Newsletter 03-2015

NEWSLETTER
20.03.2015
Reise der Parlamentariergruppe Rumänien nach Hermannstadt und Bukarest
des rumänischen Parlaments anwesend sein
konnte. Das Parlament hat entschieden, die
erfolgreich durchgesetzte Entschädigungszahlung für Deportationsopfer in der Höhe zu verdoppeln: ab dem 1.7.2015 wird für jedes Jahr
der Deportation nun umgerechnet ca. 100 €
monatlich an Entschädigungsrente gezahlt. Ich
freue mich für jeden Betroffenen, der das noch
erleben kann.
Vom 9. bis 12. März war ich gemeinsam
mit der Parlamentariergruppe Rumänien des
Deutschen Bundestages auf einer Delegationsreise in Hermannstadt und Bukarest. Das
hochrangig besetzte Besuchsprogramm umfasste Gespräche mit dem Staatspräsidenten
Klaus Johannis, dem Ministerpräsidenten Victor Ponta, dem Präsidenten des Senats, Calin
Popescu Tariceanu, mit Parlamentariern sowie
weiteren hohen Regierungsvertretern.
Höhepunkt der Gespräche in Bukarest war
ein einstündiges Gespräch mit dem rumänischen Staatspräsidenten Klaus Johannis. Daneben hatte die Gruppe ebenfalls die Möglichkeit, sich mit Premierminister Victor Ponta über
aktuelle politische Sachfragen zu unterhalten.
Hauptthemen hierbei waren die Veränderungen in Rumänien nach der Präsidentschaftswahl, der Schengen-Beitritt Rumäniens, die
Restitutionsproblematik, die Umsetzung der
Rehabilitierung von Deportationsopfern sowie
Unser Programm der Gruppe begann in Minderheitenrechte und Nichtdiskriminierung.
Hermannstadt mit der Eröffnung der Ausstellung über die deutsche Minderheit in RumäniDes Weitern fanden Gesprächstermine mit
en, an der auch Bundesaußenminister Dr. dem rumänischen Außenminister Bogdan AuFrank Walter Steinmeier MdB, der rumänische rescu sowie mit Senatspräsident Calin PopesStaatspräsident Klaus Johannis sowie der cu Tariceanu statt. Im Gespräch mit Senator
Beauftragte der Bundesregierung für Aussied- Titus Corlatean, dem Vorsitzenden des Schenlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut genausschusses des rumänischen Parlaments
Koschyk MdB, teilnahmen. Steinmeier erhielt konnte über die deutlichen Fortschritte Rumäim Anschluss im Hermannstädter Rathaus die niens in den Bereichen Sicherung der RechtsEhrenbürgerwürde der Stadt. Schließlich nahm staatlichkeit und Korruptionsbekämpfung gedie Delegation gemeinsam mit dem Bundesau- sprochen werden. Das sollte zur Ermutigung
ßenminister an einer Festveranstaltung zum 25 weniger erfolgreicher Nachbarstaaten honoriert
-jährigen Jubiläum des DFDR teil. Nach Ge- werden. Weitere Themen waren die deutsche
sprächen mit Prof. Porr und der Oberbürger- Minderheit im Allgemeinen, der muttersprachlimeisterin von Hermannstadt, Astrid Fodor, fand cher Unterricht, die duale Berufsausbildung,
eine Gedenkveranstaltung des DFDR zum 70. die Restitutionsproblematik sowie der MinderGedenkjahr der Deportation der Deutschen aus heitenschutz.
Rumänien in die ehemalige Sowjetunion statt.
Meine Kollegen und ich hatten weiterhin
Auf dem Weg nach Bukarest hatten wir die Möglichkeit, an einer Parlamentsdebatte
dann die Möglichkeit, die Städte Schäßburg teilzunehmen, bei der es auch um Entschädiund Kronstadt zu besichtigen, bevor in Buka- gungszahlungen für Deportationsopfer ging.
rest wichtige Gespräche mit hochrangigen Bewegend und eine große Freude ist es, dass
Politikern auf der Agenda standen.
ich erneut bei einer wichtigen Entscheidung
Dr. Bernd Fabritius, MdB
Platz der Republik 1
11011 Berlin
[email protected]
T. (030) 227 - 74573
F. (030) 227 - 76573
Weitere interessante Programmpunkte
waren ein Gespräch mit der Leiterin der Antikorruptionsbehörde, Laura Kövesi, mit Vertretern des Parlamentsausschusses für die Aufklärung von Missbräuchen, Korruption und
Petitionen sowie mit Vertretern der DeutschRumänischen Industrie- und Handelskammer.
Außerdem gab es bei einem Empfang auf
Einladung des deutschen Botschafter in Bukarest, Werner Hans Lauk, in der deutschen
Botschaft die Möglichkeit, individuelle und
vertiefende Gespräche zu führen.
Die Reise der Parlamentariergruppe nach
Rumänien hat gezeigt, wie lebendig die
deutsch-rumänischen Beziehungen sind und
welches Ansehen gerade auch die deutsche
Minderheit in Rumänien hat. Ich freue mich auf
die weitere enge und vertiefte Zusammenarbeit
der beiden Länder, die Vorbildcharakter für
Europa besitzt.
Termine (Auswahl)
26.03.—01.04.2 015
Generalsversammlung der Interparlamentarischen Union, Hanoi
16.04. 2015
Wahlkreisbesuch Weißenburg bei
Artur Auernhammer
17.04. 2015
Vortragsveranstaltung „Flucht, Vertreibung und Deportation in Gundelsheim
18.04. 2015
Landesvorstandssitzung der Union der
Vertriebenen (UdV), München
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Gespräch des EU-Ausschusses mit der Vizeministerpräsidentin Bulgariens
Am 19. März 2015 waren die Vizeministerpräsidentin Bulgariens, Meglena Kuneva, und
die Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses
des bulgarischen Parlaments, Dzhema Grozdanova, zu einem Berichterstattergespräch
Gäste des EU-Ausschusses.
Frau Kuneva berichtete von der nicht
immer einfachen Arbeit in der neuen Regierung Bulgariens, die in einem 2+2 Format aus
zwei Koalitionsparteien, die jedoch wegen der
fehlenden Mehrheit noch von zwei weiteren
Parteien unterstützt werden muss.
Weitere Gesprächsthemen waren die auf
für Bulgarien wachsende Bedeutung der Migrations- und Asylpolitik, der Wunsch Bulgari-
ens auf Vollanwendung des Schengener Ab- anwesend war. Ich habe sie auf dessen Charkommens und der Kampf gegen Korruption ta der Regional- oder Minderheitensprachen
und für mehr Rechtsstaatlichkeit.
angesprochen. Viele der Unterzeichnerstaaten
aus Ost- und Südosteuropa kommen ihren, mit
Ich habe mich gefreut, dass mit Frau Gro- dieser Charta eingegangenen Verpflichtungen
zdanova eine Kollegin aus der Parlamentari- nicht nach. Bulgarien hingegen hat diese, trotz
schen Versammlung des Europarates (PVER) zahlreicher gesprochener Minderheitensprachen wie Armenisch, Türkisch, Romani, Tatarisch oder Russisch noch gar nicht unterzeichnet.
Ich habe angeregt, dass bei ihrem nächsten Besuch in Deutschland im Juni, ein Treffen
mit der Deutschen PVER-Delegation stattfindet, um dieses und weitere Themen weiter zu
diskutieren.
Empfang der Stadt Würzburg für den Bund der Vertriebenen
Am 13. März 2015 hatte der Würzburger
Oberbürgermeister Christian Schuchardt zu
einem Empfang für den BdV unter dem Leitwort „Nie wieder Krieg und Vertreibung“ in den
Ratssaal seines Amtssitzes eingeladen, bei
welchem ich die Festrede halten durfte. Unter
den zahlreichen Gästen war auch der seit
November 2014 amtierende Präsident des
Zentralrates der Juden in Deutschland Dr.
Josef Schuster.
auch den heutigen Flüchtlingen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Dies gebiete
schon die „Nächstenliebe, die zum Wesenskern des christlichen Abendlandes“ gehöre.
Eine ähnliche Argumentation bildete auch
den Einstieg meiner Rede. Die Arbeit der BdVMitglieder, die sich vor Ort für die Einhaltung
sämtlicher Menschenrechte und für Verständigung engagieren ist ein unschätzbarer Beitrag
für unsere Anliegen.
notwendigen politischen Antworten liefern
kann. Es ist wichtig, sämtliche Ursachen von
Flucht und Vertreibung weltweit zu bekämpfen. Auch Antisemitismus jeglicher Couleur
darf nie wieder Fluchtbewegungen auslösen,
nirgendwo auf der Welt und schon gar nicht in
Deutschland. Dies muss mit Blick auf die in
Frankreich zu beobachtende Auswanderung
von Juden nach Israel und die deutsche Verantwortung für den Holocaust erneut unterstrichen werden.
Im Anschluss an die Reden konnte ich
noch einige Zeit mit dem Präsidenten des
Zentralrates der Juden, Dr. Josef Schuster,
sprechen und dankte Oberbürgermeister
Christian Schuchardt dafür, dass er den Rahmen für diese symbolträchtige Begegnung und
den angenehmen Austausch geschaffen hat.
Es würde mich sehr freuen, wenn wir in einen
fortwährenden Dialog miteinander treten könnten.
Foto: Rudi Merkl
Schuchardt, der mütterlicherseits aus
Ostpreußen stammt, lobte die Vertriebenen für
ihren „großen Anteil am Wiederaufbau“ Würzburgs und „am Aufschwung des gesamten
öffentlichen Lebens“, aber auch für ihre Rolle
als Brückenbauer in ihre Heimatgebiete. Ihre
Ein-gliederung in die Nachkriegsgesellschaft,
sei auch durch eigene Anstrengung zu einer
„einzigartigen Erfolgsgeschichte“ geworden.
Gerade vor diesem Hintergrund sei es wichtig,
Dr. Bernd Fabritius, MdB
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Dabei betonte ich die Schicksalsverbundenheit, die durch den gewaltsamen Heimatverlust und das Gefühl, nicht willkommen zu
sein, trotz aller Unterschiede in Herkunft,
Sprache und Religion zwischen den deutschen Heimatvertriebenen und den heutigen
Flüchtlingen existiert. Aus eigener Erfahrung
wissen, dass Flüchtlingsschutz eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, die nur über
Dialog, Begegnung und breite Diskussion die
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T. (030) 227 - 74573
F. (030) 227 - 76573
Dr. Schuster sprach sich ebenfalls für
einen Dialog aus und dankte für das klare
Eintreten des BdV gegen Antisemitismus. Es
sei zu begrüßen, dass der BdV vor dem Hintergrund der historischen Erfahrung auch die
aktuelle Flüchtlingsproblematik in den Blick
nehme. „Auch 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und nach der Shoa müssen
Menschen ihre Heimat verlassen und vor
Krieg und Verfolgung fliehen. Das dürfen wir
nicht einfach hinnehmen“, sagte Dr. Schuster.
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