Geldanlegen in Fonds und ETFs Zehn goldene Regeln für Börsen

in Kooperation mit dem Finanzportal biallo.de
Von Peter Weißenberg
20/2015
Geldanlegen in Fonds und ETFs
Zehn goldene Regeln für Börsen-Einsteiger
Deutschland ist arm – an Rendite-Ideen. Das
gesamte Geldvermögen umfasst 5,1 Billionen
Euro; doch rund 40 Prozent davon halten die
Deutschen auf Giro-, Spar- und Festgeldkonten. Damit aber setzen die Bürger vor allem
auf Sicherheit. Und erzielen oft gar keine Zinsen – oder solche, die unter der Inflationsrate
liegen. So wird aus dem sauer Ersparten Jahr
für Jahr weniger Kaufkraft.
Zugleich boomen die Börsen. Die Deutschen
hassen dennoch mehrheitlich jedes Risiko bei
der Geldanlage. Nur ganz wenige Bundesbürger besitzen deswegen börsennotierte
Papiere wie Aktien, Fonds, Anleihen oder Zertifikate; denn dabei schwankt der Wert ja bekanntlich sekündlich über die Notierungen in den Börsensälen rund um den Globus.
Mit dieser Angst vor den Kursschwankungen aber
gehen sie in diesen Niedrigzinszeiten zumindest
schon einmal das Risiko ein, aus ihrem Ersparten
viel zu wenig Rendite zu holen.
Wie Sie durch einen Einstieg in Geldanlage über
die Börse mehr Gewinn aus ihrem sauer Ersparten machen – und dabei die Risiken überschaubar halten – das erklärt dieses Dossier zum Thema der Woche Ihrer Tageszeitung:
1. Warum kein Weg an der Börse vorbei geht
Es ist ja schon ein Risiko, die Börse zu meiden
– und mit durchschnittlich rentierenden festverzinslichen Anlagen sein Erspartes praktisch real
nicht zu vermehren. Das zweite Risiko ist aber
noch viel fataler: Wenn die Deutschen einmal
ein Investment an den Märkten - etwa in Fonds
oder Aktien – wagen, dann meistens
 schlecht beraten,
 noch schlechter informiert und
 ohne klare Strategie.
Die Folge ist katastrophal: Viele Anleger sitzen
seit Jahren auf miserablen Aktien oder schlechten Fonds, die ihnen irgendwann mal ein Bankberater, Nachbar oder irgendwer sonst aufgeschwatzt hat und wissen nicht, was sie tun sollen mit dem schlechten Depot.
Und dabei ist auf der anderen Seite die Investition an der Börse nachweislich eine unschlagbare Geldanlage: Wer nämlich die Anlagen in
seinem Wertpapierdepot optimal mischt und
stets die besten Papiere für seinen persönlichen Bedarf wählt, der kann auch mit wenig
Risiko im Durchschnitt Jahr für Jahr Renditen
von fünf Prozent und mehr erzielen. Und das ist
an der Börse leichter als gedacht.
Das hält Ihr Bankberater für Utopie? Dann sollten Sie Ihr Wertpapierdepot mal von unabhängiger Seite überprüfen lassen. Denn oft liegen
da neben skandalös niedrig verzinsten Festgeldern auch noch Fonds des jeweiligen Bankhauses, die außer Spesen nicht viel produzieren.
Wer dagegen beispielsweise Monat für Monat
per Sparplan in ein preiswertes Indexzertifikat
auf den Deutschen Aktienindex investiert hat,
der hat im Schnitt in den vergangenen zehn
Jahren 7,6 Prozent jährlich gewonnen, so der
Fondsverband BVI. Und das trotz eines großen
Börseneinbruchs zwischendurch. Den haben
kluge Sparer einfach ausgesessen – und weiter
verdient. (Weiter unten erfahren Sie, wie das
genau geht.)
Darum: Werden Sie Börsianer – nur so können
Sie Ihr Erspartes auf mittlere Sicht nachhaltig
vermehren.
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2. Die zehn Goldenen Regeln für Börsen-Neulinge
Der Einstieg in die Geldanlage an der Börse ist
durch preiswertes und komfortables InternetBrokerage heute einfacher denn je – aber damit
leider auch die Gefahr, mit klassischen Fehlern
große Verluste einzufahren, die Sie nur mühsam wieder ausgleichen können.
Wer allerdings sein Geld mit dem nötigen
Überblick, kühlem Kopf und nach klaren Regeln
anlegt, der kann über die Jahre sein Vermögen
mit geringem Risiko deutlich vermehren – und
über Jahrzehnte sogar vervielfachen!
Auf den folgenden Seiten erkläre ich Ihnen, wie
Sie mit zehn ganz einfach nachvollziehbaren
Regeln Jahr für Jahr gute Renditen aus Ihren
Fonds, Anleihen, Zertifikaten oder Aktien holen
können - und die größten Risiken bei der Anlage in börsennotierte Wertpapiere minimieren:
Regel 1. Die Mischung macht‘s:
Wissen Sie eigentlich genau, wie Sie Ihr ganz
persönliches Risiko bei der Geldanlage – gerade auch auf lange Sicht – verteilt haben?
Wahrscheinlich nicht. Denn die meisten Normalanleger haben aus einem ebenso tiefen wie
unbewussten Sicherheitsbedürfnis heraus bereits eine Menge Geld in eine der häufigsten
Anlageklassen investiert, ohne dass ihnen das
so recht klar ist:
 Der Hausbau ist eine Investition in
(meist eher renditeschwache) Immobilien. Aber dafür wohnen Sie im Alter ohne Miete – auch wenn Renovierungen
vielleicht sündteuer werden.
 Die staatliche Rente ist eine (im Nachhinein betrachtet) Investition in ein
ebenso niedrigrentierendes Papier. Aber
dafür soll die Rente ja sicher sein.
 Das
gilt
auch
für
KapitalLebensversicherungen oder Riesterund Rürup-Anlagen. Sichere, aber
recht
renditeschwache
Zahlungen
kommen im Alter auf Sie zu. Abzüglich
der bis dahin aufgelaufenen Inflation
wahrscheinlich auch kein Renner beim
Kapitalzuwachs.
Daraus folgt: Auf der Risiko, aber auch renditeschwachen Seite ihrer Altersvorsorge sind viele
Deutsche also schon ganz gut aufgestellt. Und
darum sollten – und dürfen Sie diese Mischung
ruhig durch etwas mehr chancenorientierte
Geldanlagen ergänzen, um einen wirklichen
Kapitalkraft-Zuwachs zu erzielen.
Hier ist die Geldanlage an der Börse unter dieser Voraussetzung eine wichtige Ergänzung.
Ein Teil des Vermögens geht in festverzinsliche
Papiere,
einer
in
KapitalLebensversicherungen, die Rentenkasse, das
selbstgenutzte Heim, und dazu renditestärkere
Börsenpapiere – das ergibt langfristig gute
Renditen mit überschaubarem Risiko.
Regel 2. Flüssig bleiben – und solide:
An der Börse kommt oft Goldgräberstimmung
auf. Jeder will dann dabei sein – und geht dafür
unabsehbare Risiken ein. Das Schlimmste ist
dabei Verschuldung.
Eines muss Ihnen bei einem geplanten Investment in Fonds, ETFs oder Aktien bewusst sein:
Wer 40.000 Euro anlegen möchte – und sie
genau in zwei Jahren, sechs Monaten und drei
Tagen plus Rendite wieder zu einem Kauf benötigt, der braucht ab sofort eigentlich nicht
weiterlesen: Aktieninvestments sollten Sie nämlich auf eine nicht genau getaktete Zeit eingehen. Ein punktgenauer Zwangsausstieg kann
hohe Verluste bescheren.
Das heißt nicht, das ein kurzfristiges Investment
keinen Erfolg bringen kann – im Gegenteil:
Steht die Aktie binnen weniger Wochen stark im
Plus, lohnen sich Gewinnmitnahmen. Doch in
der Regel zählt Ausdauer zu den Erfolgsfaktoren. Mit langfristigem Anlagehorizont steigt aber
meist die Wahrscheinlichkeit auf überdurchschnittliche Gewinne.
Denn manchmal gehen Kurse von Aktien oder
Fonds innerhalb kurzer Zeit hoch – aber
manchmal eben auch recht kräftig in die Knie.
Und dann sollten Sie eben nicht darauf angewiesen sein, Geld zu entnehmen. Darum gilt für
alle klugen, flexiblen und soliden Anleger (wie
Sie!) kategorisch:
 Niemals mit geliehenem Geld spekulieren.
 Niemals mit Geld spekulieren, das zu
einem festen Termin für etwas anderes
verplant ist.
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
Immer durch schnell verfügbare Reserven so flüssig bleiben, dass Sie nicht zu
schlechten Kursen verkaufen müssen.
Regel 3. Versteh', was Du kaufst:
Aktien, viele Fonds und auch ETFs auf Indizes
sind mit ein bisschen Grundkenntnissen durchaus verstehbar. Ob Sie dann einschätzen können, wie sich diese entwickeln, das ist natürlich
auch noch mal eine andere Sache. Aber bei
breiter Streuung (dazu kommen wir noch) ist
das bei Fonds und ETFs auch nicht immer vollends nötig.
Aaaaber: Ein Verkaufsoptionsschein auf das
Papier eines Goldminenbetreibers ist kein „todsicherer Tipp“ – auch, wenn Ihr Nachbar das
beschwört. Wenn Sie überhaupt nicht verstehen, in was Sie eigentlich investieren – und wie
das Wertpapier funktioniert –, dann können Sie
auch das Risiko nicht einschätzen. Da gibt es
nur eine einfache Regel: Finger weg! Ihr Nachbar wird einen Totalverlust bestimmt nicht
übernehmen.
Das heißt aber nicht, dass Sie sich nicht auch
selbst informieren können, wie die Geschäfte
etwa eines Unternehmens im Vergleich zur
Branche und dem Gesamtmarkt aussehen.
Vielleicht ist die Firma ja sogar Ihr Arbeitgeber
und Sie können die Geschäftsaussichten daher
gut (und leidenschaftslos!) beurteilen.
Regel 4. Verluste minimieren, Gewinne laufen lassen:
Was unterscheidet Profi-Börsianer von Amateuren? Die Profis am Aktienmarkt bleiben leidenschaftslos und schränken ihr Risiko gezielt ein
– ohne Gewinnchancen zu kappen.
Amateure machen es dagegen meist umgekehrt: Schmiert eine Aktie ab, verharren sie wie
das Kaninchen vor der Schlange – und warten
und warten und warten. „Vielleicht erholt sich
der Kurs ja noch mal?“ Bis dahin können jedoch
Jahre vergehen – siehe Deutsche Telekom.
Und in diesen Jahren ist Ihr Kapital in einem
Papier gebunden, das nicht aus dem KursKeller kommt.
Umgekehrt verkaufen Amateure aber gut laufende Papiere aus Nervosität oft viel zu früh,
obwohl sie das Kapital im Moment gar nicht
brauchen – und nehmen sich darum die Chancen auf hohe Renditen. Dafür sind etwa all jene
ein Beweis, die vor fünf Jahren aus dem ApplePapier wieder ausgestiegen sind.
Die Grundregel muss darum lauten: Gewinne
laufen lassen, Verluste minimieren. Ohne wenn
und aber.
Das ist nicht so schwer: Anleger können sich
mit einer Faustregel dagegen wappnen, große
Verluste mit Aktien, Fonds oder ETFs zu erleiden – ich nenne sie die Zehn-Prozent-Regel:
Wenn Sie etwas Börsennotiertes wie einen
Fonds, eine Aktie oder einen ETF erwerben,
ziehen Sie gedanklich vom Kaufkurs zehn Prozent ab – und notieren diesen Wert. Erreicht
der Kurs die Zehn-Prozent-Verlust-Marke, wird
das Papier ohne Wenn und Aber verkauft. So
erleiden Sie niemals mehr als eben jene zehn
Prozent Minus.
Erzielt das Papier dagegen zehn Prozent Kursgewinn, geht das Rechnen und Notieren von
vorne los - ausgehend von dieser neuen Marke:
Nun ist der Verkaufskurs wieder zehn Prozent
darunter; zehn Prozent Plus ist der Kurs, an
dem wieder neu gerechnet wird. So laufen die
Gewinne immer schön weiter – zumindest bis
zum Verkaufssignal.
Gute Banken bieten solche Strategien als
Trailing-Stop-Loss auch automatisch an: Sie
können die genannte Verkaufsmarke in Prozent
Abschlag schon beim Kauf festlegen – und diese Marke wird mit der (hoffentlich positiven)
Entwicklung des Papieres immer schön nachgezogen. Ganz einfach. Und gewinnbringend,
wenn Sie sich auch an die anderen Regeln halten.
Regel 5. Breit streuen:
Eine Einzelaktie macht kein gutes Depot. Sinnvoll ist es, gerade für Einsteiger erst einmal
Anteile an breit gestreuten Investmentsfonds
oder die kostengünstigen börsengehandelten
Indexfonds (ETFs) zu erwerben. So reduziert
man sein Risiko, einen Fehlgriff zu tätigen.
Stefan Wolf, Produktmanager Trading bei
Comdirect gibt darum den Rat: „ETFs sind besonders gut für Einsteiger geeignet. Viele Anleger wollen an der positiven Entwicklung der
Märkte teilhaben, wissen aber nicht genug über
Aktien, um in Einzelwerte zu investieren. ETFs
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bieten eine breite Risikostreuung bei günstigen
Kostenstrukturen.“
Insgesamt gilt: In je mehr unterschiedliche
Vermögensklassen – dazu zählen neben Aktien
und Fonds natürlich auch Gold, Anleihen, Immobilien & Co. – Sie investieren, desto besser
ist Ihr Vermögen gegen Wertschwankungen
geschützt.
Setzen Sie also nicht alles auf eine Karte. Für
Normalanleger sind Fonds oder ETFs sinnvoll,
die in viele Branchen, Weltregionen und langfristig starke Papiere investieren. Ein Indexfonds auf den Dax oder MSCI-Weltindex kann
so etwas sein. Über Jahrzehnte sind etwa beim
Dax jährliche Renditen von mehr als sechs
Prozent angefallen, wie die neueste SparplanStatistik des Fondsverbandes BVI zeigt.
Und das zahlt sich bei kontinuierlicher Geldanlage aus. Sparpläne mit deutschen Aktienfonds
etwa erzielten in den vergangenen zehn Jahren
eine Durchschnittsrendite von 6,8 Prozent, auf
Sicht von zwanzig Jahren sind es sechs Prozent. Wer also seit 1995 jeden Monat nur 100
Euro in so einen deutschen Aktienfonds eingezahlt hat, erzielt trotz mehrerer Crashs in dieser
Zeit ein Vermögen von 45.343 Euro vor Steuern. Und das, obwohl er nicht einmal die Hälfte
eingezahlt hat!
Regel 6. Weitblick – zurück:
Schon Regel fünf hat es Ihnen klar gemacht:
Mit überschaubarem Risiko und überschaubaren Summen können Sie an der Börse reich
werden.
Dennoch gilt zuweilen das Bonmot: Wie erzielt
man an der Börse ein kleines Vermögen? Indem man ein großes investiert. Der Grund dafür
sind aber stets Verstöße gegen unsere zehn
Regeln – und hier vor allem durch Gier getrieben. Denn die macht kurzsichtig – und schielt
auf den schnellen Erfolg. Diese Strategie aber
geht meist nach hinten los.
Der Blick auf die bisherige Langfristentwicklung
Ihres Fonds oder Ihrer Aktie (zum Beispiel die
Rendite pro Jahr in der Zehnjahresbetrachtung)
gibt dagegen ein gutes Gefühl für die Solidität –
und verhindert damit unnötige Käufe oder Verkäufe wegen einer kurzfristigen Kursbewegung.
Und bevor Sie sich gar eine ganz bestimmte
Aktie kaufen, sollten Sie sich ausgiebig über
das Papier informieren. Wichtig ist die aktuelle
Bewertung der Aktie – besonders das KursGewinn-Verhältnis und das Kurs-BuchwertVerhältnis, die Geschäftsaussichten und Bilanzen des Unternehmens und die Entwicklung
dieser Zahlen im Verhältnis zum Gesamtmarkt
sowie der Konjunktur. Sie sehen: Je weniger
breit streuend Ihr Investment, desto genauer
müssen Sie sich auskennen.
Stehen alle Zeichen auf Grün, kann sich ein
Investment aber auch bei der Aktie lohnen –
zum Beispiel, weil die Firma seit Jahren hohe
Dividenden an ihre Aktionäre zahlt.
Gerade bei der Aktie gelten aber noch einmal
besonders die Anmerkungen aus Regel drei.
Sie sollten auch von Markt, Branche und Unternehmen etwas verstehen, bevor Sie Ihr Geld
auf diese eine Karte setzen.
Regel 7. Regelmäßig reich werden:
Die Regeln auf diesen Seiten sind nicht für Zocker, die an der Börse den schnellen Euro machen wollen. Wir wollen, dass Sie eine renditestarke Ergänzung zu dem Gesamtkonstrukt
Ihrer Altersvorsorge erwerben – wie ich es in
Regel eins beschrieben habe. Sparpläne auf
Fonds oder ETFs sind dafür eine hervorragende Möglichkeit.
Und eine ganz simple: Wenn Sie etwa einen
Fonds Ihres Vertrauens gefunden haben, dann
kaufen Sie in regelmäßigen Abständen dessen
Anteile – immer für die gleiche Summe. So
gleichen Sie Schwankungen im Kurs über die
Jahre aus. Ist der Kurs niedrig, so kaufen Sie
automatisch mehr Anteile. Das geht ganz leicht
über Sparpläne.
Denn wer regelmäßig einen festen Betrag in
Investment- oder Indexfonds investiert, profitiert
vom sogenannten Cost-Average-Effekt: Stehen
die Kurse niedrig, landen mehr Fondsanteile im
Depot, in starken Börsenphasen kauft der Anleger automatisch weniger der teureren Anteile.
Das bringt Stabilität ins Depot - und Chancen
auf eine Rendite, die weit über den Zinsen bei
Festgeldern liegt.
Regel 8. Clever kaufen:
Halten Sie Ihre Kosten im Griff. Gebühren fürs
Wertpapier, hohe Ausgabeaufschläge oder Or-
derkosten sind heutzutage nicht mehr zeitgemäß. Der Einstieg in Börsengeschäfte muss
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nämlich überhaupt nicht teuer sein.
Bei der ING-Diba etwa sind mehr als 5.000
Fonds und ETFs bei Einmalerwerb ohne Ausgabeaufschlag zu haben, auch die Depotführung ist gratis. Das zeitlich unbefristete Angebot
bietet „zum ersten Mal die Gelegenheit, die
gesamte Bandbreite aktiv gemanagter Fonds
komplett ohne Gebühren zu kaufen“, so INGDiba-Vorstand Martin Krebs.
Die Partnerbörse Tradegate ermöglicht es den
ING-Diba-Kunden überdies, auch ETFs gebüh-
renfrei zu erstehen. Dabei verschonen diese
Indexfonds Sie ja auch noch von jährlichen
Bestandsprovisionen.
Mit solchen Discount-Kaufmöglichkeiten ist die
Direktbank nicht allein: Auch Anbieter wie
Consorsbank, Comdirect, DAB oder DKB bieten
ebenfalls viele beliebte Fonds ohne Ausgabeaufschlag – und Depotkosten fallen ebenfalls
nicht an. Zudem sind auch die Orderkosten hier
oft gedeckelt oder bei mehr Orders mit hohen
Rabatten belohnt.
Regel 9. Holen Sie sich Rat:
Wenn Sie Ihrem Bankberater in der Filiale –
oder dem Geldhaus generell – auch in Aktiendingen vertrauen, dann ist er sicher eine gute
Hilfe bei der Auswahl. Doch das geht wahrscheinlich nicht allen Normalanlegern so – und
sie bilden sich selbst in Aktienkenntnis fort.
Überdies entscheiden sich inzwischen viele
Aktieninvestoren auch dazu, ihr obligatorisches
Depot statt bei der Hausbank bei einem OnlineBroker im Internet zu eröffnen. Zwar müssen
sie sich nun im Wesentlichen selbst informieren, aber Internet-Banken bieten oft besonders
günstige Konditionen beim Aktienhandel, insbesondere den Ordergebühren. Auch das Depot ist häufig kostenlos.
Sehr sinnvoll ist es überdies, ein bereits vorhandenes Depot im Zusammenhang mit dem
übrigen Vermögen einmal analysieren zu lassen.
 Ist die Mischung aus Risiko und Chance
ausgewogen?
 Passt Ihre Geldanlage zu Ihren Zielen
und der Lebenssituation?
 Wie deckt Ihr vorhandenes Wertpapier-

depot die Anforderungen an eine ausgewogene Verteilung nach Branchen,
Anlageformen, Weltregionen oder Performance ab?
Welche Papiere sollte ich deswegen abstoßen – und wo sollte ich neu und besser investieren?
Solche wichtigen Fragen beantworten etwa
Bankberater – allerdings natürlich oft aus Sicht
ihres Geldhauses.
Tipp: Einen unabhängigen Vermögenscheck
bietet dagegen beispielsweise die V-Bank. Das
ist ein Dienstleister für staatlich zugelassene
und überwachte unabhängige Vermögensverwalter. Diese Analyse Ihres Vermögens ist kostenlos. Sie gehen bei diesem Check auch keine
Verpflichtungen ein – und die Vertraulichkeit
Ihrer Daten ist gewährleistet. Beim Klick auf
diesen Link erfahren Sie mehr darüber – und
können sich auch gleich zum Vermögenscheck
anmelden: http://is.gd/Vermoegenscheck
Regel 10. Keine Schwankung? Keine Börse:
Nun haben Sie alle Regeln gelesen – aber
sympathisch ist Ihnen der Gedanke immer noch
nicht, einen Teil Ihres hart erarbeiteten Geldes
in börsennotierte Papiere zu investieren?
Regel zehn heißt darum im Ergebnis – seien
Sie ehrlich zu sich: Wer schwankende Werte
seiner Geldanlage absolut nicht ertragen kann,
für den heißt es: Finger weg von Fonds, Aktien
oder Optionsscheinen.
Große – und auch relativ sichere – Gewinnchancen werden Sie damit auf lange Sicht ver-
passen. Aber als risikoscheuer Mensch schlafen Sie dafür vielleicht besser.
Was Sie trösten mag: Es gibt ja schließlich
auch Festgelder, mit denen sich zumindest verlässlich der Kaufkraftverlust durch Inflationsrate
und Steuer ausgleichen lässt. Viel mehr allerdings auch nicht …
Darum noch mal mein Tipp: Werden Sie Börsianer – und lesen Sie einfach noch mal die
zehn Regeln.
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Was kostet der Aktienhandel?
Depotgebühren
Neben den meist kostenlosen Depots der Direktbanken schlägt bei manchen Anbietern der Unterhalt eines Depots
mit bis zu 50 Euro und mehr jährlich zu Buche.
Gebühren für den Handel
Ein Prozent Provision verlangen viele Filialbanken, oft zuzüglich einer Maklercourtage von 0,04 Prozent bei DaxAktien bzw. 0,08 Prozent bei anderen Werten.
Bei Discount-Brokern und Internet-Banken ist Aktienkauf oft erheblich günstiger: Für Aufträge bis 5.000 Euro verlangen sie nur zwischen fünf und zwölf Euro.
Steuern im Aktienhandel
Beim Aktienbesitz und –verkauf fallen Steuern an. Für alle Kapitalerträge gilt ein einheitlicher Steuersatz in Höhe
von 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer.
Ihre Depotbank stellt Ihnen eine Bescheinigung über die einbehaltenen Steuern aus.
Liegen Ihre Kapitalerträge aus dem Aktienhandel (zusammen mit allen anderen Kapitaleinkünften) unter dem Sparerpauschbetrag von 801 Euro (1.602 Euro bei Verheirateten)? Dann sind die Gewinne steuerfrei.
Mit einem Freistellungsauftrag können Sie Ihre Bank beauftragen, diesen Sparerpauschbetrag gleich vor der Abführung der Steuer zu berücksichtigen.
Haben Sie Dividendenzahlungen einer ausländischen Kapitalgesellschaft erhalten? Auch die unterliegen dem
Steuerabzug – aber nur, wenn die auszahlende Bank im Inland liegt. Wenn die Depotbank im Ausland liegt, fallen
dortige Steuern an. Die müssen ehrliche Steuerzahler auf die insgesamt entstandene Kapitalertragsteuer anrechnen. Dabei gilt eine Grenze von höchstens 25 Prozent ausländischer Steuer auf den einzelnen Kapitalertrag.
Das „Thema der Woche“ ist ein Service der Verbraucher-Redaktion Biallo & Team GmbH, Bahnhofstraße
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