Diakonie-Rundbrief I-2015 Dank Spenden Kindern besser helfen Familienberatungsstelle kann Testbatterie anschaffen Freude in unserer Familienberatungsstelle: Kindern mit Schulproblemen kann künftig schneller geholfen werden. Denn die Beraterinnen werden demnächst stolze Besitzerinnen einer Testbatterie zur AufmerksamkeitsPrüfung sein. Für die Diagnostik mussten die kleinen Patienten bisher immer an Leipziger Kliniken und Praxen mit oft langen Wartezeiten und wechselnden Bezugspersonen verwiesen werden. Dieser Klinikmarathon wird nun bald ein Ende haben, weil die Testbatterie vor Ort in der Familienberatungsstelle Pegau genutzt werden kann. Möglich wurde die Anschaffung des teuren Tests nur durch die hohe Resonanz auf unseren Spendenaufruf im letzten Rundbrief. Insgesamt sind 1.805 Euro eingegangen. „Wir freuen uns sehr über diese Summe“, sagt Christiane Lange, Leiterin der Familienberatungsstelle, dankbar. Damit ist es nun möglich, Kindern mit Schulproblemen im gewohnten Umfeld besser zu helfen. Wir danken allen Spendern - auch im Namen der betroffenen Familien - herzlich für Ihre Unterstützung, die direkt bei den Kindern und Jugendlichen ankommen wird! Damit das „Dorf der Jugend“ wachsen kann Haus- und Straßensammlung in Grimma eröffnet Großer Bahnhof am 8. Mai in der alten Spitzenfabrik an der Mulde in Grimma: Oberbürgermeister Matthias Berger, Vertreter von Kirche und Diakonie, Jugendliche und viele andere waren zusammengekommen, um die Hausund Straßensammlung der Ev.-Luth. Landeskirche zu eröffnen. Sie soll diesmal Jugendarbeit im ländlichen Raum unterstützen. Ein Drittel der Spenden aus ganz Sachsen werden an genau diesen Ort in Grimma zurück fließen: Auf dem Gelände soll ein „Dorf der Jugend“ entstehen. Noch ist das „Dorf“ nicht viel mehr als die Ruine der ehemaligen Spitzenfabrik. Tobias Burdukat, Jugendarbeiter bei der Diakonie Leipziger Land, hat die Vision, hier gemeinsam mit Jugendlichen ein Begegnungs-, Kultur, Freizeit- und Veranstaltungszentrum zu entwickeln. Mit Sammlungsmitteln soll es nun weiter vorwärts gehen. Der Grimmaer Pfarrer Torsten Merkel hat deshalb gleich eine Spendendose mitge- bracht. „Ich habe mich schon als 14-jähriger damit vor den Dorfkonsum gestellt“, erzählt er. Die Sammlung werde er unterstützen, „wo es geht“. Schon heute habe er damit angefangen. Für den guten Zweck zücken viele ihre Geldbörse, auch Oberbürgermeister Matthias Berger (im Bild links) überbringt einen finanziellen Gruß der Stadt Grimma. „Das Dorf der Jugend ist bei Tobias BurduBurdukat in den besten Händen“, sagt er, „die Stadt wird dies begleiten und wir freuen uns, dass hier nach und nach etwas wächst“. Pfarrer Christian Gottfried Edelmann, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Leipziger Land, gesteht, dass er am liebsten in Klettersachen gekommen wäre, um das Gelände zu erkunden. Dem „Dorf der Jugend“, wo sich Menschen mit ihren unterschiedlichsten Gaben einbringen und gegenseitig unterstützen, wünscht er Gottes Segen und Ausstrahlungskraft. „Solche Orte brauchen wir in der gesamten Gesellschaft“, so der Pfarrer. Neues aus dem Fachbereich Offene Kinder-, Jugend- u. Sozialarbeit Zuerst den Menschen sehen Diakonie startete neue Flüchtlingsprojekte Menschen, die vor Krieg, Verfolgung, Armut und Katastrophe geflohen sind, brauchen unsere Hilfe. Oft sind sie traumatisiert und alleingelassen. Bei Flüchtlingen wie auch bei Einheimischen gibt es Verunsicherung und Skepsis, aber auch viel guten Willen. Die Diakonie Leipziger Land hat angesichts steigender Flüchtlingszahlen deshalb 2 Projekte gestartet. Flüchtlingssozialarbeit Sebastian Caspar ist seit Anfang Februar Flüchtlingssozialarbeiter im Raum Borna. Damit ist er Anlaufstelle für derzeit etwa 300 Migranten, aber auch für Ämter und Anwohner. Sein Motto: „Zuerst den Menschen sehen und nicht den Flüchtling“. Seine Sprechstunden im „Haus der Diakonie“ Borna sind bereits gut besucht. Das Spektrum der Anliegen reicht vom schweren Trauma bis hin zum Schwatz bei einer Tasse Tee. Dazwischen gibt es jede Menge Alltag in der neuen Heimat, der bewältigt werden will: Sebastian Caspar hilft bei der Suche nach einem KitaPlatz, begleitet bei Ämtergängen, organisiert Sprachmittler oder schlichtet bei Konflikten mit Nachbarn. Echte Gleichbehandlung, die weder positiv noch negativ pauschalisiert ist ihm ein wichtiges Anliegen. „Über Probleme und kulturelle Unterschiede müssen wir auch in der politischen Mitte Worte finden“, sagt er, „das Feld dürfen wir nicht anderen überlassen“. Sebastian Caspar war bisher vor allem als Sozialarbeiter an unterschiedlichsten Schulen in Deutschland, China und der Schweiz tätig, er ist außerdem Autor eines Buches über Crystal Meth („Zone C“). Kontakt: Tel. 0176 45797548, [email protected] Projekt „Weltennachbarn“ Die unsichtbare Mauer zwischen Einheimischen und Zuwanderern aufbrechen möchte das neue Projekt „Weltennachbarn“. Koordinatorin Franziska Litwinski, die selbst schon in Kanada, Indien und Polen gelebt hat, weiß aus eigener Erfahrung, dass es unendlich gut tut, wenn in der Fremde jemand da ist, mit dem man einfach mal einen Kaffee trinken und reden kann oder der einen an die Hand nimmt. Gerade erst habe sie einen Syrer getroffen, der so gern Fußball spielen, deutsch lernen und Anwohner kennenlernen möchte. Auf der anderen Seite gebe es Menschen, die sich engagieren möchten, aber nicht wissen wie. „Weltennachbarn“ soll nun die Verbindung zwischen beiden möglich machen und Flüchtlingen zeigen, dass sie willkommen sind - weil es gute Nachbarn gibt, die für sie da sind. Das Projekt besteht aus Aufklärung über die Situation von Flüchtlingen, der Schaffung neutraler Begegnungsorte und der Vermittlung von Patenschaften zwischen Einheimischen und Flüchtlingen. Dafür werden Ehrenamtliche und (Kirch-) Gemeinden gesucht. Kontakt: Tel. 0176 47363127, [email protected] Eine Oase der Ruhe und Entspannung Snoezelenraum im Kinder- und Jugendhaus HABITAT eröffnet Vier Jahreszeiten in einem Raum kann man neuerdings im Bornaer Kinder- und Jugendhaus HABITAT erleben: Hier gibt es eine Winterecke mit Eiskristallen, den Frühling mit Wasserklangbett, eine bunte SommerEntdeckerwand und eine Herbst-Säule - liebevoll gestaltet für den neuen Snoezelen-Raum. Heilpädagogin Heike Zarski, die mit ihrem Kollegen Michael Syrbe hinter dem Projekt steht, weiß, dass es den Jugendlichen oft schwer fällt, zur Ruhe und zu sich selbst zu finden: „Im Snoezelenraum ist das leichter, denn die Atmosphäre ist ganz anders“. Handys müssen draußen bleiben. Hier kommt es darauf an, sich die Augen öffnen zu lassen für das Detail: z.B. die Libelle an der Wand. Es gibt jede Menge zu entdecken, zu betasten, zu genießen und auszuprobieren: Klangscha- len, Duftlavendel, eine Fühlbox, beruhigende Musik, Lichtspiele, eine Wassersäule und viele andere Dinge, die alle Sinne ansprechen sollen. Eineinhalb Jahre haben Heike Zarski und Michael Syrbe mit viel Detailarbeit und Hingabe an dem neuen Raum gearbeitet, der nun ein echtes „Schmuckstück“ geworden ist, wie eine Besucherin feststellt. Damit sich Jugendliche und Mütter besser mit damit identifizieren können, wurden sie in dessen Gestaltung mit einbezogen. Die Bewohner nehmen ihre neue Oase sehr gut an. „Sie genießen es hier zu sein“, sagt Heike Zarski, „viele fangen an zu reden“. „Der Raum ist so schön“, sagt zum Beispiel Doreen: „wenn man aggressiv ist, kann man sich hier besser entspannen als wenn man in seinem Zimmer sitzt“. Neues aus dem Fachbereich Altenhilfe Spritztour zum 86. Geburtstag Motorradfreunde überraschten alte Dame im Pflegeheim Großer Bahnhof in Regis-Breitingen: Rund 20 Biker fuhren neulich in Kolonne am Diakonie-Altenpflegeheim „St. Barbara“ vor. Für eine ihrer Maschinen hatten sie extra einen Seitenwagen organisiert, denn sie wollten Bewohnerin Waltraud Hoffmann ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk zum 86. bringen: eine Spritztour mit dem Motorrad! Vor Jahren hatte Waltraud Hoffmann die Bikerfreunde ihres Sohnes Jürgen immer gern bewirtet. Sie hatten sie nicht vergessen und wollten sich nun nochmal dafür bedanken. Also wandten sie sich mit ihrer Idee an Heimleiterin Petra Weber. Die war davon begeistert und unterstützte mit ihrem Team gern die Überraschung, die letztlich zum Highlight für das ganze Heim wurde. Die Motorradfahrer gratulierten dem Geburtstagskind mit einem Ständchen und dann kam der Knüller: Ob sie nicht Lust hätte, einmal mit dem Motorrad mitzufahren, fragten sie die betagte Dame. Die musste nicht lange überlegen, denn mit der Fahrt ging ein von ihr lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Ab ging es also zu einer Spritztour im Seitenwagen. Die 86-jährige freute sich so sehr, dass ihr die Tränen über die Wangen liefen. Und auch die Bewohner, Mitarbeiter und zahlreiche Zaungäste waren begeistert, die alte Dame so glücklich zu sehen. Deutsch-französisches Geben und Nehmen Praktikantin aus Grimmas Partnerstadt im Diakonie-Pflegeheim Das Team des Diakonie-Altenpflegeheims „Hedwig Bergsträßer“ hat neulich internationale Verstärkung bekommen: Johanna Bruckner, Krankenschwester-Schülerin aus Frankreich, absolvierte hier ein Praktikum. Ihr wichtigstes Utensil: Ein Wörterbuch, immer griffbereit in der Kitteltasche. Zur Not halfen auch ein bisschen Englisch, Hände und Füße. „Wenn die Leute deutsch reden, verstehe ich das ja ganz gut“, sagte sie, „aber sächsisch ist echt schwer“. Doch es wurde immer besser. Im Team ist sie ganz schnell warm geworden. Heimleiterin Antje Huth und ihre Mitarbeiter haben sie gleich zu Beginn mit zum Bowlen genommen. „Ich fühle mich hier sehr wohl, es ist ein super Team“, sagte die 26jährige, wenngleich sie natürlich ihre kleine Tochter, Freunde und Familie etwas vermisste - und das gute französische Essen. In ihrer Heimat besucht Johanna Bruckner eine Krankenschwesternschule in Grimmas Partnerstadt Bron, wo die Idee für einen Praktikanten-Austausch geboren wurde. Johanna Bruckners Eindruck vom Altenpflegeheim „Hedwig Bergsträßer“: Hier gibt es mehr Verständnis und Zeit für die Bewohner. Positiv angetan war sie auch von der Hygiene, von der Dienstkleidung und den allgegenwärtigen Handschuhen. So empfand sie das Praktikum in vielerlei Hinsicht als Bereicherung. Und das beruhte auf Gegenseitigkeit. Auch die Senioren freuten sich über die freundliche Französin. „Johanna ist so wissbegierig und liebevoll“, lobte Bewohnerin Edeltraud Scheller, die mit ihr gern auch mal Artikel und andere Hürden der deutschen Grammatik übte. „Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen“, sagte auch Antje Huth. Regional Wertvolles auf Leinwand mit Acryl Malerin eröffnete Ausstellung im Altenpflegeheim Colditz Der Markt, die Kirche und das Schloss aus allen Blickwinkeln - dies und mehr aus Stadt und Umland gab es kürzlich in unserem Colditzer Altenpflegeheim „Wenceslaus Linck“ zu sehen. Die Wände des Foyers zierten Werke der Malerin Ingrid Sauer unter dem Motto „Regional Wertvolles rum ums Muldental Colditz 2015 sehen und erleben“. Zur Vernissage hatte sich das Haus herausgeputzt. „Wir haben extra die Wände malern lassen und alles besonders schön gemacht“, sagte Heimleiterin Christina Schindler. Viele Senioren, Colditzer und Bürgermeister Matthias Schmiedel hatten sich im Foyer versammelt, das sich vorzüglich für eine Ausstellung in dieser Größenordnung eignet. Das Heim wollte sich zur 750-Jahr-Feier einbringen und gemeinsam mit der Stadt war die Idee geboren, eine Ausstellung von Ingrid Sauer zu zeigen. Die Künstlerin war bei der Vernissage nicht nur die Galeristin, sondern auch Sängerin der Musikfreunde Colditz, die der Eröffnung mit ihrem Auftritt einen würdigen, musikalischen Rahmen verliehen. Ihre bekannten Frühlingsweisen kamen an und mancher Senior stimmte bei „Komm, lieber Mai und mache“ mit ein. Die Heimbewohner freuten sich sehr über die Bilder. „Eine schöne Abwechslung im Foyer“ sei das, sagte Bewohnerin Ruth Voigtländer. Als gebürtige Colditzerin erkannte sie die Motive natürlich wieder. Und der sonst eher stille Heinz Mohaupt kam mit Betreuerin Sandra Brückl, die ihn im Rollstuhl zu den Gemälden schob, richtig ins Erzählen. „Die Bewohner müssen sich umsorgt fühlen“ Bestnote für Altenpflegeheim „Katharina von Bora“ Die hohe Qualität der Arbeit unseres Groitzscher Altenpflegeheims „Katharina von Bora“ wurde jetzt offiziell bestätigt: Bei der letzten Qualitätsprüfung des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung schaffte die Einrichtung eine glatte 1,0 in der Gesamtbewertung. Im Vergleich zur letzten Bewertung gab es in der sozialen Betreuung den größten Sprung nach vorn. Das wichtigste Kriterium für Heimleiterin Dorothea Poppke persönlich: „Die Bewohner müssen sich umsorgt fühlen“. Wenn sie sich ein Haus aussuchen müsste, würde sie vor allem nach der Einbindung im Ort schauen und ob es einen festen Mitarbeiterstamm gibt. Auch bei diesen Fragen kann das Heim punkten: Es gibt Kooperationen mit Schulen, der Kirchgemeinde, einem Kindergarten, Vereinen, der Musikschule und Chören. Zahlreiche Ehrenamtliche, die Dorothea Poppke letztens als Dankeschön nach Leipzig ins Kabarett ausgeführt hat, bringen sich mit ein. Die Hauszeitung „Bora-Blitz“ wird auch außerhalb des Pflegeheims gern gelesen. Außerdem ist die Mitarbeiter-Fluktuation äußerst niedrig: Rund zwei Drittel hält dem Heim seit mehr 5 Jahren die Treue. „Die 1,0 ist für uns auch eine Anerkennung für das außerordentliche Engagement eines sehr guten Teams“, freut sich Dorothea Poppke, „ich bin stolz auf meine Mitarbeiter“. „Glimpflich abgegangen“: Bei einem Brand im Altenpflegeheim „Katharina von Bora“ ist glücklicherweise nur Sachschaden entstanden. Eine Matratze fing an zu schwelen, nachdem ein Bewohner seine Nachttischlampe ins Bett gezogen hatte. Pfleger Daniel Krüger holte ihn mit einem provisorischen Rauchschutz aus dem Zimmer, griff zum Feuerlöscher, alarmierte Polizei und Feuerwehr. Der Bewohner und 2 Mitarbeiter kamen wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus, konnten aber bald wieder entlassen werden. „Durch das geistesgegenwärtige Handeln der Mitarbeiter ist alles noch sehr glimpflich abgegangen“, sagt Fachbereichsleiter Detlef Voigt, der bei der Verwendung von Halogenlampen wegen der starken Hitzeentwicklung zur Vorsicht rät. „Das Schönste ist die Arbeit mit Menschen“ Neue Leiterin im Seniorenpflegeheim „Borna-West“ Seit 1. Mai wird unser Seniorenpflegeheim „Borna-West“ von Gabriele Tutte-Domke geführt. Die 54jährige ist Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen sowie Bilanzbuchhalterin. Heime zu leiten ist ihr vertraut: Gabriele Tutte-Domke hat 6 Jahre lang ein Pflegeheim und das Wachkomazentrum in Bennewitz geführt, parallel dazu war sie stellvertretende Verwaltungsleiterin des Trägers der beiden Häuser für ganz Sachsen. Die Arbeit mit Menschen ist für Gabriele Tutte-Domke das Schönste. Ihr oberstes Ziel: Das Haus so führen, dass alle zufrieden sind. „Die Mitarbeiter sollen gern zur Arbeit kommen“, sagt sie. Nur dann könnten sich auch die Bewohner wohlfühlen. Die gebürtige Leipzigerin lebt mit ihrer Familie, ihre „wichtigste Kraftquelle“, in Bennewitz. Neues aus dem Fachbereich Kindertagesstätten und Schulen Kindern spielerisch ein Stück Glauben vermitteln Pfarrer pflegt Kontakt zu Diakonie-Kita „Vier Jahreszeiten“ Ein kleiner Esel namens Bruno kommt regelmäßig zu Besuch in unsere Kindertagesstätte „Vier Jahreszeiten". Er schläft in einem Rucksack, ist aus Plüsch und begleitet den Pomßener Pfarrer Dr. Christoph Gramzow bei seinen Andachten in unserer Threnaer Kita. Seine Besuche beginnen stets mit dem geliebten Ritual: Bruno, der noch im Rucksack schnarcht, wird mit der Trompete geweckt. Dann erzählt der Pfarrer eine Bibelgeschichte, von der die Kinder ganz offensichtlich Wesentliches behalten. Als er zum Beispiel fragt, wer noch etwas von den zehn Geboten weiß, sagt Henriette: „Wir sollen nur einen Gott haben“. Immer mit dabei ist außerdem Brunos Trompetensolo und ein Wunschkonzert aus dem Kindergesangbuch. Als sich der Pfarrer und Bruno schon längst verabschiedet haben, singt ein Kind am Basteltisch immer noch „Halleluja, er ist erstanden“. Seit eineinhalb Jahren besucht Dr. Christoph Gramzow die Kita, um spielerisch ein Stück Glauben zu vermitteln. Neben den Andachten gehen die Kinder einmal im Monat in die Kirche, um Orgel, Taufstein und Kanzel zu erforschen. „Ganz zwanglos wollen wir sie mit dem Glauben vertraut machen, der für uns zum Leben dazu gehört“, sagt Simone Köcher, stellvertretende Kita-Leiterin. Bibelgeschichten mit 200 Kilo Bausteinen erzählt Kinderhaus „Zur Sonnenuhr“ feierte Dreifach-Geburtstag Gleich dreifach Anlass zu feiern hatte unser Cavertitzer Kinderhaus „Zur Sonnenuhr“ im April: den 20. Geburtstag der Einrichtung, den 15. des Fördervereins und den 5. Jahrestag der Übernahme der Trägerschaft durch die Diakonie. Im Kinderhaus wurde eine ganze Woche lang gefeiert, wobei die Mädchen und Jungen im Mittelpunkt standen. Leiterin Grit Bauer hatte das Projekt „LEGO®Kirche“ nach Cavertitz geholt und das hieß 3 Tage lang keine Hausaufgaben, sondern bauen nach Herzenslust: mit 200 Kilogramm Steckbausteinen in 37 Kisten und biblischen Geschichten als Bauplänen. „Endlich passiert mal was Cooles in der Schule und dann ist es so schnell vorbei“, sagte ein Junge begeistert. Für Pfarrer Markus Gnaudschun ist das Kinderhaus, in dem die Diakonie die Hortbetreuung auf christlicher Basis für die örtliche Grundschule übernimmt, eine „richtig tolle Sache“. Auf seine Frage, wer das ebenso sieht, schnellen die Kinderhände in die Höhe. Man könne im Kinderhaus eine besondere Liebe zu den Jüngsten spüren, sagte DiakonieGeschäftsführer Harald Bieling. In den 90er Jahren war die Idee entstanden, die frühere Kirchschule wieder für Kinder und Jugendliche zu öffnen. „Auf diesem Weg wurden wir bis heute auf unsichtbaren Händen durch Täler getragen und sind froh, seit 5 Jahren einen starken Träger zu haben“, so Markus Gnaudschun zum Festgottesdienst in der Cavertitzer Kirche, bei dem viele Familien, Freunde und Gemeindevertreter den Dreifach-Geburtstag feierten. Ganz normal und doch besonders „Bereichert alle“: Diakonie-Kitas sind offen für Integrationskinder Gabriele Klömich mit Marc Marc geht gern in den Kindergarten. Der 6jährige besucht die „Schmetterlingsgruppe“ in der Naunhofer Diakonie-Kita „Regenbogen“ und ist stolzes Vorschulkind. Wenn es zum Basteln ins Vereinshaus geht, ist er natürlich dabei. Alles ganz normal also und doch nicht selbstverständlich. Denn Marc ist ein besonderes Kind. Seine Sprache und geistige Entwicklung sind auf dem Stand eines 2-jährigen. Essen, Anziehen und Zähneputzen schafft er gut, aber er braucht eine klare Ansage, viel Motivation und Zuwendung. Die Kita „Regenbogen“ besucht er deshalb als eines von 4 Integrationskindern, für die Gabriele Klömich Ansprechpartnerin ist. Außerdem ist sie Erzieherin der „Schmetterlingsgruppe“. Die Kinder sind Stammgäste bei der Designerin Irene Beyer-Stange im Naunhofer Vereinshaus. Marc sitzt mit den anderen am Basteltisch, neben ihm Gabriele Klömich. Marc strengt sich mit seiner Spezialschere ordentlich an. Hier greift die Erzieherin gern auf Therapiematerial zurück, bei Besteck und Stiften lässt sie Marc die gleichen Dinge benutzen wie die anderen. „Wir behandeln ihn wie ein Vorschulkind“, sagt die Heilpädagogin. Möglichst normal also. So empfinden ihn auch die anderen Kinder. Natürlich gibt mal Streit - eben wie bei allen. Als die Kinder ihre Kunstwerke zum Trocknen ablegen, achtet Gabriele Klömich darauf, dass er sich genauso in die Reihe stellt wie die anderen. Auch für Irene BeyerStange gehört Marc mit dazu. „Schön, dass er dabei ist“, sagt sie, „er ist eine Bereicherung für alle“. Marc mag seine Gabi sichtlich. Da fliegen Kusshände und zwischendurch gibt es Streicheleinheiten. Sie lobt und ermutigt ihn, ist aber auch streng und konsequent, versteht seine Sprache und führt geduldig die immer gleichen Dialoge über den Mittagsschlaf. Marcs Mutter hat lange nach einem KitaPlatz für ihren Sohn gesucht. Im „Regenbogen“ weiß sie ihn gut aufgehoben. „Ich bin froh, dass er in dieser schönen Kita sein kann“, sagt sie dankbar, „vom ersten Tag an ist er gern gekommen und bis heute fühlt er sich hier sehr wohl“. „Als Diakonie wollen wir uns Kindern zuwenden“, sagt Stefan Winkelmann, Fachbereichsleiter Kitas und Schulen bei der Diakonie Leipziger Land, „dies ist für uns innerer Auftrag und Bedürfnis“. Erst recht gelte das für besondere Kinder mit geistigen, körperlichen oder seelischen Behinderungen. Die Diakonie Leipziger Land kann in ihren Kitas in Colditz, Naunhof, Polditz, Machern und Nerchau bis zu 28 Integrationskinder aufnehmen. Um die Kleinen optimal fordern und fördern zu können, brauchen diese Einrichtungen mehr Platz, ExtraRäume, kleinere Gruppen, im Idealfall Barrierefreiheit; außerdem Mitarbeiter mit besonderen Qualifikationen, viel Liebe, Geduld, Belastbarkeit und starken Nerven: Der Spagat zwischen den Bedürfnissen aller Kinder kann schwierig sein. „Besondere Kinder bringen auch besondere Herausforderungen mit sich“, sagt Stefan Winkelmann, „umso dankbarer sind wir für alle Kollegen, die sich dies zu ihrer Herzensaufgabe machen“. Neues aus dem Fachbereich Sozialpsychiatrie Über die Brücke zur Selbstständigkeit Wohngruppe macht psychisch Kranke fit für eigenes Zuhause Bärbel B. (im Bild rechts) radelt jeden Tag auf Arbeit, hat ihren Haushalt im Griff, wirkt aufgeschlossen und unternehmungslustig. Kaum vorstellbar, dass sie schwer psychisch krank war und nicht mehr allein zurechtkam. Nach langen Jahren in einer Wohngruppe der Diakonie ist ihre Seele weitgehend heil geworden. Es war im Jahr 2002, als ihre Arbeitslosigkeit sie ins Bodenlose zog. Sie litt an schlimmen Depressionen. „Selbst zum Aufstehen hatte ich keinen Antrieb und Medikamente wollte ich nicht nehmen“, erzählt sie heute. Weil es so nicht weiter ging, kam sie in die Klinik, danach in die sozialtherapeutische Wohnstätte „Marie-Louise-Heim“ der Diakonie in Grimma. Hier war sie gut versorgt und das leidige Medikamentenproblem unter Kontrolle. Morgens liegen blieben ging nicht mehr, denn ein anderer Bewohner hätte sie immer „aus dem Bett gezerrt“. Aber sie sehnte sich nach einem eigenen Zuhause. „Ich wollte mein Essen nicht vorgesetzt bekommen“, sagt sie, „außerdem waren die Bewohner ja alle kränker als ich“. Doch vorerst ging es nicht allein, zu instabil war ihre Verfassung, als dass sie ihren Alltag hätte meistern können. Für Menschen, die wie sie zu fit für die Wohnstätte, aber zu gehandicapt für die eigene Wohnung sind, steht als Brücke die Außenwohngruppe offen. Hier hat Bärbel B. seit 2008 ein eigenes Zimmer, kauft ein, kocht und setzt ihre Medikamente selbst. Aber im Hintergrund ist jemand, der ein Auge darauf hat. In der Küche hängt ein Wochenplan mit klaren Aufgaben: „Montag: Wäsche“, „Dienstag: Hausordnung“ usw. „Wir arbeiten daran, dass die Selbständigkeit wächst und dass die Bewohner wieder in die Normalität zurück können“, sagt Betreuerin Grit Altner. Anfangs mussten sie und ihre Kollegen Bärbel B. noch an ihre Aufgaben erinnern, jetzt läuft es fast von selbst. Mit kleineren Rezepten tastete sie sich langsam wieder ans Kochen heran, jetzt verpflegt sie schon mal die ganze Gruppe. Manche lernen hier zum ersten Mal, wie man seine Wäsche sortiert oder ein Schnitzel brät. Über allem steht das Ziel, die Bewohner auf das Leben in den eigenen vier Wänden vorzubereiten. „Niemand soll für immer in der Wohngruppe bleiben“, sagt Grit Altner, „wir sehen uns als Zwischenlösung, wollen aktivieren und einen Schubs in Richtung Selbständigkeit geben“. Genauso wichtig wie der Haushalt ist für die Betreuer der soziale Aspekt. Immer wieder regen sie gemeinsame Unternehmungen an. Also wird zusammen gegrillt und gebacken, es gibt Spaziergänge und Ausflüge - alles in der Hoffnung, dass die Bewohner diese guten, in der Wohngruppe erlernten Gewohnheiten dann auch in der Eigenständigkeit fortführen - damit der Teufelskreis RückzugDepression-Klinik-Wohnstätte nicht von vorn beginnt. Schon etliche Bewohner hat Grit Altner in die Selbstständigkeit geschickt - mitunter mit klopfendem Herzen. Bei Bärbel B. ist sie zuversichtlich, dass alles klappen wird, so selbständig und stabil, wie diese geworden ist. Außerdem wird die neue Wohnung vermutlich nahe des Heims liegen, so dass sie zum Mittagessen nur über die Straße zu gehen braucht. Mit der Außenwohngruppe will sie weiter in den Urlaub fahren und so wird der Kontakt wohl nicht abbrechen. „Ich habe mich hier immer sehr wohl gefühlt und die Zeit gebraucht“, sagt die freundliche Frau dankbar. Ohne die Außenwohngruppe als Brücke wären die eigenen vier Wände wohl ein Traum geblieben. Wir gratulieren* Zum 10-jährigen Dienstjubiläum: Zum 20-jährigen Dienstjubiläum: Herrn Heiko Haase Frau Karin Stachon Frau Sylvia Bahrmann Frau Helen Schlegel Frau Barbara Martens Frau Manuela Köppe Herr Stefan Müller Frau Christina Wiegner Frau Kerstin Liedtke Zum 25-jährigen Dienstjubiläum: Zum 40-jährigen Dienstjubiläum: Frau Annette Hoffmann Frau Ursula Schulz Frau Marion Döhler Wir verabschieden in den Ruhestand* Frau Annerose Tänzer Frau Heidrun Leuschel Frau Maritta Redler Frau Liane Behne Frau Renate Eisermann Frau Eva-Maria Schubert Wir danken den Mitarbeiterinnen für ihr Engagement und wünschen alles Gute sowie Gottes Segen! Impressum: Diakonisches Werk im Kirchenbezirk Leipziger Land e.V., Bockenberg 3, 04668 Grimma, www.diakonie-leipziger-land.de, [email protected], Tel. 03437 92500; Redaktionsschluss: 18.05.2015 Bildnachweis: S.1: © DOC RABE Media - Fotolia.com; S.2: © Nelos - Fotolia.com; S.1-4, 6-8: Cornelia Killisch; S.3: Altenpflegegeheim „St. Barbara“; S.5: ©ispstock2 - Fotolia.com, Katrin Raab; S.7: © Robert Kneschke - Fotolia.com Texte: Cornelia Killisch; Die verwendeten Personenbezeichnungen gelten für beide Geschlechter. LEGO® ist eine Marke der LEGO Gruppe, durch die der vorliegende Rundbrief und die Internetseite www.diakonie-leipziger-land.de jedoch weder gesponsert noch autorisiert oder unterstützt wird. *bezogen auf den Zeitraum 01.-30.06.2015
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