Jungtiere Tano und Okanda in München gut angekommen

Nr.: 15b/15 vom 8.4.2015
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Wilhelma-Gorillas
Jungtiere Tano und Okanda in München gut angekommen
Für Tano und Okanda hat ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Die beiden jungen Gorillas sind
gestern aus der Stuttgarter Wilhelma nach München abgereist und haben schon die erste Nacht in
ihrem neuen Zuhause gut verbracht. Im Tierpark Hellabrunn beziehen sie bald mit der dortigen
Gorillafamilie die komplett umgebaute Anlage für Menschenaffen, die Ende März eröffnet worden
ist. Zunächst sollen sich die beiden Dreijährigen aber etwa eine Woche lang hinter den Kulissen
an die neue Umgebung und die neuen Pfleger in München gewöhnen. Erst dann kommen sie in
die für die Besucher einsehbaren Anlagen.
Auf der Reise von Schwaben nach Bayern hat die Jungtiere eine ihnen vertraute Tierpflegerin der
Wilhelma begleitet, die sie auch in den ersten Tagen in München noch weiter mit betreut. Tano
und Okanda gehören zu den Zöglingen der europäischen Aufzuchtstation für verwaiste
Gorillakinder in Stuttgart. Über die Jahrzehnte hat die Wilhelma mit ihrer großen Erfahrung in der
Handaufzucht inzwischen mehr als 60 jungen Gorillas, die von ihren Müttern nicht aufgezogen
werden konnten, das Überleben gesichert. Tano war im November 2011 aus dem Zoo Prag nach
Stuttgart gekommen, Okanda im Januar 2012 aus dem Zoo Twycross (England). Hier wurden sie
umsorgt und aufgepäppelt und Schritt für Schritt an das Leben in einer Familie gewöhnt.
In dem neuen Menschenaffenhaus der Wilhelma konnten sie ihre großen Artgenossen von Anfang
an bereits durch Scheiben und Gitter sehen, hören, riechen und mit ihnen interagieren, sich vieles
von ihnen abgucken. In den vergangenen Monaten haben die Pfleger die beiden stundenweise mit
allen Mitgliedern der Gorilla-Familiengruppe zusammengeführt – außer mit Haremschef Kibo. Im
Zoo besteht genau wie in der Wildnis die Gefahr, dass ein Silberrücken Jungtiere, die nicht seine
eigenen sind, tötet. Daher wachsen Handaufzuchten in den ersten Jahren außerhalb der GorillaFamilie unter ihresgleichen auf. In München werden Tano und Okanda jetzt auf Beschluss der
europäischen Artkommission in eine Gruppe ohne Silberrücken aufgenommen. Sie leben dort mit
den Gorilladamen Bagira (29), Sonja (25) und Neema (23) sowie der kleinen Nafi (2) als
Spielkameradin zusammen.
Damit ist aber der Gorilla-Kindergarten der Wilhelma nicht leer. Hier stehen nun für Tebogo und
Vana dieselben Schritte der Sozialisation mit Artgenossen an. Die beiden Jungtiere aus Wuppertal
werden nun zeitweise mit Erwachsenen und Kindern aus der Familiengruppe zusammengeführt,
um das Leben in der Gruppe kennen zu lernen. Sie kommen quasi aus dem Kindergarten in die
Schule.