Marktstimmung: Eine verdeckte Kapitulation Stimmungsindikator zum DAX Zusammenfassung Privatanleger einen Schritt voraus Institutionelle Anleger Private Anleger Raus aus den ShortEngagements, rein in Aktien – viele Anleger haben die Atempause der Hausse sofort genutzt. Zusammenfassung Einen hochprozentigen Satz von der Bären auf die Bullenseite haben die Anleger seit vergangenem Wochenende gemacht. 12 Prozent der Profis und 8 Prozent der Privatanleger sind aus ihren ShortPositionen raus und 10 bzw. 3 Prozent sind long gegangen. Das hebt den SentimentIndex auf +6 respektive +7 Punkte wieder in ein deutlich optimistisches Gebiet. Der Index selbst hat im betrachteten Zeitraum unter Schwankungen 20 Punkte gewonnen. Joachim Goldberg nimmt an, dass die AltBären die Kursrücksetzer genutzt haben, ihre Positionen unter Wasser abzubauen und durch Käufe auf vermeintlich niedrigem Niveau die Verluste noch weiter zu senken. Dass sich der Index selbst kaum bewegt hat, könnte an geringen Positionsgrößen und den anhaltenden internationalen Käufen liegen. Sein Fazit für den Markt ist positiv: Dem ShortSqueeze geht die Luft aus, zu hoch ist der Optimismus aber auch noch nicht, um weitere Kursgewinne abzuwürgen. 25. März 2015. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Obgleich sich die großen Marktimpulse seit vergangenen Mittwoch in Grenzen gehalten haben, ist die Stimmung der mittelfristig orientierten institutionellen Anlegern deutlich zum Positiven gewechselt. Denn zum ersten Mal seit vier Wochen – damals befand sich der DAX noch auf einem Kursniveau von 11.200 Zählern – können wir einen positiven Börse Frankfurt SentimentIndex mit einem Wert von +6 Punkten (nach 16 Punkten in der Vorwoche) verzeichnen. Anders ausgedrückt: Viele Pessimisten, konkret über ein Viertel aller bisherigen Bären, haben ihre seit Wochen durchgehaltene skeptische Meinung aufgegeben und sich größtenteils sogar direkt zu den Optimisten gesellt. Insofern könnte man durchaus von einer kleinen Kapitulation sprechen, die jedoch dieses Mal nicht wie sonst üblich zu Extremkursen stattgefunden hat. Vielmehr ist davon auszugehen, dass diese Aktienkäufe gegenüber dem bisherigen Allzeithoch des DAX, das am Montag vor zehn Tagen markiert wurde, vergleichsweise günstig vorgenommen und somit die ursprünglich teils deutlichen Verluste dieser Schieflagen gemildert werden konnten. Denn während des Berichtszeitraums erreichte das Börsenbarometer unweit von 11.800 Zählern jeweils zweimal ein Tagestief, das auf Eindeckungskäufe zurückzuführen sein dürfte. Profis: +6 Punkte (Vorwoche: 16) Private: +7 (Vorwoche: 4) Goldberg Man kann vielfältig darüber spekulieren, was zu diesem vordergründig jähen Stimmungswechsel geführt haben mag. War es tatsächlich das Ergebnis der Sitzung, zu der der Offenmarktausschuss der USNotenbank am vergangenen Mittwochabend zusammengekommen war, das manchem hartgesottenen Bären plötzlich seine Meinung ändern ließ? Oder hat man sich in Investorenkreisen mittlerweile an die GriechenlandKrise gewöhnt und im Laufe der Zeit die Angst vor einem so genannten Grexit immer mehr verloren? Wahrscheinlich ist es einfach nur dem bevorstehenden Quartalsende geschuldet, dass man sich angesichts des veritablen Aufwärtstrends des DAX in den ersten drei Monaten dieses Jahres nicht als im Aktienmarkt untergewichtet präsentieren wollte. Privatanleger einen Schritt voraus Auch bei den Privatanlegern hat es wie bereits in der Vorwoche – wenn auch in geringerem Umfang – Aktienkäufe in die verhältnismäßig mager ausgefallenen Korrekturen des DAX gegeben, gegenüber dem Allzeithoch sprechen wir von bestenfalls 3,5 Prozent. Dass über die Hälfte dieser früheren Pessimisten nicht, 11.15 Uhr auf ntv 14.10 / 18.05 Uhr auf DAF wie bei den institutionellen Pendants geschehen, direkt ins Bullenlager abgewandert ist, dürfte dem Umstand geschuldet sein, dass man sich ursprünglich für einen günstigen Einstieg eine erheblich größere DAXKorrektur erhofft hatte. Damit liegt der Börse Frankfurt SentimentIndex der Privatinvestoren mit einem Wert von +7 Punkten nach 4 Punkten nunmehr beinahe gleichauf mit dem Wert, der für die Stimmung der institutionellen Anleger gemessen wurde. Unter dem Strich bleibt jedoch bemerkenswert, dass der DAX trotz des wachsenden Optimismus und der damit verbundenen Aktienkäufe im Wochenvergleich nur um 0,3 Prozent (Punktbetrachtung) zulegen konnte. Dies legt den Schluss nahe, dass sich die neuen bullishen Volumina in Grenzen gehalten haben, zumal große ausländische Kapitalabflüsse aus dem deutschen Aktienmarkt ausgeblieben sein dürften – eine Annahme, die durch den deutlichen Anstieg des EuroWechselkurses untermauert wird. Der heute festgestellte Optimismus ist weder bei institutionellen noch bei privaten Akteuren als überbordendend zu bezeichnen, zumal die Börse Frankfurt SentimentIndexwerte im längerfristigen Vergleich mit +6 bzw. +7 Punkten immer noch relativ neutral aussehen. Allerdings ist mit der heutigen Erhebung die Gefahr einer massiven Welle von Panikkäufen und einer damit verbundenen Shortsqueeze deutlich gesunken. Mit anderen Worten: Der DAX bleibt stabil, hat aber an Aufwärtsdynamik verloren. von Joachim Goldberg, Goldberg & Goldberg für boersefrankfurt.de © 25. März 2015 [1] Der Börse Frankfurt SentimentIndex bewegt sich zwischen 100 (totaler Pessimismus) und +100 (totaler Optimismus), der Übergang von positiven in negative Werte markiert die neutrale Linie. Die Werte des früheren Cognitrend Bull/BearIndex sind auf die neue Skalierung umgerechnet worden. Börse Frankfurt SentimentIndex Blaue Balken: institutionelle Investoren, gelbe Balken: private Investoren Institutionelle Anleger Bullish Bearish Neutral Total 38% 32% 30% ggü. letzter Erhebung +10% 12% +2% DAX (25. März): 12.010 (+0,25%) Börse Frankfurt SentimentIndex institutionelle Anleger: Punkte +6 ( 16 Punkte in der Vorwoche) Private Anleger Bullish Bearish Neutral Total 42% 35% 23% ggü. letzter Erhebung +3% 8% +5% DAX (25. März): 12.010 (+0,25%) Börse Frankfurt SentimentIndex private Anleger: +7 Punkte (4 Punkte in der Vorwoche) DAXEntwicklung im betrachteten Zeitraum Erhebungsregeln für Stimmungsindikatoren Alle Analysen des DAXSentiment Zur Homepage von cognitrend (www.cognitrend.com)
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