man spürt einen grundstämmigen Humor, fein,
sehr fein, aber ansteckend, erhebend, erfrischend und zuweilen
skurril.“ Auf solch hohem sprachlichen und intellektuellen Niveau
hätte man sich Flügges gesamte Abhandlung gewünscht.
DAS BUCH Manfred Flügge: „Das Jahrhundert der Manns“. Aufbau Verlag. 416 Seiten.
22,95 Euro. ISBN 978-3-351-03590-7.
A2 Freie Presse
ROMAN & RÄTSEL
J
a, bis die ihn das nächste Mal
klauen. Und wer weiß, ob sie ihn
dann nicht gleich über die Grenze bringen.“
„Eine acht Jahre alte A-Klasse?“
„Das glaubst du! Aber sag mal,
wann sehen wir uns denn? Wahrscheinlich erkennen wir die Kinder
gar nicht mehr wieder.“
„Es sind doch nur zwei Wochen
vergangen, und an Weihnachten
waren wir drei Tage hintereinander
zusammen.“ Heike bog auf die zweispurig ausgebaute B8 und beschleunigte ihren Cayenne sofort auf hundertdreiundachtzig Stundenkilometer. „Hast du nicht jetzt Zeit, um
auf einen Kaffee vorbeizukommen?
Es gibt so viel zu besprechen.“
„Nein, ich kann nicht.“
Heike suchte nach einer Ausrede.
„Ich habe einen Zahnarzttermin, reine Routine, ist schon lange geplant,
muss auch mal sein.“
„Aber morgen sehen wir uns
dann spätestens, ja?“
„Meinetwegen, dann kommt um
vier zum Kaffee. Aber Chloé hat Ten-
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Großwildjagd
© 2014 Knaur Taschenbuch Verlag – Folge 95
nistraining in Steinbach, sie wird also nicht da sein.“
Sie fuhr auf das überfüllte Parkdeck des Main-Taunus-Zentrums.
Mit ihrer Breuninger-Card öffnete
sie die Schranke für den VIP-Parking-Bereich, stellte den Wagen auf
einem der vielen leeren Parkplätze
ab und schritt über den roten Tep-
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Obhut einer Krankenschwester gegeben. In dem Zustand konnte sich
Frau Kronau keinesfalls in ihr Auto
setzen und die Heimfahrt nach Luzern antreten.
„Findest du es nicht merkwürdig,
dass ihr Mann sie damit alleine
lässt? Der Anblick ist so schon kaum
zu verkraften …“, bemerkte Steiner
zu seinem Kollegen, Inspektor Brügger, als er wieder zurückkam.
„So ist das eben in diesen Kreisen.
Wahrscheinlich hatte er einen dringenden geschäftlichen Termin“,
brummte Brügger. „Da ist es auch
nicht weiter verwunderlich, dass sie
ihre Tochter erst am 3. Januar als vermisst gemeldet hat, obwohl sie nach
der Silvesternacht nicht nach Hause
gekommen ist.“
„Na ja, das Mädchen war zwanzig
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sich im Untergeschoss des nüchternen Gebäudes aus den vierziger Jahren. In dem weiß gekachelten Sektionsraum hatten sich bereits die zwei
Vertreter der Kantonspolizei eingefunden. Soeben war die Leiche Sybille Kronaus von ihrer Mutter identifiziert worden. Frau Kronau hatte inständig darum gebeten, keine Obduktion bei ihrer Tochter durchzuführen. Doch Hauptkommissar Steiner erklärte ihr geduldig, dass diese
zur Abklärung der Umstände bei einem Unfalltod grundsätzlich von
der Staatsanwaltschaft angeordnet
werden musste. Dann hatte er sie
zur Tür begleitet. Er musste sie stützen, denn sie taumelte, als sie durch
die zweiflügelige Glastür ging. Steiner war mit ihr im Aufzug nach
oben gefahren und hatte sie in die
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pich direkt in die Exquisit-Abteilung des Kaufhauses. Im Vorbeigehen streifte sie die weichen Pelzstulpen eines Mantels und blieb stehen.
Heike zog ihren Woolrich-Parka aus
und streifte den langen Mantel im
Zarenschnitt über. Sie zog die überdimensionale Fellkapuze über den
Kopf und schmiegte die Wange hinein. „Racoon – Sibirischer Waschbär“ stand auf dem Etikett. Ja, dachte
Heike, als sie sich im Spiegel betrachtete: Ungefähr so müsste sie
aussehen, wenn sie bei Schneetreiben, Hand in Hand, mit Gregorij
über den Petersplatz schlenderte.
Jahre alt, da machen die eben, was
sie wollen.“
„Und man sieht ja, was dabei herauskommt.“
„Können wir jetzt anfangen?“,
fragte Steiner etwas lauter in Richtung des Nebenraums.
„Sechsundfünfzig Kilogramm
Körpergewicht bei einer Größe von
eins siebenundsiebzig“, teilte Privatdozent Dr. Kranzfelder ihnen mit,
während er den Raum betrat. Den
hochgewachsenen, kräftigen Mann
mit den nach hinten gekämmten,
grauen Haaren, die sich im Nacken
kräuselten, hätte man eher für einen
Barpianisten als für den Oberarzt
der Pathologie halten können. Er
zog sich die Latexhandschuhe über
die Finger. „Das entspricht einem
BMI von 18 … unter Models zwar
nicht ungewöhnlich, aber meines
Erachtens geht das eher in Richtung
Fortsetzung folgt
Untergewicht.“
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Dienstag, 11. August 2015
IM RADIO
FEATURE
Das Verschwinden
der Schmetterlinge
DEUTSCHLANDRADIO KULTUR 19.30 UHR
Hunderte Naturfreunde, so heißt es
zur Ankündigung, gehen einmal
pro Woche mit Fangnetz, Fernglas
und Bestimmungsbuch durch ein
Transekt – ein Stück Landschaft,
50 Meter lang, fünf Meter hoch und
fünf Meter breit. Jeder entdeckte
Schmetterling wird in eine Liste eingetragen. Die Daten werden von Forschern ausgewertet, denn die bunten Falter sind Indikatoren für den
Zustand des Ökosystems. Leider
werden es immer weniger Schmetterlinge, wie in dem Feature „Mit
dem Fangnetz im Transekt“ zu erfahren ist. (fp)
Freie Presse
Neustart für eine gebrannte Seele
Der Spielfilm „Puppe“
gibt einem Mädchen aus
dem Ruhrgebiet in den
Schweizer Bergen eine
neue Chance.
A3
Ein
Verhör der
Extraklasse
Iris Berben zum 65.:
„Duell in der Nacht“
Er ist einer der
Großen am Pult und wirkt doch
eher scheu und bescheiden. So beschreibt der MDR den Dirigenten
Herbert Blomstedt. Von 1975 bis
1985 – noch in der DDR – war der
schwedische Maestro Chef der
Staatskapelle Dresden, von 1998 bis
2005 dirigierte er das Gewandhausorchester Leipzig. Im Gespräch berichtet Herbert Blomstedt über seine
Kindheit in den USA, seine Sicht auf
das Alter und seine Jahre in Sachsens Metropolen. (fp)
Wer hat es verdient,
wem sollte man es geben? Vertrauen
ist das zentrale Thema des deutschschweizerischen Films „Puppe“ aus
dem Jahr 2012. Das Jugenddrama,
das das Erste heute Abend als FreeTV-Premiere zeigt, erzählt die Geschichte eines Mädchens von der
Straße, das in den Bergen eine zweite
Chance bekommt. Corinna Harfouch spielt die souveräne Sozialarbeiterin, die sich in der Abgeschiedenheit der Natur um schwierige Jugendliche kümmert.
Es geht um einen Neustart für eine gebrannte Seele: Regisseur Sebastian Kutzli zeigt in kurzen Rückblenden, wie das Leben der 16-jährigen Anna (Anke Retzlaff) im Ruhrgebiet war. Sie und ihre Freundin
Leila (Jella Haase) erkannten, dass
das Leben auf der Straße zu hart ist.
Doch nicht nur die Vergangenheit
wird aufgearbeitet, auch in der Gegenwart spitzen sich die Ereignisse
zu, denn nicht jedes der Mädchen ist
gewillt oder in der Lage, seine Situation zu verbessern.
Ihr neues Zuhause ist in einer
Berghütte bei der Sozialarbeiterin
Geena (Corinna Harfouch), die sich
auch noch um andere Schützlinge
kümmert – Straßenmädchen aus
Duisburg und die Schweizer Berge.
Da die Kontraste zu inszenieren, ist
nicht schwer. Die Landschaft vermittelt ein Idyll, das es natürlich zu
brechen gilt. Alle Mitbewohnerinnen haben Furchtbares erlebt. Die
zwölfjährige Emma (Stella Holzapfel) beeindruckt mit ihrem liebevoll
autistischen Spiel ebenso wie die aggressive Magenta (Sara Fazilat), die
es mit Manipulation der anderen
versucht.
Da, wo es nicht weitergeht, da ist
die Grenze, meint Betreuerin Geena
am Anfang, als sie Anna in ihr neues
Zuhause fährt. So einfach ist das natürlich nicht. Eine falsche Entscheidung, eine Unachtsamkeit, und es
geht vielleicht schon um ein ganzes
Leben.
Den Plot hat Marie Amsler geschrieben, die lange mit schwererziehbaren Mädchen gearbeitet hat.
Regisseur Kutzli inszeniert zunächst
sehr sorgsam. Doch im letzten Drittel verlässt er die Gefühlsebene, um
Handlungsstränge zu verstricken
und die Geschichte zu verdichten.
Die Wirkung wäre größer, hätte er
die Geduld behalten, bei seinen Figuren zu bleiben, ohne sie künstlich
zu dramatisieren. (tsch)
Was erlaubte sich
Matti Geschonneck mit „Duell in
der Nacht“? Der Berliner Filmemacher hält sich in seinem TV-Film
von 2007 nicht ansatzweise an klassische Spannungsbögen. Nein, er
geht sogar noch
weiter und verlässt
sich in diesem brillanten Kammerspiel ausschließlich auf seine Darsteller. Herausgekommen ist ein Thriller ohne jedes
Action-Element. Was bleibt, ist ein
Verhör – aber das hat es in sich. Geschonnecks Ensemble besteht aus
Ina Weisse, Jürgen Vogel und Iris
Berben (Foto). Anlässlich ihres
65. Geburtstags, den Iris Berben
morgen feiert, zeigt 3 Sat derzeit eine Reihe mit Filmen der klugen Diva, die es fast immer schafft, ein großes Publikum selbst für schwierige
Stoffe zu begeistern. „Duell in der
Nacht“ erreichte bei der Erstausstrahlung 2008 im ZDF 6,6 Millionen Zuschauer.
Als nächster Beitrag der Iris-Berben-Reihe auf 3 Sat folgt morgen
Abend, ebenfalls 20.15 Uhr, der Fernsehfilm „Rosa Roth: Bin ich tot?“ aus
dem Jahr 2011. (tsch)
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GESPRÄCH
Herbert Blomstedt
erinnert sich
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3 SAT 20.15 UHR
VON CLAUDIA NITSCHE
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FOTO: DPA
ARD 22.45 UHR
Die 16-jährige Anna (Anke Retzlaff, rechts) entkommt dem Leben auf der Straße und findet bei Sozialarbeiterin
Geena (Corinna Harfouch) ein neues Zuhause.
FOTO: HAGEN KELLER/BR/TELESCHAU
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A4 Freie Presse
RATGEBER
Dienstag, 11. August 2015
Krank durch Langeweile
NACHRICHTEN
URTEIL
MEIN GARTENTIPP
Neues aus
Samen
Kaufland verliert
Test-Streit
WOLFGANG FRIEBEL
ZUR VERMEHRUNG
VON PFLANZEN
Die Kaufland-Gruppe hatte in Anzeigen für ihr Werbeblatt „tip der
Woche“ das test-Logo „Gut“ über
vier Spülmaschinentabs platziert.
Getestet hatte die Stiftung Warentest aber nur eins davon. Später wiederholte das Blatt die missverständliche Aufmachung mit Nudeln. Das
fand der Verbraucherzentrale Bundesverband irreführend und erhob
Klage. Zwei Gerichte gaben den Verbraucherschützern recht, Kaufland
zog daraufhin bis vor den Bundesgerichtshof (BGH). Der hat nun klargestellt: Diese Art von Werbung ist unzulässig. Es werde ein Testergebnis
auf nicht getestete Produkte übertragen. Es reicht nämlich nicht, so
die Richter, wenn nur Verbraucher,
die genau hinschauen, bemerken
können, für welches Produkt das
Test-Logo gilt. Vielmehr ist für die
Frage, wie eine Werbung verstanden
wird, die Sichtweise des durchschnittlich informierten und verständigen Verbrauchers maßgebend, erklärte der BGH. (rnw)
[email protected]
V
HANDY
FOTO: PHILIPP DIMITR/DPA
Wie durch einen Nebelschleier: Unterforderung kann antriebslos machen.
Vodafone verlängert
ISDN-Anschlüsse
Bore-out – Unterforderung
– ist das Gegenteil von
Burn-out. Es betrifft vor
allem Ältere und wird oft
verkannt. Mit Folgen für
die Gesundheit.
Vodafone lässt bestehende ISDNAnschlüsse für weitere sieben Jahre
aktiv. Einen Zwangsumstieg auf die
neuere All-IP-Technik soll es nach
Angaben eines Unternehmenssprechers bis dahin nicht geben. Bestandskunden wird der Festnetzbetrieb über ISDN bis 2022 garantiert.
Neuanschlüsse für Privatkunden
wird es allerdings nur noch mit AllIP geben. (dpa)
VON TOM NEBE
Krank durch Langeweile – Psychologen kennen das Phänomen unter
dem Begriff Bore-out, abgeleitet vom
englischen Wort für Langeweile: Boredom. Die Unterforderung führt zu
Mattigkeit,
Antriebslosigkeit,
Schlaflosigkeit und kann in einer
Depression enden. Bore-out wird
zwar vor allem in der Arbeitswelt
beobachtet, betrifft aber auch viele
Senioren. Denn Lebensqualität im
Alter hängt maßgeblich von dem
Gefühl ab, gebraucht zu werden.
NACHRUF
Der Gartendoktor
ist tot
Die monatlichen Tipps des Gartendoktors in der „Freien Presse“ werden künftig fehlen. Gunter Wolf ist
am Wochenende mit 64 Jahren
plötzlich verstorben. Das hat seine
Familie gestern mitgeteilt. Der studierte Agraringenieur engagierte
sich in einem Dresdner Kleingartenverein und als Fachberater beim
Stadtverband Dresdner Gartenfreunde. Sein Wissen gab er an andere weiter. So erklärte Wolf, was im
aktuellen Monat im Obst- und Gemüsegarten zu tun ist. Erst in der
Wochenend-Ausgabe hatte er Empfehlungen zum Veredeln in einem
Chemnitzer Garten gegeben. (gfl)
Symptome wie beim Burn-out
„Die Symptome sind die gleichen
wie bei einem Burn-out“, erklärt Ursula Lehr. Sie ist emeritierte Professorin für Psychologie und führte den
Lehrstuhl für Gerontologie in Heidelberg. Unterforderung kann Senioren noch im hohen Alter treffen.
Wenn etwa plötzlich der Partner
stirbt, der zuvor Lebensmittelpunkt
war, bleibt ein großes Loch zurück.
„Das betrifft besonders häufig Frauen über 80 Jahre, die mit der Heirat
ihren Job aufgegeben haben und danach vor allem für ihren Mann gelebt haben.“ Mit dessen Tod verlieren die Tage auf einmal ihre gewohnte Struktur, ein Gefühl der Leere entsteht.
Ein Bore-out muss aber nicht erst
im hohen Alter auftreten: Bereits die
Zeit kurz nach Rentenbeginn ist
häufig prekär. „Hier sind – noch –
vor allem Männer betroffen, weil die
ihr Leben oft sehr stark über ihre Arbeit definieren“, sagt Psychologin Julia Scharnhorst. Gerade bei Workaholics, denen die Zeit für Hobbys
und Freunde fehlte, bricht mit der
Rente einiges zusammen. Um das zu
vermeiden, hilft Vorbereitung. Wie
sollen die Tage als Rentner aussehen? Welchen Aktivitäten will man
nachgehen? Gibt es Bekannte, die
man sehr gerne mal wieder treffen
will? „Keinesfalls sollte die Rente als
Nichtstun begriffen werden“, mahnt
Scharnhorst. Besser ist, die positiven
Seiten der gewonnenen freien Zeit
zu entdecken und zu nutzen.
Senioren sollten sich nicht davor
scheuen, intensiv ihre Hobbys zu betreiben. Denn die Grenzen setzt nur
der eigene Wille. „Viele haben diese
Erwartungen im Kopf, wie ältere
Menschen angeblich sein müssen“,
weiß Scharnhorst. Dieses Rollenbild
sollte aber jeder für sich hinterfragen: „Es geht darum, wie man selbst
leben möchte und nicht wie man
denkt, dass es die Gesellschaft für
richtig hält.“
Eine neue Sprache lernen, noch
einmal studieren, ein Ehrenamt
übernehmen: Wichtig sei nur, dass
eine Aufgabe sinnvoll und herausfordernd ist, rät die Psychologin. Senioren müssen einen Sinn in ihren
Tätigkeiten sehen, findet auch Lehr.
Deshalb empfiehlt sie, vorher genau
zu überlegen, was einem liegt und
wie viel Zeit man in die neue Aufgabe investieren kann.
Viele Organisationen helfen bei
der Vermittlung von ehrenamtlichen Tätigkeiten: Freiwilligenagenturen, Seniorenbüros und Begegnungsstätten sind dafür geeignete
Anlaufstellen. Der Senior Experten
Service, eine gemeinnützige Gesellschaft aus Bonn, entsendet Fachkräfte im Ruhestand zu Einsätzen im Inund Ausland. „Viele möchten der
Gesellschaft etwas zurückgeben
und wollen auch im Ruhestand gebraucht werden“, erklärt Sprecherin
Heike Nasdala. Der Verband Senior
Partner in School vermittelt Senioren als Mediatoren in Schulen.
Oft reicht bereits ein bisschen
Struktur, um aus dem mentalen
Loch des Bore-outs zu finden. „Täglich die Zeitung lesen“, nennt Lehr
ein einfaches Beispiel. Wer es sich
zutraut, könne etwa das Internet
entdecken. „Dafür gibt es viele ehrenamtliche Paten, die einem die
Nutzung beibringen“, sagt Lehr, die
auch Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen ist. Das Internet hilft auch,
Kontakt mit der Familie zu halten:
Der Enkel findet es sicher cool, einmal mit der Ur-Oma zu skypen.
Psychologische Hilfe
Manchmal reichen Beschäftigung
und eine neue Tagesstruktur gegen
den Bore-out nicht aus. „Weil es zu
Depressionen führen kann, ist häufig psychologische Hilfe nötig“, erklärt Lehr. Gerade alte Menschen haben laut der Vorsitzenden der Senioren-Organisationen jedoch oft
Angst vor dem Gang zum Psychologen. Ihnen stecke noch das Stigma
aus der Zeit des Dritten Reichs im
Kopf. „Bei den Nazis galten psychisch Kranke als unwertes Leben,
weshalb viele ältere Menschen noch
heute vor einem Besuch in der Praxis zurückschrecken.“
Das Bore-out-Syndrom wird von
Ärzten manchmal falsch beurteilt.
„Sie nehmen an, dass die Symptome
auf eine Demenz hindeuten“, sagt
Professor Lehr. Dabei sei etwa ein
Fünftel aller Demenz-Fälle eigentlich auf Depressionen zurückzuführen. Und die haben ihren Ursprung
nicht selten in einem Bore-out. (dpa)
iele Sommerblumen, aber
auch einige Gemüsesorten
lassen sich aus Samen vermehren. Während der Blüte werden
diese von Insekten bestäubt, und es
können sich Samen bilden. Zum Ende der Saison kann man einige Samenkapseln ernten und hat so das
Saatgut fürs nächste Jahr. Allerdings
muss man damit rechnen, dass aus
diesen Samen eine Farbmischung
entsteht. Die Insekten sind wenig
wählerisch und tragen beim Bestäuben die Pollen wahllos von Blüte zu
Blüte. Bei Sommerblumen spielt das
sicher keine Rolle, umso bunter
blüht es im nächsten Jahr.
Es gibt aber eine Reihe von Sorten
bei Zierpflanzen, vor allem bei Gemüse, die durch eine Hybridzüchtung entstanden sind – zu erkennen
am Zusatz F1 hinter dem Sortennamen. Sie entstehen durch das Kreuzen zweier mehrmaliger Inzuchtlinien. Das daraus entstehende Ergebnis bringt eine neue Qualitätsstufe.
Allerdings können solche Sorten
nicht direkt weiter vermehrt werden. Die daraus entstehenden Nachkommen können alle möglichen Eigenschaften aus den Elternlinien
aufweisen, nur selten haben sie aber
Ähnlichkeit mit den uns bekannten
Früchten oder Blüten. Die Produktion solchen Saatgutes ist aufwendig
und dementsprechend gestaltet sich
der Preis des einzelnen Samenkorns.
Die bekannteste Tomatensorte
„Harzfeuer“ ist so ein F1-Hybrid. Neben Tomaten sind auch verschiedene Gurkengewächse Hybridsorten.
Im Trend liegen alte, regionale
Sorten. Damit kann man die Genvielfalt der Kulturpflanzen erhalten
und viele, vor allem geschmackliche
Eigenschaften neu beleben. Solche
alten Sorten kann man auf Gartenmärkten oder bei Versendern bekommen. Als die Sorten entstanden
und ausgelesen worden sind, gab es
noch keine Hybridzüchtungen, und
es ging nicht nur um Höchsterträge.
Solche Sorten lassen sich normalerweise ganz gut nachziehen, allerdings kann es auch dort bei einer
entsprechenden Vielfalt im Garten
zu Vermischungen kommen.
WOLFGANG FRIEBEL ist Gartenmeister im
Dresdner Schloss Pillnitz.
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