Deutsche Übersetzung der sorbischen Texte von Seite 2 BEIFALL ZUM KRITISCHEN STÜCK „Mein vermessenes Land“ mit erfolgreicher Premiere Die neue obersorbische Hauptbühneninszenierung ist einer der Höhepunkte des sorbischen Theaters dieser Spielzeit. Jurij Kochs Stück „Mein vermessenes Land“ fand nach dessen Premiere „nach einem langen Augenblick der Stille, der von dem tiefen Eindruck zeugt, den das Stück hinterlassen hatte, ein überaus gutes Echo“, wie Serbske Nowiny schrieben, sowie viel Zuspruch für die schauspielerische Leistung ebenso wie für kritische Erörterung des auch heute noch aktuellen, da ungelösten Problems des Braunkohlebergbaus im Gegensatz zum Erhalt der Lausitzer Heimat. Außerdem lobte das Abendblatt die Leistung der Akteure, vor allem Jan Mickan, der „konsequent im Schleifer Dialekt sprechend dem Stück besondere Authentizität verlieh“ und hoben so „das sprachlich anspruchvolle Unternehmen“ hervor. Für den Sorbische Rundfunk überzeugten ebenfalls Jan Mickan sowie Lisa Jakscht, Marian Bulang und Torsten Schlosser, des Weiteren wurde „die mutige Entscheidung, das Schleifer Sorbisch nicht nur als schmückendes, sondern tragendes Element“ zu verwenden nachdrücklich betont. Im Rahmen der Inszenierung bieten wir am Mittwoch, den 22. April eine Sonderveranstaltung an. Im Bautzener Burgtheater zeigen wir den dokumentarischen Kurzfilm „cerne jagody – Blaubeeren“ von der sorbischen Künstlerin Maja Nagel und Julius Günzel, anschließend folgt eine Podiumsdiskussion. Gäste der Eröffnung der Ausstellung „Wa(h)re SATKULA erhalten ermäßigte Eintrittskarten für die letzte Vorstellung am 5. Mai, welche wir als Kombiveranstaltung mit dem Sorbischen Museum Bautzen realisieren. Regie: Lutz Hillmann Ausstattung und Videos: Miroslaw Nowotny Dramaturgie: Madleńka Šołćic Es spielen Jan Mickan, Jurij Schiemann a. G., Mirko Brankatschk, Lisa Jakscht, Marian Bulang, Thomas Ziesch, Petra-Maria Bulang-Wenzel und Torsten Schlosser Weitere Vorstellungen: 27. März, 19.30 Uhr; 19. April, 17 Uhr; 5. Mai, 17 Uhr; im großen Haus BEZAUBERNDES STÜCK UND FEST Erfolgreiche Uraufführung Die neue Inszenierung des Sorbischen Kindertheaters am DSVTh „In den Fängen des Schwarzen Pan“ erhielt nach der Premiere genauso wie nach einer Sondervorstellung anlässlich des 50. Jahrestages der Gründung der Institution lang anhaltenden Applaus. Serbske Nowiny schrieben, dass die „jungen Akteure starken Beifall für das Meistern des sprachlich anspruchsvollen, spannenden Stückes ernteten“ und lobten sowohl Musik als auch Ausstattung. Die Autorin des Stückes Lubina Hajduk-Veljković meinte: „Die Kinder und Jugendlichen haben das sehr gut gemacht und meine Gedanken spielerisch umgesetzt.“ Die etwa 100 Besucher der Geburtstagsfeier waren ebenfalls begeistert und stimmten den Worten Petra-Maria Bulang-Wenzel zu, die die Entwicklung des Kindertheaters mit der Entstehung einer Perle verglich. Die Sonderausstellung bewundernd unterhielten sie sich, oftmals in Erinnerungen schwelgend. Weitere Vorstellungen folgen am Mittwoch, den 22. April um 10 Uhr sowie am Mittwoch, den 29. April um 9.30 jeweils im Bautzener Burgtheater. AUSSCHREIBUNG DER STELLE EINES ELEVEN im Schauspielstudio am DSVTh Für die kommende Spielzeit vom September 2015 bis August 2016 sind noch Bewerbungen möglich! Anforderungen an die Eleven sind: 1. ein Mindestalter von 18 Jahren 2. großes Interesse am Beruf des Schauspielers oder weiteren Theaterberufen (zum Beispiel Regisseur, Dramaturg) 3. sehr gute oder gute Kenntnis der sorbischen Sprache (Ober- und/oder Niedersorbisch) Für das Vorsprechen erforderlich sind: 1 Rolle in sorbischer Sprache 1 Rolle in deutscher Sprache 1 Gedicht 1 Lied Jeder Bewerber erhält einen Termin, um sich im Bautzener Theater vorzustellen und vorzusprechen. Schriftliche Bewerbungen senden Sie bitte bis zum 30.6.2015 an die folgende Adresse: Deutsch-Sorbisches Volkstheater Bautzen Seminarstr. 12, 02625 Bautzen, zu Händen Madleńka Šołćic LACHEN VERBOTEN Niedersorbische Premiere mit Abstecher in die Niederlausitz Die diesjährige Inszenierung für unser Publikum in der Niederlausitz, die Komödie „Lachen verboten“ aus der Feder von Miro Gavran, erlebt am Samstag, den 25. April ihre Premiere in Drachhausen. Das Stück behandelt das Verhältnis zwischen Boris, seiner Gattin Mia und Nina, wobei die beiden Frauen anscheinend nichts voneinander wissen. Nachdem aber Nina nicht länger die Rolle der heimlichen Geliebten einnehmen will, beginnt Boris damit, sich verstärkt seiner Familie zu widmen, was Mia nicht nur verwundert, sondern auch belastet. Was hat der Ehemann all die Jahre getrieben? War er tatsächlich regelmäßig auf Dienstreisen? Allmählich deckt sie Geheimnis nach Geheimnis auf und steht plötzlich vor Ninas Tür… Das Stück seziert mit lachendem Auge eine klassische Dreiecksbeziehung voller Turbulenzen. Das von Ingrid Hustädt ins Niedersorbische übertragene Stück von Miro Gavran, einem der bedeutendsten kroatischen Autoren unserer Zeit, inszeniert der Slowene Jaša Jamnik, der bereits 2005 die Komödie „Neuer Mann gesucht“ desselben Schriftstellers auf unsere Bühne gebracht hat. Der derzeit als Spielleiter des Sankt-Jacobi-Theaters zu Ljubljana wirkende, 1964 geborene Regisseur ist somit zum zweiten Mal Gast des DSVTh und freut sich sehr auf die neue Herausforderung: „Ich hatte damals eine schöne Zeit bei euch. Ich lernte großartige Menschen und hervorragende Schauspieler kennen und glaube, dass wir ein sehr erfolgreiches Stück auf die Beine gestellt haben. Und es war überraschend, Regie im selben Stück mit denselben Schauspielern in drei Sprachen zu führen. Eine großartige Erfahrung. Daher war ich hoch erfreut über die neuerliche Einladung nach Bautzen.“ Der Autor Miro Gavran und Jaša Jamnik sind durch langjährige gemeinsame Erlebnisse miteinander verbunden. „Wir trafen uns vor etwa 20 Jahren zum ersten Mal. Ich inszenierte in Nova Gorica sein Stück ,Der Patient des Dr. Freudʻ, mit dem wir auch in Bautzen zu Gast waren. Damit ist ,Lachen verbotenʻ bereits das dritte von Gavrans Stücken, in welchem ich Regie führe. Mich wundert es überhaupt nicht, dass er auf der ganzen Welt so erfolgreich ist, schließlich ist er ein überaus begabter Schriftsteller und ein Meister ungewöhnlicher Geschichten und interessanter Charaktere. Darüber hinaus beherrscht er den flüssigen Dialog und die komische Linie und ergänzt all dies oftmals durch einen Hauch Melodram. Miro weiß genau, was das Publikum liebt.“ Obwohl Slowenisch und Sorbisch einander sehr ähnlich sind, ist die Arbeit „mit zwei Fremdsprachen gleichzeitig mitunter schwierig. Zwar verstehe ich Sorbisch sehr gut, kann es aber nicht sprechen, so dass wir uns meistens auf Deutsch verständigen, was ja auch eine Fremdsprache für mich ist. Ich bin allerdings fasziniert von Schauspielern, die dazu in der Lage sind, in drei Sprachen zu spielen. Und nicht nur das: Sie zeigen nicht nur linguistische Änderungen, sondern im Laufe des kreativen Prozesses große, von der jeweiligen Sprachversion abhängigen Unterschiede in der Einfühlsamkeit.“ Der momentan eher im komischen Fach beheimatete, ein breites musikalisches Spektrum mögende und unter anderem von Charles Chaplin, Frederico Fellini, Frane Milčinski und Harold Pinter beeinflusste Jamnik steht für eine klare Art der Regieführung, wodurch er auch seiner persönlichen Theateragenda Ausdruck verleiht. Er ist sich bewusst, „dass sich das Theater nicht mit dem Kino, Fernsehen oder anderen elektronischen Medien in einen Wettbewerb begeben kann und darf. Das Theater sollte sich auf seine eigenen Wurzeln besinnen, und das sind die Schauspieler, die Stücke sowie der Vorteil, dass alles ,liveʻ geschieht. Wir müssen stets ein jeder vom anderen lernen, da die Unterschiede der Reichtum der Welt sind. Das bedeutet für das Theater: Umso größer der Unterschied die Methoden betreffend ausfällt, umso größer ist die Chance, ein opulentes Theaterleben mit guten Darstellern und zufriedenen Zuschauern zu entwickeln.“ Mit seiner neuen Inszenierung möchte er einen kleinen Beitrag dazu leisten und plant daher „eine Komödie mit hohem Tempo, unerwarteten Wendungen und ungewöhnlichen Situationen sowie Elementen der Burleske und der Commedia dell’ arte.“ Regie: Jaša Jamnik a. G. Ausstattung: Vasilija Fišer a. G. Dramaturgie: Madleńka Šołćic Es spielen Anna-Maria Brankatschk, Mirko Brankatschk und Lisa Jakscht Premiere am 25. April, 19.30 Uhr in Drachhausen Weitere Vorstellungen: 26. April, 16 Uhr in Jänschwalde; 2.Mai, 19.30 Uhr in Dissen; 9. Mai, 19.30 Uhr in Spremberg; 12. Mai, 15 und 19.30 Uhr in Cottbus
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