Nr.: 15b/15 vom 8.4.2015 Postfach 50 12 27, 70342 Stuttgart Tel.: 0711 / 5402 -124 / -137 [email protected] [email protected] Wilhelma-Gorillas Jungtiere Tano und Okanda in München gut angekommen Für Tano und Okanda hat ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Die beiden jungen Gorillas sind gestern aus der Stuttgarter Wilhelma nach München abgereist und haben schon die erste Nacht in ihrem neuen Zuhause gut verbracht. Im Tierpark Hellabrunn beziehen sie bald mit der dortigen Gorillafamilie die komplett umgebaute Anlage für Menschenaffen, die Ende März eröffnet worden ist. Zunächst sollen sich die beiden Dreijährigen aber etwa eine Woche lang hinter den Kulissen an die neue Umgebung und die neuen Pfleger in München gewöhnen. Erst dann kommen sie in die für die Besucher einsehbaren Anlagen. Auf der Reise von Schwaben nach Bayern hat die Jungtiere eine ihnen vertraute Tierpflegerin der Wilhelma begleitet, die sie auch in den ersten Tagen in München noch weiter mit betreut. Tano und Okanda gehören zu den Zöglingen der europäischen Aufzuchtstation für verwaiste Gorillakinder in Stuttgart. Über die Jahrzehnte hat die Wilhelma mit ihrer großen Erfahrung in der Handaufzucht inzwischen mehr als 60 jungen Gorillas, die von ihren Müttern nicht aufgezogen werden konnten, das Überleben gesichert. Tano war im November 2011 aus dem Zoo Prag nach Stuttgart gekommen, Okanda im Januar 2012 aus dem Zoo Twycross (England). Hier wurden sie umsorgt und aufgepäppelt und Schritt für Schritt an das Leben in einer Familie gewöhnt. In dem neuen Menschenaffenhaus der Wilhelma konnten sie ihre großen Artgenossen von Anfang an bereits durch Scheiben und Gitter sehen, hören, riechen und mit ihnen interagieren, sich vieles von ihnen abgucken. In den vergangenen Monaten haben die Pfleger die beiden stundenweise mit allen Mitgliedern der Gorilla-Familiengruppe zusammengeführt – außer mit Haremschef Kibo. Im Zoo besteht genau wie in der Wildnis die Gefahr, dass ein Silberrücken Jungtiere, die nicht seine eigenen sind, tötet. Daher wachsen Handaufzuchten in den ersten Jahren außerhalb der GorillaFamilie unter ihresgleichen auf. In München werden Tano und Okanda jetzt auf Beschluss der europäischen Artkommission in eine Gruppe ohne Silberrücken aufgenommen. Sie leben dort mit den Gorilladamen Bagira (29), Sonja (25) und Neema (23) sowie der kleinen Nafi (2) als Spielkameradin zusammen. Damit ist aber der Gorilla-Kindergarten der Wilhelma nicht leer. Hier stehen nun für Tebogo und Vana dieselben Schritte der Sozialisation mit Artgenossen an. Die beiden Jungtiere aus Wuppertal werden nun zeitweise mit Erwachsenen und Kindern aus der Familiengruppe zusammengeführt, um das Leben in der Gruppe kennen zu lernen. Sie kommen quasi aus dem Kindergarten in die Schule.
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