6 Moosburg und die Hallertau Dienstag, 12. Mai 2015 | Nr. 108 . SISTER-ACT-FINALE IN NANDLSTADT .................................................................................................................................................................................................................................................................................................. Abschiedstränen und Liebeserklärungen Zwölf Mal ausverkauftes Haus, zwölf Mal grenzenlose Begeisterung, zwölf Mal Standing Ovations: Am Samstag feierte das Musical Sister Act in Nandlstadt ein grandioses Finale. Für Helmut Schranner und sein 70-köpfiges Team ging eine „geile Zeit“ zu Ende. Entsprechend gab es nach der letzten Show viele Abschiedstränen – und zwei Liebeserklärungen. VON ANDREA HERMANN Nandlstadt – „Wenn einem so ein Abend geschenkt wird, dann kann man nur Danke sagen“, sagte ein sichtlich begeisterter Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien und Schirmherr der letzten Aufführung, am Samstagabend. Das Broadway-Musical Sister Act, das insgesamt zwölf Mal in der Nandlstädter Hopfenhalle aufgeführt worden war, „hat die Herzen berührt“, sprach Schneider den gut 400 Gästen am Samstag sowie den insgesamt rund 4900 Besuchern aus der Seele. Entsprechend gab es am Samstag einmal mehr Standing Ovations für Gesamtleiter Helmut Schranner, die 25 Akteure auf der Bühne, die 15 Musiker im Orchester und die rund 30 Helfer hinter den Kulissen. Großes Lob und großer Respekt gebührt allen Mitwirkenden dieses Projekts, immerhin wurde für die zwölf Aufführungen ein ganzes Jahre geprobt, seit August sogar fünf Mal pro Woche. Ein musikalischer Hochgenuss war der Nonnenchor unter der Leitung von Afra Schranner. Aber auch die teils doppelt besetzten Solisten bewegten sich auf höchstem Niveau – allen voran die beiden Hauptdarstellerinnen Veronika Althaus und Annegret Czapek, die beide jeweils sechs Mal in die Rolle der Barsängerin Deloris van Cartier und späteren Große Aufregung vor dem Papst-Besuch: Schwester Mary Clarence (Annegret Czapek, M.) versucht die Nonnen, allen voran Mary Robert (Nadine Hein, vorne, 2. v. r.) vor dem Schlafengehen zu beruhigen. FOTOS: HERMANN Der gefürchtete Ganoven-Boss Curtis Shank (Florian Schweiger) hat seine Handlanger im Griff. Schwester Mary Clarence schlüpften. In bester Erinnerung bleibt der Solo-Gesang „Ich bin fabelhaft Baby“ – ein Kompliment, dass man den beiden Sängerinnen gerne zurückgibt. Neben Annegret Czapek begeisterte bei der finalen Vorstellung auch Birgit Lintner als „Mutter Oberin“, die trotz vorgeschriebener Strenge spätestens mit ihrem Solo „Hier an diesem Ort“ die Herzen der Zuschauer eroberte. Mit Nadine Hein als Schwester Mary Robert und Sonja Riedmaier als Schwester Mary Lazarus waren auch zwei weitere Hauptrollen exzellent doppelt besetzt. Um ein Musical wie Sister BRIEFE AN DIE REDAKTION ................................................... Die Maibaum-Regeln 4 und 6 wurden missachtet Leserbrief zu „Schandbaum wird zu Spendenquelle“, FT vom 9./10. Mai: Ist schon toll, wenn sich die Thonstettener und Appersdorfer Burschen durch das Verhalten der Langenbacher Maibaum-Vereine ein solches Fest leisten können! Uns Langenbacher freut das riesig! Die Vereine Männerchor, Stoppsler, Krieger und Reservisten sowie der Wanderverein freuen sich, dass dieses Fest für Navis war – und es wäre bei einem anderen Verhalten der Langenbacher nicht zu Stande gekommen. Richtig stellen möchten wir Langenbacher natürlich einige Dinge: Dass der Baum gestohlen wurde, ist für uns absolut in Ordnung! Zwei gravierende „MaibaumdiebesRegeln“ wurden aber missachtet. Regel Nr. 4: „Der Maibaum des eigenen Orts ist tabu.“ Ist nicht einer der Hauptakteure Standartenträger bei einem der vier Maibaumvereine? – Regel Nr. 6: „Der Maibaum darf nicht zersägt oder beschädigt werden.“ Mit der Kette aus einer Halle zerren und beschädigen, sowie den Gipfel abbrechen, ist für die Burschen kein Grund, um eine Auslöse zu verlangen. Die Beschädigungen am Baum haben wir Langenbacher erst beim zweiten Besuch um 8 Uhr in Thonstetten gesehen, nachdem wir am Hallenausgang erhebliche Spuren entdeckt hatten. Dies bewegte uns zu diesem Besuch. Unsere Mitteilung an einen Diebesgutbewacher, dass mehr an dem Baum beschädigt ist, hat die Burschen nicht berührt und sie haben den Baum so zerschunden zurückgebracht. Dies hat uns zur „Nichtabnahme“ des Baums veranlasst. Man hätte ja den ganzen Tag Zeit gehabt, die Blessuren auszubessern – leider war dem nicht so. Ein Wort zu den Anmerkungen des Ortssprechers aus Thonstetten, der uns einen Vhs-Kurs über Brauchtumspflege vorschlägt: Da kann ich nur sagen, den Kurs, den Herr Kreitmeier mit seinen Burschen besucht hat, werden wir nicht belegen, denn da muss etwas überhört worden sein. Nämlich die Regeln 4 und 6. Vielleicht sind da ja alle eingeschlafen, als diese beiden Regeln angesprochen wurden. Eines möchte ich als Langenbacher noch zur Presse sagen: Ich habe keinen von der schreibenden Presse oder vom BR in Langenbach zu diesem Fall gesehen. Sollte es nicht Aufgabe der Journalisten sein, ein objektives Bild von einem Sachverhalt für den Leser und Hörer zu bringen? Rudi Nödl Langenbach Act nach Nandlstadt zu holen, „braucht es einen verrückten Hund“, sagte Bürgermeister Jakob Hartl nach dem Finale mit bewegter Stimme in Richtung des Gesamtleiters. „Helmut, wir sind stolz „Der Papst kommt“: Monsignore O’Hara (Philipp Adam) hat gute Nachrichten für Mutter Oberin (Birgit Lintner, M.). jekt über drei Jahre als Gesamtleiter durchzuziehen und die Begeisterung nicht zu verlieren, das ist der Wahnsinn.“ Nicht nur bei ihr habe Helmut Schranner „Spuren hinterlassen“: „Vielen Dank da- „Um so ein Musical nach Nandlstadt zu holen, braucht es einen verrückten Hund. Helmut, wir sind stolz auf dich!“ BÜRGERMEISTER JAKOB HARTL ZU MUSICAL-LEITER HELMUT SCHRANNER auf Dich!“ Froh, stolz und dankbar, einen solchen „Verrückten“ an ihrer Seite zu haben, ist auch Afra Schranner. „Du spinnst einfach“, sagte sie in einer Liebeserklärung an ihren Mann. „So ein Pro- für.“ Und auch Tochter Agnes Schranner, die im Nonnenchor sowie als Bartänzerin und Penner im Musical mitwirkte, nutzte den letzten Abend, um sich zu bedanken: „Ich bin stolz, dass ich so tol- le Eltern hab’.“ Und dann trat der Meister selbst ans Mikrophon: „Ich werde nie vergessen, was die Leute hinter mir geleistet haben“, sagte Helmut Schranner inmitten seines Teams. „Das war eine geile Zeit.“ Mehr noch: „Es war eine Riesenfreude, einen Beitrag für das Kinderkrankenhaus Landshut leisten zu können.“ Denn der Erlös der zwölf Veranstaltungen kommt dem Verein „Wir helfen heilen“ und somit den kranken Kindern zugute. „Den Kindern muss man helfen“, war Schranners Motivation in all der stressigen Zeit. „Denn das wichtigste ist, dass man ge- sunde, zufriedene Kinder hat.“ Um auch den Eltern kranker Kinder diese Chance zu geben, habe er die Strapazen in den vergangenen drei Jahren gerne auf sich genommen. Außerdem wollte er es allen Zweiflern und all jenen, „die zu mir gesagt haben, du spinnst“, beweisen, fügte er mit einem spitzbübischen Lächeln hinzu. Auch für Markus Münsterer vom Verein „Wir helfen heilen“, der zusammen mit seinem Kollegen Wolfgang Leuschner viele Sponsoren für dieses Großprojekt (Schranner: „Ohne die wäre das nie gegangen“) gewinnen konnte, war es eine „unvergessliche Zeit“. Zwar hätte „irrsinnig viel Arbeit“ hinter dem Musical gesteckt, aber der Einsatz habe sich gelohnt: Das größte Projekt, das der Verein seit der Gründung vor zehn Jahren unterstützt hat, habe laut Münsterer „hohe Wellen geschlagen“ – und das sicherlich auch finanziell. Spätestens nach der grandiosen Show, den vielen lobenden und rührenden (Dankes-)Worten und der mitreißenden Zugabe kullerten bei den Mitwirkenden die Tränen. Und auch Helmut Schranner kämpfte mit seinen Gefühlen: „Es schmerzt schon, dass es vorbei ist.“ Was bleibt, ist aber die Hoffnung, dass es vielleicht einmal wieder so eine Show geben wird. Markus Münsterer ist jedenfalls überzeugt, dass das „nicht das letzte Projekt mit Helmut Schranner war“. Bleibt mit den Worten von Jakob Hartl zu schließen: „Schade, dass es gar is’.“ Chapeau! Gut zu wissen Wer den Verein „Wir helfen heilen“ finanziell unterstützen möchte, kann dies wie folgt tun: Kreissparkasse Kelheim, Wir helfen Heilen – Sister Act IBAN: DE24 7505 1565 0010 6958 98, BIC: BYLADEM1KEH oder Raiffeisenbank Hallertau, Geschäftsstelle Nandlstadt, Wir helfen Heilen – Sister Act IBAN: DE69 7016 9693 0000 7247 77, BIC: GENODEF1RHT. HEIMATVEREIN VERSUS STADTRAT ..................................................................................................................................................................... Finger weg von den Parkplätzen am Plan Am Besten wäre es, Moosburgs Plan weitgehend in seiner Form zu erhalten. Zumindest, wenn es nach Ex-Bürgermeister Anton Neumaier geht: Der hat sich vehement gegen eine Umgestaltung ausgesprochen. Und zwar in seiner Rolle als Vorsitzender des Heimatvereins. Dafür gab’s Zuspruch. Wellküren – die Gewinner Moosburg – Zum Finale des Moosburger Kleinkunstfrühlings treten morgen, Mittwoch, um 20 Uhr die Wellküren in der Moosburger Schäfflerhalle auf. Das FT hat dazu drei mal zwei Tickets verlost. Über Freikarten dürfen sich freuen: Maria Rettich (Freising), Josef Zehetmaier (Freising) und Gaby Reiter (Haag). Die Gewinner wurden benachrichtigt. Karten für die Veranstaltung gibt es noch bei den bekannten VVK-Stellen sowie unter www.moosburg-ticket.de zu kaufen. afo AKTUELLES IN KÜRZE LANDKREIS NORD Rathäuser zu Am Brückentag bleiben mehrere Verwaltungen im nördlichen Landkreis geschlossen. So gibt es am Freitag, 15. Mai, in der Geschäftsstelle der VG Mauern keine Dienststunden. Auch in Rudelzhausen bleibt die Gemeindeverwaltung an diesem Tag zu. Maiandachten An Christi Himmelfahrt werden auch im nördlichen Landkreis traditionell Maiandachten zelebriert. In Hausmehring findet sie um 14 Uhr in der Kapelle Maria Rast statt. Anschließend wird ins Gasthaus Huber eingekehrt. In Osterwaal trifft man sich ebenfalls um 14 Uhr zur Andacht in Maria Hilf. Anschließend gibt es eine Fahrzeugsegnung. Alle Marienverehrer aus nah und fern sind dazu willkommen. Auch in Hörgertshausen wird in der Kirche eine Maiandacht abgehalten – allerdings erst am Samstag, 16. Mai. Beginn ist um 14 Uhr. Die Andacht wird vom Bonauer Dreigesang musikalisch umrahmt. Anschließend trifft man sich bei Kaffee und Kuchen zur Mutter- und Vatertagsfeier im Gasthaus Soller. Dort treten „d’Ohrwaschldratzer“ auf. Die Organisatoren des VdK-Ortsverbands Hörgertshausen hoffen auf zahlreiche Teilnehmer. MOOSBURG Freibad wieder offen VON ALEXANDER FISCHER Moosburg – Die Stimmung wirkte aufgeheizt beim Treffen des Heimatvereins am Freitag im Gasthaus Drei Tannen. Anton Neumaier machte seinem Ärger über die jüngsten Beschlüsse des Stadtrats im Zuge des Innenstadtkonzepts Luft. Er erachtete es für unzumutbar, „dass der Plan als Parkplatz wegfallen muss“. Laut Stadtratsbeschluss könnten dort bald bis zu fünfzig Parkplätze wegfallen. Nach Meinung von Neumaier ein fataler Fehler. „Man darf das Auto nicht als Feind betrachten, das muss man ordnen“, erklärte der Vorsitzende vor gut 15 Anwesenden. „Der Plan soll so bleiben.“ Allenfalls die Oberfläche könne man neu gestalten und ein paar klein-kronige Bäume pflanzen. Der Plan sollte nicht in seiner wesentlichen FT-VERLOSUNG Eigene Vorstellungen vom Plan: Anton Neumaier (l.), Vorsitzender des Heimatvereins, wetterte gegen Pläne des Stadtrats, die Parkplätze auf dem Plan stark zu reduzieren. FOTO: FISCHER Funktion beschnitten werden. Nicht nur was die Parkplätze anbelangt. Spekulationen, wonach im Zuge der Umgestaltung auf dem Plan das Kriegerdenkmal weichen müsse, erteilte Neumaier eine klare Absage: „Es steht seit 80 Jahren da, das scheint wohl einigen Leuten im Stadtrat nicht zu gefallen“, empörte sich der Vorsitzende. „Das tun wir nicht weg, das lassen wir uns nicht bieten.“ Neumaier blickte reihum in zustimmende Gesichter. Das gleiche galt für seine Einschätzung, dass die Umgestaltung des Plans nicht für umsonst zu haben sei. „Die Anwohner werden mitbezah- len müssen“, spekulierte Neumaier. Nach dem Motto: „Ich verlier meinen Parkplatz und soll auch noch dafür bezahlen.“ Aus seiner Sicht ein Unding. Der Heimatverein mische sich normalerweise nicht in die Angelegenheiten der Stadt Moosburg ein, aber bei so einem wichtigen Thema komme man einfach nicht umhin, Widerspruch einzulegen, gab der Ex-Bürgermeister zu verstehen. Mehr noch: Der Vorsitzende des Heimatvereines vertrat die Ansicht, dass es weit wichtigere Baustellen in der Innenstadt gebe. Zu den „Sachen, die dringlicher sind“, zählte Neumaier etwa „den Saustall beim Staudinger Bräu“. Dort klaffe seit langem eine unschöne Baulücke. Gar nicht zu reden vom „Hudler-Haus am Gries“, das in einem denkbar schlechten Zustand sei. Laut Neumaier sollte es, so wie es dastehe, vermessen und im Originalzustand neu errichtet werden. Handlungsbedarf bestehe auch beim früheren Stadtcafé schräg gegenüber vom Rathaus. Dort sollte man dem Eigentümer eine Aufstockung um eine Etage zugestehen, damit man das Gebäude wirtschaftlich betreiben könne – als Hotel- und Gaststättenbetrieb. Im Landratsamt wolle man das nicht. Auch dort solle man einmal „vom hohen Ross herunterkommen“, riet Neumaier. Die Moosburger Freibadsaison startet: Ab morgen, Mittwoch, 11 Uhr, ist das beheizte Schwimmbad in der Bonau wieder geöffnet. Am Starttag erhalten alle Kinder und Jugendlichen bis 16 Uhr kostenlosen Eintritt. Die Öffnungszeiten: Täglich von 7 bis 20 Uhr, Kassenschluss ist um 19.30 Uhr. Wer eine Saisonkarte kaufen möchte, muss ein Passfoto mitbringen, das auf der Dauerkarte befestigt wird. Weitere Infos unter (0 87 61) 72 60 20. AU/HALLERTAU Landfrauen-Ausflug Die Abenser Landfrauen fahren am Mittwoch, 10. Juni, zum Waldwipfelweg nach St. Englmar und besichtigen anschließend einen Spargelbetrieb in Sandharlanden. Zum Abschluss wird noch beim Joferbräu in Aiglsbach eingekehrt. Abfahrt ist um 8 Uhr am Pfarrheim in Abens, die Rückkehr ist gegen 20.30 Uhr geplant. Jeder, der Interesse hat, kann mitfahren. Anmeldung bei Marga Grünwald unter Tel. (0 87 52) 72 64 sowie Tanja Rieder, Tel. (0 87 52) 77 88.
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