GESUNDHEIT IM BLICK NEWSLETTER FÜR JOURNALISTEN Ausgabe Mai 2015 Zeckenstich Unbeschadet durch den Frühling Endlich locken die ersten wärmenden Sonnenstrahlen wieder öfter nach draußen. Doch dort warten nicht nur zarte Frühlingsboten, sondern auch Zecken. Der Stich einer Zecke kann unangenehme Folgen haben, denn die Spinnentiere können zum Beispiel Viren und Bakterien übertragen. Wer ein paar Tipps beherzigt, kann die Natur trotzdem ungestört genießen. Inhalt dieser Ausgabe Seite 1 Zeckenstich Unbeschadet durch den Frühling Seite 2 Im Frühling ist es wieder so weit: Mit dem warmen Wetter kommen die Zecken aus ihren Verstecken. Die Blutsauger sitzen auf Grashalmen oder im Unterholz und Jogger und Spaziergänger streifen die Tiere im Vorbeigehen ab. Mit ihrem Stich können die Zecken allerdings Krankheiten übertragen. „Der Stich selbst ist zwar nicht gefährlich, und nicht jede Zecke ist ein Krankheitsüberträger“, erklärt Dr. Utta Petzold, Medizinerin bei der BARMER GEK. „Aber wenn sie die entsprechenden Viren und Bakterien übertragen, können diese die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine spezielle Form der Hirnhautentzündung, beziehungsweise die Borreliose, auch Lyme-Krankheit genannt, auslösen.“ Kinesio-Tapes Mit bunten Bändern gegen Schmerzen Bei FSME helfen keine Medikamente, vorbeugen kann allerdings eine Impfung. „Diese empfiehlt sich vor allem für Menschen, die in gefährdeten Regionen wie beispielsweise in bestimmten Teilen Süd- oder Mitteldeutschlands leben oder dorthin verreisen“, meint Petzold. Gegen Borreliose gibt es keine Impfung, doch werden die Krankheitssymptome erkannt, kann gut mit Antibiotika behandelt werden. „Wichtig ist allerdings, die frühen Symptome nicht zu übersehen“, so Petzold. Und darauf sollten Betroffene achten: Nach Seite 5 BARMER GEK I Gesundheit im Blick I Mai 2015 Seite 3 Fit für den Sommer Frühjahrsputz für Füße und Beine Seite 4 Demenz Damit das Essen nicht zum Kampf wird UV-Schutz Sportlich durch die Sonne Seite 6 Ist das so? Gesundheitsmythen unter der Lupe Seite 1 einem Stich ist eine Rötung, also eine Stichstellen-Reaktion, völlig normal. Sie sollte allerdings nach ein bis drei Tagen abklingen. Wenn die Stichreaktion nicht verblasst und sich in eine Wanderröte von mehreren Zentimetern Durchmesser verwandelt, sollten Betroffene direkt und ohne Termin zum Arzt, sonst ist die Hautreaktion verschwunden und kann vom Arzt nicht mehr beurteilt werden. „Die Wanderröte wird in den ersten Tagen eher größer als kleiner, und es gibt auch keine Schwellung mehr. Am besten lässt sie sich kontrollieren, indem man den Rand der Stichreaktion mit einem Kugelschreiber markiert“, so Petzold. Der Zecke keine Chance Wer sich schützen möchte, lässt einen Zeckenstich am besten gar nicht erst zu. „Spaziergänger, die gern durch Wiesen und Gräser laufen, können sich beispielsweise die Hose in die Socken stecken. Auf heller Kleidung kann man Zecken besser finden und sie abschütteln, bevor sie zustechen“, so die Expertin. Insektenschutzmittel können Petzold zufolge zwar etwas vorbeugen, allerdings wirken sie nicht so lange gegen Zecken wie gegen Mücken. Generell empfiehlt sich nach jedem Spaziergang durch die Natur eine Zeckensuche am ganzen Körper. Für Zecken ist es überlebenswichtig, eine geschützte Stelle am Körper mit dünner Haut zu finden. Das kann bis zu einer Stunde dauern – somit haben Naturliebhaber auch zu Hause die Chance, auf dem Körper Exemplare zu entdecken, die noch nicht zugestochen haben. „Von Zecken bevorzugte Stellen sind die Kniekehlen, der Hals, die Haut hinter den Ohren, die Achseln, die Ellenbeugen, aber auch der Bauchnabel oder der Genitalbereich“, so Petzold. Menschen, die von einer Zecke gestochen wurden, sollten diese möglichst schnell mit einer Zeckenkarte oder einer Pinzette entfernen. Beides gibt es in Apotheken und Drogerien. Zecken sitzen auf Gräsern oder im Unterholz und werden von Spaziergängern und Joggern im Vorbeigehen abgestreift. Weitere Infos: Weitere Informationen zu Borreliose und zur FSMEImpfung finden Interessierte auch unter: www.barmer-gek.de/103603 www.barmer-gek.de/101155 Kinesio-Tapes Mit bunten Bändern gegen Schmerzen Profisportler nutzen sie, aber auch Menschen mit Verspannungen und Rückenschmerzen werden sie empfohlen – bunte Klebestreifen, sogenannte Kinesiotapes, die auf bestimmte Muskelgruppen geklebt werden. Die sehen nicht nur auffällig aus, sie sollen auch einen bestimmten Zweck erfüllen. Richtig angewandt, sollen sie Verspannungen lösen und Schmerzen lindern. Aber helfen die Tapes wirklich, und wie werden sie angewendet? Blaue Klebestreifen im Nacken, grüne über der Schulter und rosafarbene am Knie – Kinesio-Tapes können beliebig am Körper eingesetzt werden. Sie sollen gegen Schmerzen in Muskeln und Gelenken helfen, die aufgrund von Verletzungen oder Verschleiß auftreten. „Wissenschaftlich ist eine Wirkung der Tapes nicht erwiesen, allerdings berichten Sportler und andere KinesioTapes-Nutzer immer wieder von der positiven Wirkung“, sagt Klaus Möhlendick, Diplom-Sportwissenschaftler bei der BARMER GEK. Die Tapes sind sehr flexibel und können sich bei jeder Bewegung mitdehnen, damit bleibt die Beweglichkeit erhalten, gleichzeitig wird jedoch Druck ausgeübt, der den Schmerz lindern soll. Soll ein Muskel oder Gelenk entlastet oder unterstützt werden, wird das Band mit Spannung angelegt. Das Tape wird dazu BARMER GEK I Gesundheit im Blick I Mai 2015 Seite 2 gedehnt auf die Haut geklebt. „Die Haut wird so unter Spannung gesetzt und diese geht auf den Muskel über“, so Möhlendick. Wird das Band ohne Zug angelegt, wirkt es wie eine Bandage, es unterstützt bei Einschränkungen in der Beweglichkeit. Sportler nutzen die bunten Klebestreifen auch zur Vorbeugung, damit die Muskulatur nicht so rasch ermüdet. So schützen sie sie vor Überlastungen und Verletzungen. „Schaden können die Tapes nicht, es kann allerdings sein, dass jemand keine Veränderung durch das Tapen verspürt“, sagt Möhlendick. Eine Therapie ausschließlich mit den Bändern empfiehlt der Sportwissenschaftler nicht. „Die Ursachen für die Beschwerden, vor allem bei anhaltenden Schmerzen, müssen von einem Arzt abgeklärt werden, und die Behandlung sollte dann mit einer Therapie kombiniert werden“, so Möhlendick. Ein Vorteil der Kinesiotapes ist, dass sie sich nicht sofort beim Schwitzen und Duschen vom Körper lösen. Dafür sorgt ein spezieller Klebstoff. Erst nach ein paar Tagen muss dann nachgetapet werden. Zudem ist es möglich, sich selbst zu tapen. Zu Beginn sollte die richtige Anwendung jedoch einmal von einem Fachmann gezeigt werden. An schwierigen Stellen, wie beispielsweise am Rücken, sollte das Tapen von einem Physiotherapeuten oder Sportarzt übernommen werden. „Am besten probiert jeder selbst aus, ob die Tapes helfen. Wenn Schmerz und Anspannung dadurch verschwinden, lohnt sich ein Versuch“, so Möhlendick. Viele Menschen setzen auf KinesioTapes, um ihre Schmerzen zu lindern. Sie können beliebig am Körper eingesetzt werden. Fit für den Sommer Frühjahrsputz für Füße und Beine Raus aus den Winterschuhen, rein in die sommerlichen Sandalen und kurzen Shorts. Wer sich nach einem Blick auf seine Füße erschrickt, der möchte vor dem ersten Spaziergang eventuell ein paar Verschönerungsarbeiten leisten. Denn im Winter arg strapaziert, brauchen die Füße meistens erstmal ein kleines Pflegeprogramm. Lästig sind zudem die Besenreiser an den Beinen. Mit ein paar Methoden und Tipps kann sich jeder schnell wieder fit für den Sommer machen. Hornhaut, Schwielen, ungepflegte Zehen – so manche Füße sind nach den Wintermonaten nicht schön anzusehen und noch nicht für die Freiluftsaison vorzeigbar. Schließlich waren sie die ganzen Monate in den Winterschuhen versteckt. Damit die unbehandelte Hornhaut leichter entfernt werden kann, sollte zunächst ein Fußbad genommen werden. Wer sich keine Badezusätze kaufen möchte, kann einen Esslöffel Salz ins Wasserbad geben. „Das lauwarme Wasser weicht Horn- und Nagelhaut oder Verhärtungen auf natürlichem Wege auf. Am besten ist es, die Füße mindestens zehn Minuten zu baden“, sagt Dr. Utta Petzold, Dermatologin bei der BARMER GEK. Einmal aufgeweicht lässt sich die Nagelhaut vorsichtig mit einem speziellen Holzstäbchen zurückschieben und so seitlichen Einrissen vorbeugen. „Die vollständige Entfernung der Nagelhaut ist nicht sinnvoll, weil dadurch ein wichtiger Schutz für die Nagelwurzel verloren geht“, so Petzold weiter. Für das Entfernen von leichter Hornhaut reicht eine Peelingcreme mit Meersalz oder fein gemahlenem Bimsstein. Eine Mischung aus Olivenöl und Salz ist ebenso effektiv. BARMER GEK I Gesundheit im Blick I Mai 2015 Ein Fußbad ist eine gute Vorbereitung, wenn man seine Füße im Frühling wieder „auf Vordermann“ bringen möchte. Seite 3 Dickere Hornhautschichten können gut mit einem Bimsstein oder einer Sandpapierfeile bearbeitet werden. „Hornhauthobel dagegen erfordern einige Erfahrung. Ungeübte entfernen möglicherweise zuviel Haut und verletzen sich dann“, so Petzold. Zum Abschluss darf die Portion Pflegecreme nicht fehlen. Sie sollte Harnstoff enthalten, das hält die Hornhaut geschmeidig. Um die Haut dauerhaft zu verfeinern, empfiehlt es sich, die Füße zweimal täglich einzucremen oder die Pflegecreme über Nacht unter Socken einwirken zu lassen. Venenleiden ausschließen Nicht so leicht ist es dagegen, gegen Besenreiser anzukommen. Sie vermiesen vielen Frauen die Lust auf Shorts und Rock. Ob man zu den feinen Äderchen neigt, ist Veranlagung. Besenreiser entstehen bei der Erweiterung von kleinen Blutgefäßen, die direkt unter der Hautoberfläche liegen. Sind sie einmal da, können sie nur mit einer Verödungs- oder Lasertherapie auf eigene Kosten entfernt werden. „Besenreiser müssen aus medizinischer Sicht nicht entfernt werden“, so Petzold. Bevor solch ein Eingriff vorgenommen wird, sollte jedoch ein Venenleiden ausgeschlossen werden. „Liegt ein ernstes Venenleiden vor, dann sollte dies behandelt werden, zumal daraus sonst schnell neue Besenreiser entstehen können“, rät Petzold. Auch sollten Betroffene wissen, dass Besenreiser generell nach einer Entfernung wieder auftreten können. Um Besenreisern vorzubeugen, ist Bewegung sehr wichtig. Spazieren gehen kann die Funktionsfähigkeit der Venen verbessern. Durch die Anspannung der Wadenmuskulatur wird Druck auf die benachbarten Venen ausgeübt – die sogenannte Muskelpumpe hilft dem Blut nach oben. So kann auch langfristig Krampfadern entgegen gewirkt werden. Hilfreich sind auch wechselwarme Duschen, die die Durchblutung und die Kraft der Venenwände fördern. „Wer trotz Besenreiser auf den Sommerrock nicht verzichten möchte, kann mit getönten Strumpfhosen oder Camouflage-Kosmetik die Äderchen überdecken“, rät Petzold. Ernährung von Demenzpatienten Damit das Essen nicht zum Kampf wird Die Betreuung von Menschen mit Demenz ist für Angehörige oft eine große Herausforderung. Das fängt bereits beim Essen an. Viele lehnen Speisen ab, sind mit der Nahrungsaufnahme überfordert und dadurch gereizt. Das Resultat ist oft ein Ringen zwischen Pflegenden und Erkrankten. Ein paar Tipps können helfen, die Essenssituation für beide Seiten zu entspannen. Viele demenziell Erkrankte können Grundbedürfnisse wie Hunger und Durst nicht mehr richtig einschätzen und nehmen diese Gefühle kaum noch wahr. Gleichzeitig zeigen Untersuchungen, dass die meisten Demenzerkrankten an Unterernährung, Austrocknen (Dehydratation) und Lungenentzündung, meistens als Folge der geschwächten Immunabwehr bei Unterernährung, sterben. Die Pflegenden müssen also besonders darauf achten, dass ihre Angehörigen essen und trinken. Dies verlangt sehr viel Geduld von den sich Sorgenden. Ihnen hilft es, das Krankheitsbild und dessen Auswirkungen zu verstehen. „Die an Demenz Erkrankten sollten zum Essen und Trinken bewegt werden, ohne sie in eine Abwehrhaltung zu bringen“, meint Juliane BARMER GEK I Gesundheit im Blick I Mai 2015 Wenn pflegenden Angehörige ein paar Tipps bei den Mahlzeiten beachten, lassen sich Demenzerkrankte leichter für das Essen begeistern. Seite 4 Diekmann, Diplom-Pflegewissenschaftlerin bei der BARMER GEK. „Dies gelingt schneller, wenn man für eine entspannte Atmosphäre bei den Mahlzeiten sorgt, Speisen und Getränke auswählt, die die Angehörigen mögen, und eine den Fähigkeiten und Defiziten angepasste Art der Nahrungsaufnahme anbietet.“ Vorlieben kennen und nutzen Als konkretes Beispiel nennt sie, dass bis ins hohe Alter die Wahrnehmung für „süß“ erhalten bleibt. „Pflegende sollten sich von den gängigen Vorstellungen des Begriffs ,schmackhaft’ lösen und die Akzeptanz ihrer Angehörigen für das Essen an erste Stelle setzen. Hackfleisch kann beispielsweise mit einer süßen Soße serviert und Brot nicht nur mit Wurst oder Käse, sondern zusätzlich auch mit Honig oder Marmelade bestrichen werden“, rät Diekmann. Erfahrungen zeigen, dass das Frühstück für Menschen mit Demenz oft die wichtigste Mahlzeit ist. Ein Grund liegt in ihrer morgens noch guten psychischen Verfassung. Pflegende können das nutzen, indem sie bei der Zubereitung mehrere Sinnesorgane gleichzeitig ansprechen und dadurch den Appetit wecken. „Der Duft von aufgewärmten Brötchen, klapperndes Geschirr, die Nachrichten im Radio – oft tauchen aus dem Langzeitgedächtnis Erinnerungen an angenehme Frühstückssituationen auf, und es fällt den Menschen mit einer demenziellen Erkrankung leichter, die Mahlzeit anzunehmen“, so Diekmann. Generell sollten Anwesende mitessen, sich beim Essen gegenüber setzen und häufig Augenkontakt aufnehmen. Gespräche oder Fragen verwirren oftmals, vieles kann stattdessen mit Körpersprache kommuniziert werden. „Der gute Geschmack der Speisen kann beispielsweise dadurch signalisiert werden, dass der Pflegende sich die Finger ableckt oder schmatzt“, meint Diekmann. Auch Farben können helfen, das Interesse am Essen zu wecken, und die Orientierung erleichtern. „Zwischen Geschirr, der Tischdecke und den Speisen sollte es deutliche farbige Kontraste geben. Also die Milchsuppe möglichst nicht in einem weißen Teller auf einer weißen Tischdecke servieren.“ Tipp Mehr Informationen gibt es in der Broschüre „Ernährung in der häuslichen Pflege Demenzkranker“ unter www.barmer-gek.de/111426 UV-Schutz Sportlich durch die Sonne Der Frühling ist in voller Blüte, die Temperaturen steigen und die Lust auf Sport im Freien ist wieder da. Bewegung an der frischen Luft tut Körper und Seele gut und die Sonne fördert unser psychisches Wohlbefinden. Die UV-Strahlen der Sonne bergen jedoch auch Gefahren. Wer sich draußen bewegen will, sollte auf den richtigen UV-Schutz achten. Egal, ob Fahrradfahren, Laufen oder Beachvolleyball, wer sich im Frühling und Sommer draußen sportlich betätigen möchte, sollte auf seine Haut achten und möglichst einen Sonnenbrand vermeiden. „Die Haut hat zwar einen Temperaturfühler, aber keinen UV-Sensor“, so Dr. Utta Petzold, Dermatologin bei der BARMER GEK. „Das bedeutet, sie reagiert erst mit Schmerz auf zu große UV-Strahlung, wenn die Haut schon verbrannt ist.“ Empfohlen ist, die Anzahl der Sonnenbäder auf maximal 50 pro Jahr zu BARMER GEK I Gesundheit im Blick I Mai 2015 Seite 5 begrenzen. Gerade Menschen, die Sport im Freien treiben, erreichen diese Menge sehr schnell. „Es ist nicht nötig, sich vor jedem Sonnenstrahl zu schützen, aber sinnvoll, seine Aktivitäten der Tageszeit anzupassen und einen angemessenen UV-Schutz zu erlernen“, so Petzold. Sportlich Aktive brauchen einen besonders zuverlässigen UV-Schutz, denn die aufgetragenen Mittel werden durch Bewegung schneller verwischt und durch Schweiß stark verdünnt. Bei der Auswahl hilft es, darauf zu achten, dass der Schutz lange hält. Das können liposomale Mittel leisten. Liposomen sind winzige Bläschen, die je nach Bedarf mit Wirkstoffen befüllt werden können. „Liposomale Mittel sind zwar etwas teurer, ziehen dafür aber nahezu vollständig in die Haut ein und haben meist einen Lichtschutzfaktor von über 25. Der Schutz bei diesen Mitteln ist deswegen besonders hoch, weil der UV-Schutzfilter in den Liposomen verpackt ist und mit ihnen in die Haut transportiert wird. Dadurch ist er für Wasser und Schweiß von außen nicht mehr erreichbar“, erklärt Petzold. „Das funktioniert aber nur, wenn die Sonnencreme ungestört circa 30 Minuten einziehen kann.“ Wer Sport im Freien treibt, braucht einen guten UV-Schutz. Kleidung schützt – auch beim Sport Auch mit der richtigen Sportkleidung kann man einen Sonnenbrand vermeiden: Dunkler Stoff schützt beispielsweise besser als heller, allerdings wird es darunter natürlich auch wärmer. Außerdem sollte der Stoff dicht gewebt sein, das erkennt man am besten, wenn man ihn gegen das Licht hält. Eng anliegende Kleidung kann zwar schön aussehen, besser ist es aber, etwas weiter sitzende Hosen und Oberteile zu wählen. „Eng sitzende Kleidung wird stärker gedehnt und ist damit durchlässiger für UV-Strahlen“, meint Petzold. Wer spezielle UV-Textilien tragen möchte, sollte beim Kauf auf den UV-Schutzfaktor UPF achten. Das verlässlichste Siegel ist die Angabe „UV-Standard 801“, weil der UV-Schutz auch bei nassem und gedehntem Stoff geprüft wird. Unabhängig von der Sportart ist außerdem ein Kopfschutz unverzichtbar. Ob Kappe mit Nackenschutz beim Laufen oder ein Stoffschlauch aus UV-undurchlässigem Material, der je nach Bedarf um den Hals oder um den Kopf gewickelt werden kann, die Möglichkeiten sind vielfältig. Tipp Mehr Informationen rund um den UV-Schutz gibt es auch unter: www.barmer-gek.de/129383 Ist das so? Gesundheitsmythen unter der Lupe Um unsere Gesundheit und Ernährung ranken sich zahlreiche Mythen. Unsere medizinischen Experten haben erneut drei davon unter die Lupe genommen. Stretching macht man vor dem Sport Klaus Möhlendick, Diplom-Sportwissenschaftler bei der BARMER GEK: „Wer sich vor dem Sport optimal aufwärmen will, der sollte auf ein klassisches statisches Stretching, bei dem länger in einer Dehnposition verharrt wird, verzichten. Durch das Dehnen wird die Muskulatur nicht locker, sondern gespannter, und das kann zu Verletzungen führen, wenn man danach schnelle, flexible Bewegungen ausführen will. Besser ist es, BARMER GEK I Gesundheit im Blick I Mai 2015 Seite 6 den Körper erst langsam, zum Beispiel durch lockeres Laufen, auf Betriebstemperatur zu bringen und erst nach dem Sport zu stretchen. Mit behutsamen Dehnübungen zur Entspannung kann dann einem Muskelkater vorgebeugt werden.“ Zucker macht Kinder hyperaktiv Dr. Thomas Giese, Neurologe bei der BARMER GEK: „Zuviel Zucker ist ungesund, das ist eine Tatsache. Dass Zucker hyperaktiv macht, konnte bisher durch wissenschaftliche Studien nicht erwiesen werden. Trotz Fehlens belastbarer Daten hält sich dieser Mythos. Das ist nicht nachvollziehbar. Auch wenn Zucker nicht hyperaktiv macht, sollte darauf geachtet werden, dass Kinder nicht zuviel Süßes oder zuckerhaltige Getränke zu sich nehmen. Denn zuviel Zucker ist nicht nur schädlich für die Zähne und verursacht Karies, er fördert auch Übergewicht und Diabetes.“ Stretchen macht nach dem Sport mehr Sinn, weil man dadurch einem Muskelkater vorbeugen kann. Das Grüne von Tomaten ist giftig Dr. Rudolf Inderst, Facharzt für Innere Medizin, Experte des BARMER GEK Teledoktors: „Grundsätzlich stimmt das, doch wenn jemand bei reifen Tomaten das Grüne mitisst, führt das nicht gleich zu einer Vergiftung. Denn das Naturgift Solanin, das in den grünen Stellen unreifer Tomaten vorkommt, ist in reifen Tomaten nur in geringen Mengen enthalten. Wichtig aber ist: Unreife Früchte können neun bis 32 mg Solanin enthalten und nach Aufnahme von ca. 200 mg sind erste Vergiftungserscheinungen möglich, wie Kopfschmerzen, Erbrechen und Krämpfe. Solche Symptome können schon nach 30 Minuten oder auch erst nach acht Stunden auftreten. Marmeladen, die ausschließlich aus grünen Tomaten hergestellt werden, sind daher besonders von Kindern zu meiden.“ Impressum BARMER GEK Verantwortlich Athanasios Drougias Abt. 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