EINLEITUNGSVERBOT VON FÄKALIEN IN SCHWEDEN AB 2015 Ab 1. April 2015 dürfen Sportboote mit einem Gewicht von mehr als 400kg in den schwedischen Hoheitsgewässern und der schwedischen Wirtschaftszone (siehe Karte) keine Fäkalien mehr direkt in Gewässer einleiten. Nur Boote der Klasse K (historische Boote) sind von dieser Verordnung ausgenommen. Die Vorschrift gilt auch für ausländische Boote sowie schwedische Boote in anderen Gewässern. Den Vorordnungstext in schwedischer Sprache findet man hier. MUSS ICH MEIN BOOT ODER MEINE TOILETTE UMBAUEN? Nein, aber Sie dürfen die Toilette in schwedischen Gewässern nicht mehr benutzen bzw. den Fäkalientank nicht mehr entleeren oder ausspülen. Das Verbot besagt nicht, dass ein Toilettensystem mit einer Tankentleerungsmöglichkeit an Deck umgebaut werden MUSS. Es besteht auch die Möglichkeit, die eingebaute Toilette nicht mehr zu benutzen oder eine transportable Toilette zu installieren. - WELCHE BOOTE MÜSSEN EINEN TANK MIT DER MÖGLICHKEIT HABEN, IHN AN DEN ENTSORGUNGSSTATIONEN ZU LEEREN? Alle Sportboote mit einem Gewicht von über 400kg, auf denen eine fest eingebaute Toilette benutzt werden soll. Alle heute auf dem europäischen Markt angebotenen neuen Boote müssen einen Fäkalientank mit einer Entsorgungsmöglichkeit an Deck haben. Von dieser Verpflichtung ausgenommen sind ferner Boote, die in Schweden als kulturhistorisch eingestuft werden. - WO KANN ICH MEINEN FÄKALIENTANK ENTLEEREN? Ab Frühjahr 2015 müssen alle schwedischen Sportboothäfen eine Entsorgungsstation haben oder auf die nächstliegende Entsorgungsstation hinweisen. Die Entsorgung ist kostenlos, jedoch kann der Hafenbetreiber eine Gebühr für kurzfristiges Liegen erheben, wenn der Hafen nur zu Entsorgungszwecken/Einkauf angelaufen wird. Eine Karte der Entsorgungsstationen finden Sie hier. - WAS MUSS ICH BEIM UMBAU EINES TOILETTENSYSTEMS UND/ODER DER INSTALLATION EINES FÄKALIENTANKS BERÜCKSICHTIGEN? Je größer der Tank, desto seltener muss man den Tank an einer Absaugstation entleeren. Die Umrüstung der Toilette von manueller auf eine elektrische Pumpe ist vorteilhaft, da diese über einen Zerhacker verfügen und weniger Spülwasser benötigen. Die Toilette muss einen direkten Anschluss an den Fäkalientank haben. Der Fäkalientank kann über oder unter der Wasserlinie eingebaut werden. Es muss die Möglichkeit bestehen, den Fäkalientank über eine Decksdurchführung nach ISONorm 9099:2000 an einer Entsorgungsstation zu entleeren. Eine Entleerung des Fäkalientanks direkt nach aussenbords (bei Einbau über der Wasserlinie) bzw. über eine manuelle oder elektrische Fäkalienpumpe (bei Einbau unter der Wasserlinie) kann über ein Y-Stück, ein Y-Ventil (auch elektrisch fernbedienbar) bzw. einen Zwei-Wege-Hahn vorgesehen werden. Es sollten nur gasdichte Sanitärschläuche verwendet werden um eine Geruchsbelästigung zu vermeiden. Eine Überwachung des Füllstandes des Fäkalientanks ist gemäß ISO-Norm Vorschrift. Es genügt eine Anzeige, die eine einen 3/4-Füllstand signalisiert. Es gibt Systeme, die eine Anzeige ohne zusätzliche Bohrung im Tank ermöglichen. Alle Borddurchlässe sollten über ein Kugelventil verfügen. Der Fäkalientank muss eine gute Entlüftung haben, weil ein hoher Unterdruck entsteht, wenn der Tank durch Absaugen geleert wird. Es besteht die Gefahr, dass der Tank implodiert (platzt). Der Entlüftungsschlauch muss einen ausreichenden Durchmesser und möglichst ein Rückschlagventil haben. Es empfiehlt sich, in die Belüftungsleitung einen Geruchsfilter einzubauen. Der Spülwasserzulauf sollte mit einem Schwanenhals ausgerüstet sein, um zu vermeiden, dass Wasser nachläuft.
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