Gemeindebrief 2015-1 - Evangelisch reformierte Kirche Westminster

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IN DIESER AUSGABE
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Und ihr sollt auch leben!
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EVANGELISCH - REFORMIERTE KIRCHE WESTMINSTER BEKENNTNISSES
NEUHOFEN AN DER KREMS
Gemeindebrief
201 5 • AUSGABE 1
Der Segen der
Auferstehung
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Christus ist wahrhaftig
auferstanden
Wofür leben Sie?
Und ihr sollt auch leben!
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Von den Toten
auferstanden
Liebe Leser
Wir können davon ausgehen,
dass Christen im postchristlichen Abendland eine kleine
Minderheit bilden. Dabei
drängt sich die Frage auf, was
einen Christen ausmacht. Es ist
zu wenig, einmal etwas über
Jesus Christus gehört zu haben.
Vielmehr ist es ein festes Vertrauen und Hoffen auf das, was
uns Christus gesagt hat; ein
fester Glaube daran, dass sich
an seinem Wort kein I-Punkt
ändert, bis er wiederkommt. So
ist uns Gottes Wort ein Fels in
der Brandung des Zeitgeistes.
Karfreitag und Ostern teilen
die Menschen in jene, die daran
glauben, dass durch den Tod Jesu Christi ihre Sünden getilgt
sind und sie im Glauben daran
in einer erneuerten Gemeinschaft mit dem Vater leben und
in jene, die von sich sagen, sie
hätten keine Sünden.
Liebe Leser, so wünsche ich Ihnen, dass Sie zu Ostern viel
Grund zum Feiern haben.
Günter Dreer, Neuhofen
„Ich will leben!“ Dieser unbändige
Wunsch wird nicht erst kurz vor dem
Tod wach. Er treibt die Menschen an, solange sie atmen. Es ist jener innere Drang,
der den Wunsch weckt, dass das Leben
bedeutsam sein muss. Es ist jenes Verlangen, das Menschen antreibt, etwas Besonderes zu leisten. Jener Trieb macht uns
noch heute zu Jägern und Sammlern.Täglich jagen wir nach dem Glück und sammeln schöne Erinnerungen. Erst wenn
unser Dasein mit Freude und angenehmen Erlebnissen erfüllt ist, meinen wir,
nicht umsonst gelebt zu haben.
Das ständige Streben nach Glück und Ansehen überfordert. Es ist ermüdend, pausenlos mit dem Gefühl zu leben, ein
Vergnügen verpasst zu haben. Es erschöpft uns, alle schwierigen Erlebnisse
zu verdrängen und das Positive krampfhaft festzuhalten. Darum wünschen wir
uns sehnlichst, nur im Hier und Jetzt leben zu können. Ermüdet von aller Sorge,
möchten wir den Augenblick genießen,
ohne an das zu denken, was auf uns zukommen könnte.Wir wünschen uns, bloß
im Moment leben zu können und so zur
Ruhe zu kommen. Es ist
in der Tat erholsam, alles
um sich vergessen zu
können. Für einige Minuten kann die Seele
durchatmen, weil sie das
Jagen und Sammeln seinlässt. Das nennen wir
wahre Lebensqualität.
Trotz allen Bemühens,
endlich zur Ruhe zu
kommen, bleiben wir
Getriebene und können die Zukunft
kaum einmal aus den Augen lassen. Es fällt
schwer, die Sorgen beiseitezuschieben
und bloß in den Tag zu leben. So verhalten sich nur unreife Menschen, die den
Wert des Daseins nicht verstanden haben. Obwohl wir nicht als unreif gelten
möchten, bleibt in uns der Wunsch, wieder wie ein Kind leben zu können. Gerne
würden wir jeden Tag sorglos vertrauen,
dass ganz bestimmt alles gut wird. Die
Realität belehrt uns aber eines Besseren.
Es gibt ständig Grund zur Sorge. Es hilft
nichts, diese Tatsache von sich wegzuschieben.Wir müssen uns den Schwierigkeiten und Problemen stellen, um sie
bewältigen zu können. So macht uns am
Ende beides zu schaffen:Wir können weder Unruhe noch Ruhe ertragen.
Christus ruft zum Leben
„Ich lebe und ihr sollt auch leben!“ sagte
Christus zu seinen Jüngern, als er davon
sprach, dass er bald nicht mehr bei ihnen
sein würde. Öfters hatte er schon davon
gesprochen, dass er am Ziel ihrer Reise
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Der Segen der Auferstehung
Was nützt uns die Auferstehung Christi?
Erstens hat er durch seine Auferstehung den
Tod überwunden, damit er uns an der
Gerechtigkeit, die er uns durch seinen Tod
erworben hat, Anteil geben kann.
Zweitens werden auch wir jetzt durch seine
Kraft zu einem neuen Leben erweckt.
Drittens ist uns die Auferstehung Christi ein
sicheres Pfand unserer seligen Auferstehung.
Aus dem Heidelberger Katechismus.
„So wahr ich lebe,
spricht Gott der Herr:
Ich habe kein Gefallen
am Tode des
Gottlosen, sondern
dass der Gottlose
umkehre von seinem
Wege und lebe. So
kehrt nun um von
euren bösen Wegen.
Warum wollt ihr
sterben, ihr vom Hause
Israel?“
(Hesekiel 33,1 1 )
getötet werde. Angekommen in Jerusalem, erinnerte er seine Begleiter, dass er
bei ihnen sei, um Leben zu bringen. Diese
Worte ließen keinen kalt. In der Regel ärgerten sich die Menschen über diesen
Mann, der in allem Ernst behauptete, alles
Leben komme von ihm. Seine Getreuen
wollten ihren Lehrer nicht verlieren. Sie
wollten sich nicht ausmalen, ohne ihn leben zu müssen. Seine Worte waren erfüllt
von Güte und Weisheit, seine Taten waren gnädig und gerecht. Das alles sollte zu
Ende sein, wenn ihr Herr vom unausweichlichen Tod dahingerafft würde? Zu
dieser Frage bezog Christus Stellung.
Gott will, dass Menschen leben und nicht
sterben.
Gottes Wille ist nicht bloß eine Überlegung. Er ist kein Mensch, der sich etwas
vornimmt, aber den Plan bald aufgeben
muss, weil er zu schwer ist. Ostern erinnert daran, dass Gott ausführt, was er ankündigt. Christus ist auferstanden aus den
Toten. An jenem Morgen erfüllte sich das
Versprechen, das er seinen Jüngern gegeben hatte: Er lebt tatsächlich. Keine Verschwörung, keine Folter und nicht einmal
das versiegelte Grab hinderten ihn daran,
sein Wort wahr zu machen. Aufmerksame Hörer besannen sich damals und aufmerksame Leser tun das heute noch, dass
Christus nicht lediglich davon sprach,
selbst den Tod zu überwinden.Vielmehr
ging er diesen Weg durch Tod und Auferstehung, damit Menschen, die zu ihm ge-
hören, auch leben. Mit Freude denken
Christen zu Ostern auf der ganzen Welt
daran, dass sie nicht hoffnungslos auf den
Tod zugehen. Sie vertrauen auf den, der
die Macht hat, seine Zusagen zu erfüllen.
Sein Wort bleibt: „Ihr sollt auch leben.“
Der Wille des Schöpfers
Der lebendige Gott schuf lebendige
Menschen. Es liegt in der Natur der Sache, dass sich seine Geschöpfe nicht mit
Not, Schmerz und Mangel zufriedengeben
wollen. Gerade das kommt zum Ausdruck, wenn wir nach Glück jagen und
schöne Erinnerungen sammeln.
Gott ist gnädig und lässt seine Geschöpfe
nicht im Ungewissen, wo sie Ruhe für ihre Seele finden können. Eben darum kam
Gottes Sohn in unsere Welt und lebte als
Mensch unter den Menschen. Er erklärte,
dass der Ruheort, nach dem wir uns sehnen, auf der vergänglichen Erde nicht gefunden werden kann. Alle Widrigkeiten,
die wir auf dieser Erde erdulden müssen,
können aber am Ende Gott nicht daran
hindern, uns zu geben, was er sich vorgenommen hat: Seine Geschöpfe sollen leben.
Bringen Sie doch ihr Herz nicht zum
Schweigen, wenn es sich Leben wünscht.
Gott hat Ihnen diesen Wunsch aufs Herz
gelegt. Die Sehnsucht nach Leben leitet
auch sie dazu, Ihren Schöpfer zu suchen.
Er will sich von Ihnen finden lassen, damit
auch Sie leben.
Christus ist wahrhaftig auferstanden
Die Nachricht verbreitete sich wie ein
Lauffeuer: Jener Mann, der vor drei Tagen am Kreuz seine letzten Atemzüge
getan hatte, lebt. In aller Stille war er
von seinen Freunden zu Grabe getragen worden. Die religiösen Vorsteher
der Juden hatten erreicht, dass das
Grab versiegelt und von kaiserlichen
Soldaten bewacht wurde. Am Ostermorgen stand das Grab trotz allerVorsichtsmaßnahmen offen. Der Leichnam
wurde nicht mehr gefunden.
Zuerst sprachen bloß einige der engsten Vertrauten von Jesus, dass er leibhaftig auferstanden sei. Selbst sie
konnten die Neuigkeit kaum fassen.
Frauen, die früh am Morgen das Grab
besuchen wollten, hatten den Herrn
mit eigenen Augen gesehen, als sie verzweifelt nach dem Leichnam suchten.
Später kamen zwei der Jünger nach Jerusalem zurück. Sie hatten sich nach
dem Tod ihres Herrn auf den Heimweg
gemacht. Unterwegs trafen sie auf
einen Mann, der sie auf ihrem Weg begleitete. Erst beim gemeinsamen
Abendessen erkannten sie, dass ihr
Herr bei ihnen war. Darauf gingen sie
freudig zu den anderen Jüngern zurück
und bezeugten, dass ihr Herr wahrhaftig auferstanden sei. Einige Tage später
stand Jesus plötzlich bei denen, die ihn
auf dem Weg nach Jerusalem begleitet
und den Bericht seiner Auferstehung
vernommen hatten. Sogar die größten
Zweifler mussten es einsehen, dass
Christus lebt. Später berichtete der
Apostel Paulus davon, dass mehr als
fünfhundert Brüder bezeugen konnten,
den Auferstandenen mit eigenen Augen
gesehen zu haben.
Die Botschaft, dass Jesus Christus von den
Toten auferstanden ist,
wurde von den Menschen, die sie zuerst
hörten, in die ganze
Welt getragen. In vielen
Ländern, Sprachen und
Kulturen freute man
sich über die Nachricht.
Überall wurde klar, dass
Wofür leben Sie?
Was macht Ihr Leben lebenswert? Was
gibt Ihnen Kraft und Freude? Oder
eben: Wofür leben Sie?
Kein Mensch kann sich damit zufriedengeben, jeden Tag genug Nahrung zu
bekommen, Kleidung zu tragen und ein
Dach über dem Kopf zu haben.Wir
können nicht ohne diese Dinge leben
und müssen uns darum kümmern, dass
diese Grundbedürfnisse gestillt werden. Wenn wir allerdings alles haben,
was unser Leib braucht, ist unser Leben dennoch nicht ausgefüllt. Offensichtlich haben wir weitere
Bedürfnisse.
Der Mensch ist mehr als Leib. Seine
Seele kann nicht von Wasser und Brot
leben. Die Seele kann weder mit Kleidung noch mit einem Haus beschützt
werden. Darum bleiben wir selbst dann
unzufrieden, wenn wir mit allen äußerlichen Dingen versorgt sind. Wir wollen und können nicht bloß einfach
dahinvegetieren.
In der Bibel offenbart der Schöpfer des
Lebens, dass das, wonach der Mensch
sich sehnt, nur bei ihm gefunden werden kann. Er ist mehr als das Vergängliche, das wir täglich vor Augen haben.
Menschen, die mit ihm und für ihn le-
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der Tod nicht das Ende sei. Auf der
ganzen Welt verbreitete sich die Hoffnung, dass Gott den Menschen ein
ewiges Leben gibt.Weder Drohen
noch Verfolgung konnte vom Glauben
an den Auferstandenen abbringen.
Noch heute bezeugt die Kirche, dass
die Macht des Todes gebrochen worden ist.Weil Jesus lebt, hoffen Menschen, dass sie ebenfalls vom Tod
gerettet werden. Sie glauben, dass sie
einst von allem, was in diesem Leben
bedrückt, befreit werden und sie sich
für immer freuen können.
Wenn der Mensch mehr ist als ein
vergänglicher Leib, wäre es furchtbar,
wenn Sie sich mit vergänglichen
Dingen zufriedengeben.
ben, haben einen ewigen Grund zur
Freude. Sie sind selbst dann mit einer
Hoffnung erfüllt, wenn sie in Schwierigkeiten sind, und können mutig sein,
wenn alles gegen sie steht.
Überlegen Sie doch, ob Ihnen die Dinge oder Personen, die Ihr Leben erfüllen, wirklich geben können, was Sie sich
erhoffen.
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IMPRESSUM
Evangelisch-reformierte Kirche
Westminster Bekenntnisses
Steyrerstraße 35
4501 Neuhofen a. d. Krems
Von den Toten auferstanden
Texte: Pfr.Thomas Reiner,
Winterthur
Bilder: istockphoto.com
KONTAKT
Ing. Günter Dreer
0664 61 571 04
[email protected]
KIRCHE
Die Evangelisch-reformierte
Kirche Westminster
Bekenntnisses ist eine vom
Staat unabhängige evangelische
Bekenntniskirche, die im
missionarischen
Gemeindeaufbau die kirchliche
Zusammenarbeit und Einheit
mit all jenen Christen sucht, die
sich durch ihren Glauben an
Jesus Christus dem Erbe der
Reformation verpflichtet
wissen.
VERANSTALTUNGEN
Gottesdienst: jeden Sonntag,
um 9:30 Uhr.
Bibelstudium: jeden Sonntag,
um 1 9:00 Uhr.
Gebetsgemeinschaft: jeden
Mittwoch 1 9:00 Uhr.
Aktuelle Informationen finden
Sie unter www.reformiert.at
und im Schaukasten gegenüber
dem Postamt.
Aus einer Predigt von Heinrich Bullinger
(1 505–1 575),Verfasser des Zweiten Helvetischen Bekenntnisses (HB).
Es wäre nicht ausreichend gewesen, wenn
unser Herr lediglich den Tod erlitten hätte und nicht auch von den Toten auferstanden wäre. Denn wenn er nicht von
den Toten auferstanden, sondern im Tod
geblieben wäre, wer könnte dann die
Menschen davon überzeugen, dass durch
den Tod Christi die Sünde gesühnt ist,
dass durch den Tod Christi der Tod überwunden, der Teufel völlig besiegt und die
Hölle für die Gläubigen zerbrochen und
vernichtet ist?
In der Tat würden die Menschen ohne
Verstand unaufhörlich den wahren Gott
lästern und unsere Hoffnung verhöhnen
und sagen: Was ist denn je zurückgekehrt
von denen, die den Tod erlitten haben,
und hat uns gesagt, ob es ein Leben nach
dem irdischen gebe und was das für ein
Leben sei? Weil denn nun von niemandem schriftlich festgehalten ist, er sei zurückgekehrt, muss man bezweifeln, was
die Klugschwätzer über das ewige Leben
plappern usw. Um somit der ganzen Welt
zu verstehen zu geben, dass nach diesem
irdischen Leben noch ein anderes Leben
wartet, dass die Seele nicht zusammen
mit dem Leib untergeht, sondern am Leben bleibt, ist unser Herr am dritten Tag
als wieder lebendig Gewordener zu seinen Jüngern zurückgekehrt. Zugleich
zeigt er auch, dass die Sünde getilgt, der
Tod entwaffnet, der Teufel überwunden
und die Hölle zerstört ist. Denn der Stachel des Todes ist die Sünde, oder: Der
Sünde Sold ist der Tod. Die Herrschaft
über den Tod hält der Teufel, und er
sperrt die Menschen aufgrund der Sünde
in die Hölle. Da Christus nun aber von
den Toten auferstanden ist, hat der Tod
keine Herrschaft mehr über ihn. Und da
der Tod die Herrschaft verloren hat und
vernichtet ist, folgt daraus ebenso, dass
auch der Teufel und die Hölle durch
Christus überwunden sind und dass ihre
Kraft und Stärke, nämlich die Sünde, beseitigt und gesühnt ist. Die Auferstehung
unseres Herrn Jesus Christus hat unser
Heil und unsere Erlösung gleichsam besiegelt, so dass wir an ihr nicht weiter
zweifeln können.
Wir bekennen durch diesen Artikel, dass
unser Herr Jesus Christus von den Toten
auferstanden ist, und zwar für uns auferstanden ist, d. h. für uns die Sünde getilgt
und für uns den Tod, die Hölle und den
Teufel überwunden hat nach dem Wort
des Apostels (2.Timotheus 1 ,9f): „Gott
hat uns errettet und mit heiliger Berufung berufen nicht aufgrund unserer
Werke, sondern aufgrund seiner eigenen
zuvor getroffenen Entscheidung und der
Gnade, die uns in Christus offenbart ist
durch das Erscheinen unseres Heilandes
Christus Jesus, der den Tod zunichte gemacht, aber Leben und Unvergänglichkeit
ans Licht gebracht hat durch das Evangelium.“