Termin 1 - Hans

Didaktik der Zahlenbereichserweiterung
& elementaren Algebra
Fachdidaktische Bereiche - Modul 5
Dozent: Prof. Dr. Hans-Stefan Siller
Verwendete
Literatur
• Hasemann, K.; Gasteiger, H. (2014). Anfangsunterricht Mathematik. Heidelberg/
Berlin: Spektrum Akademischer Verlag.
• Padberg, F.; Danckwert, R.; Stein, M. (1995). Zahlbereiche – eine elementare
Einführung. Heidelberg/Berlin: Spektrum Akademischer Verlag.
• Padberg, F. (2005). Didaktik der Arithmetik. Heidelberg/Berlin: Spektrum
Akademischer Verlag.
• Vollrath, H.-J.; Weigand, H.-G. (2007). Algebra in der Sekundarstufe. München:
Spektrum Akademischer Verlag.
• (ggf.) weitere Literaturempfehlungen im Laufe des Semesters
MOTIVATION, ÜBERBLICK,
ZIELE & INHALTE
Zahlen!?
42
= 2•3•7
•
•
2 ... als Symbol für die Dualität
3 ... als sehr bekannte Zahl mit vielen Belegungen bereits in der
Bibel (Dreifaltigkeit, alle guten Dinge sind Drei, ...)
• 7 ... eine Zahl mit weiteren Belegungen (Lebenszahl,
(Un-)Glückszahl, ...)
•
... ist die Antwort auf alles! („Per Anhalter durch die Galaxis“)
Alles ist Zahl!?
http://geld.bilderu.de/bilder/geld-viel-euro.jpg
https://www.youtube.com/watch?v=y42osP2SEgI
Bildungsziel des MU
•
Kulturhistorischer Aspekt
•
Erkenntnistheoretischer Aspekt
•
Pragmatischer Aspekt
•
Schöpferischer Aspekt
MU & Allgemein-
bildung
Winter, H. (1996). Mathematikunterricht und Allgemeinbildung. Mitteilungen der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik, 61, 37-46.
•
„Erscheinungen der Welt um uns, die uns alle angehen oder angehen
sollten, aus Natur, Gesellschaft, und Kultur, in einer spezifischen Art
wahrzunehmen und zu verstehen,
•
mathematische Gegenstände und Sachverhalte, repräsentiert in
Sprache, Symbolen, Bildern und Formeln, als geistige Schöpfung, als
eine deduktiv geordnete Welt eigener Art kennen zu lernen und zu
begreifen,
•
in der Auseinandersetzung mit Aufgaben Problemlösefähigkeiten, die
uöber die Mathematik hinaus gehen (heuristische Fähigkeiten), zu
erwerben.“
Zahl als Leitidee im
Rahmen der Algebra
KMK: Bildungsstandards im Fach Mathematik fuör den Mittleren Schulabschluss. 2004, S. 11f
Gleichung
Funktion
Term
Zahl
Leitidee
Zahl
Leitidee
Messen
Leitidee
funkt.
Zshg.
Leitidee
Raum &
Form
Leitidee
Daten &
Zufall
von der Leitidee Zahl zur elementaren Algebra
Vollrath & Weigand (2007): Algebra in der Sekundarstufe. Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag, S. 7
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Zahl
Term
Funk
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Gleichu
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!
Grundrechenarten
", #
Neg. Zahlen,
Bruchrechnung,
Dezimalbrüche
#
Grundrechenarten
#
Potenzen mit
natürlichen
Exponenten
$
Quadrieren,
Radizieren,
Irrationalität
$
Potenzrechnung
Einfache Terme,
Tabellen,
Einsetzung
Einfache Terme
mit Bruöchen,
Einsetzung aus Z
und Q
Einfache
Terme mit
rationalen
Zahlen
TermumforTerme mit
Terme mit
mungen; „ganze“
Quadraten und Potenzen und
Terme, Bruchterme Wurzeln
trigonometrischen
Funktionen
Tabellen mit
Variablen;
Operatoren
Tabellen mit
Proportionale,
Variablen; Bruch- antiproporoperatoren
tionale,
empirische
Funktionen
Lineare Fkt;
Funktionsgleichungen;
Eigenschaften
Quadratische
Funktionen;
Wurzelfkt.;
Umkehrfkt.
Potenz-,Exponential-;
Logarithmusfkt; trigonometrische Fkt.
Loösen einfacher G: Probieren, Uöberlegen, Gegenoperatoren
Loösen einfacher G durch
Gegenoperatoren
Aöquivalenzumformungen,
Gleichungssysteme, Formeln
Quadratische
G, Wurzelgleichungen,
graphische L.
& Naöherung
Potenzgl.;
Exponentialgleichungen
Trigonometrische G
Loösen einfacher G durch
Gegenoperatoren
Inhaltsziele im
Algebraunterricht
Aufbau des Zahlensystems
Funktionale Abhängigkeit(en)
• Grundlegende Vorstellungen
und Einsichten erarbeiten
• Rechenregeln erkennen und
sinnvoll anwenden
• Grundrechenarten
beherrschen
•
•
•
– Erkennen,
– Beschreiben
– Herstellen
Variable und Terme
• als Ausdrucksmittel kennen
lernen
• richtig verwenden sowie damit
Zusammenhänge beschreiben
und verstehen können
• damit kommunizieren und
argumentieren können
erfassen
Prototypen (von Funktionen)
und ihre Eigenschaften kennen
lernen
fktale Abhängigkeiten zum
von Zusammenhängen nutzen
können
Gleichungen
•
•
Zusammenhänge zwischen
Größen beschreiben können
Probleme formulieren und
lösen können
Grundlagen des
Zahlensystems
Zahlen
•
Bigelow, Butchart, J. S. (2005): Number. In: Donald M. Borchert (Hrsg.): Encyclopedia of Philosophy.
http://de.wikipedia.org/wiki/Zahl#/media/File:Zahlbereiche.svg
... sind abstrakte, mathematische Objekte
beziehungsweise Objekte des Denkens,
die sich historisch aus Vorstellungen von
Größe und Anzahl entwickelten. Durch
eine Messung wird ein als Größe
verstandener Aspekt einer Beobachtung
mit einer Zahl in Verbindung gebracht,
beispielsweise bei einer Zählung. Sie
spielen daher für die empirischen
Wissenschaften eine zentrale Rolle.
Ursprung
• talō (urgermanisch) ... Berechnung, Zahl, Rede
Wurzel für
• zala (althochdt.)... Ordnung, geordnete
Darlegung, Bericht,
Aufzählung
→ Ursprung für heutiges Wort: Zahl (!?)
• zalōn (althochdt.) ... berichten, (be-)rechnen,
zählen, zahlen
Zahlen
http://www.rechenhilfsmittel.de/zahlen.htm
• sind in allen Kulturen (in unterschiedlicher Darstellung) auffindbar
– z. B. Römer, Babylonier, Maya, Inder, ...
• unterliegen einer Entwicklung
– Abstraktion, Weiterentwicklung, Exaktifizierung, ...
... Aufgabe der Arithmetik
– Beschreiben → Messen → Rechnen
→ Beschreiben funktionaler Zusammenhänge → Lösen von Gleichungen
... Aufgabe der Algebra
Zahl ⇒ Zahlbereich ⇒
Zahlbereichserweiterung
„Problem der Erweiterung“
" ⇔ #0+:= 𝔹
#0+:= 𝔹
"
!
#
$
%
Vorgehensweise
• hier üblicher Weg dargestellt → begründete Vorgangsweise!?
Allgemein
Konstruktion neuer Zahlenmenge aus bekannter als geordnete
Paare
Einführung einer Äquivalenzrelation und Definition der neuen
Zahlen als jeweils eine Äquivalenzklasse
Def. der Operationen im neuen Zahlenbereich durch Übertragen
der alg. Operationen
Einbettung des alten in den neuen Zahlbereich als isomorphe
Teilmenge
Begründung der
Vorgangsweise
Kolb, D. (1984). Experiential Learning: experience as the source of learning and development New Jersey: Prentice-Hall
Praxis der Mathematik in der Schule: Heft 11 (5/2006) - Oktober/2006, Heft 59/14 - Oktober/2014
Lernen durch (schrittweise) Erweiterung (Lernen vollzieht sich in Schritten → Experiential Learning Cycle)
•
•
•
•
Grenzen eines Bereiches werden bewusst überschritten.
• Ein neuer Bereich eröffnet sich.
Neuer Bereich wird erkundet.
• Neues entdecken
• Vertrautes wiederfinden
Neue Erfahrungen mit Zahlen des alten Bereichs
• Alter Bereich wird neu gesehen und ist eingebettet in den neuen
Bereich.
Grundvorstellungen
– aktivieren und wandeln!
Beispiel: Übergang von ! ⇒ 𝔹