Pflichtblatt der Börsen Frankfurt D ü s s e l d o r f · St utt g a rt · h a m b u r g · b e r l i n · M ü n c h e n № 19 · Sonntag, 10. Mai 2015 Munich Re Dividendenbringer zum Sonderpreis Adidas Aktie trotz Zuwächsen noch nicht auf Kurs Grube Bahnchef bewahrt perfekte Haltung Siemens Jobabbau – Aktie leidet Rohöl Preis für WTI vor weiterer Erholung? Wolfgang Schäuble Die Zinswende ist da Was bedeutet das für die Märkte? AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Schliekers Woche Der GröLaZ Sonntag, 10. M ai 2015 AKTIEN & MÄRKTE Schliekers Woche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Tops und Flops-, Zahl der Woche, Termine der Woche . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Kopf der Woche: Rüdiger Grube, Aphorismus der Woche . . . . . . . . . . . . . . . 4 Pro & Contra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Markt im Fokus: China. . . . . . . . . . . . . . . 8 Märkte im Überblick: S&P 500, DAX, STOXX Europe 600 . . . . . 9 Spezial: Bundesanleihen . . . . . . . . . . . . . 10 Aktie der Woche: Munich Re . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Siemens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 UNTERNEHMEN Unternehmen der Woche: adidas. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Gastbeitrag: Medienpreis Mittelstand . . . . . 23 Stratec Biomedical. . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Gastbeitrag: Jochen Thiel. . . . . . . . . . . . . . 25 News: Visa, Dialog Semiconductor, Zertifikate Award Austria . . . . . . . . . . . . . 26 FONDS Fonds der Woche: SPDR Thomson Reuters Global Convertible Bond ETF. . . . . 28 Fonds-News. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Interview: Olivier de Berranger. . . . . . . . . . . . 31 ZERTIFIKATE Zertifikate-Idee: Discount-Zertifikat auf die BayWa AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Zertifikate-News. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Rohstoffe Rohstoffe der Woche: US-Öl. . . . . . . . . . 34 Rohstoffanalysen: Weizen, Kaffee, Zink, Mageres Schwein . . . . . . . . . . . . . . 35 Lebensart Kontrast der Woche: NS-Dokumentationszentrum . . . . . . . . . . 36 Rezension der Woche: Andre Wilkens . . . 40 Auktion der Woche: Van-Gogh-Gemälde. . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Refugium der Woche: DIE WASNERIN. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Impressum/Disclaimer . . . . . . . . . . . . . . 46 Irrlichternd bewegt sich Claus We selsky durch die Welt, die für ihn eine Bühne ist – bei seinen öffentlichen Auftritten immer mehr ähnelnd je nem "großen Dik Reinhard Schlieker tator" aus Charlie ZDF Wirtschafts Chaplins Schwarz korrespondent weißfilm – und riesigem Erfolg aus dem Jahre 1940. Irgendwie zum Lachen, aber bitter, sehr bitter. Verwurzelt ist der Chef der Loklenkergewerkschaft GdL natürlich nicht in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, sondern eher in den östlichen sechziger oder siebziger Jahren desselben. Was es damals an Streikrecht in der DDR nicht gab (brauchte ja auch keiner im Arbeiterparadies), will der Dresdner nun mit Gewalt nachholen. Wozu hat er all die politischen Seminare gemacht und die Kampfkraft der proletarischen Mas sen studiert? Da müsste doch nun im Westen mal mindestens der Ehrentitel des Größten Lokführers aller Zeiten herausspringen. An der Vorgehensweise des Mannes dürfte es nicht liegen, wenn das nicht klappt. Auch wenn er ja gar nicht fährt, und andere be vorzugt daran hindert, es zu tun: Vielleicht konnte er sich ja nie mit der Reisefreiheit im Westen anfreunden, mutmaßte kürzlich ein Witzbold, und schränkt sie daher nun auf seine Weise ein. Jedenfalls dürfte die Zahl der Jungen, die noch Lokführer wer den wollen, demnächst rapide zurückgehen – gut fürs Renommee der Feuerwehr und der Raumfahrt. Es ist derzeit auch kaum möglich, abzuschätzen, inwieweit seine in der GdL gebündelte Gefolgschaft überhaupt noch wild zum Kampf entschlossen ist, denn bei Weselsky kommt niemand sonst zu Wort. Die Bahn hat längst sehr auskömmliche Lohnerhöhungen und sonstige Verbesserun gen angeboten, die jeder, der noch ganz bei 02 BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 Trost ist, in diesen Zeiten annehmen würde. Dass Streikposten Weselsky deshalb ein packt, war ja nicht zu erwarten – allerdings hat er nun auch klar dargelegt, dass es ihm gar nicht um das Wohl der Beschäftigten zu tun ist, sondern ausschließlich um sein eigenes, das er merkwürdigerweise mit dem Anspruch verbunden hat, für die Mitglieder anderer Gewerkschaften mitsprechen zu wol len. In seiner vergangenen Heranbildung hat man die Strategie sicher als "Kampf gegen Spalter und Revanchisten" drangenommen. Die Konkurrenz von der EVG jedenfalls soll ausgemerzt werden, vorher gibt es keine Schlichtung und kein Zurückweichen. Auch diese Zwangsbeglückungsversuche sind eher etwas Typisches für fern-finstere Zeiten. Erstaunlicherweise wird in der Öffentlichkeit wenig darüber diskutiert, was den biederen deutschen Beamtenbund geritten hat, als er der Nervensäge auf der Gewerkschaftslok eine anhaltende Finanzierung seiner halbpri vaten Vendetta zusagte. War es das Gefühl, angesichts nicht streiken dürfender Mitglie derschaft wenigsten bei den assoziierten Lok führern mal so richtig auf den Putz hauen zu können? Falls ja, dürfte es jetzt aber auch mal gut sein. Schade um das viele Geld, das Leh rer, Richter und Polizisten dort eingezahlt ha ben, damit Weselsky es nun verbraten kann. Schade auch, dass die Bahn und ihr Chef Grube offenbar kein Mittel ersinnen kön nen, den GröLaZ mal gegen den Prellbock rauschen zu lassen. Selbstfahrende Loks und Züge, Zusatzausbildung fürs Personal (bei Lufthansa fliegt auch schon mal ein Manager mit Lizenz), was auch immer: Man lasse bitte alles fahren, und nicht nur die Hoffnung. Was denken Sie über dieses Thema? Schreiben Sie gerne direkt an den Autor Reinhard Schlieker unter [email protected] AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Tops und Flops der Woche tops LANXESS: Guter Start Beim Spezialchemiekonzern zeigt die Neuausrichtung offenbar Wirkung. LANXESS startete bei den bereinigten Gewinnen mit Steigerungen in das Geschäftsjahr 2015. Fir menchef Matthias Zachert zeigte sich mit dem guten Start in das Geschäftsjahr zufrieden und erhöhte die Prognose für das Gesamtjahr. Nach anfänglichen Gewinnen büßte die Aktie (WKN: 547040) zwar zunächst ein, startete dann jedoch schnell wieder dynamisch durch. Sie gehörte damit zu den besten DAX-Werten in der vergangenen Woche. AIXTRON: Bearishes Signal negiert Mit 5,84 Euro hatte die Aktie des Spezialmaschinenbauers am 30. April 2015 ein neues Mehrjahrestief markiert. Seither ist eine Gegenbewegung auszumachen, die sich jüngst dynamisch fortsetzte. Dadurch wurde das im April verletzte Februartief zurückerobert und damit das seinerzeit bearishe Signal negiert. Mit dem jüngsten Zuwachs gehörte das AIXTRON-Papier (WKN: A0WMPJ) zu den stärksten im TecDAX. Neue Nachrichten aus dem Unternehmen, das Maschinen für die Herstellung von Leuchtdioden (LED) fertigt, gab es nicht. RATIONAL: Neue Kursrekorde Am vergangenen Mittwoch hat der Hersteller von Großgeräten zur thermischen Speisen zubereitung seine Quartalsbilanz vorgelegt. Mit deutlichen Ergebnissteigerungen setzte RATIONAL (WKN: 701080) den erfolgreichen Wachstumstrend fort. In einem schwa chen Gesamtmarktumfeld verlor der Aktienkurs nach Zahlenvorlage jedoch zunächst, um dann kräftig durchzustarten. Der SDAX-Wert gehörte damit jüngst nicht nur zu den stärksten im SDAX, ihm gelang auch der Sprung in noch nie da gewesene Höhen. Zahl der Woche 25 Milliarden Euro pumpt die Volksrepublik China in diesem Jahr in die russische Wirtschaft. Viele Fir men zwischen St. Petersburg und Wladi wostok stehen wegen der Sanktionen des Westens unter Druck. Lachender Dritter des Konflikts um die Ukraine könnte da mit, auch nach dem Ende der Sanktionen, das Reich der Mitte sein. TERMINE der Woche 13.05.06:30 ChinaIndustrieproduktion + Einzelhandels Flops Wirecard: Korrektur fortgesetzt Am 14. April 2015 hatte die Aktie von Wirecard (WKN: 747206) ihr aktuelles Allzeit hoch markiert. Seither korrigiert der Kurs. Jüngst ging es zwischenzeitlich besonders deutlich abwärts. Trotz der dann folgenden Erholung gehört der Wert zu den schwächs ten im TecDAX. Neue Nachrichten vom Spezialisten für den elektronischen Zahlungs verkehr gab es nicht. Nachdem er in der Vorwoche vorläufige Zahlen für das erste Quartal 2015 veröffentlicht hatte, steht nächsten Mittwoch die vollständige Bilanz an. Frontier Communications: Schwächer nach Zahlen Die Aktie von Frontier Communications (WKN: A0Q7PU) ist im S&P 500 enthalten und gehörte dort in der vergangenen Woche zu den schwächsten Werten. Der Kurs setzte damit seine seit dem Zwischenhoch im Februar dieses Jahres auszumachende Korrektur dynamisch fort. Der Telekomkonzern hatte jüngst seine Bilanz für das erste Quartal 2015 vorgelegt. Während der Umsatz stieg, weitete sich der Nachsteuerver lust im Vergleich zum Schlussquartal 2014 aus. Höhere Zinsen und Sondereffekte belasteten. Keurig Green Mountain: Enttäuschende Zahlen Der Kaffeeröster und Kaffeekapsel-Brühsystemhersteller kann bei den Anlegern of fenbar weiterhin nicht punkten. Jüngst brach der Kurs nach Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2014/15 (bis Ende September) ein. Keurig Green Mountain (WKN: A1XFME) hatte in der Berichtsperiode bei einem leichten Umsatz plus Gewinnrückgänge verbucht. Die im S&P 500 sowie NASDAQ 100 enthaltene Aktie setzte damit ihre Talfahrt fort, die seit dem im November 2014 markierten All zeithoch im Gange ist. 03 BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 umsatz April 13.05.08:00 DEBIP Q1 (1. Veröffentlichung) 13.05.14:30 USAEinzelhandels umsätze April 14.05.11:00 EUIndustrieproduktion März 15.05.11:00 EU/BIP Q1 EWU (1. Schätzung) 15.05.14:30 USANY Empire State Manufacturing Index Mai 15.05.15:55 USAVerbraucherstim mung Uni Michigan (1. Umfrage) Mai AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Kopf der Woche Zitat der Woche Er hat sich damit eine Kampfzone eingehandelt. Rüdiger Grube Stets um Haltung bemüht Gegenüber den Medien bleibt der Vorstands vorsitzende der Deutschen Bahn – ganz im Gegensatz zu seinem Vorgän ger Hartmut Mehdorn – stets Geübt im Durchhalten: sachlich, wenn Bahnchef Rüdiger er die jüngsten Grube Entwicklungen im Tarifstreit kommentieren soll. „Die Person, deren Na men ich nicht in den Mund nehmen will“, sagt Rüdiger Grube dann nur. Man kann seine Enttäuschung über den Bundesvor sitzenden der GDL, Claus Weselsky, nur erahnen. Persönliche Beleidigungen sind nicht sein Stil, auch wenn die GDL seinen jüngsten Vorschlag eines neutralen Beobachters bei den Tarifverhandlungen als PR-Gag zu rückweist. Zu viel steht auf dem Spiel. Der 63jährige Manager, der seit sechs Jahren an der Spitze der Deutschen Bahn steht, will die Chance auf eine Einigung nicht zerstören. Schon 2014 Jahr beliefen sich die Streikkos ten auf 160 Millionen Euro. In diesem Jahr droht die Summe deutlich höher auszufallen. Der Arbeitskampf, der laut Grube auch der Wettbewerbsfähigkeit des Gesamtstand ortes Deutschland schadet, dürfte bereits die Zahlen für das zweite Quartal deutlich belasten. An seinen ambitionierten Plänen hält Grube dennoch fest: „Die Investitionen werden 2015 nicht unter das Rekordniveau des Vorjahres von 4,4 Milliarden Euro fallen.“ Die Mittel sind dringend notwendig, um das Schienennetz zu modernisieren. Auch gilt es, eine Antwort auf die zunehmende Konkurrenz der Fernbusse zu finden. Über die notwendige fachliche Qualifikation, um diese enormen Herausforderungen zu meis tern, verfügt Grube zweifelslos. Nach einer Lehre zum Metallflugzeugbauer studierte er Fahrzeugbau und Flugzeugtechnik. Ma nagementerfahrungen sammelte er unter an derem bei DaimlerChrysler. 2001 wurde er zum Vorstandsmitglied für die Konzernent wicklung ernannt. Ein weiteres Plus kommt hinzu: Grube braucht, so wird berichtet, nur vier Stunden Schlaf. Sollte er künftig persön lich die Verhandlungen mit Weselsky führen, wird er einen Vorteil haben. Denn da dürfte es spät werden. 04 BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 Martin Schulz, Präsident des EU-Parla ments, über David Cameron, der die bri tische Unterhauswahl unter anderem mit dem Versprechen gewann, ein Referen dum über die britische EU-Mitgliedschaft abzuhalten. Schulz fuhr fort: „Das bringt möglicherweise Großbritannien und die EU in eine sehr, sehr schwierige Situation.“ Aphorismus der Woche Mög’ Euer Lohn nicht Eure Strafe werden! Maria Stuart zu Graf Leicester, in: Friedrich Schiller, Maria Stuart, V./9., Vers 3837 AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Pro & Contra Technologie-Aktien noch einen Blick wert? Es ist Zeit, Gewinne mitzunehmen Die Halbleiterbranche wächst weiter Wer in den letzten Jahren auf IT-Un ternehmen ge-setzt hat, dürfte damit bisher gut gefahren sein. Viele Tech nologie-Aktien haben sich stark entwi ckelt. Selbst die Branchenriesen Apple, Microsoft und Google konnten ihren Ralf Schmitz Wert innerhalb kurzer Zeit teils mehr Finanzplaner der FiNUM. als verdoppeln. Private Finance AG Trotz des extremen Booms in der in Lohmar Branche sollten private Anleger jedoch Vorsicht walten lassen. Bereits zur Jahr tausendwende stiegen die Kurse von IT-Unternehmen auf schwin delerregende Höhe und en-deten in der Internetblase. Kurse stürzten ins Boden-lose. Allein der Tech-Index NASDAQ fiel auf ein Fünf-tel seines ursprünglichen Rekordniveaus. Die Anleger sind also gewarnt. Der derzeitige Run auf Aktien sollte ebenfalls zur Zu-rückhaltung animieren. Viele Analysten fürchten in der Technologiebranche er neut eine Blase, die bald zu explodieren droht. Der Aktienboom ist vor allem durch die guten amerikanischen Zahlen und das nied-rige Zinsniveau zu erklären. Eine Richtungsänderung in der amerikani schen Zinspolitik ist zwar noch nicht zwingend zu erwarten; wenn sie aber eintritt, wird dies die Kauflaune der Investoren dämpfen. Außerdem sind viele Technologiewerte wie Apple oder Samsung sehr abhängig von den Konsumenten. In den letzten Monaten und Jah ren saß das Geld beim Verbraucher sehr locker. Damit konnten die Unter-nehmen viele Geräte an den Mann bringen. Doch angesichts der anhaltenden Probleme in der Eurozone könnte sich diese Tendenz bald ändern. Mit anderen Worten: Diese Assets sind konjunktursensi-bel und damit nicht sehr krisensicher. Ändert sich die allgemeine Wirtschaftslage (besonders in den USA, wo die meisten IT-Unternehmen angesiedelt sind), werden auch Tech-Ak tien Probleme bekommen. Anleger, die sehr viel in Tech-Aktien investiert haben, sollten daher bereits entstandene Gewinne mitneh-men und den Anteil im Port folio dadurch reduzieren. Die IT-Branche eignet sich eher noch zur Diversifizie-rung der Geldanlagen. Anleger sind gut beraten, nur einen geringen Teil an Technologie-Titeln zu halten. Wer mehr in vestieren will, geht ein hohes Risiko ein. Er sollte den Markt also sehr gut kennen. 06 Manche warnen vor einer Überhitzung bei Technolo-gie-Aktien. Es gibt aber noch einige Titel, die nicht zu teuer sind. Bei den etablierten Unternehmen gehört für uns die Halbleiterbranche mit Un ternehmen wie Intel in den USA dazu. Benjamin Betz Solide Zahlen und eine attrakti-ve Divi Vermögensverwalter der dendenrendite dürften weiterhin für eine Bayerische Vermögen AG Nachfrage der Aktie sorgen. Wer bei In in München tel und Co. nur an Personal Computer denkt, der liegt falsch. Die Halbleiterunternehmen haben mittlerweile neue Wachstums märkte erschlossen. Diese sind vor allem in der Automobilbranche zu finden. Die Nachfrage nach Halbleitern in der Autoindustrie steigt stärker als die globale Nachfrage. Und wer an ein Wachstum bei Hybrid und Elektromotoren glaubt, dem wird der daraus resultie rende Effekt besonders bewusst. Die Nachfrage nach Halbleitern in Automobilen dürfte in Zukunft weiter zunehmen und dementspre chend einen steigenden Anteil am Gesamtumsatz bei den Herstellern haben. Hiervon profitieren europäische Unternehmen im doppelten Sinne. Durch die kurzen Transportwege hin zu europäischen Automobil herstellern und den schwachen Euro haben sie gleich zwei Vorteile ge-genüber ihren US-amerikanischen Wettbewerbern. Ein spannender Kandidat in Europa ist die STMicro-electronics aus den Niederlanden. Das Unternehmen ist der größte europäische Halbleiterhersteller und in Deutschland eher unbekannt. Insbeson dere das solide Kurs-Buch-, Kurs-Cash-Flow- und Kurs-UmsatzVerhältnis der Niederländer überzeugt uns. Das deutsche Halbleiterunternehmen Infineon ist ebenfalls stark auf die Automobilbranche fokussiert. Auch hier sehen wir noch Potenzial beim Wachstum. Einzig die Dividendenrendite von 1,5 Prozent ist im Vergleich zu 4,1 Prozent bei der STMicroelectronics gering und verdeutlicht: Technologietitel sind häufig Wachstumstitel und brin gen teilweise erhebliche Schwankungen mit sich. Wer von noch günstigeren Bewertungen profitieren will, der sollte sich Technologietitel aus den Schwel-lenländern anschauen. Hier be obachten wir Unter-nehmen aus Ländern wie Taiwan und Südkorea. Da trifft Wachstumspotenzial auf günstige Bewertungen. BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 Advertorial German Pellets mit stabilem Wachstum im Geschäftsjahr 2014 Umsatz und Ergebnis erneut gesteigert - Ausbau des Vertriebs und der internationalen Produktion Inbetriebnahme des zweiten US-Werkes erfolgt. Wismar, 30. April 2015: Die German Pellets-Gruppe hat das Ge schäftsjahr 2014, trotz teilweise erschwerter Marktbedingungen auf grund der milden Witterung und des Ölpreis-Rückgangs mit einem Umsatz- und Ergebnisplus abgeschlossen. Der weltweit größte Pro duzent und Händler von Holzpellets profitierte dabei von günstige ren Erzeugerkosten in den USA sowie vom Ausbau des Vertriebs in wesentlichen europäischen Kernmärkten. So stiegen die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2014 auf 593,0 Mio. Euro (2013: 556,9 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) er höhte sich dabei auf 50,2 Mio. Euro (2013: 49,3 Mio. Euro). Zugleich stieg der Jahresüberschuss auf 7,9 Mio. Euro (2013: 4,5 Mio. Euro). Neben dem Vertrieb im privaten und kommerziellen Wärmemarkt vermarktet German Pellets neben selbst produzierten Holzpellets auch Handelsware im Industrie- und Kraftwerksmarkt in ganz Europa. Im Handelsgeschäft hat German Pellets 2014 deutlich zugelegt. Die Nachfrage auf dem europäischen Industrie- und Kraftwerksmarkt ist im abgelaufenen Geschäftsjahr auf insgesamt 10 Mio. Tonnen gestie gen (2013: 9 Mio. Tonnen). German Pellets konnte zwei neue mittelbis langfristige Lieferverträge mit europäischen Energiekonzernen ab schließen, erstmals auch über die Lieferung von Holzhackschnitzeln. USA: Ausbau der internationalen Produktion Zur Umsatz- und Ergebnissteigerung im abgelaufenen Geschäftsjahr trug auch das von der German Pellets-Gruppe betriebene US-Werk in Woodville, Texas, bei, das 2014 seine volle Auslastung erreicht hat. Von den günstigeren Rohstoff- und Energiekosten in den USA wird die Unternehmensgruppe auch im zweiten US-Werk in Urania, Louisiana, profitieren. Dort erfolgen seit Anfang 2015 die Inbetriebnahme und das sukzessive Hochfahren der Produktionskapazitäten. Zur Finanzierung weiteren internationalen Wachstums hat German Pellets Ende des Jahres 2014 eine Unternehmensanleihe 2014/19 im Prime Standard der Börse Frankfurt begeben und zugleich damit begonnen, die Unternehmensanleihe 2011/16 zu refinanzieren. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte German Pellets mit verschiede nen Maßnahmen weiter seine Kapitalstruktur verbessern und beab sichtigt, den eingeschlagenen Weg auch in Zukunft fortzusetzen. Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote stieg zum 31. Dezember 2014 auf 15,4 Prozent (2013: 13,7 Prozent). Wärmemarkt: Ausbau der Vertriebsstrukturen in den Kernmärkten in Europa „Das Jahr 2014 war insbesondere für den Holzpellet-Wärmemarkt in Europa ein schwieriges Jahr, beginnend mit einem milden Winter und endend mit einem drastischen Rückgang des Ölpreises. Der Markt für Holzpellets hat sich dennoch als robust erwiesen. German Pellets konnte weiter wachsen“, sagt Peter H. Leibold, geschäftsführender Ge sellschafter der German Pellets GmbH. Trotz des milden Winters lag der Holzpelletverbrauch im europäischen Wärmemarkt mit insgesamt rund 10 Mio. Tonnen auf Vorjahresniveau. Dies basiert auf einem sta bilen Marktzuwachs an Holzpelletfeuerungen. German Pellets konnte durch den Ausbau der Vertriebsstrukturen weitere Marktanteile im Holzpellet-Wärmemarkt gewinnen. In Deutschland, Dänemark und Österreich wurde das Endkunden-Direktgeschäft durch Übernahmen, Neugründungen, gezielte Investitionen und personelle Aufstockungen ausgebaut. Im Zuge der Stärkung des Endkundenvertriebs wurde auch der Fuhrpark zur Belieferung von Endkunden erweitert. In Frankreich, Italien und Österreich ist insbesondere das Geschäft mit dem Fach handel erheblich ausgeweitet worden. Die Folge sind landesweite Listungen in relevanten Verbrauchermärkten der genannten Länder. Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr 2015 sind insgesamt als gut zu bezeichnen. Marktteilnehmer berichten von einer anzie henden Nachfrage nach Pelletfeuerungen im Privatverbrauchermarkt in ganz Europa. Die Inbetriebnahme der zweiten Produktionsstätte in den USA wird weiter zur Ergebnisentwicklung beitragen. Für das laufende Geschäftsjahr geht German Pellets daher aktuell von einer stabilen Umsatz- und Ergebnisentwicklung aus. Kontinuierliches Wachstum seit 2005 Nähere Informationen zu Geldanlagemöglichkeiten und zu German Pellets finden Sie auf www.gruenerzins.de 07 BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Markt im Fokus China: Der Drache zockt auf Kredit Im Reich der Mitte ist das Aktienfieber ausgebrochen. Millionen von Kleinanlegern springen seit Monaten auf den immer schneller fahrenden Kursexpress auf und zocken dabei auch auf Kredit. Das trieb die chinesischen Aktienindizes weiter in die Höhe. Jüngst kamen sie jedoch etwas zurück. Normale Verschnaufpause? Oder hat der Drache genug mit dem Feuer gespielt? Der Kursexpress in China startete im Juli 2014. Nach einer Pause zu Beginn 2015 setzte sich die Rallye dynamisch fort. Der SSE Composite Index erreichte Ende April den höchsten Stand seit Februar 2008. Seit Juli 2014 war er damit um mehr als 120 Prozent in die Höhe geschossen. Wie dyna misch zuletzt die Rallye war, davon zeugt SSE Composite Index Stand: 08.05.2015 Indizes Index Dow Jones S&P 500 NASDAQ DAX MDAX TecDAX SDAX EUROSTX 50 Nikkei 225 Hang Seng Stand: Freitag nach Börsenschluss 08.05.2015 % Vorwoche 52weekHigh % 52week 18191,11 +0,93% 18288,63 +9,91% 2116,10 +0,37% 2125,92 +12,82% 5003,55 -0,04% 5119,83+23,50% 11709,73 +2,23% 12390,75+21,88% 20604,51 +1,42% 21656,74+26,46% 1662,43 +3,52% 1694,30+35,22% 8568,37 +1,71% 8909,37+19,06% 3649,48 +0,94% 3836,28 +13,89% 19379,19 -0,78% 20252,12 +36,82% 27577,34 -1,98% 28588,52 +26,29% 08 BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 das dicke Plus vom Zwischentief im März bis zum Hoch Ende April von mehr als 40 Prozent. Dabei für Rückenwind sorgten auch regulatorische Aufweichungen. Jüngst gab es nun einen größeren Rücksetzer. War das Ende der Fahnenstange erreicht? Oder machen die chinesischen Bullen nur eine Pause, nach der sich die Rallye fortsetzt? Für das aktuelle Innehalten sind wohl die Margin-Erhöhungen einiger Broker verant wortlich, was zudem die Sorgen verstärken könnte, dass auch die Regulierungsbehör den erneut eingreifen. Bereits im Januar hatten sie versucht vor allem den Anstieg der Aktienkäufe auf Kredit zu bremsen. Das Volumen der Wertpapierkredite nahm jedoch weiter kräftig zu, was die Rallye nährte. Die Party muss zwar noch längst nicht vorbei sein, vor allem dann nicht, wenn sich die Furcht vor regulatorischen Eingriffen nicht erfüllt bzw. die Angst da vor wieder abnimmt. Bei den aktuell rela tiv hohen Kursniveaus sowie dem riesigen Ausmaß an Zockerei auf Kredit – gerade bei den Kleinanlegern – könnten stärker fallende Kurse jedoch eine Kettenreaktion auslösen, weil die Anleger zum Verkauf ihrer Aktien gezwungen werden, um die Sicherheitsleistungen (Margin) zu erfüllen. Das daraus resultierende enorme Rück schlagpotenzial ist ein großes Risiko, des sen sich Anleger bei Investments in China bewusst sein sollten. AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Märkte im Überblick usa Deutschland Nach Erholung kräftig im Plus Arbeitsmarktdaten als positiver Katalysator Europa Meist mit Gewinnen In der vergangenen Woche zeigte sich am US-Aktienmarkt in der Tendenz eine ähn liche Entwicklung wie in der Woche zuvor. Nach einem freundlichen Start sanken die Indizes im Wochenverlauf zunächst deutli cher ab, um dann am Ende wieder durch zustarten. Diesmal reichte es am Ende sogar für eine positive Wochenbilanz. Der S&P 500 legte um 0,4 Prozent zu. Auch diesmal gab angesichts weiterer Bilanzen und einiger Konjunkturdaten genug Ge sprächsstoff und damit wohl auch genug Impulse, um die Kurse zu bewegen. Beson ders im Fokus stand vor allem der am Frei tag vorgelegte Arbeitsmarktbericht für Ap ril. Nach der Schwäche im März, die nach der Revision sogar noch eklatanter war, zog die Zahl der neu geschaffenen Stellen wieder deutlicher an. Gleichzeitig sank die offizielle Arbeitslosenquote von 5,5 auf 5,4 Prozent und erreichte damit das niedrigste Niveau seit Mai 2008. Der relative starke Arbeitsmarktbericht könnte daher für eine Zinserhöhung im Juni sprechen. Allerdings verringerte sich das Wachstum bei Löhnen und Gehältern, weshalb der Preisdruck von dieser Seite im Rahmen bleiben dürfte. Gepaart mit den zuletzt insgesamt schwä cheren Konjunkturdaten dürfte die USNotenbank (Fed) somit keinen baldigen Handlungsdruck bei ihrer Zinswende ha ben. Der diesbezügliche Fokus der Markt teilnehmer scheint sich damit zunehmend von Juni auf September zu verlagern. Nachdem die vergangene Börsenwoche am deutschen Aktienmarkt positiv begon nen hatte und sich die steigende Tendenz am Dienstag zunächst fortsetzte, gerieten die Kurse noch im Verlauf des Berichtsta ges wieder unter Druck. Es folgten weitere Abgaben und bis zu ihren Wochentiefs am Donnerstag hatten die Indizes abermals re lativ deutlich nachgegeben. Der DAX war auf unter 11.200 Punkte zurückgefallen. Er baute damit seinen Verlust seit dem im April markierten Allzeithoch bei 12.391 Punkten auf fast 10 Prozent aus. Aus chart technischer Sicht erreichte er zudem nahezu punktgenau die steile Aufwärtstrendlinie, die aus der Verbindung der Zwischentiefs von Oktober und Dezember 2014 resul tiert. Dort griffen dann jedoch die Bullen verstärkt zu? Lag es an dem potenziell un terstützenden Charakter der technischen Marke selbst, die wieder Käufer anlockte? War es nur Zufall, dass die Erholung dort begann? Oder waren hier vielleicht Kräfte am Werk, die entweder kein Interesse an einem Bruch des Aufwärtstrends hatten und/oder aus Gründen ihrer Positionie rungen am Terminmarkt entgegenwirkten? Schließlich ist nächsten Freitag kleiner Ver fallstag an der Eurex. Wie dem auch sei, der DAX und die anderen Indizes stiegen vor dem Wochenende dynamisch, was ihnen auch eine positive Wochenbilanz bescherte. Der DAX verzeichnete am Ende ein Plus von 2,2 Prozent. In der vergangenen Woche ging bei den eu ropäischen Aktienindizes hin und her. Zwi schenzeitlich etwas deutlicher unter Druck, erholten sich vor dem Wochenende, sodass ihre Wochenbilanz merklich aufgebessert wurde. Viele Kursbarometer verzeichneten sogar Gewinne zur Vorwoche. Der STOXX Europe 600, als Gradmesser für den brei ten europäischen Aktienmarkt legte am Ende 1,4 Prozent zu. Zwischenzeitig hatte er mehr als 3 Prozent im Minus gelegen. Beim EURO STOXX 50 reichte es für einen Zuwachs von 0,9 Prozent. Ebenfalls 0,9 Prozent erhöhte sich der britische FTSE 100. Dafür verantwortlich war der kräftige Anstieg am Freitag, mit dem der Index zu dem seine 7.000er-Marke zurückeroberte. Wurde in London vielleicht das Ergebnis der britischen Parlamentswahlen gefeiert, das als ausgesprochen marktfreundlich gilt? Der amtierende Premierminister David Ca meron hatte mit seiner Konservativen Par tei die Wahl überraschend klar gewonnen und steht vor dem Wiedereinzug in die Downing Street. Damit ist zumindest erst einmal ein Unsicherheitsfaktor vom Tisch. Bei den Branchenindizes in der vergange nen Woche stark gefragt war der STOXX Europe 600 Travel & Leisure. Von den darin enthaltenen Unternehmen aus der Freizeit- und Tourismusindustrie stammt der Großteil aus Großbritannien, sodass er vor allem von der Erholung der britischen Papiere profitierte. S&P 500 DAX STOXX Europe 600 Stand: 08.05.2015 Stand: 08.05.2015 09 BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 Stand: 08.05.2015 AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Spezial Bundesadler im Sturzflug Die Kurse von Bundesanleihen stürzten diese Woche regelrecht ab – im Gegenzug stiegen die Renditen. Kommt jetzt die Zinswende? Wenn ja, könnte dies den Aktienmarkt deutlich in die Tiefe ziehen. Die Angst vor dem Crash – sie wird allmählich greifbarer. Unverhofft kommt oft. Ist die lange Durststrecke für die Zinsanleger jetzt vorbei? Während vor ein paar Wochen die Rendite von zehnjährigen Bundes anleihen bei nur noch 0,05 Prozent lag, gab es diese Woche vorüber gehend einen Zins von 0,78 Prozent. Die Börsianer wa ren überra scht. Denn seitdem die Europä ische Z en tra lbank (EZB) zu Jahresbeginn ankündigte, die Konjunktur im Euroraum bis September 2016 mit mehr als einer Billion Euro anzuschie ben, indem sie Staats- und Unter nehmensanleihen in gro ßem Stil kauft, gab es für die Renditen von Anleihen bonitätsstar ker Emittenten eigentlich nur noch eine Richtung: nach unten. Steigen die Zinsen, fallen die Kurse der bereits begebenen Anleihen. Der Grund ist das Angebot-und-Nachfrage-Prinzip: Anleihen, die unter dem neuen Zinsni veau rentieren, sind nicht mehr gefragt und somit weniger wert. Verkaufen An leger dann in Scharen ihre Anleihen, 10 weil sie weitere Kursverluste scheuen, müssen Emittenten – bei Bundesanleihen ist dies die Bundesrepublik Deutschland – den Investoren mehr Zinsen bieten, damit der Bundesadler nicht im mer wieder in einen Sturzflug übergeht. Bund-Future als Rendite-Barometer Wie heftig zur Wochen mitte die Kurse ein brachen, verdeutlicht der Bund-Future. Dies ist ein Ter minkontrakt auf eine idealtypische Bundesanleihe. Ihm liegt ein fikti ves Papier mit einer Nomina lverzin sung von sechs P r o z e nt u n d einer Lauf zeit von zehn Jahren zugrunde. Während das Barometer am Montag mit 156,5 Punkten an den Start ging, notierte es am Donnerstag zeitweise un ter 152 Zählern. Das ist einer der größten Kursstürze seiner Geschichte. Im Gegenzug stiegen die Renditen. Solche Kurssprünge sind bei den als volatilitätsschwach geltenden Bun desanleihen nur sehr selten zu sehen. Ein Grund für die steigenden Marktzinsen sind die sich auf hellenden Konjunkturaussichten für den Euroraum. Kommt jetzt die Zinswende in Europa? Experten sind ratlos. „Nach wie vor wird nach den Gründen für diese Entwicklung gefahndet“, BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Spezial meinten die Analysten der National-Bank Ein Faktor könnte aber auch die Nachricht sein, dass die Infla aus Essen. Denn eigentlich sollten die tion in Deutschland im April auf 0,4 Prozent im Vergleich zum Anleihekurse aufgrund der ultralockeren Vorjahresquartal angestiegen ist. Die Experten der Berenberg Geldpolitik der EZB ja steigen. Wirt Bank schließen nicht aus, dass die Renditen deutscher Staats schaftlich betrachtet gebe es nur wenig papiere noch weiter steigen: „Deutschland für 30 Jahre Geld für überzeugende Argumente für den Ausver weniger als 0,5 Prozent Rendite zu leihen, macht wenig Sinn – es kauf an den Anleihemärkten, sagen auch sei denn, man ist überzeugt, die EZB wird über die gesamte Zeit die Experten vom Bankhaus M.M. War die Zinsen niedrig halten.“ burg. Den Crash habe deshalb so gut wie Der Anstieg der Inflation ist aber auch im Zusammenhang mit der niemand vorherge Ölpreisentwicklung zu sehen. Wäh sehen. „Aus heite rend sich der Wert des schwarze Gol rem Himmel“ sei des im vergangenen Jahr halbierte und Sollte sich etwa die alte er gekommen, so damit die Inflation drückte, kletterte Börsenweisheit „Sell in May an glauben es eben der Kurs in diesem Jahr wieder mehr go away!“ bewahrheiten? falls die Volkswirte als 15 Prozent nach oben. Weltweit der Commerzbank. hatten angesichts der Ölpreiseinbrüche Aber nicht allen zwischen Dezember 2014 und März war der Umschwung ein Rätsel. „Die 2015 fast zwei Dutzend Zentralbanken mit Verweis auf die Gefahr scharfen und erratischen Bewegungen einer Deflation ihre kurzfristigen Leitzinsen gesenkt. Da es jedoch im Bund-Future sind der Preis, den der seit einigen Monaten mit dem Ölpreis nach oben geht, scheint die Markt für die Manipulation der Anleihe Deflation kaum noch ein Thema zu sein. Stattdessen ist nun von kurse und Zinsen durch die extreme Form langsam zunehmenden Inflationsraten die Rede. Das Ziel der EZB, expansiver Geldpolitik der EZB zu zahlen die Inflationsrate wieder auf das erwünschte Niveau von knapp hat“, sagt Jens Klatt vom Broker FXCM. zwei Prozent zu steigern, ist durchaus greifbar. Die austrocknende Liquidität beziehungs weise die mangelnde Markttiefe habe für Brechen jetzt die Aktienkurse ein? Volatilitätsniveaus gesorgt, die in zehnjäh Aus der jüngsten Entwicklung am Anleihemarkt ergibt sich die rigen Bundespapieren in den vergangenen Frage: Was passiert nun mit dem Aktienmarkt? Man stelle sich 25 Jahren ihresgleichen suchten. vor, die EZB signalisiert irgendwann, sich künftig von ihrer Anzeige 11 BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Spezial expansiven Geldpolitik verabschieden zu einem Monat notierte der VDAX-New bei knapp 18 Punkten, wollen. Für Börsianer könnte das wie eine aktuell sind es 22 Zähler – ein Anstieg um mehr als 20 Prozent. Aufforderung klingen, Aktien zu verkau Die Verlierer eines Abwärtstrends wären nicht nur Aktienanleger, fen und Anleihen zu kaufen. Denn sollte sondern auch Anleger und Sparer, die sich in den vergangenen Jah die in den vergangenen Jahren so geschun ren mit den Minizinsen abgefunden haben und sich Zinspapiere dene Anlageklasse der Anleihen wieder ins Depot gelegt haben. Denn im Zuge der Renditekurssprünge lohnenswerte Renditen abwerfen, dürften brechen die Kurse ihrer bereits gekauften Rentenpapiere ein. viele wieder in die schwankungsärmeren Die Zinswende schwebt beim Blick über den europäischen Teller Renten umschichten. Der Aktienhausse rand hinweg schon länger wie ein Damoklesschwert über dem An würde damit der Boden entzogen. leihemarkt. So scheint es in den USA nur noch eine Frage der Zeit Sollte sich et wa zu sein, wann die Notenbank Federal die a lte Börsen Reserve (Fed) die Zinsschraube wieder weisheit „Sell in anzieht. Die Risiken einer Zinserhöhung Es beginnt eine Phase, in der May an go away!“ der US-Notenbank sind hoch. So geht sowohl Anleihen als auch Aktien bewahrheiten? Je der größte Vermögensverwalter der Welt gemeinsam fallen könnten. denfalls vorüber Blackrock davon aus, dass Anleihen- und gehend ließ sich Aktienmärkte danach gleichzeitig fallen der A ktienmarkt könnten. Schließlich seien schon seit An von der Unsicherheit des Anleihemarktes fang 2015 die Korrelationen zwischen den einzelnen Anlageklassen anstecken. Donnerstag fiel der DAX kurz gestiegen, warnt das BlackRock Investment Institute (BII) in seinem unter 11.200 Punkte. Anschließend ging aktuellen Bericht. Dies dürfte sich noch verstärken, sobald die Fed die es wieder aufwärts, um zum Ausklang Zinswende einläutet: „Es beginnt eine Phase, in der sowohl Anleihen der Woche wieder bei 11.700 Zählern zu als auch Aktien gemeinsam fallen könnten.“ Der Vermögensverwal stehen. Dabei bekam er Schützenhilfe ter rechnet jedoch nicht vor September mit einer Zinserhöhung, sieht aus den USA. Nach der Veröffentlichung aber auch Gefahren, je länger die Notenbank mit dem Zinsschritt des monatlichen amerikanischen Arbeits wartet. Dies steigere das Risiko von Spekulationsblasen am Finanz marktberichts und einem starken Han markt: „Daher wäre es uns lieber, die Fed würde sich eher früher als delsstart an der Wall Street war der Weg später von ihrer Nullzinspolitik verabschieden“, so die Experten. nach oben frei. Aber das ist nur ein kurzer Moment. Fest steht, dass es an den Märk Fazit ten hektischer geworden ist. Abzulesen ist Wohin die Märkte morgen laufen, weiß heute noch nimand. Ei dies auch am VDAX-New, dem von der nes ist jedoch unübersehbar: Es knarrt im Gebälk – die Zeiten Deutschen Börse berechneten „Angstbaro werden hektischer. Der erste Versuch eines Sturzfluges, den der meter“. Der Index gibt die von den Markt Bundesadler in der vergangenen Woche unternommen hat, war teilnehmern erwartete Schwankungsbreite eine Warnung, die ernstzunehmen ist. des DAX für die nächsten 30 Tage an. Vor Anlagetipp Von den Marktschwankungen können risikobereite Anleger überdurchschnittlich profitieren, in dem sie mit Knock-out-Pro dukten – je nach Markterwartung – auf den steigenden oder fal lenden Bund-Future wetten. Die Hebelpapiere entwickeln sich eins zu eins zum Basiswert. Durch den geringeren Kapitalein satz im Vergleich zum direkten Kauf des Basiswerts entsteht die Hebelwirkung. Je größer der Hebel, desto höher die mögliche 12 Rendite. Zugleich erhöht sich mit der Größe des Hebels aber auch das Risiko des Investments. Sollte der Kurs des Basiswerts die Knock-out-Schwelle berühren, kommt es zum Totalverlust. Es werden aber auch Papiere mit Stop-Loss-Barriere angeboten, um einen möglichen Totalverlust zu verhindern. Berührt oder durchbricht der Basiswert diese Schwelle, wird das Papier vorzei tig fällig, und Anlegern wird ein Restwert ausbezahlt. BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 Neuerscheinung Mai 2015 ISBN-13 978-3-9813783-3-7 Deutschland 24,90 Euro. Gebundener Ladenpreis. Sechzig biografische Streifzüge 1955 - 2015. Sechzig Jahre BBUG Ch. Goetz Verlag 60 Alumni der Baden-Badener Unternehmer Gespräche aus sechs Jahrzehnten haben für diesen Band ihre ganz persönlichen Erinnerungen und Kommentare zu „ihrem Europa“ aufgeschrieben. Herausgekommen ist eine einzigartige Sammlung von Schlüsselerlebnissen führender Wirtschaftslenker, Reflexionen und Momentaufnahmen, die noch einmal die jüngere Geschichte Europas – die mit ihr verbundenen Hoffnungen und Glücksmomente genauso wie die enttäuschten Erwartungen und (noch) ungenutzten Chancen – unverstellt nacherleben lassen. Im Buchhandel oder direkt beim Verlag unter [email protected] AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Aktie der Woche Munich Re: Dividendenkönig zum Sonderpreis Trotz solider Geschäftszahlen und außergewöhnlich hohen Dividendenzahlungen entwickelt sich die Münchner Rück nach dem Hoch im April zu einem grauen Mäuschen im Dax-Zirkus. Bis auf US-Starinvestor Buffett traut dem Branchenprimus offenbar kaum einer mehr etwas zu. Zu Unrecht? Wer bislang fest daran glaubte, es gäbe eine Verschlechterung der Geschäftssituation beim Rückversiche tatsächlich Menschen auf diesem Planeten, rungsgiganten. Zwar blieb der große Aktieneinbruch zum dama die zuverlässige und exakte Prognosen für ligen Zeitpunkt überraschenderweise aus. Als das Unternehmen die Entwicklung von Börsenpapieren parat jedoch vor wenigen Tagen seine aktuellen Zahlen präsentierte, hätten, der dürfte von den Einschätzungen musste manch ein Anleger schlucken, als bekannt wurde, dass die des Baseler Professors für Finanzmarktthe Folgen des Sturms satte 57 Millionen Euro kosten sollen. Zudem orie, Erwin Heri, bitter enttäuscht werden. verschlang der südpazifische Zyklon „Pam“ mit 30 Millionen Euro Seine schonungsloses Erkenntnis lautet: auch nicht gerade „Peanuts“. In ähnlicher Größenordnung kam „Während Meteorologen für das Wetter noch ein 35 Millionen Euro teurer Brand in einer US-Raffinerie eine Trefferquote von 85 bis 87 Prozent hinzu. Als zusätzliche Belastung für den international tätigen bay erzielen, könnten erischen Traditionskonzern erwiesen Börsengurus ge sich insbesondere die Nullzinspolitik nauso gut würfeln.“ der Notenbanken sowie die Weigerung Als großes Plus für die Anleger Ob der gute Herr der meisten Versicherer, in Anteils dürfte sich nicht zuletzt die wei Heri zu einer ähnli scheine zu investieren. terhin großzügige Dividenden chen Einschätzung schrumpfte der Gewinn Infolgedessen politik der Münchner erweisen. gekommen wäre, im ersten Quartal 2015 um fast 16 Pro würde er regelmä zent auf 790 Millionen Euro. Da die ßig die Börse am Sonntag lesen, sei an die Mehrzahl der Analysten sogar einen Einbruch um 17 Prozent auf ser Stelle mal dahingestellt. Interessanter 775 Millionen Euro erwartet hatte, kann man die Zahlen als so erscheint ohnehin die Frage, ob Meteoro lide einstufen. Trotz der kostenintensiven Hiobsbotschaften, die logen die besseren Börsianer sein könnten. den Konzern hart treffen, strebt Munich Re nach 3,2 Milliarden Immerhin hängt der Erfolg einer nicht im letzten Jahr für 2015 weiterhin ein Konzernergebnis von 2,5 unbeträchtlichen Anzahl an Unterneh bis 3,0 Milliarden Euro an. „Ich glaube, dies ist ein ambitionier men nicht zuletzt vom Wetter ab. Und auf tes, aber auch ein realistisches Ziel“, gab sich Vorstandschef Ni diesem Gebiet haben die Wissenschaftler kolaus von Bomhard bei der Hauptversammlung kämpferisch. gegenüber gewöhnlichen Anlegern unwei Zuversichtlich dürften ihn dabei die Wachstumsmöglichkeiten in gerlich einen Vorsprung an Informationen. noch unterversicherten Märkten stimmen. Gerade in Asien sieht Erst vor wenigen Wochen wütete der ver der Münchner Konzern noch viel Potential und rechnet dort laut heerende Sturm „Niklas" über Deutsch Bomhard mit rund zehn Prozent jährlichem Prämienwachstum. land und hinterließ hierzulande nicht nur Viele Risiken seien in den dortigen Märkten bislang nur zu einem eine Spur der Verwüstung im Straßen-und geringen Teil versichert. „So trifft die derzeit stark ausgeweitete Flugverkehr, sondern eben auch Sorge bei Angebotskapazität der Erst- und Rückversicherer in vielen Spar den Aktionären der Münchner Rück um ten auf ein noch nicht ausgeschöpftes Geschäftspotential", sagt 14 BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Aktie der Woche Finanzvorstand Jörg Schneider. „Gemein sam mit unseren heutigen und künftigen Kunden und Partnern wollen wir dieses Potential heben, indem wir das umfas sende Wissen der gesamten Gruppe noch gezielter für Innovationen einsetzen." Au ßerdem erhofft sich der Branchenprimus weitere Impulse von seinen Katastrophen anleihen und Geschäften in lukrativen Nischen, zu denen beispielsweise Schäden durch Datenklau und -missbrauch im Web gehören. Auch werden positive Wechsel kurseffekte den Münchnern weiter in die Karten spielen. Als großes Plus für die Anleger dürfte sich nicht zuletzt die weiterhin großzügige Di videndenpolitik der Münchner erweisen. Mit einer Dividendenrendite von rund 4,5 Prozent gehört der Traditionskonzern zu den spendabelsten Unternehmen im gesamten Dax. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen könnte sich ein Kauf des Papiers daher als besonders attraktiv gestalteninsbesondere für langfristig orientierte Anleger. Da die Münchner Rück die Di vidende seit 1969 nicht mehr gesenkt hat, gilt das Papier als extrem verlässlich, was speziell risikoscheue Anleger anlocken könnte. Zudem sind die Anteilsscheine derzeit bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 10,5 relativ günstig zu erwerben. Gerade nach den dramatischen Kursver lusten der vergangenen Wochen – die Aktie rutsche von 206 auf derzeit rund 175 Euro ab – könnte der Einstieg zum jetzigen Zeit punkt gerade recht kommen. Börsenguru und Starinvestor War ren Buffett jedenfalls vertraut weiterhin vollumfänglich auf die Entwicklung des Konzerns und bleibt massiv beteiligt. Ob diese Entscheidung wohl lediglich auf einem Zufall beim Würfelspiel beruht? Herr Heri aus Basel könnte uns das sicher sagen – aber seine diesbezügliche Auskunft ist möglicherweise ein kleines biss chen weniger wichtig als das, was Warren Buffett tut. WIM Müchener Rück Stand: 08.05.2015 Anzeige DA S neue „G n: Seite n en: EN: rote Seit nG ROTE SEITUND nG vo G : rote ärku “ StAltu linien STIF TUN RZEHR ROTE SEITEN metSGe r St richt Di GENSVEWIE STIFTUNGEN VOM z zu renA FörDer VERMÖ eSet DeS eh PROFITIEREN ROTE SEITEN: WEB 2.0 STIFTUNG UND UMSATZSTEUER (TEIL I) abe Ausg Mit Stiftung&Sponsoring immer auf dem Laufenden! 3 13 2|201 1|20 abe e 3|2013 Ausg Ausgab Ausgabe 4|2013 Ausgabe 5|2013 ww w. sti ftu ng nsoring.d e w w w.stiftung-sponsoring.de www.stif tung-spo www.stift ww w.s -sp on so tift ung rin g.d e -sp ons ung- spon orin g.d e sorin g.de itfitprof gr nonpro ng non in tin fü eti Nonprofit ark für ag az arke d -m in für ting azin un d -m en s m t unMagaz und -Marke für Nonprofitt em Das mag Da ement Das Magazin -Marketing Das agemenmanag Manag Dasund Magazin für NonprofitManagement man Management und -Marketing gen nk t n tgelin u- agNICHT ONLIN SCHWARZ, WEISS N, E:E: NICHT haKamp FT HWERT genk ussce, erpuerun E ERZIELE pu IN ZUKUN IN SAC RECHT GEMEINNÜTZIGEN DERT ramm NKT : RÄG und unfts ERT Stift Provo VERÄN ITIONDAS ALT gra ETAr ktDER Schw e EN, Sceshw ng RPU rch , WE einrzuk INVESTDAS INTERN nu ERH gen hoh dietun und duSCH hpte nenm en GEN n um Wie Ko nze R FitS e MÖ gepla Stif SEKTO lge tZins EN , sic hr DEN dfüRPUNK Rin n: VER r Bin rige T er Blick den he chfo Niedop ne aensin lsgeb ngEduca-kannla20 JA päiSc t ÜLL npro N ERF lenk SCHWE NaIm puen ive nen: tuin agem ten no Eur n Im erct AtioSIO LES tilitä gep uirtä leS Im s an alternat Affiliate u- hfol ro MIS ne swpa De Vola ige endefäh ige Crowdf -M LLES te, unding, eu e in Sel sta AKTUEL Ob pp Nac ng tu r akt akto Ausche AKTUE orm wer ll ge : nt r: s kon- Softhä le de for Ak wa AKTUELLES SCHWERPUNKT GESPRÄCH Sf Sach Stiftung fragt und : ro an ab ein ierte r de el se StMaltese iestegi n nis e ko kt if- ensf zuauf Marketi Dien Wirk-Ch atun tu rateg er ge ng, ÄCH Schauhoff n webbasund Stra rleb eb Jahre alsnf Zehn hleals tr An ch GESPR Übe ihre Ak n bereis; I zur nmar Ausrichtung Betätigung zu bisheNeueres OVG-Urteil bringt tstreitgeforme Joana und ku ement anis Optione tand ftung de CHStephan ruch iS hnag - en„St Org DieZa ünderin gErg Zu n im Digitale d MiAnlaware: s teCS Dachsti en Vors zu am forSp oma ric lace-Gr die nun , ne n“: un de ie Wie zw Aufb GESPRÄ ell Er Betterp es Risik An ppe tio tio Stifhaft in die Gemeinnützigen sarvor dem rigen zur nachhaltig Bewegung tu weitenzur Idee Sozin en alwi dieelle Stud ntes der Kna em des rtscdas deErfolgen gen dund sistechern hoh erv Bund vermehrt die Stiftung dstiftun r ak hard zu bach Aktu n Stu lnz un Intue räch unD Treuhan Breiden deund lerren e ne demit elle ckSozi en der tfach Durchsetzung verbesserter Diskussion dien Errichtung Hintergrund des Stiftungs- und en vor um riung nikation iner nss Di nge bli an hunder GeSpBern ete chzur t von - tis ums lieg en Krite Stift -kommu Ha r: Lösu W kei rmögen und mp zu r ehmert Pro tion el g beit to ich nKo tungsve Üb zite und tisss-sam nd,zur Rahmenbedingen aluntern rechtlicher Stiftungen Nonprofit-Rechts: Grundsätze, esta deienb an ssek-unlen Michaeinener iedigitale iftun no-Potenzi Defiprivatrechtlicher gsbim tere verlä St ren konnten ng zeig n ati ge räch r sow und tung üb obil vermeh rlle n Imm Schöpfu Bild run ine für Stiftungen und NPOs mit öffentlichem Vermögen Entwicklungen, Beispiele ierte szah intern Sektor etz undive setio ika GeSp de rsifiz erreDritten ltu sden ein tung für r Da mm enme als erku ngkng oliti ng gep ram int iftu Pete Ko Anlade pla grnu rstltu Prog mm liche lun Gesta e För itt n der gra rm tätdige seine n Jahr Vena l zur en s un nächste iss die W für ziele Das Magazin für Nonprofit-Management und -Marketing Aktuell, anschaulich, und fundiert Praxisbeispiele Fachartikel Anregungen Kurze, prägnante Beiträge Ausgewiesene Autoren aus Wissenschaft und Praxis Alle wichtigen Themen des Nonprofit-Sektors auf einen Blick Bestellung: Tel. 05246 92510-0 | Fax 05246 92510-10 | [email protected] | www.stiftung-sponsoring.de 15 BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Fotos: Siemens AKTIEN & MÄRKTE Aktie der Woche Kaesers Vision – jetzt muss sie sich beweisen Es ist eine mutige Prognose von Joe Kaeser. Mit den nun verkündeten weiteren Einschnitten – es werden zusätzlich nochmals weltweit 4.500 Jobs gestrichen – sei der Umbau des Unternehmens in der Hauptsache abgeschlossen, verkündete der Siemens-Chef. Im Mülheimer Siemens-Werk sollen nach Angaben des Betriebsrats im Zuge der Stellenabbau-Pläne des Konzerns insge samt rund 950 von 4.800 Stellen gestri chen werden. Mülheim dürfte nach Ein schätzung aus Arbeitnehmerkreisen mit am stärksten von den Streichplänen betroffen sein. Die Pläne für weitere Standorte sollen 16 in den kommenden Tagen folgen, doe Sparte „Generatoren“ soll möglicherweise ganz in die USA ausgelagert werden. Die SiemensStandorte in Erlangen und Nürnberg sind dagegen nach Angaben aus Betriebsratskreisen vom jüngsten Stellenabbau nicht so stark betroffen. In der dort ansässigen Sparte „Power and Gas“ soll es um weniger als 100 Stellen gehen, hieß es am Freitag. Die Einschnitte sind heftig, sie schmerzen die betroffenen Beschäf tigten. Doch das soll es nun gewesen sein – Joe Kaeser erklärt BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Aktie der Woche den Umbau bei Siemens für beendet. Dass wachsen, ein Jahr später zu den besten Konkurrenten auch in Sa tatsächlich alle Baustellen abgearbeitet chen Profitabilität aufschließen. Wenn das nicht gelingt, wird der wurden, ist möglich. Dass indes nicht bald nächste Umbau ins Haus stehen. Denn der Konzernumbau bei neue Probleme auftauchen, darf füglich Siemens kostet weitere Arbeitsplätze - alleine in Deutschland will bezweifelt werden. Wer Siemens in den der Konzern 2.200 Stellen streichen. Auch der weltgrößte Produk vergangenen Jahren und Jahrzehnten be tionsstandort Berlin ist betroffen. Wegen anhaltender Probleme obachtet hat, weiß: Wirklich abgeschlos im größten Geschäftsfeld Energietechnik stehen die genannten sen war der Umbau 4.500 Stellen dort zur Disposition. Mit nie. Immer, wenn den Maßnahmen will Kaeser vor allem es gut lief, tauchten die Ertragskraft im Stromerzeugungs Mit den Maßnahmen will K aeser irgendwo in dem geschäft der Division Power and Gas vor allem die Ertragskraft im komplexen Kon verbessern. Auch margenschwache Stromerzeugungsgeschäft zern überraschend Geschäfte dürften betroffen sein. Die der Division Power and Gas neue Baustellen neuen Kürzungspläne betreffen nach verbessern. auf. Kaesers Vor Gewerkschaftsangaben auch den welt gänger Peter Lö weit größten Produktionsstandort des scher wähnte Siemens nach einem guten Konzerns Berlin. Es seien weitere 400 Stellen im Berliner Gas Geschäftsjahr einst in der „Champions turbinenwerk bedroht. „Es sind nun insgesamt 800 Arbeitsplätze, League“. Umbauprogramme seien fortan die hier wegfallen sollen“, sagte der Erste Bevollmächtigte der IGnicht mehr notwendig. Danach gingen die Metall Berlin, Klaus Abel, am Mittwoch der Nachrichetnagen Probleme erst so richtig los. tur dpa. Im dem Werk in Siemensstadt arbeiten 3800 Menschen. Ob Kaeser die perfekte Organisationsform Insgesamt beschäftigt der Konzern an seinem Gründungsort rund gefunden hat und ihm die Sanierung der 12.000 Menschen. Siemens wollte sich zu einzelnen Standorten Problemsparten gelingt, werden erst die nicht äußern. nächsten Jahre zeigen. Er hat dem Kon Kaeser will den Münchner Technologieriesen, der von Kraftwer zern mit dem größten Umbau seit 25 Jah ken über Industrieanlagen und Züge bis hin zum Ultraschallgerät ren viel zugemutet. Die Organisation war ein breites Portfolio bietet, auf die Felder Elektrifizierung, Auto zuletzt intensiv mit sich selbst beschäftigt. matisierung und Digitalisierung konzentrieren und profitabler Die Neuorganisation verlief nicht ohne machen. Im Geschäftsjahr 2016 soll eine Milliarde Euro gespart Reibungsverluste. Es ist wichtig, dass der werden. Kaeser hatte kurz nach seinem Antritt im Sommer 2013 Apparat jetzt zur Ruhe kommen und sich auf Innovation und Wachstum konzentrie Siemens Stand: 08.05.2015 ren kann. Denn während Kaeser an seiner „Vision 2020“ arbeitete, war auch die Konkurrenz nicht tatenlos. Bislang ist der Abstand zu General Electric & Co nicht sichtbar klei ner geworden. Die Zahlen, die Kaeser am Donnerstag vorlegte, sind in der Substanz größtenteils nicht besser als zu Löschers Zeiten. Zwar sieht der Nettogewinn mit 3,9 Milliarden Euro im Quartal üppig aus. Das liegt allerdings daran, dass Kaeser – wie einst auch Löscher mit der Veräuße rung von VDO – Tafelsilber verkauft hat. Bald aber wird der Blick auf die Zahlen klarer sein. Ab 2016 muss Siemens wieder 17 BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Aktie der Woche zwei Organisationsebenen gestrichen, für die bis dato Tausende Menschen arbeiteten. Zum Ende des zweiten Geschäftsquartals (per Ende März) zählte Siemens weltweit 342.000 Beschäftigte, davon 114.000 in Deutschland. Die jüngsten Runden des Stellenabbaus summieren sich auf 13.100 Arbeitsplätze, wovon 5.100 im Heimatland betroffen sind. In der Energietechnik war bereits die Streichung von 1.200 Jobs beschlossene Sache. Im Februar kündigte der Konzern an, 7.800 Stellen zu kürzen, davon 3300 in Deutschland. Nach Verhand lungen mit den Arbeitnehmern reduzierte sich diese Zahl nach Unternehmensangaben auf etwa 2.900 Stellen in Deutschland. Gewerkschafter Abel kündigte für nächste Woche bundesweite Aktionstage gegen die Pläne des Vorstands an. „Aus unserer Sicht verspielen sie die Zukunft von Siemens für kurzfristige Gewinne und steigende Aktienkurse.“ Das Management in München habe die Marktentwicklung ausgesessen, kritisierte Abel. „Die Ener giewende kommt nicht überraschend.“ Gestrichen werden soll in Berlin nach Gewerkschaftsangaben vor allem in Verwaltung und Qualitätsmanagement. Zudem wolle Siemens viele Komponenten nicht mehr selbst herstellen, sondern einkaufen. Betriebsbedingte Kündigungen soll es aber nicht geben. Der Siemens-Konzern, für den einst fast eine halbe Million Men schen rund um die Welt arbeiteten, sorgte in der Vergangenheit immer wieder mit massenhaftem Arbeitsplatzabbau für Schlag zeilen. Bei der Rendite hinken die Münchner allerdings Rivalen wie GE oder ABB hinterher. Wegen der Flaut im Geschäft mit Öl- und Gastechnik hatte ABB vor kurzem ebenfalls Stellenstrei chungen angekündigt. Der schwache Ölpreis setzt den Ausrüstern der Förderbranche immer stärker zu. Die Ölfirmen nehmen weni ger ein und drosseln deshalb ihre Ausgaben für neue Technik, die Erschließung von Schiefergas und -öl rechnet sich immer weniger. 18 BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 Im weltweiten Stromerzeugungsmarkt bleibe das Marktumfeld schwierig, be tonte Siemens. Die Energietechniksparte kämpfe mit „einem massivem Preisverfall, aggressiven Wettbewerbern und regiona len Überkapazitäten“. Im zweiten Quartal schrumpfte das Ergebnis um 34 Prozent, die Marge sackte auf 12,9 (20,3) Prozent ab. In der „Division Power and Gas“ soll der Vertrieb gebündelt und das Portfolio gestrafft werden, die Kosten sollen sinken. Insgesamt 13 ertragsschwache Geschäfts felder will Siemens weitgehend in Eigen regie auf Vordermann bringen, statt sie zu verkaufen. Allenfalls kleine Randgeschäfte wie die Industrieabwasserauf bereitungs technik stehen laut Insidern zur Disposi tion. Der Konzern lege einen Schwerpunkt darauf, „diese Geschäfte überwiegend selbst wirtschaftlich und nachhaltig in Ordnung zu bringen“, teilte Siemens mit. Handlungsbedarf sehen Experten etwa im Transformatorengeschäft. Für 2015 be kräftigte Kaeser die Prognose, wonach die operative Marge im industriellen Geschäft zwischen zehn und elf Prozent liegen soll. Im zweiten Quartal waren es glatt neun Prozent nach 10,3 Prozent vor Jahresfrist. Vom Volumen her habe sich Siemens auf den Märkten gut behauptet, sagte der Kon zernchef. Allerdings profitierte der Umsatz in Höhe von 18 Milliarden Euro stark von Währungseffekten; auf vergleichbarer Basis stagnierte er. „Die Profitabilität des indus triellen Geschäfts zeigt, dass wir uns in ei nigen Geschäften noch verbessern müssen.“ Das Ergebnis aus dem industriellen Ge schäft schrumpfte um fünf Prozent, vor allem wegen der Probleme in der Ener gietechnik. Die Restrukturierung samt Stellenabbau schlug im zweiten Quartal mit 140 Millionen Euro zu Buche, wobei der größte Anteil auf Power and Gas ent fiel. Unterm Strich konnte Siemens mit ei nem mehr als dreimal so hohen Gewinn glänzen: 3,9 Milliarden Euro. 3,2 Mil liarden Euro davon stammen allerdings aus dem Verkauf der Hörgerätesparte und des Anteils an der Hausgerätetochter BSH. Handelsblatt / Axel Hörner Mttttttttttt 2015 Anlegermessen von B2MS t7t Jtt tt ken! vormer n o h c s t z t e J ttttttt A tttttttttttttt t ttt ttttt Atttttttttttt ttcttttätitt Rt ttttttt ttttätttttt Vttttttttttt ttttttttt ttttttt ttttttttttttttttttttttttt ttt ttt tt ttttttttt kompaktttttttttttt t t t t t t t t tttttttttttttttttttttttttttttttttt ttttttttt t t t ttttttttttttttttttttt t t t t t t t t ttttttttttttttttt tt ttt ttttttttt kompakttttttttttt tttttt t t t t t t t t ttttttttttttttttttttttttttttttttt ttttttttttttttt ttttttttttkompakt tt ttttttt Ottttttttittttttt ttttt ttt! kompaktttttttt t t t t t t t t ttttttttttttttttttttttttttttttt ttt ttttt ttttttttt tttttt tttttttttttttttttttttttt tttttttt ttttttttt kompaktttttttttttt t t t t t t t t ttttttttttttttttttttttttttttttttttt Attt Mttttttttttt tt Üttttttct tttttttttttttttttttttt UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE Unternehmen der Woche Die Hater sind schon da Die Aktie des deutschen Sportartikelherstellers Adidas hat sich vom Sommer-Schock des letzten Jahres erholt. Im ersten Quartal 2015 verbesserte sich der Umsatz des Konzerns, zudem liefen neue Kampagnen an. Doch wie die jüngste Kritik mancher Aktionäre – „hater“ genannt – bei der Hauptversammlung zeigt, ist Adidas noch nicht auf Kurs. Für deutsche Konzerne ist es längst gang und gäbe, in Werbekampagnen auf flotte, englische Slogans zu setzen. Besonders, wenn man ein international tätiges Un ternehmen wie Adidas ist. Die Herzogen auracher versuchen nach dem schwierigen Geschäftsjahr 2014, ihr Image attraktiver zu gestalten und sich stärker von der Kon kurrenz abzugrenzen. Mit den Fußball stars Gareth Bale, James Rodríguez, Luis Suárez und Karim Benzema will Adidas klarstellen, dass die neuen Produkte für Erfolg und starke Persönlichkeiten ste hen. Wann immer jemand beson ders hervorsticht, werde es An dere geben, die ihn dafür hassen: „there will be haters“ lautet das Mot to. Ad id a s selbst konnte sich im letzten Jahr nicht zu den Superstars zählen. Im DAX war der Konzern unter den großen Verlierern. Vielfach wurde das Unternehmen für eine unklare Strategie und die mangelnde Fä higkeit, selbst Trends zu setzen, kritisiert. Nicht einmal die Fußball-Weltmeister schaft, die mit dem DFB-Team ein AdidasPartner gewann, konnte die Krise beenden. Die Sanktionen gegen Russland, wo Adi das Marktführer ist, sowie Währungsein brüche in wichtigen Ländern wie Brasilien und Argentinien lasteten schwer auf dem Umsatz. Eine Steigerung um zwei Prozent auf 14,5 Milliarden Euro – das war bei 20 weitem nicht genug. Zu Beginn des neuen Jahres ließen sich dann wieder positive Tendenzen ablesen. Mit neuen, großangelegten Kampagnen und dem Versprechen von Besserung ging es auch an der Börse aufwärts – die gehassten Fußballer waren nur ein Teil davon. Investoren kritisieren das Management scharf Innerhalb von drei Monaten hat sich die Adidas-Aktie nun auf über 70 Euro zurückgekämpft und fand zuletzt auch bei Analys ten wieder Zuspruch. Doch anders als in der Werbung kommen die „Hater“ schon, bevor der Erfolg wirklich eingesetzt hat. Denn bei der Hauptversammlung am fünften Mai setzte es harsche Kritik an der Unternehmens führung unter Herbert Hainer. Der Vorstands vorsitzende und seine Top-Manager hätten zu spät auf Probleme wie den Abwärtstrend am Golfmarkt reagiert. Insgesamt habe der Glanz der Marke Adidas gelitten, bemängelte Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzver einigung für Wertpapierbesitz (DSW). Auch mit der gestiege nen Gehaltszahlung an Herbert Quelle: adidas Hainer (2014: 5,8 Millionen Euro) war sie nicht einverstanden. In einem Krisenjahr wie dem letzten sei das schlechtes Timing. Die Hater sind schon da. Dabei konnte Hainer durchaus erfreuliche Ergebnisse für das erste Quartal 2015 präsentieren. Die Adidas-Gruppe mit den Hauptmarken adidas, Reebok und TaylorMade erzielte von Januar bis März einen Umsatz von 4,08 Milliarden Euro. Das bedeutete im Vergleich zum Vorjahreszeit raum eine beachtliche Steigerung um 17,3 Prozent, währungsbe reinigt waren es neun Prozent. Mehr als ein Viertel des Umsatzes wurde in Westeuropa erwirtschaftet, Nordamerika war mit rund 14 Prozent nur viertgrößter Markt. Die wichtigste Produktsäule BÖRSE am Sonntag · 19/1 4 Weiter auf Seite 22 Ausgezeichnet! Der WirtschaftsKurier wurde 2014 mit der Dieselmedaille ausgezeichnet. Jetzt mehr erfahren www.weimermediagroup.de UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE Unternehmen der Woche heben, sie wird letztendlich auch ein wichtiger Stellhebel für den Um satz und die Profitabilität des Konzerns sein.“ waren im ersten Quartal mit deutlichem Abstand Schuhe: Hier ste hen knapp 2,09 Milliarden Euro zu Buche. Einen kleinen Rückgang um ein Prozent musste Adidas im Bereich Zubehör verkraften. Die große Mehrheit der Produktneuheiten lief unter der Marke adidas, so etwa ein neuer „F50 Messi Fußballschuh“ und der offizielle Spielball des Champions League Finals in Berlin. Auch Reebok und Taylor Made führten neue Produkte ein. Am Ende des Quartals stand ein Gewinn von 221 Millionen Euro, acht Prozent mehr als Anfang 2014. Wohltuende Aufmerksamkeit im Netz Das Wachstum des Adidas-Konzerns wurde im ersten Quartal von ei ner guten Entwicklung im Einzelhandel unterstützt. Im eCommerce konnte gar ein währungsbereinigter Umsatzanstieg von 56 Prozent erreicht werden. Adidas will mit seinen Strategien besonders junge Menschen über die für die Zielgruppe wichtigsten Kanäle erreichen. Das YouTube-Video zur Hater-Kampagne mit Bale und Co. wurde innerhalb eines Monats 16 Millionen Mal angeklickt und von über 97 Prozent der Nutzer positiv bewertet – ein echter viraler Erfolg für die Herzogenauracher. Ob es allerdings an den knallroten Fußball schuhen liegt, die im Spot insgesamt vielleicht drei Sekunden zu se hen sind, oder an der Verknüpfung der Fußballstars mit Privatinseln, -jets und Frauen, ist eine andere Frage. Eins ist sicher: Adidas hat sich mithilfe dieser und anderer Kampagnen wieder die Aufmerksamkeit junger, potenzieller Kunden gesichert. Dennoch kommt der Konzern noch lange nicht an Nike heran. Die Amerikaner aus Beaverton, Oregon übertreffen Adidas auch im In ternet und haben beispielweise drei Millionen Facebook-Likes mehr als der deutsche Konkurrent. Auch wirtschaflich stünden sie besser da, kritisierte kürzlich Gerhard Jäger von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK). Für den Vorstandsvorsitzenden Herbert Hainer kann es in dieser Lage nur einen Weg geben: Nach vorne schauen. Denn wenn das Katastrophenjahr 2014 erst vergessen ist, will Adidas endlich wieder durchstarten. Hainer schreibt im Quartalsbericht an die Investoren: „Unser neu ausgerichtetes, konzernweites Leistungs bewertungssystem unterstreicht, dass wir uns künftig auch am Urteil unserer Konsumenten messen. Diese neue markenfokussierte Einstel lung wird nicht nur das Ansehen unserer Marken auf eine neue Stufe 22 Aktie im Seitwärtstrend – Analysten uneinig Dass Adidas weiterhin Gewinne machen kann, bezweifelt wohl niemand. Aber in der Welt des Sports geht es eben oft darum, wer schneller, höher, weiter kann – wie an der Börse. Die Aktie des Sport artikelherstellers verlor nach der Hauptversammlung mehrere Euro an Wert. Innerhalb von zwei Tagen ging es abwärts bis auf zwischen zeitlich 71,70 Euro, bevor sich das Papier wieder fing und die Kurs verluste zum Wochenausklang teils kompensierte. Über die letzten Wochen gesehen blieben die Schwankungen eine Fortsetzung der Seitwärtsbewegung, die Aktie schloss am Freitag bei knapp 74 Euro. Für die Privatbank Berenberg war das kein Zeichen für Entspannung. Analystin Zuzanna Pusz hob zwar das Kursziel auf 65 Euro an, beließ Adidas aber auf „Sell“. Ihrer Einschätzung zufolge zeige der Konzern gute Tendenzen und profitiere von günstigen Währungseffekten, doch schwierigere Quartale stünden bevor. Adrian Rott von der Deutschen Bank blieb bei der Einstufung „Hold“ und einem Kursziel von 77 Euro. Für 2015 erwartet er ein Ergebnis am oberen Ende der Unternehmensziele – Adidas hofft, den Umsatz im mittleren einstelligen Bereich steigern zu können. Die Aktionäre des Konzerns können derzeit froh sein, dass sich das Papier einiger maßen stabilisiert hat. Ein sprunghafter Kursanstieg ist nicht sehr wahrscheinlich, eine langsame Steigerung allerdings aufgrund der positiven Signale gut möglich. Das 53.000-Mitarbeiter-Unternehmen darf sich nämlich seit kurzem mit dem dritten Platz im Index „Global 100 Most Sustainable Corporations in the World“ schmücken. Nike sucht man in dem Ranking vergeblich. Die Auszeichnung ist eine fürs Selbstvertrauen, und das braucht man auch, um gegen die „Hater“ gefeit zu sein. MM adidas BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 Stand: 08.05.2015 UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE Unternehmen der Woche Gastbeitrag Juryvorsitzender Martin Küper, Moderator Gerald Meyer (RBB), Roland Tichy, Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung, sowie Dirk Binding, Bundesgeschäftsführer Wirtschaftsjunioren Deutschland (v.l.n.r.) Medienpreis Mittelstand – Gewinner ausgezeichnet Seit 2003 wird der „Medienpreis Mittelstand“ in der Bundeshauptstadt verliehen. Träger sind seit mehreren ahren die Wirtschaftsjunioren Deutschland. Mit der freundlichen Unterstützung der Versicherungsgruppe Signal J Iduna und des Verbandes Deutscher Bürgschaftsbanken werden jährlich Journalisten ausgezeichnet, die sich in herausragenden Beiträgen mit mittelständischen Unternehmen und dort beschäftigten Mitarbeitern befasst haben. Am 6. Mai wurden im Berliner „Base Camp“ von Telefónica die diesjährigen Gewinner ausgezeichnet. In der Kategorie „Print regional“ sicherte sich die Redaktion der Rhein-Zeitung mit ihrer Artikelserie „Kauf lokal“ in der Koblen zer Rhein-Zeitung den ersten Platz. Henning Sußebach lieferte mit „Herr Hibbe macht zu“ in der Wochenzeitung „Die Zeit“ den besten Beitrag der Kategorie „Print überregional“. In den Fernseh kategorien setzten sich Helge Hinsenkamp mit „Patentstreit“ für das ARD-Magazin Plusminus („TV kurz“) und Anna Marohn und Sven Hille mit „Blockhouse – der alte Mann und das Steak“ für den NDR („TV lang“) durch. Mira Maria Fricke konnte die 23 Jury mit ihrem Beitrag „Autismus in der Arbeitswelt – wie aus Schwächen Stärken werden“ für den Bayerischen Rundfunk in der Kategorie „Hörfunk“ am meisten überzeugen. Mit „Woher kommt die Bahn“ für die Online-Ausgabe des Handelsblattes gelang es Katharina Matheis und Maika Petzold, den Preis in der neuen Kategorie Crossmedial zu erringen. Den Sonderpreis für Nach wuchsjournalisten unter 30 Jahre teilen sich Mira Maria Fricke und Katharina Matheis. Mehr zum Medienpreis Mittelstand unter www.medienpreis-mittelstand.de und bei Facebook. BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE Unternehmen der Woche Stratec Biomedical Hohe Bonusrendite – verlockende Aussicht Bei der Aktie von Stratec Biomedical sind in den kommenden Monaten keine großen Kurszuwächse zu erwarten. Doch das muss den Wert nicht uninterssant machen. Ein von der Commerzbank emittiertes Bonuspapier auf den TecDAX-Titel könnte eine interessante Alternative sein. Bis Weihnachten lockt eine mögliche Rendite von fast 20 Prozent. Der Laborzulieferer Stratec Biomedical hat überzeugende Zahlen für das erste Quartal 2015 veröffentlicht. Zwar ist der Umsatz im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum lediglich um 0,1 Millionen auf 34,5 Millionen Euro gestiegen, aber die EBITMarge verbesserte sich von 15,5 auf 16,9 Prozent. Zurückzufüh ren ist dies im Wesentlichen auf Effizienzsteigerungen, ein solides Geschäft mit Serviceteilen und eine vorteilhafte Entwicklung des Produktmixes hin zu margenstärkeren Produkten. Außerdem hat sich die Aufwertung des US-Dollars in Relation zum Euro positiv auf das Ergebnis ausgewirkt. Aussichtsreiche Strategie Laut Vorstandschef Marcus Wolfinger wird sich das Wachstum von Stratec Biomedical im zweiten Halbjahr 2015 beschleunigen. Im Gesamtjahr wird das Wachstum allerdings schwächer ausfal len als 2014. Unabhängig davon dürfte der TecDAX-Konzern langfristig auf Erfolgskurs bleiben, da das Management eine aussichtsreiche Strategie umsetzt. Ein wichtiger Bestandteil die ser Strategie sind Übernahmen, mit denen bislang vor allem die Innovationskraft des Unternehmens gestärkt wurde. Künftig sol len Akquisitionen aber auch direkt auf der Umsatzseite sowie im Bereich Kundenzugang einen deutlichen Mehrwert bringen. Der Cash-Bestand von 58,6 Millionen Euro soll aber nicht nur für Zukäufe verwendet werden, sondern unter anderem auch für die Finanzierung von Investitionen wie zum Beispiel die Erweiterung der Produktions- und Entwicklungskapazitäten. Renditestarke Alternative zur Aktie Analysten erwarten bei Stratec Biomedical im kommenden Jahr eine Steigerung des Gewinns je Aktie von 1,88 auf 2,10 Euro. Basierend auf dieser Prognose errechnet sich ein 2016er-KGV von 22,2. Der TecDAX-Titel ist also kein Schnäppchen, weswegen der Kurs in den kommenden Monaten nur geringfügig steigen dürfte. Daher sollten Anleger ein Bonus-Zertifikat auf die Aktie von Stratec Biomedical ordern. Ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis bietet ein von der Com merzbank emittiertes Bonus-Zertifikat (WKN: CR8 Z27), das mit einer Barriere bei 39,80 Euro ausgestattet ist. Derzeit ist dieses Fi nanzprodukt für 48,92 Euro zu haben. Am 24. Dezember 2015 wird die Emittentin 58,50 Euro pro Zertifikat zurückzahlen, sofern der Kurs des Basiswertes während der Laufzeit nie die Barriere erreicht hat. Erfreulicherweise ist bei der Aktie ein deutlicher Kursrückgang angesichts der guten Unternehmensperspektiven ziemlich unwahr scheinlich. Bedenken sollten Anleger jedoch, dass das Zertifikat etwas teurer ist als die Aktie. Deshalb müssten die Käufer des Bo nuspapiers im Falle einer Verletzung der Barriere einen geringfügig höheren Verlust hinnehmen als die Aktionäre des Unternehmens. Stratec Biomedical Optimistische Prognose Wolfinger geht davon aus, dass Stratec Biomedical mittelfristig stärker als der Diagnostikmarkt wachsen wird. Dessen Wachs tumsrate wird Expertenmeinungen zufolge in den nächsten zehn Jahren im Durchschnitt fünf bis sieben Prozent pro Jahr betragen. Mit seiner optimistischen Prognose dürfte der Vorstandsvorsit zende richtig liegen. Denn der Laborzulieferer überzeugt mit einer großen Innovationskraft und profitiert vom Outsourcing-Trend in der Diagnostikindustrie. 24 BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 Stand: 08.05.2015 UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE Unternehmen der Woche Gastbeitrag Sicher ordern über die Börse Jochen Thiel Vorstand der Bayerischen Börse AG in München Von Jochen Thiel Wir beobachten in Deutschland bei der Geldanlage zwei gegenläufige Trends: Zum einen steht Sicherheit im Vordergrund mit Sparbüchern und anderen festverzinslichen Anlageprodukten. Wobei „festverzinslich“ derzeit schon fast als Euphemismus gelten kann. Zum anderen erfreuen sich extrem riskante Geldanlagen wie Hebelprodukte oder Produkte des Grauen Kapitalmarktes großen Interesses. Auf knapp 80 Milliarden Euro schätzt der DDV den Derivategesamtmarkt. Das Bundeskriminalamt schätzt die jähr die tatsächlichen „Kosten“ einer Order und damit die Rendite lichen Verluste von Anlegern auf dem möglichkeiten des erworbenen Papiers ist die Kursqualität. Und Grauen Kapitalmarkt auf 20 bis 25 Milli da profitiert der Anleger eindeutig vom Wettbewerb der Börsen arden Euro. Eine Kapitalanlage, die Risiko untereinander und deren Visibilität im Sinne einer umfassenden und Sicherheitsaspekte bei entsprechen Transparenz. Die Kursqualität hängt vom Market Maker ab. Hier der Streuung bestmöglich austariert, wie arbeitet Gettex mit dem führenden Spezialistenhaus in Deutsch Aktien, ist hingegen ein Stiefkind. Doch land, der Baader Bank AG. Doch nur an einer Börse wird diese selbst bei denjenigen, die sich für Aktien Qualität auch kontinuierlich die unabhängige Handelsüberwa entscheiden, dominiert bei den einen der chung (HÜSt) kontrolliert – und quasi mit einem TÜV-Siegel der Sicherheitsgedanke so sehr, dass sie aus HÜSt versehen. schließlich in – gebührenintensive – Fonds „Ich will aber kaufen zu dem Preis, den ich sehe“, ist eine Forde investieren, während die anderen dafür rung, die von vielen Anlegern erhoben wird und sie zu außerbörs Einzeltitel extrem „kostenbewusst“ über lichem Handel verleitet. Auch dies ist bei einer Börse wie gettex außerbörsliche Kanäle handeln. ohne Probleme möglich: Per Limit-Order oder Quote-RequestDoch längst haben die Börsen reagiert Verfahren kann hier schnell und direkt das gehandelt werden, was und günstige und einfach handhabbare der Anleger auf der Webseite sieht. Von 8.00 bis 22.00 Uhr wer Handelsplätze entwickelt. Zu außerbörs den hier die Kurse vollautomatisch gepusht. lichen Konditionen an einer echten Börse Es ist wie so oft im Leben: Erst wenn etwas nicht zur Zufrieden handeln: das ist die Intention. Jüngstes heit funktioniert, stellt sich die wahre Qualität einer Beziehung Beispiel ist die an der Börse München und die Effizienz der Vertragsgestaltung heraus. Eine Börse ist vorgestellte Börse Gettex (www.gettex. öffentlich-rechtlich organisiert. Sie unterliegt dem Gleichbehand de). Dort wird weder eine Maklercourtage lungsgrundsatz aller Marktteilnehmer, damit gewährt sie größt noch ein Börsen-Entgelt erhoben. Auch mögliche Fairness und sie garantiert Sicherheit bei der Ausführung. kostenlose Realtime-Kurse sind selbstver Über die HÜSt kann sich der Anleger von der Ausführungsquali ständlich. Ein breites Produktspektrum tät seiner Order jederzeit überzeugen – direkt telefonisch bei den – Gettex bietet 13.000 verschiedene Wert „Handelsüberwachern“. Eine durchgängige Transparenz und damit papiere an – ist ein weiterer Faktor, der für ein Höchstmaß an Fairness für alle Anleger: das ist das Selbstver die Börsen spricht. Und viel wichtiger für ständnis einer öffentlich-rechtlichen Börse. 25 BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE Ob Verbraucher ihre Visa Karte zum kontaktlosen Bezahlen benutzen können, erkennen sie Funkwellensymbol auf ihrer Karte: Foto: visa News Visa von kontaktlosen Visa Karten können diese in allen Geschäften zum Bezahlen Inhaber Übernahme von Visa Europe soll bevorstehen verwenden, in denen Visa Akzeptanzaufkleber (siehe Beispiele) zu sehen sind: Der US-Kreditkartenkonzern Visa will möglicherweise seine ehe malige Tochterfirma Visa Europe zurückkaufen, im Gespräch sind bis zu 20 Milliarden Dollar. Die Verhandlungen stünden aber noch am Anfang und könnten auch noch scheitern, berich tete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf In sider. Bei Visa und Visa Europe war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Visa Europe gehört Banken aus 37 europäischen Län dern, die Visa-Karten ausgeben. Mit dem börsennotierten US-Konzern Visa Inc ver bindet das Unternehmen derzeit nur ein Lizenzvertrag. Dialog Semiconductor Smartphone-Boom beflügelt Mit Halbleiterlösungen ist Dialog Semiconductor (WKN: 927200) erfolgreich. Die Bauteile sind energieeffizient und op timiert für den Einsatz im mobilen Bereich, für Anwendungen für drahtlose Kommunikation im Nahbereich sowie für LEDFestkörperbeleuchtung und Anwendungen im Automobilsektor. Zu den Einsatzgebieten gehören beispielsweise Smartphones und Tablets, die sich derzeit einer großen Beliebtheit erfreuen. Das Unternehmen beliefert unter anderem Samsung und Apple. Der anhaltende Boom bei mobilen Endgeräten sowie das hohe Wachs tum bei der mobilen Datenerfassung und -übertragung sorgten Unternehmenstermine Datum 12.05.2015 12.05.2015 12.05.2015 12.05.2015 13.05.2015 13.05.2015 13.05.2015 13.05.2015 Uhrzeit - - - - - - - - Name Allianz SE Deutsche Post AG K+S AG ThyssenKrupp AG Aurubis AG Cisco Systems Deutsche Telekom AG Ereignis Ergebnisbericht Q1/2015 Ergebnisbericht Q1/2015 Ergebnisbericht Q1/2015 Halbjahresbericht 2014/15 Halbjahresbericht 2014/15 9-Monatsbericht 2014/15 Ergebnisbericht Q1/2015 Ergebnisbericht Q1/2015 RWE AG 26 BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 im ersten Quartal 2015 für weiterhin flo rierende Geschäfte. Dialog Semiconduc tor verzeichnete in der Berichtsperiode Januar bis März ein Umsatzplus von 40,9 Prozent auf 311,2 Millionen US-Dollar. Gleichzeitig erhöhte sich die Profitabilität signifikant. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte von 23 auf 55,6 Millionen US-Dollar, was zu einer von 10,4 auf 17,9 Prozent verbesserten EBITMarge führte. Der Nachsteuerprofit legte um 25,2 Prozent auf 38,8 Millionen USDollar zu. Um Sondereffekte bereinigt erhöhte sich der Überschuss von 23,7 auf 55,5 Millionen US-Dollar. Firmenlenker Jalal Bagherli sprach angesichts der positi ven Geschäftsentwicklung von einem her ausragenden ersten Quartal. Zudem zeigte er sich für den weiteren Jahresverlauf op timistisch; für 2015 erwartet er erneut ein „gutes Wachstum“. UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE News Zertifikate Award Austria RCB auch 2015 bester Emittent Österreichs Bereits zum neunten Mal wurde der Zerti fikate Award Austria, die wichtigste Bran chenauszeichnung des Landes, verliehen. Im Oktogon der UniCredit Bank Austria AG sind die besten Emittenten und ihre innovativsten Zertifikate ausgezeichnet worden. Unter den neun Banken, die sich der Bewertung durch eine Fachjury und einem Publikumsvoting unterzogen haben, ging die Raiffeisen Centrobank AG zum neunten Mal in Folge als Ge samtsieger des Zertifikate Award Aust ria hervor. In insgesamt sieben Katego rien wählte eine unabhängige Fachjury, zusammengesetzt aus Asset-Managern, Retail-Bankern, Online-Brokern und Fi nanzjournalisten, die besten Zertifikate und Emittenten. Dabei wurde Raiffeisen Centrobank in fünf Einzelkategorien zum Sieger gekürt. Anlegerinformation und Service rund um das eigene Produktan gebot haben gerade in der heutigen Zeit einen besonders hohen Stellenwert. Raiff eisen Centrobank konnte diese prestige trächtige Einzelkategorie zum neunten Mal hintereinander für sich entscheiden. Bei der Publikumswahl konnten An leger im Vorfeld der Veranstaltung per Online-Voting ihren Favoriten wählen. Und auch dabei ging Raiffeisen Cent robank als klarer Sieger hervor. „Ganz besonders freuen wir uns über die tolle Unterstützung durch unsere Kunden und Berater, die im Rahmen der Publikums wahl zahlreich abgestimmt haben und Raiffeisen Centrobank zum ‚besten Zer tifikate-Haus des Jahres‘ gewählt haben“, bedankt sich Heike Arbter. Die Erste Group Bank und UniCredit onemarkets belegten die Plätze zwei und drei. Die übrigen Preisträger des Zertifiakte Award Austria 2015 im Überblick: Anzeige INFO & SERVICE / EMITTENTENQUALITÄT ÖSTERREICH-ZERTIFIKAT DES JAHRES 1. Raiffeisen Centrobank 1. Raiffeisen Centrobank 2. BNP Paribas 2. Erste Group Bank 3. Erste Group Bank 3. Commerzbank ANLAGEPRODUKTE MIT KAPITALSCHUTZ HEBELPRODUKTE 1. Raiffeisen Centrobank 1. BNP Paribas 1. Erste Group Bank 2. Deutsche Bank 3. UniCredit onemarkets 3. Commerzbank ANLAGEPRODUKTE OHNE KAPITALSCHUTZ BONUS- & EXPRESS-ZERTIFIKATE DISCOUNT-ZERTIFIKATE & AKTIENANLEIHEN INDEX- & PARTIZIPATIONSZERTIFIKATE 1. Raiffeisen Centrobank 1. Vontobel 1. Raiffeisen Centrobank 2. BNP Paribas 2. UniCredit onemarkets 2. Vontobel 3. Erste Group Bank 3. Erste Group Bank 3. Commerzbank 27 BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 FONDS ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN Fonds der Woche Chancen aus zwei Anlagewelten SPDR Thomson Reuters Global Convertible Bond ETF Die Aktienmärkte geraten momentan ins Stocken, ja, Absturztendenzen werden sichtbar. Indikatoren für eine Wende an den Aktienmärkten mehren sich. Investoren denken über eine etwas defensivere Positionierung nach. Mancher erinnert sich an die alte Börsenweisheit „Sell in May“ und reduziert Aktienpositionen im Portfolio. Eine interessante Alternative zu reinen Aktieninvestments sind Wandelanleihen. Dieses Anleihesegment können Investoren kostengünstig mit dem SPDR Thomson Reuters Global Convertible Bond ETF (WKN: A12CZS ) abbilden. Attraktive Anlageklasse Wandelanleihen sind ein Anlagesegment, bei dem Profis in der Regel unter sich sind. Die Produkte sind im Detail komplex, aber deswe gen nicht weniger attraktiv. Vereinfacht ausgedrückt sind die auch als Convertibles bezeichneten Produkte Unternehmensanleihen, die die Option enhalten, die Anleihe gegen eine bestimmte Anzahl von Aktien des jeweiligen Unternehmens zu tauschen. Wandelanleihen machen im Schnitt nur ein Drittel einer Abwärtsbewegung am Aktienmarkt mit, partizipieren aber zu zwei Dritteln an einem An stieg der Aktien. Experten von Fisch Asset Management haben den Markt und die Kursentwicklung von Wandelanleihen genauer unter die Lupe genommen. Über den Zeitraum von Dezember 1996 bis April 2015 konnten Unternehmensanleihen mit einer durchschnitt lichen Rendite von 7,25 Prozent p.a. den breiten Aktienmarkt auf den zweiten Platz verweisen. Den dritten Platz besetzten herkömm liche Unternehmensanleihen. Nicht nur die Performance der Wan delanleihen war besser als die Entwicklung der Aktien – auch die Schwankungsintensität war geringer. Wandelanleihen-Index Der Thomson Reuters Qualified Global Convertible Index, auf den sich der ETF des Anbieters SPDR bezieht, ist eine wichtige Benchmark für den globalen, investierbaren WandelanleihenMarkt. SPDR investiert direkt in die Wertpapiere, die den Wan delanleihen-Index abbilden. Dadurch gewinnt der Aspekt der ent sprechenden Liquidität der Papiere eine entscheidende Bedeutung. Zur Gewährleistung einer guten Handelbarkeit muss bei Auf nahme in den Index das jeweilig ausstehende Volumen der Anleihe bei Emittenten aus den USA beispielsweise bei mindestens 350 Millionen US-Dollar liegen. Bei anderen Ländern gelten andere 28 Mindestgrenzen. Mit knapp 40 Prozent sind die USA unter den Ländern am stärksten gewichtet, mit deutlichem Abstand gefolgt von Frankreich (8,5 Prozent). Unter den einzelnen Sektoren domi nieren mit 30 Prozent Unternehmen der Technologiebranche. Der Index und damit auch der ETF sind mit über 200 Einzeltiteln sehr breit gestreut. Aus Gründen der Diversifikation ist die maximale Gewichtung eines Emittenten auf vier Prozent begrenzt. Die aktu ell am höchsten gewichtete Position, eine Wandelanleihe eines der größten US-amerikanischen Krankenversicherers Anthem, macht gerade einmal 1,9 Prozent aus. Halbjährlich erfolgt eine Ausschüt tung der Erträge an die Anleger. Kurzer, aber positiver Track-Record Da der ETF erst im Oktober vergangenen Jahres aufgelegt wurde, verfügt er über einen vergleichsweise kurzen Track-Record. Mit einer Gesamtkostenquote von 0,50 Prozent ist der ETF deutlich günstiger als aktiv gemanagte Wandelanleihen-Fonds. Der Thom son Reuters Global Convertible Bond-Index wird in US-Dollar berechnet. Eine Währungsabsicherung gegenüber dem Euro ist beim ETF nicht vorgesehen. Auf Sicht von sechs Monaten konnten Euro-Anleger einen Wertzuwachs von etwa 15 Prozent verzeichnen. SPDR Thomson Reuters Global Convertible Bond UCITS ETF ISIN:IE00BNH72088 Fondsvolumen: 343,9 Mio. US-Dollar Fondswährung:US-Dollar Auflegungsdatum:14.10.2014 Gesamtkostenquote (p.a.): 0,50% BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 FONDS ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN News STABILITAS Ruhige Entwicklung bei Minenaktien In einem aktuellen Marktkommentar zur Entwicklung der Edelmetalle und Minen aktien stellt Martin Siegel, Geschäftsfüh rer der Stabilitas GmbH, fest, dass sich die Kurse der Minenunternehmen gut behaupten. Der Fondsmanager, der u.a. den Stabilitas Gold + Resourcen (ISIN: LU0229009351) verwaltet, verweist auf die gute Kursentwicklung der australischen und kanadischen Minenwerte. Nach der Einschätzung des Experten zeigen die ersten Quartalsergebnisse, dass die Minen zuneh mend profitabler arbeiten. „Es fällt auf, dass sich die Minenaktien aktuell ruhiger und stabiler verhalten als die physischen Metalle. Durch die aktuell niedrigen Energiepreise verbessern sich die Fundamentaldaten und sie können bei einem gleichbleibendem Goldpreis mit steigenden Gewinnspannen arbeiten“, so Siegel. Die kanadischen und australischen Minen profitieren von der Schwäche ihrer Heimatwährungen zum USDollar. Dadurch steigen die Gewinnmargen dieser Unternehmen. Der Stabilitas Gold & Resourcen, der sich auf den pazifischen Goldminensektor fokussiert, konnte seit Jahresbeginn 28,3 Prozent zulegen. Aktu ell dominiert bei der Ländergewichtung im Fonds Kanada mit 61 Prozent, gefolgt von Australien mit 33 Prozent. NORDIX Rentenfonds wieder geöffnet Die nordIX AG hat den seit 16. Januar ge schlossenen Anleihefonds nordIX Renten Plus (ISIN: DE000A0YAEJ1) mit Wirkung zum 05. Mai wieder geöffnet. Der Grund für die Schließung waren die Wahlen in Griechenland und die damit verbundenen Turbulenzen an den Rentenmärkten. Das Fondsmanagement hat sich im April von einer Anleihe der griechischen Republik getrennt. „Nach diesem Verkauf hält der Fonds jetzt nur noch einen Titel aus Grie chenland, eine Anleihe der Athens Urban Transport – der städtischen Verkehrsgesell schaft in Athen. Dieser Titel weist aktuell eine attraktive Rendite auf und wir halten das Risiko für vertretbar, um mit derzeit etwa zwei Prozent des Fondsvolumens inves tiert zu bleiben“, so die nordix-Experten Im letzten und vorletzten Monat wurden zudem wenig liquide Anleihen verkauft. „Zur wei teren Steigerung der Diversifikation werden wir auch Titel von Emittenten in Osteuropa und in Übersee mit in unsere Überlegungen einfließen lassen; das Einzelgewicht solcher Titel soll aber zwei Prozent des Fondsvolu mens grundsätzlich nicht übersteigen. Un sere Investments in Anleihen der kasachi schen Staatsholding und in Staatsanleihen aus Montenegro sind Beispiele für diese Ausweitung des Investmentuniversums“, erläutert die Vermögensverwaltung die neue Ausrichtung. Aktuell besteht das Portfo lio aus einer Cash-Position von knapp 30 Prozent. Knapp 20 Prozent sind in europä ischen Staatsanleihen und etwa die Hälfte des Fondsvolumens breit diversifiziert in höherverzinsliche Titel investiert. Trotz der zwischenzeitlichen Liquiditätsproblematik hat sich die Titelauswahl auf Sicht der ver gangenen drei Jahre für Investoren bezahlt gemacht. Der Wertzuwachs in diesem Zeit raum liegt bei 22,6 Prozent. BLACKROCK Belastung durch US-Zinserhöhung Der Vermögensverwalter BlackRock sieht durch die anstehende Zinserhöhung in den USA eine Gefahr für Kursverluste sowohl an den Aktien- als auch den Anleihemärk ten. Das BlackRock Investment Institute (BII) weist in einem aktuellen Bericht darauf hin, dass seit Anfang 2015 die Korrelation unter den einzelnen Anlageklassen gestiegen ist. Durch eine Zinserhöhung in den USA könnte sich die Tendenz verstärken. „Es be ginnt eine Phase, in der sowohl Anleihen als auch Aktien gemeinsam fallen könnten“, so die Auffassung des Instituts. BlackRock erwartet eine Zinserhöhung in den USA 29 BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 nicht vor dem September des aktuellen Jah res. „Technologische Fortschritte dämpfen Lohnwachstum und Inflation und nehmen der Fed damit die Notwendigkeit, die kurz fristigen Zinsen so schnell und so deutlich zu erhöhen wie in früheren Zyklen“, heißt es zur Begründung. FONDS ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN News SCHRODER Jubiläen für zwei etablierte Fonds Der globale Mischfonds „Schroder ISF Glo bal Multi Asset Income“ und der Schwel lenländer-Aktienfonds „Schroder ISF QEP Global Emerging Markets“ sind drei Jahre alt geworden. Ab jetzt werden sie in namhaften Fondsratings und Statistiken aufgenommen und näher beleuchtet. Die Fondsmanager, Aymeric Forrest und Ian Cunningham, in vestieren global in ein breites Universum aus Aktien, Investment Grade Anleihen, Infrastruktur und Schwellenländeranleihen mit einem Maximum von zehn Prozent an liquiden alternativen Strategien. Sie managen den Mischfonds unabhängig von einer Bench mark, was eine flexible Anlagepolitik zulässt. Zurzeit sind es vor allem Aktien, in die die Fondsmanager investieren: „Wir sind auf Ak tienmärkte fokussiert, die von einer lockeren Geldpolitik, wie beispielsweise in Europa und Japan, profitieren. Zeitgleich bereinigen wir das Portfolio von Aktien aus Regionen, für die zukünftig eine Straffung der Geldpolitik wahrscheinlich ist, “ sagen Aymeric Forrest und Ian Cunningham. Das Zinsexposure haben sie dementsprechend vermehrt in euro päische und US-Hochzinsanleihen verlagert. Der Schwellenländer-Aktienfonds „Schroder ISF QEP Global Emerging Markets“ bietet durch seinen quantitativen Managementan satz bietet der Fonds ein extrem breites An lageuniversum – insgesamt 4.000 Aktien aus 20 unterschiedlichen Emerging Markets Län dern. Die Spezialität des Teams um Fondsma nager Justin Abercrombie ist deshalb auch das Investment in Schwellenländeraktien außer halb der gängigen Indexpositionen. ROTHSCHILD & CIE. GESTION Künftig mit eigener Präsenz in Deutschland Die auf institutionelle Anleger und Fonds plattformen fokussierte französische Fondsgesellschaft Rothschild & Cie Ges tion ist künftig mit einer eigenen Präsenz in der Finanzmetropole Frankfurt am Main vertreten. Henrik Adam verant wortet künftig alle Vertriebsaktivitäten des Unternehmens. Damit unterstreicht die zur Institutional-Asset-ManagementSparte der internationalen RothschildGruppe gehörende Rothschild & Cie Gestion die Bedeutung des deutschen Marktes innerhalb der langfristigen euro päischen Wachstumsstrategie. Mit Adam konnte ein Experte gewonnen werden, der sowohl Rothschild & Cie Gestion als auch den deutschen Fondsmarkt sehr gut kennt. „Henrik Adam verfügt über lang jährige Erfahrung in Vertrieb und Fonds management. Er kennt unser Haus bereits und bringt damit die beste Voraussetzung für die Betreuung unserer Kunden mit“, so Jean-Louis Laurens, CEO und Global Head of Asset Management der Rothschild & Cie- Gruppe. Rothschild & Cie Gestion ist einer der größten und traditionsreichs ten Asset Manager in Frankreich. Für das Unternehmen sind derzeit 210 Mitarbeiter tätig, Kerninvestmentthemen sind euro päische und US-amerikanische Aktien, Unternehmens- und Wandelanleihen, globale Mischfondslösungen sowie alter native UCIT-Fonds und risikoadjustierte ETF-Strategien. Zum Kundenkreis zählen institutionelle Anleger, Privatbanken und unabhängige Vermögensverwalter. BLACKROCK Belastung durch US-Zinserhöhung Der Vermögensverwalter BlackRock sieht durch die anstehende Zinserhöhung in den USA eine Gefahr für Kursverluste sowohl an den Aktien- als auch den An leihemärkten. Das BlackRock Investment Institute (BII) weist in einem aktuellen Bericht darauf hin, dass seit Anfang 2015 die Korrelation unter den einzelnen Anla geklassen gestiegen ist. Durch eine Zinser höhung in den USA könnte sich die Ten denz verstärken. „Es beginnt eine Phase, in der sowohl Anleihen als auch Aktien gemeinsam fallen könnten“, so die Auffas sung des Instituts. BlackRock erwartet eine 30 BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 Zinserhöhung in den USA nicht vor dem September des aktuellen Jahres. „Technolo gische Fortschritte dämpfen Lohnwachstum und Inflation und nehmen der Fed damit die Notwendigkeit, die kurzfristigen Zinsen so schnell und so deutlich zu erhöhen wie in früheren Zyklen“, heißt es zur Begründung. FONDS ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN Interview Gesunde Korrektur Olivier de Berranger Die Aktienmärkte in Europa haben im ersten Quartal 2015 eine be eindruckende Ralley hingelegt. Doch zuletzt sind die Kurse stark unter Druck geraten. Die BÖRSE am Sonntag fragte Olivier de Berranger nach dem Marktaussichten. BÖRSE am Sonntag: Ist die gute Stimmung in Europa nun vorbei? Olivier de Berranger: Die europäischen Aktienmärkte haben zu Jahresbeginn, beflügelt vom Ölpreisrückgang, der Euroschwäche und der aggressiven QE-Politik der EZB sehr schnell sehr stark zu gelegt. Die Zeit war reif für gesunde Kurskorrekturen. Ungeachtet der aktuellen Verschnaufpause sehen wir aber nach wie vor gute Anlagechancen in Europa. Der gesamtwirtschaftliche Rahmen bleibt positiv, die Kreditvergabe im Euroraum hat merklich zuge nommen. Konsum und Investitionen der Unternehmen kommen zurück und auch Fusionen und Übernahme ziehen wieder deut lich an. Im Vergleich zu anderen wichtigen Wirtschaftszonen welt weit, hat Europa noch Aufholpotenzial und wird in diesem Jahr weiter an Fahrt gewinnen.Viele Prognosen für das BIP-Wachstum dürften vermutlich erstmals wieder übertroffen werden. Das sollte dann auch steigende Kurs-Gewinn-Verhältnisse zur Folge haben. BÖRSE am Sonntag: Wie ist die Lage auf der Anleiheseite? Olivier de Berranger: Für Anleiheinvestoren bleibt das Umfeld schwierig. Die Nullzinspolitik und die Liquiditätsflut der EZB dürften noch eine Weile anhalten. Im größten Teil des Anleiheuni versums stimmen Rendite und Risiko nicht mehr überein. So bieten beispielsweise Hochzinsanleihen von europäischen Unternehmen keine adäquate Rendite-Risikostruktur mehr. Hier kann man nur noch sehr selektiv investieren. Dagegen erscheinen Nachranganlei hen aus dem Banksektor wieder attraktiv. Die Bankbilanzen wurden saniert und im Zuge der Stresstests hat sich auch die Anfälligkeit bei Krisen strukturell verbessert. Die anziehende Kreditvergabe an 31 Manager des vermögensverwal tenden Mischfonds Echiquier ARTY bei der französischen Investmentboutique La Financi ère de l’Echiquier. Verbraucher und Unternehmen ist in diesem Kontext ebenfalls po sitiv zu bewerten. In den kommenden Monaten sollten daher die Risikoprämien für Bankanleihen weiter sinken. BÖRSE am Sonntag: Im aktuellen Umfeld sehen Sie bessere Chancen für Mischfonds als bei ETFs? Olivier de Berranger: Die Volatilität an den Märkten dürfte im Jahresverlauf hoch bleiben. Für Investoren, die weiniger stark dem Auf und Ab der Märkte ausgesetzt sein wollen und eine ausgewo gene Wertentwicklung anstreben, ist ein aktiv verwalteter, flexibler Mischfonds aktuell genau das richtige. BÖRSE am Sonntag: Wie haben Sie auf die letzten Marktentwicklungen angepasst? Olivier de Berranger: Zu Beginn des Jahres hatten wir ein ver gleichsweise hohes Aktienexposure, das bei etwa 37 Prozent lag. Die gute Performance über die letzten Monate haben wir dann für Gewinnmitnahmen genutzt, insbesondere bei Aktien aus der Schweiz. Aber auch zyklische Werte wie Daimler und Umicore haben wir verkauft. Aktuell sind wir im ARTY zu knapp 30 Pro zent in Aktien investiert. Die derzeitigen Kurskorrekturen sehen wir aber auch als Chance für neue Zukäufe. Auf der Anleiheseite haben wir bereits Ende letzten Jahres unser Exposure in Hochzins anleihen stark reduziert. Im Moment bilden nachrangige Bankan leihen etwa 47 Prozent der Anleihekomponente. Olivier de Berranger ist Manager des vermögensverwaltenden ischfonds Echiquier ARTY bei der französischen Investment M boutique La Financière de l’Echiquier. BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS Zertifikate-Idee Gewinne mit Ackerbau und Sonnenenergie Discount-Zertifikat auf die BayWa AG Die BayWa AG setzt bei ihrer unternehmerischen Tätigkeit mit den Segmente Baustoffe, Energie und Agrar auf mehrere Standbeine. Mit dieser gesunden Mischung ist das Unternehmen, einer der größten Agrarhändler, nicht nur in Europa erfolgreich. Mit der Übernahme von Turners & Growers hat der Konzern auch in Neuseeland im Obsthandel ein Standbein. Zudem soll das Solarprojekt-Geschäft in den USA vorangetrieben werden. Mit einem Discount-Zertifikat der DZ Bank auf die BayWa AG (ISIN: DE000DG3LS16) können Anleger bereits bei einer Seitwärtsbewegung der Aktie attraktive Erträge einfahren. Luft nach oben Die am 7. Mai bekanntgegebenen Zahlen standen so nicht auf der Wunschliste der Aktionäre. Bedingt durch eine schwache Nachfrage aus den Segmenten Bau und Landwirtschaft musste die BayWa AG nach einem Gewinn von 4,3 Mio. Euro im Vor jahreszeitraum im ersten Quartal 2015 einen Verlust von 6,4 Mio. Euro verbuchen. Der Umsatz ist um fünf Prozent auf 3,4 Mil liarden Euro zurückgegangen. Die Geschäftsfelder der BayWa unterliegen teilweise saisonalen Faktoren. Daher sorgte der milde Winter im ersten Quartal des vergangenen Jahres für einen beson ders guten Start ins Kalenderjahr. Für das laufende Jahr zeigte sich BayWa-Chef Klaus Josef Lutz mit einer positiven Erwartung für den Verlauf von Gewinn und Umsatz optimistisch. Aus diesem Grund reagierten Börsianer auch nicht verschreckt auf die roten Zahlen. Die Aktie schloss am 7. Mai gegenüber dem Vortag sogar leicht im Plus bei 33,76 Euro. Größter Unsicherheitsfaktor für das Unternehmen ist ein momentan laufendes Kartellverfahren wegen Preisabsprachen bei Pflanzenschutzmitteln. Kursziel beibehalten Die DZ Bank nahm die Zahlen der BayWa AG ebenfalls mit Ge lassenheit auf. Das Kursziel wurde bei 37 Euro belassen. Analyst Sven Kürten ordnete die angefallenen Verluste unter die saisonalen Effekte ein. Er geht davon aus, dass die Umsätze vor allem im Be triebsmittelgeschäft im zweiten Quartal nachgeholt werden. Op timistischer als die Experten der DZ Bank sind die Analysten von Equinet, die ein Kursziel von 42 Euro für die Aktie des Münchner Unternehmens errechnet haben. Anleger, die nicht ausschließlich auf steigende Kurse der BayWa-Aktie setzen wollen, sind mit ei nem Discount-Zertifikat gut bedient. Verbilligt einsteigen Ein Discount-Zertifikat der DZ Bank auf die BayWa AG ist mit einer Laufzeit bis zum 23. Dezember 2016 ausgestattet. Wenige Tage vorher, nämlich am 16. Dezember, ist der Bewertungstag. Die Kursobergrenze liegt einen Euro unterhalb des Kursziels der DZ Bank bei 36 Euro. Das Discount-Zertifikat kann zu 30,90 Euro gekauft werden. Gegenüber dem aktuellen Aktienkurs von 34,21 Euro ergibt sich somit ein Rabatt von 3,31 Euro oder 9,7 Prozent. Notiert die BayWa-Aktie am 16. Dezember des kom menden Jahres bei 36 Euro oder darüber, erhalten Anleger diesen Betrag ausgezahlt. Bei Kursen unterhalb des Caps wird der Gegen wert der BayWa-Aktie zurückgezahlt. Bis zum Laufzeitende ist mit dem Discounter ein maximaler Ertrag von 16,5 Prozent möglich. Discoun-Zertifikat auf die BayWa AG ZertifikattypEmittent Discount-Zertifikat DZ Bank 32 Basiswert Fälligkeit WKN BayWa AG 23.12.2016 DG3LS1 BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS News UBS Kurzläufer-Anleihe auf WTI Crude Oil Die UBS bietet Investoren eine neue 5,5 Pro zent Aktienanleihe Plus auf den WTI RohölFuture (ISIN: DE000UBS04W9) bis zum 13. Mai zur Zeichnung an. Der Nennwert des Produkts liegt bei 1.000 Euro. Das Papier ist mit einer vergleichsweise kurzen Laufzeit ausgestattet. Die Rückzahlung erfolgt bereits am 20. Oktober 2015, Bewertungstag ist der 13. Oktober. Der Schlussstand des NYMEX WTI Rohöl (Light Sweet Crude Oil) Rolling Future-Kontrakt am 13. Mai bildet den Startwert des Produkts. Bei 70 Prozent des Startwertes wird eine Barriere fixiert. Der Beobachtungszeitraum erstreckt sich von 14. Mai bis 13. Oktober 2015. Unabhängig von der Kursentwicklung des Rohstoff-Futures er halten Investoren eine Zinszahlung in Höhe von 5,5 Prozent p.a. auf den Nennwert der Anleihe. Wird die Barriere während der Lauf zeit verletzt und der Rohstoff-Future liegt zum Laufzeitende unterhalb des Startwer tes, wird bei der Auszahlung der Nennwert prozentual um den prozentualen Kursverlust des Öl-Futures gemindert. Ansonsten erfolgt die Tilgung in Höhe des Nominalwertes. Der Öl-Future wird in US-Dollar berechnet. Wechselkursschwankungen zwischen Euro und US-Dollar haben allerdings keine Aus wirkungen auf das Auszahlungsprofil, da das Produkt währungsgesichert ist. HYPOVEREINSBANK Express-Chance mit dem Euro STOXX 50 Die HypoVereinsbank hält noch bis 2. Juni ein neues Best Express-Zertifikat auf den Leitindex der Eurozone, den Euro STOXX 50, zur Zeichnung bereit (ISIN: DE000HVB1W71). In der Zeichnungs phase wird ein Ausgabeaufschlag in Höhe von 1,5 Prozent auf den Nennbetrag von 100 Euro erhoben. Das Papier wird spä testens am 4. Juni 2020 fällig. Die Ex press-Funktion erlaubt jedoch auch eine frühere Fälligkeit. Der Schlusskurs des Euro STOXX 50 am 2. Juni bildet den Basispreis des Produkts. Bei 65 Prozent des Basispreises wird eine Barriere fixiert. Während der Laufzeit sind jeweils im Mai jährlich Beobachtungstage festgelegt, der erste am 30. Mai 2016. Schließt der Index an diesem Tag mindestens in Höhe des Basispreises, wird das Papier zum Nenn wert zuzüglich vier Euro pro Zertifikat zurückgezahlt. Ansonsten verlängert sich die Laufzeit um ein weiteres Jahr. Im fol genden Jahr wird das Zertifikat bei Erfül lung derselben Bedingung zum Nennwert zuzüglich acht Euro getilgt. Auch in den weiteren Jahren erhöht sich der Betrag, COMMERZBANK Capped Reverse Bonus- und Reverse Bonus-Papiere auf Indizes In einer aktuellen Neuemission hat die Commerzbank Capped Reverse Bonusund Reverse Bonus-Zerifikate auf Indizes für Anleger mit eher pessimistischer Sicht auf die Aktienmärkte begeben. Auf den deutschen Leitindex DAX wurden Capped Reverse Bonus-Zertifikate auf den Markt gebracht. Die Reverse Bonus-Zertifikate ohne Cap beziehen sich auf die US-ameri kanischen Indizes Nasdaq-100, den Dow Jones Industrial Average und den S&P-500. Im Unterschied zu herkömmlichen BonusPapieren befinden sich die Barrieren bei den Reverse-Produkten oberhalb der aktuellen Kurse. Anleger können mit den Zertifikaten unterschiedliche Zeithorizonte abdecken. 33 BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 der bei vorzeitiger Fälligkeit neben dem Nennwert ausgezahlt wird, um vier Euro. Wird das Produkt nicht vorher fällig, be steht am letzten Bewertungstag die Mög lichkeit, dass die Anleger zusätzlich zum Nennbetrag 20 Euro erhalten, wenn der Index mindestens in Höhe des Basispreises notiert. Ist das nicht der Fall, der Kurs des Euro STOXX 50 erreicht aber mindestens die Höhe der Barriere, erhalten Investoren zumindest den Nennbetrag ausgezahlt. Andernfalls tragen sie die prozentualen Index-Verluste ausgehend vom Startpreis. rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE unternehmen fonds ZERTIFIKATE Rohstoffe der Woche US-Öl – wieder aufwärts? Seit dem Mehrjahrestief im März hat sich der Preis für das US-Erdöl WTI kräftig erholt. Es sieht aus chart technischer Sicht sogar nach einer Trendumkehr aus. Das könnte für weiter steigende Kurse sprechen. Um mehr als 36 Prozent hat der Juni-Fu ture seit dem Tief im März bis zum jüngs ten Hoch zugelegt. Von einer deutlichen Erholung zu sprechen, ist daher angebracht. Eine treibende Kraft der Gegenbewegung war der etwas schwächere US-Dollar. Vor allem setzten aber die „großen“ Spekulan ten auf steigende Kurse. Nachdem sie im März äußerst bearish eingestellt waren, ha ben sie ihre Short-Positionen, die ein noch nie da gewesenes Volumen erreicht hatten, inzwischen wieder deutlich zurückgefah ren. Allerdings sind sie derzeit noch nicht übermäßig bullish positioniert. Gleiches gilt auch für die „kleinen“ Spekulanten. Das könnte dafür sprechen, dass die ak tuelle Gegenbewegung beim WTI-Preis noch nicht ausgereizt ist. Auch weil es aus charttechnischer Sicht nach einer nachhal tigen Trendumkehr aussieht, nachdem im April ein Doppelboden komplettiert wurde. Mögliche nächste kurz- bis mittelfristige Ziele könnten die Fibonacci-Retracements der Abwärtswelle von Juni 2014 bis Januar 2015 sein, die sich bei 66,35, 72,41 und 78,48 US-Dollar befinden. Das derzeit positive charttechnische Bild ist jedoch nur schwer in Einklang mit den fundamentalen Daten zu bringen. Zwar hat sich die Erdölproduk tion in den USA seit dem Hoch im März von 9,422 Mio. Barrel pro Tag (bpd) etwas verringert. Mit zuletzt 9,369 bpd ist sie aber weiterhin sehr hoch. Und auch die Lagerbestände in den USA sind weiterhin immens, auch wenn sie nach dem Rekordhoch von mehr als 490 Mio. Barrel in der Woche zum 24. April zuletzt wieder abnahmen, was der erste Rückgang seit dem Jahreswechsel war. Insgesamt bleibt die Versorgungslage damit mehr als üppig. In den aktuellen Kursanstiegen könnte jedoch die Annahme zum Ausdruck kommen, dass einerseits wegen der nun bevorstehenden Hauptreisesaison die zuletzt gestiegene Nachfrage weiterhin an zieht und andererseits der anhaltende Rückgang bei den aktiven Ölbohrtürmen das Angebot senkt. WTI-Öl – Juni-Future (ICE) Stand: 08.05.2015 Derivate auf WTI-Öl (Basiswerte: JPMCCI WTI und WTI-Futures (CME)) Typ Indexzertifikat (Quanto) Hebel-Zert. (long) Hebel-Zert. (short) WKN VT10MU CN06B2 CR636W 34 Basispreis/Knock-out - 45,93/46,93 US-Dollar 73,76/72,21 US-Dollar BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 LaufzeitHebel open end open end 4,51 open end 4,01 rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE unternehmen fonds ZERTIFIKATE Rohstoffanalysen Rohstoffe im Überblick Weizen – Juli-Future (CME) Rohstoffe (Auswahl) Der Weizenpreis war in der Vorwoche unter das Märztief bei 485 US-Cent gerutscht, was ein bearishes Signal war. Jüngst wurde ein neues Kontrakttief markiert, bevor sich der Kurs etwas erholte. Gelänge ein Sprung zu rück über 485 US-Cent sowie anschließend ein Überschreiten der Hürde bei 497 USCent könnten die Bullen wieder aufhorchen. MarktKurs Rohöl WTI Crude NYMEX ($/bbl) % zur Vorwoche 59,34 +0,14% 2,87 +3,61% Heizöl NYMEX ($c/gal) 195,73 -1,32% Gold NYMEX ($/Unze) 1187,50 +0,86% 16,48 +2,04% 799,75 +3,39% Platin Spot ($/Unze) 1142,75 +1,22% Aluminium Spot ($/t) 1864,00 -2,87% Blei Spot ($/t) 2024,50 -4,46% Kupfer Spot ($/t) 6391,50 -0,31% Nickel Spot ($/t) 14100,00 +2,47% Zinn Spot ($/t) 15950,00 -1,54% Zink Spot ($/t) 2361,75 -0,10% Baumwolle ICE ($c/lb) 66,180 -0,33% Kaffee "C" ICE ($c/lb) 134,00 -0,15% 2950,00 +1,79% Mais CBOT ($c/bu) 364,00 +0,28% Orangensaft gefr. ICE ($c/lb) 119,25 +5,53% Sojabohnen CBOT ($c/bu) 975,25 +1,12% Weizen CBOT ($c/bu) 481,50 +2,45% Zucker No.11 ICE ($c/lb) 13,32 +3,10% Lebendrind CME ($c/lb) 151,40 +1,34% Mastrind CME ($c/lb) 217,88 +1,31% 85,03 +4,13% Mageres Schwein – Juni-Future (CME) Rohstoff-Indizes (Auswahl) Seit dem Tief im März zeigt der Preis für Ma geres Schwein eine Erholung. Dabei wurde nun das 38,2%-Fibonacci-Retracement der Abwärtsbewegung seit November 2014 über schritten. Zudem näherte sich der Kurs dem 200-Tage-EMA. Sollte er übersprungen und auch das 50%-Retracement geknackt werden, ist eine Fortsetzung der Erholung denkbar. IndexKurs % zur Vorwoche Erdgas NYMEX ($/MMBtU) Silber Spot ($/Unze) Palladium Spot ($/Unze) Kaffee – Juli-Future (ICE) Der Kaffeepreis hat an die Verluste aus der Vorwoche angeknüpft und ist unter das Märztief bei 132 US-Cent gerutscht. Er fiel damit aus der zuletzt auszumachenden Konsolidierung nach unten heraus. Sollte es sich um einen nachhaltigen Bruch handeln, könnte eine weitere Abwärtswelle innerhalb der übergeordneten Talfahrt folgen. Kakao ICE ($/t) Zink – Spotpreis in US-Dollar (LME) Der Zinkpreis hatte jüngst fast sein im Juli 2014 markiertes Mehrjahreshoch bei 2.420 US-Dollar erreicht. Kurz vorher ging ihm je doch die Puste aus. Ist damit die Rallye der vergangenen Wochen beendet? Oder folgt doch noch ein Versuch die 2.420er-Marke zu knacken, was bei einem Erfolg für einen fortgesetzten Anstieg sprechen könnte? Schwein mag. CME ($c/lb) NYSE Arca Gold BUGS Index (HUI) 176,62 -1,83% NYSE Arca Oil & Gas Index 1406,99 -1,84% Reuters-Jeffries CRB Futures-Index 226,88 -0,22% Rogers Int. Commodity Index 2719,11 -0,19% 444,31 +0,11% S&P GSCI Spot 35 BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 Lebensart AKTIEN & MÄRKTE unternehmen fonds Zertifikate rohstoffe Kontrast der Woche יד ושם Denkmal und Name Nüchtern, ganz in Weiß hebt sich der strenge Kubus ab von seiner historisierenden Umgebung am Münchner Königsplatz. Das ist gewollt. Das NS-Dokumentationszentrum, das am 30. April 2015 mit einem Festakt eröffnet wurde, 70 Jahre nachdem die Amerikaner die „Hauptstadt der Bewegung“ übernahmen, ist als Kontrast konzipiert. Der klar strukturierte Bau steht auf einem symbolträchtigen Ort, genau hier befand sich von 1931 bis 1945 das „Braune Haus“, die Parteizentrale der NSDAP. Lange hat sich München schwer getan mit diesem Ort, an dem das Grauen der nati onalsozialistischen Diktatur ein wichtiges, ein düsteres Zentrum hatte. Erste Anläufe nach dem Zweiten Weltkrieg zur Errich tung eines Erinnerungsortes verliefen im Sande, wieder und wieder. Beharrlichen Stimmen aus der Münchener Bürgerschaft 36 ist es zu verdanken, dass der Stadtrat schließlich, im Jahre 2001, endlich die Kraft für den Beschluss fand, einen Lern- und Erin nerungsort zu schaffen. Doch sollte es weitere elf Jahre dauern, bis endlich der Grundstein für das NS-Dokumentationszentrum ge legt wurde. Dass München einst die „Hauptstadt der Bewegung“, es schwang doch immer noch nach – unterschwellig, unheimlich. Die Resonanz auf das Dokumentationszentrum, das so nüchtern wirkt, geradezu aufreizend unspektatulär – sie ist enorm. Die BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 Lebensart AKTIEN & MÄRKTE unternehmen fonds Zertifikate rohstoffe Kontrast der Woche Frage „Wie kam es dazu?“ hat an Aktua lität nichts verloren und kennt keine na tionalen Grenzen. Angesichts der immer weniger werdenden Menschen, die von der Zeit des Nationalsozialismus aus eigener Erfahrung berichten können, ist das Do kumentationszentrum wichtiger denn je. Nur wenn es gelingt, gerade den Jugend lichen ihre eigene Verantwortung für das „Nie wieder!“ zu vermitteln, haben sich die knapp 30 Millionen Euro für den Bau des Dokumentationszentrums gelohnt. Die Ausstellung beginnt auf der 4. Ebene, die sich im ersten Abschnitt der Entste hung und dem Aufstieg der NSDAP nach dem Ersten Weltkrieg widmet. Der weitere Weg durch die Geschichte des Nazi-Ter rors führt den Besucher sinnfällig Ebene für Ebene nach unten – der Aufstieg der 37 NSDAP wird zum Abstieg umgestaltet. Im dritten Stock wird ge zeigt, wie sich die Hitler-Partei München gefügig gemacht hat, wie schnell, brutal und systematisch mit der Ausgrenzung und Verfol gung des politischen Gegners begonnen wurde. Eine Ebene tiefer werden die Verbrechen von Münchnern im Zweiten Weltkrieg dokumentiert, sowie die Auswirkungen des Vernichtungskriegs, sowohl in den Kriegsgebieten als auch in München. Dazu gehört unter anderem die Rolle Münchens als ein BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 Lebensart AKTIEN & MÄRKTE unternehmen fonds Zertifikate rohstoffe Fotos: Jens Weber Kontrast der Woche Zentrum der Rüstungsindustrie, wo Zwangsarbeit vor aller Augen stattfand. Der Maschinerie des Terrors werden Beispiele des Wi derstands und der Auflehnung aus den verschiedenen politischen, religiösen und gesellschaftlichen Gruppen gegenübergestellt. Schließlich führt die Dokumentation, immer weiter abwärts, über den Zusammenbruch des Regimes im Jahr 1945 hinaus. Die Nachwirkungen und auch das Wiederaufleben des Nationalsozi alismus bis in die Gegenwart werden nicht ausgespart. Das NSDokumentationszentrum bietet ein Lernforum zur Vertiefung des in der Ausstellung Gesehenen, eine Präsenzbibliothek sowie regel mäßige Seminare an. Thomas Mann, der im benachbarten Palais der Familie Prings heim seine Frau kennenlernte, gebührt die Ehre, die Geschehnisse zu kommentieren – mit Zitaten an den Wänden, die seine Abnei gung gegen das Regime deutlich zum Ausdruck bringen. „ Bom bardierung Münchens mit 200 Flugzeugen und größten Kalibern. Die Explosion bis in die Schweiz hörbar, die Erde viele Meilen weit erschüttert. Der alberne Platz hat es geschichtlich verdient.“ 38 BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 Die Ausstellung hat den Anspruch, den Besucher auf einer rein rationalen Ebene mit dem Werden der Täter, den Opfern, den gesellschaftlichen Bedingungen anzu sprechen, auf Originalgegenstände wurde fast immer verzichtet. Insgesamt ist alles sehr nüchtern gehalten – es ist eine Doku mentation, kein Museum, das Emotionen wecken will. Das ist auch nicht nötig, die Texte und Bilder sprechen für sich. Auf großen Schautafeln werden die Themen jeweils in Text und Bild vorgestellt und auf Leuchttischen detailreich vertieft. Original-Filmaufnahmen, die oft mit den Originalschauplätzen korrespondieren, die beim Blick aus dem Fenster real zu sehen sind, vertiefen die Eindrücke. Eine besondere Qualität bekommt das Dokumentationszentrum durch die Einzel darstellungen von Personen – sowohl von Tätern als auch von Opfern. Dadurch tritt der Nationalsozialismus aus der Anonymi tät der Masse, er bekommt Gesichter und Namen. Genauso wichtig ist es, dass die Ausstellung Nähe zu den Opfern aufbaut, indem sie aus deren Briefen zitiert oder auch Fotos aus glücklicheren Tagen zeigt. Der so nüchterne Bau steht im Gegensatz zu den Geschichten, die der Besucher er fährt. Nicht die kühle und abstrakte Archi tektur ist es, die aufwühlt. Die Fragen ent stehen beim Gang durch die Ausstellung – brennend, quälend. Die Stimmen der Op fer, sie hallen nach. Die Nationalsozialisten haben sie nicht zum Schweigen gebracht. 70 lange Jahre danach – endlich gibt es dieses Dokumentationszentrum in Mün chen, der einstigen Hauptstadt der Bewe gung. Eva-Maria Dempf Zur Eröffnung ist der Eintritt bis 31. Juli 2015 frei; Apps für Android und iOS (in Kürze) ist verfügbar; weitere Informationen unter http://www.ns-dokumentationsz entrummuenchen.de. Es ist Zeit für «denkzeit» Lesen Sie jetzt die aktuelle Ausgabe! Die neue „denkzeit“ erscheint als E-Magazin und steht ab dem 9. März 2015 zum Download unter http://www.wirtschaftskurier.de/ denkzeit.html bereit. Lebensart AKTIEN & MÄRKTE unternehmen fonds Zertifikate rohstoffe Rezension Definitely maybe Können Sie sich eine Welt ohne Smartphone, ohne Google, ohne digitale Zeitschriften vorstellen? Schreiben Sie noch Briefe, solche auf Papier und mit Füller? Wir leben in einer digitalen Welt, ohne Zweifel. Doch erstehen in letzter Zeit wieder längst ausgestorben geglaubte „analoge“ Geschäfte wie Videotheken. Andre Wilkens „Analog ist das neue Bio“ gebunden, 180 Seiten, 18 € Diese Beobachtung war für Andre Wil kens der Anlass, sich mehr mit dem Thema „Digital“ – als vernetzte Infor mationstechnologie, kulturell und gesell schaftlich, verstanden – und seinen Aus wirkungen auf unser Leben und Denken auseinanderzusetzen. Herausgekommen ist ein nachdenkliches, aber auch unter haltsames Buch, das Digital als Fortschritt erkennt, aber auch deutlich die Risiken und Nebenwirkungen benennt. Digital vereinfacht das Leben, macht Pro zesse effizienter oder kann in Zukunft un sere Gesundheit verbessern. Wir bezahlen für diese Verbesserungen mit unseren Daten – ganz freiwillig –, die inzwischen vom Abfall zu einem wertvollen Handels gut geworden sind und die Überwachung unserer Aktivitäten leicht machen. Daten sind das „neue Öl“, ein Machtfaktor. Ist die Entwicklung zur voll digitalen Welt aufzuhalten? Wohl kaum, aber sie kann beeinflusst werden, von den Staaten, aber auch von jedem Einzelnen. Wilkens regt an, aus dem Weg von „Bio“ zu lernen. Er vergleicht die digitale Revolution mit 40 der agroindustriellen Revolution, die ebenfalls viele Verbesserun gen hervorbrachte, aber ebenso ihre Risiken und Nebenwirkun gen hatte. War Bio am Anfang noch eine Bewegung einzelner Spinner hat es sich mittlerweile zu einer Nische entwickelt, die selbst in den Discountern nicht mehr fehlen darf. Wie Tscher nobyl ein Katalysator für die Bio-Bewegung war, so könnten die Enthüllungen von Edward Snowden zur Neuentdeckung von Analog werden. Wie Bio kann auch Analog zu einer erfolgreichen Nische werden, die die rasante Entwicklung von Digital verän dern kann. Der Autor widmet ein ganzes Kapitel der Frage „Was tun?“. Darin macht er zum einen konkrete Vorschläge für globale Maßnahmen wie der Einführung eines internationalen Rechts, zum anderen ermuntert er jeden Einzelnen, wieder die Hoheit über seine Daten zu erlangen, indem wir wieder mehr Analog in unser Leben lassen: mit Geld bezahlen statt Karte, „denken statt googeln“, Briefe schreiben, Flohmarkt statt ebay. Wilkens ist es zu danken, dass er nicht in das allgemeine Lamento über die Schlechtigkeit der digitalen Welt einfällt, sondern ihre positiven Seiten sieht, die sie definitely hat, der wir aber maybe nicht hilflos ausgeliefert sind. Seine praktischen Tipps zu Alterna tiven und Hinweise auf weiterführende Literatur machen das Buch zu einem Leitfaden für ein wiedergewonnenes selbstbestimmtes Leben. Es fällt durch ein eigenwilliges Layout auf, der Einband wirkt wie aus dem vorigen Jahrhundert, die zentralen Aussagen sind im Text und auf Einzelseiten groß gedruckt und machen den Eindruck einer handschriftlichen Eintragung. Eva-Maria Dempf BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 arg um ente Den Stellenwert von gut recherchierten Fakten erkennt man erst im richtigen Zusammenhang. Abonnieren Sie den «Schweizer Monat». Lebensart AKTIEN & MÄRKTE unternehmen fonds Zertifikate rohstoffe Auktion der Woche Vincent van Gogh, „Allee in Arles“ (Foto: ap) Van-Gogh-Gemälde für 66 Millionen Dollar versteigert Vincent van Goghs Spätwerk „Allee in Arles“ hat den Besitzer gewechselt: Das Gemälde wurde für mehr als 66 Millionen Dollar in New York versteigert. Auch sechs Gemälde von Claude Monet kamen unter den Hammer. 42 BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 Lebensart AKTIEN & MÄRKTE unternehmen fonds Zertifikate rohstoffe Auktion der Woche Claude Monet, „Palazzo Ducale, Venedig“, 1908 Ein Gemälde von Vincent van Gogh hat bei einer Versteigerung in New York mehr als 66 Millionen Dollar (rund 59 Millionen Euro) eingebracht. Damit wurde der mit mehr als 40 Millionen Dollar angegebene Schätz preis für sein Spätwerk „Allee in Arles“ bei weitem übertroffen, wie das Auktionshaus Sotheby's am Dienstag bekanntgab. Das Ge mälde malte van Gogh 1888 während einer zweimonatigen Schaffensperiode, in der er Seite an Seite mit seinem Freund Paul Gau guin arbeitete, in einer seiner letzten Phasen, in denen er kreativ sein konnte, ohne allzu sehr von seinen Erkrankungen gequält zu werden. Van Gogh starb 1890, und sein 43 Leiden läßt sich an seinen raren Bildern aus den letzten Monaten deutlich ablesen. Sotheby's zufolge wurden im vergangenen Jahr nur zwei Werke van Goghs aus den Jahren von 1888 bis 1890 versteigert. Der Auktionsrekord des zu den Begründern der modernen Malerei zählenden niederländischen Künstlers steht bei 82,5 Millionen Dol lar für das „Porträt von Dr. Gachet“. Dieser Höchstwert wurde 1990 erzielt. Zwar war van Goghs „Allee in Arles“ das Spitzenwerk der Auktion, versteigert wurden bei Sotheby's jedoch auch sechs Gemälde von Claude Monet, die ihrerseits als Spitzenlose zu gelten haben. Die höchste Summe erzielte mit 54 Millionen Dollar sein im Jahr 1905 entstandenen Werk „Wasserlilien“, die seinen Blumengarten in Gi verny zeigen. Der Schätzpreis lag bei 45 Millionen Dollar. Monets Gemälde vom Palazzo Ducale in Venedig von 1908 erlöste mehr als 23 Millionen Dollar. Handelsblatt / ap BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 Lebensart AKTIEN & MÄRKTE unternehmen fonds Zertifikate rohstoffe Refugium der Woche – Advertorial Zu Besuch beim Wächter der Zeit DIE WASNERIN Das G’sund & Natur Hotel im Steirischen Salzkammergut. Vorm Bürofenster regnet es, Telefone schrillen, der Kollegin ist nichts recht. Alltag eben. Jetzt wär eine Auszeit das Richtige. Entschleunigen, nachdenken, lesen, sporteln, kurzum: sich wieder auftanken, das wäre der Wunsch. „Auszeiteln®“ nennt man das im Hotel DIE WASNERIN. Es steht in einer Bilderbuchlandschaft unterhalb vom Dachstein, im Ausseerland. Oft schon war das frühere Stammhaus Kulisse für Heimatfilme und Maler. Im Alpen-Worte-Garten des Refugiums hat der „Wächter der Zeit“ sein Zuhause. Die lebensgroße Skulptur des oberösterreichischen Künstlers Manfred Kielnhofer ist ein Symbol für die Vergänglichkeit und Schnelllebigkeit der Zeit. „Er soll bewusst daran erinnern wie der achtsamer mit sich und seiner Zeit umzugehen“, sagt der Künstler. „Er wacht darüber, seine wertvolle Lebenszeit nicht mit Unwesentli chem zu füllen.“ Und er wacht über die Worte, die in diesem Garten auf Tafeln und Inschriften zur Besinnung rufen. Viele stammen von der mehrfach mit Preisen ausgezeichneten Schriftstellerin Barbara Frischmuth. „Denken was nicht sein darf und erfinden was noch nicht 44 ist“, fordert ein Wort von ihr auf. „Es war einmal, es war keinmal“, erinnert ein andres. Was wurde aus dem Beginn? Was wollte ich und wo gehe ich nun ich? Nachdenklich werden, sich überprüfen: dazu fordern unerwartete Zitate, Gedichte, Lieblingsblumen und Fotos von großen Schriftstellern und Heimatdichtern auf. Der Worte-Garten ist nur eine von vielen Ruheoasen in der WASNERIN. Unterhaltung pur bietet das Hotel an literarischen Autorenabenden und bei Krimi lesungen. Aber nicht nur Literatur verführt zum Sinnieren, es locken auch Touren auf den 2.995 Meter hohen Dachstein oder den mit 1.837 Metern etwas niedrigeren Loser. Gemütliche Rundwege um den BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 Lebensart AKTIEN & MÄRKTE unternehmen fonds Zertifikate rohstoffe Refugium der Woche – Advertorial Weitere Informationen unter: www.diewasnerin.at Sommersbergsee, den Grundlsee, sowie den Altausseer See, der wegen seiner einzigartigen Farbe auch das "dunkelblaue Tintenfass“ genannt wird, stärken die Sinne. Das Hotel DIE WASNERIN ist insgesamt ein Ort für eine mentale, g‘sunde und sehr individuelle Auszeit. Der Relax-Guide 2015 hat der WASNERIN drei Lilien verliehen, es zu den Top Wellness Hotels in Österreich gekürt. Rück-Besinnung wird hier nicht nur für Geist und Seele, auch für Körper und Sinne gebo ten. Die Zimmer bieten viel Platz und Komfort, sei es direkt im denk malgeschützten Traditionshaus oder im modernen Zubau, mit dem größten hoteleigenen SPA-Bereich der Region. Das Interior Design 45 aus Natur-Materialien wie Holz, Loden und Stein, aber auch die usseer Trachtenstoffe vermittelt dem Gast das Gefühl „daheim zu A sein“. Die Region Steirisches Salzkammergut ist schnell von Salzburg oder München aus erreichbar, aber auch von Wien und Graz ist die Anreise komfortabel zu machen. Der „Wächter der Zeit“ entlässt einen gestärkt in den Alltag, ein Freund an den man gerne zurückdenkt. Zurück im Büro tropft der Regen melancholisch vorm Fenster, aber Menschen wollen wissen, wie es einem ergeht, die Kollegin bietet Unterstützung an, neue Aufgaben werden gelöst. Alltag eben. BÖRSE am Sonntag · 19/1 5 19/15 AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Impressum/Disclaimer Herausgeber: Weimer Media Group GmbH Maximilianstraße 13 80539 München Layout: addna, Nürnberg Chefredakteur: Dr. Sebastian Sigler Bildnachweis: Fotolia, Adidas, Siemens, ap, Jens Weber, WMG Chef vom Dienst: Dr. Dr. Stefan Groß Telefon: +49 (0) 8022-7044443 Mobil: +49 (0) 151-42306255 [email protected] Die Charts wurden mit freundlicher Unterstützung von TradeSignal erstellt. 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