Schweden diskutiert Finanzierungsalternativen der Infrastruktur Am 10. Juni 2015 hat die „Sverigeförhandlingen“ (National Negotiation on Housing and Infrastructure) dem schwedischen Ministerium für Infrastruktur ihren Zwischenbericht über Finanzierungsalternativen der schwedischen Verkehrsinfrastruktur vorgelegt. Die Motivation zur Diskussion neuer Methoden: Investitionen in den Neu- und Ausbau der Straßen- oder Schieneninfrastruktur werden häufig alleine, mindestens jedoch anteilig von Gemeinden und Kommunen getragen. An den daraus resultierenden Wertsteigerungen – zum Beispiel durch steigende Immobilienwerte – profitieren die öffentlichen Institutionen jedoch nicht. Alternative Finanzierungsmethoden, bei denen sowohl Gemeinden, als auch die Immobilieneigentümer von zusätzlichen Investitionen in die Infrastruktur profitieren, sollen dieses Problem in Zukunft lösen. Der Bedarf an neuen Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur in Schweden ist hoch, die Liste der geplanten Infrastrukturprojekte – vor allem die der schienengebundenen Projekte – ist lang. Vor dem Hintergrund eines auch zukünftig ausgeglichenen öffentlichen Haushalts stellt die Finanzierung dieser Infrastrukturprojekte eine besondere Herausforderung dar. Die Kommission „Sverigeförhandlingen“ ist daher für den Zeitraum 2014 bis 2017 mit der Verhandlung alternativer Finanzierungsmodelle für Projekte der Verkehrsinfrastruktur beauftragt worden. Im Zentrum dieser Projekte stehen vor allem die Finanzierung der Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke zwischen Stockholm, Göteborg und Malmö, die Steigerung der Kapazität der Verkehrssysteme sowie der – im besten Fall – daraus resultierende Anstieg im Wohnungsbau, vor allem in den Metropolregionen. Bei der Umsetzung und Finanzierung dieser Vorhaben steht besonders die wirtschaftliche Rentabilität und Ressourceneffizienz im Fokus. „Sverigeförhandlingen“ hat daher in ihrem nun vorliegenden Zwischenbericht ein Finanzierungsmodell unter Berücksichtigung von Immobilienwertsteigerungen vorgeschlagen. Die Idee: Investitionen in die Infrastruktur können signifikante Wertsteigerungen schaffen. Immobilieneigentümer sollen daher die Möglichkeit bekommen, sich freiwillig an den Investitionen der Projekte zu beteiligen, um die tatsächlich Umsetzung der Infrastrukturmaßnahmen durch den öffentlichen Auftraggeber im vereinbarten Zeitraum sicherstellen zu können. Der anschließend resultierende Mehrwert könnte anschließend zwischen den privaten Eigentümern und den beteiligten öffentlichen Institutionen geteilt werden. Auf der einen Seite könnten die öffentlichen Haushaltsmittel in diesem Modell durch zusätzliche private Mittel ergänzt werden. Die privaten Eigentümer wären auf der anderen Seite direkt in den Entwicklungsprozess eingebunden und würden zusätzlich von einer höheren Planungssicherheit profitieren. Über „Sverigeförhandlingen“ Die Institution „Sverigeförhandlingen“ (National Negotiation on Housing and Infrastructure) setzt sich für die Umsetzung der ersten Hochgeschwindigkeitsstrecken im schwedischen Schienennetz ein. Ziel der Initiative ist, neben einer signifikant erhöhten Reisegeschwindigkeit zwischen den Metropolen Stockholm, Göteborg und Malmö, ein erhöhter Wohnungsbau und dadurch ein deutliches Wachstum der Kommunen und Gemeinden entlang der neuen Bahnstrecken. An dem Verhandlungsprozess, der neben der Planung vor allem auch das dazu notwendige Finanzierungsmodell beinhaltet, sind neben Regierungsvertretern die Gemeinden, Kommunen, Städte sowie Vertreter der privaten Wirtschaft beteiligt. © ASTRAN Business Consulting GmbH, 2015. Seite 1 von 2 Quellen und Weitere Informationen Zwischenbericht der „Sverigeförhandlingen“: Delrapport från Sverigeförhandlingen (schwedisch) Pressemitteilung des schwedischen Infrastrukturministeriums: Värdeökning ny infrastruktur (schwedisch) Bei Interesse an weiteren Informationen zum schwedischen oder skandinavischen Bahnmarkt sprechen Sie uns gerne an. Kontakt Kai Springwald Consultant Mail: [email protected] Tel.: +49 (0) 431 90881143 © ASTRAN Business Consulting GmbH, 2015. Seite 2 von 2
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