Pflichtblatt der Börsen Frankfurt D ü s s e l d o r f · St utt g a rt · h a m b u r g · b e r l i n · M ü n c h e n № 12 · Sonntag, 22. März 2015 Airbus und Boeing Absturzgefahr trotz Reiseflughöhe im siebten Himmel Rohöl US-Öl WTI steuert auf Tiefstkurs zu Sixt Orange ist die Farbe des Erfolgs Thiam Reggae-Fan wird CEO bei Credit Suisse DAX Wie lange noch? Wie Anleger sich bei Höchstkursen vor Rücksetzern schützen können AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Schliekers Woche Sonntag, 22. M ärz 2015 AKTIEN & MÄRKTE Schliekers Woche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Tops und Flops-, Zahl der Woche, Termine der Woche . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Kopf der Woche: Tidjane Thiam, Aphorismus der Woche . . . . . . . . . . . . . . . 6 Pro & Contra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Markt im Fokus: Norwegen . . . . . . . . . . . 8 Märkte im Überblick: S&P 500, DAX, FTSE 100. . . . . . . . . . . . 10 Spezial: Rekordrallye . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Aktie der Woche: Sixt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Interview: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 UNTERNEHMEN Unternehmen der Woche: Airbus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Gastbeitrag: Martina Palte . . . . . . . . . . . . . . 25 Interview: Dirk Müller . . . . . . . . . . . . . . . 26 News: DELTICOM, BB Biotech AG RATIONAL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 FONDS Fonds der Woche: Mandarine Unique Small&Mid Caps Europe. . . . . . . . . . . . . . . . 30 Gastbeitrag: Achim Küssner. . . . . . . . . . . . . . 31 Fonds-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Interview: Filippo Casagrande . . . . . . . . . 33 ZERTIFIKATE Zertifikate-Idee: Index-Zertifikat auf den Solactive Deutscher Maschinenbau Performance-Index. . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Zertifikate-News. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Rohstoffe Rohstoffe der Woche: US-Öl. . . . . . . . . . 36 Rohstoffanalysen: Kupfer, Kaffee, Zinn, Kakao . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Lebensart Produkt der Woche: Fernreiseziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Refugium der Woche: Das BUDERSAND Hotel . . . . . . . . . . . . . 40 Impressum/Disclaimer . . . . . . . . . . . . . . 42 Unfreiheit, die sie meinen Wenn verständliche EmStaat den es je geben musste. pörung herrscht, muss das Nun a lso, nachdem in kleinliche Recht zurückFrankfurt Schwerverletzte treten. Sorry. Ist leider so und Millionenschäden auf beschlossen. In Frankfurt. der Sollseite der BündnisWeil nämlich die Leute, die bilanz stehen, wirbt diese so erbärmlich leiden müsPartei um Verständnis für sen unter der EZB und dem den Zorn, wegen all der ganzen Rest, jetzt genug Zumutungen für Griechenhaben und endlich mal ein land und die Arbeiterklasse paar Autos abfackeln müs- Reinhard Schlieker und überhaupt dieses ganze sen, damit das klar ist. Oder kapitalistische System (so ZDF Wirtschafts Reifen. Und die Polizei an- korrespondent nannten auch die Nazis ihr greifen, wenn man schon Feindbild, "das System" mit mal da ist. Nun sind im seinen "Systemparteien"). Nachhinein viele entsetzt, Verständnisinnig unterstützt was da bei den sogenannten "Blockupy"- von feingeistigen Feuilletonredakteuren so Protesten am Main alles passiert ist, da- manchen Mediums, darunter der ein oder bei war das in etwa so spontan wie eine andere Millionär vom "Spiegel", die ja das partielle Sonnenfinsternis. Seit Februar Aufbegehren gegen finstere Unternehmerkursierten Gewaltpläne im Netz, und typen und gierige Banken für Kultur haldas nur auf den öffentlich zugänglichen ten. Dort wird dann auch die Alternative Seiten! Was im direkten Austausch der aufgemacht, ob einem nun ein griechischer selbsternannten Gerechtigkeitskämpfer Rentner etwa weniger wichtig sei als ein verabredet wurde, ermittelt vielleicht die beschädigter Streifenwagen – da schlägt Polizei. Nicht entsetzt über die Gewalttä- die Logik vollends Kobolz. Aber so ist das, ter jedenfalls sind Gruppierungen mit so wenn man frische Fakten ins linksdrepeinlich-schwülstigen Namen wie "Ums hende altgemauerte Weltbild pressen muss. Ganze" oder kryptischen wie "Interventi- Beiläufig wird noch der Verletzten gedacht, onistische Linke", zwei von rund 90 meist die sich, soweit es Polizeibeamte sind, das sektenähnlichen Gebilden, aus denen sich aber selbst zuzuschreiben haben. Jemand das "Bündnis" speist. Plus "Die Linke", aus den leiseren Medien wies darauf hin, deren Vor-Vorgängerversion unter dem dass wohl die einzigen echten ArbeiterkinNamen SED ja schon freiheitskämpferisch der der ganzen Demo in den Reihen der tätig war bis zur Selbstaufgabe und sogar Polizisten zu finden gewesen sein mögen, armen verfolgten RAF-Angehörigen Zu- aber Schwamm drüber. Wer in Frankfurt Fortsetzung auf Seite 3 flucht bot im fortschrittlichsten deutschen 02 BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Schliekers Woche war, konnte sogenannte Autonome beobachten – „autonom“ nennen die sich wohl aus Ironie, denn im eigenen Namen handeln sie gerade nicht, sondern lieber anonym und vermummt und von eigener Dumpfheit ferngesteuert. Autonome also! Sie hatten Wechselklamotten dabei, schwarz/ bunt, um sich schnell umverkleiden zu können. Es gab Krähenfüße gegen Polizeiautos und Krankenwagen oder Feuerwehr, gespannte Eisenketten gegen Polizeimotorräder sowie Stöcke und Steine, und Brandbeschleuniger für abzufackelnde Autos, vorzugsweise im Wohngebiet einfacher Leute im Frankfurter Osten. Minderbegabung in Einheit mit Gewalt kann schnell mal die Oberhand gewinnen, die Aufmärsche der Schwarzberockten mitsamt ihrem Gegröle und ihrer Bewaffnung erinnern an deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts, ob man will oder nicht. Schwarz uniformierte Horden? Sollte man noch kennen aus unseliger Zeit. Von wem man als Polizist mit Säure besprüht wird, ob von links oder rechtsradikal, macht für den Betroffenen keinen großen Unterschied, und in den Folgen auch nicht. Es ist allerdings zu befürchten, dass das fatale Fanal der Frankfurter Freiheitskämpfer den griechischen Rentner auch nicht entscheidend weiterbringt. Liegt aber bestimmt nur daran, dass Blockupy noch nicht an der Macht ist. Jedenfalls: Als Beobachter im Geschehen verhält man sich lieber ruhig – man sieht aber deutlich mehr Realität als von Hamburger Pressehäusern aus. Was noch? Ach ja, so ganz wohl war sogar manchen Linken nicht, dass man ausgerechnet gegen die EZB demonstrierte, die ja kaum ausbeuterisch aufgefallen ist – es sei denn, man ist EU-Steuerzahler, also nicht autonom. Der Satz "denn sie wissen nicht, was sie tun" gilt hier für Friedliche und Gewalttätige in seltener Universalität. Von der Frage, was denn den Demonstranten als europäisches Modell vorschweben würde, nehmen wir lieber Abstand, denn da tut sich nur Leere auf, wenn nicht Schlimmeres. Ganz kurz gesagt braucht man zur Einordnung der Vorgänge von Frankfurt eigentlich nur die Antwort auf eine einzige simple Frage: Will ich in einer Gesellschaft leben, die maßgeblich von jenen "Blockupy"-Aktivisten gestaltet wird? Und schon wird vieles ganz klar. Was denken Sie über dieses Thema? Schreiben Sie gerne direkt an den Autor Reinhard Schlieker unter [email protected] Anzeige Jetzt in neuem Layout Neu am Kiosk und im Internet unter Mit einer Auflage von mehr als 100.000 wirtschaftskurier.de Die Unternehmerzeitung für ganz Deutschland 03 BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Tops und Flops der Woche tops Zahl der Woche Regeneron Pharmaceuticals: Positive Studiendaten Die Aktie des Biotech-Konzerns (WKN: 881535) gehörte in der vergangenen Woche zu den Highflyern im NASDAQ 100. Positive Studiendaten einer Langzeitstudie zu dem in der Entwicklung befindlichen Präparat Praluent beflügelten. Das zusammen mit Sanofi (WKN: 920657) entwickelte Medikament basiert auf einem Antikörper und gilt als neue Therapie zur Behandlung von zu hohem Cholesterin. Mit dem jüngsten Kurssprung löste die Aktie ihre Konsolidierung nach oben auf, die auf das bisherige Allzeithoch im Dezember folgte. INDUS Holding: Neue Kursrekorde Der Aktienkurs der Beteiligungsgesellschaft (WKN: 620010) legte jüngst sehr dynamisch zu. Er knüpfte damit an die positive Entwicklung aus der Vorwoche an. Seinerzeit hatte der SDAX-Wert die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2014 präsentiert, die sehr gut ankamen. Sie wirkten nun offenbar nach, denn neue Nachrichten aus dem Unternehmen gab es nicht. Aus charttechnischer Sicht kletterte das Papier mit dem jüngsten Anstieg deutlich über das bisherige Allzeithoch bei 40,90 Euro, das im August 2014 markiert wurde. STABILUS: Konsolidierung nach oben aufgelöst Gasfedern, hydraulische Dämpfer und elektromechanische Antriebe sind das Metier von STABILUS (WKN: A113Q5). Der Kurs des SDAX-Wertes legte in der vergangenen Woche kräftig zu und markierte neue Rekorde. Er löste damit die Konsolidierung der vergangenen Wochen nach oben auf. Fundamentale Neuigkeiten gab es jüngst jedoch nicht. Allerdings hatte Großaktionär Triton seinen restlichen Anteil von 4,2 Mio. Aktien bei institutionellen Anlegern platziert. Damit sind nun rund 99 Prozent im Streubesitz. 67,6 Milliarden Euro verdienten die 30 DAX-Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr – netto, wohlgemerkt. Das ist eine Steigerung um fast 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. TERMINE der Woche 23.03.16:00 USAVerkäufe bestehende Häuser Februar Flops TOM TAILOR: Enttäuschende Ziele Die TOM-TAILOR-Aktie (WKN: A0STST) stand jüngst deutlich unter Druck. Das Unternehmen hatte die vollständige Bilanz für das Geschäftsjahr 2014 vorgelegt und dabei die im Februar genannten Ergebnisse bestätigt. Zudem gab es einen Überblick über die strategischen Prioritäten für 2015 und nannte die Geschäftsziele. Letztere könnten die Anleger enttäuscht haben. TOM TAILOR peilt ein moderates Umsatzplus im einstelligen Prozentbereich an. Die bereinigte EBITDA-Marge soll auf dem Vorjahresniveau liegen. SGL Group: Erwartet deutlich verbesserte Ertragslage Der Kohlenstoffspezialist (WKN: 723530) rechnet 2015 mit einem Schritt aus der Krise. Firmenlenker Jürgen Köhler hob die umfangreichen Maßnahmen zum Konzernumbau sowie zum Kostensparen hervor, die zunehmend Früchte trügen. Er erwarte daher bei einem stabilen Umsatz eine deutliche Verbesserung der Ertragslage. Aber reicht es für den Sprung aus der Verlustzone? 2014 hatte die SGL Group abermals rote Zahlen geschrieben, den Fehlbetrag jedoch verringert. Der Aktienkurs gab nach Vorlage von Zahlen und Ausblick nach. Südzucker: Schadensersatzklagen drohen Die Aktie von Europas größtem Zuckerkonzern (WKN: 729700) gehörte in der vergangenen Woche zu den schwächsten im MDAX. Der Bonbon-Hersteller Vivil fordert Schadensersatz wegen illegaler Kartellabsprachen, wegen derer das Bundeskartellamt bereits ein Millionenbußgeld gegen Südzucker verhängt hatte. Bei der Klage von Vivil geht zwar „nur“ um 1,3 Mio. Euro, sie könnte jedoch Schule machen. Weitere Einzelhändler und Firmen der Süßwarenindustrie könnten ebenfalls auf Schadensersatz klagen. Ein Unsicherheitsfaktor. 04 BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 24.03.02:45 ChinaHSBC Einkaufs managerindex verarb. Gew. (1.Veröff.) März 24.03.10:00 EWUMarkit Einkaufs managerindizes (1. Veröffentlichung) März 24.03.14:30 USAVerbraucherpreis index (CPI) Februar 25.03.10:00 deifo Geschäftsklimaindex März 25.03.14:30 USAAuftragseingänge langlebige Güter Februar 27.03.14:30 USABIP Q4/2014 (dritte Schätzung) 17. – 18. APRIL 2015 | MESSE STUTTGART MEHR WISSEN, MEHR WACHSTUM! Niedrigzinsfalle? Gehen Sie neue Wege! Erfahren Sie auf Deutschlands größter Anlegermesse, wie Sie im aktuellen Umfeld mehr aus Ihrem Geld machen! MEDIENPARTNER www.invest-messe.de AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Kopf der Woche Zitat der Woche Tidjane Thiam Reggae-Fan wird Chef von Credit Suisse Nu r wen ige Vorsta ndsvorsitzende großer Banken kamen unbeschadet durch die Finanzkrise. Einer von ihnen ist Brady Dougan, CEO der War Minister seines Schweizer CreHeimatlandes: dit Suisse. Im Tidjane Thiam Gegensatz zu den Chefs vieler anderer Institute erkannte er frühzeitig die Gefahr verbriefter Hypotheken-Darlehen. Das brachte ihm viel Lob ein. Doch in seiner achtjährigen Amtszeit vermochte es Dougan nicht, Credit Suisse eindeutig auszurichten. Investoren konnten nicht zu erkennen, ob Credit Suisse mehr eine Investment- oder Privatbank sein will. Die Aktie verlor kräftig, deutlich höhere Renditen erzielten Investoren mit Titeln des Konkurrenten UBS. Doch nun ist der Nachfolger da. Investoren erwarten sich von Tidjane Thiam eine klare Ausrichtung der Bank. Der hochgewachsene Ivorer ist derzeit noch Chef des britischen Versicherers Prudential, in seiner Amtszeit verdreifachte sich dessen Aktienkurs. Bislang verweigert der 52 Jährige Einblick in seine Pläne – und gibt damit Gerüchten über mögliche Übernahmen neue Nahrung. Unter anderem wird spekuliert, ob Thiam ein Zusammengehen mit der Privatbank Julius Bär anstrebt. Damit würde er den Bereich Vermögensverwaltung stärken. Auch trauen Investoren ihm zu, das Asiengeschäft zu stärken. Die Börse reagierte auf die Nominierung Thiams jedenfalls positiv – obwohl er noch keinerlei Erfahrung in der Leitung einer Großbank mitbringt. Doch bislang hat der studierte Mathematiker auf jeder Stufe seiner Karriereleiter überzeugt. Unter anderem arbeitete Thiam für McKinsey und den französischen Versicherer Aviva. In den 1990er Jahren war Thiam Minister für Planung und Entwicklung in seinem Heimatland Elfenbeinküste, er führte die Umschuldungsverhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds. In seiner Freizeit hört Thiam gerne Musik von Bob Marley, liest und diskutiert mit seinen Kindern geschichtliche Themen. Viel Gelegenheit wird er dazu in den kommenden Monaten wohl nicht bekommen – es gibt viel zu tun bei Credit Suisse. 06 BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 Die EZB überschreitet ihr Mandat. Jürgen Heraeus, Unternehmer und Chef von UNICEF Deutschland, hat dies als Grund für eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht genannt, die er zusammen mit zwei weiteren Klägern anstrengt. Heraeus meint weiter, die EZB betreibe „in der Sache Wirtschaftspolitik, zu der sie nicht legitimiert ist“. Aphorismus der Woche Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. Albert Einstein AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Pro & Contra Bundesanleihen halten oder verkaufen? Inhaber von Bundes anleihen werden Verlierer der internationalen Geldpolitik Die Frage, ob man Bundesanleihen eher halten oder verkaufen sollte, lässt sich pauschal nicht beantworten. Viel hängt Markus Steinbeis von der Gewichtung der Anleihen im Leiter PortfoliomanagePortfolio, der persönlichen Lebenssitument der Huber, Reuss ation und der individuellen Risikonei& Kollegen Vermögensverwaltung GmbH in gung des Anlegers ab. München Isoliert betrachtet bleiben Bundesanleihen gut unterstützt. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird von nun an bis September 2016 monatlich Euro-Anleihen im Wert von 60 Mrd. Euro erwerben. Da bei Bundesanleihen gleichzeitig die Emissionstätigkeit zurückgehen sollte, ist davon auszugehen, dass die EZB in diesem Zeitraum bis zu 20 Prozent aller ausstehenden Bundesanleihen einsammeln wird. Das könnte die Renditen vielleicht sogar nochmal etwas drücken und damit für steigende Kurse sorgen. Allerdings muss festgehalten werden, dass sich derzeit die Zinsstruktur bis zu einer Restlaufzeit von etwa 6 Jahren bereits im negativen Bereich befindet, es sich also um eine reine Kursspekulation handelt. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Anleger in den nächsten Jahren mit dieser Strategie sein Kapital erhält, dürfte daher gering sein. Die Realität zwingt uns aber zum Umdenken. Negative Realzinsen und eine deutliche Abwertung des Euros sorgen für eine sukzessive Enteignung deutscher Sparer. Wer das begriffen hat, sollte seine Bestände an Bundesanleihen deutlich reduzieren und in ein breit gestreutes Portfolio investieren. Sachwerte wie Aktien, Immobilien und Edelmetalle spielen hier die entscheidende Rolle. Anleihen guter Bonität sind nahezu zinslos, können aber die Schwankungen des Portfolios deutlich reduzieren. Wir erwarten keine markanten Zinssteigerungen in den nächsten Jahren, somit wächst der Anlagedruck stetig. In diesem Umfeld bleiben beispielsweise dividendenstarke Qualitätsaktien mit Renditen von derzeit etwa 3,5 Prozent extrem attraktiv. Kapitalströme werden sich weiter in diese Richtung bewegen. Sollten deutsche Anleger ihr Verhalten nicht ändern und weiterhin in großem Stil an Festgeld, Sparbuch und Bundesanleihen festhalten, drohen Sie zu den Verlierern der internationalen Geldpolitik zu werden. Man muss sich große Sorgen um die Altersvorsoge hierzulande machen. 07 Weitere Kursgewinne in Sicht Obwohl die Kurse von Bundesanleihen aktuell in der Nähe ihrer historischer Hochs notieren, raten wir, diese noch zu halten: Wir erwarten, dass die Zinsen nochmals fallen und Sascha Anspichler sich das Zinsniveau in den tieferen Geschäftsführender Minusbereich entwickelt. Die daGesellschafter der FP Asset durch zu erwartenden Kursgewinne Management GmbH in Freiburg können durchaus beachtlich sein. Kursgewinne entstehen dadurch, dass Anleger, die ihre Anleihen in der Vergangen-heit zu höheren Zinsniveaus erworben haben, die-se an der Börse zu höheren Kursen veräußern können. Der Kursgewinn entspricht damit in etwa dem Zinsausgleich für die gesamte Restlaufzeit der Anleihe. Daher bestehen insbesondere bei Anleihen mit längeren Laufzeiten höhere Kurschancen – aber auch höhere Kursrisiken. Diese Kursrisiken wer-den jedoch durch das kürzlich angelaufene Anlei-hekaufprogramm der EZB ein Stück weit abgefedert. So ist zu erwarten, dass die EZB deutlich mehr Anleihen aufkauft, falls es zu schnellen Ge-genbewegungen am Markt bzw. zu vorübergehen-den Zinserhöhungen kommt. Notenbankchef Ma-rio Draghi deutete vor einigen Tagen an, keine An-leihen mit tieferen Zinsen als minus 0,2 Prozent aufzukaufen. Es ist anzunehmen, dass die EZB von dieser Aussage spätestens dann Abstand nimmt, sollten das angepeilte Inflationsziel von zwei Pro-zent sowie die sukzessive Staatsentschuldung nicht erreicht werden. Kürzlich hob die EZB ihre Inflationsprognose für das Jahr 2015 sogar von 1,3 Prozent auf 1,5 Pro-zent an, obwohl die Preise in Europa flächende-ckend fallen. Den Schlüssel, dieses Inflationsziel zu erreichen, sehen wir vor allem in der Möglichkeit, die Zinsen in den tiefroten Bereich zu senken und dadurch unter anderen den Konsum und Investiti-onen anzukurbeln. Fazit: Für das Kurspotenzial einer Anleihe ist vor allem die zukünftige Zinsentwicklung, weniger das aktuelle Zinsniveau ausschlaggebend. Je tiefer die Zinsen fallen und je höher die Laufzeiten der An-leihen, desto höher das Kurspotenzial. Aufgrund des Zinssenkungstrends bieten sich ähnliche Chan-cen auch am internationalen Anleihemarkt. BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Markt im Fokus Norwegen: Notenbank überrascht mit Nichtstun Die norwegische Krone hatte im zweiten Halbjahr 2014 deutlich zum Euro abgewertet. Das i-Tüpfelchen war die Leitzinssenkung im Dezember, die den Wechselkurs NOK/EUR auf das niedrigste Niveau seit Dezember 2008 drückte. Seither zeigt die Fluchtwährung jedoch wieder Stärke. Stell dir vor, es ist Währungskrieg, und die Norweger machen nicht richtig mit. Dann flüchten die Anleger in die norwegische Krone. So geschehen in den vergangenen Monaten und auch jüngst. Aufgrund der extrem lockeren mit unkonventionellen Maßnahmen gespickten Geldpolitik der EZB sowie den negativen Leitzinsen in Schweden und Dänemark war die norwegische Krone stark gefragt. Seit ihrem Tief Norwegische Krone in Euro (NOK/EUR) Stand: 20.03.2015 Indizes Index Dow Jones S&P 500 NASDAQ DAX MDAX TecDAX SDAX EUROSTX 50 Nikkei 225 Hang Seng Stand: Freitag nach Börsenschluss 20.03.2015 % Vorwoche 52weekHigh % 52week 18127,65 +2,13% 18288,63 +11,00% 2108,10 +2,66% 2119,59 +12,61% 5026,42 +3,18% 5042,14+16,37% 12039,37 +1,16% 12219,05+29,51% 20941,43 +0,40% 21168,45+27,99% 1652,40 -0,23% 1681,90+32,75% 8415,03 +0,29% 8481,13+18,83% 3726,07 +1,91% 3738,20 +20,63% 19560,22 +1,59% 19565,44 +37,51% 24375,24 +2,32% 25362,98 +15,07% 08 BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 Ende 2014 wertete sie zum Euro um fast 15 Prozent auf. Die Leitzinssenkung im Dezember von 1,50 auf 1,25 Prozent führte somit nicht zu einer weiteren Abwertung. Aktiv wurde die Notenbank seinerzeit wegen der ungünstigeren Wachstumsaussichten für die norwegische Wirtschaft. Das Land ist stark von der Öl- und Gasindustrie abhängig, die 2014 mehr als 21 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) beisteuerte. Der Boom in der Branche hatte Norwegens Konjunktur in den vergangenen Jahren beflügelt. 2014 hatte das BIP um 2,2 Prozent expandiert. Aufgrund des scharfen Einbruchs bei den Öl- und Gaspreisen hatten sich die Rahmenbedingungen für die Industrie jedoch verschlechtert. Das wiederum schürte Befürchtungen negativer Folgen für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Bislang stellten sie sich jedoch nicht ein, erläuterte jüngst die Notenbank. Es gebe allenfalls relativ kleine negative Auswirkungen. Gleichzeitig boomt der Immobilienmarkt, was dort die Preise kräftig steigen lässt. Daher senkte die Norges Bank ihren Schlüsselleitzins nicht, was viele Beobachter überraschte. Die Notenbank setzte damit im Abwertungswettlauf die aktuelle Runde aus. Allerdings stellte sie vage weitere Zinssenkungen in Aussicht, falls dies aus konjunktureller Sicht nötig werden sollte. Die im Vorfeld in Erwartung einer Senkung schwächere Krone zog dennoch wieder deutlich an. 6. Deutsche Anlegermesse die Finanzmesse im Rhein-Main-Gebiet 27. & 28. März 2015 10.00 - 18.00 Uhr Forum Messe Frankfurt AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Märkte im Überblick usa Deutschland Immer höher und höher Yellen beruhigt Europa EZB-Party setzt sich fort Die unendliche Geschichte in punkto Zinswende in den USA nimmt ihren Lauf. Es stellt sich immer mehr die Frage, wer hier wen am Ring durch die Manege führt? Die US-Notenbank (Fed) die Märkte? Oder die Märkte, sprich die „großen“ Adressen, die Fed? In der vergangenen Woche beratschlagten sich die obersten „Währungshüter“ der mächtigsten Zentralbank der Welt wieder einmal. Sie hatten frohe Kunde. Das legen zumindest die Reaktionen an den Finanzmärkten nahe. Zum Beispiel zogen die Kurse am US-Aktienmarkt in der zweiten Wochenhälfte kräftig an. Dow Jones und S&P 500 verbuchten damit eine sehr positive Woche, in der sie ihre Verluste aus den voran gegangenen drei Wochen mit einem Schlag wettmachten. Sie stehen nun wieder kurz vor ihren Anfang März markierten Höchstständen. Wie gut, dass es die gute alte Fed gibt. Sie hält zwar trotz gesenkter Wachstumsprognosen an der für 2015 angekündigten Zinswende fest und bereitete sie sogar vor, in dem sie den Passus strich, bei der geplanten Normalisierung der Geldpolitik geduldig zu bleiben. Sie dämpfte jedoch die Erwartung an das Tempo der Anhebungen. Aber war es wirklich die Fed, die jüngst die Wall Street beflügelte. Schließlich war auch noch großer Verfallstag. Es ist daher spannend, wie es nun weitergeht. Starten die US-Indizes wieder durch? Oder geht ihnen schnell wieder die Puste aus? Nach einem sehr freundlichen Wochenauftakt, der den DAX erstmals über die 12.000er-Marke katapultierte, ging den Bullen erst einmal die Puste aus. Von Gewinnmitnahmen war die Rede. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass der große Verfallstag zunächst bremsend wirkte. Ausgehend von seinem am Montag in der Spitze markierten Allzeithoch tauchte der Leitindex bis zum Tief am Donnerstag um mehr als 3 Prozent ab. Aufgrund der Erholung vor dem Wochenende verbuchte der DAX jedoch abermals einen Gewinn zur Vorwoche und damit bereits den zehnten in Folge. Eine solche Serie gab es in der Geschichte des 1988 erstmals gebildeten Index noch nie. Er übertraf damit die bisherigen Bestwerte von 9 Wochen, die 1998 und 1993 erzielt wurden. Erst in der Rückwärtsberechnung findet man eine noch längere Gewinnstrecke. Im Jahr 1983 lag das Kursbarometer 14 Wochen infolge im Plus. Dabei legte er eine Strecke von 32 Prozent zurück. Die Bilanz der aktuellen Serie ist ein Anstieg von mehr als 24 Prozent. Wird der DAX noch ein paar Pfund drauflegen? Warum nicht? Die aktuelle Hausse mutet zwar übertrieben und verrückt an, dass muss jedoch kein Grund sein, nicht noch höher zu steigen. Allerdings sollte man nun nicht sein Gehirn ausschalten und zu gierig werden. Trotz oder gerade wegen des Höhenfluges bleiben ein adäquates Risiko- und MoneyManagement das A und O. In Frankfurt, dem Sitz der EZB, ging es in der vergangenen Woche äußerst turbulent zu. Linke Terroristen, aufgehetzt auch von deutschen Politikdarstellern, nahmen die Einweihung des neuen GeldsozialismusHauptquartiers zum Anlass, um randalierend ihre Antikapitalismuskritik zum Besten zu geben. Aber wo die Gewalt regiert, ist es mit dem Verstand nicht weit her. Genosse Marx, der nichts anderes forderte als eine Monopolisierung des Geldsystems durch den Staat – um nichts anderes handelt es sich bei den Notenbanken und ganz besonders bei der EZB –, hätte sich verwundert seine kommunistischen Augen gerieben. Unterdessen nahm an vielen europäischen Aktienmärkten, die durch die Geldschwemme der EZB beflügelte Party, ihren Lauf. Der EURO STOXX 50 legte 2 Prozent zu und erklomm abermals neue Mehrjahreshochs. Außerhalb der Eurozone sehr stark präsentierte sich der britische FTSE 100. Nach dem Schwächeanfall in der Vorwoche preschte er nun mehr als 4 Prozent in die Höhe und kletterte erstmals über die Marke von 7.000 Punkte. Gelingt nun ein nachhaltiger Ausbruch über das langjährige, von Ende Dezember 1999 stammende, Allzeithoch, das bei 6.951 Punkten markiert wurde? Jüngst noch kräftiger aufwärts ging es beim türkischen Leitindex BIST 100 mit 7,7 Prozent. Er vollzog damit eine deutliche Gegenbewegung nach dem Einbruch in den vergangenen Wochen. S&P 500 DAX FTSE 100 Stand: 20.03.2015 Stand: 20.03.2015 10 BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 Stand: 20.03.2015 Mehr Markt wagen. Mehr Wert schaffen. Anzeige Deutschland 5,00 € • Österreich 5,75 € • Schweiz 10,00 SFr Anzeige B E S № 04 · Sonntag, 26. Januar 2014 Anlagetrends Gold ist Geld. jetzt, vor und in 1.000 jahren. Anlagetrends 2014 LESER A W A R D 2 0 1 3 Anlagetrends 2014 PFLICHTBLATT DER BÖRSEN DÜSSELDORF STUTTGART · HAMBURG · BERLIN · MÜNCHEN Pflichtblatt der börsen düsseldorf stuttgart · hamburg · berlin · münchen 2014 Sonderausgabe zur INVEST · April 2013 Ein Produkt der Ich bIn Trader. eIne leIsTung muss mIch 100 % überzeugen. Aktie der Woche > LAnxess Kann Heitmann Lanxess stabilisieren? Nachfrageschwäche schlägt auf Spezialchemie durch JUBILÄUMSAUSGABE Hoffentlich Allianz versichert. Jürgen Großmann Metro Im Fokus Rohstoffe Weltbürger, Visionär und Skirennläufer Hoffnung durch Russland Loonie unter Druck US-Erdgas boomt durch Rekordkälte Luise M. Allianz Kundin FONDS SPEZIAL ROHSTOFFE IHR GELD Brasilien Value-Fonds Industriemetalle Edle Steine Endspurt am Zuckerhut Werthaltig investieren nach dem Vorbild von Graham und Buffett Auf dem Weg zu neuem Glanz? Edelsteine zur Geldanlage Schuldenkrise, Geldschwemme, Niedrigzinsen. Seien Sie anderen immer einen Schritt voraus. 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Totgesagte leben länger Gold Euro vs. US-Dollar IHR GELD Aktien und Märkte > Seite 18 Rohstoffe > Seite 78 Wä h r u n g e n > Se i t e 8 6 Herausgeber: Weimer Media Group GmbH, München Herausgeber: Weimer Media Group GmbH, München Skirennläufer Visionär und Weltbürger, Russland durch Hoffnung Druck unter Loonie Rekordkälte boomt durch US-Erdgas Jürgen Großmann Metro Im Fokus Rohstoffe chemie durch schlägt auf Spezial- 12/13 19. Dezember 2013 kompakt Das besondere Produk > Seite 6 Ägyptens Aktienmarkt im Höhenflug trading SPEZIAL Auf dem Weg zu neuem Glanz? Industriemetalle FONDS ROHSTOFFE Value-Fonds Edelsteine zur Geldanlage JUBILÄUMSAUSGABE Neues Jahr, neue Anlagechancen fonds Fonds im Fok us > Seite 10 Bellevue BB Medtech Gewinne in einem Zukunftsmarkt C h a r t C h e c k > S e i t e 11 Ko p f d e r Wo c h e > S e i t e 13 Attraktive Dividenden Tullow Oil, EADS, US-Dollar in Yen Bill Gross 12/13 17. Dezember 2013 R o h s t o f f e c k e > S e i t e 12 DIE UNTERNEHMER ZEITUNG Wer ist Angela Merkel? Auch nach vielen Jahren bleibt die Kanzlerin vielen Bürgern ein Rätsel. Seite 2 D: 5,00 € A: 5,70 € L: 5,90 € CH: 8,60 sfr Der Unterschätzte Deutsche-BankChef Jürgen Fitschen – die Karriere eines Top-Bankers der anderen Art. Seite 15 Januar/Februar 2014 seit 1958 Lebensart Die Gesellschaft hat einen neuen Fetisch – und der heißt Idyll. Seite 29 Schwächelnde Investmentlegende 06/13 06. August 2013 Zink – diesmal erfolgeich? Börsenumsätze von derivativen Wertpapieren Bill Gross (Pimco)? Anleiheinvestor der weltgrößte Was macht jetzt Niedrigzinsen. → www.wirtschaftskurier.de kompakt Ak tuell > Seite 6 Special > Seite 7 Seite 9 Wie verunsicherte Anleger jetzt reagieren Run d um E T F s > S e i t e 14 60 erstklassige US-Dividendentitel in einem Index China startet neuen Superboom Superboom Die chinesische Regierung wagt mehr Marktwir tschaft. Was haben deutsche Unternehmen davon? Seite 4/5 FOTO: GETTY / KLEINE FOTOS OBEN: RUDOLF SIMON, GETTY, DEDON kompakt zertifikate Endspurt am Zuckerhut Brasilien Vorbild von Graham und Buffett Werthaltig investieren nach dem Sch w e r p u n k t > Se i t e 3 Gesundheitsbranche – Megatrends treiben das Wachstum an Aufsichtsräte verdienen extrem unterschiedlich Die Große Koalition ist schon jetzt eine kleine Enttäuschung Tantieme: Dax-Konzerne zahlen im Durchschnitt 338 500 Euro. Doch nun geht der Trend weg von Boni hin zu Festgehältern. Kommentar von Ralf-Dieter Brunowsky Titelgeschichte > Seite 8 Mit System zum Anlageerfolg Nach einer Änderung des Corporate-Governance-Kodex 2012 sind in fast einem Drittel der Dax-Unternehmen neue Vergütungsmodelle eingeführt worden. Der Trend geht weg von Boni und hin zu Festgehältern. Insgesamt 13 der 30 Dax-Unternehmen setzen auf eine reine Festvergütung. Neu dazugekommen in den Kreis der Fixgehaltsverfechter sind Lufthansa, Merck und Telekom. Vom Jahr 2014 an schließen sich Deutsche Post und Munich Re dieser Fraktion an. Andere Unternehmen haben dagegen ihre Boni von einer kurzfristigen auf eine langfristige Perspektive umgestellt. Dazu zählen BMW, Linde, RWE und Deutsche Bank. Im internationalen Vergleich verdienen die Dax-Aufseher weiterhin deutlich weniger als ihre Kollegen in der Schweiz (SLI: 2,1 Mio. Euro) und Großbritannien (FTSE 100: 523 000 Euro). „Allerdings sind diese auch intensiver in die Unternehmensführung eingebunden, was das höhere Vergütungsniveau teilweise erklärt“, führt Studienautor Helmuth Uder von Towers Watson aus. „In einem Dualen System aus Aufsichtsrat und Vorstand mit getrennten Verantwortlichkeiten und Mitgliedschaften wie in Deutschland erwachsen andere berufliche Anforderungen als in einem Single-Board-System wie in der Schweiz mit Kontrolleuren und operativ tätigen Managern in einem Gremium.“ Nun kommt sie also, die große Koalition. Vielleicht gut für Merkel, Seehofer und Gabriel, aber nicht so gut für Deutschland. Eine Große Koalition ist für die Kanzlerin zwar praktisch, weil sie die SPD-Mehrheit im Bundesrat dann auch auf ihrer Seite hat. Zugleich ist sie aber genau deshalb erpressbar. Es droht hier ein Teufelskreis von Ausgaben, dem sich Merkel kaum entziehen kann. Ein Kartell der SteuerCD-Käufer, ein Kartell der Leistungsgegner, ein Kartell der Umverteiler und letztlich ein Kartell gegen den Mittelstand und die bürgerliche Mitte. Das sind diejenigen, die am meisten Steuern zahlen, die eigentlichen Leistungsträger unser Gesellschaft: Der Facharbeiter, der Handwerker, der mittelständische Unternehmer, der Freiberufler, der Händler. Liberale Elemente mit einem Vetorecht gibt es in dieser Regierung nicht mehr, hier umarmen sich zwei Partner, die umverteilen, regulieren und Geld ausgeben wollen. Und nichts, was eine schwarz-roteKoalition beschließt, kann dann noch gestoppt werden. Das lässt Böses ahnen. Dass diese Regierung die Notenpresse der EZB bremst oder gar stoppt, ist nicht zu erwarten. Niedrigzinsen werden weiter die Sparer enteignen. Und wenn die Zinsen dann doch irgendwann steigen, wird es an vielen Stellen knirschen und krachen. Das Szenario könnte so aussehen: Die Versicherungen müssen mit einem AnleiheCrash rechnen, weil sie das Geld der Beitragszahler zu 80 % in Anleihen investiert haben. Hohe Wertberichtigungen könnten den Ruf nach Rettung laut werden lassen. Die Industrie wird ihre Investitionen im Inland zurückfahren. Und plötzlich sieht sich Deutschland mit steigender Arbeitslosigkeit und sinkenden Steuereinnahmen konfrontiert und muss nun höhere Zinsen für die Neuverschuldung zahlen. Es folgen die Sozialversicherungen, die bei sinkenden Einnahmen schnell mit Beitragserhöhungen zur Hand sind. Spätestens dann stehen Steuererhöhungen wieder zur Debatte. Die Konjunkturlokomotive Deutschland kann dann auch nicht mehr die Nachbarländer mitziehen. Der Koalitionsvertrag gibt letztlich nur die Leitlinien vor, an die sich die neuen Partner halten wollen. Angeblich sollen keine Steuern erhöht werden, doch die Transaktionssteuer für den Börsenhandel ist schon beschlossene Sache. Dass Steuern erhöht werden, ist also keineswegs ausgeschlossen. Bei der nächsten Gelegenheit wird man diese Versprechungen vergessen und den Moloch Staat widerstandslos weiter ausbauen. Steuervereinfachungen, Ent- nagern in einem Gremium.“ leuren und operativ tätigen Mawie in der Schweiz mit Kontrolin einem Single-Board-System Simone Bagel-Trah (Henkel) 400 000 Wolfgang Mayrhuber (Infineon) 128 000 re berufliche Anforderungen als Wolfgang Reitzle (Continental) 413 200 F.-J. Heckmann (Heidelberg-Cement) 145 200 in Deutschland erwachsen andeManfred Schneider (Linde) 452 700 Gerd Krick (Fresenius Med. Care) 151 400 keiten und Mitgliedschaften wie mit getrennten VerantwortlichWerner Wenning (E.ON) 454 000 Igor Landau (adidas) 160 000 aus Aufsichtsrat und Vorstand Eggert Voscherau (BASF) 478 500 Ulrich Lehner (ThyssenKrupp) 210 400 aus. „In einem Dualen System Joachim Milberg (BMW) 510 200 Wulf von Schimmelmann (Dt. Post) 219 000 muth Uder von Towers Watson Gerhard Cromme (Siemens) 587 000 Ulrich Lehner (Dt. Telekom) 226 000 klärt“, führt Studienautor HelVergütungsniveau teilweise erPaul Achleitner (Deutsche Bank) 666 700 Klaus-Peter Müller (Commerzbank) 233 000 eingebunden, was das höhere Ferdinand Piëch (Volkswagen) 1 013 800 Ralf Bethke (K+S) 239 000 in die Unternehmensführung dings sind diese auch intensiver Dax-Aufsichtsratschefs mit der höchsten Vergütung 2013* (FTSE 100: 523 000 Euro). „AllerWas Aufsichtsräte verdienen Mio. Euro) und Großbritannien Kollegen in der Schweiz (SLI: 2,1 terhin deutlich weniger als ihre aus Tantiemen: 990 800 Euro. Euro. verdienen die Dax-Aufseher weiEin Großteil der Bezüge besteht Krebs, mit gerade einmal 94 000 Im internationalen Vergleich niedrigste feste Vergütung hat. sichtsratschef von Merck, Rolf de, RWE und Deutsche Bank. obwohl er mit nur 18 000 Euro die Das Schlusslicht bildet der AufAuf gestellt. Dazu zählen BMW, Linvon rund 1 Mio. Euro. Und das, und dafür 371 000 Euro erhält. eine langfristige Perspektive umVolkswagen kommt auf Bezüge Daimler-Konzern beaufsichtigt Boni von einer kurzfristigen auf doch irgendwann steigen, wird nen. Und wenn die Zinsen dann den weiter die Sparer enteigwarten. Niedrigzinsen wer weroder gar stoppt, ist nicht zu erer Notenpresse der EZB bremst Dass diese Regierung die Böses ahnen. noch gestoppt werden. Das lässt Koalition beschließt, kann dann nichts, was eine schwarz-roteGeld ausgeben wollen. Und umverteilen, regulieren und armen sich zwei Partner, die Regierung nicht mehr, hier umnem Vetorecht gibt es in dieser Liberale Elemente mit eider Händler. ternehmer, der Freiberufler, werker, der mittelständische UnDer Facharbeiter, der Handtungsträger unser Gesellschaft: zahlen, die eigentlichen Leisjenigen, die am meisten Steuern bürgerliche Mitte. Das sind diegegen den Mittelstand und die en. Steuervereinfachungen, Entwiderstandslos weiter ausbauvergessen und den Moloch Staat man diese Versprechungen der nächsten Gelegenheit wird keineswegs ausgeschlossen. Bei ern erhöht werden, ist also beschlossene Sache. Dass Steuden Börsenhandel ist schon doch die Transaktionssteuer für keine Steuern erhöht werden, halten wollen. Angeblich sollen an die sich die neuen Partner letztlich nur die Leitlinien vor, Der Koalitionsvertrag gibt barländer mitziehen. dann auch nicht mehr die Nachlokomotive Deutschland kann zur Debatte. Die KonjunkturKonjunktur stehen Steuererhöhungen wieder zur Hand sind. Spätestens dann schnell mit Beitragserhöhungen die bei sinkenden Einnahmen folgen die Sozialversicherungen, die Neuverschuldung zahlen. Es und muss nun höhere Zinsen für Was Aufsichtsräte verdienen Dax-Aufsichtsratschefs mit der höchsten Vergütung 2013* Ferdinand Piëch (Volkswagen) Paul Achleitner (Deutsche Bank) 1 013 800 666 700 Ralf Bethke (K+S) Ulrich Lehner (Dt. Telekom) 226 000 Wulf von Schimmelmann (Dt. Post) 219 000 478 500 Ulrich Lehner (ThyssenKrupp) Werner Wenning (E.ON) 454 000 Igor Landau (adidas) Manfred Schneider (Linde) 452 700 Gerd Krick (Fresenius Med. Care) Wolfgang Reitzle (Continental) 413 200 www.fonds-kompakt.de www.zertifikate-kompakt.de www.trading-kompakt.de www.fonds-kompakt.de 400 000 Wolfgang Mayrhuber (Infineon) 371 000 Rolf Krebs (Merck) Mit System zum Anlageerfolg Jetzt mehr erfahren weimermediagroup.de 371 000 128 000 94 200 Quelle: Towers Watson * Prognose in Euro, fester plus variabler Anteil Manfred Bischoff (Daimler) 210 400 160 000 151 400 F.-J. Heckmann (Heidelberg-Cement) 145 200 Simone Bagel-Trah (Henkel) Manfred Bischoff (Daimler) * Prognose in Euro, fester plus variabler Anteil www.trading-kompakt.de 233 000 587 000 510 200 Eggert Voscherau (BASF) www.zertifikate-kompakt.de 239 000 Klaus-Peter Müller (Commerzbank) Gerhard Cromme (Siemens) Joachim Milberg (BMW) Quelle: Towers Watson Rolf Krebs (Merck) 94 200 bürokratisierung, Abschaffung überflüssiger Behörden, Steuersenkungen gegen die progressionsbedingten Inflationsgewinne des Staates, all das kann man vergessen. Auch die Einführung der Maut für ausländische Pkw wird nicht folgenlos bleiben. Einmal eingeführt, wird diese Abgabe in regelmäßigen Abständen erhöht werden. Mancher Tourist wird fernbleiben und andere Verkehrswege wählen. Und das Geld wird, ähnlich wie die KfzSteuer, am Ende zur Deckung von Haushaltsdefiziten und nicht für die Verkehrsinfrastruktur eingesetzt. Wir erleben hier eine Form des Neosozialismus, die den wirtschaftlichen Erfolg der vergangenen Jahre aufs Spiel setzen wird. Die Liberalen – nicht nur in der FDP – hinterlassen hier eine schlimme Lücke, die umso schwerer wiegt, als konservative Elemente in der CDU kaum noch wahrzunehmen sind. Mehr Ausgaben, mehr Regulierung, mehr Umverteilung, höhere Abgaben und letztlich höhere Steuern. Eine schöne Bescherung. ZK Z 7388 T i t e l g e s ch i ch t e > S e i t e 3 Luxus fürs Depot Die Nummer zwei im Verdienst-Ranking ist DeutscheBank-Aufsichtsratsvorsitzender Paul Achleitner mit 666 700 Euro, auf Platz drei rangiert Gerhard Cromme, der für seine Tätigkeit bei Siemens 587 000 erhält. Hinzu kommen anteilige Bezüge aus seinem Aufsichtsratsmandat bei ThyssenKrupp, von dem Cromme im März 2013 zurücktrat. Einzige Frau in den Top Ten ist Simone Bagel-Trah bei Henkel mit geschätzten Bezügen von 400 000 Euro vor dem zehntplatzierten Manfred Bischoff, der den Daimler-Konzern beaufsichtigt und dafür 371 000 Euro erhält. Das Schlusslicht bildet der Aufsichtsratschef von Merck, Rolf Krebs, mit gerade einmal 94 000 Euro. w w w.w i r t s c h a f t s k u r i e r. d e w w w.w i r t s c h a f t s k u r i e r. d e 88 37 Z K Z D ie Aufsichtsratsvorsitzenden der Dax-Konzerne verdienen im Durchschnitt 338 500 Euro pro Jahr. Damit sind die Bezüge im Vergleich zum vergangenen Jahr nur um 1 % gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Unternehmensberatung Towers Watson, die auf Daten zur Geschäftsentwicklung und den Satzungen der Unternehmen beruht. Auf der Basis dieser Hochrechnungen ist – wie schon 2012 – Ferdinand Piëch der Topverdiener. Der Chefkontrolleur von Volkswagen kommt auf Bezüge von rund 1 Mio. Euro. Und das, obwohl er mit nur 18 000 Euro die niedrigste feste Vergütung hat. Ein Großteil der Bezüge besteht aus Tantiemen: 990 800 Euro. bei uns sind Trader zu Hause. | +49 (0) 69 22 22 440 00 CFDs unterliegen Kursschwankungen. Ihr Verlustrisiko ist unbestimmbar und kann Ihre Einlagen in unbegrenzter Höhe übersteigen. Verluste können auch Ihr sonstiges Vermögen betreffen. Dieses Produkt eignet sich möglicherweise nicht für alle Investoren. Stellen Sie daher bitte sicher, dass Sie die damit verbundenen Risiken verstehen, und lassen Sie sich gegebenenfalls unabhängig beraten. ern. Eine schöne Bescherung. gaben und letztlich höhere Steumehr Umverteilung, höhere AbAusgaben, mehr Regulierung, noch wahrzunehmen sind. Mehr ve Elemente in der CDU kaum schwerer wiegt, als konservatieine schlimme Lücke, die umso in der FDP – hinterlassen hier wird. Die Liberalen – nicht nur gangenen Jahre aufs Spiel setzen wirtschaftlichen Erfolg der verver des Neosozialismus, die den Wir erleben hier eine Form tur eingesetzt. nicht für die VerkehrsinfrastrukVerkehrsinfrastruk von Haushaltsdefiziten und AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Spezial Rekordrallye oder blutiger Crash? Nach den unglaublichen Kursanstiegen des DAX muß die Luft allmählich immer dünner werden. Oder doch nicht? Welche Strategien sich jetzt für Anleger anbieten. 12 BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 Lebensart AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Spezial Höher, schneller, weiter – wie lange marschiert der DAX noch ungebremst nach oben? Der deutsche Leitindex stieg in diesem Jahr bereits um mehr als 20 Prozent. In seiner zehnten Gewinnwoche in Serie wurde nun auch noch die 12.000-Punktemarke überwunden. Während die einen von einer anhalten Rallye ausgehen, warnen die anderen vor einer Blase. Für beide Positionen gibt es gute Gründe. Die irrwitzige Liquidität, mit der die Europäische Zentralbank (EZB) die Märkte versorgt, spricht eindeutig für weiteres Kurspotential auf dem Börsenparkett. Auf dem Anleihemarkt gibt es aufgrund der Minizinsen kaum Alternativen. Tagesgeld und Festgeldkonten erzielen keine nennenswerten Renditen. Die anziehende europäische Wirtschaft und die nach oben angepassten Wachstumserwartungen für Deutschland sprechen ebenfalls eine deutliche Sprache, das spricht abermals für den DAX. Aber lohnt sich der Einstieg jetzt noch? Dass es irgendwann wieder bergab geht, ist klar. Spätestens, wenn die EZB die Geldflut zurückfährt. Doch bis dahin wird es wohl noch eine Weile dauern. Bis September 2016 sollen noch monatlich 60 Milliarden Euro in das Finanzsystem fließen – die EZB kauft Staatsanleihen und andere 13 Wertpapiere en masse. Experten warnen jedoch davor, sich darauf zu verlassen, dass die Aktienmärkte immer weiter nach oben laufen. Ein Indikator für eine Trendwende könnte beispielsweise sein, dass große Investoren aus den USA, die schon länger in DAXWerte investiert sind, derzeit bereits Kasse machen und in größerem Stil Papiere abstoßen. In den vergangenen Monaten hatten Anleger aus Übersee beherzt zugegriffen, da deutsche Aktien im Vergleich zu US-Papieren günstig bewertet wurden. Angesichts der Rekordjagd des DAX scheint dies nun nicht mehr der Fall zu sein. Hinzu kommt, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar massiv an Wert eingebüßt hat – ein Nachteil für die DAX-Anleger. Die steigenden Kurse rufen immer mehr Mahner auf den Plan. Das Niveau sei schon sehr hoch, meint etwa Analyst Tobias Basse von der NordLB. Die sich anbahnende Zinsanhebung in den USA und eine Eskalation des Streits um die griechischen Schulden dürften die Anleger auf Dauer nicht kalt lassen. Experten der DZ-Bank äußern ebenfalls ihre Bedenken. „Die Rallye am Aktienmarkt ist nicht mehr gesund", sagen sie übereinstimmend. Die Kurse spiegelten die Fundamentaldaten nicht mehr wider. DAX-Werte mit Milliardenverluste Fundamentaldaten – damit sind die Gewinne und Verluste der DAX-Konzerne gemeint. In der Tat geht es nicht allen 30 Unternehmen gut. Beste Beispiele dafür sind Eon und Lufthansa. Eon musste jüngst den größten Jahresverlust seiner Geschichte bekanntgeben: 3,2 Milliarden Euro. Und bislang scheint der Versorger noch kein schlüssiges Konzept zu haben, wie die Energiewende überstanden werden soll – immerhin, es wird etwas getan. Die Krisenwarnung gilt in verstärktem Maße für RWE. Der ebenfalls im DAX notierte Energieriese hat in den vergangenen Jahren BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Spezial Leben gibt es ein „Einerseits“ und ein „Andererseits“. Einerseits spricht ja einiges dafür, dass die Kurse weiterhin nordwärts tendieren. Andererseits sollte man kein Vabanquespiel betreiben und damit blind in sein Verderben rennen. Jetzt bieten sich drei Strategien an. Erstens: Kasse machen. Zweitens: Auf die weitere Hausse spekulieren. Drittens: Auf leicht aufwärts laufende Märkte setzen. viele Milliarden mit konventionellen Energieträgern wie Öl, Gas und Braunkohle verdient – diese Ära ist vorbei. Und nachdem bei RWE, wohlmöglich auf Druck plan- und ideenloser Anteileigner, die in der NRW-Landes- und Komuinalpolitik zu suchen sind, nicht einmal Konzepte erkennbar sind, wie die Misere abgewendet werden kann, könnte RWE sogar vom Kurszettel verschwinden. Bei der Lufthansa ist die Stimmung ähnlich gedrückt. Eigentlich sollte man denken, dass im Zuge der Ölpreiseinbrüche der Trend der Fluggesellschaft wieder nach oben zeigt. Der Aktienkurs steht aber immer noch da, wo er zu Jahresbeginn gestanden hatte. Die Konkurrenz der Billigflieger macht dem Konzern schwer zu schaffen, aber auch der große Konkurrenzkampf zwischen arabischen Fluglinien, die ganz ungeniert staatlich subventioniert werden, und den großen US-Airlines schlägt durch beiderseitige Kampfpreise eine Bresche in die Lufthansa-Gewinne. Schließlich scheint es so, als würde der Lufthansa ähnlich wie den großen Energieversorgern die Geschäftsgrundlage wegbrechen. Sind es dort die Rohstoffe, die unattraktiv werden, ist es hier der menschliche Faktor. Das Spitzenpersonal der Lufthansa, die Piloten, ist derzeit dabei, ein deutsches Traditionsunternehmen zu zerstören, nur, um eigene Privilegien zu erhalten. Von Aktien einer Airline mit solchen Piloten kann nur dringend abgeraten werden. Die Kranichlinie steuert dank Ihres Personals im Sturzflug auf ein großes Loch zu – riesig groß, wie ein aufgelassener Braunkohletagebau. Fast alle sind auf Kurs Mehrheitlich läuft es für die DAX-Unternehmen jedoch glänzend, in einigen Branchen geht es geschäftlich richtig rund. Dazu gehören etwa die Automobilhersteller wie BMW, VW und Daimler oder die Chemie- und Pharmaunternehmen wie BASF, Bayer, Merck, Fresenius und Fresenius Medical Care – bei ihnen zeigen die Kurkurven steil nach oben. Für Anleger stellt sich nun die Frage, was zu tun ist. Kaufen oder verkaufen? Das eine schließt das andere nicht aus. Wie so oft im 14 BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 Strategie 1: Kasse machen Wer vor einem Jahr 10.000 Euro in den DA X investiert hat – etwa mit einem Indexfonds, der die Performance des Index eins zu eins abbildet – der hat daraus 13.000 Euro gemacht. Bei solch üppigem Gewinn liegt der Gedanke nahe, die Position glattzustellen und die Rendite zu realisieren. Eine andere Möglichkeit ist es, weiterhin in den DA X zu investieren, sich aber mit einer Stop-Loss-Order gegen fallende Kurse abzusichern. Wer beispielsweise jetzt schon weiß, dass er bei einer DAX-Marke von 11.500 Punkten aussteigen will, kann die Order über seinen Broker aufgeben, dass die Position automatisch auf diesem Niveau verkauft werden soll. Das gleiche Prinzip gilt auch für Einzelwerte. Wichtig ist dabei immer die Frage: Wie viel Potenzial traue ich der Aktie noch zu? Wer glaubt, dass kaum noch Luft nach oben besteht, tut gut daran, die Papiere schleunigst zu verkaufen und stattdessen lieber auf Werte zu setzen, die man für aussichtsreicher hält. Strategie 2: Auf die Hausse setzen Für Anleger, die hundertprozentig davon überzeugt sind, dass es mit dem DAX weiterhin schnurstracks nach oben geht, könnten sich spekulative Instrumente eignen. Allerdings sollten sie nicht alles auf eine Karte setzen und stattdessen nur einen Teil ihres Depots damit bestücken. So bieten Stay-High-Optionsscheine eine Möglichkeit, überproportional vom Bullenmarkt zu profitieren. AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Spezial Das Prinzip: Sollte der Basiswert eines Stay-High-Scheins während der gesamten Laufzeit oberhalb der Knock-Out Barriere notieren, erhalten Anleger am Laufzeitende zehn Euro pro Optionsschein ausgezahlt. Sollte jedoch der Basiswert die Barriere nur einmal berühren, ist der komplette Kapitaleinsatz verloren. Ein Beispiel ist das Papier der Société Générale auf den DAX (WKN: SG7DPH). Wenn der DAX die Barriere von 10.100 Punkten bis zum Laufzeitende am 18. März 2016 nicht reißt, erhalten Anleger zehn Euro. Bei einem aktuellen Kaufkurs von 7,34 Euro ergibt sich daraus eine jährliche Rendite von rund 35 Prozent. Anleger können sich Stay-High-Optionsscheine heraussuchen, die zu ihrer Marktmeinung passen und dabei längere oder kürzere Laufzeiten wählen. Das Gleiche gilt für die Barriere, die je nach Risikobereitschaft höher oder niedriger angesetzt wird. Das Prinzip: Je wahrscheinlicher der Barrierebruch, desto größer die mögliche Rendite. Strategie 3: Auf Seitwärtsbewegung setzen Investoren, denen Hebelprodukte wie Optionsscheine zu riskant sind und die zugleich zuversichtlich hinsichtlich des Aktienmarkts sind, sollten sich Bonus-Zertifikate genauer ansehen. Mit ihnen können sie bei steigenden Kursen Geld verdienen und auch leichte Kursrücksetzer schadlos überstehen. Auch hier gibt es eine Barriere. Solange diese nicht berührt wird, erhalten Anleger am Laufzeizende eine Bonuszahlung. Wird sie verletzt, ist nicht das ganze Geld weg. Dann verlieren Anleger nur so viel, wie der zugrunde liegende Basiswert an Wert verloren hat. Ein Beispiel ist das BonusZertifikat von BNP Paribas auf den DAX (WKN: PS253P). Wenn der DAX bis zum 20. November 2015 die Barriere von 10.600 Punkten nicht erreicht, erhalten Investoren eine Bonuszahlung von 130 Euro. Bei einem aktuellen Kaufkurs von 123,68 Euro macht das eine jährliche Rendite von 7,5 Prozent. Sollte der Index zum Laufzeitende über dem Bonuslevel von 13.000 Punkten notieren, nehmen Anleger an den Kursanstiegen vollständig teil. Zu guter Letzt sei ein Hinweis nicht verschwiegen: Ein massiver Kurseinbruch ist niemals ausgeschlossen, und bisher folgte noch immer auf eine Rallye ein Rücksetzer oder gar ein Crash – die Frage ist nur, wann. Wer angesichts der Rekordstände des DAX auf Wolke sieben schwebt und keinesfalls an nahende Kurseinbrüche glaubt, sollte sich vielleicht einmal näher mit den Börsenpessimisten befassen. So ist der Schweizer Börsenexperte Marc Faber als Crashprophet bekannt. Seine Meinung: „Wenn die Blase platzt, wird es blutig. Die nächste Krise wird von einer Staatsschuldenkrise begleitet. Griechenland hat uns einen Vorgeschmack gegeben, welche Folgen so etwas haben kann.“ – Womit wir bei einem Wort des Heraklit von Ephesus wären: „Nichts ist so beständig wie der Wandel.“ 15 BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 Lufthansapiloten An der Zeit vorbeigeflogen Von Reinhard Schlieker Noch jahrelang wollen sie immer wieder streiken – das betonen sie, die Piloten der Lufthansa. Man könne es sich leisten, droht die Gewerkschaft „Cockpit“, die einst als Pilotenvereinigung vornehm bei der Kranichlinie die distinguierten Persönlichkeiten vertrat, die Passagiere nobel in alle Welt brachten. Heute stehen diese Passagiere ratlos herum, fahren Bahn, trotz der Lokführer, steigen ins Auto oder fliegen – mit der Konkurrenz. Weil man den jüngeren Piloten zumuten möchte, für ihre Frühverrentung mit 55 Jahren Versorgungsbeiträge selbst zu entrichten. Angesichts der Gepflogenheiten in der übrigen Wirtschaft ist das eine Selbstverständlichkeit. Cockpit, längst zu einer Prolo-Kampftruppe mit entsprechendem Krawallimage und -Benehmen mutiert, schert es nicht, dass sie den eigenen Arbeitgeber immer mehr in eine wirtschaftlich prekäre Lage manövriert – die hundertfachen Millionenkosten der Unvernunft zahlen am Ende aber auch Piloten, das ist sicher. Warum von denen keiner seiner eigenen Organisation mal versucht, Verstand einzuhämmern, bleibt rätselhaft. Fast wünscht man, die Lufthansa hätte frühzeitig eine Parallelstruktur aufgebaut, hätte nach und nach eigene Flüge durch hinzugekaufte samt Pilotierpersonal ersetzt – so dass den mit einem Spitzensatz von brutto weit über 200.000 Euro Jahreseinkommen ja durchaus privilegierten Streikern von heute vor allem viel, viel Zeit im Simulator angeboten werden könnte, in dem sie dann in aller Ruhe den 55. Geburtstag entgegensteuern könnten. AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Aktie der Woche Der Erfolg trägt Orange Deutschlands größte Autovermietung verdient derzeit mehr Geld als je zuvor. Neben dem klassischen Vermietungsgeschäft profitieren die Bayern besonders von ihrem Leasingangebot. Gerade im Ausland fährt das Familienunternehmen sensationelle Ergebnisse ein. Auch an der Börse zählt das Sixt-Papier zu den Top-Performern. 16 BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 Lebensart UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Fotos: sixt.at AKTIEN & MÄRKTE Aktie der Woche Rot ist die Farbe der Liebe. Blau steht für Loyalität. Geld symbolisiert Harmonie. Grün gibt den Menschen Hoffnung. Und Orange? Orange verbinden wir mit Erfolg. Mit Sicherheit nicht, wenn es um die spärliche Titelsammlung der niederländischen Nationalmannschaft geht – wohl aber beim Blick auf die Entwicklung von Sixt. Das Papier der größten deutschen Autovermietung zieht es immer steiler nach oben. Während des vergangenen halben Jahres konnte sich der Kurs fast verdoppeln, alleine in den letzten sechs Wochen kletterte die Aktie ungebremst um circa 25 Prozent. Für weiteren nachhaltigen Auftrieb an der Börse könnten die gerade erst veröffentlichten Zahlen für 2014 sorgen. Europas drittgrößte Autovermietung blickt auf das beste Jahr seiner Firmengeschichte zurück. Während der Umsatz mit einem Plus von fast neun Prozent die Bestmarke von 1,8 Milliarden Euro erzielte, legte der Gewinn um satte 16,5 Prozent zu und erreichte den Rekordwert von 110 Millionen Euro. „Das starke Ergebnis für 2014 hat unsere Erwartungen übertroffen. Es ist umso 17 erfreulicher, wenn man das verhaltene konjunkturelle Umfeld in Europa in Rechnung stellt. Mit einer Vorsteuerrendite von 9,5 Prozent des operativen Konzernumsatzes hat Sixt erneut seine Position als einer der weltweit profitabelsten Mobilitätsdienstleister untermauert“, freut sich Erich Sixt, Vorstandsvorsitzender und Hauptaktionär des familiengeführten Unternehmens. Ein besonders großer Anteil am historischen Erfolg der Münchner geht auf das Konto der fortwährenden internationalen Ausdehnung. Außerhalb des deutschen Heimatmarktes kletterte Sixt St BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 Stand: 20.03.2015 AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Aktie der Woche der Umsatz dank neuer Mietstationen um bemerkenswerte 18,0 Prozent auf 489,1 Millionen Euro. Somit beträgt die Auslandsquote inzwischen 44 Prozent. Vor allem in den USA, Frankreich, Großbritannien und Spanien erfreut sich der bayerische Autovermieter immer größerer Beliebtheit. Allerdings schreibt Sixt in den Vereinigten Staaten, dem größten Autovermietungsmarkt der Welt, weiter rote Zahlen. Laut Finanzchef Julian zu Putlitz fiel dort im vergangenen Jahr „ein mittlerer bis höherer einstelliger Millionenbetrag" an. Seit 2011 ist Sixt in den USA aktiv und baut ein kostenintensives, inzwischen 50 Stationen umfassendes Filialnetz auf. Auch in Europa will die deutsche Nummer eins Sixt weiter wachsen. Momentan liegt das über 100-jährige Traditionsunternehmen mit einem Marktanteil von zwölf Prozent Details zu den Plänen dürften allerdings noch weit abgeschlagen hinter aus rechtlichen Gründen dem Branchenprimus Europcar. derzeit nicht verraten werden. Neben dem klassischen Vermietungsgeschäft erhofft sich Sixt insbesondere vom Leasing weitere Wachstumsimpulse, um die internationale Expansion fortsetzen zu können. Vor wenigen Wochen gab das bayerische Unternehmen bekannt, dass man einen Börsengang der Leasing-Sparte prüfe, um das Geschäft ausbauen und von anderen Geschäftsfeldern entkoppeln zu können. Die Sparte ist in mehreren Feldern aktiv: Dem Flotten-Leasing und dem Flotten-Management für Großkunden und dem Neuwagen-Leasing für private Kunden und kleine Gewerbekunden. Für die orangefarbene Autovermietung ein durchaus lukratives Wachstumsfeld. Als Attacke auf die Autobanken etwa der Hersteller will Sixt das Privatkundengeschäft zwar nicht verstanden wissen, es könne aber gut sein, dass die Banken dabei Kunden verlören, gab das familiengeführte Unternehmen mit den frechen Werbesprüchen als Markenzeichen bekannt. Zum jetzigen Zeitpunkt ist dieses Geschäft jedoch eher klein. Für einen Ausbau wäre eine Menge Geld von Nöten, das sich Sixt durch einen Börsengang beschaffen könnte. Eine endgültige Entscheidung steht aber noch aus, Details zu den Plänen dürften aus rechtlichen Gründen derzeit 18 BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 nicht verraten werden, ließ Firmenboss Erich Sixt die Öffentlichkeit unlängst wissen. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Leasing-Sparte einen Umsatz von rund 563 Mio. Euro. Unabhängig vom möglichen Börsengang der Leasing-Sparte können sich die Aktionäre des SDAX-Mitgliedes über üppige Dividendenzahlungen freuen. Die Ausschüttung soll inklusive Bonus um 20 Prozent auf 1,20 Euro je Stamm- und 1,22 Euro je Vorzugsaktie steigen. Bei den Vorzügen errechnet sich dadurch trotz der massiven Kursgewinne immerhin noch eine Rendite von knapp vier Prozent, die am Tag nach der Hauptversammlung am 24. Juni fließen soll. Steigen soll in diesem Jahr auch der operative Konzernumsatz. Nicht zuletzt wegen eines leicht positiveren Konjunkturumfelds als im Vorjahr ist Sixt für das laufende Geschäftsjahr optimistisch eingestellt. Alle strategischen Wachstumsinitiativen wie die Expansion in den USA und im europäischen Ausland sollen weitergeführt und teilweise noch verstärkt werden. In der Autovermietung geht der bayerische Traditionskonzern von einer leicht wachsenden Nachfrage in Geschäftsreise- und Privatreiseverkehr, allerdings auch von einem Anstieg der Flottenkosten und der operativen Aufwendungen aus. Im Leasinggeschäft wird ebenfalls mit einem leichten Nachfrageanstieg gerechnet. Der Ausblick klingt also nicht schlecht. Gut möglich also, dass Orange auch weiterhin die Farbe des Erfolgs bleibt. WIM Mttttttttttt 2015 Anlegermessen von B2MS t7t Jtt tt en! merk r o v n o h c s t Jetz ttttttt A tttttttttttttt t ttt ttttt Atttttttttttt ttcttttätitt Rt ttttttt ttttätttttt Vttttttttttt ttttttttt ttttttt ttttttttttttttttttttttttt ttt ttt tt ttttttttt kompaktttttttttttt t t t t t t t t tttttttttttttttttttttttttttttttttt ttttttttt t t t ttttttttttttttttttttt t t t t t t t t ttttttttttttttttt tt ttt ttttttttt kompakttttttttttt tttttt t t t t t t t t ttttttttttttttttttttttttttttttttt ttttttttttttttt ttttttttttkompakt tt ttttttt Ottttttttittttttt ttttt ttt! kompaktttttttt t t t t t t t t ttttttttttttttttttttttttttttttt ttt ttttt ttttttttt tttttt tttttttttttttttttttttttt tttttttt ttttttttt kompaktttttttttttt t t t t t t t t ttttttttttttttttttttttttttttttttttt Attt Mttttttttttt tt Üttttttct tttttttttttttttttttttt AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Interview „Mittelfristig wird Großbritannien der größte Absatzmarkt bleiben“ Interview mit Dr. Jochen Ruetz, GFT Technologies Der IT-Dienstleister GFT Technologies (WKN: 580060) hat im vergangenen Jahr den Umsatz um 38 Prozent auf 365,3 Millionen Euro gesteigert. Das Vorsteuerergebnis kletterte sogar um 55 Prozent auf rund 27,1 Millionen Euro. Aus Anlegersicht interessant sind aber nicht nur diese guten Zahlen, sondern auch die überzeugenden Wachstumsperspektiven sowie das positive Chartbild der Aktie. BÖRSE am Sonntag hat ein Interview mit Finanzvorstand Dr. Jochen Ruetz geführt. Dr. Jochen Ruetz Finanzvorstand GFT Technologies BÖRSE am Sonntag: Die vorläufigen Zahlen für 2014 können sich sehen lassen. Was waren die wichtigsten Umsatztreiber im vergangenen Jahr? Dr. Jochen Ruetz: Wir haben vor allem von einer starken Nachfrage der Banken nach unseren IT-Lösungen profitiert. Diese Entwicklung ist auf die Zunahme der Regulierung und Digitalisierung im Bankensektor zurückzuführen. BÖRSE am Sonntag: Gehen Sie davon aus, dass die hohe Nachfrage nach den IT-Lösungen und -Dienstleistungen von GFT Technologies in diesem Jahr anhalten wird? Dr. Jochen Ruetz: Das Geschäftsjahr 2015 ist bei uns gut angelaufen. Wir gehen davon aus, dass unsere Kunden während der ersten beiden Quartale sukzessive Aufträge vergeben werden. Deren Budgets werden jedoch erst in den kommenden Wochen festgelegt, weswegen wir derzeit noch keine genaue Prognose für das Gesamtjahr wagen können. Unabhängig davon halten wir ein Ergebniswachstum im zweistelligen Prozentbereich für erreichbar. Denn die bereits genannten Wachstumstreiber 20 (zunehmende Regulierung und Digitalisierung im Bankensektor) sind nach wie vor intakt. Anzumerken ist hierzu, dass Geschäfts- und Filialbanken viel Geld in Digitalisierungsprojekte investieren, um im Wettbewerb gegen internetbasierte Wettbewerber bestehen zu können. Das Ziel dieser Projekte ist es, die Bankkunden über verschiedene Medien effizient und einheitlich anzusprechen. BÖRSE am Sonntag: Welche weiteren Trends beziehungsweise Faktoren beeinflussen die Geschäftsentwicklung in der Sparte emagine? Dr. Jochen Ruetz: In der Sparte emagine wirkt sich zum einen der stetig wachsende Bedarf an IT-Experten und Ingenieuren positiv auf die Geschäftsentwicklung aus. Zum anderen werden flexible Kosten für viele Unternehmen immer wichtiger, wovon der Bereich emagine ebenfalls profitiert. BÖRSE am Sonntag: Welche Herausforderungen beziehungsweise Risiken sehen Sie zurzeit und wie gehen Sie damit um? Dr. Jochen Ruetz: Das Hauptrisiko für unser Unternehmen resultiert aus der Tatsache, dass die Entwicklung im Bankensektor stark von politischen Entscheidungen geprägt ist. Des Weiteren stehen wir im operativen Geschäft stets vor der Herausforderung, die richtigen Personen zu finden, um die Qualität unserer IT-Lösungen und -Dienstleistungen sowie unsere Innovationskraft zu erhalten. BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Interview BÖRSE am Sonntag: Großbritannien ist der größte Absatzmarkt von GFT Technologies. Wird dies künftig so bleiben? Welche Märkte werden an Bedeutung gewinnen? Dr. Jochen Ruetz: Mittelfristig wird Großbritannien der größte Absatzmarkt bleiben, zumal wir dort im vergangenen Jahr unsere Positionierung durch die Übernahme von Rule Financial gestärkt haben. Überdies laufen die Geschäfte der britischen Investmentbanken gut, was sich auf deren Investitionsbereitschaft positiv auswirkt. Unabhängig davon wollen wir unser Wachstum vor allem im deutschsprachigen Raum vorantreiben. Anmerken möchte ich noch, dass wir zuletzt in den Krisenländern Spanien und Italien eine Geschäftsbelebung beobachten konnten. BÖRSE am Sonntag: Welche strategischen Maßnahmen wollen Sie künftig umsetzen, um die Marktstellung von GFT Technologies zu stärken? Dr. Jochen Ruetz: Unsere derzeitige Aufstellung passt bereits gut zur Nachfrage der Kunden. Dennoch wollen wir zusätzliche Standorte eröffnen und bestehende Standorte erweitern. Außerdem werden wir weiterhin innovative ITLösungen entwickeln. Allerdings werden Innovationen von Banken meistens erst dann genutzt, wenn sie sich bereits am Markt etabliert haben. 21 BÖRSE am Sonntag: Was sind die Wettbewerbsvorteile beziehungsweise Alleinstellungsmerkmale von GFT Technologies? Dr. Jochen Ruetz: Unser wichtigstes Alleinstellungsmerkmal ist unsere klare Fokussierung auf den Finanzdienstleistungssektor. Im Vergleich zur Konkurrenz punkten wir mit preislich attraktiven Angeboten und unserer Fähigkeit, europaweit sowohl kleine als auch große IT-Projekte zu realisieren. BÖRSE am Sonntag: Am 23. März 2015 wird die GFT-Aktie in den TecDAX aufgenommen. Erwarten sie infolgedessen ein zunehmendes Interesse institutioneller Anleger an der Aktie? Dr. Jochen Ruetz: GFT Technologies ist bereits seit 15 Jahren börsennotiert und es freut mich und meine Vorstandskollegen sehr, dass die Aktie demnächst in den TecDAX aufgenommen wird. Aufgrund des TecDAX-Listings können wir das Unternehmen künftig sicherlich auf bedeutsameren Konferenzen vorstellen als bisher. Daher gehen wir davon aus, dass sich mittelfristig noch mehr institutionelle Investoren als bislang für GFT Technologies interessieren werden. Abgesehen davon ist die hervorragende Kursentwicklung in den vergangenen zwölf Jahren der Beweis dafür, dass das Management und die Mitarbeiter bei GFT Technologies einen guten Job machen. Und das wird auch in Zukunft so bleiben. BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE Fotos: airbus.com Unternehmen der Woche Absturzgefahr im siebten Himmel Die Orderbücher der großen Flugzeughersteller sind momentan bis zur letzten Seite beschrieben. Boeing und Airbus kommen den Anfragen kaum noch hinterher und erleben ein goldenes Zeitalter der Flugindustrie. Skeptiker warnen jedoch vor einer Blasenbildung. Der größte Flugzeughersteller der Welt ist seit Jahresbeginn der beste Wert im Dow Jones. Boeing hat im Jahr 2015 schon 19 Prozent zugelegt. An deutschen Börsen sogar 32 Prozent wegen des starken US-Dollars. Auch der europäische Wettbewerber Airbus zeigt sich von seiner besten Seite. Innerhalb des letzten Jahres hat der Aktienkurs des ehemaligen EADS-Konzerns mehr als 20 Prozent an Wert gewonnen. Die Analysten überschlagen sich weiterhin mit Lobgesängen. Benjamin Fidler von der 22 Deutschen Bank hat das Kursziel für Airbus auf 76 Euro angehoben. Aktuell steht der Kurs bei rund 61 Euro. Der günstige Euro-Wechselkurs sei positiv für das Unternehmen und mache die Airbus-Aktie besonders attraktiv. Und auch bei der Boeing-Aktie zeigt der Analystendaumen mehrheitlich nach oben. Derzeit Geld in Luftfahrtunternehmen zu stecken, bedeutet, es zu vermehren. Wie lange das noch so gehen wird, ist aber ungewiss. Erste Kritiker-Stimmen werden bereits laut. Von einer Art Dotcom-Blase mit Triebwerken ist die Rede. Die Hersteller kündigten nämlich an, dass sie bei vielen Modellen die monatliche Ausbringungsmenge anheben möchten. Sie wollen in kürzerer Zeit mehr Flugzeuge als bisher produzieren. Solche Nachrichten begeistern Aktionäre und treiben entsprechend die Aktienkurse in die BÖRSE am Sonntag · 12/1 4 UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE Unternehmen der Woche Höhe. Doch genauso schnell kann das Pen- und steht nicht zur Debatte.“ 59 Einheiten des A 380 sind bereits del auch wieder umschlagen, wenn Boeing Bestandteil der Emirates-Flotte. In den nächsten Jahren soll die Zahl und Airbus ihre hochgesteckten Ziele nicht auf 140 Stück anwachsen. erreichen. Das Pendant zum Airbus A380 ist die Boeing 747. Auch die „KöniVon einer Blase will man in den Unterneh- gen der Lüfte“ macht ihrem Konzern zu schaffen. Im Jahresbericht menszentralen in Chicago und Toulouse aber begründete der Konzern die unerwartet niedrige Orderzahl mit annichts wissen. Die Nachfrage sei stark genug, haltendem Preisdruck. Die Nachfrage nach Jumbo-Jets sei wider Erum die Produktionsraten hoch zu halten, warten niedrig. Ab September möchte das Unternehmen statt bisher erklärt der Airbus Verkaufschef John Leahy. 1,5 Flugzeugen nur noch 1,3 Boeing 747-Modelle pro Monat herstelViel lieber beachlen. Über die Einstellung des 747-Programms ten die Hersteller wird in Chicago ernsthaft nachgedacht. Ein die konstruktiven großer Nachteil des Jumbo ist in seinem inDie Analysten überschlagen Worte ihrer Abnehnersten verborgen: das Grundkonzept dieses sich weiterhin mit mer. Die Golf-AirFlugzeuges ist, allen Nachbesserungen zum Lobgesängen. line Emirates ist ein Trotz, beinahe 50 Jahre alt. Für die gerade guter Boeing- und mal knapp über ein Jahrhundert alte LuftAirbus-Kunde. Aber auch ein kritischer. Im- fahrt ist das ein sagenhaftes Alter! mer wieder ruft der Vorstandsvorsitzende Luftfahrtexperten prognostizierten jahrelang eine goldene Zukunft Tim Clark seine Flugzeugbauer zur Mo- für die Riesenjets, seien es der elefantenalte Jumbo oder das ungezodernisierung auf. Oftmals mit Erfolg. Nun gene Riesenbaby, der A 380. Nun scheint sich auf dem Flugzeugmarkt macht die Fluglinie aus Dubai wieder Druck aber die nächst kleinere Kategorie größerer Beliebtheit zu erfreuen. – sparsamere Triebwerken für das Großraum- Zweistrahlige Langstreckenflieger des Typs A350 von Airbus oder flugzeug A380 stehen auf der Wunschliste 777 von Boeing gelten als wesentlich sparsamer und praktikabler. Sie ganz oben. sind die Kassenschlager der Unternehmen. Bei Airbus machen die Langstreckenflieger – den A380 ausgenommen – inzwischen schon Der sanfte Riese 17 Prozent aller Auslieferungen aus. Die Boeing 777-er werden teilAm Flughafen macht der A380 einen weise im selben Hallentrakt wie der Jumbo-Jet 747 hergestellt und mächtigen Eindruck. In der Luft, so versi- sind dennoch gleichzeitig die größte Konkurrenz für die einstmals chern Piloten, fliegt er sich ganz sanft und alleinregierende, nun aller steinalte Königin der Lüfte. geschmeidig. In der Presse wird er allzu oft Dass Flugzeuge verspätet an die Kunden ausgeliefert werden, ist in verschrien. In Wahrheit ist er aber ein höchst der Luftfahrtbranche keine Seltenheit. Doch dass es jüngst häufiger wichtiges Prestigeobjekt. In diesem Jahr an der Bestuhlung des Flugzeuges lag, stört die großen Hersteller wird der Riesenjet in der reinen Produktion erstmals schwarze Zahlen schreiben. Die Airbus Group Stand: 20.03.2015 Verkaufszahlen des Langstreckenflugzeuges sind bisher aber weit unter den Erwartungen geblieben. Emirates ist der größte A-380-Abnehmer, pocht nun aber vehement auf eine Neuversion des Fliegers. Das würde nicht nur den Airlines Kosten ersparen, sondern könnte für Airbus die Nachfrage wieder ankurbeln. Immerhin feiert das größte Passagierflugzeug der Welt in diesem Jahr schon sein zehnjähriges Jubiläum. Aber ein A380neo wäre für Airbus mit einer kostspieligen Entwicklungsphase verbunden. Doch CEO Tom Enders erklärt den Riesenjet zur Chefsache und stellt entgegen anders lautender Medienberichte klar: „Eine Einstellung stand 23 BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE Unternehmen der Woche gewaltig. Beide Konzerne werden vom französischen Sitzhersteller Zodiac Aerospace beliefert und beide Hersteller senden jetzt eigene Ingenieure in die Zodiac-Werke, um den Produktionsablauf zu optimieren. Die Produktionszyklen der Flugzeughersteller sind eng getaktet. Alle Zulieferer müssen verlässlich produzieren - sonst wird es für Boeing und Airbus teuer. Diese unerfreulichen Zusatzkosten hielten sich bei den Herstellern aber in jüngster Vergangenheit noch in Grenzen. Auch der Blick auf die Dividenden verrät, dass es den Konzernen gut geht. So möchte Airbus in diesem Jahr 1,20 Euro an seine Aktionäre ausschütten. Das entspricht bei aktuellem Kurs einer Rendite von fast zwei Prozent. Boeing-CEO James McNerney belohnt seine Anleger immerhin mit 0,91 US-Dollar pro Aktie. Fazit Die Aktienperformance und die Geschäftszahlen der Luftfahrtriesen sind prächtig: Die Orderbücher von Airbus und Boeing sind auf Jahre hinaus gefüllt. Die Flugzeugbauer lassen einen Jet nach dem anderen vom Band und freuen sich über satte Gewinne. Das Konzept der Riesenjets muss jedoch überdacht werden, weil die hauseigene Konkurrenz zu stark ist. Zweifler wähnen eine turbulente Blase am Horizont. Doch einiges spricht dafür, dass diese umflogen werden kann. Marktprognosen geben den optimistischen Unternehmensplanungen recht. Der Flugmarkt ist weiterhin ein aufstrebender. Besonders die Schwellenländer sollen in den nächsten 20 Jahren Markttreiber und Erfolgsgarant sein. Boeing und Airbus sind sich ausnahmsweise einig. Und zwar in ihrer guten Entwicklung. WCW Advertorial RUNG Neue 7% Anleihe der iche hsen sere rste. N? s.de 89-0 s.de Versicherung für Ihr Depot: Enterprise Holdings Die voll EU-regulierte Versicherungsgesellschaft begibt ihre zweite Anleihe (WKN: A1ZWPT – Rating: BBB+), die seit 19.März gezeichnet werden kann. Bis zu 50 Mio. Euro will der profitable Nischenversicherer Angabe des Börsenplatzes „Frankfurt“. Ab 30. März soll die e insammeln. Parallel wird den Inhabern der bereits börsen A nleihe im Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notierten Anleihe mit einem Volumen von 35 Mio. Euro ein gehandelt werden. Umtauschangebot unterbreitet. Neben dem Kupon von 7,0 Prozent und fünfjähriger Laufzeit Enterprise Holdings-Anleihe gewährt die Anleihe den Gläubigern größtmögliche Sicherheiten. WKN: A1ZWPT Freiwillige Quartalsberichte und ein Sonderkonto für die Zinsen Kupon: 7,0 % p.a. Zeichnungsfrist: 19. bis max. 26.März bieten jetzt noch mehr Transparenz. bis zu 85 Mio. Euro Die Anleihe kann ab einer Stückelung von 1.000 Euro ge- Emissionsvolumen: Laufzeit: 5 Jahre bis März 2020 Jetzt bei Ihrer Hausbank +++ Laufzeit bis März 2020 +++ 5 Jahre Sicherheit zeichnet werden: bis maximal 26.März über die Hausbank mit Zeichnung vom 19.3 bis 26.3.2015 · WKN A1ZWPT ISIN DE000A1ZWPT5 · Börse Frankfurt – Entry Standard n Angebot zum Verkauf noch eine Aufforderung zur Abgabe eines Kauf· oder BÖRSE am zum Sonntag 12/1 5zur Zeichnung von Schuldverschreibungen der 24 Angebots Der allein maßgebliche, von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gebilligte Wertpapierprospekt ist kostenfrei unter www.enterprise-holdings.de erhältlich. UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE Gastbeitrag Geldanlage Mehr Aktie wagen Die Deutschen müssen aufwachen in Sachen Geldanlage. Das zeigt Deutschlands größte Direktbankenstudie der „Aktion pro Aktie“: So beschäftigt sich nur jeder Zehnte einmal in der Woche mit seinen Finanzen. 43 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen die eigene Finanzplanung lästig ist, und sieben von zehn Deutschen finden die persönliche Geldanlage zu kompliziert. Martina Palte Mitglied im Vorstand der comdirect bank AG In einem Umfeld, in dem die Zinsen beim Thema Geldanlage anzustoßen und die Aktienkultur in teilweise schon unter Null sinken, kann Deutschland zu fördern. sich diese Einstellung aber kaum noch Es geht darum, Menschen für das Thema zu interessieren und jemand leisten. Denn das auf Sparbuch, ihnen zu helfen, sich vor dem Wertverlust ihres Vermögens, wie Tagesgeld und Co. angelegte Geld verliert es beim niedrig verzinsten Sparen nun einmal die Realität ist, zu immer weiter an Wert – und eine Besse- schützen. Was dazu nötig ist: Informationen, Aufklärung und rung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Mit vor allen Dingen gute Angebote. Finanzdienstleister, allen voran dem Start der Anleihekäufe der EZB ist Direktbanken, haben in den vergangenen Jahren smarte Instruein Anstieg der Inmente entwickelt. So ist es heute jedem f lation absehbar. möglich, nicht nur klug und selbstbeSolange die Deutstimmt, sondern auch besonders einfach Solange die Deutschen schen also weiterzu investieren. So macht etwa comdirect also weiterhin nur auf hin nur auf NiedNiedrigzinsprodukte vertrauen, mit der Online-Anwendung „Bessere r i g z i n s pr o du k t e werden sie künftig noch mehr Geldanlage“ konkrete Vorschläge für vertrauen, werden ETF-Investments, abgestimmt auf RisikoVermögen verbrennen. sie künftig noch profil, Anlagedauer und Anlagevolumen. mehr Vermögen Denn eines müssen die Menschen ververbrennen. Und vielen ist das nicht be- stehen: Geldanlage ist keine Geheimwissenschaft und nicht so wusst: Sie überschätzen die Performance komplex wie es mancherorts gern dargestellt wird. Auch in anklassischer Zinsprodukte, so die Studie. deren Lebensbereichen sind Menschen in der Lage mit ein wenig Die Deutschen pf legen ihr Anlage- Vorbereitung wichtige Entscheidungen zu komplexen Themen Phlegma: Das Interesse an Aktien geht souverän zu treffen. Wieso sollte das bei Finanzprodukten anders weiter zurück. Laut Deutschem Aktienin- sein? Die „Aktion pro Aktie“ trägt hierzu bei. Dabei werden wir stitut ist die Zahl der Aktienbesitzer im die Deutschen sicher nicht von jetzt auf gleich zu einem Volk von letzten Jahr um eine halbe Million gesun- Aktionären machen. Wichtig ist aber, dass einfach mal jemand ken. Dabei bieten Aktien und Wertpapiere anfängt und daran glaubt. Also legen wir los! im derzeitigen Umfeld die Chance auf attraktive Renditen. comdirect hat deshalb www.aktion-pro-aktie.de – gemeinsam mit der Consorsbank, der DAB Bank und der ING-DiBa – die „Ak- Zur Autorin: Martina Palte ist seit 2012 Mitglied im Vorstand tion pro Aktie“ ins Leben gerufen. Ziel der comdirect bank AG. Darüber hinaus ist sie stellvertretende der Aktion ist es, einen Umdenkprozess Vorstandsvorsitzende der Stiftung Rechnen. 25 BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE Interview Mr. DAX goes Fonds Dirk Müller ist so gut wie allen Anlegern bekannt als „Mr. DAX“. Nun hat er – sozusagen – die Seiten gewechselt. Der konsequente und klare Analytiker ist vom Marktbeobachter zum Akteur geworden und hat mit seiner Firma, die den anspruchsvollen Namen „Finanzethos“ trägt, einen eigenen Fonds aufgelegt. Die BÖRSE am Sonntag sprach mit Dirk Müller. Börse am Sonntag : Herr Müller, vor einigen Tagen haben Sie einen eigenen Aktienfonds vorgestellt. Wie kam es dazu und was sind die Hintergründe? Dirk Müller: Viele Kunden meiner Informationsplattform Cashkurs.com fanden meine Aktienanalysen gut, haben sich dann aber doch nicht getraut es umzusetzen oder es fehlte ihnen schlicht die Zeit, sich intensiv mit der eigenen Geldanlage zu beschäftigen. Oft kam dann die Frage: „Kann ich Ihnen nicht einfach das Geld überweisen und Sie machen das?“ Nein! So einfach ging es natürlich nicht. Zudem stand ich vor dem gleichen Problem wie meine Kunden. Auch ich wollte Teile meines eigenen Geldes in einen guten Aktienfonds anlegen und habe mir im Zuge dessen zahlreiche Fonds angeschaut. Natürlich gibt es viele gute Fonds mit toller Performance, aber irgendwie habe ich dennoch keinen gefunden, der mich voll und ganz überzeugt hat. Überall hat mir etwas gefehlt oderhat mich irgendwas gestört, was ich in meiner Geldanlage gerade nicht haben wollte. Mit der Idee eines eigenen Fonds beschäftige ich mich daher schon länger, aber jetzt konnte ich das Team an renommierten 26 Will Ethik und Geldanlage in besonderer Harmonie vereinen: Dirk Müller Profis dafür gewinnen, das ich gesucht hatte und mit dem ich dieses Vorhaben auch in die Tat umsetzen kann. Börse am Sonntag : Warum haben Sie überhaupt für sich einen Fonds als Geldanlage gesucht? Dirk Müller: Beteiligungen an guten Unternehmen in Form von Aktien gehören für mich schon immer zur erfolgreichen Geldanlage, sei dies nun zum Aufbau einer Altersvorsorge oder zur Anlage des bereits bestehenden Kapitals. Aktien sind für mich eine der besten Anlageformen, wenn man Zeit und ein wenig Disziplin mitbringt. Börse am Sonntag : Das sehen wir natürlich genauso, aber warum dann nicht direkt in Aktien investieren sondern über einen Fonds gehen? Dirk Müller: Ein alter Börsen-Spruch rät, nicht alle Eier in einen Korb zu legen, d.h. sich an mehr als nur fünf guten und starken Unternehmen zu beteiligen. Aber dazu ist der Einzelne oft aber gar nicht in der Lage. Selbst mir fällt es nicht leicht 30, 40 oder gar 50 Werte im eigenen Depot zu betreuen. Meiner Ansicht nach, kann der Privatanleger dies aber sehrsinnvoll in der Gemeinschaft eines Fonds tun. Kostet ein Fonds Gebühren? Ja! Wenn ich mein Auto in die Werkstatt gebe, statt es selbst zu reparieren kostet das Geld, aber in der Regel ist es dann auch ordentlich gemacht und ich habe Zeit und Arbeit gespart. Börse am Sonntag : Dann legen Sie in diesem Fonds also selbst auch ihr persönliches Geld an? BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE Interview Dirk Müller: Richtig! Ich habe den Fonds so konzipiert, wie ich mir diesen als Anleger für meine mittel- bis langfristige Geldanlage für Teilemeines Vermögenswünsche und lade alle anderen herzlich ein, sich daran zu beteiligen. Das ist vielleicht auch schon der grundlegende Unterschied. Ich habe diesen Fonds aus Anlegersicht gedacht und konstruiert und nicht aus der Sicht der Fondsgesellschaft. Börse am Sonntag: Was unterscheidet den Fonds von anderen? Wie genau können wir uns diese Besonderheiten vor Anleger vorstellen? Dirk Müller: Es hat mich zum Beispiel bei vielen Fonds, die ich mir angesehen habe sehr gestört, dass die Aktien, die sie ins Depot nehmen, anschließend verliehen werden können. Diese werden dann in der sogenannten Wertpapierleiheoft an genau jene Leuten verliehen, die damit auf fallende Kurse dieser Aktien und damit des Fonds wetten können. Als Sicherheit, werden dann irgendwelche Staatsanleihen oder ähnliches hinterlegt. Hier trägt der Anleger ein Risiko, dass ich nicht bereit bin zu tragen, darum ist bei uns diese Wertpapierleihe vertraglich ausgeschlossen. Zum Zweiten geht es um die Managementgebühr. Bei den meisten Fonds in Deutschland bleibt die Managementgebühr konstant gleich hoch, ganz egal wie hoch das Fondsvolumen ist. Frage: Warum ist das so? Es ist doch kein Unterschied, ob ich 1.000 oder 10.000 Aktien eines Unternehmens kaufe. Also haben wir beschlossen, mit steigendem Fondsvolumendie Managementgebührzu senken. Eine zusätzliche Performancegebühr gibt es selbstverständlich nicht. Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit, dass ich jederzeit die bestmögliche Leistung abliefere und nicht nur dann, wenn ich dafür noch einen Extrabonus bekomme. Auch ethische Aspekte sind uns wichtig. Daher bemüht sich das Fondsmanagement Unternehmen mit zweifelhaften Geschäftsmodellen oder Unternehmen, die ein schlechtes öffentliches Ansehen haben, nicht in den Fonds aufzunehmen. 27 Börse am Sonntag: Wenn ich das richtig verstanden habe, ist auch der enge Kontakt zu den Anlegern selbst ein großes Thema? Dirk Müller: Richtig.Ich wollte keinen von diesen kryptischen und anonymen Fonds, wo der Anleger gar nicht weiß,wer dahintersteckt oder was in diesem Fonds geschieht. Wir leben im Zeitalter der sozialen Medien und der Interaktion. Wir möchten eine Community bilden und die Anleger –so sie es wünschen – Teil dieser Gemeinschaft werden lassen. Konkret heißt dies, dass wir regelmäßige Webinare für unsere Anleger anbieten. Darüber hinaus werden wir einmal im Jahr ein großes Anlegertreffen veranstalten, bei dem wir uns viel Zeit nehmen, um mit den Anlegern zu diskutieren. Der Anleger kann, wenn er möchte, Teil dieses Fonds werden. Facebook und Co. werden ebenfalls aktiv eingesetzt und die Anleger werden jederzeit über die aktuellen Entwicklungen in ihrem Fonds auf dem Laufenden gehalten. Börse am Sonntag: Wie ist Ihre Anlagestrategie? Dirk Müller: Wir verfolgen eine klare Value-Strategie angelehnt an den Werten und Ansätzen von Warren Buffett und seines Mentors Benjamin Graham. Im Zuge dessen fokussieren wir uns auf die aus unserer Sicht attraktivsten und stabilsten Unternehmen der Welt. Jene, die seit vielen Jahren bewiesen haben, dass sie erfolgreich arbeiten. Wir kaufen keine Aktien nur wegen irgendwelcher Chartsignale. Wir beteiligen uns an Unternehmen, die wir intensiv untersucht und deren Zukunftsperspektiven wir abschätzen können, indem wir dessen Aktien kaufen, wenn wir diese zu einem vernünftigen Preis im Verhältnis zur Unternehmensqualität und der Gewinnerwartung bekommen. Das ist ein sehr großer Unterschied. Wichtige Punkte sind daher die Zukunftsaussichten der Unternehmen, deren Bilanzstärke, Fundamentaldaten oder Gewinnentwicklungen. Die Unternehmen müssen bewiesen haben, dass sie ihr Geschäft verstehen und eine gesicherte Marktposition sowie ein leicht verständliches Geschäftsmodell haben. Starke Unternehmen mit Wachstumsperspektive sind uns dabei im Übrigen wichtiger als die hohe Dividende. Börse am Sonntag: Gibt es eine gewisse Zielgruppe an Anlegern? Wen wollen Sie mit dem Fonds ansprechen? Dirk Müller: Tatsächlich soll es ein Fonds für alle sein. Er ist für den, der 25 Euro im Monat sparen möchte, um langsam eine Altersversorge aufzubauen, genauso geeignet, wie für den, der schon ein größeres Vermögen hat und dieses erhalten und mehren möchte. Klar ist: Garantien gibt es an der Börse nie, aber man kann mit einer klaren Strategie langfristig sehr erfolgreich an den Börsen agieren. Für kurzfristige Investments ist die Aktie und damit auch der Aktienfonds ungeeignet. BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 UNTERNEHMEN Fonds ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE News DELTICOM Bremsspuren in schwierigem Umfeld Im Gesamtjahr 2014 wurden im deutschen Reifenhandel 13,3 Prozent weniger Winterreifen abgesetzt. Die Delticom-Gruppe erzielt im selben Zeitraum insgesamt Umsätze in Höhe von 501,7 Millionen ein unterdurchschnittlicher Rückgang um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 505,5 Millionen Euro. Der Gesamtjahresumsatz in der Gruppe liegt am unteren Ende der im November für das Gesamtjahr prognostizierten Bandbreite von 500 bis 520 Millionen Euro. Das EBIT belief sich im Berichtszeitraum auf 7,0 Millionen (2013: 17,8 Millionen) Euro, das ist ein Minus von 60,6 Prozent. Die Umsatzrendite sank von 3,5 auf 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Konzernergebnis im Geschäftsjahr 2014 betrug magere 2,9 Millionen nach 11,6 Millionen Euro für 2013. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,24 Euro und damit einem Rückgang gegenüber 2013 von 75 Prozent, trotz stabiler Lage schlug sich die Branchenentwicklung hier deutlicher nieder. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 5. Mai 2015 eine gegenüber dem Vorjahr um 50 Prozent niedrigere Dividende von 0,25 Euro pro Aktie vorschlagen. BB Biotech AG Generalversammlung genehmigt Barausschüttung An der Ordentlichen Generalversammlung der BB Biotech AG haben die Aktionäre sämtliche Anträge des Verwaltungsrates angenommen. Die Aktionäre stimmten einer Barausschüttung von 11,60 Schweizer Franken zu. Da die Ausschüttung aus den Kapitaleinlagereserven erfolgt, ist sie für Anleger nicht verrechnungssteuerpflichtig. Dr. Erich Hunziker, bisher Präsident des Verwaltungsrates, wurde wiedergewählt. Dr. Clive Meanwell und Prof. Dr. Dr. Klaus Strein wurden zu Verwaltungsräten für eine einjährige Amtsdauer bis zum Abschluss der nächsten Ordentlichen Generalversammlung bestimmt. BB Biotech beteiligt sich an Gesellschaften im Wachstumsmarkt Biotechnologie und ist heute einer der weltweit größten Anleger mit über 4,1 Milliarden Schweizer Franken in Assets under Management in diesem Sektor. BB Biotech ist in der Schweiz, in Deutschland und in Italien notiert. Der Fokus der Beteiligungen liegt auf jenen börsennotierten Gesellschaften, die sich auf die Entwicklung und Vermarktung neuartiger Medikamente konzentrieren. RATIONAL Rekordzahlen und höhere Dividende Die Entwicklung und Herstellung von Großgeräten für Profiküchen sind die Leidenschaft von RATIONAL (WKN: 701080). Mit seinen Combi-Dämpfern sowie kompletten Koch-, Snack- und Backsystemen ist der Konzern weltweit der Markt- und Technologieführer für die thermische Speisenzubereitung. Mit seinen Erzeugnissen verdient er außerdem gutes Geld. Im Geschäftsjahr 2014 hat das Unternehmen seinen Wachstumskurs der vergangenen Jahre fortgesetzt und abermals neue Bestwerte bei den Ergebnissen erzielt. Beim Umsatz verzeichnete es einen Anstieg um 7,7 Prozent auf 496,7 Millionen Euro. Besonders gut lief es in der Absatzregion Europa. In Amerika und Asien Unternehmenstermine Datum 23.03.2015 24.03.2015 24.03.2015 25.03.2015 26.03.2015 26.03.2015 26.03.2015 27.03.2015 Uhrzeit - - - - - - - - Name Continental AG Deutsche Bank AG FUCHS PETROLUB SE XING AG Deutsche Wohnen AG STADA Arzneimittel AG United Internet AG Salzgitter AG 28 Ereignis Ergebnisbericht 2014 Ergebnisbericht 2014 Ergebnisbericht 2014 Ergebnisbericht 2014 Ergebnisbericht 2014 Ergebnisbericht 2014 Ergebnisbericht 2014 Ergebnisbericht 2014 BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 gab es wegen negativer Wechselkurseffekte dagegen leichte Einbußen. Überproportional zu den Einnahmen verbesserten sich die Erträge. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hat um 13,2 Prozent auf 145,2 Millionen Euro angezogen. Die entsprechende EBIT-Marge erhöhte sich von 27,8 auf 29,2 Prozent. Unter dem Strich knackte der Profit die Marke von 100 Millionen Euro und übertraf mit 110,1 Millionen Euro den Vorjahreswert um 13,3 Prozent. Von dem Erfolg sollen auch die Aktionäre profitieren. Der Hauptversammlung am 29. April wird eine Anhebung der Dividende von 6,00 auf 6,80 Euro je Aktie zur Abstimmung vorgelegt. Bezüglich der geschäftlichen Aussichten zeigte sich der Vorstand zuversichtlich, im laufenden Jahr den Wachstumskurs fortzusetzen. Es ist Zeit für «denkzeit» Lesen Sie jetzt die aktuelle Ausgabe! Die neue „denkzeit“ erscheint als E-Magazin und steht ab dem 9. März 2015 zum Download unter http://www.wirtschaftskurier.de/ denkzeit.html bereit. FONDS ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN Fonds der Woche Einzigartigkeit entscheidet – Mandarine Unique Small&Mid Caps Europe Oft sind es gerade die Unternehmen mit mittlerer oder geringer Marktkapitalisierung, die in einer Nische Weltmarktführer sind, oder ein Alleinstellungsmerkmal vorweisen, das den besonderen wirtschaftlichen Erfolg ausmacht. Nach diesen Aktien-Perlen taucht das Fondsmanagement des Mandarine Unique (WKN: A1CWBQ) seit mittlerweile fünf Jahren sehr erfolgreich. Einzigartigkeits-Kriterien Als small und mid caps im Sinne der Anlagestrategie werden Unternehmen definiert, die eine Marktkapitalisierung zwischen 300 Mio. und sieben Mrd. Euro aufweisen. Das Fonds-Management hält Ausschau nach Einzigartigkeits-Kriterien bei europäischen Firmen dieser Marktkapitalisierung. Das kann z. B. ein einzigartiges Geschäftsmodell ohne börsennotierte Konkurrenz in Europa sein. Als weitere Merkmale für eine mögliche Aufnahme in den Fonds gelten eine einzigartige Wettbewerbsposition, eine einzigartige Technologie oder eine einzigartige geographische Ausrichtung des Unternehmens. Aus dem Anlageuniversum von ca. 350 Aktien, die diese Kriterien erfüllen, wird über eine qualitative Analyse ein Portfolio von 50 bis 60 Aktien für den Fonds konstruiert. Wachstum im Blick Diane Bruno, Marie-Jeanne Missoffe und Marie Guigou sind für die Aktienauswahl verantwortlich. Das Team untersucht die jeweiligen Wachstumsmotoren wie z. B. den technologischen Vorsprung oder die Internationalisierung eines Unternehmens und damit die Partizipation am globalen Wachstum. Neben der Betrachtung der Wachstumsaussichten kommt auch die Bewertung nicht zu kurz. Dabei wird nicht auf die absolute Höhe des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) geachtet, sondern auch das Gewinnwachstum mit einbezogen. Daneben überwacht das Fondsmanagement permanent die Risiken des Portfolios. So können auch eventuelle Verkaufskandidaten gefunden werden. Aus Gründen der Risikominimierung ist die maximale Gewichtung einer Aktie im Fonds auf fünf Prozent begrenzt. Sandwiches und Brillen Zu den Unternehmen mit den erforderlichen Kriterien gehört beispielsweise Greencore, einer der Top-Picks im aktuellen Fonds-Portfolio. Das irische Unternehmen ist Marktführer in Großbritannien 30 im Verkauf von abgepackten Sandwiches. Durch eine Kooperation mit Starbucks hat der Konzern auch eine gute Position in den USA. Unter Technologie-Unternehmen finden sich ebenfalls attraktive Titel wie z. B. Ingenico, Weltmarktführer bei elektronischen Zahlungslösungen. „Durch die wirtschaftlichen Verbesserungen in Europa habe wir zyklische Titel im Blick. Automobilzulieferer wie Norma, Dürr, HellermanTyton oder Brembo sind immer Teil unserer Strategie gewesen“, so Diane Bruno. Die Fondsmanagerin weist aber auch auf anstehende Probleme hin: „Das hauptsächliche Risiko für die Märkte könnte in einem politischen Ereignis in Europa wie den Wahlen in Großbritannien im Mai oder in einer Eskalation der Situation in Griechenland liegen. Das könnte die Volatilität erhöhen, aber dadurch auch die Gelegenheit zu günstigen Käufen schaffen.“ Fünf Jahre am Markt Der Fonds, der im März 2010 emittiert wurde, konnte nicht nur den Vergleichsindex, den STOXX Small 200, deutlich übertreffen, sondern auch die Wertentwicklung des Mandarine UniqueAnlageuniversums. Seit Auflegung des Fonds vor fünf Jahren lag der Ertrag bei über 126 Prozent. Das Portfolio wird nach klaren und transparenten Auswahlkriterien gemanagt, die konsequent umgesetzt werden. Für Anleger, die sich eine handverlesene Auswahl aussichtsreicher europäischer Nebenwerte ins Depot legen wollen, ist das Produkt erste Wahl. Mandarine Unique Small&Mid Caps Europe ISIN:LU0489687243 Fondsvolumen 393,9 Mio. Euro FondswährungEuro Auflegungsdatum:29.03.2010 Gesamtkostenquote (p.a.): 2,83% + Performance-Gebühr BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 FONDS ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN Gastbeitrag „Gesundheit!“ oder: warum es sich lohnt, in Qualität zu investieren Von Achim Küssner „Gesundheit!“ Diesen guten Wunsch hört man häufiger – nicht nur in Zeiten der grassierenden Grippewelle. Auch für erfolgreiche Investments liegt der Schlüssel in der Auswahl qualitativ hochwertiger Titel. Anders gesagt: in der Investition in „gesunde“ Unternehmen. Das ist auch die Maxime des Schroder ISF QEP Global Emerging Markets, der in diesen Tagen seinen dritten „Geburtstag“ feiert. Grund genug also, genauer hinzusehen, warum die Faktoren Qualität und Gesundheit den Unterschied machen können. Achim Küssner Sprecher der Geschäftsführung bei Schroder Investment Management Nichts ist wichtiger als Substanz und Qualität – ein relativ einfa- Hier geht es dann vor allem um Margen, längerfristige Dividenches Grundprinzip für die QEP-Fondsreihe von Schroders. QEP denentwicklung, Stabilität der Kapitalflüsse – und natürlich um steht für „Quantitative Equity Products“: Ein Ansatz, der über Gewinn und Umsatz. Zudem achten wir besonders auf gesunde die Benchmark hinausblickt und dem ein Anlageuniversum von Bilanzen. Und „gesund“ muss nicht heißen: schuldenfrei. Für mehreren tausend Titeln in über 20 Schwellenländern zur Ver- uns darf ein Unternehmen durchaus Fremdkapital einsetzen – fügung steht. Warum lohnt es sich, jenseits des Index das Haupt- wenn die Relation stimmt. Wir möchten vor allem unterscheiden augenmerk auf Qualitätstitel von Unternehmen jeder Größe zu können, welche Firmen mit einem kalkulierten und vernünftigen legen? Warum kann sich daraus der entscheidende Performance- Maß an Fremdkapital arbeiten und welche sich für ihr Wachstum Unterschied ergeben? zu sehr verschuldet haben. Qualitativ hochwertige Unternehmen haben Investoren einiges Doch einfach nur „gesund“ ist uns nicht genug. Wir versuchen zu bieten. Eine längerfristige Anlage in diesen Firmen bringt, stets zu ermitteln, welche Faktoren zur Outperformance führdavon sind wir überzeugt, nicht nur eine ten. Dabei nutzen wir Daten, die nach Prämie gegenüber dem breiteren Markt, Möglichkeit bis zu 20 Jahre zurückreisondern auch ein geringeres Risiko. Für chen. Das können fundamentale Werte Für uns bei Schroders zählt den Schroder ISF QEP Global Emerging sein, der relative Wert oder Faktoren wie zunächst die Kombination Markets analysieren wir per Computer dreier wichtiger Eigenschaften: Ertragsmoment, Ertragsstabilität, Profitazum Beispiel täglich rund 4.000 Unterbilität etc. Wir achten also auf genau die Rentabilität, Stabilität und nehmen. Denn wir möchten einschätzen gleichen Dinge wie jeder traditionelle AkFinanzstärke. können, ob sie im Verhältnis zu ihrem tieninvestor auch. Jedoch erlaubt uns der zukünftigen Potenzial günstig oder teuer Einsatz quantitativer Techniken, das Resind. Hier verfolgen wir einen fundamental getriebenen Bottom- search stetig zu verbessern und daraus ein äußerst breit gestreutes up-Ansatz und wählen unabhängig von Sektor, Land oder Re- Portfolio zusammenzustellen. Gegenwärtig enthält der Schroder gion. Ausschlaggebend ist allein die Attraktivität einer Aktie in ISF QEP Global Emerging Markets mehr als 600 Einzeltitel. Im Punkto Qualität. Ergebnis entsteht daraus dennoch ein Portfolio, das zu 70–80 Für uns bei Schroders zählt zunächst die Kombination dreier Prozent nicht mit dem Index vergleichbar ist und dabei eine auwichtiger Eigenschaften: Rentabilität, Stabilität und Finanz- ßergewöhnlich breite Streuung aufweist. stärke. Im nächsten Schritt prüfen wir die fundamentalen Vor allem in moderaten bzw. rückläufigen Märkten konnten wir Kennzahlen der Aktienwerte. Wie stabil sind zum Beispiel in den letzten drei Jahren eine Outperformance gegenüber dem die Unternehmenserträge und die Dividendenrendite? Oder: Index erzielen – gerade an kühlen Tagen kann es sich also bezahlt Wie schlägt sich das Unternehmen relativ zu anderen seiner machen, bereits im Vorfeld die Abwehrkräfte gestärkt zu haben. Vergleichsgruppe? Bleiben Sie gesund! 31 BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 FONDS ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN Fonds der Woche BANTLEON Rekordvolumen bei europäischen Hochzinsanleihen 2014 konnte der europäische Markt für hochverzinsliche Anleihen mit einem Volumen von 84 Mrd. Euro bei den neu emittierten Bonds ein Rekordjahr verbuchen. Für 2015 erwartet der Anleihemanager und Fondsanbieter Bantleon eine weitere Steigerung des Volumens in diesem Anleihesegment. Gregor Taraszow, Portfoliomanager und Analyst High Yield Corporates bei Bantleon erwartet für das laufende Jahr eine positive Wertentwicklung. „Mit ihren attraktiven Kupons sind europäische High-Yield-Unternehmensanleihen auch im Jahr 2015 eine interessante Beimischung für Anleihenportfolios. Seit Jahresanfang summiert sich der Ertrag bereits auf 3,3 Prozent. Im Gesamtjahr scheint sogar ein Niveau von neun bis zehn Prozent möglich zu sein. Derzeit empfehlen wir eine Übergewichtung drei- bis fünfjähriger Anleihen sowie sehr kurzer Laufzeiten der Ratingkategorie »B«. Aber auch Anleihen der etwas besseren Ratingkategorie »BB« sollten sich gut entwickeln“, so der Experte. Taraszow geht von einem positiven technischen Marktumfeld aus, da aus seiner Sicht vor dem Hintergrund der Liquiditätsschwemme der EZB Fonds, die in Investment-Grade-Anleihen investieren, verstärkt High-Yield-Unternehmensanleihen beimischen werden. Der Anleihespezialist setzt bei den hochverzinslichen Corporate Bonds auf Unternehmen mit stabilen Cash-Flows, die kaum von exogenen Schocks betroffen sind. Innerhalb der Branchen setzt er auf die Sektoren Telekommunikation, Konsumgüter und Services sowie Unterhaltung. DEAWM ARERO-Fonds erstmals mit mehr als 500 Mio. Euro Volumen Der vom Mannheimer Professor Martin Weber konzipierte und von der Deutschen Asset & Wealth Management (DeAWM; vormals DWS Investment GmbH) aufgeleg te A R ERO-Weltfonds (ISIN: LU0360863863) ist seit Oktober 2008 auf dem Markt. Anleger konnten vom Auflegungsdatum bis zum 13. März 2015 einen Ertrag von 81,5 Prozent verbuchen, bei einer Volatilität von lediglich elf Prozent p.a. Von März 2014 bis Ende Februar 2015 ist das Fondsvermögen um mehr als 160 Mio. Euro gestiegen. „Auch wenn die Performance in diesem Zeitraum mit einem Plus von zwanzig Prozent ebenfalls sehr positiv war, sind rund 90 Mio. Euro hiervon auf tatsächliche Neuanlagen der Kunden zurückzuführen. Das zeigt, dass der Fonds weiterhin kontinuierlich nachgefragt wird“, so Prof. Weber, der Initiator des Fonds. Der Multi-Asset-Indexfonds ARERO investiert in die Anlageklassen Aktien, Renten und Rohstoffe. Das Produkt punktet mit vergleichsweise niedrigen Kosten. Es werden kein Ausgabeaufschlag und keine Performance-Gebühr erhoben, die jährliche Gesamtkostenpauschale liegt bei 0,5 Prozent. FIDELITY Sind US-Aktien noch ein Investment wert? Anleger fragen sich, ob US-amerikanische Aktien noch Kurspotential bieten, da sich die Papiere seit 2009 verdreifacht haben und der aktuell starke US-Dollar die Gewinne von exportorientierten Konzernen in dem Land unter Druck bringt. Angel Agudo, Fondsmanager des Fidelity America Fonds (ISIN: LU0069450822), sieht weiter ein gutes Umfeld für US-amerikanische Aktien. Der Experte verweist auf einen intakten Aufschwung in den USA, der sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar macht. Mit einer Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent wurde der niedrigste Stand seit knapp sieben Jahren erreicht. Zudem sorgt nach Auffassung von Agudo der niedrige Ölpreis für weiter sinkende Produktionskosten bei den Unternehmen und ein Anziehen des privaten Konsums. Zwar verweist der Fondsmanager darauf, dass US-amerikanische Aktien mit einer Bewertung nahe des langfristigen Durchschnitts 32 BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 nicht mehr günstig sind. Allerdings hält er das Wirtschaftswachstum und die positive Gewinndynamik für Motoren, die die Hausse der US-Aktien weiter am Leben erhalten. Agudo rät dazu, nicht mehr auf den breiten Markt zu setzen, sondern die Aktien nach fundamentalen Kriterien zu selektieren. Zu den Favoriten des Fondsmanagers zählen aktuell der Pharmakonzern Eli Lilly und der Netzwerkausrüster Cisco Systems. FONDS ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN Interview Risikoadjustierter Mehrwert für das Portfolio Börse am Sonntag: Herr Casagrande, sie verfolgen bei Generali Investments Europe einen Multi-Strategy- Ansatz. Was sind die Vorteile für Anleger? Casagrande: Der größte Vorteil ist sicher das dekorrelierte Ertragsmuster, das wir unseren Investoren im aktuellen Niedrigzinsumfeld bieten. Um das zu erreichen, handeln wir streng nach unseren Vorgaben mit einem disziplinierten Risikomanagement-Ansatz. Unser Ziel ist eine ausgefeilte Dekorrelation zwischen den Assetklassen, um damit positive absolute Erträge zu erzielen – im besten Fall etwa vier Prozent pro Jahr. Börse am Sonntag: Welche Assetklassen bieten sich für einen Multi-Strategy-Ansatz an und in welchem Verhältnis zueinander sollten sie idealerweise kombiniert werden? Casagrande: Zunächst bevorzugen wir zu etwa 90 bis 95 Prozent hochliquide Instrumente, um manövrierfähig in unserer Asset Allokation zu bleiben. Ein kleiner Anteil illiquider Titel wie nachrangige Anleihen, Rohstoffe, Small Caps etc. ist akzeptabel, aber nur wenn diese Bausteine einen guten risikoadjustierten Mehrwert für das Portfolio bringen. Im Fokus stehen also beispielsweise Staatsanleihen, Investment-Grade-Unternehmensanleihen, große Emittenten im Hochzinsbereich, Emerging-Markets-Anleihen in lokaler Währung sowie liquide Aktien. Alle Assetklassen stellen wir so zusammen, dass zum einen das Portfolio effizient an Wert gewinnt, zum anderen aber Verluste unter Kontrolle bleiben. Börse am Sonntag: Welchen Vorteil bringt es, einen Multi-Strategy-Fonds mit einem Absolute-Return-Ansatz zu verknüpfen und welche Einschränkungen bedeutet dies andererseits für Assetmanager und Anleger? Casagrande: Die Kombination aus Multi-Asset-Ansatz und AbsoluteReturn-Management bedeutet, dass wir in hochvolatilen Zeiten die Sicherung des Fondsvermögens im Blick haben, während wir in Bullenmärkten mit traditionellen Long-only-Strategien nicht mithalten können. Das ist die größte Limitierung eines solchen Produktes. Börse am Sonntag: Was steckt hinter Ihrem Best-IdeasAnsatz und wie kann dieser im Portfolio umgesetzt werden? Casagrande: Wir verfolgen einen Multimanagement-Ansatz, bei dem jedes unserer Fondsmanager-Teams eigene Verantwortungsbereiche hat. Die Teams sind unterteilt in Kompetenzbereiche, eines kümmert 33 sich beispielsweise um Staatsanleihen und Durationssteuerung, eines um Emerging-Markets-Anleihen, ein anderes wiederum ist auf Convertibles oder aber Währungen spezialisiert. Jedem Team wird dann ein Investitionsband und maximaler Verlustkorridor vorgegeben. Das ist nicht immer einfach, aber so stellen wir unsere Investmentvorgaben in der Praxis sicher. Über allem steht das Steuerungsteam, das von mir Filippo Casagrande geleitet wird. Wir kontrollieren die Head of Investments bei Gesamtallokation und vermeiden Generali Investments Europe zu hohe Korrelationen zwischen den Strategien. Dazu werden bestimmte Limits für einzelne Strategien oder Positionen festgelegt und dann "top-down" an die Teams weitergegeben. Ein wesentlicher Bestandteil ist zudem das Risikomanagement. Wöchentlich werden Ergebnisbeitrag und Value-at-risk für jede Assetklasse oder Strategie überwacht. Außerdem werden Warnsignale anhand gängiger Marktkennzahlen generiert. Börse am Sonntag: Mit welchen Sicherungsmechanismen können Sie bei Ihrem Multi-Strategies-Fonds die Anleger vor unliebsamen Überraschungen schützen? Casagrande: Der Absolute Return Multi Strategies ist ein UCITSkonformer Fonds, der in Luxemburg aufgelegt ist. Wir können beinahe alle verfügbaren Instrumente nutzen, um das Fondsvermögen abzusichern. Insbesondere Derivative wie Zins-Futures, Aktien-Futures, Devisentermingeschäfte, CDS oder CDS-Optionen. In der Praxis ist aber in erster Linie die Dekorrelation der Assetklassen und richtige Verteilung des Anlagevermögens unsere erste Quelle zur Absicherung. Börse am Sonntag: Wie ist Ihre Einschätzung zur weiteren Entwicklung des Multi-Strategy-Segments? Casagrande: Multi Strategies ist ein sehr großes Universum, das von Long-only bis Absolute Return viele Investmentphilosophien umfasst. Wir stellen fest, dass gerade das AbsoluteReturn-Segment von Investoren sehr begrüßt wird – ganz besonders im derzeitigen Niedrigzinsumfeld. Diese Fonds stellen eine hochwertige Alternative zu traditionellen Rentenfonds mit geringem Risiko dar. BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS Zertifikate-Idee Auf einen starken Export setzen Index-Zertifikat auf den Solactive Deutscher Maschinenbau Performance-Index Neben der Auto-Industrie ist wohl der Maschinenbau-Sektor der Bereich, der wie kaum ein zweiter für deutsche Qualitätsarbeit steht. Der aktuell schwache Euro sorgt dafür, dass die Erzeugnisse am Weltmarkt günstiger werden und die internationale Nachfrage dadurch verstärkt wird. Mit einem Zertifikat der HypoVereinsbank, das den Solactive Deutscher Maschinenbau Performance Index ab bildet (ISIN: DE000HV3DMB6), partizipieren Anleger von den Chancen dieser Branche. Rekordwerte in Sicht Ende des vergangenen Jahres erwartete der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) für 2015 bei der Produktionsprognose ein Plus von zwei Prozent. Damit würde der Produktionswert das erste Mal die Marke von 200 Mrd. Euro überschreiten. Niedrige Rohstoffpreise, ein schwacher Euro gegenüber dem US-Dollar und eine Reindustriealisierung in den USA sorgen für positive Stimmung. Allerdings verwies der Branchenverband auch auf Risiken wie die Verschärfung des russisch-ukrainischen Konflikts und eine zögerliche Reformbereitschaft in Staaten der europäischen Peripherie. Maschinenbauer auf Erfolgskurs Zu den Mitgliedern der vom Index-Anbieter Solactive berechneten Maschinenbau-Benchmark gehört die Dürr AG. Der auch im MDAX vertretene Maschinen- und Anlagenbauer Dürr hat sich ambitionierte Ziele gesetzt. 2020 soll der Umsatz bei fünf Milliarden Euro liegen. Bei der Gewinnmarge wird ein Wert zwischen acht und zehn Prozent angestrebt. Aktuell werden etwa vier Milliarden Euro umgesetzt. Zur Erreichung des Ziels wird sich das Unternehmen auf Einkaufstour begeben. Nach eigenen Aussagen hat Vorstands-Chef Ralf Dieter allerdings noch kein konkretes Übernahmeziel im Visier. Hauptsächlich stellt der Konzern aus Bietigheim-Bissingen Lackieranlagen für die Automobilindustrie her. Das angestrebte Wachstum soll allerdings aus anderen Bereichen kommen. Vergangenes Jahr hat Dürr den Homag-Konzern übernommen, einen Spezialisten für Holzverarbeitungsmaschinen. Ein weiteres Erfolgsunternehmen aus dem Index ist Wacker Neuson. Der Baugerätehersteller konnte im vergangenen Jahr den Umsatz um elf Prozent auf einen Rekordwert von 1,28 Mrd. Euro steigern. 39 Prozent des Gewinns sollen mit der um 0,10 Euro auf 0,50 Euro erhöhten Dividende ausgeschüttet werden. Index-Zusammensetzung Das Zertifikat bezieht sich auf einen Performance-Index, die Dividenden der Unternehmen werden reinvestiert und erhöhen so den Wert des Index. Allerdings fällt eine Managementgebühr für das Produkt in Höhe von 0,85 Prozent an. Die Branchen-Benchmark, die sich aus fünfzehn Einzeltiteln zusammensetzt, wird halbjährlich angepasst. Dabei erfolgt eine Gleichgewichtung aller Indexmitglieder zu 6,67 Prozent. Zwischen den Anpassungstagen verändert sich die Gewichtung je nach Kursentwicklung der Aktien. Seit Auflegung im März 2011 konnten Investoren mit dem Zertifikat, das sich auf ein Zehntel des Index bezieht und keine Laufzeitbegrenzung aufweist, einen Ertrag in Höhe von 96,8 Prozent erzielen. Index-Zertifikat auf den Solactive Deutscher Maschinenbau Performance-Index ZertifikattypEmittent Index-Zertifikat HypoVereinsbank Basiswert Solactive Deutscher Maschinenbau Performance-Index 34 BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 Fälligkeit WKN Open end HV3DMB ZERTIFIKATE rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS News VONTOBEL Fünf Prozent Kupon p.a. mit europäischen Autobauern Eine neue Protect Multi Aktienanleihe des Schweizer Emittenten Vontobel bezieht sich auf die Aktien der europäischen Autobauer Daimler, Renault und Volkswagen (ISIN: DE000VZ9DQA4). Die jeweiligen Basispreise des Produkts bilden die Schlusskurse der Aktien am 20. März. Bei 55 Prozent der jeweiligen Schlusskurse werden die Barrieren fixiert. Das Produkt, das mit einem Nominalwert von 1.000 Euro emittiert wurde, wird am 1. Juli 2016 fällig. Unabhängig von der Kursentwicklung der Aktien erhalten Anleger den Zinskupon in Höhe von fünf Prozent p.a. ausgezahlt. Für die Tilgung der Aktienanleihe ist jedoch der Kursverlauf der Basiswerte von entscheidender Bedeutung. Das Produkt wird zum Nominalwert getilgt, wenn die Aktien die jeweilige Barriere während der Laufzeit nicht berührt oder unterschritten haben. Falls mindestens eine Barriere berührt wurde, wird das Produkt nur dann zum Nominalwert getilgt, wenn alle drei Aktien am Laufzeitende mindestens auf Höhe des Basispreises notieren. In allen anderen Fällen erhalten Anleger eine bestimmte Anzahl von Aktien des Basiswertes mit der schlechtesten Kursentwicklung. Diese Anzahl errechnet sich dadurch, dass der Nominalwert durch den Basispreis der betreffenden Aktie dividiert wird. DDV Risikobereitschaft im Fokus Der Deutsche Derivate Verband (DDV) hat im März in Zusammenarbeit mit mehreren großen Finanzportalen Privatanleger zu ihrer Risikobereitschaft befragt. Die fünfstufige Skala, in der sich die Befragten einordnen konnten, reichte von sicherheitsorientiert bis spekulativ. Bei den 2.828 Personen, die nach ihrer Einschätzung gefragt wurden, handelte es sich in der Regel um gut informierte Selbstentscheider. Gut 32 Prozent bezeichneten sich als sicherheitsorientiert oder begrenzt risikobereit. Eine mittlere Risikobereitschaft gaben gut 24 Prozent an. Vermehrt risikobereit stuften sich 15 Prozent ein und knapp 29 Prozent wählten bei ihrer Einschätzung die höchste Risikoklasse. „Wer renditeträchtig anlegen will, kommt an Risiken nicht vorbei. Damit Anleger sie frühzeitig erkennen und richtig bewerten werden, bietet der Deutsche Derivate Verband eine kostenfreie App als Frühwarnsystem an. Nach erstmaliger Anmeldung unter ddv-risikomonitor.de erhalten Anleger automatisch eine E-Mail, sobald sich die Risikoklasse eines ihrer Zertifikate im Portfolio verändert hat. Hierfür ist lediglich die Eingabe von WKN oder ISIN der entsprechenden Produkte erforderlich“, so Lars Brandau, Geschäftsführer des DDV. CITIGROUP Neue Discount-Zertifikate auf deutsche Aktien Die Citigroup hat eine neue Tranche von Discount-Zertifikaten auf deutsche Aktien mit unterschiedlichen Kursobergrenzen (Caps) emittiert. Als Basiswerte wurden die Aktien des Generikaherstellers Stada, des Rüstungskonzerns Rheinmetall, des Triebwerkherstellers MTU Aero Engines, des Handelsunternehmens Metro, der Maschinenbauer Kuka, GEA Group und Klöckner, des Chemiekonzerns Evonik Industries und des Versicherers Hannover Rück genutzt. Die DA X-Werte Siemens, SAP, Münchener Rück, Merck KGaA, Lufthansa, Linde, Lanxess, K+S, Infineon, Henkel Vz., Fresenius Medical Care, Fresenius, E.on, 35 BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 HeidelbergCement und Deutsche Telekom dienten ebenfalls als Underlying. Mit den neuen Produkten können Investoren unterschiedliche zeitliche Anlagehorizonte abdecken. Ein Teil der Produkte wird bereits im September 2015 fällig, die länger laufenden Discounter verfallen dagegen erst im Juli 2016. rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE unternehmen fonds ZERTIFIKATE Rohstoffe der Woche US-Öl auf neuem Tiefstand Der Preis für die US-Ölsorte WTI hatte sich im Februar stabilisiert. Das erwies sich jedoch nicht als Basis für eine Trendwende. Es handelte sich lediglich um eine Konsolidierung im übergeordneten langfristigen Abwärtstrend, der sich nun fortsetzen könnte. Die Mitte 2014 gestartete dynamische Talfahrt des Ölpreises markierte im Januar ihr vorläufiges Tief. Dann folgten eine technische Gegenbewegung sowie eine Konsolidierung. Zuletzt zeigte der Trend jedoch wieder eindeutig abwärts. Der Mai-Future fiel dabei jüngst unter sein Januartief bei 45,56 US-Dollar. Ein nachhaltiger Bruch könnte für eine Fortsetzung der übergeordneten Abwärtsbewegung sprechen. Für die anhaltende Schwäche gibt es handfeste Gründe. Dazu gehören die Dollarstärke, aber auch fundamentale Faktoren. In den USA ist das Ölangebot weiterhin üppig, obwohl sich der Trend der vergangenen Monate fortsetzt und immer mehr Bohrtürme still stehen. Zuletzt waren deutlich weniger als 900 aktiv. Im Oktober 2014 zum Höhepunkt des Fracking-Booms zapften noch mehr als 1.600 den fossilen Rohstoff. Trotzdem sprudelt das Öl aus dem US-Boden wie noch nie. Seit Februar erhöhte sich die tägliche Produktion kontinuierlich. Mit mehr als 9,4 Mio. Barrel am Tag ist der Ausstoß derzeit so hoch wie seit November 1972 nicht mehr. Gleichzeitig ist die Nachfrage gedämpft. Auch weil in den USA gerade Hochsaison bei den saisonal bedingten Wartungs- und Umbauarbeiten in den Raffinerien ist. Angesichts der hohen Produktion bei gleichzeitig gedämpften Bedarf ist es nicht verwunderlich, dass die Ölvorräte weiterhin anziehen und von einem Rekord zum nächsten jagen. Ohne die strategischen Ölreserven von 691 Mio. Barrel warten derzeit mehr als 458 Mio. Barrel auf ihre Verwendung. Sie decken damit den Bedarf von 30 Tagen, das ist der höchste Wert seit Januar 1984. Zuletzt warnte die Internationale Energieagentur sogar schon vor einer möglichen Lagerknappheit in den USA, vor allem am wichtigen Vorratsplatz und Pipeline-Knotenpunkt Cushing, der für die physische Lieferung und damit für die Preisbildung der WTIFutures relevant ist. WTI-Öl – Mai-Future (ICE) Stand: 20.03.2015 Derivate auf WTI-Öl (Basiswerte: JPMCCI WTI und WTI-Futures (CME)) Typ Indexzertifikat (Quanto) Hebel-Zert. (long) Hebel-Zert. (short) WKN VT10MU CR6VAF CR7YC6 36 Basispreis/Knock-out - 34,168/34,84 US-Dollar 56,307/565,21 US-Dollar BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 LaufzeitHebel open end open end 4,04 open end 4,10 rohstoffe Lebensart AKTIEN & MÄRKTE unternehmen fonds ZERTIFIKATE Rohstoffanalysen Rohstoffe im Überblick Kupfer – Spotpreis (LME) Rohstoffe (Auswahl) In der vergangenen Woche anfänglich geschwächelt, zog der Kupferpreis dann etwas stärker an. Er profitierte vor allem von der Abwertung des US-Dollar. Wird das Industriemetall nun die seit Ende Januar auszumachende Gegenbewegung fortsetzen? Dafür sprechen könnte ein Sprung über das Zwischenhoch von Februar bei 5.945 US-Dollar. MarktKurs Rohöl WTI Crude NYMEX ($/bbl) % zur Vorwoche 46,45 +3,59% 2,78 +2,32% Heizöl NYMEX ($c/gal) 172,85 +0,94% Gold NYMEX ($/Unze) 1181,70 +2,01% 16,74 +6,88% 776,75 -1,80% Platin Spot ($/Unze) 1138,25 +1,95% Aluminium Spot ($/t) 1763,00 +1,09% Blei Spot ($/t) 1789,50 +0,73% Kupfer Spot ($/t) 6073,50 +3,26% Nickel Spot ($/t) 13955,00 +0,76% Zinn Spot ($/t) 16930,00 -2,73% Zink Spot ($/t) 2053,75 +2,66% Baumwolle ICE ($c/lb) 62,610 +3,49% Kaffee "C" ICE ($c/lb) 142,90 +9,29% 2764,00 -1,85% Mais CBOT ($c/bu) 385,00 +1,25% Orangensaft gefr. ICE ($c/lb) 114,75 +0,61% Sojabohnen CBOT ($c/bu) 972,50 -0,26% Weizen CBOT ($c/bu) 530,00 +5,58% Zucker No.11 ICE ($c/lb) 12,70 -0,55% Lebendrind CME ($c/lb) 150,83 -1,86% Mastrind CME ($c/lb) 216,43 +2,58% 58,53 -5,68% Kakao – Mai-Future (ICE) Rohstoff-Indizes (Auswahl) Nachdem es dem Kakaopreis Anfang März nicht gelang, die charttechnischen Hürden im Bereich von 3.000 US-Dollar nachhaltig zu überwinden, bildete sich ein Abwärtsimpuls, der sich jüngst fortsetzte. Damit rückt nun das Februartief bei 2.674 US-Dollar in den Fokus. Hält die potenzielle Unterstützung? Ein Bruch wäre ein bearishes Signal. IndexKurs % zur Vorwoche Erdgas NYMEX ($/MMBtU) Silber Spot ($/Unze) Palladium Spot ($/Unze) Kaffee – Mai-Future (ICE) Erweist sich die zuletzt erreichte Region doch als Basis für eine größere Gegenbewegung vielleicht sogar Trendwende? Nachdem der Kaffeepreis in der Vorwoche schwächelte, wagten jüngst die Bullen erneut eine Attacke. Sie trieben den Kurs dynamisch aufwärts. Dabei wurde der 20-Tage-EMA überwunden. Der MACD generierte ein Kaufsignal. Kakao ICE ($/t) Zinn – Spotpreis in US-Dollar (LME) In der Vorwoche war der Zinnpreis unter die Marke von 17.638 US-Dollar gerutscht, die aus dem Mehrjahrestief von August 2012 resultiert. Die jüngsten weiteren Abgaben bestätigten den Bruch, was für eine fortgesetzte Talfahrt sprechen könnte. Eine nächste potenzielle Anlaufstelle könnte nun die Unterstützung bei 15.698 US-Dollar sein. Schwein mag. CME ($c/lb) NYSE Arca Gold BUGS Index (HUI) 170,05 +5,85% NYSE Arca Oil & Gas Index 1331,80 +4,57% Reuters-Jeffries CRB Futures-Index 214,10 +0,84% Rogers Int. Commodity Index S&P GSCI Spot 37 BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 2527,78 -1,81% 398,17 +1,22% Lebensart AKTIEN & MÄRKTE unternehmen fonds Zertifikate rohstoffe Produkt der Woche Keine Euroschwäche zu sehen: Rio de Janeiro Günstig verreisen trotz des schwachen Euro Wegen der Talfahrt des Euro an den Devisenmärkten müssen Urlauber umdenken. Beliebte Fernreiseziele werden nun faktisch teurer. Wer jedoch schnell reagiert, spart auch in Ländern, die jetzt teurer werden. Tipps für die Ferien. Wenn es um Urlaub geht, kennen die Deutschen keine Kompromisse: Sie planen mit einem hohen Budget. Und jeder Dritte würde grundsätzlich „nie beim Reisen sparen“. Das verrät eine Reise-TrendsStudie von Trip Advisor, bei der mehr als 44.000 Reisende und Hoteliers befragt wurden. Verglichen mit 2014 wollen Urlauber in den kommenden zwölf Monaten sogar mehr ausgeben. Im Durchschnitt wären das satte 6.700 Euro oder 300 Euro mehr als im Vorjahr. Gleichwohl: Euro ist nicht gleich Euro, jedenfalls nicht auf Reisen. Die jüngsten Währungsturbulenzen 38 bringen manch eine Urlaubsplanung durcheinander: Abhängig davon, wo es in diesem Sommerurlaub hingeht, bekommen die Deutschen mehr oder weniger für ihr Geld. Im Zweifelsfall eher weniger als im Vorjahr, weil der Euro auf Talfahrt gegangen ist. Vor allem Menschen mit Fernweh dürften angesichts der EuroSchwäche ins Grübeln kommen. Schließlich rechnet die halbe Ferienwelt in Dollar ab. Für den preisbewussten Reisenden bleibt da nur eins: die wenigen Länder ansteuern, deren Währung noch stärker in die Knie ging. Eines der wichtigsten Reiseziele der Deutschen außerhalb des Euroraums bleibt hier die Türkei. Jahrzehntelang sackte der Wert der türkischen Lira zuverlässig Jahr für Jahr ab und machte so den Urlaub zwischen Alanya und Antalya günstiger. Doch jetzt gibt es für 100 Euro gerade mal 283 türkische Lira. Im März 2014 waren es noch 310. Das sind mehr als BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 Lebensart AKTIEN & MÄRKTE unternehmen fonds Zertifikate rohstoffe Produkt der Woche Sehnsuchtsziel vieler Kulturtouristen – nach wie vor: die Akropolis in Athen Viel Urlaub trotz schwachem Euro: die Wasserfälle von Iguacu an der Grenze von Brasilien und Argentinien. elf Prozent Währungsverlust. Also selbst gegenüber einer traditionell schwachen Währung hat der Euro verloren. Nichtsdestotrotz lässt es sich in dem Land weiter gut leben. Für rund zehn Euro isst der Gast an einer feinen Waterfront in der nähe von Alanya ordentlich zu Abend. Konkurrenz bekommt die Türkei allerdings durch Griechenland, denn auch hier sind die Preise gesunken – eine Folge der Euro-Krise. Die freiere Lebensart in einer christlichen Gesellschaft, für den Kundigen deutlich zu spüren lockt hier manchen Urlauber. Generell gilt: wer sparen will, sollte Preise vergleichen. Zudem gibt es ein probates Mittel, zu Vorjahrespreisen zu verreisen: Man bucht aus dem Katalog, denn die Reisepreise reagieren nicht so schnell wie die Devisenmärkte, wie Anja Braun von Tui Deutschland erläutert. Für Reiseanbieter sei der Zeitpunkt des 39 Einkaufs einer Hotel- oder Flugleistung entscheidend. „Der liegt für das aktuelle Katalogangebot fast ein Jahr zurück, so dass wir im Einkauf noch von einem starken Euro profitieren konnten“, sagt Braun. Von diesen Einkaufsvorteilen können jetzt die Kunden profitieren. Teurer werden für deutsche Urlauber allerdings die Nebenkosten in Reiseländern wie den USA, der Karibik oder der Schweiz. Nach der Freigabe des Schweizer Franken hat sich ohnehin ein Trip in die Schweizer Alpen gegenüber dem Vorjahr mit einem Mal um 23 Prozent verteuert. Für das vor Ort gebuchte Hotel, den Ausflug in den Freizeitpark oder den abendlichen Restaurantbesuch muss vielerorts sehr viel mehr Geld eingeplant werden. Die Schwäche des Euro ist dabei nur ein Treiber. Hinzu kommen die gestiegenen Preise auf den Speisekarten und in den Geschäften am Urlaubsort. „Deshalb empfiehlt sich die Buchung möglichst umfassender Pakete vorab“, rät Braun. Anbieter von Reisen nach Kanada, Südafrika sowie Thailand, Bali und China haben gerade erst ihre Preise gesenkt. Attraktive Angebote gibt es derzeit vor allem in der Türkei. „Hoteliers geben Preisnachlässe von bis zu 30 Prozent, die wir an unsere Kunden weitergeben“, sagt Braun. Hier lohnt es sich also, jetzt zu buchen. Hintergrund: die Türkei hatte im Vergleich zu den erfolgreichen Vorjahren einen schwachen Start in die Sommersaison. Mögliche Gründe waren die Syrien-Krise, die seinerzeit sehr präsent in den Medien war, sowie das Erstarken eines strikten Islam. Die vorübergehende Erholung in Ländenr wie Tunesien und Ägypten dagegen dürfte sich mit dem jüngsten Anschlag in Tunis erledigt haben. Fazit: Brasilien, Indonesien die Türkei, Griechenland und auch Polen bieten Reisenden im Moment besonders viel Urlaub für ihr Geld, wenn sie bei einem Reiseveranstalter buchen. Handelsblatt / Hilal Kalafat / sig BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 Lebensart AKTIEN & MÄRKTE unternehmen fonds Zertifikate rohstoffe Refugium der Woche Hideaway zwischen Dünen, Himmel und Meer: Das BUDERSAND Hotel – Golf & Spa – Sylt Sylt ist im Süden zuweilen wild. Die raue, wellenförmige Dünenlandschaft mit Blick bis Amrum und Föhr gilt als sagenumrankter Platz. Die Wellen können hier mächtig auf brandenund bis vor 100 Jahren lebte hier kein Mensch. Symbol dieser Natur-Urwucht ist der Budersand, eine der mächtigsten Dünenketten Deutschlands. Dieser Budersand, der im Scheitel 32 Meter Höhe erreicht, war für Jahrhunderte ein natürliches Seezeichen.Inmitten der Wildnis stand lange Jahre nur ein einziges Haus - eine Schutzhütte für Schiffbrüchige. Später machte sich das Militär die Region zunutze. Es entstand für Jahrzehnte eine Kaserne am Strand. Vor zehn Jahren wurde das gesamte M ilitärareal abgerissen. Claudia Ebert, die mit Sylt schon damals eine lange und tiefe Beziehung verband, machte sich das BUDERSAND-Areal zur Herzensangelegenheit und verwirklichte ihre Vision: An der Stelle des einstigen Militärgeländes ließ sie bis 2009 ein exklusives Hideaway erbauen: Das BUDERSAND Hotel – Golf & Spa – Sylt. Eingebettet zwischen Dünen, Himmel und Meer verspricht das Hotel exklusive Entspannung und anspruchsvollen 40 Genuss. In allen Details ist es auf den besonderen Ort tief im Süden der Insel zugeschnitten. Architektur und Design sind abgestimmt auf Farben, Licht und Gestalt des schmalen Landstrichs zwischen den Meeren. Man sieht und spürt - renommierte A rchitekten, Landschaftsplaner und Designer waren hier am Werk. Auch Golfer kommen auf ihre Kosten: Am Fuß der Riesendüne liegt der erste einzig echte Links Course Deutschlands – ein Stück Schottland auf Sylt. Die 18-Loch-Golfanlage wurde bereits mehrfach unter die drei besten Golfplätze Deutschlands gewählt. Einzigartig ist auch die hochwertige Sammlung zeitgenössischer Kunst genauso wie die regelmäßigen Kulturevents unter der Marke Salon.budersand. Ebenfalls untrennbar ist die Verbindung BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 Lebensart AKTIEN & MÄRKTE unternehmen fonds Zertifikate rohstoffe Refugium der Woche von Hotelerlebnis und Literatur: Die über 1.400 Bände umfassende Bibliothek wurde von Elke Heidenreich persönlich zusammengestellt. Gourmet-Himmel des Hideaways ist das Restaurant KAI3, ausgezeichnet mit einem Stern im Guide Michelin. Gekrönt vom Traumblick auf das Meer tischt Küchenchef Jens R ittmeyer hier seine „Nordische Küche“ auf und frönt seiner heimlichen Leidenschaft: der Neuinszenierung historischer Gemüse sorten. Unverwechselbar ist auch der 1.000-Quadratmeter-Spa, ausgezeichnet mit dem Spa Award im Relax Guide 2013 und 2014. „Natur hautnah erleben“ lautet die ganzheitliche Spa-Philosophie, die sich in der Kosmetik ebenso widerspiegelt wie in den Treatment-Angeboten mit den Titeln „Mehr vom Meer“, „Sylter Feeling“ oder „Weiter Blick“. 41 BÖRSE am Sonntag · 12/1 5 12/15 Ein weiterer Pluspunkt: Auf den seezugewandten Seiten der vier Hotelgebäude ist das Meer stets zum Greifen nah. Wo also einst eine spartanische Schutzhütte stand, heißt heute ein extravagantes Refugium der Ruhe und Entschleunigung seine Gäste willkommen. Weitere Informationen unter: www.budersand.de AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Impressum/Disclaimer Herausgeber: Weimer Media Group GmbH Maximilianstraße 13 80539 München Layout: addna, Nürnberg Chefredakteur: Dr. Sebastian Sigler Bildnachweis: Fotolia, Airbus, Sixt, WMG Chef vom Dienst: Dr. Dr. Stefan Groß Telefon: +49 (0) 8022-7044443 Mobil: +49 (0) 151-42306255 [email protected] Die Charts wurden mit freundlicher Unterstützung von TradeSignal erstellt. 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