Presse-Information 16. März 2015 Walter Plathe „Alles weg`n de

DI R EKTI O N W O EL F FE R
Presse-Information
16. März 2015
Walter Plathe
„Alles weg’n de’ Leut’“
Der Otto Reutter-Abend
Peter Buchheim am Klavier
Am 9. und 16. Mai 2015, jeweils 20 Uhr
Am 10. und 17. Mai 2015, jeweils 16 Uhr
Theater am Kurfürstendamm
Am 24. April 1870 wird in Gardelegen ein gewisser Otto
Pfützenreutter geboren. Nach der Schulzeit schickt der Vater
seinen Otto in die Kaufmannslehre. Der Sohn hat aber keine
Lust als „Heringsbändiger“ hinterm Ladentisch zu stehen.
Stehen will er auf der Bühnen, was er 1888 auch tut – als
Bühnenarbeiter am Berliner „American Theater“.
Vorsichtshalber legt sich der junge Mann schon mal einen
Künstlername zu: Otto Reutter.
Ein paar Jahre später hat er seinen ersten Auftritt als
Salonhumorist. Und 1889 feiert dann das Publikum im Berliner
WINTERGARTEN nicht nur Silvester, sondern auch Otto Reutter.
Der geliebte und gefeierte „König der Humoristen“ hält dem
legendären Etablissement am Bahnhof Friedrichstraße fortan
die Treue. Seine Couplets werden Schlager. 1929 und 1930
finden Wintergarten-Jubiläumsprogramme zum 30. ReutterEngagement und zum 60. Reutter-Geburtstag statt. Das letzte
Reutter-Wort vom 3. März 1931 ist überliefert: „Das Varieté lebt
weiter, aber hier stirbt „Otto Reutter“.
In den zwanziger Jahren lernt Reutter ein junges Mädchen
kennen, das er liebend gern als Tournee-Pianistin haben will.
Die attraktive junge Dame begleitet ihn einige Male auf dem
Theater und Komödie am Kurfürstendamm, Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Brigitta Valentin,
Kurfürstendamm 206 – 209, 10719 Berlin, Tel. 030/88591135, Fax 030/88591163,
e-mail: [email protected]
Klavier, dann ist Schluss. Der Vater des Mädchens spricht ein
Machtwort – wegen der Moral und „weg’n de’ Leut’“. Er kennt
die losen Buben hinter den Kulissen des Varietés, schließlich
ist er selbst Direktor eines solchen Hauses.
Jahre vergehen. Am 5. November 1950 schenkt die
Klavierspielerin aus den Zwanzigern einem strammen Jungen
das Leben in der Berliner Ackerstraße und nennt ihn Walter.
Nach der Schulzeit schickt die Mutter ihren Sohn in die
Kaufmannslehre. Aber Walter hat keine Lust als
Zootierverkäufer hinter dem Ladentisch zu stehen, stehen will
er auf der Bühne und vor der Kamera. Und das tut WALTER
PLATHE mit großem Erfolg.
Bald erinnert er sich an das, was ihm ab und zu an der Wiege
gesungen wurde: Otto Reutter. 1987 feiern Publikum und
Presse Walter Plathe mit dem Otto-Reutter-Abend in der kleinen
Revue im Berliner Friedrichstadtpalast. Dann fällt die Mauer
und 1990 gibt es eine „zweite Premiere“: „Alles weg’n de’
Leut’“ läuft am Ku’damm mit großem Erfolg. Eine gr0ße Berliner
Tageszeitung schreibt: „Walter Plathe begeistert mit seinem
Programm. Wie Plathe diese 70 Jahre alten Attacken auf die
menschlichen Schwächen – die offensichtlich zeitlos schön
sind – präsentiert, ist brillant. Mimik, Gestik, Tonfall, hier
stimmt alles.“
Plathe spielt in „Tatort“ und Derrick“ und – er wird „Der
Landarzt“ im ZDF. Doch seine große Liebe gehört weiterhin dem
Theater.
Mit seinem Otto-Reutter-Abend tourt Plathe immer wieder
durch Deutschland. In Berlin war er damit zuletzt 2010 zu
sehen. Nun gibt es noch einmal eine Vorstellung.
Das Original
Otto Reutter, eigentlich Otto Pfützenreuter, wurde am 24. April
1870 in Gardelegen geboren. Über die Zeit, die dem Besuch der
Volksschule folgte, schrieb er in seiner Autobiographie: „Wollte
zum Theater – Krach mit Vater – Kaufmann gelernt – heimlich
entfernt.“ Es folgten Lehr- und Wanderjahre, in denen Reutter
als Bühnenarbeiter, Aushilfsdichter und Direktor eines
Tingeltangels das Theater in all seinen Schattierungen, bis hin
zur Schmiere kennenlernte. Vielfach der Not gehorchend,
verfasste er bereits während dieser Zeit kleine Theaterstücke
und erprobte seine Fähigkeiten als Vortragskünstler
selbstverfasster Couplets.
Ein Engagement am Berliner Apollo-Theater verhalf dem 25Jährigen zum Durchbruch. Seine geistsprühenden aktuellen
Couplets und seine Art aufzutreten, unterschieden ihn so sehr
von den damals üblichen Komikern, dass die Berliner erst
erstaunt und verblüfft waren, dann aber begeistert dem
rundlichen Wuschelkopf auf der Bühne zujubelten.
Augenzeugen wussten zu berichten: „Reutter hatte sich nicht
komisch kostümiert, war kaum geschminkt, trat dicht an die
Rampe, legte die Hände über den Bauch und sang, ohne eine
Bewegung zu machen, seine Couplets. Eins besser als das
andere. Deftig, urwüchsig, witzig. – So etwas hatte man noch
nicht erlebt.“
In der Weltbühne schrieb Kurt Tucholsky 1921 über ihn: „Alles
geht aus dem leichtesten Handgelenk, er schwitzt nicht, er
brüllt nicht, er haucht seine Pointen in die Luft, und alles liegt
auf dem Bauch. Ein Refrain immer besser als der andere – wie
muß dieses merkwürdige Gehirn arbeiten, daß es zu jeder
lustigen Endzeile immer noch eine neue Situation erfindet. Und
was für Situationen.“
Text stammt aus www.otto-reutter.de
Walter Plathe
Kaum ein Schauspieler ist seit so langer Zeit im Fernsehen
präsent wie Walter Plathe. Der gebürtige Berliner studierte von
1969 bis 1972 an der Schauspielschule Berlin. Seine TV-Karriere
begann er 1981 mit „Märkische Chronik“. Fünf Mal wurde er
zum TV-Liebling der DDR gewählt.
Kurz vor der Wende – im Sommer 1989 – verließ er die DDR und
begann noch einmal ganz von vorn. Von 1992 bis 2008 spielte
er 130 Mal die Titelrolle in der ZDF-Serie „Der
Landarzt“. Seit 2010 steht er in der Serie „Familie Dr. Kleist“ als
Bürgermeister vor der Kamera. Plathe ist einer der wenigen
gesamtdeutschen Fernsehlieblinge. Trotz der vielen
Dreharbeiten bleibt er seiner ersten Liebe – dem Theater – treu.
Denn: „Die Mutter von’s Janze ist das Theater!“
Mit dem Otto Reutter-Abend „Alles weg’n de’ Leut’“ gab er 1990
sein Debüt am Kurfürstendamm. 1995 glänzte er in der Titelrolle
des großherzigen Kneipenwirts in Horst Pillaus „Kaiser vom
Alexanderplatz“. Vom selben Autor ließ er sich auch den
„Kohlenpaul“ und „Zille“ schreiben. Für das Solostück „Heute
kein Hamlet“ erhielt er 2001 erstmals den Goldenen Vorhang
(Publikumspreis des Berliner Theaterclubs). Er überzeugte als
Hundefänger Schwejk, stand in „Ein eingebildet Kranker“ auf
der Bühne und war ein grandioser Professor Unrat in „Der blaue
Engel“. Dieses Jahr wird er zum sechsten Mal mit dem
Publikumspreis „Goldener Vorhang“ geehrt – diesmal für seine
Hauptrolle in „Zille“.
Auch Dieter Wedel engagierte ihn für die NibelungenFestspielen in Worms, zuletzt stand er dort als Herzog
Alexander von Württemberg in „Das Vermögen des Herrn Süß“
auf der Bühne.
Walter Plathe
„Alles weg’n de’ Leut’“
Der Otto Reutter-Abend
Am 9. und 16. Mai 2015, jeweils 20 Uhr
Am 10. und 17. Mai 2015, jeweils 16 Uhr
Theater am Kurfürstendamm
Kartenpreise: 26/21 €
Karten 030/88 59 11 88 und unter www.komoedie-berlin.de