mcni diesen v e n i i e i i i m u i i e i i joiutup- Trainer, der etwas anderes als Mainz vielleicht gar nicht können würde. K l o p p brauchte damals keine halbe Stunde, u m diese Bühne zu erobern, er versprach nichts außer Leidenschaft und harte Arbeit, „Vollgas", w i e er sagte, aber wer anderntags Zeitungen las, egal welche, konnte glauben, Zeuge eines Raketenstarts gewesen zu sein. Jürgen K l o p p sei es gelungen, alles - ein Glück, ein Rausch, echte Liebe, w i e es i m Slogan der Borussia heißt, der B V B eroberte Herzen i m S t u r m u n d avancierte zu einem s t i l b i l denden Team für Europa. Klopps M a n tra vom Pressing u n d Gegenpressing, vom schnellen Umkehrspiel, inspirierte sogar den FC Bayern, dessen kluger Trainer Jupp Heynckes Elemente d a von aufnahm - u n d i m atemberauben- nehmen; wer Jürgen K l o p p kennenlernt, kann sich seinem Charme k a u m entziehen. E r ist schlagfertig u n d geistreich, eine Rampensau, wenn es sein muss, aber es w i r k t auch nie inszeniert, wenn er von Bescheidenheit u n d Demut spricht, u n d w i e vielleicht sonst unter den Trainern n u r Hans Meyer hat er dabei ein erstaunliches Talent zur Selbstironie. als das Meisterteam, das i m Erfolg Dem u t vorgelebt hatte u n d i m Misserfolg von echter Liebe getragen wurde. E i n großes Urvertrauen, hat K l o p p einmal erzählt, habe er - als Nesthäkchen m i t zwei älteren Schwestern i n Glatten i m Schwarzwald aufgewachsen - als Bub verspürt, das gibt er heute weiter. Das Vertrauen i n diesen Trainer, hat Verteidiger Mats H u m - die europäische Königsklass^. ist der BVB eine Woche früher i n Berl i n , z u m deutschen Pokalfinale am Samstag gegen den V f L Wolfsburg, aber es ist ein ganz spezielles Comeback geworden - u n d für Jürgen Klopp, der den Pokal Wettbewerb „den schönsten überhaupt" nennt, ist es das Abschiedsspiel. Wahrscheinl i c h musste diese Geschichte so enden. 30000 überflüssige Operationen durch ungeeignete Krebsvorsorge AOK will mit Aufklärungskampagne umstrittene Verfahren zurückdrängen — Informierte Patienten sollen sich nicht mehr so leicht überreden lassen VON HARALD BAUMER verwies er auf die Problematik m a n cher Nahrungsergänzungsmittel: V i t a B E R L I N - Welcher Patient kennt m i n D könne schwere Krankheiten i h n nicht, den Moment? M a n sitzt i m wie Krebs oder Herz-KreislaufproSprechzimmer des Arztes, es geht u m bleme nicht verhindern, aber unter die Diagnose oder u m die Behandlung Umständen (in K o m b i n a t i o n m i t K a l einer Krankheit. U n d dann kommt zium) zu mehr Magen-Darm-Erkranplötzlich das reizvolle Angebot: Es kungen führen. gäbe da schon noch eine ganz i n t e Wolf-Dieter L u d w i g , Vorsitzender ressante Methode, die infrage komme, der Arzneimittelkommission der deutsagt der Mediziner. Aber leider zahle schen Ärzte, sieht es ähnlich kritisch. das die Krankenkasse nicht. Wenn Millionenfach würden Patienten i n schon, dann müsse der Patient selbst Deutschland unnütze, wenn nicht dafür i n die Tasche greifen. Schwei- sogar riskante Anwendungen empfohgen. U n d häufig die A n t w o r t : „Ja, len. U m es nicht n u r bei Behauptunwenn Sie meinen, Herr D o k t o r . . . " gen zu belassen, sondern das ganze Es geht u m eine „IGeL"-Leistung. auch wissenschaftlich zu untermauDamit sind „individuelle Gesundheits- ern, durfte der bekannte Risikoforleistungen" gemeint, die der A r z t seit scher Gerd Gigerenzer vom M a x für Bildungsfor1998 d i r e k t m i t den Versicherten Planck-Institut abrechnen kann. Das reicht von der schung ein Beispiel vorstellen. Glaukom-Früherkennung, der K n o chendichtemessung u n d der Ozon- Wenig treffsicher Therapie bis h i n zu B l u t - u n d U l t r a Der Psychologe u n d Risiko-Fachschalluntersuchungen. Wenn m a n mann wählte die Früherkennungseinen guten A r z t hat, zählt er h a l b - untersuchung für Eierstockkrebs, die wegs neutral die Vor- u n d Nachteile m i t Ultraschall durchgeführt w i r d . a u f und lässt einen dann i n Ruhe ent- Sie sei zu wenig treffsicher. Es bringe scheiden. Sehr geschäftstüchtige einem also gar keine entscheidenden Mediziner würzen inre Erklärungen Vorteile, das regelmäßig machen zu aber schon m a l damit, die paar Euro lassen. I m Gegenteil: Es sei aufgrund werde einem seine Gesundheit j a w o h l der unzuverlässigen Methode zu genoch wert sein. Wer möchte i n so schätzt 30000 unnötigen E n t f e r n u n einem F a l l schon „nein" sagen. gen der Eierstöcke gekommen. Nach Überzeugung der größten Gerd Gigerenzer denkt, dass sich deutschen Krankenkasse, der A O K , schlecht informierte Versicherte fällt es den Laien immer schwerer, i n leicht überreden lassen, auch w e i l sie dem ständig wachsenden Angebot z w i - Angst haben. Nach Einschätzung des schen sinnvollen u n d überflüssigen AOK-Chefs Jürgen Graalmann verfüProdukten u n d Methoden zu unter- gen fast 60 Prozent der Versicherten scheiden. So formulierte es gestern über zu wenig Wissen über K r a n k h e i der Chef des AOK-Dachverbandes, ten, u m die Empfehlungen von MediziJürgen Graalmann, bei einer Presse- nern kritisch hinterfragen zu können. Das Messen des Blutdrucks gehört zu den unumstritten sinnvollen Diagnosen konferenz i n Berlin. Unter anderem Allerdings darf m a n auch nicht alle beim Arzt — doch es gibt auch etliche zweifelhafte Verfahren. Foto: dpa Ärzte über einen K a m m scheren. So ergab eine ganz neue, vom Spitzen verband der Krankenkassen i n A u f t r a g gegebene Repräsentativ-Umfrage t e i l weise auch durchaus Erfreuliches. Immerhin knapp 90 Prozent der P a t i enten gaben an, sie hätten sich frei entscheiden können, seien also nicht vom A r z t von vorneherein i n eine bestimmte Richtung gedrängt worden. Wenig überraschend ist es, dass der Umfrage zu Folge besonders zwei Personengruppen an IGeL-Angebote herangeführt werden: solche m i t hohem Haushaltseinkommen (nur die können sich die Extras leisten) u n d solche m i t hohem A l t e r (sie zählen wegen vermehrter Krankheiten zur H a u p t Kundschaft der Ärzte). Neues Angebot Die A O K wollte bei der gestrigen Pressekonferenz aber nicht n u r schimpfen, sondern i n erster L i n i e ein neues Angebot bekanntmachen - die sogenannten Faktenboxen. Das sind Informationsrubriken auf der Internetseite - www.aok.de - auf denen den Versicherten erklärt w i r d , ob u n d w a n n Stoßwellentherapie gegen den Tennisarm, Selen-Gaben als Vorsorge gegen Krebs oder jährliche InfluenzaImpfungen sinnvoll sind. Der Service könnte i n Z u k u n f t immer wichtiger werden, denn alleine i n den zurückliegenden zehn Jahren ist der Anteil von Patienten, denen b i n nen eines Jahres zusätzliche, kostenpflichtige Leistungen angeboten w u r den, von 23,1 auf 33,3 Prozent gestiegen. Für niedergelassene Ärzte werden Trainings angeboten, i n denen sie etwas lernen, was i m S t u d i u m niemals auftauchte: das Verkaufen.
© Copyright 2024 ExpyDoc