PDF - BÖRSE am Sonntag

Pflichtblatt der Börsen Frankfurt
D ü s s e l d o r f · St utt g a rt · h a m b u r g · b e r l i n · M ü n c h e n
№ 20 · Sonntag, 17. Mai 2015
Thyssen-Krupp
Sparprogramm wirkt –
Aktie im Steigflug
Porsche
VW-Rendite bleibt
zentrales Problem
Euro-Zone
BIP-Wachstum
zieht deutlich an
Höttges
US-Tochter T-Mobile
vergoldet die Bilanz
Ben van Beurden
Royal Dutch –
großes Comeback
Shell sichert sich wichtige Bohrrechte in der Arktis
AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN
FONDS
ZERTIFIKATE
Rohstoffe
Denkzeit
Lebensart
Schliekers Woche
Selbst ist das Auto
Sonntag, 17. M ai 2015
AKTIEN & MÄRKTE
Schliekers Woche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Tops und Flops-, Zahl der Woche,
Termine der Woche . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Kopf der Woche: Timotheus Höttges,
Aphorismus der Woche . . . . . . . . . . . . . . . 4
Markt im Fokus: Eurozone. . . . . . . . . . . . 6
Kolumne: Dr. Ulrich Stephan. . . . . . . . . . 7
Märkte im Überblick:
S&P 500, DAX, EURO STOXX 50 . . . . . . 8
Aktie der Woche:
Shell. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
UNTERNEHMEN
Unternehmen der Woche:
Porsche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
ThyssenKrupp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Wiki-Duell. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
News: Sixt, Delticom, Nexus,
Pro Sieben, Zalando. . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
FONDS
Fonds der Woche:
Petercam Securities Real Estate Europe. . . . . . 24
Fonds-News. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
ZERTIFIKATE
Zertifikate-Idee:
Capped Reverse Bonus-Zertifikat auf
den Euro STOXX 50 . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Zertifikate-News. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Rohstoffe
Rohstoffe der Woche: Kaffee. . . . . . . . . . . 28
Rohstoffanalysen: WTI-Öl, Silber,
Kakao, Kupfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Lebensart
Auktion der Woche:
Christie’s. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Touristik: Maria Zarraluqui . . . . . . . . . . . 32
Refugium der Woche:
Barceló Sancti Petri. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Impressum/Disclaimer . . . . . . . . . . . . . . 36
Google will Ers­ tatsächlichen Verkehr zu beherrschen –
ter sein – wie
auch indirekt: Wer künftig nicht im Stau
immer: In seiner stehen will, muss wohl oder übel ebenfalls
Heimatgemeinde 40 km/h fahren. Zum Abreagieren viel­
Mountain View, leicht eine Google-Aktie kaufen? Die kos­
Kalifornien, zu­ tet nach erneuter Steigerung gerade um die
mindest wird man 485 Euro, aber man ist dabei: es ist dann
im Straßenverkehr der eigene Laden, der die Weltherrschaft
ab dem Sommer anpeilt. Beim Auto dürfte da noch lange
Reinhard Schlieker
auf Geisterfahrer nicht Schluss sein. Man denke sich nur
ZDF Wirtschafts­
treffen, besser ge­ die Sache zu Ende: Dem Fahrzeug, was
korrespondent
sagt, Geisterautos
auf die Dauer sehr günstig zu haben sein
ohne jeden Fahrer. dürfte, weil zahlreiche Ausstattungsmerk­
Elektromobile mit Höchstgeschwindigkei­ male unnötig sind, könnten auf Dauer
ten von bis zu 40 Stundenkilometern glei­ auch die Fenster gestrichen werden. Denn
ten dann nach dem Willen des Internet­ man kann ja problemlos auf einen Monitor
konzerns durch die Stadt. Die Begrenzung „Google Streetview“ aufspielen und einen
des Tempos ist übrigens keine gesetzliche
andern mit „Google Earth" bestücken – da
Notwendigkeit, sondern erlaubt es dem
sieht jeder Insasse, was draußen gerade so
Hersteller, die Airbags einzusparen. Das
zu sehen ist und wo er sich befindet. Die
sei immerhin ein guter Grund, so Google. Online-Anbindung lässt es außerdem als
Lenkung und Pedale sind noch drin – vor­ möglich erscheinen, auf der Fahrt zum Su­
erst. Vielleicht hat mancher Insasse dann
permarkt online einzukaufen – im Idealfall
doch das Gefühl, mal eingreifen zu müssen
kann man bei Erreichen des Ziels einfach
– auch wenn man glaubt, aus Googles Mit­ umkehren, weil das Shopping ja schon
teilungen herauszulesen, dass er das doch
erledigt ist. Unterdessen zeichnet Google
bitte besser lassen soll. Schließlich haben wahrscheinlich auf, wohin jemand fährt
die technologiegetriebenen Autos bereits – man kennt es ja schon ansatzweise von
2,7 Millionen Testkilometer zurückgelegt, den Profilen, die der Taxikonkurrent Uber
mit elf Blechschäden, an denen aber immer anlegt und damit typische Verhaltenswei­
der jeweils andere schuld gewesen sein soll. sen ausspioniert. Und man weiß dann im
Nun ja. Ganz untypisch daher für Google: „Googleplex“ auch, was wer einkauft oder
Vorsicht und Zurückhaltung. Einmal na­ zumindest, wer wie lange – und vor allem:
türlich das begrenzte Tempo, dann aber bei wem – verweilt. Fehlt noch, dass einem
auch noch die elektronische Einstellung, im Auto zwangsweise Werbung vorgespielt
dass das Vehikel erst ein paar Sekunden wird. Spätestens dann ist die schöne neue
nach dem Umspringen einer Ampel auf Welt ein Ort des Missvergnügens und eine
„Grün“ anfahren wird. Schon das macht dividendenlose Aktie kein Trost mehr.
den Einsatz auf deutschen Straßen völlig
undenkbar. Obwohl man, wenn man die
Was denken Sie über
surfenden und telefonierenden Leute auf
den Fahrersitzen der Republik betrachtet, dieses Thema?
davon ausgehen muss, dass es hierzulande Schreiben Sie gerne direkt an den Autor
von selbstlenkenden Autos bereits nur so Reinhard Schlieker unter
wimmelt. Jedenfalls schickt sich Google [email protected]
an, neben dem virtuellen nun auch den
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BÖRSE am Sonntag · 20/1 5
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FONDS
ZERTIFIKATE
Rohstoffe
Denkzeit
Lebensart
Tops und Flops der Woche
tops
Pall Corp.: Übernahme beflügelt
Der US-Konzern entwickelt und produziert Lösungen zur Filtration, Separation und
Aufreinigung. Der Kurs der im S&P 500 gelistet Aktie (WKN: 859043) machte in der
vergangenen Woche einen kräftigen Satz nach oben. Pall hatte bekannt gegeben, sich vom
Mischkonzern Danaher (WKN: 866197) übernehmen lassen zu wollen. Dieser bietet
127,20 US-Dollar je Pall-Aktie. Die Managements beider Firmen sind sich bereits einig.
Nun müssen die Pall-Aktionäre zustimmen. Abgeschlossen werden soll der Deal noch
2015.
Zebra Technologies: Neue Kursrekorde
Das umfassende Portfolio des US-Konzerns umfasst Barcode-, Beleg-, Kiosk- und RFIDDrucker und Verbrauchsmaterialien sowie Echtzeit-Lokalisierungslösungen. In der ver­
gangenen Woche hatte er die Ergebnisse für das erste Quartal 2015 vorgelegt, die geprägt
waren von einer Übernahme. Die Zahlen kamen ebenso gut an, wie der positive Blick des
Managements in die Zukunft. Der Aktienkurs von Zebra Technologies(WKN: 882578)
machte daher einen kräftigen Satz nach oben und erreichte noch nie da gewesene Höhen.
STABILUS: Ergebnisse kräftig gesteigert
Der Kurs des SDAX-Wertes (WKN: A113Q5) machte in der vergangenen Woche einen
kräftigen Satz nach oben und kam damit seinem im April markierten Allzeithoch sehr
nahe. Für Rückenwind sorgten insbesondere die am Freitag vorgelegten Geschäftszahlen.
Der Hersteller von Gasfedern, hydraulische Dämpfern und elektromechanischen Antrie­
ben hatte im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2014/15 (bis Ende September) deutliche
Steigerungen bei Umsatz und Profiten erzielt und sprach von starken Ergebnissen.
Zahl der Woche
1,1
Millionen
Neukunden konnte die Deutsche ­Telekom
im ersten Quartal 2015 in den USA gewin­
nen. Die Konkurrenz verlor dort im selben
Zeitraum 600.000 ihrer Kunden.
TERMINE der Woche
19.05.11:00 DEZEW, Index Kon­
junkturerwartungen
Flops
DuPont: Aufspaltung wird unwahrscheinlicher
Der US-Chemiekonzern (WKN: 852046) hielt am vergangenen Mittwoch seine jähr­
liche Hauptversammlung ab. Es gab jedoch keine neuen Kaufanreize für Investoren.
Im Gegenteil: die Aktie verlor deutlich und gehörte in der vergangenen Woche zu den
schwächsten Werten im Dow Jones. Ein möglicher Grund: die Aufspaltung DuPonts
ist unwahrscheinlicher geworden, nachdem der Hedgefonds Trian Fund Management,
einer der größten Einzelaktionäre des Konzerns, es nicht schaffte, in den Verwaltungs­
rat gewählt zu werden.
ResMed: Studie verfehlt Ziel
Der US-Konzern entwickelt und produziert medizinische Atemgeräte sowie Produkte
zur Diagnose und Therapie schlafbezogener Atmungsstörungen. Seit dem Allzeithoch
vom 7. April steht die Aktie von ResMed (WKN: 895878) kräftig unter Druck. Aus­
löser für den jüngsten sehr dynamischen Rückgang waren schwache Ergebnisse der
Studie SERVE-HF über die Behandlung mit Adaptiver Servoventilation (ASV) bei
zentraler Schlafapnoe und chronischer Herzinsuffizienz. Sie erreichten nicht ihren pri­
mären Endpunkt.
LPKF Laser & Electronics: Auftragsflaute
Der jüngste dynamische Einbruch drückte die Aktie des Laserspezialisten unter das Tief
von Januar dieses Jahres, sodass der Kurs ein neues Tief innerhalb der übergeordneten
Talfahrt seit Januar 2014 markierte. LPKF Laser & Electronics (WKN: 645000) hatte
am Mittwoch gemeldet, verhalten in das Jahr 2015 gestartet zu sein. Den Anlegern
Sorge bereitet vor allem die Auftragsflaute, die die Jahresziele gefährden könnte. Der
Vorstand bestätigte zwar die Prognosen, bezeichnete sie nun aber als sehr ambitioniert.
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BÖRSE am Sonntag · 20/1 5
Mai
19.05.14:30 USABaubeginne &
Baugenehmigungen
April
20.05.20:00 USAFed (FOMC),
­Sitzungsprotokoll
vom 28./29.04.
21.05.10:00 EWUMarkit Einkaufs­
managerindizes
(1. Veröff.) Mai
21.05.16:00 USAVerkäufe bestehende
Häuser April
22.05.02:45 ChinaHSBC Einkaufs­
managerindex verarb.
G. (1.Veröff.) Mai
22.05.10:00 DEifo Geschäftsklima­
index Mai
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ZERTIFIKATE
Rohstoffe
Denkzeit Lebensart
Kopf der Woche
Zitat der Woche
Wir wollen grund­
legend ändern, wie die
Welt Energie verwendet.
Timotheus Höttges
Best oft the rest
„Die Z a h len
sprechen für
sich.“ Beschei­
denheit ist si­
cherlich keine
Eigenschaft,
die man Ti­
motheus Hött­
ges in seinem
Leben häufig
US-Markt als Glücksfall:
nachgesagt hat.
Timotheus Höttges
Doch am Mitt­
woch musste
der Vorstands­
vorsitzende der Deutschen Telekom AG gar
nicht übertreiben.
Der 52-jährige ist bereits seit 2002 im Un­
ternehmen – erst bei T-Mobile, später dann
bei der Deutschen Telekom AG. Vor knapp
anderthalb Jahren, im Januar 2014, über­
nahm er dann von seinem langjährigen
Freund René Obermann den Vorstands­
vorsitz beim größten deutschen Telekom­
munikationsunternehmen. Trotz seiner
Verbundenheit zum Vorgänger leitete er
umgehend eine Wende ein. Nun lassen sich
erste Erfolge erkennen. Und diese kommen
zunächst einmal von unerwarteter Seite: aus
den USA. Seit Jahren versuchen die Ver­
antwortlichen bei der Deutschen Telekom
AG die ungeliebte Tochter T-Mobile US zu
veräußern.
Im vergangenen Jahr war man mit den
Verhandlungen bereits weit vorangeschrit­
ten. Doch dann sprangen zwei Kaufinter­
essenten ab. Heute erweist sich diese Ent­
wicklung als unverhoffter Segen. Denn die
US-Tochter trieb das Betriebsergebnis der
Telekom im ersten Quartal mit elf Prozent
Zuwachs auf 4,6 Milliarden Euro. Das Un­
ternehmen profitierte dabei von dem derzeit
starken Dollar. Doch auch wenn man den
Währungseffekt herausrechnet, konnte der
Gewinn um sechs Prozent gesteigert wer­
den. Grund sind die hohen Zuwachsraten
bei den Nutzern. „Wir haben in den USA
einen Kundenzuwachs, der seinesgleichen
sucht", sagte Höttges am Mittwoch zu Reu­
ters. Doch auch in den heimischen Märkten
beginnen die Bonner wieder Fuß zu fassen.
Insgesamt kann Höttges zuversichtlich in
die Zukunft schauen. Auch wenn man an
der Weltspitze nicht mithalten kann, da­
für sind die amerikanischen Konkurrenten
AT&T und Verizon noch zu stark, konnte
der Vater von zwei Söhnen, der aus dem
Bonner Umland stammt, also echtes Lokal­
kolorit mitbringt, die Telekom immerhin
in ganz Europa als stärkstes Telekommuni­
kationsunternehmen positionieren – und
weltweit als „best of the rest“, sozusagen. RS
04
BÖRSE am Sonntag · 20/1 5
Elon Musk hat einen Geburtsfehler der
Energiewende erkannt : regenerative
Energien können oft nicht gespeichert
werden. Seine massenhaft hergestellten,
preiswerten Lithium-Ionen-Akkus mit
dem schönen Namen „Powerwall“ sollen
dem abhelfen – hofft Musk.
Aphorismus der Woche
Es ist nicht wenig Zeit,
die wir haben, sondern
es ist viel Zeit, die wir
nicht nutzen.
Lucius Annaeus Seneca (etwa 4 v. Chr –
65 n. Chr.), römischer Politiker, Rhetor,
Philosoph und Schriftsteller
GOLD IST GELD.
JETZT, VOR UND
IN 1.000 JAHREN.
GOLD, EIN ELEMENT MIT ANZIEHUNGSKRAFT. Seit Menschengedenken ranken sich um das Edelmetall zahlreiche
Mythen und Geschichten. Gold erlangte in jeder Hochkultur einen hohen Stellenwert, es spielt in den wichtigsten
Religionen eine wesentliche Rolle und ist auch heute noch auf allen Kontinenten begehrt und beliebt. So wie die „Wiener
Philharmoniker“ der Münze Österreich AG. Die Geschichte des Goldes nachlesen unter www.muenzeoesterreich.at und
www.youtube.com/user/muenzeoesterreich. MÜNZE ÖSTERREICH – ANLEGEN. SAMMELN. SCHENKEN.
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FONDS
ZERTIFIKATE
Rohstoffe
Denkzeit Lebensart
Markt im Fokus
Eurozone:
BIP-Wachstum zieht an
Das Wirtschaftswachstum im Euroraum hat im ersten Quartal weiter Fahrt aufgenommen. Diesmal lag es
jedoch nicht in erster Linie an der Entwicklung in Deutschland, das sich zuvor als Konjunkturlokomotive
erwiesen hatte. Vielmehr nahm in der größten Volkswirtschaft des gemeinsamen Währungsraums die
­Dynamik sogar ab. Positiv überraschten dagegen einige der Sorgenkinder aus der Südperipherie.
Spanien und vor allem Frankreich zeigten
zum Jahresbeginn 2015 unter den größten
Volkswirtschaften der Eurozone die größte
Wachstumsdynamik. In Spanien nahm
die Steigerungsrate beim Bruttoinlands­
produkt (BIP) gegenüber dem Vorquartal
von 0,7 auf 0,9 Prozent zu. Sie war damit
so hoch wie seit dem ersten Quartal 2007
BIP-Entwicklung in der Eurozone seit 2005
Stand: 13.05.2015
Indizes
Index
Dow Jones
S&P 500
NASDAQ
DAX
MDAX
TecDAX
SDAX
EUROSTX 50
Nikkei 225
Hang Seng
Stand: Freitag nach Börsenschluss
15.05.2015 % Vorwoche
52weekHigh  % 52week
18272,56
+0,45%
18288,63
+11,10%
2122,73
+0,31%
2125,92
+13,46%
5048,29
+0,89%
5119,83+24,06%
11447,03
-2,24%
12390,75+18,55%
20602,57
-0,01%
21656,74+26,01%
1669,30
+0,41%
1694,30+35,53%
8694,43
+1,47%
8909,37+20,65%
3573,07
-2,09%
3836,28
+12,96%
19732,92
+1,83%
20252,12
+38,01%
27822,28
+0,89%
28588,52
+22,40%
06
BÖRSE am Sonntag · 20/1 5
nicht mehr. In Frankreich, das Ende 2014
nicht über eine Stagnation herauskam, er­
höhte sich die Wirtschaftsleistung um 0,6
Prozent. Das war der stärkste Zuwachs
seit dem zweiten Quartal 2013. Zu den
größten Wachstumstreibern gehörten die
französischen Verbraucher, die den priva­
ten Konsum beflügelten. Die jüngste po­
sitive Entwicklung als Indiz für eine nach­
haltig wieder stärker Fahrt aufnehmende
französische Wirtschaft zu werten, ist
angesichts der nach wie vor vorhandenen
strukturellen Probleme im Wirtschaftsge­
füge der Grande Nation jedoch wohl nicht
angebracht.
Der jüngste konjunkturelle Lichtblick in
Frankreich half jedoch, die erneuten BIPRückgänge in Griechenland und Finnland,
die damit beide in eine Rezession abrut­
schen, ebenso aufzufangen wie die nachlas­
sende Wachstumsdynamik in Deutschland.
Dort legte das BIP in der Periode Januar
bis März um 0,3 Prozent zu und damit
deutlich weniger stark als Ende 2014 mit
0,7 Prozent. In der Eurozone insgesamt
zog die BIP-Steigerungsrate dennoch auf
0,4 Prozent an. Sie erhöhte sich damit seit
dem zweiten Jahresviertel 2014 jeweils
kontinuierlich um 0,1 Prozentpunkte und
hat nun den höchsten Wert seit dem zwei­
ten Quartal 2013 erreicht. Außerdem stieg
das absolute BIP auf den höchsten Wert
seit dem dritten Quartal 2008.
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ZERTIFIKATE
Rohstoffe
Denkzeit Lebensart
Kolumne
Dollar & Co.
bringen Bewegung ins Portfolio
Von Ulrich Stephan
Selbst Anleger, die sich nicht täglich intensiv mit ihrer Geldanlage beschäftigen, dürften zumindest einen Investmentgrundsatz verinnerlicht haben: Eine breite Diversifikation verbessert das Rendite-Risiko-Profil des Portfolios.
Neben der Auswahl unterschiedlicher Assetklassen und Branchen betrifft das auch die Aufteilung der Anlagen auf
verschiedene Länder – schließlich entwickeln sich internationale Kapitalmärkte regional unterschiedlich.
Dr. Ulrich Stephan
Chefanlagestratege
für Privat- und Firmen­
kunden der
Deutschen Bank
Oft wird dabei ein Punkt aus den Augen
verloren. Ein Investment außerhalb des eige­
nen Währungsbereiches – im Fall des deut­
schen Anlegers also außerhalb der Eurozone
– beinhaltet automatisch eine Fremdwäh­
rungskomponente. Anleger investieren also
gleichzeitig in ein Unternehmen und in eine
Währung – mit entsprechenden zusätzlichen
Renditechancen und Risiken.
Welche Auswirkungen Fremdwährungen
haben können, verdeutlicht ein einfaches
Beispiel: Der Kurs des US-Aktienmarkt­
indexes S&P 500 legte von Jahres­
beginn bis Ende April um 2,5
Prozent zu. Hätte ein Anleger
in den USA zum Jahresanfang
über einen Fonds 100 US-Dol­
lar in den Gesamtindex investiert,
wären seine Anteile – ohne Be­
rücksichtigung von möglichen
Gebühren etc. – Ende April
also 102,50 Dollar wert gewe­
sen. Für einen Anleger aus
dem Euroraum dagegen,
der 100 Euro investiert hätte,
wäre der Anteilswert auf 113 Euro gestiegen
– in dieser speziellen Situation ein sattes Per­
formance-Plus gegenüber dem US-Anleger.
Grund für diese beachtliche Diskrepanz
ist die Wechselkursentwicklung zwischen
US-Dollar und Euro: Seit Jahresanfang
hat der Dollar im Vergleich zum Euro um
fast 10 Prozent aufgewertet. Während diese
07
Entwicklung auf das Investment des US-Anlegers keinen Einfluss
hat, profitiert der Euro-Anleger davon. Seine in Dollar notierenden
Anteile werden beim Verkauf in Euro umgerechnet und ausgezahlt.
Und da der US-Dollar gestiegen ist, bekommt er mehr Euro für seine
Dollar-Anteile.
In gleicher Weise, wie Anleger von der Währungskomponente im
Portfolio profitieren können, kann es bei entsprechenden Wech­
selkursentwicklungen auch zu Verlusten kommen. Um ein solches
Risiko zu minimieren, ist es möglich, ein Investment gegen Wäh­
rungsschwankungen abzusichern – man spricht dabei von „hedgen“
(engl.: absichern). Dafür wird zum Beispiel seitens des Fondsmanage­
ments der zum Kaufzeitpunkt bestehende Fremdwährungs­
kurs mit Hilfe von Termingeschäften oder Optionen
festgeschrieben. Egal, wie sich die Währung entwickelt,
sie hat im Optimalfall keinerlei Einfluss mehr auf die
Performance der Anlage. Ob diese Absicherung sinnvoll
ist oder nicht, lässt sich nur im Einzelfall entscheiden.
Denn in welche Richtung sich ein Wechselkurs ent­
wickelt, ist maßgeblich von der Zins- sowie der Wirt­
schaftswachstumsdifferenz der beiden betreffenden
Währungsregionen abhängig. Im Fall der USA und
der Eurozone sprechen derzeit beide Faktoren klar für
die USA – entsprechend fließt vermehrt Kapital aus
der Eurozoneüber den Atlantik, wodurch der USDollar im Vergleich zum Euro aufwerten dürfte.
Wir erwarten bis Jahresende eine Fortführung der Schwächephase
des Euro gegenüber dem US-Dollar und den meisten Schwellenlän­
der-Währungen. Für Anleger mit entsprechender Risikobereitschaft
könnten sich daher derzeit insbesondere nicht gehedgte Anlagen, etwa
in den USA oder Asien, anbieten. Die Währungskomponente sollte
aber niemals allein das ausschlaggebende Kriterium für oder gegen
ein Fonds- oder Renteninvestment sein. Im Vordergrund sollten im­
mer die fundamentalen Wirtschafts- oder Unternehmensdaten stehen.
BÖRSE am Sonntag · 20/1 5
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FONDS
ZERTIFIKATE
Rohstoffe
Denkzeit Lebensart
Märkte im Überblick
usa
Deutschland
Europa
DAX gibt
deutlicher nach
Stärkerer Euro
belastet
Wie stark ist die US-Konjunktur? Diese
Frage gehört zu den derzeit brennendsten
an der Wall Street. Schließlich hängt von
der wirtschaftlichen Entwicklung in den
USA der Zeitpunkt der von der US-No­
tenbank für 2015 anvisierten Zinswende
ab. Die jüngst veröffentlichen Konjunktur­
daten boten dabei wieder einmal, je nach
Betrachtungswinkel, verschiedene Bewer­
tungsansätze. So war zu konstatieren, dass
sich die zuletzt auszumachende Serie von
vor allem schwächerer Wirtschaftsindika­
toren fortsetzte. Einerlei ob Einzelhandels­
umsätze, Industrieproduktion, NY Empire
Manufacturing Index oder die erste Um­
frage zur Verbraucherstimmung, sie alle
sprechen, nach der Konjunkturdelle im
Winter, noch nicht für eine wieder stärker
Fahrt aufnehmende Konjunktur. Aller­
dings waren die Daten auch nicht über­
mäßig schlecht, was den Abwärtsdruck
in Grenzen hielt. Auch weil sich die An­
nahme einer späteren US-Zinswende ver­
stärkt haben könnte. Dieser Punkt dürfte
zusammen mit den mäßigen Konjunk­
turdaten wiederum zur anhaltenden Ab­
wertung des US-Dollars beigetragen und
damit ebenfalls den Aktienmarkt gestützt
haben. Die US-Indizes machten zwar keine
großen Sprünge, verzeichneten jedoch zur
Vorwoche Zuwächse. Dow Jones und S&P
500 stiegen um 0,5 und 0,3 Prozent, nahe
an ihre Intraday-Allzeithochs; sie verfehl­
ten diese nur ganz knapp.
Der DAX zeigte in der vergangenen Wo­
che lange Zeit eine ähnliche Entwicklung
wie in der Vorwoche. Nach einem freund­
lichen Start wurde zunächst das Abwärts­
potenzial ausgelotet, bevor es dann zu einer
kräftigeren Gegenbewegung kam. Aller­
dings drehte am Freitag im Handelsverlauf
wieder die Richtung. Daher verbuchte der
Leitindex am Ende eine deutlich negative
Wochenbilanz von 2,2 Prozent. Wesent­
lich besser schnitten die anderen Indizes
ab. Jüngst aus charttechnischer Sicht in­
teressant beim DAX war, dass sich erneut
die steile Aufwärtstrendlinie, die aus der
Verbindung der Zwischentiefs von Oktober
und Dezember 2014 resultiert, als Unter­
stützung erwies und dort die erneute Atta­
cke der Bären stoppte. Spricht dies vielleicht
für Stärke und damit für eine bereits aus­
gereizte Korrektur? Oder war die Entwick­
lung hauptsächlich vom kleinen Verfallstag
an der Terminbörse am Freitag geprägt? Für
letzteres spricht die Schwäche am Freitag­
nachmittag. Spannend ist daher, welchen
Kurs der DAX nun einschlägt. Geben die
Bullen wieder Gas, vielleicht auch moti­
viert von einem Kaufsignal beim MACD,
das sich derzeit anzubahnen scheint? Oder
erfolgt noch einmal eine Attacke nach un­
ten? Dann gilt es zu schauen, ob sie aber­
mals gekontert werden kann oder ob dies­
mal doch die Bären die Oberhand behalten,
was dann zu einer fortgesetzten Korrektur
führen könnte.
In der Eurozone hat die Wachstumsdyna­
mik laut den jüngst veröffentlichten Zahlen
im ersten Quartal 2015 abermals zugenom­
men (siehe: Markt im Fokus). An den Ak­
tienmärkten des Währungsraums löste dies
jedoch keine größeren Kaufimpulse aus.
Sie blieben vielmehr im Korrekturmodus.
Der EURO STOXX 50 verzeichnete am
Ende ein Wochenminus von 2,1 Prozent.
Zwar konnte er sich wie in der Vorwoche
von seinem Wochentief zunächst deutli­
cher erholen. Ein Teil davon wurde durch
die Verluste am Freitag jedoch wieder zu­
nichtegemacht. Ein bremsender Faktor für
die Aktienmärkte des Euroraums könnte
die anhaltende Aufwertung des Euro sein.
Zum Beispiel war der Wechselkurs Euro/
US-Dollar jüngst über die Marke von 1,14
US-Dollar geklettert. Selbst die jüngsten
verbalen Interventionen von EZB-Chef
Mario Draghi belasteten kaum. Er hatte in
einer Rede in Washington bekräftigt, dass
die EZB ihr Kaufprogramm von Wertpa­
pieren (Quantitative Easing) wie beschlos­
sen fortsetzen werde. Nach seiner Einschät­
zung zeigen die Maßnahmen zwar positive
Effekte auf Investitionen, den privaten
Konsum und die Entwicklung der Verbrau­
cherpreise, allerdings träten die Fortschritte
im Kampf gegen eine flaue Konjunktur und
eine zu niedrige Inflation nur zögerlich ein.
Daher werde es noch einige Zeit dauern, bis
die Maßnahmen der EZB zum gewünsch­
ten Erfolg führen werden, betonte Draghi.
S&P 500
DAX
EURO STOXX 50
Dow und S&P 500
nahe Allzeithochs
Stand: 15.05.2015
Stand: 15.05.2015
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BÖRSE am Sonntag · 20/1 5
Stand: 15.05.2015
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tttttttt
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tttttttttttttttttttttt
UNTERNEHMEN
FONDS
ZERTIFIKATE
Rohstoffe
Denkzeit Lebensart
Foto: shell.de
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Royal Dutch –
großes Comeback
Ist es der Schatz in der Tschuktschensee? An der Nordwestküste Alaskas darf Royal Dutch Shell nun
nach Öl und Gas bohren. Schon im Sommer kann es losgehen.
Nach Schätzungen der amerikanischen
Energieagentur Energy Information Ad­
ministration (EIA) könnten in der Arktis
etwa 22 Prozent der weltweiten noch un­
entdeckten Öl- und Gasreserven liegen.
Ob die Zahlen stimmen, ist noch nicht ge­
wiss. Dennoch verspricht sich der britischniederländische Energieriese Royal Dutch
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Shell viel von seinem Vorhaben. Trotzt heftiger Proteste von Um­
weltschützern stimmte jüngst die zuständige US-Behörde Bureau
of Ocean Energy Management (BOEM) dem mehrere Jahre dau­
ernden Förderprojekt zu. Eine vorsichtige Förderung der Vorkom­
men sei möglich, teilte die Behörde in Washington mit. Allerdings
würden für alle Förderprojekte „strenge Sicherheitsstandards“ gel­
ten. Auch wenn der Weg für Shell noch nicht ganz frei ist – ein
wichtiger Schritt Richtung Nordpolarmeer ist getan.
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Shell bittet schon seit Jahren um Erlaub­ Murray von der Organisation Oceana. Das Vorhaben sei riskant
nis, die kostbaren Rohstoffe aus der Tiefe
und unausgereift.
zu holen. Seit 2010 ist der Ölmulti in
dem Gebiet aktiv und arbeitet an einer Ein Meilenstein für den Multi
Ausbeutung der Ölvorkommen in dem Shell hatte seine Förderpläne in den Arktisgebieten von Alaska
arktischen Meer. Auch andere Energie­ vor zwei Jahren nach wiederholten Problemen mit seinen dortigen
konzerne wie ConocoPhillips und Statoil
beiden Förderanlagen zunächst eingefroren. Die Förderplattform
Chart wollen in der Tschuktschensee boh­ „Kulluk“ löste sich bei stürmischer See von ihren Befestigungen
ren. Die vergleichsweise teure Förderung und wurde an Land gespült. Die Shell-Plattform „Noble Disco­
in der Arktis steht in Konkurrenz zu den verer“ wurde von der US-Küstenwache wegen Sicherheitsmängeln
durch Fracking gewonnenen Schiefergas
kritisiert. Beide Förderplattformen wurden zu Reparatur- und
und -öl in den USA. Für den russischen Wartungsarbeiten nach Asien gebracht. Shell-Sprecher Curtis
Teil der Tschukt­
Smith bezeichnete die erteilte Geneh­
schensee interes­
migung als „wichtigen Meilenstein“.
sieren sich unter
Die Entscheidung zeige „das Vertrauen,
Die Zustimmung der amerikanianderem Gazprom
dass die Aufseher in unseren Plan ha­
schen Behörde stößt insbesonund seine interna­
ben“. Aber es sei zwingend, dass die
dere bei Umweltschützern auf
tionalen Partner.
ausstehenden Genehmigungen, an
großen Widerstand.
Viele Öl f i r men
denen die endgültige Zulassung hänge,
haben in den ver­
rechtzeitig geliefert würden. Shell will
gangenen Jahren Pläne und besondere
noch im Sommer mit dem Projekt beginnen.
Techniken präsentiert, mit denen sie in An der Börse herrscht trotz Bohrerlaubnis in den vergangenen
der Arktis das Öl fördern wollen.
Tagen noch keine Euphorie. Zwar stieg der Aktienkurs zwischen­
Die Zustimmung der amerikanischen
zeitlich von 28 auf 29,50 Euro. Im Verlauf dieser Woche ging es
Behörde stößt insbesondere bei Umwelt­ aber genau so weit wieder nach unten. Vielleicht ist die Skep­
schützern auf großen Widerstand. „Diese
sis noch groß, weil der Konzern wie die gesamte Branche mit
Entscheidung stellt das Ölgeschäft über dem Ölpreisverfall des vergangenen Jahres zu kämpfen hat. So
die Menschen und setzt die Tier- und
halbierte sich die Nordsee-Ölsorte Brent in der Zeit. Im ersten
Pf lanzenwelt der Arktis - und die Ge­ Quartal dieses Jahres hat es bei Shell einen deutlichen Gewin­
sundheit unseres Planeten - aufs Spiel“, so
neinbruch gegeben. Das Ergebnis sank um mehr als die Hälfte
die US-Umweltschutzorganisation Earth­ auf 3,2 Milliarden US-Dollar. Das war aber immer noch mehr
justice. „Es gibt keine bewährte Methode, als die 2,5 Milliarden Dollar, die Analysten kalkuliert hatten.
einer möglichen Ölpest im eisigen arkti­ Der Energieriese hat dennoch ehrgeizige Ziele. In diesem Jahr
schen Wasser zu begegnen“, sagte Susan
hat sich der Konzern bereits von Geschäften im Wert von mehr
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als zwei Milliarden Dollar getrennt. Im
April wurde die Übernahme der BG
Group für 47 Milliarden britische Pfund
angekündigt. Dadurch soll ein stärkeres
Unternehmen entstehen.
Günstiger Einstieg
Derzeit könnte ein guter Einstiegsmoment
gekommen sein, zudem der Preistrend des
schwarzen Goldes in diesem Jahr wieder
nach oben zeigt. Royal Dutch Shell profi­
tiert von seiner starken Stellung im weiter
hochprofitablen Tankstellen- und Raffine­
riegeschäft und verfügt zudem über eine
Vielzahl von Ölquellen, die zu niedrigen
Kosten ausgebeutet werden können. 2015
dürfte der Konzern einen Überschuss von
7,2 Milliarden Pfund – rund zehn Milli­
arden Euro – erzielen. Die Dividenden­
rendite dürfte dann bei 5,9 Prozent lie­
gen. Wachsende Dividenden scheinen bei
Shell so etwas wie Tradition zu sein: Seit
1945 gab es keine einzige Dividendenkür­
zung. Konzernboss Ben van Beurden hat
bereits Anfang des Jahres betont, dass er
alles tun werde, um die „iconic dividend“
aufrechtzuerhalten.
Anlagetipp:
Anleger, denen es zu riskant erscheint, in Einzelwerte wie Shell
zu investieren, können mit Indexfonds (ETFs) auf den Stoxx
Europe 600 Oil & Gas Index ihre Anlage auf verschiedene
Werte streuen. Mit den Papieren nehmen sie nahezu eins zu eins
an der Kursentwicklung des Index teil. Eine noch defensivere
Variante bietet ein Zertifikat (WKN: HVB1VA), das sich eben­
falls auf den Stoxx Europe 600 bezieht. Mit dem Papier können
Anleger bereits Gewinn erzielen, wenn sich der Index seitwärts
entwickelt. Zu Laufzeitbeginn im März 2015 wurde der Start­
wert (Basispreis) des Index bei 315 Punkten fixiert. Aktuell steht
er bei 330 Punkten. Notiert der Stoxx Europe 600 Oil & Gas
zum Laufzeitende am 27. Juli 2016 auf oder über dem Startwert,
erfolgt die Rückzahlung zum maximalen Betrag von 120 Euro
pro Zertifikat. Bei einem aktuellen Kaufpreis von 103,91 Euro
ergibt sich daraus eine Rendite von rund 15 Prozent.
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Die Deutsche Bank hatte Shell vor der Verkündung der jüngsten
Quartalszahlen mit „Halten“ eingestuft. Die Ölkonzerne dürften
ein schwieriges Quartal hinter sich haben, doch sei dies bereits
bekannt gewesen. Die Analysten der Bank favorisieren die Pa­
piere von Konzernen mit besonders deutlichen Investitions- und
Kostensenkungen. Dazu zählten BP und Total. Die britische In­
vestmentbank HSBC bewertet das Kurspotenzial ähnlich. Die
gute Entwicklung der liquiden Mittel bei den Ölkonzernen im
ersten Quartal dürfte die Dividenden stärker stützen als gedacht.
Index als Marktbarometer
Wie abhängig die Branchenriesen von der Preisentwicklung des
Öls sind, zeigt die Performance des Stoxx Europe 600 Oil & Gas
Index. Er enthält aktuell 25 europäische Unternehmen, zu denen
Öl- und Gasproduzenten, Ölausrüster sowie Unternehmen aus
den Bereichen Ölservice, Öldistribution und alternative Energien
gehören. Die Liste reicht von BP, Royal Dutch Shell über OMV
bis zu Total. 2014 verlor der Index knapp 15 Prozent seines Werts.
Bereits nach gut vier Monaten steht in diesem Jahr hingegen ein
sattes Plus von 15 Prozent zu Buche.
Fazit:
Für Anleger, die glauben, dass die alten Ölriesen im Zuge eines
anhaltenden Preisaufwärtstrends wieder ein größeres Thema an
der Börse sein werden, könnte der Einstieg durchaus eine Über­
legung wert sein.
Liegt der Indexkurs zum Schluss unter dem Startwert, neh­
men Anleger an den Kursverlusten teil – in Bezug auf den
Nominalbetrag des Zertifikats von 100 Euro. Notiert bei­
spielsweise der Index ein Zehntel unter seinem Ausgangs­
niveau (also bei 283,5 Punkten), erhalten Anleger 90 Euro
pro Zertifikat ausgezahlt. Der Höchstbetrag ist auf 120
Euro begrenzt. Sollte der Index während der Laufzeit um
mehr als 20 Prozent zulegen, können Anleger nicht daran
partizipieren. Und noch ein Hinweis: Anleger, die auf eine
positive Entwicklung des Stoxx Europe 600 Oil & Gas In­
dex spekulieren, sollte klar sein, dass es sich hierbei um ei­
nen Preisindex handelt. Etwaige Dividenden der im Index
enthaltenen Unternehmen fließen nicht in die Berechnung
mit ein, sodass Investoren nicht von den Ausschüttungen
profitieren können.
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Wenn der Käfer nicht mehr läuft
Die Porsche-Holding hat ein Problem: VW. Die neuesten Zahlen zeigen das Hauptproblem des Konzerns
erbarmungslos: Die Kernmarke VW hängt wie ein Klotz am Bein von Premiummarken wie Porsche.
Doch ein Umbruch lässt auf sich warten.
Die diesjährige Jahreshauptversammlung
der Porsche Holding stand ganz im Zei­
chen des Streits zwischen VW- und Por­
sche-Chef Martin Winterkorn sowie dem
erst jüngst aus dem Aufsichts­
rat von V W zurückgetre­
tenen Patriarch Ferdinand
Piëch. Doch der Showdown
blieb aus. Denn Piëch selbst
blieb der Versammlung
überraschend fern. Er hatte
seine Stimmrechte einem Ver­
trauten übergeben. Es wäre das
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erste Mal gewesen, dass Winterkorn und Piëch sich seit dessen
Rücktritt begegnet wären.
Die Beteiligungsgesellschaft Porsche SE ist das Dach des VWKonzerns. In ihr haben die Familien Porsche und Piëch ihre
Anteile an dem Volkswagenkonzern gebündelt.
Zusammen halten sie 50,7 Prozent der VWStammaktien – und damit eine hauchdünne
Mehrheit. Die Holding selbst ist ein reines Verwal­
tungskonstrukt mit 32 Mitarbeitern. Mit der ei­
gentlichen Premiummarke Porsche hat die Gesell­
schaft wenig zu tun. Der Sportwagenbauer ist seit
der gescheiterten Übernahme im Jahr 2009 Teil des
VW-Imperiums und damit zwei Hierarchieebenen
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unter dem Mehrheitseigentümer Porsche
SE. Ihren Gewinn schöpft die Holding
hauptsächlich aus den Dividenden der
VW-Aktien. Waren dies im vergangenen
Jahr mehr als drei Milliarden Euro, konn­
ten in dem ersten Quartal 2015 bereits 870
Millionen Euro eingefahren werden.
Die guten Zahlen täuschen. Die eine Wo­
che zuvor veröffentlichten Zahlen des VWKonzerns die altbekannten Schwächen
offenbart. So erhöhte sich der Betriebsge­
winn des Autobauers zwar überraschend
stark um fast 20 Prozent. Doch während
die Premiummarke Audi und der Sport­
wagenhersteller Porsche als Zugpferde fast
zwei Drittel des operativen Ergebnisses
einfuhren, bleibt die Kernmarke VW wei­
terhin das Sorgenkind des Konzerns. Zwar
konnte man im ersten Quartal beim Be­
triebsgewinn einen Zuwachs von 16,8 Pro­
zent einfahren, doch die operative Marge
blieb bei glatt Prozent – zu mager. Damit
zeigt das Sparprogramm von Winterkorn
erste zarte Erfolge, das kann jedoch nicht
darüber hinwegtäuschen, dass die VWMarke vor weiteren Umbrüchen steht, will
man den Dauerkonkurrenten Toyota von
der Weltspitze verdrängen.
Die niedrige Marge der Kernmarke
galt im Führungsstreit als eine der
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Hauptkritikpunkte von Piëch an Winterkorn. Daher wird die
weitere Entwicklung in diesem Bereich nur umso genauer beob­
achtet werden. Offen bleibt dabei weiterhin, wer Piëch beim VWKonzern nun an der Spitze des Aufsichtsrats beerbt. Spätesten bis
zur Automobilmesse IAA soll ein Nachfolger gefunden werden.
Am wahrscheinlichsten gilt derzeit eine betriebsinterne Lösung mit
Winterkorn selbst. Doch die Frage bleibt, ob auf diese Weise die
Probleme bei der Kernmarke gelöst werden können.
Eines ist inzwischen aber klar: Patriarch Piëch wird sich nicht voll­
ständig zurückziehen. Er besitzt immer noch knapp 13 Prozent
der Porsche SE Stammaktien, sitzt dort auch im Aufsichtsrat. Und
entgegen aller Gerüchte im Vorfeld deutet derzeit alles darauf hin,
dass Piëch weder die Anteile noch den Posten aufgeben wird. RS
Porsche Automobil Holding
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Stand: 15.05.2015
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Raus aus der Krise
ThyssenKrupp profitiert von seinem Sparprogramm und übertrifft die Erwartungen der Experten.
Das freut die Börsianer. Die Aktie des DAX-Konzerns gehörte diese Woche zu den Topwerten – der
Einstieg könnte sich trotzdem noch lohnen.
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Krise? Welche Krise? Als ThyssenKrupp diese
Woche die jüngsten Geschäftszahlen vorlegte,
war von der Talfahrt der vergangenen Jahre
nicht mehr viel zu spüren. Der Stahl- und
Technikkonzern hat seine operativen Zwi­
schenziele im zweiten Quartal und insge­
samt im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres
2014/2015 erreicht und die Prognose für das
Gesamtjahr angehoben. Im Berichtszeitraum
konnten Umsatz sowie das bereinigte Ebit,
also das Ergebnis vor Zinsen und Steuern,
zum Teil deutlich gesteigert werden. „Unsere
Maßnahmen zur Performance-Verbesserung
greifen und wir kommen beim Konzernum­
bau voran. Die weitere Ergebnisverbesserung
spiegelt unsere stärkere Leistungsorientierung
wider“, verkündete ThyssenKrupp Vorstands­
chef Heinrich Hiesinger nicht ohne Stolz.
Der DAX-Konzern steigerte sein um Son­
dereffekte bereinigtes Ebit im ersten Halb­
jahr um 31 Prozent auf 722 Millionen Euro.
Das zweite Quartal hat dazu mit 405 Mil­
lionen Euro beigetragen. Damit übertrag
Thyssen-Krupp deutlich die Erwartungen
der Analysten. Besonders stark waren die
Fortschritte in der europäischen Stahlsparte.
Dieser Konzernteil verbesserte sein opera­
tives Ergebnis von 64 Millionen Euro im
Vorjahreszeitraum auf 113 Millionen Euro.
Dies ist vor allem den Kostensenkungen
zu verdanken. Die Schwerindustrie hat mit
Überkapazitäten und Preisdruck zu kämp­
fen. Darüber hinaus sorgt die Aufzugssparte
des Konzerns für gute Stimmung. Der Auf­
tragseingang werde im Wesentlichen von
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positiven Wechselkurseffekten und einer gestiegenen Nachfrage im
Neuanlagengeschäft speziell in den USA getragen und erzielte im ers­
ten Halbjahr einen Anstieg von elf Prozent auf 3,8 Milliarden Euro
von 3,4 Milliarden im Vorjahr. „Elevator Technology hat seinen Re­
kordkurs fortgesetzt und neue Spitzenwerte bei Auftragseingang und
Auftragsbestand erreicht. Auftragseingang und Umsatz konnten so­
wohl im ersten Halbjahr als auch im zweiten Quartal gegenüber dem
entsprechenden Vorjahreszeitraum zweistellige Zuwachsraten erzielen“,
teilte Thyssen-Krupp mit.
Erwartungen nach oben geschraubt
Angesichts der Fortschritte im operativen Geschäft und der sich stabi­
lisierenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat ThyssenKrupp
den Ausblick für die Geschäftsentwicklung im Gesamtjahr 2014/2015
angehoben: Der Vorstand erwartet nun einen deutlichen Anstieg des
Bereinigten Ebit auf 1,6 bis 1,7 Milliarden Euro. Zuvor hatte man
einen Wert von 1,5 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Der Kon­
zernumsatz soll auf vergleichbarer Basis im einstelligen Prozentbereich
ThyssenKrupp
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Stand: 15.05.2015
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gut an. Von den 30 DAX-Unternehmen lag der Titel hinsichtlich
seiner Performance diese Woche mit einem Plus von 4,08 Prozent
auf Rang zwei, gleich hinter der Lufthansa, die nur minimal besser
performte. Die Aktie notiert derzeit bei rund 26 Euro – das sind rund
20 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die für Anleger wichtigste Frage
ist: Kann der Konzern die Erwartungen abermals übertreffen und
führt der Weg tatsächlich endgültig aus der Krise? Ein Großteil der
Analysten stuft das Papier entweder mit „Halten“ oder „Kaufen“ ein.
Für das Analysehaus Jefferies ist ThyssenKrupp ein Kauf. Ihr Kursziel
liegt bei 30 Euro. Der Essener Konzern komme weiterhin gut voran.
Denn der zyklische Bereich Materials profitiere von einer anziehen­
den Stahlnachfrage in Europa und das defensive Investitionsgüterge­
schäft verzeichne allmählich wieder Gewinnwachstum. Auch beim
Free Cashflow gebe es Verbesserungen. Die Experten rechnen in den
kommenden Jahren mit steigenden Ausschüttungen an die Aktionäre.
wachsen. Für den Jahresüberschuss erwartet
der Vorstand ebenfalls eine deutliche Ver­
besserung – im Vorjahr waren es 195 Mil­
lionen Euro gewesen. Allerdings läuft es
nicht überall rund. Im schon länger kriseln­
den amerikanischen Stahlgeschäft schreibt
der Industrieriese weiterhin Verluste. Die
Netto-Finanzschulden des Gesamtkonzerns
erhöhten sich im Berichtshalbjahr um knapp
eine Milliarde Euro auf 4,6 Milliarden Euro.
Grund für den Anstieg sind im Wesentli­
chen der negative Free Cash Flow sowie hohe
Währungseffekte.
Dennoch: Die Essener sind weiterhin auf
Konsolidierungskurs. Haupttreiber dieser
Verbesserung war nach Unternehmensanga­
ben die erfolgreiche Umsetzung der Effizi­
enzsteigerungsmaßnahmen. ThyssenKrupp
ist offenbar gerade dabei, eine der schwersten
Krisen in der über 200-jährigen Unterneh­
mensgeschichte hinter sich zu lassen. Die gu­
ten Nachrichten kamen bei den Börsianern
18
Daumen der Analysten zeigen nach oben
Die französische Bank Société Générale sieht den künftigen Kurs
sogar bei 33,50 Euro. Der Stahlkonzern habe für die ersten sechs
Geschäftsmonate eine starke Bilanz vorgelegt. Von der zuletzt guten
Entwicklung im Stahlgeschäft hänge es ab, ob das Unternehmen sich
nun auf die Nicht-Stahlaktivitäten konzentrieren und dort weiteren
Wert schöpfen könne. Nicht ganz so zuversichtlich sind die Analysten
von Warburg Research, die das Kursziel bei 26 Euro sehen und das
Papier mit „Halten“ einstufen. Die Margen des Industrie- und Stahl­
konzerns hätten sich zwar im europäischen Stahlgeschäft im zweiten
Geschäftsquartal überraschend stark erholt. Das Aufwärtspotenzial
der Aktie sei aber begrenzt.
Eine andere Nachricht, die diese Woche die Runde machte, könnte
nicht nur der Aktie der Essener, sondern der ganzen Branche in Eu­
ropa Auftrieb verleihen. Die EU-Kommission prüft derzeit Vorwürfe:
Chinesische und russische Stahlhersteller sollen bestimmte flachge­
walzte Erzeugnisse aus Eisen und Stahl unter Wert verkauft haben.
Das ging aus einer Bekanntmachung im EU-Amtsblatt hervor. Falls
die Brüsseler Behörde die Anschuldigungen erst einmal bestätigt sieht,
kann sie vorläufige Strafzölle beschließen. Grund der Ermittlungen
ist eine Beschwerde des europäischen Stahlverbandes Eurofer vom 1.
April. Der Verband beklagte sich im Namen von einheimischen Her­
stellern über die seiner Ansicht nach unfaire Konkurrenz.
Die Prüfung des Dumping-Verdachts durch die EU habe den Stahl­
aktien in ganz Europa einen kräftigen Schub verliehen, meint Colin
Sheridan von Davy Research. Unabhängig davon, ob nun Strafzölle
letztlich verhängt würden oder nicht, habe der Schritt eine sofortige
positive Auswirkung auf die europäischen Stahlhersteller. „Die Kun­
den werden nun vorsichtig sein beim Handeln mit Importen, da nun
das Risiko künftiger Strafzölle droht“, so der Analyst. Der lange Atem,
den Thyssen-Chef Hiesinger in den letzten Jahren beweisen hat – er
könnte sich nun auszahlen.
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Neuerscheinung
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Das Börse-am-Sonntag Wiki-Duell
Pack die Badehose ein!
Die Wikifolios der beiden Trader Javo und MarKowitz konnten sich den jüngsten Kurskorrekturen
nicht entziehen. Dennoch liegen sie seit dem Duellstart immer noch im grünen Bereich.
Stratasys zieht es in die Tiefe
Student-Wiki MarKowitz ging mit rund 97.300 Euro mit seinem
Wikifolio Future Stable Growth (Symbol: WFMKOWITZ1) an den
Start. Derzeit ist sein Depot rund 110.800 Euro wert – ein Zuwachs
von 14 Prozent. In den vergangenen vier Wochen sackte sein Depot
ähnlich stark ab wie der DAX. Mit einer Aktie ging es bei ihm in die­
ser Zeit besonders heftig in den Keller: Das Papier des 3D-Druck-Un­
ternehmens Stratasys stürzte um 40 Prozent in die Tiefe. Ein Grund
dafür dürfte auch die Gewinn- und Umsatzwarnung des Konzerns
sein. Nach dem steilen Aufstieg der 3D-Branche in den vergangenen
Jahren scheint aus den entsprechenden Titeln immer mehr die Luft
zu entweichen.
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ol
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Fazit
Auch wenn die beiden Wiki-Trader Federn lassen mussten, lie­
gen sie doch seit dem Duellstart immer noch deut­
lich im Plus. Wie es an der Börse und mit dem
Wikifolios der beiden Trader weitergeht, erfah­
ren Sie in den kommenden Ausgaben Ihrer
BÖRSE am Sonntag.
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BB Biotech abwärts
Zu seinem Portfolio gehören auch Aktien von BB Biotech, eine der
größten Beteiligungsgesellschaften der Welt, die ausschließlich in
Unternehmen der Bio- und Gentechnologie sowie der Pharmain­
dustrie investiert. Der Titel gab in den vergangenen vier Wo­
chen 6,4 Prozent seines Wertes ab. Andererseits muss man
auch sagen, dass die Fallhöhe der Aktie besonders hoch
war. In den vergangenen zwölf Monaten konnte das
Papier um sagenhafte 120 Prozent zulegen.
Seit dem Duellstart im Herbst 2014 lief
es insgesamt ziemlich rund für Javo. Er konnte seinen Depotwert von
rund 13.300 Euro auf jetzt 19.000 Euro steigern – ein Plus von rund
43 Prozent.
w.
wi
„Wenn die Ebbe kommt, sieht man, wer keine Badehose trägt.“ Der
berühmte Ausspruch der lebenden Investmentlegende Warren Buffett
bringt es auf den Punkt. In steigenden Börsenphasen sind die meisten
Anleger erfolgreich. Doch wie sieht es bei Kurseinbrüchen aus? Was
passiert mit dem Depot in fallenden Märkten?
Der DAX brach in den vergangenen vier Wochen um mehr als fünf
Prozent ein. Wie ist es in der Zeit unseren beiden Wikifolio-Tradern
ergangen? Silver-Wiki Javo kam mit seiner Dividendenstrategie (Sym­
bol: WFDJ131154) nicht ganz so arg unter die Räder wie der deutsche
Leitindex. Zu Buche steht ein Minus von 2,5 Prozent. „Der Aktien­
markt hat in den vergangenen Tagen angedeutet, wie eine Korrektur
aussehen könnte. Das kurzfristige Auf und Ab von DAX, Dow Jones
& Co. spielt für den langfristigen Anlage-Erfolg allerdings nur eine
untergeordnete Rolle“, meint der Trader. Auch er hält sich an Warren
Buffett. Der habe einmal gesagt, dass man nicht in Aktien investiert
sein solle, wenn man nicht auch einen Verlust von 50 Prozent aus­
halten und dabei ruhig schlafen könne. Ganz so viel will Javo dann
doch nicht verlieren: „Ein Minus von 50 Prozent brauche ich nun
wirklich nicht.“
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wagen.
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News
SIXT
Leasingtochter bewährt sich an den Börse
Der in Pullach ansässige Autovermieter
hat seine Leasingtochter über einen Bör­
sengang in die Unabhängigkeit entlassen.
Beim Börsengang sind die bis zu 12,4
Millionen Aktien zu je 20 Euro zugeteilt
worden. Seit gut einer Woche werden die
Anteilscheine an der Frankfurter Börse
gehandelt. Die Aktie startete schnell an
ihrem ersten Handelstag, dem 8. Mai, auf
gut 23 Euro durch und hat sich mit Ab­
lauf der ersten Handelswoche bei knapp
22 Euro stabilisiert. Sixt Leasing erlöste
mit dem Börsengang bis zu 135,6 Milli­
onen Euro. Der Autovermieter hatte seine
Leasing-Tochter vorab mit 30 Millionen
Euro frischem Kapital versorgt; das Ge­
schäft mit Leasing, dem Management
ganzer Fahrzeugflotten und dem Verkauf
von Neuwagen im Internet zählt der Kon­
zern nicht mehr zum Kerngeschäft. Die
Beteiligung an der Leasingtochter wurde
deshalb auf 40 Prozent festgelegt. Sixt
Leasing hat im vergangenen Jahr mit fast
100.000 Flottenmanagement- und Lea­
singverträgen 575 Millionen Euro erwirt­
schaftet und vor Steuern 25,6 Millionen
Euro verdient.
Euro, das ein Anstieg um 18,1 Prozent. Das
EBITDA belief sich auf 0,8 Mio. Euro nach
2,4 Millionen im Vorjahresquartal. Einem
Absatzplus bei Winterreifen von 4,4 Prozent
steht ein Rückgang im Geschäft mit Som­
merreifen von knapp 15 Prozent gegenüber.
Grund ist der zögerliche Wechsel der Ver­
braucher auf Sommerreifen in Folge des
wechselhaften Wetters. Im Vorjahreszeit­
raum hatten frühlingshafte Temperaturen
bereits im März einen frühen Start in das
Sommerreifengeschäft begünstigt.
DELTICOM
Wetterlage passt nicht
Delticom (WKN 514680), Europas führen­
der Internet-Reifenhändler, veröffentlicht
heute den vollständigen Bericht für das erste
Quartal 2015. In den ersten drei Monaten des
laufenden Geschäftsjahres erlöste das Unter­
nehmen einen Umsatz von 111,3 Millionen
NEXUS
Gesunde Ergebnisse mit Healthcare
Der Softwarekonzern hat sich auf Lösun­
gen für das Gesundheitswesen spezialisiert.
Mit seinen medizinisch-klinischen Infor­
mationssystemen können administrative,
medizinische und pflegerische Daten er­
fasst und ausgewertet werden, um damit
die Arbeitsprozesse in Krankenhäusern,
Rehabilitationskliniken und Altenheimen
zu verbessern und zu optimieren. Die Pro­
dukte und Dienstleistungen von Nexus
(WKN: 522090) kommen seit Jahren sehr
gut bei der Kundschaft an, was sich in einer
langjährigen positiven Ergebnisentwick­
lung manifestiert. Auch im ersten Quartal
2015 konnte die Gesellschaft ihren erfolg­
reichen und profitablen Wachstumskurs
Unternehmenstermine
Datum
19.05.2015
19.05.2015
19.05.2015
20.05.2015
20.05.2015
20.05.2015
21.05.2015
21.05.2015
Uhrzeit
-
-
-
-
-
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Name Ereignis
Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA Hauptversammlung
Merck KGaA
Ergebnisbericht Q1/2015
Wal-Mart Stores Ergebnisbericht Q1 2015/16
Deutsche Wohnen AG
Ergebnisbericht Q1/2015
Fresenius SE & Co. KGaA Hauptversammlung
Hewlett-Packard Halbjahresbericht 2014/15
Deutsche Bank AG
Hauptversammlung
Deutsche Telekom AG
Hauptversammlung
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fortsetzen. Sie verbuchte in der Berichts­
periode Januar bis März ein Umsatzplus
gegenüber dem Vorjahreszeitraum von
22,4 Prozent auf 22,8 Mio. Euro. Dazu
beigetragen haben auch Akquisitionen und
positive Wechselkurseffekte. Trotz Akquisi­
tions- und Integrationskosten verbesserten
sich ferner die Gewinne signifikant. Das
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
nahm um 17,3 auf 2,1 Mio. Euro zu. Der
Nachsteuerprofit erhöhte sich um 15,6 Pro­
zent auf ebenfalls rund 2,1 Mio. Euro. Bei
Vorlage der Quartalszahlen bekräftigt der
Vorstand das langfristige Ziel, Nexus als
starkes europäisches E-Health-Unterneh­
men zu positionieren und sieht darin wei­
terhin große Chancen zur Steigerung von
Umsatz und Gewinnen.
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PRO SIEBEN
Schaden durch Bombendrohung,
Zahlen trotzdem intakt
Der Abbruch von „Germany's Next Topmodel“ ist für ProSie­
ben eine mediale Katastrophe. Auf den Fernsehsender kommen
nach dem verfrühten Sendeschluss erhebliche finanzielle Lasten
zu. Unternehmen, die erhöhte Preise für eine TV-Spot-Platzierung
während der Sendung gezahlt haben, dürften das Geld nun zu­
rückfordern. Dass das Finale um 20.15 Uhr zudem lediglich einen
Marktanteil von 7,6 Prozent erreichte, könnte auch einen Einfluss
auf die Werbeeinnahmen bei der Wiederholung der Sendung
haben: Mit 2,24 Millionen Zuschauern schalteten zu Beginn so
wenige Menschen ein wie nie zuvor. 2014 erreichte die Sendung
noch 3,10 Millionen Zuschauer. Für den Mutterkonzern ProSie­
benSat.1 Media AG dürfte die geplatzte Show trotzdem nur ein
kleiner Rückschlag sein. Erst im Februar
hat das Unternehmen Rekordzahlen vor­
gelegt. Der Umsatz war 2014 um zehn
Prozent auf 2,88 Milliarden Euro gestie­
gen, der Gewinn hatte ebenfalls um zehn
Prozent auf 419 Millionen Euro zugelegt.
Experten rechnen damit, dass der Fernseh­
sender sogar noch in diesem Jahr in den
Dax aufsteigen könnte. Und am 28. Mai
wird Heidi Klum passend dazu wohl er­
neut versuchen, ein Topmodel zu küren.
Handelsblatt
ZALANDO
Optimistisch für Gesamtjahr
Die Zalando SE hat im ersten Quartal 2015 seinen profitab­
len Wachstumskurs bestätigt. Bestärkt vom besten Ergebnis
in einem ersten Quartal der Unternehmensgeschichte erwartet
Zalando für das Geschäftsjahr 2015 ein Umsatzwachstum am
oberen Ende des prognostizierten Zielkorridors von 20 bis 25
Prozent. Sollte die positive Dynamik im weiteren Verlauf des Ge­
schäftsjahres anhalten, könnte das Umsatzwachstum auch leicht
oberhalb des Zielkorridors liegen. Mit Blick auf die im ersten
Quartal erreichten Mehreinnahmen hebt Zalando die Prognose
der bereinigten EBIT-Marge für das Gesamtjahr auf rund 4,5
Prozent an. Aufgrund des guten Starts in die Frühjahr/SommerSaison stieg der Umsatz im ersten Quartal um 28,5 Prozent auf
644 Millionen Euro nach 501 Millionen im Vorjahr und übertraf
damit den genannten Zielkorridor. Die Anzahl der aktiven Kun­
den hat im Vergleich zum Vorquartal um 0,7 Millionen auf 15,4
Millionen zugenommen, im Vergleich zum Vorjahresquartal ent­
spricht dies einem Wachstum von 14 Prozent. Das Bruttowaren­
volumen pro aktivem Kunden stieg um 11 Prozent von 175 EUR
im ersten Quartal 2014 auf 193 EUR im ersten Quartal 2015.
Die Zalando-Webseiten registrierten im ersten Quartal 393 Mil­
lionen Besuche. Zum ersten Mal hat Zalando im ersten Quartal
mit 53 Prozent mehr Zugriffe von mobilen Endgeräten als von
Desktop Computern registriert. Die Zalando-App, die mit dem
Internet World Business Shop Award ausgezeichnet worden ist,
23
BÖRSE am Sonntag · 20/1 5
wurde bis Ende Q1 2015 insgesamt 8,5
Millionen Mal heruntergeladen.
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FONDS ZERTIFIKATE
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Fonds der Woche
Attraktiver
Depot-Baustein
Petercam Securities Real Estate Europe
Immobilien stehen für Sicherheit und werthaltiges Investieren. Nicht umsonst macht oft der Begriff vom
„Betongold“ in dem Zusammenhang die Runde. Allerdings hat die Anlageklasse auch Nachteile – wie
etwa eine geringe Liquidität. Abhilfe schaffen können Investoren mit Immobilienaktien. Bei diesem Investment müssen sie jedoch Schwankungen, wie sie an den Aktienmärkten üblich sind, akzeptieren. Mit dem
­Petercam Securities Real Estate Europe (WKN: A0B9B9) legen sich Anleger ein Portfolio mit ausgewählten europäischen Immobilienaktien ins Depot.
Schlagende Argumente
Seit 2012 hat der Sektor der europäischen Immobilienaktien bereits
gute Kursgewinne verbucht. Daher stellt sich unweigerlich die Frage,
ob die Party sich bereits dem Ende nähert. Bei genauerer Betrach­
tung gibt es gute Argumente, die weiter für ein Investment in euro­
päische Immobilienaktien sprechen. Die massive geldpolitische Lo­
ckerung der Europäischen Zentralbank führt dazu, dass Investoren
Alternativen zu festverzinslichen Anlagen suchen und sie zum Teil
in Immobilien finden. Die Kombination von niedrigen Zinsen mit
guten konjunkturellen Perspektiven, wie sie die Euro-Zone aktuell
bietet, ist ein idealer Nährboden für eine attraktive Wertentwick­
lung im Immobiliensektor. Auch das Umfeld für Finanzierungen
der Unternehmen, sei es über Banken oder den Anleihemarkt, ist
günstig. Immobilienaktien sind zudem für Dividendenjäger interes­
sant, die Aktien des Fonds bieten beispielsweise aktuell im Schnitt
eine attraktive Dividendenrendite von 3,6 Prozent.
Gut gestreut
Das Fondsportfolio, das von Olivier Hertoghe und Damien Ma­
richal gemanagt wird, ist über 66 Einzeltitel gestreut und deckt
unterschiedliche Segmente wie beispielsweise Büro-, Wohn-, und
Einzelhandelsimmobilien ab. Unter den einzelnen Ländern domi­
niert Großbritannien. In einem aktuellen Kommentar bestätigt
das Fondsmanagement seine positive Sicht auf den Immobilien­
sektor dieses Landes. Mit dem Investment in den britischen Im­
mobilienkonzern Quintain Estates im vergangenen Monat wurde
diese Einschätzung konkret umgesetzt. Zu den Top-Titeln, die
überdurchschnittlich hoch gewichtet sind, zählen mit sieben Pro­
zent der deutsche Wohnimmobilienkonzern Deutsche Annington
und das französische Gewerbeimmobilienunternehmen Klépierre.
„In einem Umfeld steigender Zinsen sind wir weiter von unserem
24
Hauptauswahlkriterium, nämlich einem gesunden Wachstum des
Cash-Flow pro Aktie, überzeugt. Das Kriterium sollte zu attrakti­
ven Erträgen für Anleger, die sich aus der Dividendenrendite und
dem Wachstum des Nettoinventarwerts zusammensetzen, führen“,
so das Fondsmanagement.
Wertentwicklung
Ziel des Fonds ist eine bessere Wertentwicklung und eine gerin­
gere Volatilität als die der Immobilienaktien-Benchmark Petercam
Securities Real Estate Europe (PEPS). In den vergangenen 15 Jah­
ren lag die Wertentwicklung des Fonds mit Stand vom Dezember
2014 im Schnitt 2,2 Prozent p.a. über dem Vergleichsindex. Für
Investoren ist in jedem Fall ein längerfristiger Anlagehorizont rat­
sam. Trotz des schlüssigen und erfolgreichen Investmentansatzes
kann es zu höheren zwischenzeitlichen Verlusten kommen, wie
das Aktien Katastrophenjahr 2008 gezeigt hat. Der Fonds hat in
dem Kalenderjahr über 49 Prozent an Wert verloren. Auf längere
Sicht ist die Wertentwicklung mit 311 Prozent seit Auflegung des
Fonds im Dezember 1999 allerdings eine überzeugende Leistung.
Für Privatanleger ist neben einer thesaurierenden Variante, die die
Erträge wieder reinvestiert, auch ein Fonds-Tranche verfügbar, die
die Erträge ausschüttet und somit einem Bedürfnis nach regelmä­
ßigen Kapitalzuflüssen gerecht wird (WKN: A0JMCC).
Petercam Securities Real Estate Europe B
ISIN:BE0058187841
Fondsvolumen:
308,7 Mio. Euro
Fondswährung:Euro
Auflegungsdatum:27.12.1999
Gesamtkostenquote (p.a.):
1,87%
BÖRSE am Sonntag · 20/1 5
FONDS ZERTIFIKATE
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AKTIEN & MÄRKTE
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News
GOLDMAN SACHS
Wenig Optimismus bei US-Aktien
Die Fondsgesellschaft Goldman Sachs Asset
Management analysiert in einem aktuellen
Bericht die Aussichten für US-amerikani­
sche Aktien und kommt dabei zu einem eher
negativen Ergebnis. „Die Aussichten für das
amerikanische Wirtschaftswachstum sind
zwar weiter positiv, dennoch sind wir mitt­
lerweile so wenig optimistisch für US-Aktien
gestimmt wie seit Jahren nicht mehr“, so
Suneil Mahindru, Chief Investment Officer
für internationale Aktien bei Goldman Sachs
Asset Management. Die Wirtschaftsdaten des
vergangenen Jahres in den USA mit einem
Wachstum von 2,4 Prozent und einer auf 5,5
Prozent gesunkenen Arbeitslosenquote haben
den Markt beflügelt. „Die Aktien entwickel­
ten sich im vergangenen Jahr überdurch­
schnittlich gut und der S&P 500 markiert
immer noch neue Höchststände. Aktuell no­
tiert der Index am oberen Ende seiner histo­
rischen Bewertungsspanne, wobei wir einige
Teile des Marktes für massiv überbewertet
halten. Gleichzeitig sind die Gewinnschät­
zungen für den US-Markt insgesamt gesun­
ken, weil der starke Dollar und das billigere
Öl den global agierenden Unternehmen be­
ziehungsweise der Energiebranche zu schaffen
machen“, so die Fondsgesellschaft. Mahindru
rät Anlegern, sehr selektiv vorzugehen und in
Titel zu investieren, die von einem starken
US-Dollar, steigenden Zinsen und niedrigen
Ölpreisen profitieren oder zumindest immun
gegen dieses Szenario sind.
BARINGS
Unterwegs in Richtung Marktwirtschaft
Die Fondsgesellschaft Barings sieht die
Kursrückgänge in China als Gelegenheit
für einen Einstieg in den Aktienmarkt die­
ses Landes. „Kurzfristig könnte die Kombi­
nation aus Gewinnmitnahmen zum Zweck
der Wiederanlage in Neuemissionen nach
der starken Rally und potenziell strengeren
Kontrollen bei der Margenfinanzierung wei­
terhin zu Marktschwankungen führen, wie
wir sie auch in den letzten Wochen erlebt
haben. Mittel- bis langfristig bleibt China
für uns jedoch eine attraktive Anlageregion.
Insbesondere ermutigen uns die Maßnahmen
der Regierung zur politischen Lockerung und
zur Beschleunigung der Reformen, was so­
wohl die zyklischen als auch die strukturellen
Wachstumsaussichten unterstützen sollte“, so
Laura Luo, Head of Hong Kong China Equ­
ities bei Baring Asset Management. Selbst bei
einer Verlangsamung des Wirtschaftswachs­
tums in China bleiben aus Sicht der Expertin
die Aussichten aufgrund der Reformen po­
sitiv für den Aktienmarkt. Bei der Auswahl
der Einzelaktien setzt Laura Luo vor allem
auf drei Kriterien: „Ihre Geschäftsleitung,
ihr Geschäftsfeld und ihre Bilanzen müssen
von Qualität zeugen. Sie müssen vielverspre­
chende Aussichten auf langfristiges Gewinn­
wachstum haben. Und letztendlich muss der
Aktienkurs noch Raum nach oben haben,
damit wir für unsere Anleger eine angemes­
sene Rendite erzielen können.“ Besonderes
Potential bieten nach Auffassung der Fonds­
gesellschaft neben den Unternehmen, die
von den marktwirtschaftlichen Reformen
profitieren, wie ehemalige Staatsbetriebe und
Banken auch Unternehmen aus den Sektoren
Binnenkonsum, Umweltschutz, Infrastruktur
und industrielle Automatisierungslösungen.
GAM
Anleiherenditen mit Luft nach oben
Nach Einschätzung des Fondsanbieters
GAM gibt es an den europäischen Renten­
märkten für Anleiherenditen Luft nach oben.
Das bedeutet gleichzeitig fallende Kurse an
den Anleihemärkten. „Ende April dürften
wir bei den Renditen europäischer Anlei­
hen den Tiefpunkt erreicht haben. Seitdem
erleben wir eine Verkaufswelle“, so Tim
Haywood, Fondsmanager des GAM Star
Dynamic Global Bond (ISIN: IE00B5L­
WFW64). Bis August erwartet der Anleihe­
experte einen Anstieg bei den Renditen um
bis zu 100 Basispunkte. Die Prognose für die
europäischen Rentenmärkte leitet er aus den
Entwicklungen der japanischen und US-ame­
rikanischen Anleihen nach den quantitativen
25
BÖRSE am Sonntag · 20/1 5
Lockerungsmaßnahmen der Notenbanken
ab. „Natürlich muss sich die Geschichte nicht
wiederholen, aber angesichts der offensichtli­
chen Parallelen dürfte die aktuelle Verkaufs­
welle europäischer Anleihen anhalten", so
Haywood weiter. Vor diesem Hintergrund
hält der Experte US-amerikanische Anleihen
für attraktiver als europäische.
ZERTIFIKATE rohstoffe
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FONDS
Zertifikate-Idee
Für fallende
Kurse gerüstet
Capped Reverse Bonus-Zertifikat auf den Euro STOXX 50
Täglich neue Rekordstände im DAX gehören momentan der Vergangenheit an. Auch der europäische Bruder
des deutschen Leitindex hat sich in einen leichten Abwärtstrend begeben. Vorsichtige Anleger können ihrem
Portfolio beispielsweise das Capped Reverse Bonus-Zertifikat der BNP Paribas auf den Euro STOXX 50
(ISIN: DE000PS2KE47) beimischen. Der Anleger gewinnt bereits, wenn sich der Index nicht zu stark nach
oben bewegt. Entscheidend für das Auszahlungsprofil ist die Barriere oberhalb des aktuellen Kurses. Wird sie
durchstoßen, drohen Anlegern deutliche Verluste.
Positives Szenario eingepreist?
Viele Analysten gehen von weiter steigenden Kursen an den Akti­
enmärkten der Eurozone aus. Das billige Geld der Notenbanken
befeuert die Kurse. Zudem sind die kommenden Monate nach
Ansicht von Experten durch einen konjunkturellen Aufschwung
in der Eurozone bestimmt. Trotzdem stellt sich die Frage, ob
nicht ein großer Teil der positiven Aspekte bereits in den aktuel­
len Aktienkursen enthalten ist. Auch wenn die Zinserhöhung in
der Eurozone aller Voraussicht nach in weiterer Ferne liegt, kann
ein Anheben der Zinsen in den USA dazu führen, dass Investoren
auch in Europa darüber nachdenken, wann die Niedrigzinsphase
am Heimatkontinent ein Ende nimmt.
Blick auf den Chart
Der Euro STOXX 50, der die fünfzig wichtigsten Unternehmen
der Eurozone enthält, hat sein bisheriges Jahreshoch vor ca einem
Monat bei gut 3.836 Punkten erzielt. Seitdem sind die Kurse abge­
bröckelt, gegenwärtig notiert der Index bei 3.571 Punkten. Investo­
ren mit Langzeit-Gedächtnis werden bei der Kursmarke von 3.836
Punkten hellhörig. Denn bei ca. 3.900 Punkten im Mai 2008 setzte
ein dramatischer Kursverfall des Euro STOXX 50 ein, der bis zu
einem Tief im März 2009 bei 1.766 Punkten führte. Das bedeu­
tete für Anleger einen Kursverlust von knapp 55 Prozent in weniger
als einem Jahr. Die Geschichte des Aktienmarkts wiederholt sich
natürlich nicht 1:1. Auslöser für Kursverluste sind unterschiedlich.
Aktuell könnte ein mögliches Ausscheiden Griechenlands aus der
Eurozone die Bullen kurzfristig vom Börsenparkett vertreiben.
Barriere entscheidet
Die für das Auszahlungsprofil des Capped Reverse Bonus-Zerti­
fikates der BNP Paribas auf den Euro STOXX 50 entscheidende
Barriere liegt bei 4.450 Index-Punkten. Vom aktuellen Stand aus
betrachtet ist das ein komfortabler Puffer von über 24 Prozent.
Falls dieses Kursniveau während der Laufzeit des Zertifikats bis
zum Bewertungstag am 17. Juni 2016 nicht berührt wird, erhält
der Anleger 25 Euro. Auf diesen Betrag ist die maximale Auszah­
lung begrenzt. Aktuell kann das Papier zu 22,49 Euro erworben
werden, so dass für Anleger ein maximaler Ertrag von 11,2 Pro­
zent möglich ist. Bei stark steigenden Kursen und einem Berühren
der Barriere, müssen Anleger den Reversekurs des Zertifikates be­
achten, der bei 5.000 Index-Punkten festgelegt ist. Das Zertifikat
verfällt am Laufzeitende wertlos, wenn der Index-Kurs bei 5.000
Punkten oder darüber liegt. Bei Berühren der Barriere wird zur Er­
rechnung des auszuzahlenden Betrages der Index-Schlussstand am
Laufzeitende vom Reversekurs subtrahiert und durch 100 geteilt.
Bei einem Indexstand von 4.500 Punkten würde das Zertifikat
beispielsweise zu fünf Euro zurückgezahlt werden.
Capped Reverse Bonus-Zertifikat auf den Euro STOXX 50
Zertifikattyp
Reverse Bonus-Zertifikat
Emittent
BNP Paribas 26
Basiswert
Euro STOXX 50
BÖRSE am Sonntag · 20/1 5
FälligkeitWKN
23.06.2016
PS2KE4
ZERTIFIKATE rohstoffe
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FONDS
News
RCB
Chance auf maximal
38 Prozent Ertrag in sieben Jahren
Die österreichische RCB bietet Inves­
toren das neue Europa Dividendenak­
tien Bond Garantie-Zertifikat (ISIN:
AT0000A1E1B5) bis zum 22. Mai zur
Zeichnung an. Während der Zeichnungs­
phase fällt ein Ausgabeaufschlag von drei
Prozent auf den Nominalwert von 1.000
Euro an. Basiswert des Produkts ist der
Dividendenaktien-Index Euro STOX X
Select Dividend 30, der Unternehmen aus
zwölf Ländern der Eurozone wie Allianz,
Eni und Orange enthält. Der Schlusskurs
dieses Index am 26. Mai bildet den Start­
wert des Garantie-Produkts. Ist der Euro
STOXX Select Dividend 30 am 24. Mai
2022 gegenüber dem Startwert um min­
destens 19 Prozent gestiegen, wird das
Zertifikat zum Nominalwert zuzüglich
380 Euro getilgt. Bei einem gegenüber
dem Startwert unveränderten Indexstand
bis zu einer Kursentwicklung von weni­
ger als 19 Prozent, erhalten Investoren
zum Nominalwert einen Betrag in Höhe
von 190 Euro. Bei Kursverlusten des In­
dex greift die Kapitalgarantie, Anleger
erhalten in dem Falle den Nominalwert
von 1.000 Euro. Die Kursentwicklung
des Dividendenaktien-Index während der
Laufzeit des Produkts hat keinen Einfluss
auf das Auszahlungsprofil.
DEUTSCHER DERIVATEVERBAND
Haltedauer von Zertifikaten
In einer aktuellen Umfrage des Deutschen
Derivateverbands (DDV) in Kooperation
mit sieben großen Finanzportalen wurden
3.248 Anleger zur Haltedauer bei ihren
Zertifikate-Investments befragt. Bei den
Umfrage-Teilnehmern handelt es sich im
Regelfall um gut informierte Selbstent­
scheider, die ihre Investments ohne Unter­
stützung durch Berater tätigen. Mehr als
30 Prozent der Befragten setzen Zertifikate
langfristig ein und halten die Produkte so­
gar über mehrere Jahre. 14 Prozent agieren
dagegen extrem kurzfristig und handeln
intraday, kaufen und verkaufen also die
eingegangene Position innerhalb eines Ta­
ges. Ein vergleichsweise hoher Prozentsatz,
nämlich mehr als 26 Prozent, gaben eine
Haltedauer von mehreren Monaten bis zu
einem Jahr an. Nur 13 Prozent halten ihre
Zertifikate einige Tage, etwas mehr, näm­
lich 16 Prozent, wenige Wochen. „Klassi­
sche Beratungskunden setzen in der Regel
auf langfristige Anlagezertifikate wie Kapi­
talschutzprodukte. Viele Selbstentscheider
präferieren hingegen Teilschutzprodukte
wie Bonus-oder Discount-Zertifikate“, so
Lars Brandau, Geschäftsführer des DDV.
VONTOBEL
Top-Titel aus dem Silicon Valley
Eine neue Protect Multi Aktienanleihe
aus dem Hause des Schweizer Emitten­
ten Vontobel ist mit drei Basiswerten
aus der US-amerikanischen High TechSchmiede Silicon Valley ausgestattet (ISIN:
DE000VS1TKZ6). Dabei handelt es sich
um die Aktien der Unternehmen Apple,
Google und Tesla. Das Produkt wird zu
einem Nennwert von 1.000 Euro emittiert,
der Zinskupon beträgt 15 Prozent p.a. Die
Laufzeit erstreckt sich vom 22. Mai 2015 bis
zum 18. März 2016. Die jeweiligen Schluss­
kurse der Aktien am 22. Mai werden als
Basispreise fixiert. Danach werden die Bar­
rieren des Produkts festgelegt, die sich zwi­
schen 65 und 75 Prozent des Basispreises
bewegen werden. Die Zinszahlung erfolgt
unabhängig von der Kursentwicklung der
Basiswerte. Das Zertifikat wird am Lauf­
zeitende zum Nennbetrag getilgt, wenn alle
27
BÖRSE am Sonntag · 20/1 5
drei Aktien während der Laufzeit nie ihre
jeweiligen Barrieren berührt haben. Falls
eine der Aktien ihre Barriere touchiert oder
unterschritten hat, wird die Aktienanleihe
nur dann zum Nennwert getilgt, wenn alle
drei Aktien zum Laufzeitende mindestens
auf Höhe des Basispreises notieren. Ansons­
ten tragen Anleger den prozentualen Verlust
der Aktie mit der schlechtesten Wertent­
wicklung während der Laufzeit.
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ZERTIFIKATE
Rohstoffe der Woche
Kaffee:
Boden gefunden?
Es soll Menschen geben, die benötigen mehrere Tassen Kaffee, um halbwegs munter über den Tag zu kommen. Der massive Preisverfall bei Rohkaffee seit Oktober 2014 dürfte den Vieltrinkern entgegenkommen, auch
wenn hierzulande die Euroschwäche dem Rückgang bei der Importware etwas entgegenwirkte. Setzt sich die
Talfahrt der bitteren Bohne fort oder hat sie nun ihren Boden gefunden?
Seit dem Hoch im Oktober 2014 war der
Kaffeepreis deutlich gefallen. Bis zum vor­
läufigen Tief Anfang März sank der JuliFuture um mehr als 43 Prozent. Es folgte
eine Konsolidierung. Nach wie vor offen
ist, ob es sich dabei um eine Pause inner­
halb der übergeordneten Abwärtsbewegung
oder um eine Bodenbildung handelt? Als
Antwort auf diese Frage könnte ein nach­
haltiger Ausbruch aus der Konsolidierung
nach oben oder unten gewertet werden. In
der Vorwoche war der Kurs bereits kurz­
zeitig nach unten herausgefallen. Das po­
tenziell unterstützende Märztief wurde
jedoch schnell zurückerobert, sodass es
sich erst einmal um ein Fehlsignal han­
delte. Erfolgt nun bald eine neue Attacke
der Bären? Oder setzt sich erst einmal die
in der Tendenz seitwärts gerichtete Kon­
solidierung fort? Von einer substanziellen
und abgeschlossenen Bodenbildung ist in­
des erst auszugehen, wenn ein nachhaltiger
Ausbruch über 150 US-Cent gelingt.
Und eine solche Bodenbildung ist gar
nicht so unwahrscheinlich. Der massive
Preisverfall seit Oktober wurden von den
Commercials (Produzenten, Verarbeiter, große Händler) genutzt,
ihr bis dahin massiv ausgeweitetes Volumen an Short-Positionen
abzubauen. Sie waren also verstärkt auf der Käuferseite aktiv, was
sich auch in dem Anstieg der Long-Positionen manifestierte. Das
führte schließlich dazu, dass seit Beginn der Konsolidierung An­
fang März die Netto-Positionierung der Commercials um die
Nulllinie wabert und sie damit relativ bullish sind. Das könnte
den Preisdruck auf der Unterseite begrenzen. Was nun allerdings
noch fehlt ist ein Impuls, der zu anziehenden Kaffeepreisen führt.
Und diesbezüglich zu beachten sind vor allem die Ernteprogno­
sen für Brasilien und die Entwicklung des US-Dollar.
Kaffee – Juli-Future (ICE)
Stand: 14.05.2015
Derivate auf Kaffee (Basiswerte: Coffee-C-Futures (ICE))
Typ
Indexzertifikat
Hebel-Zert. (long)
Hebel-Zert. (short)
WKN
Basispreis/Knock-out LaufzeitHebel
RCB8WX
CZ7SD8
103,60/106,40 US-Cent
open end
4,02
CR8XSW
172,10/167,70 US-Cent
open end
3,94
28
BÖRSE am Sonntag · 20/1 5
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ZERTIFIKATE
Rohstoffanalysen
Rohstoffe im Überblick
WTI-Öl – Juni-Future (ICE)
Rohstoffe (Auswahl)
Bei WTI scheint ein wenig die Luft raus zu
sein. Der Anstieg seit Mitte März hat zuletzt
etwas von seiner Dynamik verloren. Den­
noch bleibt das übergeordnete Bild wegen
des Doppelbodens bullish. Vielleicht erfolgt
nochmal ein Pullback an dessen Nackenli­
nie. Aber erst ein nachhaltiger Bruch würde
das Trendwendeszenario zunichtemachen.
MarktKurs
Rohöl WTI Crude NYMEX ($/bbl)
% zur
Vorwoche
59,90
+0,72%
3,02
+5,31%
Heizöl NYMEX ($c/gal)
200,87
+2,51%
Gold NYMEX ($/Unze)
1224,10
+3,10%
17,55
+6,60%
792,90
-0,86%
Platin Spot ($/Unze)
1169,50
+2,34%
Aluminium Spot ($/t)
1813,00
-2,74%
Blei Spot ($/t)
1962,25
-3,08%
Kupfer Spot ($/t)
6414,75
+0,36%
Nickel Spot ($/t)
13655,00
-3,16%
Zinn Spot ($/t)
15800,00
-0,94%
Zink Spot ($/t)
2289,50
-3,06%
Baumwolle ICE ($c/lb)
66,600
+0,64%
Kaffee "C" ICE ($c/lb)
138,90
+3,66%
3138,00
+6,37%
365,00
+0,28%
Orangensaft gefr. ICE ($c/lb)
111,70
-6,33%
Sojabohnen CBOT ($c/bu)
952,75
-2,31%
Weizen CBOT ($c/bu)
511,00
+6,13%
Zucker No.11 ICE ($c/lb)
12,86
-3,45%
Lebendrind CME ($c/lb)
152,53
+0,74%
Mastrind CME ($c/lb)
218,20
+0,15%
83,33
-2,00%
Kupfer – Spotpreis (LME)
Rohstoff-Indizes (Auswahl)
Nachdem der Kupferpreis Anfang Mai dieses
Jahres über seinen 200-Tage-EMA geklettert
war, hat er nun den Widerstand bei 6.434
US-Dollar erreicht. Er erwies sich bislang als
hartnäckig. Kommt es an dieser Hürde nun
zu einer größeren Verschnaufpause? Gelänge
indes ein nachhaltiger Ausbruch, könnte dies
für weitere Zuwächse sprechen.
IndexKurs
% zur
Vorwoche
Erdgas NYMEX ($/MMBtU)
Silber Spot ($/Unze)
Palladium Spot ($/Unze)
Silber – Spotpreis in US-Dollar
Der Silberpreis knüpfte jüngst an die Auf­
wärtstendenz der vorangegangenen beiden
Wochen an. Er klettert damit über seinen
200-Tage-EMA. Kann er nachhaltig ge­
knackt werden, würden dann die Abwärts­
trendlinie sowie die horizontalen Hürden
bei 18,18 und 18,62 US-Dollar die nächsten
potenziellen Hindernisse darstellen.
Kakao ICE ($/t)
Kakao – Juli-Future (ICE)
Mais CBOT ($c/bu)
Der Kakaopreis letzte jüngst seinen seit Ende
März auszumachenden Anstieg sehr dyna­
misch fort. Er sprang dabei nahezu mühelos
über die Hürden bei 2.978 und 3.023 USDollar. Damit ist der Weg frei bis zum Hoch
von September 2014 bei 3.301 US-Dollar.
Zunächst könnte es jedoch einen Pullback
an die nun geknackten Hindernisse geben.
Schwein mag. CME ($c/lb)
NYSE Arca Gold BUGS Index (HUI) 183,16 +4,07%
NYSE Arca Oil & Gas Index
1383,51
-1,87%
Reuters-Jeffries CRB Futures-Index 230,76 +1,71%
Rogers Int. Commodity Index S&P GSCI Spot
29
BÖRSE am Sonntag · 20/1 5
2776,48
+2,11%
450,76 +1,45%
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Auktion der Woche
Weltrekordpreis
bei Christie's für Picasso-Gemälde
Es war Auktionsrekord mit Ansage. Schon die Taxe deutete auf einen Rekord hin. Und Zeiten, in denen bei
Zinsen immer deutlicher die rote Null sichtbar wird, während auf breiter Front die Aktienmärkte vor sich
hinbröckeln, sind allemal gut für Rekorde bei Sachwerten. Picasso und Giacometti, zwei der klangvollsten
Namen der klassischen Moderne, blieben den Beweis nicht schuldig.
Es ist die berühmte „Version O“ von Pablo Picassos Bild „Les femmes
d'Alger“, das er insgesamt fünfzehnmal auf die Leinwand bannte.
Diese „Version O“ hat nun einen neuen Auktionsrekord für Gemälde
erbracht. Im renommierten New Yorker Auktionshaus Christie's für
160 Millionen Dollar wurde es versteigert. Für den Käufer werden
insgesamt 179,37 Millionen Dollar. Die „Frauen von Algier“ sind da­
mit deutlich höher bewertet worden als das bislang teuerste Gemälde
der Welt, Francis Bacons Triptychon „Three Studies of Lucian Freud".
30
Dieses Bild war im November 2013 für 142,4 Millionen Dollar ver­
steigert worden.
„Les femmes d'Alger“ entstand im Ende des Jahres 1954. Picasso
wurde dabei immer wieder von einem gleichnamigen Gemälde inspi­
riert, das Eugène Delacroix 1834 geschaffen hat. Wieder und wieder
veränderte und verfremdete Picasso in seiner Serie die rein figürliche
Darstellung des Vorbildes, stark vorherrschend sind kubistische Ele­
mente. Der Künstler wollte sein Werk als Hommage an seinen Freund
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Die teuerste Plastik der Welt:
Alberto Giacometti,
„Der zeigende Mann“, 1947
– und zugleich auch Konkurrenten – Henri
Matisse verstanden wissen. Matisse war im
November 1854, unmittelbar, bevor Picasso
seine „Version O“ malte, verstorben.
Christie’s erzielte übrigens gleich zwei Welt­
rekord auf der aktuellen in New Yorker Auk­
tion. Nur wenig später als Picasso „Version
O“ wurde der „Zeigende Mann" von Alberto
Giacometti zur teuersten je versteigerten
Skulptur. Die dünne Bronzefigur des Schwei­
zer Künstlers erzielte inklusive Gebühren
141,3 Millionen Dollar. Die Taxe für das
Werk hatte bei 130 Millionen Dollar gelegen.
Auch bislang hatte Giacometti den Welt­
rekord der teuersten Plastik gehalten: Sein
"Schreitender Mann" wurde hatte vor rund
fünf Jahren in London für 104,3 Millionen
Dollar den Besitzer gewechselt.
Die zehn teuersten Gemälde aller Zeiten ent­
stammen alle der modernen Kunst, und bis
auf den „Schrei“ von Edvard Munch, der
eben noch im 19. Jahrhundert entstand, sind
sie damit alle im 20. Jahrhundert entstanden.
Das belegt eindrücklich, dass der Kunstmarkt
das Terrain von Anlegern ist, denn natürlich
sind die horrenden Preise, die für diese Werke
gezahlt werden, auch der Erwartung geschul­
det, dass sich der Boom in der Moderne fort­
setzen wird. Erstrangige Gemälde, die einige
Jahrhunderte alt sind, kommen allerdings
auch kaum auf den Markt. Auch deswegen
kann bei der hier folgenden Liste kein Preis
erwartet werden, der dem Rang eines Werkes
in der Kunstgeschichte entspricht. Hier han­
delt es sich um eine Anlage in Sachwerten.
Vor hundert Jahren war die von Rembrandt
gemalte „Mühle" das teuerste Bild der Welt,
sie wurde 1911 inflationsbereinigt für 13,1
Millionen Dollar verkauft. Die derzeit teuers­
ten Gemälde der Welt, gelistet allerdings nach
dem Preis bei Veräußerung ohne Berücksichti­
gung der Inflation, sind im Folgenden notiert.
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„Les femmes d'Alger“, 1954, von Pablo Picasso, im April 2015 versteigert für
160 Millionen US-Dollar
„Three Studies of Lucian Freud", 1969, von Francis Bacon, 2013 versteigert für
142,4 Millionen Dollar
„No. 5“, 1948, von Jackson Pollock, 2006 verkauft für 140 Millionen Dollar
„Woman III“, 1953, von Willem de Kooning, 2006 verkauft für 137,5 Millionen Dollar
„Adele Bloch-Bauer I", 1907, von Gustav Klimt, 2006 verkauft für 135 Millionen Dollar
„Der Schrei", 1895, von Edvard Munch, 2012 versteigert für 119,9 Millionen Dollar. Es ist
damit die Nr. 3 unter den teuersten Gemälde, die versteigert wurden.
„Akt mit grünen Blättern und Büste", 1932, von Pablo Picasso, versteigert 2010 für 106,5
Millionen Dollar
„Junge mit Pfeife", 1905, von Picasso, 2004 versteigert für 104,2 Millionen Dollar
„Dora Maar mit Katze", 1941, von Picasso, 2006 versteigert für 95,2 Millionen Dollar
„Adele Bloch-Bauer II", 1912, von Gustav Klimt, 2006 versteigert für 87,9 Millionen Dollar
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Es bewegt sich
erfreulich viel
Meliá Hotels International (MHI) ist ein Hotelkonzern aus Spanien, der auf Wachstumskurs
ist. Sene hotels betreibt er unter dem Namen des Konzerns, Meliá, sowie unter Innside und
Tryp. Allein 2014 hat MHI weltweit 22 neue Hotels in das Portfolio aufgenommen. Die BÖRSE am Sonntag sprach darüber mit der bei Meliá für die Strategie zuständigen Managerin,
Maria Zarraluqui.
Treibt den Ausbau
neuer Destinationen
voran:
Maria Zarraluqui
Börse am Sonntag: Meliá Hotel ist
auf einem ziemlich deutlichen Expansionskurs. Können Sie das in
den nächsten Jahren fortsetzen?
Maria Zarraluqui: Meliá Hotels Interna­
tional will und wird seinen globalen Ex­
pansionskurs in den nächsten Jahren fort­
setzen. Wir haben die Zeit der weltweiten
Wirtschaftskrise genutzt, um unser Portfo­
lio umzustrukturieren und einige Marken
neu auszurichten. Das zeigt unser jüngstes
Projekt, das komplette Redesign der rund
70 Hotels umfassenden Marke „Sol Hotels
& Resorts“. Unserem Strategieplan von
2011 folgend haben wir zwischen 2012
und 2014 rund 100 neue Hotels in unser
Portfolio aufgenommen. Im laufenden Jahr
werden weitere 14 Häuser dazukommen.
Börse am Sonntag: Wie interessant
ist – oder: bleibt – dabei der deutsche Markt?
Maria Zarraluqui: Als zweitgrößter euro­
päischer Markt nach Spanien ist Deutsch­
land für Meliá von großer Bedeutung, ge­
rade auch als Standort für Hotels unserer
32
Gruppe. Derzeit betreiben wir in Deutschland 24 Häuser. Für
fünf weitere Häuser unserer im Vier- bis Fünf-Sterne-Segment an­
gesiedelten Marke Innside wurden kürzlich Verträge unterzeich­
net: Aachen, Frankfurt, Leipzig, Hamburg und Essen. Die Eröff­
nungen sind für 2016 und 2017 geplant. Natürlich sind für diese
Marke auch Ballungszentren wie Köln, Frankfurt oder München
erste Wahl.
Börse am Sonntag: Meliá Hotels International hat
sieben spanische Resort Hotels an die Starwood
Capital Group verkauft und gleichzeitig ManagementVerträge für diese Häuser abgeschlossen. Unter
welchen Bedingungen?
Maria Zarraluqui: Basis für diese Maßnahme ist die Zusammen­
arbeit mit der Starwood Capital Group im Rahmen eines Joint
Ventures. Starwood für 176 Millionen Euro sieben große Ferien­
hotels übernommen und in eine Tochtergesellschaft eingebracht,
an der Meliá Hotels International 20 Prozent Anteile hält. Gleich­
zeitig wird MHI diese sieben Hotels – die alle unter der Marke Sol
Hotels & Resorts betrieben werden – weiterhin managen.
Börse am Sonntag: Welche Überlegungen waren für
diese Entscheidung ausschlaggebend?
Maria Zarraluqui: In dieser neuen Partnerschaft sehen wir hervor­
ragende Möglichkeiten für Wachstum und die Ausweitung unserer
Konzepte auf neue Standorte und Märkte. Unser Plan ist es, in das
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neue Gemeinschaftsunternehmen weitere
Hotels von MHI, aber auch von anderen
Betreibern, zu übernehmen. Für uns bietet
sich dadurch die Möglichkeit zur weiteren
Fokussierung auf das Management von
Hotels.
Börse am Sonntag: Werfen wir einen Blick hinüber zum großen Hotelstandort Magaluf auf Mallorca,
ihrem Heimatmarkt sozusagen.
Da tun sie eine Menge für Qualität
und Image…
Maria Zarraluqui: In Magaluf bewegt
sich erfreulich viel. Die Gemeinde Calvià
arbeitet gemeinsam mit Partnerunterneh­
men, zu denen auch wir gehören, intensiv
an einer deutlichen Aufwertung des Reise­
ziels Magaluf. Natürlich tragen dazu auch
die Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung
der Hotels bei. Meliá hat bislang bereits
mehr als 85 Mio. Euro investiert. In Ma­
galuf wollen wir auch eine Angebotslücke
zwischen den Luxushotels sowie dem Eco­
nomy- und Midscale-Bereich schließen.
Börse am Sonntag: Wie verlief die
wirtschaftliche Entwicklung von
Meliá Hotels international im
letzten Jahr?
Maria Zarraluqui: Das Geschäftsjahr 2014
ist für Meliá Hotels international sehr zu­
friedenstellend verlaufen. Es ist uns gelun­
gen, den Umsatz um sieben Prozent gegen­
über dem Vorjahr auf 1,464 Milliarden
Euro zu steigern. Dieses Umsatzwachstum
und auch die Erhöhung des durchschnitt­
lichen Preises pro Zimmer (RevPar) um
8,7 Prozent fielen in allen Märkten höher
aus als erwartet, und ohne Wechselkurs­
anpassungen des venezolanischen Bolivars
sogar 12,5 Prozent. Das Ebitda ohne Ka­
pitalgewinne verbesserte um zwölf Prozent
33
auf 213,5 Millionen Euro und wir erzielten einen Gewinn von 32
Millionen Euro.
Börse am Sonntag: Welche Erwartungen haben Sie an
das Geschäftsjahr 2015?
Maria Zarraluqui: Im ersten Quartal 2015 konnten wir exzellente
Ergebnisse beim Hotelgeschäft in Amerika erzielen, mit zwei­
stelligem Anstieg des RevPar. Für Optimismus sorgen auch die
Kursentwicklungen des Britischen Pfund und des Schweizer Fran­
ken gegenüber dem Euro. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt beobach­
ten wir ein Anwachsen der Buchungen über Reisebüros und über
die Internetplattform melia.com um rund zehn Prozent gegenüber
dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr erwar­
ten wir eine Steigerung des RevPar im hohen einstelligen Prozent­
bereich, die überwiegend auf Preiserhöhungen basiert.
Börse am Sonntag: Das Buchungsverhalten der Reisenden verändert sich dramatisch. Meliá Hotels International hat dem Online-Angebot Meliá Digital darauf
reagiert. Was hat ihnen das bislang gebracht?
Maria Zarraluqui: Meliá ist ein Vorreiter in der Entwicklung von
Online-Angeboten. Über das Internet-Portal melia.com ist es in
den vergangenen drei Jahren gelungen, ein jährliches Umsatz­
wachstum von 25 Prozent zu erzielen. Damit wurde melia.com
zum wichtigsten Vertriebskanal des Unternehmens. Wir gehen da­
von aus, dass bereits 2015 die Online-Kanäle, also Direkt-Kanäle,
Online-Reisebüros und Online-Reiseanbieter , den Umsatz der
klassischen Vertriebskanäle überflügeln werden.
Börse am Sonntag: Wie drückt sich diese Erwartung in
Zahlen aus?
Maria Zarraluqui: Bis zum Jahr 2017 wollen wir über digitale
Kanäle 40 Prozent unseres Umsatzes generieren. Dazu haben wir
das Programm „Meliá Digital“ ins Leben gerufen und werden ins­
gesamt 100 Millionen Euro an Investitionen tätigen. Buchungen
sind über drei digitale Kanäle möglich: Endverbraucher werden
durch melia.com und mobile Anwendungen erreicht, Geschäfts­
kunden durch „MeliaPro“, und den Bereich Geschäftsreisen de­
cken wir mit „Business Travel by Meliá“ ab, dort sind derzeit rund
125.000 Unternehmen registriert.
Börse am Sonntag: Frau Zarraluqui, vielen Dank für das
Gespräch.
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Barceló Sancti Petri Spa Resort
Weißes Licht, weißer Sand und die Weite des Atlantiks leuchten über Novo Sancti Petri-Chiclana
an der Costa de la Luz, der „Küste des Lichts“.
Vor Novo Sancti Petri – Chiclana ziehen in der Ferne die Schiffe
vorbei, die sich über den Atlantik nach Amerika oder Afrika auf­
machen. Fast möchte man mit ihnen reisen. Schier von überall fällt
der Blick auf das Meer, an keinem Hindernis kann er sich stoßen,
der Horizont überm Atlantik ist weit und der Salzgeruch, der in
der Luft liegt, lässt es nach Urlaub schmecken. Sanfte Dünen mit
kleinen Pinienwäldchen duften harzig dazu.
Vor dieser Kulisse erhebt sich das Barceló Sancti Petri Spa ­Resort,
eingebettet in einen gigantischen tropischen Garten mit Seen,
Wasser­fällen und Flüssen. Eine lange Treppe führt hinunter zum
Meer. Schatten, Wasser und Wind sind im Süden Europas der wirk­
liche L
­ uxus. Darum ist für Spanier die Atlantikküste die wahre
34
Destination zur Sommerfrische. Hier verweht der Wind die Hitze,
die weitläufigen Sandstrände sind sauber, das Wasser klar. Das Klima
gibt ­Gelegenheit zum Sport: Golf, Kiten, Surfen, Reiten. Die Tem­
peraturen sind selbst zur Siesta erträglich. Es bleibt Zeit für Plau­
dereien und Genuss in einer der vielen Bars und Beach Clubs des
Fünf-Sterne-­Resorts. Bei ein paar Tapas, ein bisschen Oliven, dazu
einem Glas Sherry unterhält man sich munter über das Neueste von
Königin ­Letizia und ­ihrem ­Felipe, über Segelturns und Regatten oder
­Fußballspiele zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid.
Wer sich nach mehr Abwechslung sehnt: Von dem kleinen Ort
Novo Sancti Petri – Chiclana aus sind Andalusiens Sehenswür­
digkeiten gut zu erreichen. Da ist Jerez de la Frontera mit seiner
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berühmten Spanischen Reitschule, den vielen Sherry – Bodegas
und den Weinkellereien. Da ist Gibraltar, mit dem Affenfels an der
Meerenge nach Afrika oder Cádiz, die Stadt, die eine der ältesten
Städte Europas ist. 1100 v.Chr. wurde sie von den Phöniziern ge­
gründet. Als ­Amerika entdeckt wurde, war Cádiz die Hafenstadt für
die Neue Welt. Heute kommen in den Sommermonaten Familien
aus Madrid und ­Barcelona hierher zum Urlauben, zahlreiche Kreuz­
fahrtschiffe legen an der Hafenmole an. Besonderen Eindruck hin­
terlässt sicherlich ein Besuch im Naturschutzpark Coto de Doñana,
ein Paradies, dort wo der Guadalquivir in den Atlantik mündet.
Zurück im Barceló Sancti Petri Spa Resort lässt es sich im Wellness­
bereich relaxen – dem besten Spaniens! 2013 und 2014 wurde es mit
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dem WTA Awards ausgezeichnet. Und der größte in ­A ndalusien
ist er auch: mit diversen Whirlpools und Entspannungspool mit
­Wasserfall, Dampfbad, Römischer Therme, ­Finnischer Sauna oder
Eisgrotte und Erlebnisduschen. Dazu bietet man Thai-Massage
oder Balinesische Relax-Treatments an. Verschiedene Restaurants
laden zum kulinarischen Abschluss des Tages ein. Wenn am Abend
die Sonne dann im Meer versinkt, dürfen die Schiffe wohl gerne
am Horizont in die Ferne ziehen. Die Costa de la Luz hält einen
mit all ihrer Schönheit so gut gefangen.
Weitere Informationen unter:
www.barcelosanctipetri.com
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