Newsletter der BARMER GEK in Bayern Inhalt 02/2015 Arztreport 2015 5. Gesundheitsdialog in Nürnberg Expertenforum Prävention in der Süddeutschen Zeitung Save the date . ..Arztreport 2015 BARMER GEK fordert HPV-Test zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs Basierend auf Abrechnungsdaten von mehr als acht Millionen Versicherten liefert der neue Arztreport der BARMER GEK wieder einen tiefen Einblick in das deutsche Gesundheitswesen. Das Schwerpunktkapitel des Berichts beschäftigt sich in diesem Jahr mit der Versorgung bei Gebärmutterhalskrebs. Für das Jahr 2013 geht die Studie für Deutschland von 77.000 Frauen aus, die mit der Diagnose Zervixkarzinom leben müssen. Kontakt: Stefani Meyer-Maricevic [email protected] Telefon: 0800 33 20 60 38 35 20 Fax: 0800 33 0 60 38 35 92 E-Mail: [email protected] www.barmer-gek.de/540514 2 | STANDORTinfo | Newsletter der BARMER GEK in Bayern | 02/2015 Weitere 60.000 waren zugleich an einer lokal begrenzten Form des Krebses erkrankt. In Bayern wird Gebärmutterhalskrebs mit 157 Fällen je 100.000 Frauen diagnostiziert (siehe Grafik). Häufige Folge der Krebserkrankung ist eine operative Entfernung der Gebärmutter: In Bayern ein im Ländervergleich seltener Eingriff. Im Durchschnitt der Jahre 2011 bis 2013 wurde die Gebärmutter bei 241 je 100.000 Frauen vollständig entfernt. In Thüringen sind es dagegen 360 Fälle. Deutschlandweit liegt die Quote bei 262 Fällen. Dennoch gehört die Operation damit zu den häufigsten Eingriffen bei Frauen. Die zum Teil großen regionalen Unterschiede sind medizinisch kaum zu begründen. Als Ursache werden die relativ großen Spielräume für eine Operation bei gutartigen Erkrankungen der Gebärmutter vermutet. Potuschek fordert neues Screening-Verfahren Viele Neuerkrankungen von Gebärmutterhalskrebs und damit der OPs ließen sich vermeiden, sagt BARMER GEK Landesgeschäftsführer Gerhard Potuschek. Seit mehreren Jahren steht der sogenannte HPV-Test (Humane Papillomviren) zur Verfügung, der Studien zufolge bei der Krebsfrüherkennung bisherigen Methoden überlegen ist. Auf dem HPV-Test ließe sich ein neues Programm zur Früherkennung aufbauen, so Potuschek. Die BARMER GEK will den Test deshalb in die Regelleistung aufnehmen. Bisher scheitere die Forderung jedoch am Widerstand der Ärzteschaft. „Frauen sollten diesen innovativen Test künftig von ihrer Krankenkasse regulär bezahlt bekommen, damit eine Erkrankung an Gebärmutterhalskrebs besser erkannt werden kann. Je früher der Krebs festgestellt wird, desto größer sind die Heilungschancen“, betont Potuschek. Mehr zum Arztreport unter www.barmer-gek.de/545425 Zahl der ambulanten Behandlungen gestiegen Für die ambulante ärztliche Versorgung in Deutschland verzeichnet der Arztreport neue Rekorde. So hat sich die Zahl der Behandlungsfälle je Person im Jahr 2013 gegenüber dem Vorjahr um 2,8 Prozent auf 8,44 erhöht. Bayern liegt dabei mit 8,53 Behandlungen im Mittelfeld. Laut Report ist Bluthochdruck weiterhin die Volkskrankheit Nummer Eins. Knapp 28 Prozent der Einzeldiagnosen betrifft die Hypertonie. Dahinter folgen Rückenschmerzen (25 Prozent) sowie akute obere Atemwegsinfekte (20,5 Prozent) und Fettstoffwechselstörungen (19 Prozent). Depressive Episoden (10,6 Prozent) und Adipositas (8,5 Prozent) haben es ebenfalls in die Top-15 der häufigsten Einzeldiagnosen geschafft. Hintergrund: Wie häufig die Bayern ganz genau im Jahr zum Arzt gehen, lässt sich seit Einführung der pauschalierten Vergütung 2008 nicht mehr sagen. Denn zum Teil werden im neuen System mehrere Patientenkontakte pro Quartal lediglich einmal abgerechnet und damit nicht mehr einzeln erfasst. Mit anderen Worten: Hinter den 8,53 abgerechneten Behandlungsfällen dürften real deutlich mehr stehen. 3 | STANDORTinfo | Newsletter der BARMER GEK in Bayern | 02/2015 5. Nürnberger Gesundheitsdiaolg Bildung ist die beste Prävention Welchen Einfluss hat Bildung auf die Gesundheit und was können Unternehmen tun, um das physische und psychische Wohlbefinden der Belegschaft langfristig zu verbessern? Darüber diskutierten beim 5. Gesundheitsdiaolg der BARMER GEK Nürnberg Experten aus Wirtschaft, Politik und Gesundheitswesen. Bildung und Gesundheit gehören untrennbar zusammen. Denn Bildung ermöglicht den Zugang zu gesundheitlichem Wissen und erhöht damit die Chance für ein gesundheitsförderliches Verhalten. „Gebildete Menschen leben länger und leiden seltener an chronischen Krankheiten“, sagt BARMER GEK Landesgeschäftsführer Gerhard Potuschek und ergänzt, dass Bildung in der Familie beginnt, aber niemals endet. Auch nicht im Berufsleben. Der Job ist sogar ein denkbar geeigneter Ort, um gesundheitliches Wissen zu vermitteln. „Durch Maßnahmen für mehr Bewegung, gesunde Ernährung oder Stressabbau lernen die Beschäftigten im Arbeitsumfeld, wie sie verantwortungsvoll mit sich umgehen. Die Unternehmen fördern so die körperliche und geistige Fitness der Belegschaft, was sich für beide Seiten lohnt“, erklärt Andreas Haupt, Regionalgeschäftsführer der BARMER GEK Nürnberg. Der „return on prevention“ ergibt sich für die Betriebe etwa durch die Reduzierung der krankheitsbedingten Ausfallzeiten, die durch betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) um durchschnittlich 35 Prozent gesenkt werden können. Gleichzeitig steigt die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter um rund 20 Prozent. Vorstände, Geschäftsführer, Pesonalverantwortliche— rund 80 Gäste kamen zum 5. Nürnberger Gesundheitsdialog. Betriebliches Gesundheitsmanagement der Krankenkassen Rund 54 Millionen Euro haben die gesetzlichen Krankenkassen im Jahr 2013 für gesundheitsfördernde Maßnahmen im Betrieb ausgegeben und damit rund 1,1 Millionen Menschen erreicht. Harald Tauchmann, Professor für Gesundheitsökonomie an der Universität Nürnberg-Erlangen, unterstreicht die Wirksamkeit des BGM. „Das ist eine Form von gesundheitsspezifischer Bildung, die eine wichtige Rolle spielen kann.“ Gesundes Führen Führungskräften haben beim Vermitteln von gesundheitsrelevanten Wissen eine wichtige Vorbildfunktion, wie viele Studien gezeigt haben. „Sich selbst und andere gesund führen hat einen bedeutenden Einfluss auf die Mitarbeiter und wirkt sich positiv auf den Erfolg des Unternehmens aus“, weiß Andreas Haupt. Gesundheitsmanagement ist auch Demografiemanagement „Ob wir krank werden hängt auch von Lebensstil, Umwelteinflüssen, genetischer Veranlagung, Geschlecht und Alter ab“, so der CSU-Bundestagsabgeordnete Stefan Müller, MdB, in seinem Vortrag. Vor allem das Alter ist ein wichtiger Aspekt, denn mit Blick auf demografischen Wandel und Fachkräftemangel wird es immer wichtiger, Mitarbeiter und deren Know-how langfristig an das Unternehmen zu binden. Doch gerade ältere Mitarbeiter brauchen immer wieder Anregungen zu einem gesunden Lebensstil. Unter diesem Gesichtspunkt wird das betriebliche Gesundheitsmanagement immer mehr zum Erfolgsfaktor für die Unternehmen. Das betriebliche Gesundheitsmanagement der BARMER GEK Die BARMER GEK führt jährlich rund 4.000 Gesundheitsmaßnahmen in Unternehmen durch. Mit dem flexiblen „Firmenangebot Gesundheit“ lässt sich für jeden Betrieb ein maßgeschneidertes Programm zusammenstellen. Darüber hinaus bietet die BARMER GEK zahlreiche Seminare für Führungskräfte an, etwa zur Burnout-Prävention oder zur Förderung der Work-Life-Balance. Broschüren, Leitfäden und Gesundheitsratgeber für Arbeitgeber, beispielsweise zu psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz, runden das Portfolio ab. Mehr unter www.barmergek.de/500006 4 | STANDORTinfo | Newsletter der BARMER GEK in Bayern | 02/2015 Prävention weiter denken Deutschlands Gesundheitspolitik steht vor einem Neustart. Das geplante Präventionsgesetz der Bundesregierung soll Volkskrankheiten wie Diabetes, Übergewicht und Depressionen vermeiden helfen, bevor sie entstehen. Auf einer Podiumsveranstaltung von BARMER GEK und dem Süddeutschen Verlag diskutierten Präventionsexperten am 16. April 2015 in München, welche Maßnahmen dazu nötig sind. Bei der hochkarätig besetzten Runde sprachen unter anderem die TV-Köchin Sarah Wiener, der Sportwissenschaftler Professor Ingo Froböse sowie der Arbeitsmediziner Dr. Josef Dohrenbusch über die Chancen des Präventionsgesetzes. Von Seiten der BARMER GEK äußerte der Vorstandsvorsitzende Dr. Christoph Straub die damit verbundenen Erwartungen. „Wir müssen erkennen, dass die kurative Medizin allein offensichtlich daran scheitert, Wohlstandskrankheiten zu heilen“, sagte Straub. Man müsse deutlich früher anfangen: Bei der Vorbeugung und bei jungen Zielgruppen. Die Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Dr. Heidrun Thaiss bemängelte vor allem die fehlende Nachhaltigkeit bei vielen bestehenden Projekten und Kampagnen. „Mit dem geplanten Präventionsgesetz gibt es nun die historisch einmalige Chance, strukturierter und mit einer Gesamtstrategie ans Werk zu gehen“, sagte die BZgA-Chefin. Der wesentliche Unterschied zu bisherigen Präventions-Strategien ist der sogenannte Setting-Ansatz. Michael Hübner, Leiter der Prävention und Versorgung bei der BARMER GEK, sieht darin eine große Chance, breite Personenkreise anzusprechen: „Weil Kurse zur Raucherentwöhnung oder zur Rückenstärkung nur diejenigen erreichen, die an diesem Thema bereits interessiert sind, benötigen wir auch den LebensweltenAnsatz.“ Sprich, das Präventionsgesetz holt die Menschen dort ab, wo sie sind — in Kitas, Schulen, Pflegeheimen, am Arbeitsplatz und in den Gemeinden. Kritik äußerte Straub an einem Konstruktionsfehler im Gesetzentwurf: die Schieflage bei der Finanzierung. Denn für die Kosten der Präventionsmaßnahmen sollen in erster Linie die gesetzlichen Krankenkassen einspringen, die privaten Versicherer können, müssen sich jedoch nicht beteiligen. Funktionierende Primärprävention ist jedoch eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft“, sagte Straub in München. 5 | STANDORTinfo | Newsletter der BARMER GEK in Bayern | 02/2015 Save the date: Politik trifft Gesundheit am Donnerstag, den 18. Juni 2015 im Bayerischen Landtag, Maximilianeum Fachtagung der BARMER GEK und Health Care Bayern e.V. Thema: Eine Grosse Krankenhausreform? Chancen und Herausforderungen für einen Krankenhausmarkt im Umbruch! Beginn: 18:30 Uhr im Konferenzsaal Anmeldung bis 12. Juni an die: BARMER GEK, Potsfach 21 02 03; 80672 München; Tel.: 0800 332060 38-3002; Fax 0800 332060 38-3090; [email protected] Save the date: BARMER GEK Forum 2015 am Donnerstag, den 23. Juli 2015 an der Technischen Hochschule Deggendorf Titel: „Gesundheit weiter gedacht: Gesundheitsversorgung 2020 — Ein Blick in die Zukunft!“ Referenten: Ruth Nowak, Amtschefin, Bayerisches Staatsministerium für Gesund heit und Pflege Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER GEK Dr. Boris Augurzky, Leiter des Kompetenzbereichs „Gesundheit“ am Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung RWI in Essen, Geschäftsführer der Stiftung Münch Dip.-Med Regina Feldmann, Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Dr. Iris Zemzoum, Vorsitzende der Geschäftsführung Janssen Deutschland Moderation: Wolfgang van den Bergh, Chefredakteur der Ärzte Zeitung Anmeldung bis 15. Juli an die: BARMER GEK, Potsfach 21 02 03; 80672 München; Tel.: 0800 332060 38-3002; Fax 0800 332060 38-3090; [email protected]
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