Frühjahr 2015 Das Magazin der Diakonie Düsseldorf Diakonie 49 Inklusion – Es geht um das Menschenrecht auf Bildung Düsseldorfer Demenz-Experten in Japan 15 Mit Regio Süd finden Jugendliche ihren Traumjob 17 Neues fairhaus in Gerresheim 19 Kinderwünsche werden in der Generationen-Werkstatt wahr Thema 9 Diakonie 49 Anmerkung Ostern ungläubig Es ist schon schade: Manchmal sagt einem das, wovon andere ganz begeistert sind, absolut nichts. Etwa wenn man mit Männern zusammensteht, die sich lebhaft über Autos unterhalten. Sie scheinen etwas vor Augen zu haben, das sich einem selbst komplett entzieht. Man kennt noch nicht mal die Marken. Wo immer Fans zusammenkommen, steht man vor der Wahl, sich auf diese andere Welt einzulassen oder außen vor zu bleiben. Bin ich interessiert, versuche ich, durch Fragen mehr zu verstehen, vielleicht auch durch kritische. Irgendwa nn kommt es zum Schwur, dann fahre ich mit auf eine Automesse oder schaue mir ein Tischtennisturnier an oder gehe mit zum Yoga. Dann sehe und spüre ich unmittelbar, ob das, was da erzählt wurde, „wirklich stimmt“. Das historische Ostern bietet mir diese Chance nur sehr bedingt. Die Auferstehung liegt lange zurück. Schon damals gab es Zweifel, ob jemand, der wirklich tot ist, anderen als lebendig erscheinen kann. Thomas, ein Jünger, äußerte massive Zweifel und wurde erst durch eine direkte Begegnung überzeugt. Geblieben von damals sind spektakuläre Berichte und vor allem eindrückliche Beschreibungen der Merkmale dieser anderen Welt. Demnach hat an Ostern das Leben über den Tod gesiegt. Die Liebe über den Hass. Der Friede über den Krieg. Ist der Gekreuzigte auferstanden. Über die Jahrhunderte haben sich daraus viele Gespräche unter Eingeweihten ergeben, die die Erfahrung teilen, dass es eine größere Macht als die der physischen und wirtschaftlichen Überlegenheit, der Gewalt und des Krieges gibt. Christus verkörpert diese Wirklichkeit, deshalb richtet Jesus an Thomas die ungläubige Frage: „Darum glaubst du?“ Jemand setzt auf das, was er sieht, und nicht auf das, was seine tiefste Überzeugung geworden ist? Thomas war doch längst mit dieser anderen Welt vertraut: durch die Gespräche über Gott, die Zuneigung, das Teilen – und die Freude über alle, die ihr Leben neu und wie ein Geschenk erlebten. Thorsten Nolting 2 Diakonie 49 Thema 3 Inklusion Es geht um das Menschenrecht auf Bildung „Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du?“ Jesus, Johannes 20,29 Menschen mit Behinderungen sollen „den vollen und gleichberechtigten Genuss aller Menschenrechte und Grundfreiheiten“ haben. So besagt es die UN-Behindertenrechtskonvention, die seit 2009 auch in Deutschland gilt. Die Verwirklichung einer solch inklusiven Gesellschaft ist ein langfristiges Ziel. Es geht darum, Haltungen zu verändern und einen neuen Blick auf unser Zusammenleben zu gewinnen. Bislang sind wir eine ausgrenzende Gesellschaft. Die Soziologen beschreiben unter- Diakonie 49 Thema schiedliche Milieus – Junge, Kreative, Reiche, Arme – und stellen fest, dass der Wechsel von einem ins andere Milieu immer schwieriger wird. In unseren Bildungssystemen werden Kinder aus belasteten Bevölkerungsgruppen stärker benachteiligt als in allen anderen europäischen Ländern. Wir grenzen nicht nur Behinderte, sondern auch Alte, Arme, Kranke, Straffällige, Suchtkranke und Andersgläubige aus. Wenn wir in Deutschland von Inklusion sprechen, geht es also vor allem darum, Exklusion zu verringern. Das Idealbild einer inklusiven Gesellschaft kann leicht zur Ideologie werden oder als unrealistischer Traum einiger Sozialromantiker abgetan werden. Bildung, und damit das Thema Inklusion in der Bildungspolitik, ist in Deutschland Ländersache. In Nordrhein-Westfalen trat 2013 ein „Erstes Gesetz zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention in Schulen“ in Kraft. Die Gesetzgebung in Bund und Ländern steht vor der Herausforderung, die heute schon einklagbaren individuellen Ansprüche behinderter Kinder und Jugendlicher auf inklusive Bildung in Regelschulen umzusetzen. Doch die Politik setzt keine ausreichenden Rahmenbedingungen und stellt kaum zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung. Die überhastete Auflösung der alten differenzierten Fördersysteme führt zur Überforderung der heutigen Regelsysteme Kindergarten und Schule. Das weltweit einzigartige Know-how von zehn unterschiedlichen Förderschularten, die den Auftrag hatten, jedes Kind seinem besonderen Bedarf gemäß zu fördern, geht verloren. Gemeinsame Bildung, Erziehung und Betreuung für alle Kinder Stattdessen nun ein flächendeckendes Experiment mit ungewissem Ausgang für alle Beteiligten. Als Diakonie Düsseldorf setzen wir uns gegenüber dem Rat der Stadt und in den Ratsausschüssen sowie in unserem Spitzenverband auf Landes- und Bundesebene dafür ein, dass die Bedingungen in den Regelsystemen so verbessert werden, dass eine gemeinsame Bildung, Erziehung und Betreuung aller Kinder möglich wird. In der Praxis betreiben wir notgedrungen die Politik der kleinen Schritte. In der Jugendhilfe sind die Schritte besonders klein und schwierig. Derzeit muss die Jugendhilfe landesweit zwei Großexperimente stemmen: unter Dreijährige in altersgemischte Kita-Gruppen integrieren und Ganztagsschulen einführen. Die langfristigen Auswirkungen von großen Gruppen und physischen wie psychischen Belastungen auf Kinder und Personal sind völlig offen. Im europäischen Qualitätsvergleich stehen wir in beiden 4 Systemen, Kita wie Schule, bei Gruppengröße, Ausbildung der Mitarbeiterinnen etc. auf einem der letzten Plätze. Hier müssen wir das konkret Machbare im Blick behalten. Eine Inklusion um jeden Preis in jede noch so große Gruppe zulasten aller Beteiligten lehnen wir ab. Darum raten wir auch manchen Eltern von Kindern mit besonderem Förderbedarf, die Angebote der Förderschulen wohlwollend zu prüfen. Es gibt kaum Assistenzleistungen am Nachmittag Sein individuelles Recht auf „vollen und gleichberechtigten Genuss aller Menschenrechte und Grundfreiheiten“ kann das einzelne behinderte Kind dadurch in Anspruch nehmen, dass ihm eine bestimmte Assistenzleistung finanziert wird. Im Regelkindergarten gibt es pauschal 5.000 Euro pro Kind pro Jahr. Damit werden unter anderem zusätzliches Fachpersonal oder die Qualifikation der Mitarbeitenden finanziert. Für die Aufnahme eines behinderten Kindes wird die Anzahl der Kinder pro Gruppe um eines reduziert. Inklusion soll demnach mit 19 statt 20 Kindern und einer Diakonie 49 Thema zusätzlichen Fachkraft mit circa vier Wochenstunden verwirklicht werden. In der offenen Ganztagsschule gibt es keine rechtlichen Grundlagen für eine sonderpädagogische Förderung oder eine Reduzierung der Kinderzahl pro Gruppe. Als kommunalen Beitrag hat Düsseldorf eine Reduzierung um einen Platz von 25 auf 24 Kinder bei Aufnahme eines Kindes mit festgestelltem sonderpädagogischen Förderbedarf zugesagt. Doch die entsprechenden Assistenzleistungen sind überwiegend für die Unterrichtszeit vorgesehen. Das Jugendhilfeangebot am Nachmittag ist nur selten einbezogen. Wir werden in den nächsten Jahren durch die Inklusionsverpflichtung in den Schulgesetzen eine zunehmende Zahl von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in der offenen Ganztagsschule bilden, erziehen und betreuen. Ohne eine schnelle Reaktion des Landes und der Kommunen auf diese Herausforderung werden Kinder und Mitarbeitende überfordert. Der gute Gedanke einer inklusiven Gesellschaft wird so konterkariert. Seit vielen Jahren setzen wir uns als Diakonie mit kreativen Ideen und Mut für eine inklusive Gesellschaft ein. Mit einer politisch verordneten Billig- 5 version von Inklusion werden wir uns im Interesse aller Kinder und Erwachsenen mit und ohne Behinderung auch weiterhin nicht zufriedengeben. Adolf-Leopold Krebs Unsere Fotos zeigen Kinder im Alltag der Offenen Ganztagsschule und bei Aktivitäten der Schulsozialarbeit Diakonie 49 Kommentar 6 Diakonie 49 Kommentar 7 Sylvia Pantel (CDU) wurde im September 2013 in den Deutschen Bundestag gewählt und ist Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und im Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement. Ihren Wahlkreis hat die 54-jährige Politikerin in Düsseldorf-Süd. Bis 2013 gehörte sie dem Düsseldorfer Stadtrat an und war viele Jahre im Schulausschuss der Landeshauptstadt Düsseldorf viel Geld in den Ausbau von Sonderund später Förderschulen investiert und haben Heil- und Sonderpädagogen ausgebildet, um Menschen mit geistigen Behinderungen ein auf sie abgestimmtes Lernen zu ermöglichen. Ich bedaure, dass das zusätzliche Angebot für Kinder, die trotz Schuleintrittsalter noch nicht „schulreif“ waren, ersatzlos gestrichen wurde. Heute gehen sie in die Grundschule und dürfen in der offenen Schuleingangsphase drei anstatt zwei Jahre bis zur Versetzung in die 3. Klasse bleiben. Dies bedeutet aber nicht, dass sie eine besondere Förderung erhalten. Hier wird am falschen Ende gespart. Da wir auch schwerbehinderten Menschen berufliche Perspektiven ermöglichen wollten, entstanden die Werkstätten für angepasste Arbeit. Diese Strukturen benötigen andere Rahmen bedingungen, ausgebildete Pädagogen, Therapeuten und medizinisches Personal. Die Landesregierung in NRW arbeitet seit vielen Jahren daran, das differenzierte Schulsystem abzuschaffen und die „Schule für Alle“ einzuführen. Ich habe viele Jahre ehrenamtlich das Ziel verfolgt, trotz des permanenten Geldund Lehrermangels und der Unterfinanzierung im Schulsystem gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Wie können sich Kinder optimal entwickeln? Brauchen wir ein Angebot für alle oder ein differenziertes Angebot? Fühlt sich jemand wohl, wenn er weiß, dass er das Ziel nie erreichen kann? Was ist, wenn das Kind mitbekommt, dass es nicht die Dinge lernt, die es für seinen Lebensweg benötigt? Die Debatte wird teilweise unsachlich, emotional und von Vorurteilen geprägt geführt. Die Lehrer stehen in dieser Situation allein. Es gibt ein paar Vorzeigeschulen für die Öffentlichkeit, aber gute Regelungen und ausreichende Finanzierung fehlen. Wir hatten ein differenziertes Schulangebot in Düsseldorf, das trotz permanenten Geldmangels überwiegend gut funktionierte. Werden Eltern in Zukunft noch die Wahl haben, sich für oder gegen eine Förderschule zu entscheiden? Ich bin davon überzeugt, dass einige Akteure sich derzeit aus ideologischen oder wirtschaftlichen Gründen für weniger individuelle Förderung aussprechen und Förderschulen schließen. Mir sind die unterschiedlichen Bedürfnisse von behinderten Kindern und Jugendlichen wichtig. Ein körperbehindertes Kind kann jede Schulform wählen, wenn es den Abschluss der Schule erreichen kann. Hier müssen wir Barrierefreiheit schaffen. Menschen mit geistiger Behinderung brauchen eine sehr individuelle Förderung. Ich kritisiere die zu allgemeine Sicht auf den zieldifferenten Unterricht und die dadurch entstehende Über- und Unterforderung aller Schüler. Bei der letzten Schulrechtsänderung der Landesregierung NRW 2013 wurden den Förderschulen Möglichkeiten für Ausnahmen und eine Reduzierung der Anzahl ihrer Schüler gestrichen. Leider wird auch die Möglichkeit, den Standort der Förderschule und dieses besondere Angebot an eine andere Schule anzugliedern, zu wenig genutzt. Derzeit fahren Sonderpädagogen mit hohem Zeitau f wa nd a n u ntersch ied l iche Standorte, um die Kinder dort wenige Stunden zu unterrichten. Vor ein paar Jahren kam eine Gruppe gehörloser Jugendlicher auf mich zu und bat mich, sich für sie einzusetzen, weil ihr „Gehörlosen-Treffpunkt“ am Hauptbahnhof geschlossen werden sollte. Mit dem fadenscheinigen Argument einer falsch verstandenen Inklusion sollte gehörlosen jungen Menschen aus dem Großraum Düsseldorf die Chance genommen werden, sich in Gebärdensprache auszutauschen und ihre Fähigkeiten zu trainieren. Nach langem Hin und Her konnte ich den Jugendlichen helfen. Inklusion wird zu oft als Vorwand zum Sparen genutzt. Was zählt, sind die individuellen Bedürfnisse der Menschen. „Ich bin davon überzeugt, dass einige Akteure sich derzeit aus ideologischen oder wirtschaftlichen Gründen für weniger individuelle Förderung aussprechen.“ Ein Kommentar von Sylvia Pantel, MdB Viele sprechen über „Inklusion“, aber vielen ist gar nicht klar, was überhaupt mit dem Begriff gemeint ist. Deutschland hat 2009 das UN-Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen ratifiziert. Die Vertragsstaaten haben das Recht auf Bildung für Menschen mit Behinderung anerkannt. Um dieses Recht auf der Grundlage von Chancengerechtigkeit zu realisieren, sollen sie ein integratives Bildungssystem (inclusive education system, inclusive = alle einbeziehend) gewährleisten. Inklusion in Schulen bedeutet für mich, dass alle Verantwortlichen das Wohl aller Kinder im Blick haben. In den 60er-Jahren haben wir in Deutschland Diakonie 49 Rückblick 8 Neuer Veranstaltungskalender für den Stadtbezirk 1 Angebote für Menschen mit Demenz Am 4. Februar lud die Stadtbezirkskonferenz für die Stadtteile City, Altstadt, Pempelfort und Umgebung in das zentrum plus Derendorf-Golzheim zur Präsentation eines Veranstaltungskalenders für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen ein. Auf 22 Seiten erhalten sie einen Überblick über Angebote zum Thema Demenz im Quartier: vom Tanzcafé über ein Kunstatelier bis hin zu einer Ausstellung. Darüber hinaus gibt es Informationen zu Beratungsangeboten und Hinweise auf regelmäßig wiederkehrende Angebote, zum Beispiel offene Cafétreffs für Betroffene, die hier einen Vor- oder Nachmittag ohne ihre pflegenden Angehörigen erleben können. Das Café Muckefuck im zentrum plus der Diakonie ist ein solcher Ort. Bereits seit sechs Jahren kommen demenziell erkrankte Menschen dorthin, um dienstags und freitags morgens gemeinsam zu frühstücken. Nach dem Frühstück gibt es verschiedene Bewegungsund Unterhaltungsangebote. „Wir sorgen für Gesprächsanlässe“, erzählt Maike Keske vom zentrum plus in der Klever Straße, „und wir aktivieren Erinnerungen aus dem Langzeitgedächtnis unserer Besucher. Denn Menschen mit Demenz können noch ganz viel. Darauf legen wir den Fokus und stärken so ihr Selbstwertgefühl.“ Im Düsseldorfer Stadtbezirk 1 leben rund 1.000 Menschen mit Demenz, und so verwunderte es nicht, dass der Einladung zur Präsentation des Kalenders viele Menschen gefolgt waren. Bei der Begrüßung durch Rainer Kemberg von der AG Demenz der Stadtbezirkskonferenz und Inge Gößling, Leiterin des zentrum plus Derendorf- Den Veranstaltungskalender gibt es kostenlos bei den Kirchengemeinden und den zentren plus im Stadtbezirk 1. Er liegt auch in Arztpraxen und Apotheken aus Golzheim, war der Raum bis auf den letzten Platz besetzt. Sogar auf den Fensterbänken saßen noch Gäste. Sie lauschten anschließend den Worten des Autors Sven André Dreyer, der aus seinem Buch „Wo du bist“ las. Darin erzählt Dreyer in lyrischer Sprache, wie er und sein Bruder den demenzerkrankten Vater durch alle Phasen der Krankheit begleiteten. Nach der Lesung eröffnete die Fotografin Tania Walck eine Ausstellung mit Fotos, in denen sie sich mit dem Thema Demenz auseinandergesetzt hat. Im letzten Teil der Veranstaltung konnten die Besucherinnen und Besucher am eigenen Leib testen, was es bedeutet, wenn Dinge nicht so funktionieren, wie man es gewohnt ist. In einem Demenzpa rcou rs mussten sie versch iedene Übungen bewältigen. So etwa das Ausschneiden eines Papiersterns vor einem Spiegel, der alles seitenverkehrt zeigt. Inge Gößling dazu: „Die Teilnehmer erfahren auf spielerische Weise, was es heißt, wenn das eigene Tun mit dem, was das Gehirn will, nicht zusammenpasst.“ Kira Küster Diakonie 49 Rückblick 9 Japanreise ohne Pflegeroboter Demenz-Experten aus Düsseldorf sind auch in Fukuchi gefragt Japan und Deutschland – in vielem gleichen sie sich. Beide sind Exportländer, technisch weit entwickelt. Beide haben einen hohen Bildungsstand und ein ausgeprägtes Leistungsethos. Und beide haben eine Gesellschaft, die rapide altert. „In Japan ist das demografische Problem noch ausgeprägter als bei uns“, sagt Peter Wienß, Leiter des DorotheeSölle-Hauses in Oberkassel, das stationäre Pf lege, Kurzzeitpf lege und weitere Angebote für alte Menschen vorhält. Doch die Hilfen für Menschen im Alter seien in Japan längst nicht so differenziert. Das hatte Wienß immer wieder von zwei japanischen Professoren gehört, mit denen er seit einigen Jahren in einem Projekt zwischen dem Lehrstuhl „Modernes Japan“ der Düsseldorfer Universität und der Universität von Kumamoto zusammenarbeitet. Jetzt konnte sich Peter Wienß in Japan selbst ein Bild machen. Zum Thema „Demenz im Quartier in Japan und in Deutschland“ war er zu gleich drei Symposien eingeladen – zusammen mit seiner Frau Petra Wienß, Moderatorin des Runden Tisches Demenz in Gerresheim, und Dr. Barbara Höft, Leiterin der Institutsambulanz Gerontopsychiatrie und Sprecherin des Demenznetzes Düsseldorf. Dass ausgerechnet eine Düsseldorfer Delegation eingeladen wurde, verwundert nicht, wenn man bedenkt, dass in kaum einer anderen europäischen Stadt so viele Japanerinnen und Japaner leben wie hier – rund 6.500 Menschen. Aber Düsseldorf ist auch bekannt für eine bestens vernetzte Seniorenhilfe, die sich stark auf Quartiersarbeit konzentriert, damit Menschen im Alter möglichst lange selbstständig wohnen und auch mit Erkrankungen wie Demenz am Leben teilhaben können. Hilfsnetz für Menschen mit Demenz Die japanische Stadt Fukuchi nimmt sich das zum Vorbild. Ihr Bürgermeister erzählte den Gästen vom Rhein, dass er für den Aufbau eines Hilfsnetzes auch eine ganz persönliche Motivation habe: Als seine Mutter an Demenz erkrankte, gab es niemanden in der Stadt, der die Familie hätte darüber aufklären und beraten können. Alle waren überfordert, niemand wusste, was der Mutter guttun könnte. Als sie schließlich starb, hinterließ sie einen verzweifelten Ehemann. Aber auch einen Sohn, der fest entschlossen ist, die Dinge zu verändern, mit Expertise vom Rhein. Die Delegation aus Düsseldorf nutzte ihren Besuch, um ihrerseits möglichst viel darüber zu lernen, wie Pflege und Angebote für Menschen im Alter in Japan aussehen. Dass es kaum Rollstühle gibt, fiel Peter Wienß auf. „Es ist üblich, einfach über den Boden zu krabbeln, denn die Tische und Sitzgelegenheiten sind kaum je höher als 30 Zentimeter“, erzählt er. „Sturzprophylaxe, die bei uns eine große Rolle spielt, ist dort so gut wie kein Thema.“ Die Zimmer der Bewohnerinnen und Bewoh ner von stationären Pf lege einrichtungen sind viel kleiner als in Deutschland, acht Quadratmeter mit einem Bett, einem Schrank und ein paar Kleiderbügeln. „Tagsüber hält sich aber sowieso niemand in seinem Zimmer auf“, so Wienß. „Alle verbringen ihre Zeit in den Gemeinschaftsräumen, die unseren ähneln.“ Und was ist mit Robotern? Denkt man an Japan und Pf lege, fallen einem automatische Robben zum Streicheln ein oder gar Roboter, die Essen und Getränke anreichen. Nichts dergleichen haben die Düsseldorfer im japanischen Pflegealltag angetroffen. Im Gegenteil: „Wir haben eine Tagespflege besucht, da kocht auch mal eine Pflegerin, die Lust dazu hat, oder ein Gast bleibt einfach über Nacht – ganz unkompliziert und sehr persönlich.“ Susanne Schwendtke Diakonie 49 Ehrenamt 10 Diakonie 49 Ehrenamt 11 Ein Herz nicht nur für Kinder Silke Schönebeck hilft ehrenamtlich in der Kinderlounge im Düsseldorfer Hauptbahnhof Es war eine dieser Ideen. Man könnte ja mal – zum Beispiel ein Klavier im Düsseldorfer Hauptbahnhof aufstellen, gleich vor der Kinderlounge in der Bahnhofsmission. Silke Schönebeck könnte etwas spielen, vielleicht Etüden von Chopin, dessen Musik sie liebt. Eltern und Kinder würden von der Musik angezogen. Vermutlich wäre der Raum dann noch voller als sonst gewesen. „Aber wie das so ist, wir haben es dann doch nicht gemacht“, sagt Silke Schönebeck entspannt und ohne Bedauern. Die 28-Jährige sitzt am Klavier, das in der Küche ihrer Zwei-Zimmer-Wohnung steht. Sie spielt ein paar Takte von Chopin. Früher, als sie noch mehr Zeit hatte, seien ihr seine Etüden leichter von der Hand gegangen, erzählt sie. Im Moment sei sie stark eingespannt, zum einen durch ihren Beruf: Die junge Frau arbeitet als Finanzwirtin für ein Rechenzentrum. Ein Vollzeitjob, der für Sicherheit und ein regelmäßiges Einkommen sorgt. Zum anderen engagiert sich Silke Schönebeck in der Düsseldorfer Bahnhofsmission. Angefangen hat sie vor fünf Jahren. Nach ihrem Studium in Münster und einer Weiterbildung zog sie für den Job nach Düsseldorf. Daneben wollte sie sich sozial engagieren und am liebsten etwas für Kinder tun. Sie selbst, erzählt sie, blicke auf eine zufriedene Kindheit mit vier Geschwistern zurück. Den Blick nur auf sich richten, das Beste für sich rausholen und beanspruchen – das sei ihre Sache nicht, sagt Silke Schönebeck. Engagiert hat sie sich zunächst bei „Kids on Tour“, einem Projekt der Bahnhofsmission und der Deutschen Bahn, bei dem Ehrenamtliche alleinreisende Kinder begleiten. Für sie sei das ein „super Ausgleich“ zur Arbeit, sagt Silke Schönebeck. An einem Wochenendtag im Monat fährt sie allein mit der Bahn nach Berlin – und gleich wieder zurück nach Düsseldorf mit bis zu fünf Kindern, die zwischen sechs und 14 Jahre alt sind. Ihr Ticket bekommt Silke Schönebeck wie alle ehrenamtlichen Begleiter von der Bahn geschenkt. „Die meisten, die mitfahren, sind Scheidungskinder und besuchen Vater oder Mutter am Wochenende“, erzählt Silke Schönebeck. Sie spielt mit den Kindern während der Fahrt, liest ihnen Geschichten vor. Spontan ergeben sich auch Gespräche, oft rund um Themen wie Scheidung. Einige Kinder würden es als Geschenk erleben, wenn Eltern neue Lebenspartner hätten, in der Regel würden die Kinder aber unter Trennungen und Scheidungen leiden, erzählt die Ehrenamtliche. Wenn der Frust zu groß ist, bringt sie die Kinder auf andere Gedanken. Spiel und Spaß seien manchmal die beste Therapie, sagt Silke Schönebeck. Seitdem die Bahnhofsmission auch die Kinderlounge betreibt, ist die junge Frau weniger auf Achse und hilft mehr in der Lounge im Düsseldorfer Hauptbahnhof aus. Auch hier gehört sie zum Team der Ehrenamtlichen. An zwei Nachmittagen im Monat hilft sie aus und kümmert sich um Kinder, wenn Mutter oder Vater etwas erledigen müssen. „Manchmal wundere ich mich, wenn mir eine Mutter, die ich gar nicht kenne, ihr drei Monate altes Babys gibt und sagt: Hier, halten Sie doch mal!“ Zuletzt sei ihr das passiert, als eine muslimische Mutter mit ihren drei Kindern die Lounge besuchte. Am Ende habe sich die Mutter von ihr mit folgenden Worten verabschiedet: „Dass Sie so nett zu mir waren, obwohl ich ein Kopftuch trage, dafür möchte ich Ihnen wirklich danken“, erzählt Silke Schönebeck. Dieser Satz gibt ihr zu denken. Sie ist noch immer ganz baff. Aber ja, sagt sie schließlich, in der Bahnhofsmission sei jeder willkommen, egal, wie alt, welche Hautfarbe und Religion. Thomas Becker Diakonie 49 Spenden Ministeriumsmitarbeiter spenden Für Flüchtlingskinder Wohnung für obdachlose Mütter Dank Spenden Im Foyer des Fina nzm in isteriu ms des Landes Nordrhein-Westfalen in der Jacobistraße steht jedes Jahr in der Adventszeit ein geschmückter Weih nachtsbau m. Im letzten Ja h r w urde der Baum nur mit wenigen Sternen geschmückt. Mit einer Spende zugunsten der Diakonie Düsseldorf jedoch konnte jeder Beschäftigte des Ministeriums dafür sorgen, dass ein weiterer Stern an den Baum gehängt wurde. Kurz vor Weihnachten war er dann über und über mit goldenen Sternen behängt. Denn viele der etwa 500 Mitarbeiter hatten zugunsten von Flüchtlingskindern gespendet. Und so kamen 1.600 Euro für den guten Zweck zusammen. Helmut Schmitz von der Projektgruppe „Weihnachtsbaumaktion“ freute sich bei der Scheckübergabe sehr darüber, dass mit dem Geld ein Spielzimmer in einer Düsseldorfer Flüchtlingsunterkunft ausgestattet wird: „Mit unserer Spende bekommen die Kinder einen Raum, in dem sie einfach Kind sein dürfen, einen Raum zum Spielen und Toben – mit Spielzeug, Stiften, Büchern und vielem mehr.“ Herzlichen Dank für die tolle Spendenaktion! Kira Küster Wohnungslose Frauen mit kleinen Kindern brauchen mehr als ein Dach über dem Kopf, darin sind sich die Obdachlosenhilfe fiftyfifty und die Diakonie Düsseldorf einig. Beide Organisationen hatten vor Weihnachten um Spenden gebeten, damit für junge Mütter eine Wohnung eingerichtet werden kann, die ihnen Schutz vor dem harten Leben auf der Straße bietet. Die Resonanz war groß, so dass die Diakonie jetzt eine passende Wohnung im Düsseldorfer Norden kaufen konnte. Fiftyfifty hat dazu 250.000 Euro aus Spenden beigetragen. Auch der Fördererkreis der Diakonie hat das Anliegen engagiert unterstützt. Die Vier-Zimmer-Wohnung wird nun renoviert und eingerichtet. Im Mai können dann vier Frauen mit je einem Kind vorübergehend dort wohnen. Eine geräumige Küche wird zum Gemeinschaftsraum mit Spielecke ausgebaut. „Wir sind den Düsseldorfer Bürgern, die das mit ihren Spenden möglich gemacht haben, sehr dankbar“, sagen Hubert Ostendorf, Geschäftsführer von fiftyfifty, und Diakonie-Vorstandsvorsitzender Thorsten Nolting. Dank des Engagements entstehe dringend benötigter Schutzraum. Die Zeit in der „Wohngemeinschaft“ soll den jungen Müttern dazu dienen, erst einmal zur Ruhe zu kommen, wieder Mut zu fassen und dann Schritt für Schritt ihre Probleme in Angriff zu nehmen. Susanne Schwendtke 12 Fahrräder gesucht Für junge Männer Der Frühling ist da, das Leben verlagert sich mehr und mehr nach draußen. Auch die jungen Männer, die im Friedrich-Naumann-Haus wohnen, würden gerne an sonnigen Tagen gemeinsam Ausflüge ins Grüne unternehmen. Das ist aber gar nicht so einfach, wenn man Anfang 20 ist, aber schon eine Menge Probleme hat: keine Wohnung, Drogen, Schulden. Manche kommen gerade aus dem Gefängnis. Zwar können sie in der Einrichtung erst einmal wohnen, aber das Geld reicht nur für das Nötigste. Und Fahrkarten sind teuer. Deshalb möchten die jungen Männer gerne gebrauchte Fahrräder selbst wieder auf Vordermann bringen. Im Keller des Hauses gibt es dafür eine kleine Fahrradwerkstatt. Wer bei sich zu Hause ein altes Fahrrad stehen hat, das er nicht mehr braucht und das mit ein paar Reparaturen wieder f lottgemacht werden kann, kann sich gerne bei Timo Stascheit unter der Telefonnummer 0211 5 77 34 12 melden. Die Fahrräder werden abgeholt. Und auch Ersatzteile werden gerne angenommen. Kira Küster Diakonie 49 Spenden 13 Sozialpädagogische Familienhilfe Spenden helfen Familien in Krisen A l lei nerziehend zu sei n , is t n ie einfach. Alleinerziehend zu sein, wenn man selbst noch sehr jung ist und drei Kinder hat, das ist wirklich schwer. Die 25-jährige Jenny B. versucht, das hinzubekommen. Sie selbst wuchs in einem Kinderheim auf, weil sie nicht bei ihren Eltern bleiben konnte. Als sie in die Pubertät kam, geriet sie an die falschen Leute. Mit 16 Jahren wird sie ungeplant schwanger, der Vater will nichts von seinem Kind wissen. Zeitweise wird ihr Sohn wegen ihres unsteten Lebens in einer Pflegefamilie untergebracht. Keine leichte Zeit für die junge Frau. Mit ihrem nächsten Partner bekommt Jenny zwei kleine Mädchen, doch die Beziehung gerät in eine Krise: Die junge Frau ist völlig überfordert mit drei Kleinkindern und einem Partner, der sie kaum unterstützt. Zu diesem Zeitpunkt wird ihr klar, dass sie Hilfe braucht, dass sie ihr Leben ändern muss – den Kindern zuliebe. Sie wendet sich an das Jugendamt, das sie an die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) und Familienpflege der Diakonie Düsseldorf vermittelt; die Familienhilfe unterstützt Familien dabei, Alltags- und Erziehungsprobleme zu bewältigen, und hilft, Lösungen bei Konflikten und Krisen zu finden. Direkt bei den Familien zu Hause. Die Mitarbeitenden stellen einen detaillierten Hilfeplan für Jenny B. auf und begleiten sie fortan durch ihren Alltag: Eine neue Wohnung, in der drei kleine Kinder ausreichend Platz zum Spielen Wir helfen Familien, ihre Probleme anzugehen. Wichtig ist dabei, dass Kinder und Eltern schöne Erlebnisse miteinander teilen. Ein gemeinsamer Ausflug in den Zoo oder ins Puppentheater ist eine wertvolle, ermutigende Erfahrung. Doch oft haben die Familien dafür kein Geld. Zu Ostern bittet die Diakonie um Spenden für die Sozialpädagogische Familienhilfe. Bitte richten Sie Ihre Spenden an: Diakonie Düsseldorf, IBAN DE87 3005 0110 0010 1057 57, Spenden zweck „Familien“. Herzlichen Dank! h a b en , mu s s ge ‑ funden werden. Au ßerdem brauchen d ie K leinen Kita-Plätze, damit die ju nge Frau auch einmal etwas Zeit hat, um Luft zu holen und Be hördengänge oder Einkäufe zu erledigen. Die Sozialarbeiterinnen schauen zum Beispiel auch darauf, dass immer genug zu essen im Haus ist oder dass die Kinder im Winter warme Kleidung haben. Und sie überlegen zusammen mit Jenny B., wie sie das zur Verfügung stehende Geld am besten einteilen kann. Wichtig ist auch, dass die Mitarbeiterinnen mit der jungen Frau an ihrer Rolle als Mutter und der damit verbundenen Verantwortung arbeiten. Denn das Kindeswohl steht über allem. Nach einiger Zeit motivieren sie Jenny B. auch dazu, ihre eigene Vergangenheit aufzuarbeiten und eine Therapie in der Beratungsstelle „Gewalt in Familien“ zu beginnen. Die Beziehung zum Vater ihrer beiden Mädchen zerbricht, aber durch die Hilfe der Diakonie hat die junge Frau mittlerweile viel Selbstbewusstsein gewonnen. Sie traut sich mehr zu und kann ihren Alltag besser strukturieren. In diesem Sommer wird die Hilfe enden. Die Sozialarbeiterinnen sind sich jedoch sicher, dass Jenny die Herausforderungen des Alltags in Zukunft meistern wird. Sie ist eine liebevolle Mutter, die sich gerne und gut um ihre Kinder kümmert. Kira Küster Diakonie 49 Jugend und Familie 14 Die kleine Nima wurde vor Schlimmem bewahrt Heute ist sie ein fröhliches und aufgewecktes Kind Auf den ersten Blick ist die kleine Nima ein ganz normales Kita-Kind – fröhlich, ausgelassen und neugierig auf die Welt. Nur manchmal wird die Vierjährige scheinbar grundlos still und muss weinen. Dann bekommt man einen Eindruck davon, dass sie in ihrem kurzen Leben schon einiges hat erleben müssen. Nima wurde im westafrikanischen Guinea geboren. Viel ist nicht über ihre ersten beiden Lebensjahre bekannt, außer dass das kleine Mädchen auf Wunsch der Familie mit zwei Jahren beschnitten werden sollte. Nimas Mutter beschloss zu fliehen – und das, obwohl sie mit ihrem zweiten Kind hochschwanger war. Sie selbst hatte als Kleinkind das barbarische Ritual der Beschneidung über sich ergehen lassen müssen. Dieses traumatische Erlebnis wollte sie ihrer kleinen Tochter unbedingt ersparen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation ( WHO) werden täglich 8.000 Mädchen jeden Alters verstümmelt. Die WHO schätzt, dass weltweit 140 bis 150 Millionen Frauen eine Genitalverstümmelung erleiden mussten. Am Anfang brauchte Nima viel Aufmerksamkeit Nimas Mutter schaffte es irgendwie, s ic h n ac h D e ut s c h l a n d du rc h z u schlagen. Sie kam in einem Düsseldorfer Flüchtlingsheim unter und hatte das Glück, dass sich eine Ehrenamtlerin intensiv um sie kümmerte. Denn allein schon die Formalitäten, die es zu bewältigen galt, überforderten die Analphabetin, die neben ihrer Heimatsprache nur Englisch spricht. Die Ehrenamtliche stellte auch den Kontakt zur Kita Wettinerstraße her, damit Nima schnell Deutsch lernen, mit anderen Kindern spielen und sich rasch integrieren kann. Und damit Nimas Mutter in der Enge des Zimmers im Flüchtlingsheim auch Zeit bleibt für Nimas kleinen Bruder, der in Düsseldorf zur Welt gekommen ist. Seit sie drei Jahre alt ist, kommt Nima in die Oberkasseler Kita. „Am Anfang brauchte sie viel Aufmerksamkeit und Nähe. Sie saß oft auf dem Schoß ihrer Erzieherin. Wir konnten kaum erkennen, was in ihr vorgeht, weil ihre Mimik ganz ausdruckslos war“, erzählt Rita Staedel, Leiterin der Kita Wettinerstraße. Das kleine Mädchen, das am Anfang natürlich kein Wort Deutsch verstand, musste sich erst einmal an die neue Umgebung gewöhnen und Vertrauen zu den Erwachsenen aufbauen. Mittlerweile kommt sie gerne in den Kindergarten, sie hat Freunde und Freundinnen gefunden und tollt mit ihnen herum. Auch die Eltern der anderen Kinder engagieren sich für das kleine Flüchtlingsmädchen: Sie wechseln sich beim Übernehmen des Verpflegungsgelds ab, ausrangierte Kleidung und Spielzeug spenden sie für Nima und ihren Bruder. Auch zu den Kindergeburtstagen ihrer Freunde ist Nima immer eingeladen – dann wird sie von der Flüchtlingsunterkunft abgeholt und nach der Feier auch wieder zurückgebracht. Nun ist geplant, dass Nimas Bruder mit drei Jahren auch in die Kita kommt. Falls die Familie dann noch in Deutschland sein darf. Kira Küster Diakonie 49 Jugend und Familie 15 Erst Feuerwehrmann, dann Garten - und Landschaftsbauer Mit Regio Süd hat Lukas doch noch einen Traumjob gefunden „Ich will Feuerwehrmann werden.“ Als der heute 21-jährige Lukas vor fünf Jahren zum ersten Mal zu Sabine Ternes vom Projekt Regio Süd kam, sta nd sein Ber u fsw u nsch fest. Er besuchte die 10. Klasse einer Realschule, war schon bei der freiwilligen Feuerwehr und wollte nun aus seinem Hobby einen Beruf machen. Seine Noten hatten sich mit Beginn des neuen Schuljahrs jedoch leider verschlechtert. Keine gute Voraussetzung, um einen herbeigesehnten Ausbildungsplatz zu bekommen. Für die Sozialpädagogin, die sich darum kümmert, dass Jugendliche von der Schule durch die Ausbildung in den ersten Arbeitsmarkt kommen, stand fest, dass Lukas bessere Noten brauchte. Denn für die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz ist das Halbjahreszeugnis ausschlaggebend. Einmal in der Woche kam Lukas in das Regio-Süd-Büro nach Reisholz und paukte mit ihr Deutsch und Englisch. Ternes half ihm auch dabei, seine Bewerbungsunterlagen auf Vordermann zu bringen. Doch leider bekam Lukas von der Berufsfeuerwehr eine Absage auf seine Bewerbung. Das war erst einmal ein Schlag ins Kontor für den damals 17-Jährigen. Und auch hier war es gut, dass Sabine Ternes an seiner Seite war. „Wir haben zusammen ein- fach einen Plan B entwickelt“, erzählt sie, „dafür haben wir seine Interessen, Stärken, Fähigkeiten und Kenntnisse a na lysier t u nd geschaut, welcher Beruf zu ihm passen könnte.“ Lukas ist sehr sportlich und gerne draußen, er hat handwerkliches Geschick und tut gerne etwas Sinnvolles – nicht nur bei der freiwilligen Feuerwehr, sondern auch als Sanitäter bei den Johannitern. Im Gespräch mit Lukas erfuhr Ternes außerdem, dass Lukas seinem Opa immer sehr gerne im Garten geholfen hat. So entstand die Idee, dass der Beruf des Garten- und Landschaftsbauers vielleicht etwas für den jungen Mann sein könnte. Die Sozialpädagogin schlug ihm vor, durch ein Schulpraktikum mehr über den Beruf zu erfahren, und half ihm bei der Suche danach. Lukas gefiel der Beruf gut, die Arbeit in Parks und Gärten machte ihm viel Spaß. Mittlerweile waren seine Noten in der Schule durch die Nachhilfe wieder besser geworden: Sein A bsch lusszeugnis konnte sich sehen lassen. Gemeinsam mit Sabine Ternes überlegte er, wie es nun für ihn weitergehen sollte. Er wollte unbedingt noch ein paar praktische Erfahrungen machen und entschied sich daher für ein freiwilliges ökologisches Jahr im Parkgelände des LVR-Klinikums – vermittelt von Ternes. In diesem Jahr wurde seine Entscheidung weiter gefestigt, eine Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau zu machen. Und nach diesem Jahr brachte er alles mit, was er dafür brauchte: ein ordentliches Zeugnis, praktische Erfahrungen, die bewiesen hatten, dass er diesem körperlich anstrengenden Beruf auch gewachsen ist, Durchhaltevermögen und einen Führerschein. Seine Bewerbungen waren so erfolgreich, dass er sich seinen Ausbildungsplatz sogar aussuchen konnte. Auch während seiner Ausbildung telefonierten Ternes und Lukas einmal im Monat, um zu sehen, ob ihre Unterstützung nötig ist oder nicht. Und zweimal besuchte die Sozialpädagogin ihren Schützling auch bei der Arbeit. Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung suchte sich der junge Mann dann ganz selbstständig eine Stelle als Garten- und Landschaftsbauer. „Ich bin froh, dass ich diesen Beruf gefunden habe, er macht mir großen Spaß, und bei der Feuerwehr bin ich immer noch – aber ehrenamtlich“, lacht Lukas. Kira Küster Diakonie 49 Gesundheit und Soziales 16 Diakonie 49 Gesundheit und Soziales 17 Start-up-Apartments für Wohnungslose SWD, fiftyfifty und Diakonie schaffen Wohnraum Neues fairhaus in Gerresheim eröffnet Upcycling-Produkte bereichern das Sortiment Klaus Dreger* hatte einmal ein ganz normales Leben – mit einem Job, der ihn und seine Frau ernährte, mit einer hübschen Wohnung, mit Freunden und Bekannten. Doch dann starb seine Frau, und das warf ihn aus der Bahn. Erst verlor er seine Arbeit, später die Wohnung, schließlich fand er sich auf der Straße wieder. Obdachlos – dass ihm das je passieren würde, hätte Klaus Dreger nicht für möglich gehalten. „Wenn Menschen erst einmal wohnungslos sind, dauert es oft lange, bis sie wieder Fuß fassen in einem geregelten Alltag“, sagt Dirk Redemann. „Wer vermietet schon an jemanden, der von der Straße kommt?“ Redemann leitet bei der Diakonie Düsseldorf unter anderem den Bereich „Betreutes Wohnen für Menschen in sozialen Notlagen“. Er ist überzeugt: Für Menschen wie Klaus Dreger ist es ganz entscheidend, schnell wieder eine Wohnung zu haben. Sicher hätten Menschen auf der Straße neben der Wohnungslosigkeit auch viele andere Probleme, die es zu lösen gelte – Schulden oder Sucht oder eine psychische Erkrankung. „Aber diese Probleme gibt es in der sonstigen Bevölkerung auch“, so Redemann. „Die Wohnungslosigkeit ist der springende Punkt, der zuerst angegangen werden muss.“ Wie in allen fairhaus-Läden finden auch in Gerresheim Menschen mit Behinderungen einen regulären, sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz. Und wer lange arbeitslos war, kann sich für den ersten Arbeitsmarkt qualifizieren. Einkaufen und Spenden abgeben kann man in der Benderstraße wochentags von 10 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 15 Uhr Wohnung auf Zeit: die Start-up-Apartments Deshalb hat Redemann zusammen mit den Verantwortlichen der Diakonie-Wohnungslosenhilfe die „Startup -Apar tments“ gegründet: In ein Start-up-Apartment kann man sofort einziehen, wenn man keine Wohnung hat. Sechs Monate kann man dort bleiben, das Jobcenter trägt die Miete. Die Bewohnerinnen und Bewohner sollen die Zeit nutzen, um eine Bleibe auf Dauer zu finden. Die Mitarbeitenden des Betreuten Wohnens unterstützen sie dabei und helfen ihnen auch, andere soziale Probleme in Angriff zu nehmen. Vier Start-up-Apartments sind im Januar in Unterbilk eröffnet worden. Klaus Dreger hat eines von ihnen bezogen. Auch die anderen drei waren schnell belegt. Möglich wurde das Angebot dank einer Spende von fiftyfifty und dank der Städtischen Wohnungsge- Die Start-up-Apartments sind die einzigen ihrer Art in Düsseldorf. Ihr Konzept lehnt sich an die „Housing first“-Projekte an, die es in verschiedenen europäischen Ländern gibt. Acht bis zwölf Personen pro Jahr sollen mithilfe des Angebots den Absprung aus der Wohnungslosigkeit schaffen können sellschaft Düsseldorf (SWD). Diese hat der Diakonie den Wohnraum für zehn Jahre mietfrei zur Verfügung gestellt. Die Diakonie finanzierte den bedarfsgerechten Umbau und die Ausstattung. Die Obdachlosenhilfe fiftyfifty beteiligte sich mit 40.000 Euro an den Umbaukosten. „Wir freuen uns sehr über die gute Zusammenarbeit“, sagt Dirk Redemann. „Dank der Spende konnten wir die Apartments auch ansprechend, wenngleich einfach, möblieren.“ Klaus Dreger weiß seine Chance zu schätzen. Seit Januar hat er sich nicht mehr um Schlafplätze für die Nacht und warme Aufenthaltsgelegenheiten für den Tag kümmern müssen, sondern konnte sich darauf konzentrieren, eine Arbeit zu suchen. Die hat er inzwischen gefunden. Jetzt geht es darum, eine Wohnung zu bekommen – nicht leicht auf dem Düsseldorfer Wohnungsmarkt. Aber Klaus Dreger hat Mut gefasst. Vermietern gegenüber kann er jetzt selbstbewusst eine Adresse angeben – das ist ein gutes Gefühl. Susanne Schwendtke *) Name geändert Anfang März hat die Diakonie-Tochter renatec ihr achtes Düsseldorfer fairhaus eröffnet. Der Andrang in der Benderstraße 38 war beachtlich, als morgens der Verkauf begann. Doch das geräumige Ladenlokal bot genug Platz und reichlich Angebote für alle, die zum Stöbern und Einkaufen gekommen waren. Kleider, Haushaltsgeräte und Spielzeug gibt es im fairhaus – zu Preisen, die sich auch Menschen mit geringem Einkommen leisten können. Wer sehr wen ig verd ient, bekom mt m it der Kundenkarte „faircard“ zusätzlich 30 Prozent Rabatt. Ein richtiges Einkaufserlebnis hat man trotzdem – mit Auswahl und Beratung, mit Dekoration und Kassenbon. Schließlich ist man Kunde. Was es im fairhaus zu kaufen gibt, stammt aus Spenden. Neben Secondhandware wird auch Neues angeboten, zum Beispiel aus Restposten von Modefirmen. Im Gerresheimer fairhaus gibt es zusätzlich etwas, das erstmalig im Sortiment ist: Produkte aus Upcycling. Da war die Tragetasche zum Beispiel früher ein Oberhemd, der Plüschhund war eine Wolldecke, das Sofakissen ein Frotteehandtuch. „Auf die UpcyclingProdukte sind wir besonders stolz“, sag te Britta Zweig ner, Geschä fts führerin der renatec GmbH, bei der kleinen Eröffnungsfeier. „Langzeitar- beitslose Frauen, die zuvor noch nie an einer Nähmaschine saßen, haben sie hergestellt.“ Dabei sind die Frauen von zwei Düsseldorfer Designern angeleitet worden. Annekathrin und Frank Metzler von „Planet Upcycling“ haben mit den Frauen im fairhaus-Lager nach tauglichen Stoffen geschaut, Schnitte entworfen und den Gebrauch der Nähwerkzeuge eingeübt. Ausstattung und Sortiment sind absolut konkurrenzfähig Diakoniepfarrer Thorsten Nolting kaufte als Erster eine upgecycelte „Hemdtasche“. „Im fairhaus wird auf besondere Weise Umverteilung praktiziert“, sagte er zur Eröffnung. „Es ist mehr vorhanden, als man dachte. Wenn die Gesellschaft zusammenlegt, haben alle etwas davon.“ Zum fairhaus-Konzept gehört auch, dass die Läden sich in einer guten Einkaufslage befinden. Das zeige Wertschätzung für die Kund i n nen u nd Ku nden , so T hors ten Nolting. Die Ausstattung und das Sortiment des Gerresheimer Ladens seien absolut konkurrenzfähig mit den umliegenden Geschäften. Bei der Eröffnung erzählte Filialleiterin Petra Elling, wie die renatec das Ladenlokal gefunden hatte – auf einem Umweg über Mal- lorca. Dort machte Petra Elling eine Urlaubsbekanntschaft, die zufällig ein freies Lokal in Gerresheim und faire Preisvorstellungen hatte – und heute fairhaus-Vermieterin ist. Mit dem fairhaus ist an der Benderstraße der zweite Diakonie-Standort innerhalb eines halben Jahres entstanden. Nur 50 Meter weiter liegt das Diakonie-Zentrum am Apostelplatz mit Pflegeheim, Tagespflege, Kindertagesstätte, Gemeinderäumen und dem Café „Frau Heye“. Wer sich nach dem günstigen Einkauf also ein Tässchen Kaffee und ein Stück hausgemachten Kuchen gönnen möchte, braucht nicht weit zu gehen. Susanne Schwendtke Diakonie 49 Leben im Alter 18 Stammhaus Kaiserswerth Gut angekommen im Verbund Diakonie 49 Leben im Alter 19 Kinderwünsche werden wahr In der Generationen-Werkstatt können Grundschulkinder bauen, forschen und malen über einen „kurzen Draht“. Als neulich die Grippewelle zu einem hohen Krankenstand bei uns im Haus führte, bekam ich kurzfristig und unkompliziert Unterstützungskräfte aus anderen Häusern. Das ist schon ein enormer Vorteil, den so ein Verbund mit sich bringt. Wie wollen Sie die Quartiersarbeit und die Öffnung des Hauses zum Stadtteil gestalten? Seit Jahresbeginn gehört das Stammh au s K a i s e r s w e r t h z u r D i a kon ie Düsseldorf. Die traditionsreiche Einrichtung am Kaiserswerther Markt, in der Theodor und Friederike Fliedner ihr diakonisches Wirken begründeten, bietet heute neben stationärer Pflege u nd Ku rzzeitpf lege auch Ser v ice Wohnen für Senioren an und hat ein zentrum plus unter seinem Dach. Die Leitung des Hauses hat Klaus Patzelt übernommen, seit 25 Jahren bei der Diakonie Düsseldorf, zuletzt als Leiter des Wichern-Hauses in Flingern. Pflegedienstleiterin Inge Kaiser ist seit knapp zwei Jahren im Stammhaus. Mit beiden sprach Susanne Schwendtke über die aktuellen Schwerpunkte ihrer Arbeit. Liebe Frau Kaiser, lieber Herr Patzelt, worin besteht derzeit Ihre wichtigste Aufgabe? Klaus Patzelt Die Qualität der Pflege steht absolut im Vordergrund. Dass wir die Menschen, die bei uns wohnen, optimal versorgen – darauf kommt es an. Dazu braucht ein Haus qualifizierte Mitarbeitende, die Engagement einbringen und gute Arbeitsbedingungen vorfinden. Natürlich geht es immer auch um Wirtschaftlichkeit. Die Leistungen müssen den von den Pf legekassen gesteckten Kostenrahmen berücksichtigen. Oft ist es herausfordernd, alle Ansprüche miteinander zu vereinbaren. Inge Kaiser Das gelingt umso besser, je mehr man auf den persönlichen Kontakt zu Bewohnern und Mitarbeitenden setzt. Bei uns im Haus fördern wir eine offene, vertrauensvolle Kommunikation. Es ist mir wichtig, jeden Bewohner und jede Bewohnerin persönlich zu kennen. Damit auch für sie die Gemeinschaften übersichtlich sind, haben wir die Wohnbereiche deutlich verkleinert. So sind auch Pflegekräfte und Pflegebedürftige einander vertrauter. Die Diakonie Düsseldorf betreibt sechs weitere Pflegeheime in Düsseldorf. Bringt das Vorteile für den Standort in Kaiserswerth? Patzelt Ja, natürlich. Über die Jahre haben wir ein umfassendes Qualitätsmanagementsystem entwickelt, das sich in unseren Einrichtungen bewährt hat. Es erstreckt sich über viele Ebenen – von Organisationsstrukturen über Methoden der Pflege bis zu Prozessen der Verwaltung. Kaiser Mit den anderen Pflegedienstleitungen der Diakonie Düsseldorf tausche ich mich regelmäßig fachlich aus. Außerdem hilft man sich gegenseitig Patzelt In den letzten Jahren hat es sich für die Altenpflege und andere Seniorenangebote bewährt, eng mit den evangelischen Kirchengemeinden vor Ort zusammenzuarbeiten. Die Menschen im Stammhaus sind Teil der Gemeinde und sollen das auch fühlen. Damit sie zum Beispiel die Sonntagsgottesdienste erleben können, gibt es einen Begleitservice von Ehrenamtlichen aus der Gemeinde, der dafür sorgt, dass sie sicher in die Kirche gelangen. Kaiser Wichtig ist auch die seelsorgerische Begleitung der Bewohne rinnen und Bewohner durch Pfarrer oder geschulte Ehrenamtliche aus der Gemeinde. Viele ältere Menschen haben selten Besuch und brauchen daher jemanden, dem sie von ihren seelischen Nöten erzählen können, der ein offenes Ohr für sie hat. Patzelt Unser Café am Kaiserswerther Markt soll sich stärker für die Nachbarschaft öffnen, so dass die Menschen aus dem Pflegeheim und dem Wohnpark den Nachbarn aus dem Stadtteil einfacher begegnen – im Café treffen sich alle zum Plaudern, Kuchenessen oder Kaffeetrinken. Unser zentrum plus Kaiserswerth ist mit seinen circa 50 Ehrenamtlichen auch ein echter Aktivposten: 50 engagierte Menschen mit guten Ideen. Von ihnen profitieren Stadtteil und Kirchengemeinde gleichermaßen. Ein Bett für die Puppe, hochfliegende Raketen oder schnelle Seifenkisten – das sind die Wünsche, die die Grundschu l kinder der OGS Mettma n ner Straße in Flingern-Süd mitbringen, wenn sie nach dem Unterricht in die Generationen-Werkstatt stürmen. Diese Werkstatt besteht eigentlich aus drei Werkstätten: einer offenen Kunstwerkstatt, einer Holzwerkstatt und einem Forscherlabor. Und in allen Räumen können die Kinder nachmittags sägen, schrauben, kleben, malen, forschen und formen – sie entscheiden immer selbst, worauf sie Lust haben. Unterstützt werden sie dabei von einer Künstlergruppe um den Keyworker Jörg-Thomas Alvermann sowie Ehrenamtlichen aus dem Stadtteil, die mit den Kindern gemeinsam aus Ideen handfeste Objekte formen. Alina und Sabi, 10 und 9 Jahre alt, zum Beispiel hatten die Idee, robuste Seifenkisten zu bauen. Beide malten eine kleine Skizze, wie sie sich ihre Gefährte vorstellten, und besprachen ihren Wunsch dann mit Alvermann und dem Ehrenamtlichen Günther Friedeler. Die Mädchen legten einen Projekt-Ordner an, auf dem vorne ihre Zeichnungen von den Seifenkisten prangten. Für den Innenteil bekamen sie kleine Anleitungen zum Umgang mit Holz, Sicherheitsrichtlinien Rentner und Rentnerinnen aus dem Stadtteil, die auch gerne Kinder bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützen möchten, können sich bei Georgios Pimenidis aus dem zentrum plus Flingern-Düsseltal unter Telefon 0211 66 67 87 oder per E-Mail an georgios. [email protected] melden und Erklärungen für das Rechnen mit Zentimetern und Millimetern, auf die sie jederzeit schauen können, wenn sie mal nicht weiterkommen. Ein richtiges Arbeitsbuch eben. Am liebsten jedoch fragen sie einfach direkt einen der Erwachsenen. Dann wird zusammen überlegt, getüftelt und gezeichnet: Welches ist das geeignetste Material? Wie können die verschiedenen Teile zusammengefügt werden? Welche Maße sind die richtigen? „Mitunter muss ich selbst erst mal gründlich überlegen, wie man jetzt am besten weiter vorgeht“, erzählt Friedeler lachend, „da ist auch meine Kreativität gefordert.“ Die ehrenamtlichen Unterstützer der Werkstatt haben ihr Berufsleben bereits hinter sich, wollen sich aber für die Kinder aus ihrem Stadtteil einsetzen – an drei Nachmittagen wöchentlich von 14 bis 16 Uhr. Damit ihr Engagement für die Kinder auch gelingt, werden sie auf ihre Aufgabe gründlich vorbereitet: Sie erhalten in Kooperation mit dem Evangelischen Erwachsenenbildungswerk Nordrhein und dem zentrum plus Flingern-Düsseltal der Diakonie eine Fortbildung; auf dem „Lehrplan“ stehen dann Teambildung, Ressourcenplanung, Schulrecht, Motivation und ein pädagogisches Grundgerüst. „Wir betreiben mit den Ehrenamtlichen auch ein bisschen Biografiearbeit. Die 65- bis 75-jährigen Rentner und Rentnerinnen sollen sich an ihre eigenen Kindheitsträume erinnern. Dann fällt es ihnen leichter, sich i n d ie Schu he der K i nder zu stellen“, sagt Georgios Pimenidis vom zentrum plus. „Eine Dame erfüllt sich mit ihrem Engagement in der Werkstatt übrigens einen Kindheitstraum. Als sie klein war, wollte sie so gerne mit ihrem Vater zusammen handwerklich arbeiten. Der ließ sie aber nicht, weil sie ein Mädchen war“, so Pimenidis weiter. Heute kommen sogar manchmal mehr Mädchen als Jungen in die Werkstatt. Die Generationen-Werkstatt hat noch viel vor: Sie möchte eine Fahrradwerkstatt eröffnen und Nähkurse anbieten. Denn ohne Bettzeug ist das selbstgemachte Puppenbett nur halb so schön. Kira Küster Diakonie 49 Diakonie und Kirche 20 Diakonie 49 Diakonie und Kirche 21 Die Menschen wollen hier ankommen Wie sich die Tersteegen-Gemeinde für Flüchtlinge in Golzheim einsetzt Ist es nicht sehr aufwendig, all das zu organisieren? Wie finden Bedarf und Angebote zusammen? Schulz-Hoffmann Dank der Spenden konnten wir eine 450-Euro-Stelle für eine Ehrenamtskoordinatorin schaffen. Das ist sehr hilfreich, denn inzwischen haben wir etwa 100 Ehrenamtliche. Das braucht eine Struktur. Wir haben die Angebote nach Themen gruppiert, für jede Gruppe gibt es einen Gruppenkoordinator. Gieseler Was recht schwierig zu organisieren ist, sind Sportangebote. Den Winter über braucht man für die meisten Sportarten eine Halle, doch die Hallen, die es gibt, sind meist belegt. Außerdem darf man ohne Hallen-Sportschuhe nicht hinein, aber kein Flüchtling hat Geld, um sich welche zu kaufen. Deshalb haben wir erst einmal mit einer Laufgruppe begonnen. Wenn jetzt der Frühling kommt, wird es leichter mit dem Sport. Gerade für die jungen Männer ist Sport sehr wichtig. Es bedrückt sie, immer auf ihren Zimmern zu sitzen. Nehmen die Flüchtlinge auch am Gemeindeleben teil? Bis vor kurzem war das Tersteegen-Haus in Golzheim ein Pflegeheim. Jetzt hat die Stadt das Haus vorübergehend gemietet, um Flüchtlinge unterzubringen. Über 200 Erwachsene, Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Krisengebieten der Welt leben nun dort. Die benachbarte TersteegenGemeinde wurde früh aktiv, um zu helfen. Pfarrerin Felicitas Schulz-Hoffmann und Horst Gieseler, Vorsitzender des Presbyteriums und im Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises Düsseldorf, sprachen darüber mit Susanne Schwendtke. Liebe Frau Schulz-Hoffmann, lieber Herr Gieseler, im November entstand gleich in Ihrer Nachbarschaft eine Flüchtlingsunterkunft. Wie haben Sie sich darauf eingestellt? Horst Gieseler Wir haben hier im Quartier früh um Offenheit gegenüber den Flüchtlingen geworben. Pfarrerin Schulz-Hoffmann hatte eine gute Idee: Noch bevor die ersten Flüchtlinge einzogen, machten wir Aushänge, luden zu einer Informationsveranstaltung ein und überreichten jedem, der sich engagieren wollte, einen Fragebogen, auf dem man angeben konnte, welches Hilfsangebot man machen möchte, welche Sprachen man spricht etc. Felicitas Schulz-Hoffmann Zur Informationsveranstaltung kamen 200 Leute, das überraschte uns. Es wurden auch Ängste geäußert, was da auf das Quartier zukomme. Aber wenn man Transparenz schafft und um Verständnis wirbt, lassen sich diese Ängste überwinden. Welche ehrenamtlichen Angebote sind entstanden, nachdem Sie die Fragebögen ausgewertet hatten? Schulz-Hoffmann Die Ehrenamtlichen machen den Flüchtlingen viele verschiedene Angebote. Wir haben inzwischen einen umfangreichen Wochenplan. Begehrt sind vor allem die Deutschstunden. Die Flüchtlinge wollen so schnell wie möglich Deutsch lernen, um richtig hier anzukommen. Aber sie müssen auf die offiziellen Kurse sehr lange warten. Es gibt gar nicht genug Plätze. Mithilfe der Ehrenamtlichen kann man schon einmal die ersten Wörter und Sätze lernen, für den Alltagsgebrauch. Gieseler Auch unser Kulturangebot wird sehr gut angenommen. Neulich sind wir mit einem ganzen Bus zu einer Theateraufführung gefahren – 25 Flüchtlinge und 25 Golzheimerinnen und Golzheimer. Finanzieren können wir das aus Spenden. Viele Menschen im Stadtteil spenden Geld und Sachen für die Flüchtlingshilfe. Auch von der Bezirksvertretung des Stadtbezirks 1 haben wir großzügige Mittel erhalten. Schulz-Hoffmann Menschen jeden Alters engagieren sich. Die Jüngste ist 16, sie macht Spiel angebote für Kinder. Die Älteste ist 80. Sie ist pensionierte Lehrerin und bietet Deutschunterricht an. Von manchen Schülern wird sie „weise Frau“ genannt, sie genießt hohes Ansehen. Schulz-Hoffmann An jedem ersten Sonntag im Monat machen wir ein Begegnungscafé, das wird gut besucht. Und eine Gruppe von Flüchtlingen kommt jeden Sonntag in den Gottesdienst. Zwar verstehen sie nicht, was ich predige. Aber sie fragen mich immer auf Englisch, aus welcher Stelle ich gelesen habe. Dann lesen sie es in ihren Bibeln nach. Ein junger Mann aus dem Iran kommt heute zum Taufgespräch. In seiner Heimat hat er sich aus Angst vor Verfolgung nicht offen zu seinem Glauben bekannt. Jetzt ist er dankbar für die christliche Gemeinschaft. Gieseler Wir hoffen sehr, dass die Flüchtlinge, die jetzt erste Bande an unsere Gemeinde und an den Stadtteil Golzheim geknüpft haben, hier im Quartier bleiben dürfen, wenn das Tersteegen-Haus in einigen Monaten abgerissen und durch andere Wohnunterkünfte ersetzt wird – wenigstens die Familien. Es wäre schlimm, wenn sie wieder an einen fremden Ort ziehen und die Schulkinder sich wieder neu orientieren müssten. Haben Sie den Eindruck, dass der Kontakt zu den Flüchtlingen und die große Hilfsbereitschaft dem Gemeindeleben neue Impulse geben? Gieseler Für die Menschen in der Gemeinde ist ihr Engagement eigentlich selbstverständlich. Sie machen nicht viel Aufhebens davon. Es kommen aber auch etliche Menschen aus dem Quartier, die nicht zur Gemeinde gehören, der Kirche vielleicht gar nicht nahestehen. Für sie ist unsere Gemeinde trotzdem der richtige Ort, um für Flüchtlinge aktiv zu werden. Inwieweit sich das Gemeindeleben durch die Situation verändert, lässt sich jetzt noch nicht sagen. Aber in der Nachbarschaft spürt man eine atmosphärische Veränderung. Die Flüchtlinge grüßen, wenn sie jemanden auf der Straße treffen. Und sie sind ihrerseits sehr hilfsbereit. Sie wollen etwas zurückgeben. So schnell, wie neulich jemand aus dem Tersteegen-Haus meine schweren Einkaufstaschen hoch zu meiner Tür getragen hat, konnte ich gar nicht schauen. Diakonie 49 Kurzmeldungen 22 Diakonie 49 Piano time Livemusik für Menschen ohne Wohnung Jubiläum Zehn Jahre Ehrenamtskoordination Gastfamilien für Menschen mit Demenz gesucht Unsere Stadt im Wandel Ausstellung in Oberkassel Impressum Ab dem 19. März gibt es im café pur der Diakonie Düsseldorf zweimal im Monat Livemusik. „Piano time“ heißt das neue Angebot der Tagesstätte für Menschen ohne Wohnung in der Harkortstraße 27. Eine Spende macht es möglich: Das Fachgeschäft Pianovum schenkte der Einrichtung ein gut erhaltenes, gebrauchtes Klavier – samt regelmäßigem Stimmen. Der Spezialtransporteur für Klaviere Stefan Gößing ü berna h m d ie kosten freie Lieferung. „Livemusik schafft eine ganz besondere Atmosphäre“, sagt Christian Heynen, Leiter des café pur. „Das haben wir bei Veranstaltungen immer wieder festgestellt.“ Von Klassik bis Pop, von Schlager bis Jazz – das Musikprogramm wird bunt sein. Und die Pianisten werden wechseln. Einer der regelmäßigen Besucher, der sehr gut spielt, hat sich ebenso bereiterklärt wie die Kantorin der Graf-Recke-Stiftung. „Und wir hoffen, dass wir Ehrenamtliche dafür gewinnen können, bei uns zu spielen“, sagt Christian Heynen. Den Anfang macht am Donnerstag um 15.30 Uhr der Düsseldorfer Fotograf Alexander Basta – mit klassischen Stücken. Er war auch derjenige, der die Klavier-Spende eingefädelt hat. Sein Atelier liegt auch in der Harkortstraße, und längst ist eine kreative Verbindung entstanden. 2013 hatte Basta Gäste des café pur porträtiert und daraus eine Ausstellung konzipiert – gemeinsam mit den wohnungslosen Menschen und den Mitarbeitenden der Tagesstätte. Wer Lust hat, regelmäßig oder gelegentlich jeweils eine Stunde ehrenamtlich im café pur Klavier zu spielen, kann sich an Christian Heynen wenden: Tel. 5 80 86 43 oder E-Mail christian. [email protected] Seit zehn Jahren bietet die Diakonie Düsseldorf in Kooperation mit der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe die Fortbildung Ehrenamtskoordination an, ein Instrument der Personalentwicklung. Es befähigt hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von sozialen Einrichtungen, ehrenamtliches Engagement so in die Arbeit der Einrichtung einzubinden, dass es für alle Beteiligten ein Gewinn ist. Das Referat Ehrenamt der Diakonie Düsseldorf nahm das Jubiläum zum Anlass, die Wirkung und Nachhaltigkeit der Ehrenamtskoordination zu untersuchen. Dazu fand Ende Februar eine Fachtagung mit 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt, die sich in Workshops verschiedenen Zukunftsfragen widmeten, zum Beispiel: Welche Voraussetzungen braucht man, um neue Projekte zu entwickeln? Wie können Beziehungen und Netzwerke aufgebaut und erhalten werden? Wie können Hauptamtliche mit dem immer deutlicher werdenden Wandel im Ehrenamt umgehen? „Es gab eine aktive Auseinandersetzung, und für die Zukunft haben sich viele Ausblicke und Impulse der Ehrenamtskoordination gezeigt“, sagt Ursula Wolter, Leiterin des Referats Ehrenamt bei der Diakonie Düsseldorf und Veranstalterin der Tagung. Wer sich für die Ergebnisse der Tagung interessiert, kann eine Dokumentation herunterladen unter: diakonie-duesseldorf.de/ ehrenamt „Noch Platz in Ihrer Wohnung und Ihrem Herzen?“ Das fragt die Diakonie Düsseldorf derzeit. Denn sie ist auf der Suche nach ganz besonderen Gastgebern in und um Düsseldorf: Familien oder Einzelne, die einen Menschen mit Demenz bei sich aufnehmen, dauerhaft oder für einige Wochen, wenn pflegende Angehörige verreist sind. Etwa 10.000 Menschen in Düsseldorf haben Demenz. Und nicht alle haben Angehörige, die sie versorgen und betreuen könnten. „Doch eine familiäre Umgebung tut den erkrankten Menschen sehr gut“, sagt Birgit Edinger, die das Modellprojekt „Gastfamilien für Menschen mit Demenz“ leitet. Gastgeber kann jeder werden, der ein freies Zimmer, Einfühlungsvermögen und Freude am Umgang mit älteren Menschen hat. Alle Gastgeber nehmen an einer Schulung und anschließenden Hospitationen teil, um sich auf ihre neue Aufgabe vorzubereiten. Die Gastgeber erhalten eine Assistenzpauschale sowie ein Entgelt für die Unterkunft und den Lebensunterhalt in Höhe von insgesamt circa 1.000 Euro im Monat. Damit Gastgeber nicht überfordert werden und das Wohlergehen des Gastes gesichert ist, begleitet Birgit Edinger beide – mit regelmäßigen Hausbesuchen, Beratung und als ständige Ansprechpartnerin. Zwei Familien hat Edinger bereits gefunden. „Die ersten Erfahrungen sind sehr positiv“, sagt die erfahrene Krankenschwester, die lange an leitender Stelle in der stationären Pflege tätig war. Wer Platz in seiner Wohnung und seinem Herzen hat, kann einfach einen Beratungstermin mit Birgit Edinger vereinbaren: Telefon 0174 1 67 52 08 oder E-Mail [email protected] Das linksrheinische Düsseldorf ist im Wandel. Über die letzten Jahre sind in Ober- u nd Niederkassel, Lörick und Heerdt viele Luxusimmobilien, Gewerbeflächen und Verkehrsanlagen entstanden – aber kein bezahlbarer Wohnraum. Das konstatieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Keywork-Aterliers Oberkassel. Mit einer Ausstellung zeigen sie, wie sich das typische Straßenbild, der Charakter und die Bevölkerungsstruktur der linksrheinischen Stadtteile gewandelt haben und immer rascher wandeln. Multimedial, interaktiv, mit dokumentarischen und künstlerischen Mitteln will die Ausstellung „Unsere Stadt im Wandel. Beobachtungen im linksrheinischen Düsseldorf“ Bürger dazu ermutigen, an den gesellschaftlichen Veränderungen in ihrem Stadtteil verantwortungsbewusst, kritisch und initiativ teilzunehmen. Die Ausstellung wird am 18. April um 15 Uhr im Dorothee-Sölle-Haus der Diakonie, Hansaallee 112, eröffnet und ist bis zum 22. Mai im zentrum plus Oberkassel, Gemünder Straße 5 zu sehen. Herausgeber Diakonie Düsseldorf – Gemeindedienst der evangelischen Kirchengemeinden e. V. Susanne Schwendtke Susanne Schwendtke Susanne Schwendtke Kurzmeldungen 23 Redaktion Susanne Schwendtke (verantwortlich) Kira Küster Redaktionssekretariat Nicole Neumann Platz der Diakonie 3, 40233 Düsseldorf Telefon 0211 73 53 204 E-Mail: nicole.neumann@ diakonie-duesseldorf.de Art-Direktion Fons M. Hickmann Gestaltung Fons Hickmann m23, Berlin Sven Lindhorst -Emme www.fonshickmann.com Fotografie Gerald Biebersdorf (S. 5, 10, 20–21), Kira Küster (S. 8, 12 links, 17), privat (S. 7, 9), Petra Warrass (S. 1–4, 12 rechts, 14–15, 18, 19) Kira Küster Druck Tannhäuser Media, Düsseldorf Print CO 2 -kompensiert: Id-Nr. 1546059 www.bvdm-online.de Papier Cyclus Offset, 100 % Altpapier, Umweltzertifizierungen: Blauer Engel, EU-Blume, ISO 41 001, EMAS Auflage 8.850 Erscheinungsweise Vierteljährlich Spendenkonto Diakonie Düsseldorf IBAN DE87 3005 0110 0010 1057 57 BIC DUSSDEDDXXX Diakonie 49 Termine 24 April 2015 Mai 2015 Juni 2015 Gemeinsam an langen Tafeln Interaktive Abendmahlsfeier Judith Uhrmeister, Heinz Frantzmann und Team Gründonnerstag, 2. April, 18 Uhr Bergerkirche, Berger Straße 18 b Andererseits Andacht für Diakonie und Flingern Mit Thorsten Nolting Montag, 4. Mai, 8.30 Uhr Versöhnungskirche, Platz der Diakonie 2 DIO Vokalimprovisation Leitung: Barbara Beckmann Freitag, 5. Juni, 19 Uhr Bergerkirche, Berger Straße 18 b Andererseits Andacht für Diakonie und Flingern Mit Heinz Frantzmann Montag, 13. April, 8.30 Uhr Versöhnungskirche Platz der Diakonie 2 Andererseits Andacht für Diakonie und Holthausen Mit Heinz Frantzmann Donnerstag, 7. Mai, 8.30 Uhr Diakonie-Institut, Oberlinplatz 2 Andererseits Andacht für Diakonie und Holthausen Mit Heinz Frantzmann Donnerstag, 16. April, 8.30 Uhr Diakonie-Institut, Oberlinplatz 2 DIO Vokalimprovisation Leitung: Barbara Beckmann Freitag, 17. April, 19 Uhr Bergerkirche, Berger Straße 18 b Komm, hilf mir sterben Sterbehilfe – Sterbebegleitung Gottesdienst im Rahmen der „Woche für das Leben 2015“ Kanzelrede: Dr. Susanne Hirsmüller, Hospiz EVK Liturgie: Dr. Barbara Schwahn, Heinz Frantzmann Sonntag, 19. April, 10 Uhr Johanneskirche/Stadtkirche Martin-Luther-Platz 39 Gitarren- und Lautenkonzert Mit Burkard Wolk Donnerstag, 23. April, 16 Uhr zentrum plus Kaiserswerth Kaiserswerther Markt 32 Soundtrip 24 Gäste: Nicola Hein, Gitarre, und Etienne Nillesen, Schlagzeug Samstag, 9. Mai 2015, 20 Uhr Bergerkirche, Berger Straße 18 b DIO Vokalimprovisation Leitung: Barbara Beckmann Freitag, 15. Mai, 19 Uhr Bergerkirche, Berger Straße 18 b Gemeinsame Geschichte(n) Teil 3: Tragisches und Komisches aus dem Einwanderungsland Deutschland Lesung Mittwoch, 27. Mai, 13.30 Uhr zentrum plus Flingern Grafenberger Allee 186 Arbeit erfinden – Varianten zur gängigen Praxis Veranstaltung des Büros für soziale Innovation Mittwoch, 27. Mai, 15 Uhr Bergerkirche, Berger Straße 18 b Das Leben wählen Vortrag und Gespräch Mit Rabbiner Julien-Chaim Soussan Montag, 8. Juni, 19.30 Uhr Stadtteilladen Flingern Platz der Diakonie 2 a Andererseits Andacht für Diakonie und Holthausen Mit Heinz Frantzmann Donnerstag, 11. Juni, 8.30 Uhr Diakonie-Institut, Oberlinplatz 2 Andererseits Andacht für Diakonie und Flingern Mit Thorsten Nolting Montag, 15. Juni, 8.30 Uhr Versöhnungskirche, Platz der Diakonie 2 Sommerkonzert Samstag, 20. Juni, 16 Uhr Studierende der Anton Rubinstein Akademie Bergerkirche, Berger Straße 18 b Eintritt: 5 Euro Die Bergerkirche ist dienstags bis sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet, samstags und sonntags zusätzlich auch von 11 bis 14 Uhr. Ehrenamtliche Ansprechpartner geben Auskunft zu Geschichte und gegenwärtiger Gestaltung der Bergerkirche.
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