12 Moosburg und die Hallertau Wochenende, 18./19. April 2015 | Nr. 89 . GRANDIOSE PREMIERE DES MUSICALS SISTER ACT Standing Ovations und Lobeshymnen von allen Seiten: Das Musical Sister Act hat am Donnerstag eine grandiose Premiere gefeiert. Doch nicht nur die rund 400 Zuschauer waren begeistert, sondern auch Gesamtleiter Helmut Schranner. Nach gut zweieinhalb Stunden Höchstleistung sagte er: „Des war echt geil heid.“ STIMMEN ZUM MUSICAL Karsten Wettberg Ex-Trainer des TSV 1860 München „Das kann man nur bewundern. Es ist unglaublich, was da an Arbeit dahintersteckt. So etwas Professionelles habe ich selten erlebt.“ „Schnatter los, Goldkehlchen“: Mary Clarence (Veronika Althaus, l.) entlockte der schüchternen Mary Robert (Patricia Schegg, M.) und den anderen Nonnen musikalische Höchstleistungen. FOTOS, 8: HELLERBRAND Von „Schwitze Fritze“ zum Supertypen: Die Verwandlung von Thomas Hofstetter war sensationell. Eine himmlische Show Rainer Klier Kulturreferent von Nandlstadt Eine grandiose Premiere hat das Broadway-Musical Sister Act am Donnerstag in Nandlstadt gefeiert. Gut 400 Gäste, darunter zahlreiche Prominente, bedankten sich mit Standing Ovations bei Gesamtleiter Helmut Schranner sowie dem 70-köpfigen Team. „Schee war’s! Ich bin begeistert. Musikalisch ist es super. Mir hat’s gut gefallen.“ VON ANDREA HERMANN Nandlstadt – In den „frommen Mauern der Nandlstädter Hopfenhalle“, wie die Premierengäste von einer Stimme aus dem Hintergrund begrüßt wurden, wurde am Donnerstag ein Feuerwerk an schauspielerischen Höchstleistungen, grandiosen Bühnenbildern und gesanglichen Meisterleistungen abgefackelt. Mit dem BroadwayMusical Sister Act haben Schauspieler, Musiker, Sänger und Verantwortliche alle Erwartungen übertroffen. „Wir haben das Glück, einen Musikverrückten in Nandlstadt zu haben.“ BÜRGERMEISTER JAKOB HARTL Stimmgewaltig und ausdrucksstark verkörpert Veronika Althaus die Loungesängerin Deloris van Cartier, die Zeugin eines Mordes wird und schließlich auf der Flucht vor ihrem selbst ernannten „Liebesgott“ Curtis Shank (Florian Schweiger) ist. Lieutenant Edward „Schwitze Fritze“ Fritzinger, mit Thomas Hofstetter schauspielerisch und gesanglich exzellent besetzt, verhilft seiner angebeteten Deloris zu einem Ver- „So haben wir das früher gemacht:“ Mary Lazarus (Annette Anneser) trinkt „einen Kurzen für jede gerettete Seele“. steck – im Kloster. Für die strenge Mutter Oberin, in deren Rolle die 21-jährige Marina Ferdinand bewundernswert aufgeht, ist das altehrwürdige Gebäude „ein Ort der Zuflucht und des Friedens“. Für Deloris, die kurzum zu Schwester Mary Clarence wird, ein Ort der Verbannung. Den Regeln des Klosters kann sich Mary Clarence nur schwer anpassen, aber in ihrer Aufgabe, dem Nonnenchor zum Erfolg zu verhelfen, geht sie immer mehr auf. Sie schafft es sogar, den Papst, in dessen Rolle kurz vorm Finale Regisseur Hans Bauer schlüpft, für einen Besuch des „Disco-Queen of AngelsChors“ zu gewinnen. Was dazwischen vom Nonnenchor sowie den Solisten an gesanglichen Höchstleistungen dargeboten wurde, bedachten die Zuschauer mit donnerndem Applaus: Ob bei der „Offenbarung“ oder den Auftritten in der Kirche vor der LED-beleuchteten Kulisse und mit traumhaften, immer wechselnden Kostümen: Die Sängerinnen und Sänger sowie die 15 Musiker um Gesamtleiter Helmut Schranner verdienen höchsten Respekt. Wer den Film Sister Act kennt, dem bleiben zwei Rollen in Erinnerung: die schüchterne Schwester Mary Einen wichtigen Hinweis zum Verbleib von Loungesängerin Deloris van Cartier fanden die Gangster (v. l.) Stefan Hofstetter, Timm Mannott und Jakob Braun in der Zeitung. Robert, die Patricia Schegg nahezu originalgetreu gibt, und Schwester Mary Patrick, die mit Jennifer Schegg keine bessere Besetzung finden hätte können. Nicht zu vergessen Mary Lazarus, deren Afra Schranner Chorleiterin Monika Riesch Choreographin „Es hat alles sehr gut geklappt. Bei der Generalprobe ist alles schiefgegangen, was schief gehen konnte, aber heute ist es gut gelaufen. Ich bin sehr zufrieden. Die Anspannung war schon da, aber auch die Freude, dass es endlich los geht. Und wir freuen uns schon auf die weiteren elf Vorstellungen, für die 1200 Leute auf der Warteliste stehen.“ ah „Mir hat’s sehr gut gefallen! Ich bin im Zuschauerraum gesessen und habe mitgezittert. Es hat alles toll geklappt! Das ist ein Niveau, das seinesgleichen sucht – gerade im Amateurbereich. Das ist eine ganz nette Gruppe: so viele einzigartige Charaktere, aber ein super Gesamtpaket. Es hat wirklich Spaß gemacht, mit den Leuten zu arbeiten.“ ah derb-trockene, knarrige Art Annette Anneser gekonnt zum Besten gibt. Aber auch Philipp Adam versteht es, mit Witz und Charme die Rolle des „Monsignore O’Hara“ auszufüllen. Auch das Gangster-Trio um den coolen Curtis Shank, dem Jakob Braun, Stefan Hofstetter und Timm Mannott angehören, sorgt bei der Suche nach Deloris für Stimmung. Natürlich erfährt das Stück ein Happy End: Shank und seine Männer werden vom einst verkannten Supertypen „Schwitze Fritze“ verhaftet, und die protestantische Barsängerin Deloris kann zurück auf die Bühne. Wenngleich sie erkennt, dass Bühne und Rampenlicht nicht das Wichtigste sind: „Mit meinen Schwestern um mich rum, hab’ ich das treuste Publikum“, singt sie. Voll des Lobes und total begeistert waren nach der Premiere Besucher und Ehrengäste – allen voran Bürgermeister Jakob Hartl. „Das war eine super Premiere. Vielen Dank für diesen tollen Abend“, sagte er. Und mit Blick auf Schranners Debüt vor sieben Jahren mit dem Musical „Tanz der Vampire“ meinte er: „Helmut, Du hast heute die Meisterprüfung bestanden.“ Auch Sylvester Levay, Komponist des Musicals Elisabeth, das derzeit in München läuft, war beeindruckt von der „großartigen Produk- „Was wir heute hier gesehen haben, haut mich aus den Socken.“ GEORG KLEESATTEL , PRESSESPRECHER DES DEUTSCHEN THEATERS MÜNCHEN tion“: „Das soll diesen Menschen erst mal jemand nachmachen.“ Und an Schranner gewandt, sagte er: „Bleiben Sie so verrückt, wie Sie sind – nur dann ist alles möglich.“ Ein „Danke, danke, danke“ brachte der Chefarzt des Kinderkrankenhauses Landshut, Dr. Oliver Fuchs, nach der überragenden Premiere heraus. Denn der Erlös des Musicals kommt der Aktion „Wir helfen heilen“ und damit dem Kinderkrankenhaus in Landshut zugute. Dagmar Kirmayer Lehrerin an der Mittelschule Zolling „Das war der Wahnsinn! Ich bin echt sprachlos! Dass Nicht-Profis so eine Stimmung zaubern, ist gigantisch! Das ist einfach perfekt!“ Stephan Rauscher Pfarrer von Attenkirchen „Das war perfekt – sowohl vom Schauspielerischen als auch gesanglich. Den Chor würde ich sehr gerne in der Kirche singen lassen! Ich bin stolz, dass wir solche Leute haben, die so etwas auf die Füße stellen – für einen guten Zweck. Hut ab!“ Michael Wagensonner FFW-Kommandant und Marktrat von Nandlstadt „Was die da auf die Beine gestellt haben, ist der Wahnsinn – auch beim Bühnenbild. Mir hat es sehr gut gefallen.“ Cool und eiskalt: Curtis Shank (Florian Schweiger). Michael Hobmaier Bürgermeister von Hörgertshausen Standing Ovations: Die 400 Premieren-Gäste in der komplett ausverkauften Hopfenhalle waren von der Show begeistert. Weitere Bilder: www.merkur-online.de. Schön, sexy, erfolglos: Die Loungesängerin Deloris van Cartier (Veronika Althaus) singt in einer Bar. Einzigartig: Mary Patrick (Jennifer Schegg, l.). „Ich bin total fasziniert von der Leistung. Da sticht keiner raus – alle waren super!“ TEXT/FOTOS: AH
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