596332 18 LANDAUER ZEITUNG / VILSTALER ZEITUNG Montag, 31. August 2015 „Es werden zu viele pauschale Urteile gefällt“ Dr. Bernd Fabritius referiert bei Seniorennachmittag über Flüchtlingsproblematik Wallersdorf. (sc) Vor 70 Jahren begannen die Vertreibungen der Deutschen. Was der historische Rückblick für die heutige Flüchtlingsproblematik bedeutet, darüber referierte MdB und Präsident des Bundes der Vertriebenen (BdV) Dr. Bernd Fabritius beim Seniorennachmittag der CSU-Ortsverbände Wallersdorf, Ettling und Haidlfing und des FU-Ortsverbandes. MdB und CSU-Ortsvorsitzende Gudrun Zollner begrüßte im voll besetzten Saal des Gasthauses Aldersbacher Hof die Besucher und versäumte es nicht, die Senioren, Pfarrer i. R. Fritz Schreiner, Hermann Folberth (BdV-Kreisvorsitzender Passau Stadt und Land), Helmut Stieß (Kreisvorsitzender CSU-Sen Dingolfing-Landau), Alois Pinzinger (Kreisvorsitzender CSU-Sen Deggendorf), Helmut Steininger (Bürgermeister Landau), den ortsansässigen Bürgermeister Ottmar Hirschbichler und Diana Käding (Kreisvorsitzende AKS Schule, Bildung, Sport) willkommen zu heißen. Besonders freute sie auch der Besuch zahlreicher Mentees aus dem aktuellen MentoringProgramm der FU-Niederbayern. Anschließend stellte sie Dr. Bernd Fabritius vor, welcher ihr selbst ein guter Freund geworden ist. Am Rednerpult erwiderte Dr. Bernd Fabritius den freundschaftlichen Gruß seiner Bundestagskollegin. Herzblut für eine bürgernahe Politik sei es, was sie beide verbindet. Mit einem 65-jährigen Satz und zugleich einem Zitat aus der Charta Diese Woche im Ferienprogramm Wallersdorf. Ganz langsam neigen sich die Ferien dem Ende zu und damit auch das Ferienprogramm. Diese Woche finden im Ferienprogramm zwei Veranstaltungen statt. Am Donnerstag, 3. September, treffen sich die angemeldeten Kinder von 10 bis 12 Uhr bei McDonald’s in Plattling, um einen Blick hinter die Kulissen des McDonald’s zu werfen. Am Samstag sind die angemeldeten Kinder Gast beim Kaninchenzuchtverein. Treffpunkt ist um 14 Uhr bei Siegfried Fischer, Haidlfinger Straße 38. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt, auf entsprechende Kleidung ist zu achten. (V.l.) MdB und CSU-Ortsvorsitzende Gudrun Zollner, MdB und Präsident des Bundes der Vertriebenen Dr. Bernd Fabritius und Bürgermeister Ottmar Hirschbichler. (Foto: Schmerbeck) der deutschen Heimatvertriebenen stieg Fabritius in das Thema ein: „Die Völker müssen erkennen, dass das Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen wie aller Flüchtlinge ein Weltproblem ist, dessen Lösung höchste sittliche Verantwortung und Verpflichtung zu gewaltiger Leistung fordert.“ Fabritius erinnerte, dass bis zu 60 Millionen Menschen im Zusammenhang mit dem von Deutschland entfesselten Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verloren haben. „Heute, 70 Jahre nach Ende dieses grauenvollen Krieges, sind laut dem letzten Bericht des UN-Flüchtlingshilfswerks weltweit erneut etwa 60 Millionen Menschen heimatlos und auf der Flucht.“ Fabritius befürchtet, dass diese Zahl weiter steigen wird. | Differenzierung zu freiwilliger Migration Angesichts des Flüchtlingsdramas mit 71 Toten in Österreich fordert Fabritius ein energisches Eintreten gegen Schleuser, denn die Skrupellosigkeit, mit der Schleuser Verluste einkalkulieren, stehe dem IS an Schlechtigkeit in nichts nach. Der Siebenbürger Sachse bezeichnete die Tragödie im Nachbarland als Schande für alle Staaten in der EU, die sich der Solidarität verschließen. Ausdrücklich lobte er Deutschland, Holland und Schweden. Zugleich griff Fabritius beide Phänomene auf und forderte eine Differenzierung zwischen Opfern von Flucht und Vertreibung sowie Menschen, die sich für eine freiwillige Migration entscheiden. „Immer mehr Menschen aus Ländern, in denen es an fast allem mangelt, was es in Europa im Überfluss gibt, suchen ihr Lebensglück in der EU und die Zahl der Asylanträge in Deutschland könnte in diesem Jahr die Marke von 800000 übersteigen und sich somit zum bisher höchsten erreichten Wert verdoppeln.“ Fabritius formulierte Kritik, denn davon seien rund die Hälfte von jenen, „die so tun, als wären sie Opfer“. „Aktuell werden oft allzu pauschale Urteile gefällt.“ Dass Fluchterfahrungen der Kriegs- und Nachkriegszeit mit heutigen gleichgesetzt und Strategien aus der Vergangenheit als einfache Schablone für die heutige Zeit benutzt werden, bezeichnete er als untauglichen Versuch, mehr Verständnis für die Flüchtlinge einzuwerben, indem Einheimischen Gewissenbisse eingeredet werden. Die Vertreibung Deutscher nach dem Zweiten Weltkrieg und die Lage der Flüchtlinge heute seien nur schwer vergleichbar, denn heute handle es sich um Menschen mit anderer Sprache, oft anderer Religion, anderen Kulturkreisen und anderen Wertevorstellungen. Fabritius verurteilte Fremdenhass, Hetze und Gewalttaten. Ausdrücklich sprach er sich dafür aus, dem Asylmissbrauch Einhalt zu bieten. Er pflichtete Bundespräsident Joachim Gauck bei und forderte eine schnellere Vorgehensweise bei denjenigen, die sich ohne jede Aussicht auf eine Anerkennung als Flüchtling lediglich einen höheren Lebensstandard versprechen. Vielmehr wünschte er sich, dass sich diese Asylbewerber aktiv für den Aufschwung in ihren Heimatländern einsetzen würden, so wie es die Vertriebenen in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg getan haben. Der BdV fordert, Flucht-Ursachen weltweit zu bekämpfen, europäische Solidarität zur Bewältigung der verbleibenden Flüchtlingsproblematik einzufordern, Missbrauch zu verhindern. Dies geschehe am wirkungsvollsten, wenn Migrationsanreize beseitigt werden und unberechtigt zuziehende Menschen schnell wieder in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden. „Allen anerkannten Flüchtlingen hingegen sollte Deutschland Rahmenbedingungen bieten, unter denen sie vollwertige Mitglieder unserer Gesellschaft werden können“, schloss Fabritius seinen Vortrag. Die Diskussionsrunde warf als Erstes die Frage „Wo sollen all die Menschen hin?“ auf. Eine kommunale Frage, antwortete Fabritius und bekräftigte, die Kommunen werden nicht alleine gelassen. Im Detail erklärte er drei Stufen. Man müsse Vertreibungsursachen effektiv entgegentreten, zur Schleuserbekämpfung wäre Solidarität in der ganzen Welt gefragt und es gelte, Asylmissbrauch zu verhindern. Bürgermeister Hirschbichler bedankte sich bei Dr. Bernd Fabritius für die sensibilisierenden Worte. Damit ihm der Besuch in Wallersdorf in Erinnerung bleibt, händigte er ihm einen Marktkrug aus. RUND UM PILSTING Freibad schließt morgen Pilsting/Großköllnbach. Das Freibad Großköllnbach geht ab morgen, Dienstag, in Winterpause. Gymnastik und Stretching in der Gruppe Großköllnbach. Sanfte Dehnübungen und Gymnastik für mehr Beweglichkeit, Wohlbefinden und Entspannung, das bietet der KDFB ab September an zwei Tagen die Woche. Durch gezielte Übungen werden nicht nur die Muskel- und Faserzellen wieder elastischer, der Knochenaufbau wird gestärkt und sorgt allgemein für eine bessere Haltung. Dieses gezielte und ausgewogene Strecken und Dehnen unter Anleitung bieten die Gymnastikund Stretchingstunden des KDFB im Turnraum des Kindergartens. Geeignet sind diese Übungen für jeden, ob Anfänger oder Fortgeschrittene. Am Dienstag, 1. September, beginnt die Gymnastikgruppe 50 +, ab Mittwoch, 2. September, die Stretchinggruppe, jeweils von 17 bis 18 Uhr im Turnraum des Kindergartens. Weitere Informationen gibt es bei Hardy Scherzer unter Telefon 09953/3155. MARKT WALLERSDORF www.landauer-zeitung.de F-Jugend des FCW beginnt Training Wallersdorf. Die F-Jugend des FCW startet am Mittwoch, 2. September, mit dem Training, Beginn ist um 17 Uhr auf dem Sportplatz. Die F-Jugend spielt in der Gruppe Eichendorf und tritt gegen folgende Mannschaften an: SC Aufhausen, TSV Eichendorf, FSV Landau, SV Haidlfing und den TSV Pilsting. Beim ersten Training werden die Trainingstage und Zeiten mit den Eltern abgestimmt. Das erste Spiel bestreitet man am Donnerstag, 17. September, um 17.30 Uhr in Aufhausen. Badefahrten während der Ferien Wallersdorf. Es werden wieder kostenlos bei schönem Wetter Badefahrten täglich von Montag bis Freitag in das Freibad nach Plattling durchgeführt. Die Abfahrt erfolgt in Wolfersdorf um 11.40 Uhr; Altenbuch (Raika) 11.45 Uhr; Mattenkofen 11.47 Uhr; See 11.50 Uhr, Haidlfing (Kirche) 11.55 Uhr, Wallersdorf (Schule) 12 Uhr, Moosfürth (Abzweigung) 12.05 Uhr, Ettling (Raika) 12.10 Uhr, Ankunft in Plattling am Freibad um 12.35 Uhr. Die Rückfahrt vom Freibad erfolgt um 17.30 Uhr. Bei den Badefahrten ist keine Aufsichtsperson vorhanden, vom Markt wird keine Haftung übernommen. Änderungen werden in der Zeitung bekannt gegeben. ■ Veranstaltungskalender Wallersdorf. D’Feldhiater: Heute, Montag, 19.30 Uhr, Kegeln in der Pfarrsaalkegelbahn. Wallersdorf. Tribaltraining: Heute, Montag, 18 bis 19.30 Uhr, im Mehrzweckraum des Rathauses. Wallersdorf. Boxclub: Heute, Montag, ab 18.30 Uhr Training in den Trainingsräumen. Altenbuch. Rodegemeinschaft: Heute, Montag, 20 Uhr, Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen. Haidlfing/Wallersdorf. JFGD-Junioren: Heute, Montag, 17.30 Uhr, Training in Pilsting. Haidlfing/Wallersdorf. JFGC-Junioren: Heute, Montag, 18 Uhr, Training auf dem alten Sportplatz in Haidlfing. Haidlfing/Wallersdorf. JFGA-Junioren: Heute, Montag, 19 Uhr, Training in Wallersdorf. Haidlfing. SV-E-Junioren: Heute, Montag, 17.30 Uhr, Training auf dem alten Sportplatz. Haidlfing. SV-B-Juniorinnen: Heute, Montag, 18 Uhr, Training auf dem alten Sportplatz. RUND UM PILSTING Jahresversammlung der KLJB Ferienprogramm-Kinder zu Gast bei der Jugendkapelle Großköllnbach. Am Samstagvormittag haben zwölf Kinder sich im Rahmen des Ferienprogramms beim Musizieren im Dorfhaus versuchen können. Das war gar nicht so einfach, denn ob Saxofon, Klarinette, Tenorhorn oder Flöte: Es braucht schon einen ordentlich langen Atem, um die Instrumente zum Klingen zu bringen. Auch am Schlagzeug konnten sich die Kinder unter der Aufsicht von Kapellmeister Wolfgang Del Toso austoben. An den anderen Instrumenten standen von den rund 35 aktiven Musikern einige den jungen Musikanten zur Seite: Nicole Karg zeigte, wie eine Trompete funktioniert, während Simone Salzberger den richtigen Ton am Tenorhorn angab. Auch Theresa und Daniel Hertreiter sowie Niklas Karg standen mit Rat und Tat zur Seite. Und wenn eines der Kinder seine Begeisterung für ein Instrument entdeckt hat, waren sie auch an genau der richtigen Stelle, denn die Jugendkapelle bildet auch aus, unter anderem an der Flöte und Klarinette, aber auch am Saxofon und der Trompete. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Jugendkapelle trifft sich immer freitags um 19 Uhr im Dorfhaus. (Fotos: Melis) Ganacker. Am Sonntag, 13. September, lädt die Kath. Landjugend zur Jahreshauptversammlung im Jugendheim ein. Beginn ist um 17.30 Uhr. Auf dem Programm stehen die Tagesordnungspunkte: Kassenbericht des Kassiers, Entlastung der Vorstandschaft, Jahresrückblick des Schriftführers, Termine sowie Wünsche und Anträge. Es sind alle Mitglieder zur Teilnahme eingeladen, die Vorstandschaft lädt auch alle interessierten jungen Leute ab 14 Jahren aus Ganacker und Umgebung ein.
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