151217 Entscheidung Berliner Sozialgericht wirkt

Dr. Bernd Fabritius
Mitglied des Deutschen Bundestages
Pressemitteilung
Entscheidung des Berliner Sozialgerichts wirkt wie
Nachhilfeunterricht für Bundessozialgericht
Berlin, 17.12.2015
Bezug:
Dr. Bernd Fabritius, MdB
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Zur Entscheidung des Berliner Sozialgerichts, keine
Sozialleistungen für Unionsbürger zu gewähren und dem
Bundessozialgericht damit zu widersprechen erklärt der
CSU-Bundestagsabgeordnete Dr. Bernd Fabritius:
Das Berliner Sozialgericht hat glasklar erkannt, dass das
Bundessozialgericht mit seinem Urteil zur Bewilligung von
Sozialhilfe für Unionsbürger, eine kapitale
Fehlentscheidung getroffen hat. Der wesentliche
Unterschied z.B. zum Anspruch von Asylberechtigten
bestehe laut der Berliner Entscheidung darin, dass es
„…Unionsbürgern regelmäßig möglich [sei], ohne
drohende Gefahren für hochrangige Rechtsgüter in ihr
Heimatland zurückzukehren und dort staatliche
Unterstützungsleistungen zu erlangen.“
Es wirkt wie Nachhilfeunterricht für das
Bundessozialgericht in Kassel, wenn das Berliner Gericht
verlauten lässt: „Soweit das BSG meine, sich über diesen
eindeutigen Willen des Gesetzgebers hinwegsetzen zu
können, sei dies verfassungsrechtlich nicht haltbar.“
Von dem Berliner Urteil muss eine Signalwirkung an die
übrigen Landessozialgerichte und vor allem an die
betreffenden Unionsbürger ausgehen: Die Freizügigkeit
ermöglicht es vielen EU-Bürgern in Deutschland beruflich
erfolgreich zu sein und Teil der Solidargemeinschaft zu
werden. Diejenigen, denen dies nicht erfolgreich gelingt
müssen ihr Glück anderswo suchen oder die sozialen
Sicherungssysteme ihrer Herkunftsländer in Anspruch
nehmen.