DI R EKTI O N W O EL F FE R Presse-Information 7. April 2015 ANDERTHALB STUNDEN ZU SPÄT von Gérald Sibleyras in Zusammenarbeit mit Jean Dell Deutsch von Dorothea Renckhoff und Fedora Wesseler Regie: Herbert Herrmann, Bühne: Anja Wegener, Kostüm: Nora von Collande mit Herbert Herrmann und Nora von Collande Wiederaufnahme am 3. Juni 2015 bis 28. Juni 2015 in der Komödie am Kurfürstendamm Laurence und Pierre sind seit über 20 Jahren verheiratet. Die beiden haben drei Kinder, von denen das jüngste gerade ausgezogen ist, um zu studieren. Jetzt meint Laurence: „Ich hab keine Aufgabe mehr. Ohne Kinder bin ich überflüssig geworden, in Rente.“ Erschwerend kommt hinzu, dass die beiden vor kurzem zum ersten Mal Großeltern geworden sind. Das Paar ist zum Essen bei Freunden eingeladen und Pierre wartet schon seit einer Viertelstunde darauf, dass seine Frau endlich fertig wird. Doch im letzten Moment beschließt sie, dass sie keine Lust hat, mitzukommen. Ihr ist die Verabredung „scheißegal“. Sie will endlich mal reden: über sich, ihn, die Kinder und über ihre Beziehung, die vielen gemeinsamen Jahre, die hinter ihnen liegen und das, was bald auf sie zukommt: der Ruhestand! Während Laurence sich mit 56 Jahren alt findet, vertritt Pierre den Standpunkt, sie habe das Leben noch vor sich. Während sie glaubt, ihr Leben sei verpfuscht und der Meinung ist, statt Hausfrau und Mutter hätte sie besser Ministerin oder Konzernlenkerin werden sollen, bereut Pierre gar nichts. Er liebt seine Frau und die Kinder und hat gerade für sehr viel Geld seine Firma verkauft. Doch er lässt sich auf eine Diskussion mit Laurence ein und je länger der Disput der beiden dauert, desto deutlicher wird: Hier sind zwei, die sich – trotz aller Gegensätze – sehr lieben. Und so kommen die beiden letztendlich zu ihrer Verabredung viel zu spät: anderthalb Stunden. Theater und Komödie am Kurfürstendamm, Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Brigitta Valentin Kurfürstendamm 206/209, 10719 Berlin Tel. 030/885911-35, Fax –63, E-Mail: [email protected] Auf sehr humorvolle Weise sezieren die Autoren die Wünsche und Befürchtungen dieses liebenswerten Paares: frech, bewegend und lebensnah. Die Autoren Gérald Sibleyras Im Jahr 2000 wurde das von Gérald Sibleyras und Jean Dell verfasste Stück „Le béret de la tortue“ am Théâtre Splendid St. Martin uraufgeführt, in verschiedene Sprachen übersetzt und in Deutschland, Spanien sowie Italien aufgeführt. Sibleyras 2003 uraufgeführtes „Wind in den Pappeln“ wurde vier Mal für den Prix Molière, den wichtigsten französischen Theaterpreis, nominiert. Die englische Adaption des Stücks von Tom Stoppard lief unter dem Titel „Heroes“ von Oktober 2005 bis Januar 2006 mit Richard Griffiths, Ken Stott und John Hurt in den Hauptrollen erfolgreich im Londoner West End und wurde 2006 mit dem Theatregoers´ Choice Award für die beste Ensembleleistung und mit einem Laurence Olivier Award in der Kategorie „Best New Comedy“ ausgezeichnet. In deutscher Sprache wurde das Stück unter dem Titel „Helden“ in der Saison 2006/07 am Badischen Staatstheater erstaufgeführt. Für die ebenfalls in Zusammenarbeit mit Jean Dell entstandene Komödie „Ein kleines Spiel, so nebenbei“ erhielten die beiden Autoren den Prix Molière für das beste französische Theaterstück. Auch Sibleyras Stücke „L’Inscription“ (2004) und „Anderthalb Stunden zu spät“ (2005) sind bei Publikum und Kritik in ganz Europa gleichermaßen beliebt. 2006 erlebten gleich zwei Werke von Gérald Sibleyras ihre Uraufführung: „Vive bouchon“ am Théâtre Michel und am Théâtre Montparnasse „Der Tanz des Albatros“, das neuestes Stück des Autors, das erneut für den Prix Molière nominiert wurde. 2010 erhielt Sibleyras Bearbeitung und Inszenierung des Stückes „Die 39 Stufen“ von Patrick Barlow den Prix Molière für die beste Komödie und für die beste Bearbeitung. Jean Dell Mit 20 Jahren zog Jean Dell nach Paris, um dort als Schauspieler Karriere zu machen. Bevor er begann Drehbücher und Theaterstücke zu schreiben, verfasste er zahlreiche Sketche, die er selbst in Unterhaltungssendungen oder auf den Bühnen kleiner Theater spielte – denn schließlich wollte er ja Schauspieler werden. Sein Stil, den er unter anderem durch das Schreiben dieser Sketche erlernte, ist prägnant, präzise – und vor allem witzig. Vor kurzem stand der inzwischen 53-Jährige mit Nicole Kidman in „Grace of Monaco“ vor der Kamera. Demnächst ist er in einem Krimi zu sehen, dessen Drehbuch er selbst verfasst hat. Das Paar Laurence „Mathieu hat mich gefragt, wie ich von der Kleinen genannt werden möchte: >Omi, Oma oder Großmutter<. Ich hab alles rundweg abgelehnt.“ Nora von Collande … ist gebürtige Berlinerin und die vierte Generation einer Theaterfamilie. Während ihrer Schauspiel- und Tanzausbildung in Berlin wurde sie mit 17 für die Titelrolle des UFA-Spielfilms „Maria Morzeck“ entdeckt, der mit dem Jakob-Kaiser-Preis ausgezeichnet wurde. Ihr Filmpartner war Charles Brauer. Es gab einige Begegnungen, die ihr Leben und ihre künstlerische Entwicklung entscheidend geprägt haben: so zum Beispiel die mit Hans Joachim Kulenkampff, mit dem sie mehrere TV-Produktionen realisierte. Mit dem Schauspieler Wolfgang Reichmann stand sie in vielen Theaterproduktionen gemeinsam auf der Bühne, u. a. in der preisgekrönten Inszenierung des Klassikers „Nathan der Weise“. Der Regisseur Boleslaw Barlog besetzte sie gemeinsam mit ihrem Vater Volker von Collande in der Inszenierung „Zum goldenen Anker“. Jürgen Wölffer engagierte sie nach Hamburg an die Komödie Winterhuder Fährhaus und 1992 nach Berlin an die Komödie am Kurfürstendamm, wo sie erstmals zusammen mit Herbert Herrmann auf der Bühne stand: in „Das verlängerte Wochenende“ von Curth Flatow. Boulevard-Star Wolfgang Spier holte sie für seine Inszenierungen „Wer hat Tante Myrtle gesehen?“ und „Heirat wider Willen“. Die Liste ihrer Auftritte in Fernsehspielen und TV-Serien ist lang: Hierzu zählen u. a. „Tatort“, „Praxis Bülowbogen“, „Marienhof“, „SOKO“ und von 1993 bis 2002 die Serie „Forsthaus Falkenau“. 2009 wurde sie bei der Kritikerumfrage NRW für die Darstellung ihrer Rolle in „Heirat wider Willen“ zur besten Schauspielerin nominiert. 2001 erschien ihr Roman „Turbolenzo“ im Ullstein Verlag. In der Komödie am Kurfürstendamm war sie zuletzt gemeinsam mit Herbert Herrmann in „Das zweite Kapitel“ zu sehen. Pierre „Siehst Du den Untersetzer da? Dieses unbedeutende Stückchen Kork ist mein Gefängnis! Wenn ich ein Glas trinke, habe ich nicht mal die Freiheit, es da abzusetzen, wo ich will. Du zwingst mich, es hier abzusetzen!“ Herbert Herrmann ... machte ursprünglich eine Lehre als Schriftsetzer und Graphiker, bevor er sein Studium an der Schauspielschule Zürich aufnahm. Vielleicht war es diese erste Ausbildung in der „Schwarzen Kunst“, die seinen Hang zur Perfektion und Präzision förderte und ihn innerhalb weniger Jahre zu einem der beliebtesten und erfolgreichsten Schauspieler werden ließ. Sein erster großer Erfolg war die ZDF-Serie „3 sind einer zuviel“, daran schloss sich der Film „Fleisch“ von Rainer Erler (mit Jutta Speidel) an. Die Dreharbeiten fanden in den USA statt. Es folgte die ZDF-Serie „Ich heirate eine Familie“ mit Peter Weck und Thekla Carola Wied. Danach kam „Hexenschuss“ mit Susanne Uhlen, Hans Clarin und Helmut Fischer, ein Film, der Fernsehgeschichte schrieb. Darüber hinaus prägte die Zusammenarbeit mit Lilli Palmer, Bernhard Minetti, Werner Hinz und Gustav Knuth seine künstlerische Persönlichkeit und Laufbahn. Wolfgang Spier entdeckte ihn für die Komödie. Hier war und ist insbesondere die Zusammenarbeit mit ihm und Jürgen Wölffer von durchschlagendem und anhaltendem Erfolg. Seit fast 40 Jahren nämlich ist Herbert Herrmann mit enormem Engagement und großer Freude regelmäßiger Gast an den Wölffer-Bühnen. Zuletzt war er gemeinsam mit Nora von Collande in Neil Simons „Das zweite Kapitel“ zu sehen. ANDERTHALB STUNDEN ZU SPÄT Wiederaufnahme am 3. Juni 2015 bis 28. Juni 2015 Komödie am Kurfürstendamm Kartenpreise Di-Do 39/28/16 € und Fr/Sa/So 42/31/20 € Karten im Vorverkauf (bis 2 Stunden vor Vorstellungsbeginn) sind 3 € günstiger Karten 030/88 59 11 88 und unter www.komoedie-berlin.de
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